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Die
Erfindung etrifft eine Auslösevorrichtung für das Betätigungselement
der Blockiervorrichtung einer blockierbaren Hubvorrichtung. Darüber hinaus betrifft
die Erfindung eine blockierbare Hubvorrichtung mit einer solchen
Auslösevorrichtung.
Schließlich
betrifft die Erfindung auch einen Stuhl mit einer solchen blockierbaren
Hubvorrichtung.
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Blockierbare
Hubvorrichtungen zur stufenlosen Höhenverstellung von Möbeln, insbesondere
von Sitz- oder Tischplatten von Stühlen oder Tischen, sind in
vielfältiger
Ausgestaltung bekannt. Insbesondere werden hierfür Gasfedern verwendet, mit
einem Druckgehäuse
und einem in dem Druckgehäuse
axial verschiebbaren und an einer Kolbenstange endseitig gehaltenen
Kolben, der einen Gehäuseinnenraum
in zwei mit einem komprimierten Druckmedium gefüllten und über ein Ventil miteinander
in Verbindung stehende Arbeitskammern unterteilt, wobei das Ventil
einen Ventilkanal aufweist, der den Ventilkörper durchsetzt und mittels
eines Ventilstiftes verschließbar
ist. Mit Hilfe des in einer Ventilstiftführung geführten und axial verschiebbar
angeordneten Ventilstiftes kann die Gasfeder ausgelöst werden.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, an der Gasfeder angelenkte
Schwenkhebel zum Betätigen
des Ventilstiftes zu verwenden. Eine derartige Lösung ist aus der deutschen
Patentanmeldung
DE 38
36 398 A1 bekannt. Nachteilig dabei ist, daß Möbelkomponenten,
die mit eine solchen Technik versehen sind, aufgrund der vergleichsweise
aufwendigen Konstruktion zumeist komplett montiert ausgeliefert werden müssen. Eine
nachträgliche
Montage der Gasfeder ist dann sehr aufwendig. Darüber hinaus können nur
bestimmte Gasfedertypen mit einer derartigen Vorrichtung ausgestattet
werden.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine besonders kleine,
konstruktiv wenig aufwendige und dennoch robuste Lösung für das Auslösen einer
blockierbaren Hubvorrichtung bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Auslösevorrichtung
nach Anspruch 1 bzw. eine Hubvorrichtung nach Anspruch 7 bzw. einen
Stuhl nach Anspruch 8 gelöst.
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Eine
Kernidee der Erfindung ist es danach, einen um eine Achse drehbaren
Auslösestößel vorzusehen,
der sich bei einer Drehung in axialer Richtung (in Auslöserichtung)
gegen ein Betätigungselement
(Ventilstift) einer Blockiervorrichtung (Blockierventil) der Hubvorrichtung
bewegt und damit ein Auslösen
des Betätigungselements
bewirkt. Aufwendige Hebelkonstruktionen oder dergleichen sind nicht
erforderlich. Dadurch verringert sich nicht nur der konstruktive
Aufwand und damit zugleich auch die Gefahr von Fehlfunktionen und
Ausfällen
erheblich. Zudem kann die erfindungsgemäße Lösung in Verbindung mit allen
herkömmlichen
Gasfedertypen eingesetzt werden. Wichtigster Vorteil ist jedoch
der gegenüber
herkömmlichen
Lösungen
deutlich verringerte Einbauraum der Auslösevorrichtung.
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Vorteilhafte
Ausführungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Vorzugsweise
wird die Bewegung in Auslöserichtung
dadurch bewirkt, daß der
Auslösestößel mit
einem Gegenelement zusammenwirkt. Zu diesem Zweck ist der Auslösestößel relativ
zu einem Gegenelement bewegbar angeordnet, wobei das Gegenelement
derart ausgebildet ist, daß die
Drehbewegung des Auslösestößels dessen
lineare Bewegung in Auslöserichtung
bewirkt.
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Eine
konstruktiv besonders einfache Lösung wird
dadurch erreicht, daß der
Auslösestößel und/oder
das Gegenelement wenigstens eine zu der Auslöserichtung schräge Gleitfläche aufweist,
wobei die Gleitflächen
korrespondierend zueinander angeordnet sind derart, daß die Gleitfläche des
Auslösestößels bei
dessen Drehbewegung an der Gleitfläche des Gegenelements entlang
gleitet und sich an dieser abstützt.
