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Die
Erfindung betrifft einen Scharnierbandförderer mit außenliegend
angebrachten Ketten, wobei eine Mehrzahl von Scharnierplatten vorgesehen ist,
die oberseitig Seitenteile aufweisen, wobei die Seitenteile auf
einer Scharnierplatte befestigt sind und über die folgende Scharnierplatte
ohne Befestigung hinüberragen,
wobei eine Scharnierplatte weiter ein Bodenblech und mit diesem
schweißverbundene
Verbindungsaugen aufweist, die an in Verfahrrichtung gegenüberliegenden
Enden des Bodenblechs angebracht sind, und zwar so, dass sie ineinander
passen würden,
wobei weiter ein Verbindungsauge eine kreisförmige Kontur aufweist.
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Aus
der Praxis sind gattungsgemäße Scharnierbandförderer vorbekannt,
welche man in den verschiedensten Weisen für einen Materialtransport in Betrieben
verwendet. Das Scharnierband wird beispielsweise über eine
seitlich verlaufende Kette mittels eines an einem Motor befindlichen
Zahnrades angetrieben. Bei diesen Scharnierbandförderern kann es durch Materialreste
in den Spalten zwischen den einzelnen Scharnierplatten zu Betriebsstörungen kommen.
Dies kann beispielsweise durch Materialreste in Form von sehr dünnen Blechstücken, im
Bereich von 0,3 mm, hervorgerufen werden. Da diese Scharnierbandförderer oft über mehrere
Stunden unbeaufsichtigt laufen, ist es erwünscht, ein Verschmutzen der
Spalten zwischen den einzelnen Scharnierplatten zu verhindern, und
somit ein betriebsstörungsfreies
Abfördern
des Materials über
mehrere Stunden zu ermöglichen.
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Des
Weiteren wird in der
DE
2 100 932 C ein Scharnierbandförderer beschrieben, bei dem
durch die Anordnung der Verbindungsaugen oberhalb der Förderfläche erreicht
werden soll, so dass Metallspäne
nicht zwischen die benachbarten Platten des Scharnierbandförderers
geraten können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Scharnierbandförderer wie
eingangs angegeben so auszugestalten und weiterzubilden, dass auch
bei einer Förderung
von sehr dünnen
Materialteilen eine möglichst
hohe Betriebssicherheit gegeben ist.
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Diese
Aufgabe ist zunächst
und im Wesentlichen bei einem Scharnierbandförderer mit den Merkmalen des
Anspruches 1 gelöst,
wobei darauf abgestellt ist, dass die Verbindungsaugen bzgl. der
Bodenplatte zumindest teilweise nach unten freistehen und dass in
einem Vertikalschnitt die Schweißverbindung zwischen dem Bodenblech
und dem Verbindungsauge zur Seite der Seitenteile hin versetzt angeordnet
ist, so dass sie deutlich außerhalb
eines horizontalen Durchmessers des Verbindungsauges ausgebildet
ist, jedoch unterhalb eines Zenits des Verbindungsauges. Die Versetzung
zur Seite der Seitenteile hin kann auch als Versetzung nach oben
beschrieben werden. Diese Versetzung zum oberen Zenit eines Verbindungsauges
hin hilft wesentlich, die Spaltbreite zwischen den Verbindungsaugen
und dem Bodenblech bezüglich
der Verbindungsaugen, die nur übergriffen
sind von dem Bodenblech, aber nicht mit diesem (schweiß-) verbunden,
zu minimieren. Zumal das Bodenblech hierdurch auch so frei liegt,
aber zugleich in seiner Bewegung nach unten begrenzt ist, dass es
durch einen Hammerschlag noch weiter (zur Spaltreduzierung) auf
das Verbindungsauge zugebogen werden kann, sollte dies angezeigt
oder erforderlich sein.
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Die
Verbindungsaugen sind bevorzugt aus Rohrabschnitten gebildet, weisen
also jedenfalls eine kreisförmige
Kontur auf.
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Des
Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass zusätzlich zu einer Verbindung
in einem horizontalen Durchmesser eines der Verbindungsaugen mit
Hilfe eines Übergreifblechs
eine Verbindung außerhalb
des horizontalen Durchmessers eines der Verbindungsaugen ausgebildet
ist. Diese Art der Spaltminimierung ist für schon vorhandene, bereits im
Betrieb stehende Scharnierplatten vorgesehen, d.h. für gebrauchte
Scharnierplatten. Durch die jeweilige Anbringung eines Übergreifblechs
an den Verbindungsaugen wird nachträglich eine Spaltminimierung
erreicht. Somit können
vorhandene Scharnierbänder
für den
Abtransport auch von bspw. sehr dünnen Blechstücken ertüchtigt werden.
