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Die
Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
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Eine
derartige Einrichtung ist aus der
EP 1 347 305 B1 als Handgerät zum Wieder-Auffinden
einer Lokalität,
nämlich
des Ortes eines geparkten Kraftfahrzeuges, bekannt. Mit Entnahme
des Handgerätes
aus dem Fahrzeug, etwa unter Auftrennen einer Batteriepufferung
aus der Fahrzeugversorgung, wird das Einspeichern der, mittels eines
in das Handgerät
integrierten Satellitennavigationsempfängers ermittelten, Ortskoordinaten
als spätere
Zielposition initiiert. An anderem Orte kann dann eine Ermittlung dessen
Koordinaten über
einen Schalter am Handgerät
manuell ausgelöst
und das Ergebnis als momentane Suchposition eingespeichert werden.
Ein in das Handgerät
integrierter Navigationsrechner ermittelt daraus den direkten Abstand
von der momentanen Suchposition zur fixierten Zielposition, und
auf einem Display des Handgerätes
wird im Zuge der Zielannäherung
die Richtung dieser Entfernungsmessung, also die auf die Zielposition
zu weiterhin einzuschlagende Route graphisch angezeigt.
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Der
Erfindung liegt die technische Problemstellung zugrunde, dieses
System noch breiter einsetzbar zu machen.
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Erfindungsgemäß ist diese
Aufgabe dadurch gelöst,
dass – entsprechend
den im Hauptanspruch angegebenen wesentlichen Merkmalen – wenigstens zwei
derartige Handgeräte
in dem Sinne zusammenarbeiten, dass eine manuell ausgelöste Positionsbestimmung
seitens eines Handgerätes,
das als Notgerät
fungiert, drahtlos an das andere, dann als Suchgerät dienende
Handgerät übermittelt
und dort als dessen Zielposition eingespeichert wird.
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Damit
ist die Basis für
ein Notrufsystem geschaffen, das ohne den Aufwand einer Notrufzentrale funktionstüchtig ist.
Denn es genügt,
dass etwa ein Spaziergänger,
ein Hobbyreiter im Urlaub, ein Extremsportler, ein Reisender oder
ein Kind bei einer Geländetour,
beim Besuch eines Festplatzes, beim Bummel durch eine fremde Stadt
oder auf dem Heimweg von einer abendlichen Musik- oder Sportstunde das
als Notgerät
eingesetzte Handgerät
mit sich führt;
im Notfall wird das Notgerät
manuell (oder mittels eines Erschütterungsaufnehmers oder über einen
Sprachaktuator) betätigt,
etwa bei einem Sturz, beim Verirren im Gelände oder bei einer persönlichen Belästigung,
um die aktuellen Ortskoordinaten als Zielposition für eine Hilfsmaßnahme zu
ermitteln und zu übermitteln.
Sollte die Zielposition sich signifikant veränden, etwa bei einer Wildwasserfahrt
oder im Entführungsfall,
dann brauct das Notgerät
nur mehrmals aktiviert zu erden, um stets die gerade gültige Zielposition
zu übermitteln.
Die Hilfe kann jedenfalls schon bei erstmaligem Empfang einer Zielposition
für den
Rettungseinsatz etwa von der Hotelunterkunft, von der Vereinskantine
oder vom Elternhaus aus, oder wo immer das korrespondierende Suchgerät in Betriebsbereitschaft
gehalten ist, sofort gezielt eingeleitet werden. Die gültigen Ortskoordinaten
der hilfsbedürftigen
Person werden dafür
mittels eines in dessen Notgerät
integrierten Mobiltelefons über
eine fest voreingestellte Wahlverbindung an das zweite Handgerät, also
in jenes korrespondierende Suchgerät, als dessen Zielposition
für den
Hilfseinsatz übermittelt
und darin abgespeichert. Mit diesem Empfang wird zugleich die Ermittlung
der eigenen Ortskoordinaten als der momentanen Anfangs-Suchposition ausgelöst – wenn die
nicht darin schon fest vorgegeben sind, wie etwa bei einem Not-
und Such-Gerätesatz,
der speziell zur Verwendung von einem bestimmten Reiterhof aus oder
von einem bestimmten Urlaubshotel aus vorbereitet ist.
