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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft textile Flächengebilde.
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Stand der Technik
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Aus
dem Stand der Technik sind zahlreiche elektrische Heizelemente bekannt.
Solche Heizelemente werden in einer Vielzahl technischer Geräte wie
z. B. Öfen und Wasserkocher eingesetzt. Die verwendeten
Heizleiter sind meist starre Metallstäbe mit Durchmessern
im Millimeter- bis Zentimeter-Bereich aus speziellen Legierungen,
die in elektrisch isolierter Form aufwändig von der Umgebung
abgeschlossen sind.
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Neben
diesen meist sehr hohe Temperaturen erzeugenden Heizelementen werden
zunehmend Geräte hergestellt, die elektrische Niedertemperaturheizungen
beinhalten. Beispiele hierfür sind Fußbodenheizungen,
Sitzheizungen in Fahrzeugen und heizbare Einlegesohlen für
Skistiefel. Je näher die Heizelemente an den menschlichen
Körper herangeführt werden, desto wichtiger werden
Faktoren wie Flexibilität, Feuchtetransport und taktiler
Eindruck.
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Optimal
verwendbar wären Heizelemente, die in die den Menschen
umgebenden Textilien eingearbeitet sind. Bestrebungen, derartige
möglichst textile Heizelemente herzustellen, sind Gegenstand aktueller
Entwicklungen in den Bereichen Sitzheizungen für Fahrzeuge
und elektrisch beheizbare Textilien für Wintersportler
(Westen, Handschuhe, etc.). Aus dem Stand der Technik sind aufwändig
an einem Trägertextil befestigte, bruchempfindliche, starre Carbonfasern
sowie ebenso schwierig in Textilien einzuarbeitende Edelstahlmultifilamentgarne
bekannt. Die Heizleiter werden üblicherweise mittels einzeln
genähter Schlingen im Abstand von einigen Zentimetern am
Trägertextil befestigt. Diese Verfahren ermöglichen
zwar eine gewisse Flexibilität bei der Anpassung an die
jeweilige Applikation, doch sind sie aufgrund der einzelnen Nähschlingen
sehr aufwändig in der Produktion. Außerdem sind
die hergestellten Heizelemente wenig textil.
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Ein
anderer Ansatz verfolgt die Einarbeitung textiler Heizleiter direkt
in textile Flächengebilde. Geeignet für diesen
Zweck sind mehrstufig versilberte Nylongarne und Kombinationsgarne,
die Drähte als Umwindung um einen Kernfaden enthalten.
Diese bereits Heizleiter enthaltenden textilen Flächengebilde
sind einfach herzustellen und zeigen bei Verwendung von Kombinationsgarnen
hervorragende textile Eigenschaften. Die elektrischen Anschlüsse
können bei Verwendung von Geweben in Form eingelegter leitfähiger
Kettfäden realisiert werden. Nachteilig ist eine geringe
Anpassungsfähigkeit an die jeweilige Anwendung und die
meist konstruktionsbedingt in deutlichem räumlichen Abstand
vorliegenden elektrischen Anschlüsse.
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Wünschenswert
wäre ein Verfahren zur Herstellung völlig flexibler,
textiler Heizelemente, das einfach an die jeweilige Applikation
angepasst werden kann. Größtmögliche
Flexibilität in der Produktion bei gleichzeitig günstigen
Herstellungskosten kann durch den Einsatz industrieller Stick- bzw.
Nähtechniken erreicht werden.
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Die
Probleme bei der Verarbeitung der genannten Heizleiter auf Nähmaschinen
sind vielfältig. Die empfindlichen und relativ starren
Carbonfasern können den beim Nähen auftretenden
geringen Biegeradien nicht ohne Bruch folgen. Die trägen
und abrasiven Edelstahlfilamente beschädigen die Ösen
in den Nadeln und erlauben aufgrund ihrer Trägheit keine
großen Nähgeschwindigkeiten. Als Heizleiter geeignete
Drähte können aufgrund der geringen Biegeradien
beim Nähen nicht eingesetzt werden. Nachgalvanisierte versilberte
Nylonmultifilamente können ebenfalls nur schlecht vernäht
werden – sie verlieren bei den hohen Scherbeanspruchungen
einen Teil der Silberschicht und zeigen eine über die Länge
inhomogene Widerstandsverteilung.
