DE202006003676U1

DE202006003676U1 - Aufrollbare Unterlage für einen Laminat- oder Parkettboden

Info

Publication number: DE202006003676U1
Application number: DE200620003676
Authority: DE
Original assignee: POLYMER TEC HALBZEUGE GmbH; POLYMER-TEC HALBZEUGE GmbH
Current assignee: Sekisui Alveo AG
Priority date: 2006-03-09
Filing date: 2006-03-09
Publication date: 2007-04-19
Anticipated expiration: 2016-03-10

Abstract

Aufrollbare Unterlage (1) für einen Laminat- oder Parkettboden (7), umfassend eine Schwerschicht (3), eine Federschicht (6) und eine Dampfsperre (5), wobei im verlegten Zustand der Unterlage (1) die Schwerschicht (3) über der Federschicht (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfsperrfolie unterhalb der Federschicht angeordnet ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine aufrollbare Unterlage für einen Laminat- oder Parkettboden, die eine Schwerschicht, eine Federschicht und eine Dampfsperre umfasst.
Eine derartige Unterlage ist aus der EP 1 113 122 B1 bekannt. Die Unterlage kann dabei direkt unterhalb des Laminat- oder Parkettbodens angeordnet werden. Durch die Schwerschicht wird die Masse des Verbundes aus Unterlage und Laminat- oder Parkettboden, der in der derzeit auf dem Markte angebotenen Ausführungen eine relativ geringe Masse hat, relativ dünn und steif ist und eine extrem harte Oberfläche aufweisen kann, erhöht. Die Schwerschicht führt somit in einem Raum, in dem ein Laminat- oder Parkettboden verlegt worden ist, zu einer deutlichen Reduzierung des Raumschalls als auch zu einem angenehmeren Klang. Dabei weist die Schwerschicht in der Regel ein hohes Körperschallabsorptionsvermögen auf. Dieses Körperschallabsorptionsvermögen dämpft vorwiegend hochfrequente Biegewellen des Laminat- oder Parkettbodens und betont somit den tieffrequenten Schalleindruck.
Die unter der Schwerschicht angeordnete Federschicht stellt eine weiche, elastische Unterlage für die Schwerschicht dar und reduziert den Trittschall, d. h. den Lärm, der durch einen Estrich oder Unterboden zu einem unter dem begangenen Raum angeordneten Raum dringt. Auch dient die weiche Federschicht dazu, Unebenheiten des Unterbodens auszugleichen.
Die EP 1 113 122 B1 schlägt vor, die Dampfsperre zwischen dem Laminat- oder Parkettboden und der Schwerschicht anzuordnen, so dass sich die Dampfsperre auf der warmen Seite der Unterlage befindet.
Eine derartige Anordnung der Dampfsperre an der Schwerschicht bzw. an einer Oberseite der Unterlage führt in einem aufgerollten Zustand der Unterlage dazu, dass die Dampfsperre gestaucht oder zusammengedrückt wird, soweit sie in der Rolle die innenliegende Schicht der Unterlage darstellt. Dies ist in der Regel der Fall, da ansonsten die aufgerollte Unterlage nicht einfach auf den Estrich oder Unterboden abgelegt und dann auf diesem durch einfaches Abrollen verlegt werden kann. Die Stauchung oder das Zusammendrücken der Dampfsperre bei aufgerollter Unterlage kann zu einer die Dampfsperre beschädigenden Faltenbildung führen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine aufrollbare Unterlage für einen Laminat- oder Parkettboden bereitzustellen, die einfach verlegt werden kann und bei der die Beschädigung einzelner Schichten der Unterlage, insbesondere der Dampfsperre, möglichst ausgeschlossen werden kann.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird mit einer Unterlage gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsbeispiele können den Unteransprüchen entnommen werden.