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Das
Suchgerät
berechnet wie oben beschrieben die Entfernung und ab Bewegung des Suchgerätes im Gelände auch
die Richtung zwischen diesen beiden Positionsdatensätzen (Ortskoordinaten),
womit am Suchgerät
die Richtung angegeben wird, in der die Person zu suchen ist, die den
Notruf ausgelöst
hat. Je nach der gegebenen Entfernung oder nach anderen Begleitumständen kann
der Nutzer des Suchgerätes
dann selbst mit diesem Suchgerät
zum Ort des Hilferufes aufbrechen; oder er übermittelt die ihm auf seinem
Suchgerät
angezeigten Koordinaten der Zielposition etwa per Telefon oder per
Telefax mit einem Hilfeersuchen an eine örtliche Polizei- oder Rettungswache
im Umkreis der Zielposition.
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Zugleich
mit dem Auslösen
des Notrufes zum Ermitteln und Übermitteln
der Zielposition für den
Hilfseinsatz kann im Notgerät
eine vorprogrammierte Information generiert werden, die beim Suchgerät als Sprach-
oder als SMS-Nachricht wiedergegeben wird und etwa über die
Person Auskunft gibt, die das Notgerät derzeit mit sich führt und
demzufolge den Notruf ausgelöst
hat. Beim Suchgerät
andererseits kann eine Quittungsinformation generiert und automatisch über sein
Mobiltelefon an das Notgerät übermittelt
werden, um den Hilfsbedürftigen
graphisch oder akustisch darüber
zu unterrichten dass sein Notruf eingegangen ist, also befolgt wird.
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Zweckmäßigerweise
ergeht vom Notgerät aus
außerdem,
parallel dazu ein vorprogrammierter Ruf an den Mobil- oder Festnetz-Telefonanschluß eines
Dritten, um diesen als Gewährsperson
zu veranlassen, sich z.B. telefonisch an den Verwahrer des Suchgerätes zu wenden,
damit der die aktuell auf seinem Suchgerät eingegangene Information
auch wirklich beachtet; bzw. damit er sein Suchgerät überhaupt
erst einschaltet, wenn es momentan nicht in Betriebsbereitschaft
sein sollte.
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Um
bei diesem erfindungsgemäßen Notrufsystem
ohne Erfordernis des ständigen
Bereitschaftsdienstes einer Notrufzentrale die Wahrscheinlichkeit,
mit dem Notruf auch tatsächlich
Hilfe zu mobilisieren, noch zu vergrößern, kann gemäß einer
anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung vorgesehen sein, daß ein Notgerät bei Auslösen des Notrufes
gleich mehrere Suchgeräte über ihre
Mobiltelefone anspricht. Andererseits kann zur besseren Ausnutzung
des Geräteparks
auch vorgesehen sein, daß ein
Suchgerät
von verschiedenen Notgeräten angesprochen
werden kann. In beiden Fällen
ist es dann sinnvoll, um den Hilfeeinsatz koordinieren zu können zusätzlich zu
dem Notruf in Form der Übermittlung
einer Zielposition für
den Hilfseinsatz auch ein Identitätskennzeichen des gerade aktiven
und empfangenen Notgerätes
bzw. seines aktuellen Nutzers an das Suchgerät oder an eine Mehrzahl von
ihnen zu übermitteln
und dort z.B. auf dem jeweiligen Display kodiert oder in Klartext
darzubieten.
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Zusätzliche
Weiterbildungen und Alternativen zur erfindungsgemäßen Lösung ergeben
sich aus den weiteren Ansprüchen
und aus nachstehender Beschreibung eines in der Zeichnung unter
Abstraktion auf das Funktionswesentliche skizzierten bevorzugten
Realisierungsbeispiels eines derartigen Notrufsystems. Die einzige
Figur der Zeichnung veranschaulicht das Zusammenwirken zweier Handgeräte zur jeweiligen
Ortsbestimmung und zur Richtungsbestimmung zwischen diesen Orten.
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Eines
der beiden als Notrufsystem zusammenwirkenden, batteriegespeist
autarken Handgeräte
wird als Notgerät 11 eingesetzt.