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Aus
dem Stand der Technik sind auch Verfahren zum Anbringen eines Heizleiters
an Textilien bekannt, bei denen ein Heizleiter als Unterfaden mittels
eines textilen Fadens als Oberfaden auf einen textilen Trägerkörper
genäht wird, wobei der Heizleiter in gerader, gestreckter
Form an der Unterseite des Trägerkörpers befestigt
wird. Solche Verfahren werden in der
US 2003/0213797 A1 ,
in der
US 5 883 363
A , in der
DE
10 51 430 B , in der
DE
20 30 204 A und in der
DE 23 50 461 A1 beschrieben.
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Die
genannten Kombinationsgarne können mit elastischem oder
unelastischem Kern hergestellt werden. Die elastischen Typen sind
beständiger gegen Stress (Dehnung, Waschen, etc.) als die
unelastischen Typen. Nähversuche haben gezeigt, dass die elastischen
Typen nur mit extrem geringer Nähgeschwindigkeit verarbeitbar
sind. Die unelastischen Typen sind zwar mit höheren Geschwindigkeiten
verarbeitbar, doch kommt es durch das Nähen aufgrund der
geringen Biegeradien immer wieder zu Drahtbrüchen. Außerdem
erweist sich der große Durchmesser der Garne als problematisch
bei der Verarbeitung auf der Nähmaschine.
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Darstellung der Erfindung
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Hier
setzt die Erfindung an. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zu Grunde, textile Flächengebilde
zur Verfügung zu stellen, die eine elektrische Leitfähigkeit
aufweisen und mit hoher Flexibilität auf verschiedenen
Gebieten eingesetzt werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das textile
Flächengebilde gemäß Anspruch 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Details, Aspekte und Ausgestaltungen der vorliegenden
Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen,
der Beschreibung, den Figuren und den Beispielen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt textile Flächengebilde mit
einem durch zumindest einen Oberfaden an einer ersten Oberfläche
eines flächigen textilen Trägers befestigten Kombinationsgarn
zur Verfügung. Die an der zweiten Oberfläche des
flächigen textilen Trägers geführten
Abschnitte des Oberfadens verlaufen im Wesentlichen parallel zu
dem Kombinationsgarn. Der Oberfaden und das Kombinationsgarn stehen
ausschließlich außerhalb des textilen Trägers
miteinander in Kontakt.
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Die
Probleme bei der Verarbeitung von Kombinationsgarnen auf Nähmaschinen
können gelöst werden, indem die Kombinationsgarne
durch einen zweiten Faden lediglich von einer Seite an den textilen
Träger herangeführt und dort durch Schlingenbildung
des zweiten Fadens befestigt werden. Das Kombinationsgarn darf nicht,
wie es beim Nähen üblich ist, durch den zweiten
Faden in die Oberfläche des textilen Trägers hineingezogen
werden. Der zweite Faden wird aufgrund seiner Funktion im textilen
Flächengebilde als Oberfaden oder Haltefaden bezeichnet.
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Der
Oberfaden übernimmt die Funktion der Befestigung des Kombinationsgarns
an dem textilen Träger. Er sollte dementsprechend über
eine ausreichende Festigkeit verfügen und darüber
hinaus gut als Oberfaden auf einer Nähmaschine verwendbar sein.
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Das
Kombinationsgarn wird an einer ersten Oberfläche des flächigen
textilen Trägers befestigt. Der Haltefaden wird an der
zweiten Oberfläche des flächigen textilen Trägers
entlang im Wesentlichen parallel zu dem Kombinationsgarn geführt.
Selbstverständlich gilt dies nicht für die Abschnitte
des Haltefadens, die den textilen Träger durchdringen und
mit dem Kombinationsgarn in Kontakt stehen. Lediglich die Abschnitte
des Haltefadens, die mit der ersten Oberfläche des textilen
Trägers in Kontakt stehen, verlaufen im Wesentlichen parallel
zu dem Kombinationsgarn.
