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Die
Erfindung betrifft ein Gerät
zur Reinigung der Zahnzwischenräume
(Interdentalräume,
Approximalräume)
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Zahnpflege
zur Vorbeugung von Karies und Parodontose umfasst hauptsächlich folgende
Vorgänge:
- 1. Reinigung der Zahnflächen und des angrenzenden Zahnfleisches
durch handbetätigte
oder elektrische Zahnbürsten
in verschiedener Ausstattung.
- 2. Reinigung der Zahnzwischenräume mittels Durchziehen von
besonderen Seidefäden
(das so genannte Fädeln)
und/oder durch Hin- und Herbewegen von Zahnzwischenraum-Bürstchen
durch die Zahnzwischenräume.
- 3. Ausspülen
der gelösten
Beläge
durch normales Spülen
im Mund, evtl. mit verschiedenen Mundwasserzusätzen, am wirksamsten jedoch
durch Verwendung einer Munddusche. Diese wird von einem Zahnzwischenraum
zum nächsten über die ganze
Zahnreihe geführt
und spült
die Beläge
heraus.
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Bei
der täglichen
Mundpflege werden nicht alle drei Vorgänge gleichermaßen sorgfältig durchgeführt. Ihre
Bedeutung ist auch je nach Zustand des Gebisses verschieden wichtig.
Für die
Reinigung der Zahnflächen
durch geeignete Zahnbürsten
und für das
Ausspülen
von Belägen
durch geeignete Mundwässer
und Mundduschen gibt es bereits befriedigende Lösungen. Für die Behandlung der Zahnzwischenräume sind
in den letzten Jahren die Zahnzwischenraum-Bürstchen in den Vordergrund
gerückt.
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Bekannte
Zahnzwischenraum-Bürstchen
für die
Zahnpflege gibt es bereits in großer Vielfalt von verschiedenen
Firmen. Sie bestehen meist aus zwei feinen Metalldrähtchen,
zwischen denen feine Kunststoff-Fasern eingewunden sind. Der Metallkern
ist möglichst
dünn gestaltet
und weist optimal einen Durchmesser von nur 0,5 mm auf, so dass
der gesamte Bürstchendurchmesser
nur 1,8 mm beträgt. Dies
ist vorteilhaft, um möglichst
auch durch kleine Zahnzwischenräume
zu gelangen. Größere Bürstchen
für größere Zahnzwischenräume sind
leichter und billiger herzustellen. Die Länge des Bürstchens beträgt je nach
Einsatz zwischen ca. 5 mm bis 20 mm. Der Metallkern setzt sich in
verschiedener Länge
fort. Zur Anwendung der Bürstchen
werden diese auf verschiedene Weise an ihrem metallenen Ende angefasst,
um von Hand benutzt werden zu können.
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Es
ist außerdem
eine Vielfalt von Bürstchenhaltern
bekannt. Es gibt einfache Bürstchen,
deren Metallteile in Haltern von Zahnbürstengröße festgemacht werden. Bei
anderen Bürstchen
wird auf den Metallkern Kunststoff als dünner Stab geformt aufgetragen,
der mit der Hand gehalten benutzt werden kann. Weitere Bürstchen
sind mit kurzen Kunststoffansätzen
versehen, die in passende Halter eingeklickt werden.
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Alle
oben geschilderten Bürstchen
sind in fast jeder Form im Frontzahn- und Backenzahnbereich gut
einsetzbar. Bei den weiter hinter liegenden Mahlzähnen ergeben
sich jedoch erhebliche Probleme. Da man für diese Gebiete vorzugsweise
aufgesteckte Bürstchen
verwenden muss, um so weit nach hinten zu gelangen, ist ein genaues
Zielen in den Zahnzwischenraum zwischen zwei Mahlzähnen sehr schwierig.
Da die Bürstchen
nur einen dünnen
flexiblen Metallkern aufweisen, verbiegen sich diese schon meist
bei dem Versuch, den Zahnzwischenraum aufzusuchen. Dies ist allgemein
als großer
Nachteil bekannt und wird von den Patienten als besondere Schwierigkeit
und Hinderungsgrund für
eine optimale Zahnpflege herausgestellt.
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Es
wurde mehrfach versucht, diese Probleme der bekannten Geräte zur Reinigung
der Zahnzwischenräume
zu lösen.
