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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft „smart textile products",
verschiedene Komponenten dieser „smart textile products"
sowie Verfahren zu deren Herstellung.
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Stand der Technik
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Als
Funktionstextilien werden Bekleidungs- und Heimtextilien bezeichnet,
die durch einen High-rech-Prozess entstehen. Der funktionelle Mehrwert
entsteht durch die Auswahl von Fasern, Garnen, die Art der Gewebekonstruktion
sowie durch die Ausrüstung der Textilien.
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Im
Wäschebereich ist Funktionswäsche bekannt, die
als unterste Schicht im Bekleidungssystem getragen wird. Es wird
ein angenehmes Mikroklima auf der Haut erzeugt und Schweiß und
Feuchtigkeit von der Hautoberfläche durch das Textil hindurch
abtransportiert. Hierzu finden Fasern Verwendung, die für
einen guten Feuchtetransport sorgen, also selbst nur wenig Feuchtigkeit
aufnehmen. In Frage kommen synthetische Fasern wie Polyester, Polyamid und
Polypropylen.
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Unter
"Smart Clothes" oder „smart textile products" versteht
man Bekleidung mit intelligenten Funktionen, die in der Regel durch
elektronische Komponenten (electronic wear) realisiert werden. Bereits
bekannt sind Produkte, in denen diverse Anwendungen im Bereich Multimedia,
Sicherheit und Komfort umgesetzt sind. All diese Produkte weisen zumindest
einen der nachfolgenden Nachteile auf:
- • Starre
Konstruktionen
- • Eingeschränkter textiler Charakter
- • Eingeschränkte Waschbeständigkeit
- • Eingeschränkte Korrosionsbeständigkeit
- • Eingeschränkte mechanische Beständigkeit
- • Verwendung von Maschinen, die in der Textil- und
Bekleidungsindustrie unüblich sind
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Darstellung der Erfindung
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Hier
setzt die Erfindung an. Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, liegt die Aufgabe zu Grunde, die Nachteile des
Standes der Technik zu überwinden. Es sollen textile Produkte und
verschiedene Komponenten solcher textilen Produkte sowie Verfahren
zur Herstellung der textilen Produkte und der Komponenten der textilen
Produkte zur Verfügung gestellt werden.
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Bei
den genannten Komponenten der textilen Produkte handelt es sich
beispielsweise um:
- • An die speziellen
Anforderungen der Produkte angepasste Anwendungen
- • Integrierte textile Schnittstellen
- • Adaptierte Kontaktierung von Leuchtdioden (LEDs)
auf Textilien
- • Integrierte Kontaktierung von Leuchtdioden (LEDs)
auf Textilien
- • Textile Fertigung
- • Textile Überwindung der Schnittgrenzen
- • Überschneidungen der leitfähigen
Garnen
- • Textile Taster
- • Textile Schalter durch Druckknöpfe
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Durch
die von der vorliegenden Erfindung umfassten Komponenten und insbesondere
durch die Kombination dieser Komponenten und deren spezieller Verknüpfung
untereinander, können völlig textile, weitgehend
wasch- und korrosionsbeständige „smart textile
products" hergestellt werden.
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Elektrisch leitfähige
Garne
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Den
elektrisch leitfähigen Garnen kommt die Aufgabe der Versorgung
der einzelnen Komponenten mit elektrischem Strom oder die Aufgabe
der Datenübertragung zwischen den Komponenten zu. Zum Einsatz
im Textil müssen sie überdies mechanisch beständig,
waschbeständig, korrosionsbeständig und einfach
zu kontaktieren sein. Diese Eigenschaften werden durch die Verwendung
von Umwindegarnen erreicht. Textile Anteile in den Umwindegarnen sorgen
für Flexibilität und Reißfestigkeit.
Metallische Anteile sorgen für dauerhafte, waschbeständige
Leitfähigkeit.
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Eine
geeignete Gruppe solcher Garne sowie Verfahren zu deren Herstellung
sind beispielsweise in der
DE
103 42 787 A1 angegeben. Die leitfähigen Kombinationsgarne
der
DE 103 42 787
A1 sind in allen dort beschriebenen Ausführungsformen
im Rahmen der vorliegenden Erfindung als elektrisch leitfähige
Garne einsetzbar. Im Allgemeinen handelt es sich unabhängig
von der spezifischen Konstruktion um Garne mit textilem Kerngarn,
einer ersten Umwindung aus metallischen Fäden und einer
zweiten, gegenläufig zur ersten Umwindung aufgebrachten
textilen Umwindung. Entsprechend dem jeweiligen Verwenduungszweck
werden Garne mit einem elastischen oder nicht elastischen Kern verwendet.