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In
den textilen Flächengebilden sind die Kombinationsgarne
mit den Haltefäden auf textilen Trägermaterialien
befestigt. Die textilen Träger kommen typischerweise aus
den Gruppen der Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflechte oder Nonwoven-Materialien.
Die Art des Trägers richtet sich im Wesentlichen nach der
Applikation. Zur Herstellung von beheizbaren textilen Flächengebilden
für heizbare Wintersportjacken eignen sich typische Futterstoffgewebe,
die beispielsweise aus leichtem Polyester oder Polyamid bestehen.
Als Grundlage für heizbare Handschuhe können Baumwollstoffe
oder strapazierfähige Vliese eingesetzt werden.
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Mit
der Verwendung leitfähiger Kombinationsgarne ist der besondere
Vorteil verbunden, dass diese in einfacher Weise als Unterfaden
von Näh- und Stickmaschinen eingesetzt werden können.
Dadurch kann diese Art von elektrisch leitfähigem Faden
in besonders einfacher, schneller und kostengünstiger Weise
an dem textilen Träger befestigt werden.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung werden
Kombinationsgarne mit einem elastischen Kern (z. B. Lycra), einer
inneren Umwindung mit einem Draht (z. B. silberbeschichteter Kupferdraht)
und einer äußeren Umwindung mit einem synthetischen
Multifilamentgarn (z. B. Polyester, Polyamid) eingesetzt. Die Elastizität
der Garne verleiht dem elektrisch leitfähigen Faden eine
gute Beständigkeit gegen mechanischen Stress. Anstatt eines
elastischen Kerns kann auch ein flexibles, nicht gummielastisches
Kerngarn verwendet werden.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden Kombinationsgarne eingesetzt, die leitfähige Multifilamentgarne
als innere Umwindung um ein elastisches oder nur flexibles Kerngarn
aufweisen. Bei diesen leitfähigen Multifilamentgarnen handelt
es sich bevorzugt um Edelstahlmultifilamentgarne oder silberbeschichtete
Synthesefasern.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
werden Kombinationsgarne eingesetzt, die einen Draht oder ein Drahtgezwirn
als elektrisch leitfähige Komponente aufweisen. Vorteilhafterweise
besitzt der Draht einen Durchmesser von 0,01 mm bis 0,12 mm, bevorzugt 0,04
mm bis 0,1 mm. Besondere Vorteile ergeben sich, wenn der Draht aus
versilbertem Kupfer oder Messing besteht. Edelstahl oder Karbonfasern
können aber ebenso eingesetzt werden.
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Die
textilen Eigenschaften der erfindungsgemäßen textilen
Flächengebilde hängen im Wesentlichen von Art
und Verarbeitung der eingesetzten elektrisch leitfähigen Fäden
und der textilen Träger ab. Ganz allgemein weisen die erfindungsgemäßen
textilen Flächengebilde und die durch die erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten textilen Flächengebilde in Optik,
Haptik und Tragekomfort ausgezeichnete textile Eigenschaften auf.
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Die
erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde
können durch einen maschinellen Näh- oder Stickprozess
hergestellt werden, wobei ein Oberfaden an die Oberseite eines textilen
Trägers und ein elektrisch leitfähiger Faden als
Unterfaden an die Unterseite des textilen Trägers herangeführt
werden. Bei dem elektrisch leitfähigen Faden handelt es
sich um ein Kombinationsgarn. Der Oberfaden wird anschließend
durch den textilen Träger hindurch zu der Unterseite des
textilen Trägers geführt. Das Kombinationsgarn
wird von dem Oberfaden umschlungen, wodurch das Kombinationsgarn
gestreckt an der Unterseite des textilen Trägers befestigt
wird. Die Fadenspannungen von Oberfaden und Kombinationsgarn werden
so eingestellt, dass das Kombinationsgarn nicht in den textilen
Träger eindringt. Abschließend wird der Oberfaden
durch den textilen Träger hindurch zu der Oberseite des
textilen Trägers geführt. Durch die fortlaufende
Wiederholung der genannten Verfahrensschritte wird das Kombinationsgarn
gestreckt an der Unterseite des textilen Trägers festgenäht.