So wurde beispielsweise ein motorgetriebenes Gerät entwickelt, das einen Faden
auswirft, ebenso eines, das mit einer Kunststoffspitze versehen
ist und durch Rütteln
im Zahnzwischenraum die Beläge
lösen soll.
Auch Mundduschen werden für
die Reinigung des Zahnzwischenraumes verwendet. All diese Geräte erzielen
jedoch keinen vollkommen befriedigenden Reinigungseffekt.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, zur Beseitigung der
geschilderten Nachteile ein Gerät
zu schaffen, das eine optimale und leichte Reinigung der Zahnzwischenräume ermöglicht.
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Die
Merkmale der zur Lösung
dieser Aufgabe geschaffenen Erfindung ergeben sich aus Anspruch
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen hiervon sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Reinigungsgerät ist die
Ausgestaltung derart getroffen, dass das langgestreckte stabartige
Betätigungsteil
in einer Führungshalterung
derart hin- und her verschiebbar angeordnet ist, dass das am vorderen
Ende des Betätigungsteils
vorgesehene Reinigungselement zum Eingriff in die Zahnzwischenräume hineinbewegbar und
wieder zurückbewegbar
ist.
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Dadurch
ergibt sich ein außerordentlich leichter
und gleichzeitig wirkungsvoller Reinigungsvorgang der Zahnzwischenräume, da
durch die erfindungsgemäße translatorische
Hin- und Herbewegung des Betätigungsteils
bzw. des Reinigungselementes eine optimale Säuberung der Zahnzwischenräume gewährleistet
ist.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Führungshalterung
als Röhre ausgebildet
ist, in der das stabartige Betätigungsteil derart
geführt
ist, dass das am vorderen Ende des Betätigungsteils angeordnete Reinigungselement aus
dem vorderen offenen Röhrenende
heraus – und in
dieses wieder hineinbewegbar ist.
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Vorzugsweise
ist das Betätigungsteil
ein Stab, der in der Führungsröhre hin-
und her verschiebbar ist.
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Falls
erwünscht,
können
das vordere Ende des Betätigungsstabes
und/oder der Führungsröhre biegsam
ausgestaltet sein. Hierdurch ist es möglich, den Betätigungsstab
bis zu einem Winkel von etwa 90° abzubiegen,
um besonderen Anforderungen gerecht zu werden.
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Es
liegt im Rahmen der Erfindung, dass das Reinigungselement ein Zahnzwischenraum-Bürstchen ist, das am vorderen
Ende des Betätigungsstabes
lösbar
angebracht ist. In diesem Zusammenhang ist es selbstverständlich möglich, als
Reinigungselement jedes andere geeignete Säuberungsteil zu verwenden.
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Um
das Reinigungselement in den jeweiligen Zahnzwischenraum hinein-
und wieder herausbewegen zu können,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
der Betätigungsstab
durch Aufbringen von Kraft an oder nahe seinem hinteren Ende in
Längsrichtung innerhalb der
Führungsröhre bewegbar
ist.
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Hierbei
kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass
das am vorderen Ende des Betätigungsstabes
angeordnete Reinigungselement gegen Federkraft aus der Führungsröhre heraus
bewegbar ist.
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Erfindungsgemäß kann schließlich vorgesehen
sein, dass das hintere Ende des Betätigungsstabes im Ruhezustand
aus der Führungsröhre herausragt.
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Hierbei
ist es auch möglich,
das hintere Ende des Betätigungsstabes
und/oder der Führungsröhre als
Kraftangriffsstelle, beispielsweise nach Art einer Spritze, auszubilden.
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Durch
das erfindungsgemäße Reinigungsgerät ist es,
wie dargelegt, in einfacher und gleichzeitig wirkungsvoller Weise
möglich,
die jeweiligen Zahnzwischenräume
zu reinigen. Zu diesem Zweck wird die Spitze des Gerätes genau
an den gewünschten
Zwischenraum zweier Zähne
angesetzt, worauf dann das hintere Ende des Betätigungsstabes, beispielsweise
gegen Federkraft, betätigt
wird, so dass sich das am vorderen Ende des Betätigungsstabes vorgesehene Bürstchen
aus der Führungsröhre heraus
und in den Zahnzwischenraum hinein schiebt. Dies kann je nach anatomischer
Notwendigkeit mit Bürstchen
verschiedener Länge
und Dicke erfolgen. Das Bürstchen
kann dann so oft wie nötig
im Zahnzwischenraum hin- und her bewegt werden. Je nach Größe des Zahnzwischenraums
können
kleinere oder größere Bürstchen
lösbar
am vorderen Ende des Betätigungsstabes
angebracht werden, um alle Wände
des Zahnzwischenraums zu erreichen. Desgleichen können auch
andere geeignete Reinigungselemente eingesetzt werden, wie beispielsweise
Keile in Form einer Lanzette, eines Zahnstochers oder dergleichen.
