-
Die
Erfindung betrifft ein flächiges
Zweirad-Gepäcksicherungsmittel,
insbesondere Motorradgepäcksicherungsnetz.
-
Derartige
Zweirad-Gepäcksicherungsmittel, insbesondere
Motorradgepäcksicherungsnetze,
sind aus der Praxis bekannt und werden beispielsweise als "Gepäckspinne" bezeichnet. Die
Handhabung solcher Gepäckspinnen
kann jedoch aus mehreren Gründen
nicht befriedigen. Zunächst
einmal lassen sich die einzelnen Spannriemen der Gepäckspinne nur
sehr schlecht an zugehörigen
Zweiradanschlagpunkten festlegen. Gravierender ist jedoch der Umstand,
dass das Gepäck
auf einer Zweiradtransportfläche,
beispielsweise einem Gepäckträger oder
einer Sitzbank, nicht sicher fixiert wird.
-
Aus
diesem Grund werden zur Gepäckbeförderung,
insbesondere bei Motorrädern,
sogenannte Koffersysteme eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Hartschalenkoffer
aus Kunststoff, die abnehmbar an einen Gepäckträger angeschlossen sind. Nachteilig bei
solchen Koffersystemen ist zum einen, dass sie einen speziellen
Gepäckträger erfordern,
der sich nicht an jedem Motorrad anbringen lässt. Zum anderen stören sie
den optischen Gesamteindruck und auch das Fahrverhalten. Hier will
die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
-
Der
Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges
flächiges
Zweirad-Gepäcksicherungsmittel,
insbesondere Motorradgepäcksicherungsnetz
anzugeben, welches eine sichere Befestigung des Gepäcks auf
der Zweiradtransportfläche
ermöglicht
und den spezifischen Anforderungen insbesondere im Motorradbetrieb
unter allen Umständen
gerecht wird.
-
Zur
Lösung
dieser technischen Problemstellung ist Gegenstand der Erfindung
ein flächiges
Zweirad-Gepäcksicherungsmittel,
insbesondere Motorradgepäck sicherungsnetz,
mit einer regelmäßig rundum
geschlossenen Sicherungsfläche
in Gestalt eines Netzwerkes aus sich kreuzenden Längsgurten und
Quergurten zur Fixierung des Gepäcks
auf der Zweiradtransportfläche,
und mit mehreren an die Sicherungsfläche angeschlossenen Losenden-Verbindungsgurten
und Festenden-Verbindungsgurten zur Festlegung der Sicherungsfläche an Zweiradanschlagpunkten. – Zwar kennt
man grundsätzlich
flächige
Sicherungsmittel beispielsweise durch die
DE 199 15 514 C1 oder auch
die DE 20 2005 015 336 U1. Diese kommen jedoch nicht bei Zweirädern zur Anwendung
und verfügen
auch nicht über
die dort geforderten spezifischen Eigenschaften.
-
Tatsächlich kommt
es nämlich
darauf an, dass das erfindungsgemäße flächige Zweirad-Gepäcksicherungsmittel
insbesondere den dynamischen Fahrsituationen auf einem Motorrad
gerecht wird und auch witterungsbedingte Einflüsse problemlos beherrscht.
Hierzu ist zum einen erforderlich, dass die Sicherungsfläche – auch bei
starken Beschleunigungskräften – praktisch
keine Relativbewegung im Vergleich zu den Zweiradanschlagpunkten vollführt, so
dass das Gepäck
einwandfrei festgelegt ist. Zu diesem Zweck schlägt die Erfindung vor, dass die
sich kreuzenden Längsgurte
und Quergurte zur Definition der üblicherweise geschlossenen
Sicherungsfläche
miteinander verbunden, vorliegend vernäht sind. Außerdem hat sich eine rechteckige
Sicherungsfläche
mit vorzugsweise quadratischen Teilflächen, die von den sich kreuzenden
Gurten gebildet werden, als besonders vorteilhaft erwiesen.
-
Zum
anderen wird die notwendige Witterungsbeständigkeit dadurch gewährleistet,
dass die sämtlichen
Gurte, also die Längsgurte
und Quergurte des die Sicherungsfläche definierenden Netzwerkes wie
auch die Losenden-Verbindungsgurte und Festenden-Verbindungsgurte
aus einem formstabilen und witterungsbeständigen Werkstoff gefertigt
sind. Hierbei haben sich insbesondere Kunststofffasern als besonders
günstig
erwiesen. Um diesen die notwendige Stabilität und Festigkeit zu verleihen,
sind die Kunststofffasern in der Regel miteinander in einem textilen
Verbund gekoppelt, beispielsweise gewirkt. Meistens wird man allerdings
auf gewebte Gurte aus den beschriebenen Kunststofffasern zurückgreifen. Das
heißt,
bei den sämtlichen
Gurten handelt es sich üblicherweise
um Maschengurte bzw. Gewebegurte, die die notwendige Festigkeit
und Formstabilität
aufweisen und im Übrigen
durch die Ausgestaltung aus Kunststofffasern witterungsbeständig sind.
