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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Behandlung von Rhinitiden.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine pharmazeutische
Zusammensetzung, welche sich insbesondere zur prophylaktischen und/oder
kurativen topischen Behandlung von Rhinitiden, vorzugsweise zur
begleitenden Behandlung von Rhinitiden, eignet und in bevorzugter
Weise in Form einer flüssigen,
insbesondere wäßrigen Formulierung für die intranasale
Applikation vorliegt, sowie deren Verwendung.
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Für die Behandlung
von Rhinitiden steht eine Vielzahl von Pharmazeutika zur Verfügung. Insbesondere
kommen Sympathomimetika mit vasokonstriktorischen bzw. schleimhautabschwellenden
Eigenschaften zur Anwendung, welche bei topischer bzw. lokaler Anwendung
in der Nase zur Nasenschleimhautabschwellung führen. Eine wiederholte Anwendung
dieser Substanzen führt
jedoch häufig
zu einer Austrocknung der Nasenschleimhäute, verbunden mit entzündlichen
Irritationen. Diese Nebenwirkungen führen nicht selten zu einer
erhöhten
Infektionsgefahr, da die Schleimhäute im ausgetrockneten und
entzündeten
Zustand nicht mehr ihre Schutz- und Filterfunktionen in vollem Umfang
aufrechterhalten können,
so daß Krankheitserreger
ungehindert in die Atemwege gelangen können.
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Um
diesen allgemein bekannten Nebenwirkungen von Sympathomimetika entgegenzuwirken,
wird im auf die Anmelderin selbst zurückgehenden Stand der Technik
vorgeschlagen, pharmazeutischen Zubereitungen zur Behandlung von
Rhinitiden auf Basis vasokonstriktorisch bzw. schleimhautabschwellend
wirkender Sympathomimetika wirksame Mengen an Pantothenol oder Pantothensäure (vgl.
DE 195 41 919 A1 und
DE 195 49 421 A1 )
oder wirksame Mengen eines vorzugsweise sauren Glykosaminoglykans
oder dessen physiologisch unbedenklichen Salzen oder Derivaten,
vorzugsweise Hyaluronsäure
oder deren Salzen (vgl.
DE
103 56 248 A1 ), zuzusetzen. Auf diese Weise lassen sich
die Nebenwirkungen von Sympathomimetika zwar weitgehend eindämmen, jedoch
nicht in allen Fällen
vollständig
verhindern.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitzustellen, welche sich zur topischen Behandlung,
insbesondere zur begleitenden topischen Behandlung, von Rhinitiden
("Schnupfen"), eignet und insbesondere
die zuvor geschilderten Nachteile des Standes der Technik zumindest
weitgehend vermeidet oder aber wenigstens abschwächt.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, eine pharmazeutische
Zusammensetzung bereitzustellen, welche sich zur topischen Behandlung
von Rhinitiden eignet, jedoch zumindest im wesentlichen ohne Sympathomimetika
mit vasokonstriktorischen bzw. schleimhautschwellenden Eigenschaften auskommt
und insbesondere ein Austrocknen und entzündliche Irritationen der Nasenschleimhäute bei
ihrer Applikation vermeidet.
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Die
Anmelderin hat nun überraschenderweise
herausgefunden, daß das
zuvor geschilderte Problem dadurch gelöst werden kann, daß man eine
pharmazeutische Zubereitung bzw. Formulierung auf Basis einer Natriumchloridlösung bereitstellt,
der zusätzlich
Myrrhe, im allgemeinen in Form der gepulverten Droge oder aber vorzugsweise
als Extrakt oder Tinktur, zugesetzt ist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung – gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung – ist somit eine pharmazeutische
Zusammensetzung, welche sich insbesondere zur prophylaktischen und/oder kurativen
topischen Behandlung von Rhinitiden eignet und vorzugsweise in Form
einer flüssigen
Formulierung für
die intranasale Applikation vorliegt, wobei die pharmazeutische
Zusammensetzung – in
Kombination und jeweils in pharmazeutisch wirksamen Mengen –
- – Natriumchlorid,
insbesondere in Form einer wäßrigen Natriumchloridlösung, vorzugsweise
in Form einer wäßrigen physiologischen
Natriumchloridlösung,
und
- – Myrrhe
enthält.
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Der
Begriff "pharmazeutische
Zusammensetzung" bzw. "pharmazeutische Zubereitung" oder dergleichen,
wie er im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendet wird, ist
sehr weitgehend zu verstehen und umfaßt nicht nur pharmazeutische
Präparate
bzw. Pharmazeutika als solche, sondern auch sogenannte Medizinprodukte
oder dergleichen.