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Gerade
bei den sog. hinteren Mahlzähnen
ist die Reinigung der Zahnzwischenräume besonders wichtig, um Taschenbildung
oder Taschenentzündungen
zu verhindern und die Zähne
bis ins hohe Alter zu erhalten. Um die hinteren Mahlzähne, besonders bei
kleiner Mundöffnung,
leichter zu erreichen, können
das vordere Ende des Betätigungsstabes und/oder
der Führungsröhre, wie
schon dargelegt, biegsam ausgestaltet sein, was dann die Reinigung der
Zahnzwischenräume
speziell der hinteren Mahlzähne
sehr erleichtert.
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Im
Ruhezustand des Reinigungsgerätes
befindet sich das am vorderen Ende des Betätigungsstabes angebrachte Bürstchen
oder dergleichen Reinigungselement vorzugsweise innerhalb der Führungsröhre. Wird
dann auf das hintere Ende des aus der Führungsröhre herausragenden Betätigungsstabes
durch entsprechenden Fingerdruck Kraft aufgebracht, tritt das Reinigungsbürstchen
aus dem vorderen Ende der Führungsröhre heraus
und in den gewünschten
Zahnzwischenraum hinein. Durch Loslassen des hinteren Endes des
Betätigungsstabes
sowie durch erneutes Aufbringen von Druckkraft auf dieses hintere
Ende des Betätigungsstabes
wird sodann die gewünschte
Hin- und Herbewegung des Zahnzwischenraumbürstchens erzielt.
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Die
Hin- und Herbewegung des Betätigungsstabes
bzw. des Bürstchens
kann ganz einfach mit Hilfe von Federkraft und/oder dadurch erzielt
werden, dass das hintere Ende der Führungsröhre einschließlich des
Betätigungsstabes
beispielsweise nach Art einer Spritze ausgebildet sind, so dass
dann durch abwechselndes Aufbringen von Druckkraft und Zugkraft
die gewünschte
Hin- und Herbewegung des Betätigungsstabes
bzw. des Reinigungsbürstchens
erreichbar ist.
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Die
Erfindung wird im Folgenden in Form mehrerer Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung näher
erläutert.
Diese zeigt in
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1 das
erfindungsgemäße Gerät zur Reinigung
der Zahnzwischenräume
im eingefahrenen Zustand und
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2 im
ausgefahrenen Zustand,
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3 eine
abgewandelte Ausführungsform des
Reinigungsgerätes
nach Art einer Einmalspritze im Ruhezustand und
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4 im
ausgefahrenen Zustand;
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5 eine
weitere Ausführungsform
des Reinigungsgerätes
mit biegsam ausgebildetem vorderen Ende im Ruhezustand und
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6 im
ausgefahrenen Zustand;
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7 eine
weitere abgewandelte Ausführungsform
des Reinigungsgerätes
mit abgewandeltem hinteren Betätigungsende
im Ruhezustand und
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8 im
ausgefahrenen Zustand;
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9 eine
weitere abgewandelte Ausführungsform
des Reinigungsgerätes
im Ruhezustand und
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10 im
ausgefahrenen Zustand.
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Wie
aus 1 und 2 ersichtlich, weist das darstellte
Gerät zur
Reinigung der Zahnzwischenräume
ein langgestrecktes stabartiges Betätigungsteil in Form eines Betätigungsstabes 1 auf.
Dieser ist in einer als Röhre
ausgebildeten Führungshalterung 2 hin-
und herverschiebbar angeordnet.
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Das
vordere Ende des Betätigungsstabes 1 trägt lösbar ein
Reinigungsbürstchen 3,
während
das hintere Ende 4 des Betätigungsstabes 1 im
dargestellten Ruhezustand des Reinigungsgerätes aus dem hinteren Ende der
Führungsröhre 2 herausragt und
als Kraftangriffsstelle zum Hin- und Herverschieben des Betätigungsstabes 1 dient.