Bevorzugt wird das Übergreifblech
derart angeordnet, dass in Horizontalrichtung des schweißverbundenen
Verbindungsauges das Übergreifblech
des Bodenblechs über
das nicht verbundene eingefügte
Verbindungsauge der in Verfahrrichtung anschließenden weiteren Scharnierplatte überdeckend
zu diesem nicht verbundenen Verbindungsauge ist, mit einer Randkante verlaufend
zwischen einer senkrechten Durchmesserlinie (Zenit) und der in vertikaler
Projektion gegebene Randkante des Verbindungsauges.
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Die
Randkante des Übergreifbleches
ist zwischen dem Zenit und der Randkante auf der Mantelfläche des
verbundenen Verbindungsauges angeordnet. Im Querschnitt gesehen,
ergibt sich bzw. zwischen der Randkante des Übergreifbleches und dem Zenit/der
Randkante des Verbindungsauges etwa ein Winkel von 45°. Des Weiteren
weist die Randkante des Übergreifbleches
einen geringfügigen
Abstand zu der Mantelfläche
des eingreifenden Verbindungsauges einer in Verfahrrichtung anschließenden Scharnierplatte
auf. Zwei Scharnierplatten werden mit einem die Verbindungsaugen
durchsetzenden Bolzen gelenkig miteinander verbunden. Bevorzugt kann
sich das eingreifende Verbindungsauge berührungsfrei zu dem Übergreifblech
verlagern. Bei einem zu großen
Abstand von der Randkante des Übergreifbleches
zu dem eingreifenden Verbindungsauge kann beispielsweise durch einen
gezielten Hammerschlag der zu große Abstand minimiert werden.
Das unter dem Übergreifblech
angeordnete eingreifende Verbindungsauge verhindert dabei ein zu
weites Verformen des Übergreifbleches.
Es dient insofern praktisch als Amboss.
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Dies
kann beispielsweise der Fall sein, wenn zwei Scharnierplatten mit
einem Bolzen verbunden werden, welcher aufgrund der gegebenen Toleranzen,
einen Versatz der Verbindungsaugen zur Folge hat. In Folge dessen
kann es möglich
sein, dass die Verbindungsaugen der beiden Scharnierplatten nicht genau
miteinander fluchten. In dieser Situation würde dennoch die Randkante des Übergreifbleches
zwischen dem Zenit und der Randkanten der Verbindungsaugen angeordnet
sein. Ein Versatz der beiden Verbindungsaugen, etwa aufgrund von
Toleranzen zwischen dem Bolzen und der Augenbohrung führt noch
nicht dazu, dass sich ein Durchblickspalt (vertikal) ergibt. Vielmehr
lässt sich
durch die beschriebene Gestaltung erreichen, dass auch unter Berücksichtigung
solcher möglichen
Toleranzen immer noch das Bodenblech in vertikaler Überdeckung
zu dem – übergriffenen – Verbindungsauge
ist.
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Bei
einer Herstellung neuer Scharnierplatten kann man ein einteiliges
Bodenblech derart gestalten, dass das Bodenblech von einem Verbindungsauge
ausgehend eine nach unten weisende Schräge ausbildet. Des Weiteren
ist das Bodenblech bevorzugt derart gestaltet, dass die Schräge über einen stumpfen
Winkel in einen Geradabschnitt oder eine gegensinnige Schräge übergeht.
Durch eine derartige Ausgestaltung eines neuen Bodenblechs wird
erreicht, dass kein zusätzliches Übergreifblech
mehr auf die Verbindungsaugen aufgeschweißt werden muss, gleichwohl
ein im Längsquerschnitt
gewünschter
Schrägverlauf
gegeben ist. Die Schräge
ersetzt das Übergreifblech.