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Die
Myrrhe (Myrrha) besteht im allgemeinen aus dem aus der Rinde von
Commiphora molmol Engler und anderen Commiphoraarten ausgetretenen
und an der Luft getrockneten Gummiharz sowie dessen Zubereitungen.
Es gibt zahlreiche Myrrhesorten, die sich in ihren Eigenschaften
unterscheiden. Im allgemeinen liegt die Rohmyrrhe in Form braungelber
oder rotbrauner, glänzender
oder staubiger Körner
oder größerer, traubiger
Stücke
mit aromatischem Geruch und bitter aromatischem Geschmack vor.
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Als
Inhaltsstoffe enthält
die Myrrhe im allgemeinen ätherische Öle mit überwiegend
Sesquiterpenen, insbesondere typischen Furanosesquiterpenen ("Myrrhenöl"), daneben auch Monoterpene,
wie α-Pinen,
sowie ferner Harze und Harzsäuren
bzw. Kohlenhydrate, insbesondere als Gummianteil, Derivate langkettiger Alkantetrole,
Proteine etc. Von einigen Myrrhesesquiterpenen wurde gezeigt, daß sie über Opioid-Rezeptoren analgetisch
wirken können.
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Zur
Anwendung kommen die gepulverte Droge sowie Myrrheextrakte und Myrrhetinkturen
und andere galenische Zubereitungen zur lokalen bzw. topischen Anwendung.
Beispielsweise werden Myrrheextrakte seit vielen Jahrhunderten in
der Parfümerie
verwendet. Darüber
hinaus wird die Myrrhe wegen der desinfizierenden und desodorierenden
Wirkung auf das Zahnfleisch auch in Kaugummi und Zahnpflegemitteln,
als Trübungsmittel
für Mundwässer und
als Carminativum verwendet. Die Inhaltsstoffe der Droge besitzen
lokal adstringierende Wirkung, darüber hinaus zeigen sie desinfizierende
und granulationsfördernde
Eigenschaften.
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Für weitere
diesbezügliche
Einzelheiten zur Myrrhe und ihren Anwendungen kann beispielsweise
verwiesen werden auf Römpp
Chemielexikon, Georg Thieme, Stuttgart/New York, 1998, 10. Auflage,
Bd. 4, Seite 2792, Stichwort: "Myrrhe" sowie auf die dort
referierte Literatur, wobei der gesamte Offenbarungsgehalt der vorgenannten
Literaturstellen hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Bislang
ist die Myrrhe aber noch nicht zur Behandlung von Rhinitiden in
Betracht gezogen worden. Die Anmelderin hat erstmals überraschenderweise
herausgefunden, daß die
Myrrhe im Rahmen der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
entzündungshemmende,
antiphlogistische Eigenschaften entfaltet und darüber hinaus
desinfizierend, insbesondere antibakteriell und/oder viruzid, wirkt,
ohne daß dies zu
einer Austrocknung der Schleimhäute
führt.
Durch die gleichermaßen
vorhandene Kochsalzlösung
wird vielmehr die Sekretbildung der Nasenschleimhäute angeregt
und einer Austrocknung entgegengewirkt. Insbesondere wirkt die Myrrhe
im Rahmen der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung verschorfend bzw. oberflächenabdichtend und zeigt darüber hinaus
eine lokal adstringierende Wirkung in bezug auf Nasenschleimhautläsionen.
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Grundsätzlich kann
die Myrrhe im Rahmen der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
in Form der gepulverten Droge eingesetzt werden. Vorzugsweise wird
die Myrrhe aber in Form von Extrakten oder Tinkturen eingesetzt,
insbesondere wäßrigen,
wäßrig-alkoholischen
oder alkoholischen Extrakten oder Tinkturen, besonders bevorzugt
wäßrigen Extrakten
oder Tinkturen; dabei kann das Droge/Extrakt-Verhältnis in
weiten Bereichen variieren, wobei das Droge/Extrakt-Verhältnis im
allgemeinen im Bereich von 50 : 1 bis 1 : 1, insbesondere 25 : 1
bis 1,5 : 1, bevorzugt 10 : 1 bis 2 : 1, variieren kann. Dennoch
kann es einzelfallbedingt oder anwendungsbezogen erforderlich sein,
von den vorgenannten Verhältnissen
abzuweichen, ohne daß der
Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
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Im
allgemeinen enthält
die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung Myrrhe, insbesondere Myrrheextrakt oder Myrrhetinktur,
in Mengen von 0,001 bis 10 g, insbesondere 0,01 bis 5 g, bevorzugt 0,02
bis 1 g, besonders bevorzugt 0,4 bis 0,6 g, bezogen auf 1 Liter
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung.