Dadurch, dass erfindungsgemäß die Dampfsperre unterhalb der Schaumschicht angeordnet ist, stellt die Dampfsperre bei einer in üblicher Weise aufgerollten Unterlage die äußere Schicht dar, wobei – wie gewohnt – zum Auslegen der Unterlage die Rolle oder der Wickel lediglich auf den Unterboden gelegt und dann ausgerollt wird. Die Dampfsperre erfährt somit im aufgerollten Zustand der Unterlage keine Druckspannungen. Falten, die eine Beschädigung verursachen könnten, können sich folglich nicht bilden. Somit wird das Material, aus dem die Dampfsperre hergestellt ist, geschont und die Gefahr einer Beschädigung wird herabgesetzt.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Dampfsperre eine metallisierte Folie. Die Folie ist vorzugsweise eine Kunststofffolie, auf die durch geeignete Verfahren, beispielsweise durch Aufdampfen, beidseitig eine Metallschicht aufgetragen wird. Diese Metallschicht besteht vorzugsweise aus Aluminium. Eine Dicke der metallisierten Folie kann Werte unter 50 μm, beispielsweise Werte zwischen 10 und 30 μm annehmen.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Schwerschicht eine Schwerfolie aus Polyolefin mit einem Flächengewicht von 750 bis 1.500 g/m². Derartige Flächengewichte lassen sich ohne gesonderte Füllstoffe, wie beispielsweise mineralische Füllstoffe, darstellen. Auf mineralische Füllstoffe, wie Quarzsand oder Keramikpartikel, kann daher verzichtet werden, die sich beim Zuschneiden der Unterlage aus der Schwerfolie lösen und dann zu Beschädigungen des Laminat- oder Parkettbodens führen können.
Eine Dicke der Schwerschicht kann 0,4 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,5 bis 0,8 mm betragen. Durch derartige Dicken in Verbindung mit den oben genannten Flächengewichten lässt sich die Schwerfolie und somit die Unterlage mit einer genügend großen Masse ausstatten, um das Abstrahlverhalten des Verbundes bestehend aus Boden und Unterlage im gewünschten Sinne zu beeinflussen.
Die Federschicht umfasst vorzugsweise eine Polyethylen-Schaumschicht (PE-Schaumschicht). Bevorzugte Dichten für die PE-Schaumschicht liegen zwischen 20 bis 200 kg/m³. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel weist als Federschicht eine PE-Schaumschicht mit einer Dichte von 50 bis 70 kg/m³ auf. Grundsätzlich können auch andere Polyolefine für die Schaumschicht eingesetzt werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Federschicht auch Vlies, Fils und/oder andere elastische Materialen umfassen.
Eine Dicke der Federschicht bzw. der PE-Schaumschicht kann zwischen 1 bis 5 mm liegen und beträgt vorzugsweise 1,3 bis 3 mm. Der PE-Schaum kann vernetzt oder unvernetzt sein.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Dampfsperre gegenüber der Schwerschicht und der Schaumschicht an zumindest einer Längsseite der Unterlage einen Überstand auf. Dieser Überstand kann 2 bis 6 cm, vorzugsweise 3 bis 5 cm breit sein. Durch diesen Überstand der Dampfsperre können zwei parallel nebeneinander liegende Bahnen der Unterlage überlappend verlegt werden. Bei einem Ausführungsbeispiel, bei dem die Unterlage lediglich an einer Längsseite einen Überstand der Dampfsperre aufweist, lassen sich zwei benachbarte Bahnen überlappend aneinander legen, indem die Längsseite einer Bahn ohne Überstand auf den Überstand der anderen Bahn gelegt wird. Dadurch lässt sich eine flächige Dampfsperre ohne Lücken oder Spalte aufbauen, ohne dass es im Überlappungsbereich – bedingt durch die möglicherweise sehr kleine Dicke der Dampfsperrfolie im Vergleich zu der Gesamtdicke von Schwerschicht und Federschicht – zu einer merklichen Dickenerhöhung der Unterlage kommt.
Der Überstand kann an einer der Schaumschicht zugewandten Seite einen Selbstklebestreifen aufweisen. Dieser Selbstklebestreifen dient dazu, den Überstand einer Bahn mit einer darüber liegenden Längsseite einer benachbarten Bahn zu verbinden. Der Überstand kann zudem auch andere geeignete Mittel zum Verbinden zweier benachbarter Unterlagenbahnen umfassen.
Der Selbstklebestreifen kann 1 bis 4 cm, vorzugsweise 1,5 bis 3,5 cm breit sein. Durch derartige Breiten und geeignete Klebematerialien wie beispielsweise Butyl lassen sich ausreichend feste Verbindungen herstellen.
Anhand eines in der 1 dargestellten Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Unterlage im Querschnitt.