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Für
nicht elastische Garne sind starre textile Kerngarne wie z. B. Multifilament-Polyestergarne
geeignet. Als elastische Kerngarne haben sich besonders Elastomere
wie z. B. Lycra in einer Stärke von 800 dtex bis 5000 dtex
bewährt. Das Elastomer verleiht dem Garn Flexibilität,
Elastizität und mechanische Beständigkeit gegen
Zug, Druck und laterale Belastung.
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Als
leitfähige Komponente werden bevorzugt Drähte
aus Edelstahl, versilbertem Kupfer oder reinem Silber eingesetzt.
Andere Metalle bzw. zusätzliche Beschichtungen können
ggf. vorteilhaft eingesetzt werden. Die Drähte können
als Monofilament oder im Bündel, z. B. als Litze eingesetzt
werden. Die Durchmesser bewegen sich zwischen 10 µm und
100 µm, wobei der Bereich zwischen 20 µm und 80 µm als
typisch bezeichnet werden kann.
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Die äußere
Umwindung besteht bevorzugt aus synthetischen Multifilamenten. Der
Einsatz von Polyester im Bereich von 25 dtex bis 500 dtex ist bevorzugt.
Die äußere Umwindung kann das darunter liegende
Garn komplett oder teilweise abdecken. Ist die äußere
Umwindung nur partiell aufgebracht, so kann der metallische Leiter
leichter von außen mittels textiler Verfahren kontaktiert
werden. Wird die innere Umwindung vollständig abgedeckt,
muss die äußere Umwindung vor einer textilen Kontaktierung
entfernt werden. Daneben kann für die äußere
Umwindung ein leitfähiges Material, z. B. Shieldex, verwendet werden.
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Für
die Umsetzung der Applikationen werden die folgenden Garnkonstruktionen
verwendet:
Bezeichnung | Konstruktion | Experimenteller
Widerstand Ω/m |
6886-X | Kern
Lycra 1880 dtex
1. Umwindung Cu/Ag 71 µm unlackiert
2.
Umwindung PES text. 110/36/1 dtex, vollabgedeckt | 15 |
6989-X | Kern
Lycra 1880 dtex
1. Umwindung Cu/Ag 1 + 6 × 40 µm unlackiert
PES text. 50/24/1 dtex,
2. Umwindung teilabgedeckt | 5 |
7231-G | Kern
PES text. 167/30/2 dtex
1. Umwindung Cu/Ag 40 µm unlackiert
2.
Umwindung Shieldex 78/18/1 dtex, vollabgedeckt | 24 |
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Textile Zuleitungsbänder
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Die
elektrische Verbindung zwischen den leitfähigen Garnen
und der vom Textil trennbaren Energiequelle wird über textile
gewebte Zuleitungsbänder hergestellt. Für die
Herstellung der Zuleitungsbänder werden Umwindegarne als
Kettfäden mit hoher elektrischer Leitfähigkeit
verwendet. Die innere leitende Umwindung besteht aus Feindrähten
bzw. Litzen aus versilbertem Kupfer oder reinem Silber.
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Als
Kette werden abwechselnd leitende oder nicht leitende Garne angeordnet.
Es bilden immer mehrere Fäden einen leitenden bzw. nicht
leitenden Bereich.
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Geeignete
textile Zuleitungsbänder sind aus der
DE 20 2006 001 384 bekannt. Die
Bänder der
DE 20
2006 001 384 sind in allen dort beschriebenen Ausführungsformen
im Rahmen der vorliegenden Erfindung als textile Zuleitungsbänder
mit elektrisch leitfähigen Bereichen und elektrisch nicht
leitfähigen Bereichen einsetzbar. Als besonders geeignet
im Rahmen der vorliegenden Erfindung haben sich die in der
DE 20 2006 001 384 beschriebenen
Ausschlaufungen herausgestellt, durch die eine elektrische Isolierung
von an sich elektrisch leitfähigen Bereichen der textilen
Zuleitungsbänder erreicht werden kann.