Dennoch kann es einzelfallbedingt oder anwendungsbezogen erforderlich
sein, von den vorgenannten Mengen abzuweichen, ohne daß der Rahmen
der vorliegenden Erfindung verlassen wird.
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Was
das Natriumchlorid anbelangt, so kann dessen Mengen gleichermaßen in weiten
Bereichen variieren. Im allgemeinen kann die erfindungsgemäßen pharmazeutische
Zusammensetzung, bezogen auf 1 Liter der Zusammenset zung, Natriumchlorid
in Mengen von 0,5 bis 20 g, insbesondere 1 bis 10 g, bevorzugt 2
bis 8 g, besonders bevorzugt 5 bis 7 g, enthalten. Insbesondere
liegt das Natriumchlorid als 0,9 gew.-%ige Lösung vor. Erfindungsgemäß ganz besonders
bevorzugt ist somit eine physiologische Kochsalzlösung.
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Neben
den vorgenannten Inhaltsstoffen Natriumchlorid und Myrrhe kann die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung außerdem
mindestens eine Zinkverbindung, vorzugsweise Zinksulfat, enthalten.
Die Menge an Zinkverbindung kann gleichermaßen in weiten Bereichen variieren.
Insbesondere wird die Zinkverbindung, vorzugsweise Zinksulfat, in
Mengen von 0,01 bis 10 g, insbesondere 0,01 bis 6 g, bevorzugt 0,02
bis 1 g, besonders bevorzugt 0,5 bis 0,8 g, bezogen auf 1 Liter
der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung,
verwendet. Dennoch kann es einzelfallbedingt oder anwendungsbezogen
erforderlich sein, von den vorgenannten Mengen abzuweichen, ohne
daß der
Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen ist.
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Die
Anmelderin hat überraschender
Weise herausgefunden, daß die
zusätzliche
Inkorporierung einer Zinkverbindung – in Kombination mit dem Natriumchlorid
und der Myrrhe – besonders
effizient ist. Die Zinkverbindung hilft den betroffenen Zellen,
freie Radikale zu neutralisieren, und unterstützt damit sinnvoll die zuvor geschilderten
Effekte von Myrrhe und Natriumchlorid. Auf diese Weise wird die
irritierte Nasenschleimhaut mehrfach gegen Erreger und damit einhergehende
freie Radikale geschützt.
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Weiterhin
kann es vorteilhaft sein, daß die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung außerdem
Cellulose und/oder mindestens ein Cellulosederivat, vorzugsweise
Hydroxyethylcellulose, enthält. Die
Cellulose bzw. das Cellulosederivat, bevorzugt Hydroxyethylcellulose,
kann, bezogen auf 1 Liter der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung,
in Mengen von 0,1 bis 10 g, insbesondere 0,5 bis 5 g, bevorzugt
1 bis 4 g, besonders bevorzugt 2 bis 3 g, eingesetzt werden. Die
Cellulose bzw. das Cellulosederivat, vorzugsweise Hydroxyethylcellulose,
entfaltet im Rahmen der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
eine nasenschleimhautschonende Wirkung, indem die Cellulose oder
das Cellulosederivat insbesondere einen Schutzfilm über die
Nasenschleimhaut legt. Anstelle von Hydroxyethylcellulose können im
Rahmen der vorliegenden Erfindung aber auch andere Cellulosederivate
eingesetzt werden, so z. B. Hydroxymethylcellulose, Methylcellulose,
Ethylcellulose etc.
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Des
weiteren kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung vorteilhafterweise außerdem ein pH-Puffersystem
enthalten. Erfindungsgemäß geeignete
pH-Puffersysteme können
beispielsweise auf Basis von Citrat/Citronensäure oder auf Phosphat- oder
Hydrogenphosphatbasis ausgebildet sein. Besonders bevorzugt ist
ein Puffersystem auf Basis von Citrat/Citronensäure.
