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Die
Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für ein handgeführtes Preßgerät mit einem
Antrieb, der im hinteren Bereich einen eine Antriebswelle aufweisenden
Elektromotor und nach vorne hin einen davon hydraulisch oder mechanisch
angetriebenen, auf das Preßwerkzeug
einwirkenden Lineartrieb hat, wobei am hinteren Ende des Elektromotors
ein Akkumulatorsatz angeordnet ist.
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Zum
Verbinden von Rohrenden mittels Preßfittings und für die Anbringung
von Kabelschuhen an Elektroleitungen sind handgeführte Preßgeräte bekannt,
die aus einer Antriebseinheit und einem am vorderen Ende der Antriebseinheit
meist auswechselbar angebrachten, an den jeweiligen Verwendungszweck
angepaßten
Preßwerkzeug
bestehen. Dabei wird zwischen elektromechanischen und elektrohyraulischen
Antrieben unterschieden.
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Bei
einem elektromechanischen Antrieb treibt ein Elektromotor eine Spindel
an, auf der eine Spindelmutter dreh fest, jedoch axial verschieblich sitzt,
so daß die
Drehbewegung der Antriebswelle des Elektromotors und der Spindel
in eine Linearbewegung der Spindelmutter umgesetzt wird. Auch eine
kinematisch umgekehrte Ausbildung ist bekannt. Die Linearbewegung
wird auf einen Antriebsstempel übertragen,
der auf das Preßwerkzeug
derart einwirkt, daß dessen
Preßbacken
in Preßrichtung bewegt
werden. Bei einem elektrohydraulischen Antrieb treibt ein Elektromotor
eine Hydraulikpumpe an, deren Druckseite mit dem Druckraum einer
Kolbenzylindereinheit verbunden ist. Beim Preßvorgang wird die von der Hydraulikpumpe
geförderte
Hydraulikflüssigkeit
dem Druckraum zugeführt
und hierdurch der in der Kolbenzylindereinheit geführte Hydraulikkolben
linear bewegt. Der Hydraulikkolben ist mit einem Antriebsstempel
verbunden, der in gleicher weise auf das Preßwerkzeug einwirkt wie der
Antriebsstempel bei dem elektromechanischen Antrieb (vgl.
DE 20 2004 000 215
U1 ).
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Um
vom Netzstrom unabhängig
zu sein, hat man Antriebseinheiten entwickelt, bei denen die Energiezufuhr
zu dem Elektromotor über
Batterien bzw. Akkumulatorsätze
erfolgt. Solche Akkumulatorsätze haben
ein eigenes Gehäuse
und werden an die Rückseite
der Antriebseinheit, d.h. an die freie Seite des Elektromotors angeflanscht
(vgl.
DE 101 24 267 A1 ,
1).
Eine Weiterentwicklung dieser Antriebseinheit zeigt die
DE 102 16 213 A1 .
Auch hier wird der Akkumulatorsatz an der Rückseite der Antriebseinheit
angebracht. In beiden Fällen
haben die Ak kumulatorsätze
einen L-förmigen
Längsschnitt
mit einem sich in Achsrichtung der Antriebseinheit erstreckenden
L-Schenkel und einem
davon am freien Ende nach unten abstehenden, dazu senkrechten L-Schenkel.
Durch diese Ausgestaltung soll ein Abrollhindernis beim Ablegen
des mit einer solchen Antriebseinheit versehenen Preßgeräts gebildet
werden. Bei beiden vorbekannten Antriebseinheiten fluchten die Antriebswelle
des Elektromotors und die Bewegungsachse der Kolbenzylindereinheit,
um eine stabförmige
Ausgestaltung der Antriebseinheit zu erhalten.
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Die
bekannten Antriebseinheiten der vorgenannten Art haben den Nachteil,
daß sie
wegen der koaxialen Anordnung von Lineartrieb und Elektromotor und
wegen des an der Rückseite
angebrachten Akkumulatorsatzes sehr lang bauen und auch einen für die Handhabung
des damit ausgestalteten Preßgeräts ungünstige,
weil vom Preßwerkzeug
weit entfernt liegenden Schwerpunkt und ein großes Trägheitsmoment haben. Der Erfindung
liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Antriebseinheit und ein damit
versehenes Preßwerkzeug
der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es besser handhabbar ist,
insbesondere einen für
die Handhabung günstigeren
Schwerpunkt hat und das Trägheitsmoment geringer
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß der
Akkumulatorsatz zumindest teilweise neben dem Elektromotor angeordnet
ist. Grundgedanke der Erfindung ist es also, den Akkumulatorsatz
nicht in Reihe mit dem Elek tromotor an dessen Rückseite anzuordnen, sondern
zumindest teilweise nebeneinander. Auf diese Weise wird der Schwerpunkt
des Akkumulatorsatzes in Richtung auf die Mitte der Antriebseinheit
bzw. des Preßgeräts versetzt
und führt
zu einer entsprechenden Verlagerung des Gesamtschwerpunkts des mit
der Antriebseinheit versehenen Preßgeräts in Richtung auf das Preßwerkzeug.