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Eine
typische Konstruktion des Zuleitungsbandes ist in 1 dargestellt
und besteht aus fünf Bereichen, die wie folgt angeordnet
sind:
- • Nährand 30 aus
nicht leitenden Garnen
- • elektrisch leitfähiger Bereich 31
- • Nicht leitender Mittelstreifen 32
- • elektrisch leitfähiger Bereich 31
- • Nährand 30 aus nicht leitenden
Garnen
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Die
leitenden Bereiche bestehen jeweils aus:
- 6 Kettfäden-Umwindegarn;
Kern Lycra 1880 dtex, 1. Umspinnung Litze 6 + 1 0,04 mm Silber,
2. Umspinnung Polyamid 110 dtex vollabgedeckt
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Die
Nähränder bestehen jeweils aus:
- 8 Kettfäden-Umwindegarn;
Kern Lycra 1880 dtex, 1. Umspinnung Polyester 110 dtex, 2. Umspinnung
Polyamid 110 dtex
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Der
Mittelstreifen besteht aus:
- 10 Kettfäden-Umwindegarn;
Kern Lycra 1880 dtex, 1. Umspinnung Polyester 110 dtex, 2. Umspinnung
Polyamid 110 dtex
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Eine
weitere typische Anordnung ist in 2 gezeigt
und stellt sich folgendermaßen dar:
- • Nährand 30 aus
nicht leitenden Garnen
- • elektrisch leitfähiger Bereich 31
- • Nährand 30 aus nicht leitenden
Garnen
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Der
leitende Bereich besteht aus:
- 10 Ketffäden-Umwindegarn;
Kern Lycra 1880 dtex, 1. Umspinnung Litze 6 + 1 0,04 mm Silber,
2. Umspinnung Polyamid 110 dtex vollabgedeckt
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Der
Nährand besteht jeweils aus:
- 4 Ketffäden-Umwindegarn;
Kern Lycra 1880 dtex, 1. Umspinnung Polyester 110 dtex, 2. Umspinnung
Polyamid 110 dtex
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Zur
Vermeidung elektrischer Kurzschlüsse im Textil werden im
Zuleitungsband zusätzliche Ketffäden aus nicht
leitenden Muitifilamenten eingearbeitet, die an der Bandoberfläche
Flottungen ausbilden. Auf Flottungen wird in den Bereichen des Bandes
verzichtet, an denen eine Kontaktierung erfolgen soll.
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Textile Leitungen
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Die
elektrisch leitfähigen Garne können mittels verschiedener
Näh-, Stick- oder Belegtechniken auf ein Textil aufgebracht
werden.
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Ein
elektrisch leitfähiges Garn kann erfindungsgemäß als
Spulenfaden eingesetzt werden. Die Einarbeitung des Garnes als Spulenfaden
einer Doppelsteppstichnaht empfiehlt sich hauptsächlich für
elastische leitfähige Garne. Der Nadel- und der Spulenfaden
müssen dabei möglichst spannungsfrei zugeführt
werden. Die Stichbildung erfolgt wie in 3 dargestellt
auf der Nähgutunterseite.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die Befestigung eines elektrisch
leitfähigen Garns an einem textilen Flächengebilde,
wobei das elektrisch leitfähige Garn als Nadel- und Spulenfaden
eingesetzt wird. Diese Verarbeitung der elektrisch leitfähigen
Garne als Nadelfaden ist nur für nicht elastische Garne
geeignet. Diese können auf allen gängigen Bekleidungsmaschinen
verarbeitet werden, u. a. Doppelsteppstichschnellnäher,
Riegelautomaten, Einfach- oder Doppelkettenstichmaschine und Zick-Zack-Maschine.
Die Nähparameter werden wie bei der Verwendung von Standardnähgarnen
entsprechend dem verwendeten Material gewählt.
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Ebenfalls
von der vorliegenden Erfindung umfasst ist die Befestigung eines
elektrisch leitfähigen Garns an einem textilen Flächengebilde,
wobei das elektrisch leitfähige Garn als drittes Fadensystem
in eine Zick-Zack-Naht eingelegt wird. Diese Verarbeitungsvariante
ist vor allem für elastische elektrisch leitfähige
Garne geeignet. Wie in 4 dargestellt wird das leitfähige
Garn als drittes Fadensystem zugeführt und in die Zick-Zack-Naht
eingelegt.
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Textile Heizflächen
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Die
textilen Heizflächen bestehen aus Heizleiter, Stickfaden
und Trägertextil. Die Trägertextilien bestehen
bevorzugt aus leichten, formbeständigen textilen Flächengebilden.
Als besonders geeignet haben sich Vliese aus Polyester, sowie Polyester-
und Mischgewebe herausgestellt.