-
Bewährt hat
es sich, wenn die sämtlichen Gurte
(d.h. die Längsgurte
und die Quergurte des Netzwerkes ebenso wie die Losenden-Verbindungsgurte
und Festenden-Verbindungsgurte) als Flachgurte mit rechteckigem
Querschnitt ausgeführt
sind. In der Regel greift die Erfindung hier auf gewebte Polyesterfasern
respektive Polyestergewebegurte zurück. Tatsächlich zeichnet sich Polyester
durch seine Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit aus, bleibt also
auch im Regen formstabil und behält
die geforderte Festigkeit. Außerdem
treten statische Aufladungen praktisch nicht auf und lassen sich
im Übrigen
Polyester-Kunststofffasern problemlos bedrucken oder einfärben, so
dass das beschriebene flächige
Zweirad-Gepäcksicherungsmittel
nicht nur einfach und kostengünstig
hergestellt werden kann, sondern auch eine variable und formschöne Ausgestaltung
ermöglicht.
-
Bei
den Festenden-Verbindungsgurten handelt es sich üblicherweise um Zurrgurte mit
angeschlossener Spannvorrichtung. Die Spannvorrichtung mag als (Schnell-)
Spannklemme, Spannratsche etc. ausgeführt sein und ist in der Regel
in den Festenden-Verbindungsgurt eingeschlauft. Die Losenden-Verbindungsgurte
verfügen
jeweils über
eine Bandendenfixiervorrichtung. Diese Bandendenfixierungsvorrichtung
sorgt dafür,
dass das überstehende Bandende
des jeweiligen Losenden-Verbindungsgurtes fixiert wird und beispielsweise
nicht im Wind hin- und herflattern oder zwischen Radspeichen gelangen
kann.
-
Zu
diesem Zweck handelt es sich bei der Bandendenfixiervorrichtung
in der Regel um einen mit dem Losenden-Verbindungsgurt verbundenen
Fixierstreifen, welcher in der Regel quer zum Losenden-Verbindungsgurt
an diesen angeschlossen, beispielsweise angenäht, ist. Im Detail mag der
Fixierstreifen als beispielsweise Klett-/Flauschstreifen ausgeführt sein.
Das heißt,
eine Seite dieses Fixierstreifens ist als Klettstreifen mit beispielsweise
Pilzköpfen ausgebildet,
während
die andere Seite des Fixierstreifens über Schlingen verfügt, in denen
sich die Pilzköpfe
verhaken, wenn der Klettbelag bzw. Klettstreifen auf den Flauschbelag
und umgekehrt trifft. Auf diese Weise kann der Fixierstreifen um
das schlaufenförmig
zusammengefasste Bandende ringartig geschlungen und selbständig fixiert
werden.
-
Der
jeweilige Losenden-Verbindungsgurt und der jeweils Festenden-Verbindungsgurt sind
jeweils in Verlängerung
paarweise an die äußersten bzw.
außen
liegenden Längsgurte
der Sicherungsfläche
angeschlossen, und zwar üblicherweise
in einem gemeinsamen Befestigungspunkt. Dieser Befestigungspunkt
ist durch eine Kreuznaht mit umlaufender Quadratnaht gekennzeichnet,
kann aber auch anders definiert werden.
-
Schließlich mag
die Sicherungsfläche
mit einem oder mehreren Verbindungsmittel ausgerüstet werden. Diese Verbindungsmittel
sind in der Regel auf einer Seite der Sicherungsfläche angeordnet, beispielsweise
der dem Gepäck
abgewandten Oberfläche.
Auf diese Weise kann an die Sicherungsfläche wahlweise ein ergänzendes
Netz angeschlossen werden, das über
entsprechende Gegenverbindungsmittel oder dergleichen verfügt.
-
Im
Ergebnis wird ein flächiges
Zweirad-Gepäcksicherungsmittel
zur Verfügung
gestellt, welches sich insbesondere als Motorradgepäcksicherungsnetz
eignet. Selbstverständlich
kann auch ein Fahrradgepäcksicherungsnetz
entsprechend aufgebaut werden. Immer ist eine kostengünstige Herstellung gewährleistet
und wird im Übrigen
sichergestellt, dass das auf der Zweiradtransportfläche abgelegte Gepäck einwandfrei
von der Sicherungsfläche
in Anlage an der Transportfläche
gehalten wird. Das gilt unter allen fahrdynamischen und witterungsbedingten
Umständen.
Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Es zeigen:
-
1 das
erfindungsgemäß flächige Zweirad-Gepäcksicherungsmittel
in der Ausführungsform als
Motorradgepäcksicherungsnetz,
montiert an einem Motorrad in Seitenansicht und
-
2 den
Gegenstand nach 1 in unmontiertem, ausgebreitetem
Zustand.