Außerdem
kommt es zu einer Konzentrierung der Masse um den Gesamtschwerpunkt mit
der Folge, daß sich
das Trägheitsmoment
verringert und damit die Handhabung des Preßgeräts erleichtert wird.
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In
bevorzugter Ausbildung ist zwischen Antriebswelle des Elektromotors
und Bewegungsachse des Lineartriebs ein Parallelversatz vorgesehen,
der neben dem Elektromotor einen Aufnahmeraum ausbildet, in den
der Akkumulatorsatz zumindest teilweise hineinragt. Auf diese Weise
werden größere Querschnittsveränderungen
der Antriebseinheit insbesondere im Bereich des Elektromotors und
des daneben liegenden Akkumulatorsatzes vermieden. Außerdem läßt sich
hierdurch eine sehr ergonomische Form des Gehäuses des Preßgeräts verwirklichen.
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Bei
einem elektrohydraulischen Antrieb hat die Lineartrieb eine Hydraulikpumpe
und eine hydraulischen Kolbenzylindereinheit. In diesem Fall sollte
der Parallelversatz im Bereich der Hydraulikpumpe vorgesehen sein.
Sofern ein elektromechanischer Antrieb vorgesehen ist, hat der Lineartrieb
ein Getriebe und einen mechanischen Um setzer, der eine Drehbewegung
in eine Linearbewegung umsetzt, beispielsweise in Form eines Spindelgetriebes. In
diesem Fall sollte der Parallelversatz im Bereich des Getriebes
vorgesehen sein.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Akkumulatorsatz
in an sich bekannter Weise im Längsschnitt
L-förmig
mit senkrecht zueinander stehenden L-Schenkeln ausgebildet ist,
wobei der Akkumulatorsatz derart angeordnet ist, daß sich der
eine L-Schenkel zumindest teilweise neben dem Elektromotor und parallel
zu dessen Antriebswelle und der andere L-Schenkel zur Rückseite des
Elektromotors hin erstrecken. Hierdurch bekommt man eine besonderes
kompakte Ausgestaltung des hinteren Teils der Antriebseinheit.
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Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß die Antriebseinheit
ein Gehäuse aufweist,
das den Elektromotor und den Akkumulatorsatz zumindest teilweise
umgibt, und zwar vorzugsweise denjenigen Teil des Akkumulatorsatzes, der
neben dem Elektromotor angeordnet ist. Soweit der Akkumulatorsatz
L-förmig
ausgebildet ist, kann der hinter dem Elektromotor liegende L-Schenkel
außerhalb
des Gehäuses
liegen, um ihn beim Auswechseln gegen einen anderen Akkumulatorsatz
gut handhaben zu können.
Dabei kann das Gehäuse eine
Trennwand aufweisen, die den Elektromotor von dem danebenliegenden
Akkumulatorsatz bzw. Teil des Akkumulatorsatzes voneinander trennt.
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Zweckmäßigerweise
hat das Gehäuse
am akkumulatorseitigen Ende einen Flansch, an dem der Akkumulatorsatz
angesetzt ist. Dabei besteht die Möglichkeit, den Akkumulatorsatz
in an sich bekannter Weise mit dem Gehäuse über eine Rasteinrichtung zu
verbinden. Die Rastverbindung sollte derart ausgebildet sein, daß die Rasteinrichtung
beim Einsetzen des Akkumulators beim Ansetzen des Akkumulators selbsttätig einrastet
und die Entnahme des Akkumulators nur durch Betätigung der Rasteinrichtung
bewirkbar ist.