1 zeigt eine in ihrer Gesamtheit mit 1 bezeichnete Unterlage, die an einer Oberseite 2 eine Schwerfolie 3, an einer Unterseite 4 eine Dampfsperrfolie 5 und eine zwischen Dampfsperrfolie 5 und Schwerfolie 3 angeordnete Polyethylen-Schaumschicht (PE-Schaumschicht) 6 aufweist. Die Schwerfolie 3 liegt im verlegten Zustand an einem hier nicht weiter dargestellten Laminat- oder Parkettboden 7 an, während die Dampfsperrfolie 5 auf einem ebenfalls nicht weiter dargestellten Unterboden 8 beispielsweise in Form eines Estriches aufliegt. Genauer genommen stellt 1 eine Bahn der erfindungsgemäßen Unterlage 1 dar, wobei sich im verlegten Zustand nebeneinander liegende Bahnen zu einer großflächigen Gesamtunterlage des Laminat- oder Parkettbodens 7 ergänzen.
Die Schwerfolie 3 ist aus Polyolefin mit einem Flächengewicht von ca. 1.000 g/m². Die Dicke der Schwerfolie beträgt rund 0,5 bis 0,8 mm. Die Dicke der PE-Schaumschicht des in 1 dargestellten Ausführungsbeispieles soll 1,5 mm betragen. Die Dichte der PE-Schaumschicht soll 60 kg/m³ betragen, kann jedoch, wie oben ausgeführt, grundsätzlich in einem Bereich von 20 bis 200 kg/m³ liegen.
Die Dampfsperrfolie 5 weist an einer Längsseite 9 der Unterlage 1 einen Überstand 10 auf. Die Breite B_Ü des Überstandes 10 soll in dem dargestellten Ausführungsbeispiel 4 cm betragen. Die Gesamtbreite B_Gesamt der Unterlage 1 (bzw. einer Bahn der Unterlage 1) beträgt 90 bis 100 cm. Ersichtlich ist, dass die dargestellten Breiten wie im übrigen auch die dargestellten Dicken der einzelnen Schichten 3, 5, 6 der Unterlage 1 in 1 nicht maßstabsgetreu dargestellt sind.
Auf einer der PE-Schaumschicht 6 zugewandten Seite 11 der Dampfsperrfolie 5 ist an dem Überstand 10 ein Selbstklebestreifen 12 angeordnet. Mittels diesen Selbstklebestreifens 12 lassen sich zwei längsseitig aneinandergelegte Bahnen der Unterlage 1 miteinander verbinden. Dabei wird eine hier nicht dargestellte Nachbarbahn, die wie die dargestellte Bahn an einer Längsseite 13 über keinen Überstand der Dampfsperrfolie 5 verfügt, auf den Überstand 10 in überlappender Weise gelegt. Die PE-Schaumschicht 6 und die darüber angeordnete Schwerfolie 3 der Nachbarbahn liegen dann stoßbündig an der PE-Schaumschicht 6 und der Schwerfolie 3 der hier dargestellten Bahn der Unterlage 1 an. Somit kommt es an der Verbindungsstelle zweier benachbarter Bahnen zu einer fixierten Überlappung der Dampfsperrfolie 5, so dass kein Wasserdampf von dem Unterboden 8 zum Laminat- oder Parkettboden 7 gelangen kann.
Der Selbstklebestreifen 12 weist einen abziehbaren Abdeckstreifen 14 auf, durch den der Kleber des Selbstklebestreifens 12 abgedeckt wird, so dass beim Transport und/oder bei der Lagerung das Klebematerial geschützt ist. Die Breite B_SKS des Selbstklebestreifens 12 soll in dem dargestellten Ausführungsbeispiel 2,5 cm betragen.
Zu betonen ist, dass der Überstand 10 sich lediglich auf die im Vergleich zu den anderen Schichten 3, 6 sehr dünnen Dampfsperrfolie 5 bezieht. Die Dampfsperrfolie 5 soll in 1 eine metallisierte Kunststofffolie sein.
Die einzelnen Schichten 3, 5, 6 der Unterlage 1 können über geeignete Haftvermittler miteinander verbunden sein. Dabei kann es sich vorzugsweise um plastifizierten gleichartigen Kunststoff handeln.
Die Unterlage 1 kann zu einer Rolle aufgerollt werden, wobei im aufgerollten Zustand die Dampfsperrfolie 5 außen liegt und sich der Überstand 10 an einem stirnseitigen Ende der zylindrischen Rolle befindet. Durch das Aufrollen zu einer Rolle wird die dann außen liegende Dampfsperrfolie 5 auf Zug beansprucht, während die innenliegende Schwerfolie 3 gestaucht wird. Die durch das Aufrollen bedinge Zugbeanspruchung der Dampfsperrfolie 5 führt jedoch zu keinerlei Beschädigungen dieser Schicht. Zudem ist die Dampfsperrfolie 5 im aufgewickelten Zustand der Unterlage 1 direkt erkennbar und prägt den Gesamteindruck der Unterlage 1.