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Des
weiteren kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung außerdem
Pantothenol oder dessen Derivate, insbesondere Ester, und/oder Pantothensäure oder
deren physiologisch unbedenkliche Salze enthalten. Die Inkorporierung
von Pantothenol bzw. dessen Derivaten und/oder Pantothensäure bzw.
deren physiologisch unbedenklichen Salzen wirkt jeglicher Austrocknung
mit einhergehenden entzündlichen
Irritationen der Nasenschleimhäute
besonders gut entgegen. Pantothenol oder dessen Derivate, insbesondere
Ester, und/oder Pantothensäure
oder deren physiologisch unbedenkliche Salze können, bezogen auf 1 Liter der
erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung, in Mengen von 0,1 bis 5 g, insbesondere 0,5 bis
5 g, bevorzugt 1 bis 3 g, besonders bevorzugt 2 bis 3 g, eingesetzt
werden.
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Gegenstand
gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist eine insbesondere zur prophylaktischen
und/oder kurativen topischen Behandlung von Rhinitiden geeignete pharmazeutische
Zusammensetzung, vorzugsweise in Form einer flüssigen Formulierung für die intranasale Applikation,
welche – in
Kombination und jeweils in pharmazeutisch wirksamen Mengen –
- – Natriumchlorid,
insbesondere in Form einer wäßrigen Natriumchloridlösung, vorzugsweise
in Mengen von 0,5 bis 20 g, insbesondere 1 bis 10 g, bevorzugt 2
bis 8 g, besonders bevorzugt 5 bis 7 g, bevorzugt in Form einer
wäßrigen physiologischen
Natriumchloridlösung,
und/oder als 0,9 gew.-%ige Lösung;
- – Myrrhe,
insbesondere Myrrheextrakt oder Myrrhetinktur, vorzugsweise in Mengen
von 0,001 bis 10 g, insbesondere 0,01 bis 5 g, bevorzugt 0,02 bis
1 g, besonders bevorzugt 0,4 bis 0,6 g;
- – gegebenenfalls
mindestens eine Zinkverbindung, insbesondere Zinksulfat, vorzugsweise
in Mengen von 0,01 bis 10 g, insbesondere 0,01 bis 6 g, bevorzugt
0,02 bis 1 g, besonders bevorzugt 0,5 bis 0,8 g;
- – gegebenenfalls
Cellulose und/oder mindestens ein Cellulosederivat, insbesondere
Hydroxyethylcellulose, vorzugsweise in Mengen von 0,1 bis 10 g,
insbesondere 0,5 bis 5 g, bevorzugt 1 bis 4 g, besonders bevorzugt
2 bis 3 g;
- – gegebenenfalls
Citronensäure,
vorzugsweise in Mengen von 0,001 bis 8 g, insbesondere 0,01 bis
2 g, bevorzugt 0,02 bis 1 g, besonders bevorzugt 0,3 bis 0,7 g;
- – gegebenenfalls
mindestens ein Citrat, vorzugsweise in Mengen von 1 bis 20 g, insbesondere
5 bis 15 g, bevorzugt 7 bis 10 g, besonders bevorzugt 8 bis 9 g;
- – gegebenenfalls
Pantothenol oder dessen Derivate, insbesondere Ester, und/oder Pantothensäure oder deren
physiologisch unbedenkliche Salze, vorzugsweise in Mengen von 0,1
bis 5 g, insbesondere 0,5 bis 5 g, bevorzugt 1 bis 3 g, besonders
bevorzugt 2 bis 3 g;
enthält, wobei alle vorgenannten
Mengenangaben auf 1 Liter der Zusammensetzung bezogen sind.
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Weiterhin
kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung außerdem
mindestens ein vorzugsweise saures Glykosaminoglykan oder dessen
physiologisch unbedenklichen Salze oder deren Derivate, insbesondere
Hyaluronsäure
oder deren Salze, enthalten. Das vorzugsweise saure Glykosaminoglykan
und dessen physiologisch unbedenkliche Salze oder Derivate, insbesondere
Hyaluronsäure
und deren Salze, wirken gleichermaßen Austrocknungen und entzündlichen
Irritationen der Nasenschleimhäute
entgegen.
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Neben
den vorgenannten Wirk- und Inhaltsstoffen kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung außerdem übliche pharmazeutische
Trä ger-,
Zusatz- und/oder Hilfsstoffe enthalten, so z. B. Füll-, Streck-,
Binde-, Netz-, Stabilisierungs-, Färbe-, Puffer-, Riech-, Geschmacks-
und/oder Konservierungsstoffe.