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Ein
solches Verfahren zur Herstellung eines textilen Flächengebildes
lässt sich auf einer handelsüblichen Näh-
bzw. Stickmaschine realisieren, indem das Kombinationsgarn als Unterfaden
und der Haltefaden als Oberfaden eingesetzt werden. Wichtig ist dabei
die Anpassung der Fadenspannungen, weil der Oberfaden das Kombinationsgarn
nicht in den textilen Träger hinein ziehen darf.
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In
den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wird ein elektrisch
leitfähiger Faden unter Verwendung eines Ober- und eines
Unterfadens an einem textilen Träger befestigt. Ein wichtiges
Kriterium für fachgerecht durchgeführtes maschinelles
Nähen oder Sticken ist die Lage des Kreuzungspunkts von
Ober- und Unterfaden. Dieser muss immer innerhalb des textilen Trägers
liegen, da auf diese Weise eine anspruchsvolle Optik der Naht mit
einer ansprechenden Haptik verknüpft werden kann. Der elektrisch
leitfähige Faden wird durch diese Verfahren in den textilen
Träger hineingezogen, wodurch es zu den bereits angesprochenen engen
Biegeradien und zum Verlust der elektrischen Leitfähigkeit
durch Bruch des Fadens kommt.
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Ein
Kombinationsgarn braucht nicht unter Verwendung eines Ober- und
eines Unterfadens an einem textilen Träger befestigt zu
werden, sondern es kann selbst als Unterfaden bei einem maschinellen
Näh- oder Stickprozess eingesetzt werden. Dieses Vorgehen
eröffnet die Möglichkeit durch Einstellung der
Vorspannung des Oberfadens das Kombinationsgarn so an dem textilen
Träger zu befestigen, dass er nicht in den Träger
hineingezogen wird. Das Kombinationsgarn wird auf diese Weise gestreckt
an dem textilen Träger befestigt, wodurch enge Biegeradien,
die zum Bruch des Garns führen könnten, vermieden
werden. Dazu werden die Fadenspannungen von Oberfaden und Kombinationsgarn
so eingestellt, dass das Kombinationsgarn nicht in den textilen
Träger eindringt.
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In
dem beschriebenen Verfahren wird also ein Kombinationsgarn als Unterfaden
in einem maschinellen Näh- oder Stickprozess verwendet.
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Als
Oberfaden wird bevorzugt ein elektrisch leitfähiger Faden
verwendet. Selbstverständlich kann der Oberfaden aus mehreren
Einzelfäden zusammengesetzt sein, wobei wenigstens ein
Einzelfaden eine elektrische Leitfähigkeit aufweisen muss.
Der elektrisch leitfähige Oberfaden kann als Kontaktierung
mit äußeren elektrischen Leitungen verwendet werden.
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Wie
bereits beschrieben kommt es beim maschinellen Nähen bei
den meisten elektrisch leitfähigen Fäden zu einem
Bruch aufgrund zu geringer Biegeradien. Selbstverständlich
existieren aber Fäden mit elektrischer Leitfähigkeit,
die solche geringen Biegeradien ohne Bruch verkraften und die daher
als elektrisch leitfähiger Oberfaden im Rahmen der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden können. Dies steht aber nicht
im Widerspruch zu der der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegenden
Aufgabe. Zum einen entstehen bei der Mehrheit der elektrisch leitfähigen
Fäden Schäden, sobald sie als Ober- oder Unterfaden
bei einem maschinellen Nähprozess eingesetzt werden. Zum
anderen handelt es sich bei den Fäden mit elektrischer
Leitfähigkeit und geringe Biegeradien ermöglichender
hoher Flexibilität um Spezialgarne, deren Herstellung mit
hohen Kosten verbunden ist. Die vorliegende Erfindung ermöglicht
die Verwendung jeder Art von Kombinationsgarn als Unterfaden in
einem maschinellen Näh- oder Stickprozess.
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Bevorzugt
wird als Oberfaden abwechselnd ein elektrisch leitfähiger
Faden bzw. ein elektrisch nicht leitfähiger Faden verwendet.