Das Notgerät 11 kann
mit einem Notrufschalter 12 ausgestattet sein, bei dessen
manueller oder sensorgesteuerter Initiierung die momentanen Ortskoordi naten
im Wege der Satellitennavigation als Zielposition 13 für einen Hilfs-
oder Rettungseinsatz ermittelt werden. Zugleich wird ein integriertes
Mobiltelefon 14 aktiviert, das diese Zielposition 13 über eine
voreingestellte Wählverbindung
an das Mobiltelefon 14 eines im Wesentlichen gleich aufgebauten
und ausgestatteten Handgerätes übermittelt,
das in diesem Notrufsystem als Suchgerät 15 dient. Auf dessen
Display 16 werden die Koordinaten der hier soeben empfangenen und
eingespeicherten Zielposition 13 dargestellt.
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Zugleich
kann durch den Notruf-Empfang im Suchgerät 15 eine fortlaufende
Ortsbestimmung der momentanen Suchposition 17 gestartet
werden; oder die Hilfsperson, die über das Suchgerät 15 verfügt, betätigt zum
wiederholten Ermitteln ihrer gerade erreichten Suchposition 17 einen
Positionsschalter 18 des Suchgerätes 15. Dieser Tastschalter
wirkt, unter Einschalten des Displays 16, zugleich als
Betriebsschalter zum Einschalten des Handgerätes aus seiner batterieschonenden
Bereitschaftsfunktion heraus oder aus seiner ganz abgeschalteten
Funktion heraus.
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Die
Koordinaten der aktuellen Suchposition 17 der Hilfsperson
werden vorteilhafterweise ebenfalls auf dem Display 16 seines
Suchgerätes
angegeben, um mit dieser Information z.B. breiter angelegte Suchaktionen
unter Einsatz mehrerer Suchgeräte 15 über Rettungsfunk
koordinieren zu können.
Im Rechner eines jeden der im Einsatz befindlichen Suchgeräte 15 wird
jeweils ein Koordinatenvergleich zum Bestimmen des direkten Abstandes
zwischen momentaner Suchposition 17 und fixierter Zielposition 13 durchgeführt, der
auf dem Display 16 als Zielentfernung 19 angezeigt
wird. Die aus dem Koordinatenvergleich ermittelte Richtung dieser
Entfernungsmessung wird zur Richtungsanzeige auf dem Display 16 mittels
eines Punktekreises oder vorteilhafter wie skizziert mittels eines
Drehbalkens 20 angezeigt. Bei einem kompaßbasierten
Anzeigesystem weist der Drehbalken 20 unmittelbar in die
Himmelsrichtung zur Zielposition 13; andernfalls ergibt
die Richtungsanzeige sich im Zuge der Bewegung des Suchgerätes 15 aus
aufeinander folgenden Suchpositionen 17 in Relation zur
Zielposition 13. Wenn die Zielentfernung 19 sich
bei aufeinander folgenden Ortsbestimmungen der Suchposition 17 verringert,
bedeutet das eine Bewegung des Suchgerätes 15 auf die Zielposition 13 zu,
und zur Bestätigung
kann auf dem Display 16 die Darstellung des Richtungsbalkens 20 wie
skizziert um einen Richtungspfeil 21 ergänzt werden.
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Zweckmäßigerweise
meldet das Mobiltelefon 14 des Suchgerätes 15 eine Empfangsquittung an
das Notgerät 11,
um der in Not befindlichen Person die Gewissheit zu vermitteln,
daß ihr
Notruf (in Form der Übermittlung
der Zielposition 13 für
den Hilfseinsatz) aufgenommen wurde. Diese Quittung kann in der
Rückübermittlung
von aktuellen Zielentfernungen 19 bestehen, um der hilfebedürftigen
Person zur Beruhigung auf dem Display 16 anzuzeigen, wie
die Hilfe sich nähert.
Statt dessen oder zusätzlich kann
vorgesehen sein, an das Notgerät 11 eine,
vorzugsweise standardisiert vorbereitete, Textinformation 22 nach
Art einer SMS-Nachricht
zu übermitteln und
dort auf dem Display 16 anzuzeigen. Die kann etwa die Mitteilung
beinhalten, daß die
Zielposition 13 wegen der großen Entfernung 19 z.B.
einem örtlichen
zuständigen
Rettungsdienst wie der Bergwacht oder aber der Wache eines Festplatzes
telefonisch übermittelt
wird, der sich dann der Notsituation annehmen wird.