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Besonders
geeignet für die Herstellung von textilen Heizflächen
ist die oben beschriebene Sticktechnik, bei der die Heizleiter als
drittes Fadensystem in eine Zick-Zack-Naht eingelegt werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst daher auch Verfahren zur Herstellung
einer textilen Heizfläche, wobei als Heizleiter ein elektrisch
leitfähiger Faden verwendet wird. Der elektrisch leitfähige
Faden wird als drittes Fadensystem in eine Zick-Zack-Naht eingelegt.
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Textile Kontaktierungen
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Damit
verschiedene Anwendungen umgesetzt werden können, werden
dauerhafte bzw. lösbare Kontaktierungen benötigt.
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Lösbare
Kontaktierungen sind z. B. für den Anschluss einer Energiequelle
an eine textile Leitung unumgänglich, denn die Energiequelle
muss zum Aufladen und Waschen des Textils abgenommen werden. Auch
andere elektronische Elemente, die ebenfalls eine schlechte Waschbarkeit
aufweisen, benötigen eine lösbare Kontaktierung,
z. B. LEDs.
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Dauerhafte
Kontaktierungen werden dagegen z. B. zum Anschluss des Zuleitungsbands
an eine textile Leitung benötigt.
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Die
Herstellung der Kontaktierungen erfolgt unter Verwendung von Bekleidungsmaschinen
(Doppelsteppstichschnellnäher und Riegelautomat). Zur textilen
Kontaktierung kommen die nachfolgend beschriebenen Techniken zum
Einsatz.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst eine lösbare Kontaktierung
zweier elektrisch leitfähiger Elemente durch metallische
Druckknöpfe. Wie in 5 gezeigt
wird ein leitfähiges Garn auf ein Textil aufgenäht,
was entweder durch die Verwendung als Spulenfaden oder durch Einlegen
als drittes Fadensystem in einer Zick-Zack-Naht erfolgen kann. An
der Position der Leitung, an der die Kontaktierung erfolgen soll,
wird ein Druckknopf eingeschlagen. Die Strom- und Datenübertragung
erfolgt durch den Berührungskontakt zwischen dem leitenden
Garn auf den Druckknopf. Unter dem Druckknopf kann zusätzlich
ein Kontaktriegel und/oder ein leitfähiges Vlies platziert
werden, welche den Kontakt stabilisieren und ferner die textile
Leitung vor mechanischer Belastung schützen. Das Gegenstück
des Druckknopfes wird auf die gleiche Weise mit einer textilen Leitung
kontaktiert. Wird der Druckknopf geschlossen, findet eine Strom-
und Datenübertragung von einem Teil der Leitung über
den Druckknopf zum zweiten Teil der Leitung statt.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die lösbare Kontaktierung
zweier elektrisch leitfähiger Elemente durch ein Klettband.
Wie in 6 dargestellt wird ein leitfähiges Garn
als Spulenfaden auf ein Textil aufgenäht. An der Stelle,
an welcher der Kontakt entstehen soll, wird auf der rechten Warenseite ein
Klettband aufgenäht. Mit dem Riegelautomaten wird im Verlauf
der textilen Leitung ein Kontaktriegel gesetzt. Mit Hilfe des Kontaktriegels
erfolgt eine Strom- und Datenübertragung von der Leitung
auf die rechte Warenseite. Das Gegenstück des Klettbandes wird
auf die gleiche Weise an eine textile Leitung kontaktiert. Der Kontakt
zwischen beiden Leitungen entsteht durch die Berührung
beider Kontaktriegel, wenn die Klettbandhälften aufeinandergefügt
werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die lösbare Kontaktierung
zweier elektrisch leitfähiger Elemente durch Berührungsflächen.
Wie in 7 gezeigt bildet das Herstellen von Kontaktflächen
mit Riegeln aus 7231-G eine weitere Möglichkeit zur Strom-
und Datenübertragung über Berührungsflächen.
Diese Variante eignet sich vor allem für die Realisierung
von textilen Kupplungen, um Steckverbindungen von Klinkensteckern
verschiedener Größen und Bauformen umzusetzen.
Für jede Kontaktfläche des Steckers muss eine
entsprechende textile Kontaktfläche gesetzt werden. Abhängig
von der Beschaffenheit des Textils empfiehlt sich die Verwendung
eines rutschhemmenden Materials für die Gestaltung einer
textilen Kupplung.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch eine dauerhafte Kontaktierung
zwischen Zuleitungsband und leitfähigem Garn. Wie in 8 dargestellt
wird ein leitfähiges Garn auf ein Textil aufgenäht,
was entweder durch die Verwendung als Spulenfaden oder durch Einlegen
als drittes Fadensystem in einer Zick-Zack-Naht erfolgen kann. Das
Zuleitungsband wird an die textile Leitung geriegelt, wobei die
isolierte Seite des Bandes zum Textil gerichtet ist. Für
die Herstellung des Riegels wird ein leitfähiges Garn verwendet.