Die Kontaktstellen zu äußeren elektrischen Leitungen
werden in diesem Fall durch die leitfähigen Abschnitte
des Oberfadens hergestellt, während die nicht leitfähigen
Abschnitte isolierend wirken. Wiederum kann der Oberfaden aus mehreren
Einzelfäden aufgebaut sein. Die elektrische Leitfähigkeit
aufweisenden Abschnitte des Oberfadens umfassen zumindest einen
Einzelfaden mit elektrischer Leitfähigkeit. Die elektrisch
nicht leitfähigen Abschnitte des Oberfadens können
ebenfalls aus mehreren Einzelfäden aufgebaut sein, wobei
keiner der Einzelfäden eine elektrische Leitfähigkeit
aufweist.
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Die
erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde
können zur Herstellung von elektrisch beheizbaren Decken,
elektrisch beheizbaren Bettbezügen, elektrisch beheizbaren
Vorhängen, elektrisch beheizbaren Autositzen, elektrisch
beheizbaren Bekleidungsstücken, insbesondere Jacken, Hosen,
Unterwäsche, Socken oder Handschuhen eingesetzt werden.
Der elektrisch leitfähige Faden dient dabei als Widerstandsheizleitung.
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Die
erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde
können daneben zur Herstellung eines Strom und/oder Daten
leitenden Bekleidungsstücks insbesondere einer Jacke, Hose,
Hemd, T-Shirt, Sportshirt, Unterwäsche, Socken oder Handschuhe
eingesetzt werden. Der elektrisch leitfähige Faden dient dabei
als elektrischer Leiter, welcher die Stromleitung oder die Datenübertragung übernimmt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Nachfolgend
soll die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im
Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert werden,
es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die
Erfindung nicht auf die angegebenen Beispiele beschränkt
sein soll. Es zeigen
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1 eine
schematische Darstellung des Verlaufs eines Kombinationsgarns in
einem beheizbaren textilen Flächengebilde gemäß der
vorliegenden Erfindung;
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2 eine
schematische Darstellung des Verlaufs eines Heizleiters in einem
beheizbaren textilen Flächengebilde gemäß der
vorliegenden Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung eines horizontalen Schnitts durch ein beheizbares
textiles Flächengebilde gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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4 eine
schematische perspektivische Darstellung eines beheizbaren textilen
Flächengebildes gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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5 eine
schematische Darstellung eines Kombinationsgarns zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes;
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6 eine
schematische Darstellung eines Kombinationsgarns zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes;
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7 eine
schematische Darstellung eines Kombinationsgarns zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes;
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8 eine
schematische Darstellung eines Kombinationsgarns zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes;
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9 eine
schematische Darstellung eines Bekleidungsstücks, das aus
einem erfindungsgemäßen textilen Flächengebilde
hergestellt wurde.
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Wege zur Ausführung
der Erfindung
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In 1 ist
ein typischer Verlauf eines Kombinationsgarns 1 in einem
beheizbaren textilen Flächengebilde gemäß der
vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt.
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2 zeigt
eine Ausführungsform mit zwei parallel verlaufenden Kombinationsgarnen 1 in
einem beheizbaren textilen Flächengebilde gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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3 zeigt
schematisch einen horizontalen Schnitt durch ein beheizbares textiles
Flächengebilde. Der Heizleiter 1 ist von dem Faden 2 umschlungen
und wird von diesem an dem textilen Träger 3 befestigt.
Der Heizleiter 1 wird dabei nicht, wie bei maschinellen
Näh- oder Stickprozessen üblich, in den textilen
Träger 3 hineingezogen. Dadurch stehen der Faden 2 und
der Heizleiter 1 ausschließlich außerhalb
des textilen Trägers 3 miteinander in Kontakt.
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In 4 ist
schematisch eine perspektivische Darstellung eines beheizbaren textilen
Flächengebildes zu sehen. Der Heizleiter 1 ist
von dem Faden 2 umschlungen und wird von diesem an dem
textilen Träger 3 befestigt. Der Heizleiter 1 wird
dabei nicht in den textilen Träger 3 hineingezogen.
Dadurch stehen der Faden 2 und der Heizleiter 1 ausschließlich
außerhalb des textilen Trägers 3 miteinander
in Kontakt.