Ein derartiges Bodenblech kann bspw. durch ein Abkantverfahren hergestellt
werden. Im Querschnitt gesehen, bekommen die Scharnierplatten durch
die Ausgestaltung des Bodenblechs eine wannenartige Gestalt. Durch
das Anbringen der Übergreifbleche
bekommt eine im Betrieb stehende Scharnierplatte ebenfalls eine
im Querschnitt wannenförmige
Gestalt. Die Materialreste werden bei einem Scharnierband, welches
eine in Bezug zu einer Horizontalebene schräg verlaufende Förderrichtung aufweist,
in Aufwärtsrichtung
durch die wannenförmige Gestalt
der Scharnierplatten transportiert. Durch die Wannenform werden
die Materialreste in einfacher Weise portionsartig abtransportiert.
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In
der beigefügten
Zeichnung zeigt:
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1 eine
Ansicht von oben auf eine Scharnierplatte;
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2 die
Seitenansicht einer Scharnierplatte;
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3 ein
Schnitt entlang der Linie III-III in 2;
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4–7 Varianten
der Verbindung des Bodenblechs mit einem Verbindungsauge;
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8 eine
perspektivische Darstellung zweier ineinandergreifender Scharnierplatten
ohne Seitenteile;
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9 eine
Ansicht entsprechend 1, wobei mehrere Scharnierplatten
ineinander greifen, und seitlich angeordnete Ketten zu erkennen
sind; und
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10 eine
Ausschnittsvergrößerung entsprechend
des Ausschnitts X aus 9.
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Dargestellt
und beschrieben ist, zunächst
mit Bezug zu 1, eine Scharnierplatte 1 mit
Verbindungsaugen 2, 3, die so angeordnet sind,
dass sie jeweils bei Zusammensetzung gleicher Scharnierplatten 1, 1' ineinander
passen (siehe 8 und 9).
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Eine
Scharnierplatte 1 weist ein Bodenblech 4 und Seitenteile 5 auf.
Die Seitenteile 5 sind aufgrund einer Abkröpfung 6 so
gestaltet, dass sie sich übergreifend
zu einer nachfolgenden Scharnierplatte 1' erstrecken, jedoch nur mit dem
Bodenblech 4 der einen Scharnierplatte 1 bodenseitig
schweißverbunden
sind.
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Von
Besonderheit ist nun, wie in den Darstellungen der 4 bis 7 wiedergegeben,
dass das Bodenblech 4 mit einem Verbindungsauge 2 so
verbunden, nämlich
verschweißt
ist, dass die Schweißverbindung 8 außerhalb
eines horizontalen Durchmessers D eines Verbindungsauges 2 ausgebildet ist,
nach oben versetzt (in Richtung der in den 4 bis 7 nicht
dargestellten Seitenteile 5), jedoch weiter bevorzugt unterhalb
eines Zenits Z (mit dem Mittelpunkt der Verschweißung 8)
eines Verbindungsauges 2.
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In 4 ist
zu sehen, wie ein Übergreifblech 7 an
ein Bodenblech 4 und ein Verbindungsauge 2 angeschweißt worden
ist. Durch das Übergreifblech 7 wird
eine nachträgliche
Spaltminimierung zwischen den einzelnen Scharnierplatten 1, 1' begünstigt. Durch
das Übergreifblech 7 wird
nachträglich
der Spalt zwischen den beiden Scharnierplatten 1, 1' verringert.
Ein Zusetzen des Spalts S durch Materialreste wird dadurch weitestgehend
verhindert. Diese Art der Spaltminimierung ist vorzugsweise für schon
vorhandene Scharnierbänder
vorgesehen, um sie nachträglich
zu modifizieren. Zusätzlich
wird durch das Übergreifblech 7 an
den Scharnierplatten 1 die Stabilität erhöht. Es ist eine zusätzliche
Verbindung zwischen dem Verbindungsauge 2 und dem Bodenblech 4 gegeben.
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In 5 weist
das Bodenblech 4 eine Schräge 9 auf. Die Schräge 9 geht
in einen Geradabschnitt 10 über. Durch eine derartige Ausgestaltung
des Bodenbleches 4 fallen weitere Schweißarbeiten
weg. Ein Übergreifblech 7 ist
nun nicht mehr nötig.
Diese Ausgestaltung eignet sich bevorzugt für neu produzierte Scharnierplatten 1, 1'.
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Wie
in 6 zu sehen ist, ist es auch möglich, dass die Schräge 9 direkt
in eine gegensinnig verlaufende Schräge 11 übergehen
kann.