1: Unterlage
2: Oberseite
3: Schwerfolie
4: Unterseite
5: Dampfsperrfolie
6: PE-Schaumschicht
7: Laminat- oder Parkettboden
8: Unterboden
9: Längsseite
10: Überstand
11: Seite
12: Selbstklebestreifen
13: Längsseite
14: Abdeckstreifen
B_Ü: Breite des Überstandes
B_Gesamt: Breite der Unterlage
B_SKS: Breite des Selbstklebestreifens

Claims

Aufrollbare Unterlage (1) für einen Laminat- oder Parkettboden (7), umfassend eine Schwerschicht (3), eine Federschicht (6) und eine Dampfsperre (5), wobei im verlegten Zustand der Unterlage (1) die Schwerschicht (3) über der Federschicht (6) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfsperrfolie unterhalb der Federschicht angeordnet ist.
Unterlage (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dampfsperre (5) eine metallisierte Folie umfasst.
Unterlage (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwerschicht ein Flächengewicht von 750 bis 1.500 g/m² aufweist.
Unterlage (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwerschicht eine Schwerfolie (3) aus Polyolefin umfasst.
Unterlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dicke der Schwerschicht (3) 0,4 bis 1,5 mm, vorzugsweise 0,5 bis 0,8 mm beträgt.
Unterlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Federschicht eine Polyethylen-Schaumschicht (6) mit einer Dickte von 20 bis 200 kg/m³ umfasst.
Unterlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dicke der Federschicht (6) 1 bis 5 mm, vorzugsweise 1,5 bis 3 mm beträgt.
Unterlage (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass an zumindest einer Längsseite (9) der Unterlage (1) die Dampfsperre (5) gegenüber der Schwerschicht (3) und der Federschicht (6) einen Überstand (10) aufweist.
Unterlage (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Überstand (10) eine Breite (B_Ü) von 2 bis 6 cm, vorzugsweise eine Breite (B_Ü) von 3 bis 5 cm aufweist.
Unterlage (1) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Überstand (10) an einer der Federschicht zugewandten Seite (11) einen Selbstklebestreifen (12) aufweist.
Unterlage (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Selbstklebestreifen (12) eine Breite (B_SKS) von 1 bis 4 cm, vorzugsweise 1,5 bis 3,5 cm aufweist.