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Die 5 zeigt
eine schematische Darstellung eines Kombinationsgarns, das zur Herstellung eines
erfindungsgemäßen textilen Flächengebildes verwendet
werden kann. Das Kombinationsgarn besteht aus einem elastischen
Kern 4 (z. B. Lycra), einer inneren Umwindung mit einem
Draht 5 (z. B. silberbeschichteter Kupferdraht) und einer äußeren Umwindung
mit einem synthetischen Multifilamentgarn 6 (z. B. Polyester,
Polyamid). Die Elastizität der Garne verleiht dem elektrisch
leitfähigen Faden eine gute Beständigkeit gegen
mechanischen Stress.
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Die 6 zeigt
eine schematische Darstellung eines weiteren Kombinationsgarns,
das zur Herstellung eines erfindungsgemäßen textilen
Flächengebildes verwendet werden kann. Das Kombinationsgarn
weist ein leitfähiges Multifilamentgarn 7 als innere
Umwindung um ein elastisches oder nur flexibles Kerngarn 4 auf.
Bei dem leitfähigen Multifilamentgarn 7 handelt
es sich bevorzugt um ein Edelstahlmultifilamentgarn oder um silberbeschichtete Synthesefasern.
Als äußere Umwindung wird ein synthetisches Multifilamentgarn 6 (z.
B. Polyester, Polyamid) verwendet.
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Die 7 zeigt
eine schematische Darstellung eines weiteren Kombinationsgarns,
das zur Herstellung eines erfindungsgemäßen textilen
Flächengebildes verwendet werden kann. Dieses Kombinationsgarn
weist einen gestreckten Draht 8 als elektrisch leitfähigen
Faden auf. Zur Stabilisierung der typischerweise sehr dünnen
Drähte sowie zu deren textilen Maskierung können
die Drähte mit synthetischen Multifilamentfasern 9 umwunden
werden. Diese Umwindung kann auch doppelt und gegebenenfalls gegenläufig
ausgeführt sein (siehe 8).
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Beispiel 1:
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Ein
Faden aus texturiertem Polyester mit 334 dtex und 96 Einzelfilamenten
(Einzelfaden × 4) wird auf einer Garnumwindemaschine vorgespannt.
Der Polyesterfaden wird durch eine Hohlspindel geführt. Diese
Hohlspindel trägt eine konische Garnspindel, von der über
Kopf ein 0,07 mm starker, hartversilberter Kupferdraht durch den
Polyesterfaden abgezogen wird. Das einfach mit Draht umwundene Polyester wird
durch eine zweite Hohlspindel geführt. Diese Hohlspindel
trägt ein handelsübliches Polyestergarn mit 167
dtex und 30 Einzelfilamenten. Das äußere Polyestergarn
wird gegenläufig zum Draht um den Kern gewickelt.
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Die
Maschinenparameter werden so gewählt, dass ein ausgewogenes
Garn entsteht, das möglichst frei von inneren Torsionsspannungen
ist. Das äußere Polyestergarn ist 1100 mal pro
Meter Garn um den Kern gewunden; der innere Draht ist 950 mal pro
Meter Garn um den Kern gewunden. Der innen liegende Draht ist annähernd
vollständig von dem außen liegenden Garn bedeckt,
sodass das Garn über textile Optik und Haptik verfügt.
Das Garn verfügt über eine ausgezeichnete elektrische
Leitfähigkeit und über eine Reißfestigkeit
von etwa 42 N.
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Beispiel 2:
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Das
gemäß Beispiel 1 hergestellte Garn wird auf die
Unterfadenspule einer handelsüblichen Näh-/Stickmaschine
gespult. Als Oberfaden wird ein handelsübliches Baumwollnähgarn
eingesetzt. Die Stickmaschine wird mit dem in 1 abgebildeten Muster
programmiert, wobei die Kantenlänge des Musters etwa 12
cm × 12 cm beträgt. Die Fadenspannungen an der
Maschine werden so gewählt, dass das Kombinationsgarn beim
Nähen gerade nicht in die Oberfläche des Trägertextils
hinein gezogen wird. Als textiles Trägermaterial wird ein
handelsüblicher Futterstoff aus Baumwollgewebe verwendet.