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Weiterhin
können
mikrobiologisch aktive chemische Verbindungen, wie z. B. Konservierungsstoffe oder
Antiseptika zur Verbesserung der mikrobiellen Stabilität, in pharmazeutisch üblichen
Konzentrationen in der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
enthalten sein. Darüber
hinaus kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung auch noch eine oder mehrere andere pharmakologisch wirksame
Substanzen enthalten.
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Wie
zuvor beschrieben, ist die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung
im allgemeinen als vorzugsweise wäßrige Lösung formuliert, welche sich
insbesondere zur Applikation als Nasentropfen oder als Nasenspray
eignet.
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Die
Herstellung der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung erfolgt in an sich bekannter Weise. Dies geschieht
beispielsweise durch Mischen bzw. Lösen der Wirkstoffe in pharmakologisch wirksamen
Konzentrationen, der Hilfs- und/oder Zusatzstoffe sowie der gegebenenfalls
weiteren pharmakologisch wirksamen Substanzen in dem vorgesehenen
Trägermedium.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung – gemäß einem zweiten Aspekt – ist die
Verwendung der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
zur prophylaktischen und/oder kurativen topischen Behandlung, insbesondere
begleitenden Behandlung, von Rhinitiden bzw. zur Herstellung eines
Arzneimittels, Medizinprodukts etc. zur prophylaktischen und/oder
kurativen topischen Behandlung, insbesondere begleitenden Behandlung,
von Rhinitiden.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung eignet sich dabei insbesondere zur Behandlung von
Rhinitiden aller Art, wie Rhinitis acuta, Rhinitis allergica, Rhinitis
atrophicans, Rhinitis hyperplastica oder hypertrophicans, Rhinitis
mutilans, Rhinitis nervosa oder vasomotorica, Rhinitis pseudomembranacea
und Rhinitis sicca.
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Besonders
eignet sich die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung zur Behandlung akuter Rhinitiden ("Schnupfen"). Aber auch chronische
Rhinitiden lassen sich mit der erfindungsgemäßen pharmazeutischen Zusammensetzung
gut therapieren, insbesondere aufgrund einer Vermeidung von Austrocknungen
und entzündlichen
Irritationen der Nasenschleimhäute.
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Zu
diesem Zweck wird die erfindungsgemäße pharmazeutische Zusammensetzung
intranasal appliziert (z. B. als Nasentropfen oder als Nasenspray
oder dergleichen), insbesondere mehrmals täglich.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zubereitung bewirkt bei ihrer intranasalen Applikation einen desinfizierenden,
insbesondere antibakteriellen und/oder viruziden, sowie verschorfenden
bzw. oberflächenabdichtenden
und lokal adstringierenden Effekt. Die Inhaltsstoffe der Myrrhe
wirken entzündungshemmend
und helfen auf diese Weise, die Schutzfunktion der Nasenschleimhaut
zu verbessern bzw. zu regenerieren. Darüber hinaus dient die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung zur Befeuchtung und Pflege der Nasenschleimhaut
und kann vorteilhafterweise zur begleitenden Behandlung bei Schnupfen
angewendet werden.
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Insgesamt
tragen die Wirk- und Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung zum Schutz und zur Pflege der Nasenschleimhaut bei.
Verstärkt
werden kann dieser Effekt durch den Zusatz von Pantothenol bzw.
Pantothensäure
oder Hyaluronsäure,
mit deren Hilfe sich die Nasenschleimhaut beschleunigt regenerieren
kann.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung führt
zur Verhinderung eines Sekretstaus und verhindert Austrocknungen
und entzündliche
Irritationen der Nasenschleimhäute.
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Weiterhin
führt die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung bei ihrer intranasalen Applikation zu einer Normalisierung
der vermehrten Schleimhautdurchblutung und zu einer Reduktion der Ödembildung
und auch zu einer Verbesserung der nasalen Ventilation, insbesondere
zur Belüftung
der Nebenhöhlen und
der Tuben.
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Weitere
Ausgestaltungen und Abwandlungen und Variationen sowie Vorteile
der vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen der
Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar, ohne daß er dabei
den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
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Die
folgenden Ausführungsbeispiele
dienen lediglich der Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung,
ohne sie jedoch hierauf zu beschränken.
