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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur formgebenden Pressung von
Kunststoffflaschen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Häufig werden
Getränke
in Einwegverpackungen angeboten, die aus Kunststoffflaschen bestehen.
Die Kunststoffflaschen werden nach Gebrauch nicht mehr befüllt, sondern
entweder dem Abfall oder der Wiederverwertung zugeführt. Die
Kunststoffflaschen nehmen jedoch sowohl im Abfall als auch auf dem
Transportweg zur Wiederverwertung ein großes Volumen ein. Zur Volumenreduzierung der
Flaschen sind Vorrichtungen zur formgebenden Pressung bekannt, welche
die Flaschen zusammendrücken,
wobei diese Pressvorrichtungen zumeist sehr aufwändig gestaltet und eher für gewerbliche Zwecke
geeignet sind.
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Aus
der
DE 101 21 599
A1 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung
zur formgebenden Pressung von Kunststoffflaschen bekannt. Die Vorrichtung
besteht aus einem die Flaschen aufnehmenden, zylinderförmigen Gehäuse, in
welchem eine mittels eines Getriebes verschiebbare Pressplatte angeordnet
ist. Das Gehäuse
bildet einen Pressraum aus, der von einer Innenwandung des Gehäuses, der
Pressplatte und einem als Presswand ausgebildeten Deckel begrenzt
wird. Der Pressraum wird von einer Heizvorrichtung beheizt. Zur
Beschickung des Pressraums der Vorrichtung muss zunächst der
Deckel vom Gehäuse
abgenommen, anschließend
die Flasche mit ihrer nach unten gekehrten Öffnung der Heizvorrichtung übergestülpt und
zuletzt der Deckel wieder auf das Gehäuse aufgesetzt werden. Die
Vorrichtung ist somit sehr aufwändig
gestaltet.
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Zum
allgemeinen technischen Hintergrund wird noch auf die
DE 697 06 375 T2 verwiesen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur formgebenden
Pressung von Kunststoffflaschen zu schaffen, die konstruktiv einfach
und damit kostengünstig
ist und sich somit für
einen Einsatz zuhause beim Endverbraucher als Benutzer der Vorrichtung
anbietet.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
im Kennzeichen des Patentanspruchs 1 gegebenen Merkmale gelöst.
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Ein
wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung besteht in
der konstruktiv einfachen Ausgestaltung der Vorrichtung. Der nach
oben geöffnete
Pressraum der Vorrichtung ermöglicht
eine einfache Handhabung der Vorrichtung. Er ermöglicht sowohl Rechts- als auch
Linkshändern
eine problemlose und einhändig
durchführbare
Beschickung der Vorrichtung, da die Flasche nur von oben in den Pressraum
eingelegt werden muss. Die Vorrichtung ermöglicht ein Zusammenpressen
der Flasche auf ein relativ kleines Format, wodurch die Aufbewahrung
des Presslings bis zum Rücktransport
zum Händler
wesentlich einfacher ist.
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Vorteilhafterweise
weist die Vorrichtung ein handliches Format auf, da der Pressraum
nur als Aufnahme für
jeweils eine zu pressende Flasche ausgebildet ist.
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Vorteilhafterweise
weist die Presswand der Vorrichtung eine Aufnahme für den Flaschenhals
auf, wodurch ein Herausgleiten der Flasche aus dem Pressraum während der
formgebenden Pressung verhindert wird. Dadurch, dass der Flaschenhals
aus dem Pressraum herausragt, bleibt er auch nach der Pressung unbeschädigt. Hierdurch
kann wieder ein Verschluss an der Flasche angebracht werden, der ein
eventuelles Rückverformen
der Flasche durch Ansaugen von Luft in die Flasche nach der Pressung verhindert.