Nach dem Vernähen ergibt sich ein textiles Heizelement mit
24 Ohm elektrischem Widerstand, das sich beim Anlegen einer Spannung
von 7 V rasch auf etwa 32°C bis 33°C erwärmt.
Das Heizelement zeigt einen unveränderten Widerstand und
gleiche Wärmeabstrahlung nach 5 Maschinenwäschen
bei 40°C.
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Beispiel 3:
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Ein
gemäß Beispiel 1 hergestelltes Kombinationsgarn
mit einem textilen Kerngarn aus 1880 dtex Lycra, mit einer inneren
Drahtumwindung aus 0,07 mm versilbertem Kupferdraht und mit einer äußeren synthetischen
Multifilamentabdeckung (Polyester) wird analog Beispiel 1 auf einer
Nähmaschine als Unterfaden eingesetzt. Es wird das in 2 abgebildete Muster
mit Außenabmessungen von 12 cm × 12 cm gestickt.
Es ergibt sich ein Heizelement mit 12 Ohm Widerstand. Bei einer
Spannung von 7 V weist das Heizelement eine Temperatur von 38°C
bis 40°C auf. Das Heizelement übersteht 5 Maschinenwäschen
bei 40°C unbeschadet.
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Beispiel 4:
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Das
Heizelement aus Beispiel 2 wird auf der Seite, auf der sich die
Heizleiter befinden, mit einem dünnen, gelochten Nonwoven-Material
abgedeckt. Auf der anderen Seite wird ein 4 Mignonzellen (AA-Typ,
NiMH Akkus mit je 1,2 V und 2,1 Ah) umfassender Akkupack angebracht
und elektrisch über einen Schalter mit dem Heizelement
verbunden. Im Betrieb weist das Heizelement eine Temperatur von etwa
33°C bis 34°C auf.
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Beispiel 5:
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Der
Heizleiter aus Beispiel 3 wird auf den Innenstoff eines Handschuhs
im Bereich der Fingerkuppen so aufgestickt, dass sich ein Gesamtwiderstand
von 2 Ohm einstellt (5 parallel geschaltete Heizelemente). Bei Anlegen
einer Spannung von 1,2 V stellt sich eine Temperatur von etwa 32°C
bis 33°C ein, die vom Träger des Handschuhs als
angenehm empfunden wird.
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Beispiel 6:
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Ein
gemäß Beispiel 1 hergestelltes Kombinationsgarn
mit einem textilen Kerngarn aus 1880 dtex Lycra, mit einer inneren
Drahtumwindung aus 0,07 mm versilbertem Kupferdraht und mit einer äußeren synthetischen
Multifilamentabdeckung (Polyester) wird analog Beispiel 1 auf einer
Nähmaschine als Unterfaden eingesetzt. Das Kombinationsgarn
wird auf der Innenseite eines T-Shirts in der in 9 dargestellten
Art befestigt. An den Abschlüssen der Leitungen werden
jeweils Druckknöpfe im elektrischen Kontakt mit jeweils
einer Leitung am Shirt befestigt. Mittels Anschlusskabel sind elektronische
Geräte wie z. B. Mobiltelefon, Audioabspielgeräte,
etc. an dem Shirt anzuschließen.
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- 1
- Heizleiter,
Kombinationsgarn
- 2
- Oberfaden,
Haltefaden
- 3
- textiler
Träger
- 4
- Kerngarn
- 5
- elektrisch
leitfähiger innerer, monofiler Umwindefaden
- 6
- isolierender äußerer,
multifilamentöser Umwindefaden
- 7
- elektrisch
leitfähiger innerer, multifilamentöser Umwindefaden
- 8
- Drahtkern
- 9
- multifilamentöser
Umwindefaden
- 10
- Shirt
- 11
- earphones
incl. Stecker
- 12
- Anschlusskabel
- 13
- Mikrophon
- 14
- Stromleitungen
incl. Haltefäden
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 2003/0213797
A1 [0008]
- - US 5883363 A [0008]
- - DE 1051430 B [0008]
- - DE 2030204 A [0008]
- - DE 2350461 A1 [0008]