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Nach
der Erfindung ist ferner vorgesehen, daß das Gehäuse vor dem von Elektromotor
und Akkumulatorsatz eingenommenen Bereich einen Griffbereich zum
Umfassen des Gehäuses
mit einer Hand aufweist, wobei der Griffbereich auf einer Seite
einen Fingerbereich für
die Anlage von Fingern hat und auf der gegenüberliegenden Seite einen Handflächenbereich
für die
Anlage einer zugehörigen
Handfläche hat,
wobei sich der Fingerbereich etwa parallel zur Längsachse der Antriebseinheit
erstreckt und der Handflächenbereich
in Bezug auf die Längsachse
in Richtung auf das hintere Ende der Antriebseinheit eine Querschnittserweiterung
aufweist. Auf diese Weise ergibt sich eine ergonomische Ausbildung
des Griffbereichs, die einen festen Griff zuläßt, wobei die Querschnittserweiterung
in dem Bereich der Handwurzel zu liegen kommt und sich dort der
Handfläche anpaßt. Damit
diese Anpassung optimal ist, sollte die Querschnittserweiterung
etwa in der Mitte des Griffbereichs liegen und im Längsschnitt
S-förmig
mit allmählichen Übergängen sein.
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Nach
einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß das Gehäuse vor
und hinter der Querschnittserweiterung sich parallel zur Längsachse
der Antriebseinheit erstreckende Gehäusefortsetzungen hat. In der
hinteren Gehäusefortsetzung
ist dann zweckmäßigerweise
der Elektromotor untergebracht.
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Damit
ein Abrutschen der Hand vom Griffbereich vermieden wird, sollte
der Fingerbereich vorder- und/oder hintenseitig durch Vorsprünge begrenzt sein.
Der hintenseitige Vorsprung kann als eine Ausbeulung ausgebildet
sein, wobei das Gehäuse
vorteilhafterweise hinter der Ausbeulung einen sich parallel zur
Längsachse
der Antriebseinheit erstreckenden Gehäuseabschnitt hat. In diesem
Gehäuseabschnitt
läßt sich
dann der Akkumulatorsatz bzw. der neben dem Elektromotor befindliche
Teil des Akkumulatorsatzes unterbringen. Auf diese Weise wird eine
sehr kompakte und im Griffbereich ergonomisch ausgebildete Formgebung
des Gehäuses
erzielt.
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Der
Schwerpunkt der Antriebseinheit sollte im hinteren Teil des Griffbereichs
liegen, und zwar vorzugsweise soweit hinten, daß der Gesamtschwerpunkt nach
Anbringen eines Preßwerkzeuges
in den mittleren Teil des Griffbereichs zu liegen kommt.
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In
der Zeichnung ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
näher veranschaulicht.
Sie zeigt die er findungsgemäße Antriebseinheit 1 nach Abnahme
einer Gehäusehälfte. Die
Antriebseinheit 1 weist einen Elektromotor 2 auf,
dessen hier nicht gezeigte Antriebswelle sich in Richtung der Linie 3 erstreckt.
Der Elektromotor 2 ist über
ein Untersetzungsgetriebe 4 mit einer Hydraulikpumpe 5 verbunden,
die als Kolbenpumpe ausgebildet ist. Daran schließt sich
eine Ventileinheit 6 an, die ein Steuerventil enthält. Über dieses
Steuerventil kann die von der Hydraulikpumpe 5 kommende
Hydraulikflüssigkeit
in den Druckraum einer Kolbenzylindereinheit 7 eingepreßt werden.
Die Mittelachse dieser Kolbenzylindereinheit ist durch die Linie 8 dargestellt.
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Auf
den Außenumfang
der Kolbenzylindereinheit
7 ist eine Kupplungsgabel
9 aufgeschraubt, die
zwei nebeneinander angeordnete und beabstandete Gabelarme aufweist,
von denen hier nur ein Gabelarm
10 zu sehen ist. Der andere,
spiegelbildlich und ansonsten identisch ausgebildete Gabelarm liegt hinter
dem Gabelarm
10 und ist von diesem verdeckt. Zwischen beiden
Gabelarmen kann ein geeignetes Preßwerkzeug eingesetzt und über einen
Querbolzen mit der Kupplungsgabel
9 verbunden werden (vgl.
DE 20 2004 000 215
U1 ).
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Der
Elektromotor 2, das Untersetzungsgetriebe 4, die
Hydraulikpumpe 5, die Ventileinheit 6, die Kolbenzylindereinheit 7 und
die Kupplungsgabel 9 sind bis auf die Gabelarme 10 von
einem Gehäuse umgeben,
das in einer Ebene, durch die die Linien 3, 8 gehen,
längsgeteilt
ist. In der gezeigten Darstellung sieht man nur die eine Gehäusehälfte 11.