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Vorteilhafterweise
ist die Vorrichtung manuell betreibbar, wodurch zur sofortigen Inbetriebnahme der
Vorrichtung beim Endkunden als Benutzer der Vorrichtung keine weiteren
Voraussetzungen, wie beispielsweise ein Stromanschluss, erfüllt sein
müssen.
Alternativ hierzu kann der Antrieb der Vorrichtung vorteilhafterweise
auch motorisch erfolgen, wenn der Kraftaufwand für den Benutzer der Vorrichtung
deutlich minimiert werden soll.
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Vorteilhafterweise
handelt es sich um eine vertikal arbeitende Vorrichtung, wodurch
ein Herausfallen der zu pressenden Flasche unmöglich ist und die Vorrichtung
zusätzlich über eine
ausreichend große
Standfläche
verfügt,
die ein Kippen der Vorrichtung verhindert.
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Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand von 7 Figuren näher
erläutert. Die
Figuren, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale
in Kombination, die der Fachmann zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten
und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen wird.
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Dabei
zeigen:
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1 die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Pressung von Kunststoffflaschen in einer Ausgangsposition in
einer perspektivischen Darstellung mit einem Pressraum, der von
einem Gehäuse,
einer Presswand und einer Pressplatte begrenzt wird, wobei ein die
Verschiebung der Pressplatte bewirkender Hebel in einer oberen Stellung
ist,
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2 die
Vorrichtung in der Ausgangsposition in einer Ansicht von oben,
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3 die
Vorrichtung in einer Endposition in einer Ansicht von oben, wobei
die Verschiebung der Pressplatte durch eine Bewegung des Hebels
nach unten erfolgt ist,
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4 die
Vorrichtung in der Endposition in einer Seitenansicht mit dem die
Verschiebung bewirkenden Hebelmechanismus,
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5 eine
Detailansicht der im Pressraum angeordneten Pressplatte mit Entlüftungseinrichtungen,
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6 die
Vorrichtung in einer Ansicht von unten mit einer Einrichtung zur
Ableitung von Flüssigkeit
und
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7 die
Vorrichtung in einer Seitenansicht mit einem motorischen Antriebsmittel
und einem Behälter
zum Auffangen von Flüssigkeit.
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Der
besseren Übersichtlichkeit
halber ist in einer Figur von gleichen Bauteilen nur jeweils ein Bauteil
gekennzeichnet.
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Die 1 bis 4 zeigen
eine erfindungsgemäße Vorrichtung
zur formgebenden Pressung von Kunststoffflaschen 1 mit
einem Gehäuse 2,
das einen mindestens eine, in 2 schematisch
dargestellte Flasche 1 aufnehmenden Pressraum 3 ausbildet.
Der Pressraum 3 wird von dem Gehäuse 2, einer Presswand 4 und
einer in dem Gehäuse 2 verschiebbaren,
gegen die Presswand 4 arbeitenden Pressplatte 5 begrenzt.
Der Pressraum 3 weist eine Haupterstreckungsrichtung 6 auf,
die von der Presswand 4 in Richtung Pressplatte 5 verläuft. Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Presswand 4 separat ausgebildet und fest mit dem
Gehäuse 2 verbunden. Alternativ
hierzu können
Presswand 4 und Gehäuse 2 auch
einstückig
ausgebildet sein.
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Die
formgebende Pressung der Flasche 1 erfolgt entlang der
Haupterstreckungsrichtung 6 des Pressraums 3,
indem die Pressplatte 5 auf die Presswand 4 zu
bewegt wird und sich der Pressraum 3 verkleinert. Die in
dem Pressraum 3 befindliche Flasche 1 wird dabei
zusammengepresst, wobei in 3 der schematisch
dargestellte Pressling 1' gezeigt
ist. Die 1 und 2 zeigen
die Vorrichtung in einer Ausgangsposition, in welcher der Pressraum 3 in
seiner Ausgangsgröße vorliegt.
Die 3 und 4 zeigen die Vorrichtung in
einer Endposition mit stark reduziertem Pressraum 3.