-
In
den Figuren ist ein flächiges
Zweirad-Gepäcksicherungsmittel
dargestellt, das vorliegend und nicht einschränkend als Motorradgepäcksicherungsnetz
ausgeführt
ist. Anhand der 2 erkennt man, dass das Motorradgepäcksicherungsnetz über eine rundum
geschlossene Sicherungsfläche 1 in
Gestalt eines Netzwerkes aus sich kreuzenden Längsgurten 2 und Quergurten 3 zusammengesetzt
ist. Auf diese Weise lässt
sich Gepäck 4 auf
einer Zweiradtransportfläche 5 fixieren,
wie die 1 deutlich macht. Bei der Zweiradtransportfläche 5 handelt
es sich im Rahmen der Darstellung um einen Gepäckträger und/oder eine Sitzbank
bei einem Motorrad.
-
Um
die Sicherungsfläche 1 an
Zweiradanschlagpunkten 6 festzulegen, sind vorliegend und nicht
einschränkend
jeweils vier Losenden-Verbindungsgurte 7 und vier Festenden-Verbindungsgurte 8 vorgesehen.
Man erkennt, dass die Sicherungsfläche 1 über eine
rechteckige Gestalt verfügt
und sich aus jeweils quadratischen Teilflächen 1' zusammensetzt, die von den sich
kreuzenden Längsgurten 2 und
Quergurten 3 definiert werden.
-
Die
Losenden-Verbindungsgurte 7 und die Festenden-Verbindungsgurte 8 sind
jeweils in Verlängerung
der äußersten
randseitigen Längsgurte 2 der
Sicherungsfläche 1 an
diese Längsgurte 2 angeschlossen,
und zwar in jeweils gemeinsamen Befestigungspunkten 9.
-
Die
Befestigungspunkte 9 sowie Kreuzungspunkte 10 der
Gurte 2, 3 sind jeweils als Nähverbindungspunkte ausgeführt. Man
erkennt, dass an den Punkten 9, 10 jeweils Kreuznähte und
sie umschließende
Quadratnähte
realisiert sind. Das ist selbstverständlich nicht zwingend.
-
Sowohl
die Losenden-Verbindungsgurte 7 als auch die Festenden-Verbindungsgurte 8 verlaufen
größtenteils
parallel zueinander. Die Festenden-Verbindungsgurte 8 sind als
Zurrgurte mit eingeschlossener Spannvorrichtung 11 ausgerüstet. Bei der
Spannvorrichtung 11 handelt es sich um eine (Schnell-)
Spannklemme oder auch eine Ratsche, die in den Festenden-Verbindungsgurt 8 endseitig eingeschlauft
ist. Die Losenden-Verbindungsgurte verfügen demgegenüber über eine
Bandendenfixierungsvorrichtung 12.
-
Bei
der Bandendenenfixierungsvorrichtung 12 handelt es sich
um jeweils einen mit dem Losenden-Verbindungsgurt 7 verbundenen
Fixierstreifen 12, welcher quer zum Losenden-Verbindungsgurt 7 an
diesen angeschlossen ist, nämlich über eine
Nähverbindung 13.
Diese ist vergleichbar gestaltet wie die Befestigungspunkte bzw.
Kreuzungspunkte 9, 10.
-
Anhand
der Detaildarstellung in 2 erkennt man, dass der Fixierstreifen 12 als Klett-/Flauschstreifen
ausgebildet ist. Das bedeutet, dass auf einer Seite des Fixierstreifens 12 Pilzköpfe 14 realisiert
sind, während
die gegenüberliegende Oberfläche bzw.
Seite zugehörige
Schlingen oder Schlaufen 15 aufweist. Kommen die Pilzköpfe 14 mechanisch
mit den Schlingen 15 in Kontakt, so liegt eine lösbare Klettverbindung
vor. Das ist der Fall, wenn das nach dem Einschlaufen in die Spannklemme 11 verbleibende
Ende des Losenden-Verbindungsgurtes 7 schlaufenartig
zusammengefasst und ringförmig
von dem Fixierstreifen 12 umschlossen wird, wie die 1 deutlich
macht.
-
Sämtliche
Gurte 2, 3, 7, 8 sind aus einem formstabilen
und witterungsbeständigen
Werkstoff gefertigt, nämlich
aus Kunststofffasern hergestellt. Es handelt sich im Detail um Flachgurte
mit rechteckigem Querschnitt, die im Rahmen des Ausführungsbeispiels
als Polyestergewebegurte ausgeführt
sind.
-
An
der dem Gepäck 5 abgewandten
Oberfläche
der Sicherungsfläche 1 finden
sich ergänzend noch
Verbindungsmittel 16, die vorliegend als Klettverbinder
ausgestaltet sind und wiederum über
hochstehende Pilzköpfe 14 verfügen, die
sich beispielsweise in Schlingen eines nicht dargestellten zusätzlichen
Netzes verhaken. Auf diese Weise kann das betreffende Netz wahlweise
und ergänzend
zu dem dargestellten Motorradgepäcksicherungsnetz
oberseitig auf der Sicherungsfläche 1 angebracht
werden.