Die andere Gehäusehälfte ist
abgenommen. Sie ist spiegelbildlich zu der gezeigten Gehäusehälfte 11 ausgebildet. Beide
Gehäusehälften 11 sind über Schrauben 12 bis 18 so
miteinander verbunden, daß sie
bis auf Lüftungsschlitze
und die Rückseite
ein vollständig
abdeckendes Gehäuse
bilden.
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An
der Rückseite
des Gehäuses
ist ein Flansch 19 ausgebildet, an dem ein im Längsschnitt L-förmiger Akkumulatorsatz 20 angeflanscht
ist. Über hier
nicht näher
dargestellte Rastmittel ist er abnehmbar mit dem Gehäuse 19 verbunden.
Die Rastverbindung zwischen Flansch 19 und Akkumulatorsatz 20 ist
so beschaffen, daß der
Akkumulatorsatz 20 beim Ansetzen an den Flansch 19 selbsttätig verrastet, durch
Betätigung
der Rasteinrichtung aber ohne weiteres von dem Gehäuse gelöst werden
kann.
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Der
Akkumulatorsatz 20 hat einen L-Schenkel 21, der
in einem durch eine Ausbeulung 22 erweiterten Gehäuseabschnitt 23 unterhalb
des Elektromotors 2 und damit neben diesen hineinragt.
Außerhalb
des Gehäuseabschnitts 23 geht
der L-Schenkel 21 in einen sich rechtwinklig dazu nach
oben erstreckenden L-Schenkel 24 über, der die rückseitige Öffnung des
Gehäuses
vollständig
abdeckt.
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Die
Linien 3, 8 sind in der Zeichnungsebene beabstandet,
d.h. zwischen der Antriebswelle des Elektromotors 2 und
der Mittelachse der Kolbenzylindereinheit 7 besteht ein Parallelversatz
A. Dieser Parallelversatz A befindet sich auf Höhe eines Griffbereichs 25,
der für
die Handhabung der Antriebseinheit 1 vorgesehen ist. Der
Griffbereich 25 befindet sich in Längsrichtung gesehen etwa in
der Mitte der Antriebseinheit 1. Dort kann die Antriebseinheit 1 von
einer Hand umfaßt
werden.
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Etwa
die untere Hälfte
des Griffbereichs 25 ist als Fingerbereich 26 für die Anlage
der Finger einer Hand vorgesehen. Der Fingerbereich 26 erstreckt
sich in Längsrichtung
parallel zur Längsachse der
Antriebseinheit 1. Im vorderen Bereich wird der Fingerbereich 26 durch
einen Vorsprung 27 und im hinteren Bereich durch die im
Längsschnitt
S-förmige Ausbeulung 22 begrenzt,
welche dann in den Gehäuseabschnitt 23 übergeht.
Auf diese Weise wird ein Verrutschen der Hand aus dem Griffbereich 25 in
axialer Richtung vermieden.
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Die
obere Hälfte
des Gehäuses 19 wird
von einem Handflächenbereich 28 gebildet,
der für
die Anlage der Handinnenfläche
bestimmt ist. Dort erfährt
das Gehäuse 19 eine
im Längsschnitt
S-förmige Querschnittserweiterung 29,
die ergonomisch der Ausbildung der Handfläche beim Umfassen des Griffbereichs 25 folgt,
gleichzeitig aber auch durch den Parallelversatz der Linien 3, 8 bestimmt
wird. An die Querschnittserweiterung 29 schließt sich
eine Gehäusefortsetzung 30 an.
Die Ausbeulung 22 hinter dem Griffbereich 25 und
die Querschnittserweiterung 29 schaffen im hinteren Bereich
der Antriebseinheit 1 einen solchen In nenraumquerschnitt,
daß dort
der Elektromotor 2 und der L-Schenkel 21 des Akkumulatorsatzes 20 übereinander
angeordnet hineinpassen.
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An
der Unterseite der Antriebseinheit 1 unmittelbar vor dem
Vorsprung 27 ist eine Schaltwippe 31 angeordnet,
die über
eine Schaltstange 32 mit einem Elektroschalter 33 verbunden
ist. Durch Betätigung
der Schaltwippe 31 durch einen Finger der die Antriebseinheit 1 im
Griffbereich 25 umfassenden Hand kann der Schalter 33 betätigt und
damit der Elektromotor 2 angeschaltet werden. Durch die
Anordnung der Schaltwippe 31 unmittelbar benachbart des
Griffbereichs 25 ist eine Einhandbedienung der Antriebseinheit 1 möglich.