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Um
eine Vorrichtung zur formgebenden Pressung von Kunststoffflaschen
zu schaffen, die konstruktiv einfach und damit kostengünstig ist
und sich somit für
einen Einsatz zuhause beim Endverbraucher als Benutzer der Vorrichtung
anbietet, ist erfindungsgemäß der Pressraum 3 an
einer quer zur Haupterstreckungsrichtung 6 der Flasche 1 liegenden
Seite 7 offen ausgebildet. Da es sich vorzugsweise um eine
vertikal arbeitende Vorrichtung handelt, ist der Pressraum 3 also
nach oben hin offen und die jeweilige Flasche 1 kann problemlos von
oben in den Pressraum 3 eingelegt werden. Ein Herausfallen
der Flasche 1 aus dem Pressraum 3 ist somit unmöglich. Zudem
verfügt
die Vorrichtung somit über
eine ausreichend große
Standfläche,
die ein Kippen der Vorrichtung bei der Betätigung verhindert, wobei die Standfläche der
Bodenfläche
des Pressraums 3 entspricht.
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Gemäß den 1 bis 4 weist
die Presswand 4 eine Aufnahme 8 für einen
Hals 1a der Flasche 1 auf, bei der es sich hier
vorzugsweise um einen kreisförmigen
Durchbruch handelt. Wie bereits erwähnt, erfolgt eine Beschickung
des Pressraums 3 von oben, wobei der Flaschenhals 1a dabei
in die Aufnahme 8 der Presswand 4 entweder von
Hand eingeschoben werden kann oder bei der Pressung durch die Pressplatte 5 eingeschoben
wird.
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Im
Folgenden ist der Antrieb der Vorrichtung beschrieben. Die verschiebbare
Pressplatte 5 weist gemäß den 2 und 3 mit
ihr verbundene Elemente 11 auf, welche das Gehäuse 2 durchdringen und
mit Rollen, Zapfen, Gleitelementen 12 oder ähnlichen
Bauteilen in zwei Führungsschienen 13 eingreifen,
die an seitlichen Außenwänden 14 des
Gehäuses 2 gelagert
sind. Die Verschiebung der Pressplatte 5 kann sowohl manuell
als auch durch ein motorisches Antriebsmittel 27, wie in 7 schematisch dargestellt,
erfolgen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
erfolgt die Verschiebung manuell, und zwar über einen insbesondere in den 1 und 4 dargestellten
Hebelmechanismus 15, der mit der Pressplatte 5 in
Verbindung steht.
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Die
Gleitelemente 12 der Pressplatte 5 stehen, über an ihren
Enden in Drehgelenken 16a, 16b gelagerte Gelenkstangen 17,
mit an der Presswand 4 in Gelenken 18 drehbar
gelagerten Hebelstangen 19 in Verbindung, wobei die Gelenke 18 an
einem fest mit der Presswand 4 verbundenen Querholmen 24 vorgesehen
sind. Die Gelenke 18 könnten
jedoch auch direkt an der Presswand 4 vorgesehen sein. Aus
Stabilitätsgründen ist
der die Gelenke 18 aufweisende Querholmen 24 beidseits über jeweils
ein Versteifungselement 23 mit der Führungsschiene 13 bzw.
mit dem Gehäuse 2 verbunden.
Die beiden Hebelstangen 19 sind an ihrem freien Ende durch
einen Griff 20 miteinander verbunden.
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Über das
Verhältnis
der Länge
l1 des Hebelstangenabschnitts 19a vom
Drehgelenk 16b bis zum Gelenk 18 zu der Länge l2 des Hebelstangenabschnitts 19b vom
Gelenk 18 bis zum Griff 20 ist die Hebelwirkung
einstellbar. Vor der Benutzung der Vorrichtung, d.h. die Pressplatte 5 befindet
sich in ihrer Ausgangsposition, ragt der mit der Hebelstange 19 verbundene
Griff 20 gemäß den 1 und 2 über die
Vorrichtung hinaus. Durch Betätigen
des Hebelmechanismus 15, d.h. der Griff 20 wird
zur Vorrichtung hin bewegt, wird die Pressplatte 5 auf
die Presswand 4 zu bewegt, so dass dadurch gemäß 3 die
in den Pressraum 3 eingelegte Flasche 1 zusammengepresst
wird.