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Am
vorderen Ende des Betätigungsstabes 1 sitzt
eine Schraubenfeder 5, die sich einerseits an einem als
Anschlag dienenden Ringbund 6 des Betätigungsstabes 1 und
andererseits an der Innenwand des verjüngt ausgebildeten vorderen
Endes der Führungsröhre 2 abstützt.
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Wenn
sodann auf das hintere Ende 4 des Betätigungsstabes 1 von
Hand ein entsprechender Druck ausgeübt wird, wird der Betätigungsstab 1 gegen
die Kraft der Feder 5 innerhalb der Führungsröhre 5 nach vorn verschoben.
Dadurch tritt das im Ruhezustand innerhalb des vorderen Endes der
Führungsröhre 2 befindliche
Reinigungsbürstchen 3 aus der
Führungsröhre 2 heraus
(s. 2) und in die jeweiligen Zahnzwischenräume hinein.
Durch Loslassen des hinteren Endes 4 des Betätigungsstabes 1 bzw.
durch erneutes Aufbringen von Druckkraft wird dann die erwünschte Hin-
und Herbewegung des Betätigungsstabes
und damit des Reinigungsbürstchens 3 in
einfacher Weise erzielt.
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Bei
der abgewandelten Ausführungsform
gemäß 3 und 4 hat
das Reinigungsgerät
die Grundform einer Einmalspritze aus dem ärztlichen Bereich. Dies bedeutet,
dass das hintere Ende 4' des Betätigungsstabes 1 in
verdickter oder ähnlicher Form
ausgebildet ist, während
gleichzeitig das hintere Ende 7 der Führungsröhre 2 nach Art eines
Flansches ausgebildet ist. Dadurch können die hinteren Enden 4', 7 von
Betätigungsstab 1 und
Führungsröhre 2 wie
beim Betätigen
einer Spritze derart ergriffen werden, dass durch Ausüben eines
entsprechenden Druckes auf den Betätigungsstab 1 gegen
die Kraft der Feder 5 das Reinigungsbürstchen 3 aus der
Führungsröhre 2 herausbewegt
und in die Position gemäß 4 verbracht
wird. Wenn dann der auf das hintere Ende 4' des Betätigungsstabes 1 ausgeübte Druck
kurzfristig entlastet wird, wird das Reinigungsbürstchen 3 unter Wirkung
der Feder 5 wieder in den eingefahrenen Zustand innerhalb
der Führungsröhre 2 verbracht,
so dass der Vorgang des Herausschiebens des Reinigungsbürstchens 3 aus
der Führungsröhre 2 erneut
gestartet werden kann.
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Bei
der weiterhin abgewandelten Ausführungsform
gemäß 5 und 6 ist
das vordere Ende 8 der Führungsröhre 2 gebogen ausgebildet. Hierdurch
ist das vordere Ende der Führungsröhre 2 derart
abgewinkelt, dass auch schwerer zugängliche Zahnzwischenräume erreichbar
sind. Bei dieser Ausführungsform
ist das vordere Ende 9 des Betätigungsstabes 1 flexibel
ausgestaltet und/oder es kann das Reinigungsbürstchen 3 eine größere Länge als üblich aufweisen.
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Bei
der weiterhin abgewandelten Ausführungsform
gemäß 7 und 8 ist
das hintere Ende 4'' des Betätigungsstabes 1 in
Form einer Schlaufe ausgebildet. In diese kann dann der Finger einer
Hand eingreifen und den Betätigungsstab 1 und somit
das Reinigungsbürstchen 3 in
der gewünschten
Weise hin- und her bewegen.
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Schließlich ist
bei der Ausführungsform
gemäß 9 und 10 die
Anordnung derart getroffen, dass anstelle einer Feder ein Gummiring 10 oder dergleichen
vorgesehen ist, der einerseits am Betätigungsstab 1 und
andererseits an einer geeigneten Stelle der Führungsröhre 2 angreift.
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Hinsichtlich
vorstehend nicht näher
erläuterter
Merkmale der Erfindung wird im Übrigen
ausdrücklich
auf die Zeichnung verwiesen.