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Zusätzlich ist
es zweckmäßig, mit
dem Auslösen
des Notrufes vom Mobiltelefon 14 aus eine vorbereitete
Standardinformation als Sprach- oder Textnachricht an einen Telefonanschluß im Festnetz
oder in einem Mobilnetz abzusetzen. Darüber wird der Empfänger aufgefordert,
sich nach dem Verbleib und der Betriebsbereitschaft des angesprochen
Suchgerätes 15 zu
erkundigen, um sicherzustellen, daß dessen Anzeige beachtet und
die Hilfsaktion eingeleitet wird.
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Bei
nicht nur rudimentären
sondern besser ausgestatteten Mobiltelefonen 14 kann mit
Abgabe des Notrufes auch dessen Sprachverbindung durchgeschaltet
werden, um unmittelbar nähere
Informationen über
die aktuelle Gegebenheit erfragen und Verhaltensratschläge geben
zu können.
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Es
ist nicht erforderlich, die an sich zum Wieder-Auffinden einer Lokalität, etwa
eines abgestellten Gegenstandes konzipierten Handgeräte für deren
erfindungsgemäß paarweises
Zusammenwirken als Notrufsystem zusätzlich mit dem erwähnten, gesonderten
Notrufschalter 12 auszustatten. Es kann auch vorgesehen
sein, den Notruf dadurch auszulösen, daß schaltungs-
oder softwaremäßig abgefragt
wird, ob die beiden am Handgerät
ohnehin vorhandenen Tastschalter, nämlich ein gegen irrtümliche Betätigung vorzugsweise
versenkter Zielschalter 23 zum Bestimmen und Abspeichern
der Ortkoordinaten einer gerade zu verlassenden aber später wieder
aufzusuchenden Zielposition 13 und der Positionsschalter 18 zum
Bestimmen momentaner Ortskoordinaten abseits der Zielposition 13, überlappend
betätigt
werden. Wie das zuvor beschriebene Betätigen eines etwa vorhanden
eigenen Notrufschalters 12 führt auch diese untypische Bedienung
der beiden Schalter 18 + 23 am als Notgerät 11 eingesetzten
Handgerät
dann zur Wirkung eines Notrufschalters 12, nämlich zur
Ermittlung der momentanen Ortskoordinaten des Notgerätes 11 und
zugleich zum Einschalten seines Mobiltelefons 14 für die Übermittlung
dieser Ortskoordinaten als Zielposition 13 an ein über die voreingestellte
Rufnummer seines Mobiltelefons 14 zugeordnetes Suchgerät 15.
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Wenn
eines der beiden Handgeräte
von vornherein nur dafür
ausgelegt ist, als Notgerät 11 eingesetzt
zu werden, dann genügt
auch schon die Betätigung
eines der Schalter 18 oder 23 zum Auslösen der
Koordinatenermittlung der momentanen Zielposition 13 und
deren Übermittlung
an das Mobiltelefon 14 zum Abspeichern im Suchgerät 15.
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Jedenfalls
läßt sich
erfindungsgemäß schon mittels
eines Paares von Handgeräten
zum Wieder-Auffinden einer Lokalität, deren Ortskoordinaten mittels
eines Satellitennavigationsempfängers
ermittelt und als Zielposition 13 in die Handgeräte einspeicherbar
sind, ein Notrufsystem errichten und betreiben, das ohne den aufwendigen
Betrieb einer Notrufzentrale auskommt. Dafür sind die Handgeräte mit wenigstens
rudimentären
Mobiltelefonen 14 ausgestattet. Bei einem als Notgerät 11 fungierenden
und mitgeführten
Handgerät
werden als Notsignal die momentanen Ortskoordinaten ermittelt und
als die zur Hilfeleistung aufzusuchende Zielposition 13 an das
andere Handgerät übermittelt.
Das dient dann als Suchgerät 15 zum
Annähern
an diese fixierte Zielposition 13 von der jeweils momentan
erreichten Suchposition 17 aus.
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- 11
- Notgerät
- 12
- Notrufschalter
- 13
- Zielposition
- 14
- Mobiltelefon
- 15
- Suchgerät
- 16
- Display
- 17
- Suchposition
- 18
- Positionsschalter
- 19
- Zielentfernung
- 20
- Drehbalken
- 21
- Richtungspfeil
- 22
- Textinformation
- 23
- Zielschalter