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Beispiel 1 (erfindungsgemäß)
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Die
Herstellung von 1 Liter einer erfindungsgemäßen, wäßrigen pharmazeutischen Zusammensetzung
für die
intranasale Applikation erfolgte gemäß folgender Rezeptur (alle
Angaben bezogen auf 1 Liter):
– Hydroxyethylcellulose
400 | 2,50
g |
– Myrrhetinktur | 0,05
g |
– Zinksulfat·H2O | 0,06
g |
– Citronensäure (wasserfrei) | 0,05
g |
– Natriumcitrat·2H2O | 8,50
g |
– Natriumchlorid | 300
mOsm/kg (entspricht 6,303 g) |
– Dexpanthenol | 20
g |
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Die
homogene Lösung
wurde anschließend,
gegebenenfalls nach Filtration über
neutrale Cellulosefilter, in Enghalsflaschen aus Braunglas zu 10
oder 20 ml abgefüllt,
welche wahlweise mit einer Tropfpipette oder einer Sprühdosierpumpe
ausgerüstet
waren. Zur Anwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung wurden
mehrmals täglich
ein oder mehrere Tropfen bzw. ein oder mehrere Sprühstöße in jedes
Nasenloch appliziert.
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Beispiel 2 (nicht erfindungsgemäß)
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Beispiel
1 wurde wiederholt, jedoch mit der Ausnahme, daß die Myrrhetinktur vollständig durch
Wasser ersetzt wurde. Es resultierte eine nicht erfindungsgemäße Lösung, die
gleichermaßen,
gegebenenfalls nach Filtration über
neutrale Cellulosefilter, in Enghalsflaschen aus Braunglas zu 10
oder 20 ml abgefüllt
wurde, welche wahlweise mit einer Tropfpipette oder einer Sprühdosierpumpe
ausgerüstet
waren. Zur Anwendung der nicht erfindungsgemäßen Lö sung wurden ebenfalls mehrmals
täglich
eine oder mehrere Tropfen bzw. ein oder mehrere Sprühstöße in jedes
Nasenloch appliziert.
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Beispiel 3
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Siebzehn
Patienten mit akuten Rhinitiden ("Schnupfen") wurden sowohl mit der erfindungsgemäßen Lösung gemäß Beispiel
1 als auch mit der nicht erfindungsgemäßen Lösung gemäß Beispiel 2 behandelt. Dabei
wurde jeweils eine Nasenseite mit der nicht erfindungsgemäßen Lösung gemäß Beispiel
2 und die andere Nasenseite mit der erfindungsgemäßen Lösung gemäß Beispiel
1 behandelt, und die behandelten Patienten wurden in regelmäßigen Abständen mittels
Rhinoskopie untersucht.
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Die
nicht erfindungsgemäße Lösung gemäß Beispiel
2 führte
zwar aufgrund des Vorhandenseins des Kochsalzes zu einer verstärkten Bildung
von Nasensekret unmittelbar nach der Applikation, bewirkte aber
keine entzündungshemmende,
insbesondere keine desinfizierende Wirkung. Insbesondere traten
teilweise signifikante Irritationen der Nasenschleimhäute bis
hin zu Nasenbluten auf. Bei der Therapie mit der erfindungsgemäßen Lösung gemäß Beispiel
1 dagegen waren etwaige auftretende Nasenschleimhautirritationen
deutlich weniger ausgeprägt
als im Fall der nicht erfindungsgemäßen Lösung, zumal diese bei der erfindungsgemäßen Lösung gemäß Beispiel
1 innerhalb kürzester
Zeit, im allgemeinen innerhalb von 2 bis 3 Tagen, abgeklungen waren.
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Die
rhinoskopischen Untersuchungen zeigen, daß die Anwendung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
gemäß Beispiel
1 gegenüber
der Vergleichslösung
gemäß Beispiel
2 einen gesteigerten Therapieerfolg bewirkt, da die Rhinitiden bzw.
Entzündungen
weniger verstärkt
auftraten und schneller abklangen.
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Aufgrund
der zuvor beschriebenen Ergebnisse wurde die Anwendung der nicht
erfindungsgemäßen Lösung gemäß Beispiel
2 meist nach wenigen Tagen abgebrochen, um mit der erfindungsgemäßen Kombination
gemäß Beispiel
1 bei deutlich verbessertem Effekt fortgesetzt zu werden.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung kann also eine effiziente pharmazeutische
Zusammensetzung zur intranasalen Anwendung zur Behandlung von Rhinitiden
bereitgestellt werden, welche ohne die üblicherweise eingesetzten,
zur Austrocknungen der Nasenschleimhaut führenden vasokonstriktorischen bzw. schleimhautabschwellenden
Sympathomimetika auskommt und dennoch eine effiziente Therapie von
Rhinitiden gewährleistet.