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In
den 4 bis 6 weisen die Scharnierplatten 1 eine
im Querschnitt wannenförmige
Gestalt auf. Durch die wannenförmige
Gestalt sammeln sich die Materialreste mittig auf der jeweiligen
Scharnierplatte 1, 1' an. Die Materialreste werden durch
die Schrägen 9, 11 oder
die Übergreifbleche 7 von
den Spalten S der Verbindungsaugen 2, 3 in Richtung
der Mitte des Bodenblechs 4 der jeweiligen Scharnierplatte 1, 1' geleitet. Dies
kann durch eventuell auftretende Schwingungen während des Abtransports der Materialreste
begünstigt
werden. Die Materialreste werden portionsweise abtransportiert.
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In 7 ist
ein Verbindungsauge 2 einer Scharnierplatte 1 dargestellt
mit angeschweißtem Bodenblech 4.
In strichlinierter Darstellung ist ein mit der Scharnierplatte 1 des
Bodenblechs 4 nicht verbundenes Verbindungsauge 3 einer
folgenden Scharnierplatte 1' mit
daran verbundenem Bodenblech 4 dargestellt. Dieses Verbindungsauge 3 wird also
von dem Bodenblech 4 der Scharnierplatte 1 freigespannt übergriffen,
während
in gleicher Weise das Verbindungsauge 2 von dem Bodenblech 4 der Scharnierplatte 1' freigespannt übergriffen
ist. Günstig
ist, und das ist der Kern der Lehre der Erfindung, dass ein im freigespannten
Bereich eines Bodenblechs 4 sich ergebender Spalt S möglichst
klein ist. Nach entsprechender Verschweißung 8 des Bodenblechs 4 kann
in den freigespannten Bereichen auch noch mittels eines Umformwerkzeuges
eine Verformung, beispielsweise Schlagverformung, des Bodenblechs 4 durchgeführt werden,
so dass der Spalt S in Bezug auf das nicht verbundene Verbindungsauge 3 mit
der Scharnierplatte 1 hierdurch nochmals reduzierbar ist
(siehe 7).
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Der
verformte Bereich des Bodenblechs 4 der Scharnierplatte 1' wird mit der
Bezugsziffer 12 gekennzeichnet. Durch ein nachträgliches
Verformen der Bodenbleche 4 kann der Spalt S so gering
wie möglich
gehalten werden.
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In 9 sind
mehrere Scharnierplatten 1, 1' hintereinander zu einem Scharnierband
angeordnet. Die Scharnierplatten 1, 1' werden mittels
eines Bolzens 13, der durch die Verbindungsaugen 2, 3 hindurchragt,
miteinander verbunden. Der Bolzen 13 verbindet zwei Scharnierplatten 1, 1' gelenkig miteinander.
Seitlich der Scharnierplatten 1, 1' steht der Bolzen 13 über. Der
seitlich überstehende
Teil des Bolzens 13 nimmt Außenlaschen 14, Innenlaschen 15 und
dazwischen eine Hülse 16 von
einer Kette 17 auf. Die Kette 17 ist in bekannter
Weise aus den Außenlaschen 14,
Innenlaschen 15 und den Hülsen 16 gebildet.
Die Außenlaschen 14 sowie
die Innenlaschen 15 erstrecken sich zwischen den Verbindungsaugen 2 und 3 jeweils
einer einzelnen Scharnierplatten 1, 1'. Die Kette 17 wird
beispielsweise mit einem Sicherungselement 18 daran gehindert,
dass die Kette von dem Bolzen 13 seitlich herunterrutschen
kann. Somit ist die Kette 17 ein fester Bestandteil des Scharnierbandes.
Die Außen-
sowie die Innenlaschen 14, 15 nehmen die im Betrieb
des Scharnierbandförderers
auftretenden Zugkräfte
zwischen den einzelnen Scharnierplatten 1, 1' auf. In bekannter Weise
greift an der Hülse 16 ein
Zahnrad an. Das Zahnrad wird in bekannter Weise von einem Motor angetrieben.
Dieser sorgt dann für
den Vortrieb des Zahnrades und somit auch für den Vortrieb des Scharnierbandes.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausgestaltung der
Scharnierplatten 1, 1' ist es möglich, dass Abfallteile, insbesondere
Blechabfallteile transportiert werden, die sehr dünne Blechstücke, beispielsweise
im Bereich von 0,3 mm aufweisen, ohne dass diese sich in Spalten
S festsetzen.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehö rigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.