Die lineare Bewegung des Auslösestößels in
axialer Richtung (Auslöserichtung)
wird mit anderen Worten durch eine Art Zwangsführung des Auslösestößels gegen
das Gegenelement hervorgerufen. Ist das Gegenelement dabei feststehend
ausgeführt,
läßt sich
ein Verfahren des Auslösestößels gegen
das Gegenelement mit besonders einfachen technischen Mitteln verwirklichen.
Durch das Ineinandergreifen der korrespondierenden Gleitflächen ergibt
sich eine äußerst kompaktes
und damit platzsparendes Kombinationsbauteil.
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Von
Vorteil ist es darüber
hinaus, wenn die Gleitfläche(n)
derart schräg
zu der Auslöserichtung verläuft, daß sich der
Auslösestößel nach
einem Auslösen
des Betätigungselementes
aufgrund des Gegendrucks des Betätigungselementes
selbsttätig
in seine Ausgangsposition zurückbewegt.
Dann kann auf eine zusätzliche
Rückführvorrichtung
des Auslösestößels, beispielsweise
in Form einer Federanordnung, verzichtet werden. Dadurch kann der
benötigte Einbauraum
weiter verringert werden.
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Der
Auslösestößel kann
direkt, bspw. von Hand oder aber mit Hilfe eines Hilfsmittels, bspw.
eines Zugmittels, wie einem Bowdenzug oder dergleichen, betätigt werden.
Die Verwendung eines Zugmittels hat den Vorteil, daß ein geeignetes
Betätigungsmittel
für das
Zugmittel an jedem geeigneten Ort an dem zu verstellenden Möbel oder
dergleichen befestigt werden kann. Da das Betätigungsmittel entfernt von
der Gasfeder angebracht werden kann, verringert sich der Platzbedarf
am Einbauort der Auslösevorrichtung
erheblich.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
zeigen:
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1 einen
Bürostuhl
mit einer blockierbaren Hubvorrichtung,
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2 eine
blockierbare Hubvorrichtung mit einer Auslösevorrichtung,
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3 eine
Auslösevorrichtung
in einer Ausgangsposition,
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4 eine
Auslösevorrichtung
in einer Auslöseposition.
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Die
Figuren zeigen die Erfindung lediglich schematisch und mit ihren
wesentlichen Bestandteilen.
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In 1 ist
ein Bürostuhl 100 mit
einer blockierbaren Hubvorrichtung in Form eine Gasfeder 200 dargestellt.
Die Gasfeder 200 befindet sich im Inneren der Stuhlsäule 1.
Mit Hilfe der Gasfeder 200 ist die Sitzfläche 110 des
Bürostuhles 100 stufenlose höhenverstellbar
(Pfeil 130).
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Wie
in 2 gezeigt, umfaßt die Gasfeder 200 in
der üblichen
und dem Fachmann bekannten Art und Weise ein Druckgehäuse 210 und
eine Blockiervorrichtung in Form eines Blockierventils 220 zur Feststellung
einer gewünschten
Hubhöhe.
Ein in einer Ventilstiftführung
angeordnetes und mit einer entsprechenden Ventilstiftdichtung in
der Ventilstiftführung
abgedichtetes Betätigungselement
in Form eines Ventilstiftes 3 dient zum Betätigen des
Blockierventils 220 und damit zum Auslösen der Gasfeder 200.
Die erfindungsgemäße Auslösevorrichtung 300 dient
zur Betätigung
des Ventilstiftes 3.
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In 3 ist
das in Montageposition obere Ende einer zylinderförmigen Stuhlsäule 1 des
Bürostuhles 100 abgebildet.
Die Stuhlsäule 1 weist
an ihrem Ende einen Aufnahmekonus 2 zur Aufnahme der Schwenkmechanik 120 des
Bürostuhls
auf. Der Ventilstift 3 ist parallel zur Längsachse 4 der
Gasfeder 200 angeordnet und ragt mit seinem einen Ende
aus der Oberseite 5 der Stuhlsäule 1 heraus. Zum
Verschieben des Ventilstiftes 3 in Auslöserichtung 6, also nach
unten, ist oberhalb und konzentrisch zu dem im Querschnitt runden
Ventilstift 3 ein im wesentlichen zylindrischer Auslösestößel 7 positioniert.