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Ergänzend hierzu
könnte
die Vorrichtung eine Einrichtung 10 zur Entlüftung der
zu pressenden Flasche 1 aufweisen. In 5 ist
dies näher
ausgeführt.
Die Pressplatte 5 weist an ihrer der Flasche 1 zugewandten
Seite 9 mindestens eine Einrichtung 10 zur Entlüftung der
Flasche 1 auf, welche derart ausgebildet ist, dass sie
die Flasche 1 bei der Pressung perforiert, damit ein im
Inneren der Flasche 1 befindliches Medium, wie beispielsweise
Gas oder Flüssigkeit,
bei der Pressung entweichen kann. Im vorliegenden Fall handelt es
sich bei der Entlüftungseinrichtung 10 um
mehrere, in die aus einem Blech bestehende Pressplatte 5 eingestanzte
Halbmonde 10a, die zur Flasche 1 hin umgebogen
sind, wodurch halbmondförmige Öffnungen 10b in
der Pressplatte 5 entstanden sind. Bei der Pressung perforieren
die Halbmonde 10a die Flasche 1, während das
Medium über
die halbmondförmigen Öffnungen 10b entweichen
kann. Ferner ist auch ein Entlüftungsdorn
mit einer im Dorn verlaufenden, durchgehenden Entlüftungsbohrung
vorstellbar.
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Zusätzlich könnte die
Vorrichtung eine Einrichtung zur Ableitung von aus der Flasche 1 austretender
Flüssigkeit
aufweisen, wie dies exemplarisch in 6 dargestellt
ist. Um beim Einlegen der Flasche 1 in den Pressraum 3 oder
bei der Pressung der Flasche 1 möglicherweise aus der Flasche 1 austretende
Flüssigkeit
ableiten zu können,
weist das Gehäuse 2 in
einem geodätisch
unten liegenden Bereich 21 mindestens eine Ablauföffnung 22 für Flüssigkeit
auf, wodurch sich die beim Einlegen der Flasche in den Pressraum
oder bei der Pressung der Flasche möglicherweise aus der Flasche
austretende Flüssigkeit
nicht in der Vorrichtung sammelt, sondern abgeleitet werden kann.
Dies ist im Ausführungsbeispiel
gemäß 6 dadurch
umgesetzt, dass das Gehäuse 2 mindestens
teilweise aus Lochblech besteht, durch welches die Flüssigkeit
aus dem Pressraum 3 nach unten austreten kann.
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Um
einen sicheren Stand der Vorrichtung auf einem Untergrund zu ermöglichen,
kann das Gehäuse
der Vorrichtung zusätzlich
an seiner Unterseite mindestens eine Einrichtung gemäß 6 aufweisen,
die ein Wegrutschen der Vorrichtung verhindert. Dabei könnte es
sich beispielsweise um Gummifüße 25 handeln.
Alternativ hierzu könnte
die Vorrichtung auch lösbar,
beispielsweise mittels einer Klemmvorrichtung, mit dem Untergrund
verbunden werden.
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Außerdem kann
gemäß 7 unterhalb
der Vorrichtung zur Pressung von Kunststoffflaschen ein Behälter 26 zum
Auffangen von aus den Flaschen austretenden Flüssigkeiten vorgesehen sein.
Der Behälter
kann separat unter die entsprechend veränderte Vorrichtung geschoben
werden oder fest mit der Vorrichtung verbunden bzw. einstückig mit
der Vorrichtung ausgebildet sein.