In seiner Ausgangsposition liegt der Auslösestößel 7 auf der Stirnseite 8 des
Ventilstiftes 3 an.
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Ein
Bowdenzug 9 ist über
einen Befestigungsnippel (nicht dargestellt) mit dem Auslösestößel 7 verbunden
derart, daß ein
Anziehen des Bowdenzuges 9 in Zugrichtung 10 ein
Verdrehen des Auslösestößels 7 in
Drehrichtung 11 um dessen Drehachse 12 zur Folge
hat. Die Drehachse 12 liegt dabei auf der Längsachse 4 der
Gasfeder 200. Als Betätigungsmittel
für den
Bowdenzug 9 wird beispielsweise ein mit dem Bowdenzug 9 verbundener, von
der Stuhlsäule 1 entfernt
angeordneter und an einer ortsfesten Achse verschwenkbarer Taster
(nicht abgebildet) verwendet.
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Eine
Bewegung des Auslösestößels 7 in Auslöserichtung 6 wird
dadurch bewirkt, daß der
Auslösestößel 7 mit
einem Gegenelement 13 zusammenwirkt. Das Gegenelement 13 ist
in Montageposition oberhalb des Auslösestößels 7 positioniert
und ebenfalls als im wesentlichen zylindrisches Bauteil und in seiner
geometrischen Ausformung als korrespondierendes Gegenstück zu dem
Auslösestößel 7 ausgeführt. Im
Gegensatz zu dem Auslösestößel 7 ist das
Gegenelement 13 allerdings ortsfest angeordnet. Beispielsweise
ist es mit der auf der Stuhlsäule 1 aufgesetzten
Schwenkmechanik 120 des Bürostuhls 100 fest
verbunden.
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Auslösestößel 7 und
Gegenelement 13 weisen an ihren aufeinander zu weisenden
Stirnseiten jeweils drei schräg
zur Auslöserichtung 6 verlaufende und
im Umfangsverlauf nebeneinander angeordnete Gleitflächen 14, 15 auf.
Die Gleitflächen 14, 15 sind korrespondierend
zueinander ausgebildet. Sie greifen in der in 3 abgebildeten
Ausgangsposition vollflächig
ineinander, ähnlich
wie Zähne
zweier Stirnzahnräder,
ohne daß jedoch
dadurch eine Drehbewegung von einem der Elemente 6, 13 auf
das andere übertragen
wird. Vielmehr gleiten die Gleitflächen 14 des Auslösestößels 7 an
den Gleitflächen 15 des
ortsfesten Gegenelements 13 entlang und stützen sich
an diesen ab, wenn bei einer Betätigung
des Bowdenzuges 9 in Zugrichtung 10 der Auslösestößel 7 in
Drehung versetzt wird. Dadurch bewegt sich der Auslösestößel 7 von
dem Gegenelement 13 weg in Auslöserichtung 6. Da sich
der Auslösestößel 7 stets in
einem Berührungskontakt
mit dem Ventilstift 3 einerseits und dem Gegenelement 13 andererseits
befindet, bewirkt die Bewegung des Auslösestößels 7 ein Niederdrücken des
Ventilstiftes 3, vgl. 4. Anders
ausgedrückt
bewirkt die Drehbewegung des Auslösestößels 7 dessen lineare
Bewegung in Auslöserichtung 6,
eine entsprechende Bewegung des Ventilstiftes 3 und damit
ein Öffnen
des Blockierventils, wodurch die Gasfeder ausgelöst wird und eine Höhenverstellung
des Bürostuhles
möglich
wird.
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Die über den
Bowdenzug 9 senkrecht zur Auslöserichtung 6 eingeleitete
Auslösekraft
wird von dem Auslösestößel 7 durch
das Zusammenwirken mit dem Gegenelement 13 in die axiale
Richtung umgelenkt. Dabei steht der Auslösestößel 7 in ständiger Wirkverbindung
mit dem Ventilstift 3. Bei einer Betätigung des Bowdenzuges 9 in
Zugrichtung 10 wird mit anderen Worten die eingeleitete
Kraft direkt auf den Ventilstift 3 umgelenkt und der Ventilstift 3 dadurch
in axialer Richtung und somit in Auslöserichtung 10 verschoben.
Die Länge 16 des
aus der Stuhlsäulenoberseite 5 herausragenden
Teils des Ventilstiftes 3 entspricht vorzugsweise dem Weg,
den der Ventilstift 3 zum vollständigen Auslösen der Gasfeder in Auslöserichtung 6 zurücklegen
muß.
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Die
Gleitflächen 14, 15 sind
derart steil zu der Auslöserichtung 6 ausgebildet,
daß bei
einem Wegfall der Zugspannung des Bowdenzuges 9 der durch
den Gasdruck im Inneren der Gasfeder hervorgerufene Gegendruck des
Ventilstiftes 3 ausreicht, um den Ventilstift 3 mit
dem Auslösestößel 7 selbsttätig in dessen
Ausgangsposition, wie in 3 abgebildet, zurückzuführen.
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Unabhängig von
dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel
kann die Erfindung auch auf abgewandelte Art und Weise verwirklicht
werden. Beispielsweise kann der Auslösestößel 7 auch im Inneren
der Stuhlsäule 1 plaziert
sein, so daß der
Ventilstift 3 nicht aus der Oberseite 5 der Stuhlsäule 1 herausragt.
Auch kann das Gegenelement 13 versetzt zur Drehachse 12 des
Auslösestößels 7 angeordnet sein.
Insbesondere ist eine Ausführung
möglich,
bei der sich das Gegenelement 13 in Wirkverbindung mit dem
Umfang 17 des Auslösestößels 7 befindet,
das Gegenelement 13 mit anderen Worten also neben dem Auslösestößel 7 angeordnet
ist und dieser sich über
seinen Umfang 17 an dem Gegenelement 13 abstützt. Anstelle
der zuvor beschriebenen Keilverbindung zwischen dem Auslösestößel 7 und
dem Gegenelement 13 mit zahnartig ineinandergreifenden Gleitflächen 14, 15 können auch
geeignete andere Getriebeformen zur Verwirklichung der erfindungsgemäßen Idee
eingesetzt werden. Auch muß sich
der Auslösestößel 7 zum
Auslösen
der Gasfeder nicht von oben nach unten bewegen. Bei einer entsprechenden
Anordnung der Gasfeder 200 bzw. des Ventilstiftes 3 ist
auch eine Bewegung des Auslösestößels 7 von
unten nach oben denkbar. Darüber
hinaus ist auch eine Ausführung
möglich,
bei der die Gasfeder 200 nicht vertikal verbaut ist, die
Längsachse 4 mit
anderen Worten schräg
zum Boden verläuft.
Die Auslöserichtung 6 verläuft dann
vorzugsweise ebenfalls schräg.
Schließlich
ist auch eine Ausführung möglich, bei
der der Ventilstift 3 nicht parallel zur Längsachse 4 der
Gasfeder 200 verläuft
bzw. bewegbar ist. Auch in diesen Fällen ist die vorliegende Erfindung
anwendbar. Es kommt – unabhängig von
der Anordnung der Gasfeder 200 bzw. des Ventilstiftes 3 – lediglich
darauf an, daß der
Auslösestößel 7 den Ventilstift 3 unmittelbar
beaufschlagt, wobei die Auslöserichtung 6 der
Bewegungsrichtung des Ventilstiftes 3 entspricht.
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Alle
in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen und der Zeichnung dargestellten
Merkmale können
sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander erfindungswesentlich
sein.
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- 1
- Stuhlsäule
- 2
- Aufnahmekonus
- 3
- Ventilstift
- 4
- Längsachse
der Gasfeder
- 5
- Oberseite
der Stuhlsäule
- 6
- Auslöserichtung
- 7
- Auslösestößel
- 8
- Stirnseite
des Ventilstiftes
- 9
- Bowdenzug
- 10
- Zugrichtung
- 11
- Drehrichtung
- 12
- Drehachse
- 13
- Gegenelement
- 14
- Gleitfläche des
Auslösestößels
- 15
- Gleitfläche des
Gegenelements
- 16
- Länge des
herausstehenden Teils
- 17
- Umfang
des Auslösestößels
- 100
- Bürostuhl
- 110
- Sitzfläche
- 120
- Sitzmechanik
- 130
- Hubrichtung
- 200
- Gasfeder
- 210
- Druckgehäuse
- 220
- Blockierventil
- 300
- Auslösevorrichtung