Hierbei muss beachtet werden, dass durch den Riegel ein Kontakt
zwischen der textilen Leitung und dem leitenden Bereich des Bandes
geschaffen wird.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch die dauerhafte Kontaktierung
zwischen zwei Zuleitungsbändern. Wie in 9 gezeigt
werden die Zuleitungsbänder wie oben beschrieben an eine
textile Leitung kontaktiert. Die Kontaktierung der Zuleitungsbänder
miteinander erfolgt über einen mehrfachen Anfangs- und
Endriegel, wobei die leitenden Bereiche der Bänder zueinander
gerichtet sind. Für die Herstellung der Riegel wird ein
Standardnähgarn verwendet.
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Überbrückung
von Schnittteilgrenzen
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Aus
schnitttechnischen Gründen ist es nicht zu vermeiden, dass
Teilabschnitte einer textilen Leitung über mehrere Schnittteile
verlaufen, die während des Nähprozesses zu einer
Gesamtleitung verbunden werden müssen. Durch die Verbindung
von Teilabschnitten einer Leitung darf der Strom- und Datenfluss
nicht beeinträchtigt werden.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst daher auch Verfahren zur elektrisch
leitfähigen Überbrückung von Schnittteilgrenzen.
Grundsätzlich gibt es zwei Varianten der Überbrückung
von Schnittteilgrenzen. Zum einen können zwei Schnitteile
durch eine Druckknopfkontaktierung lösbar miteinander verbunden
werden. Eine dauerhafte Kontaktierung wird außerdem über
einpolige Zuleitungsbänder erreicht, die durch entsprechende
Riegel mit einem leiffähigen Garn oder einem weiteren Zuleitungsband
verbunden werden.
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Energieversorgung
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Zur
Energieversorgung des elektrisch beheizbaren Textils wird eine vom
Textil trennbare Energieversorgungseinheit eingesetzt. Diese Einheit umfasst
typischerweise:
- • Energieversorgung
in Form von wieder aufladbaren Akkus
- • Anzeigeeinheit (z. B. Display, Summer, LED)
- • Nach außen gerichtete Pole zur Kontaktierung
- • Elektronik
- • Tiefentladeschutz
- • Gehäuse
- • Steuereinheit
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Textile Schalter
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Für
die Steuerung der Applikationen, die über eine externe
Energiequelle versorgt werden, benötigt man textile Schalter
oder Taster. Eine Ansteuerung von Applikationen über einen
textilen Taster erfolgt durch eine programmierte Steuereinheit.
Durch Betätigen des Tasters wird ein Impuls an die Steuereinheit
gesendet und die Schaltung der Anwendungen ausgelöst. Ein
textiler Schalter benötigt keine Steuereinheit. Die Steuerung
erfolgt über eine lösbare Kontaktierung zwischen
Energiequelle und textilem Leiter.
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Beispiel 1: Sweatshirt
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Zur
Illustration der Erfindungen wird ein Sweatshirt beschrieben, das
folgende Applikationen beinhaltet:
- • Integrierte
Heizung
- • Adaptierte LEDs
- • Energieversorgung
- • Integrierte Datenleitung zur Audiosignalübertragung
- • Adaptierter Lautsprecher zur Ausgabe der Audiosignale
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Das
Sweatshirt ist aus einem elastischen Material gefertigt und verfügt über
eine abnehmbare Kapuze und einer aufgesetzten Eingrifftasche. In
der Tasche ist eine Heizfunktion integriert. Zudem verfügt das
Sweatshirt über adaptierte LEDs, die in allen Richtungen
angebracht werden können. Die Energieversorgung der beiden
Anwendungen erfolgt über vier NiMH-Akkus (AA) mit Tiefentladeschutz,
welche im Saum untergebracht werden. Auf einem Ärmel befindet
sich eine aufgesetzte Tasche für ein Musikwiedergabegerät.
Die Datenleitung der Audiosignale erfolgt über integrierte
leitfähige Garne zur Kapuze. In dieser sind die Lautsprecher
zur Audiowiedergabe untergebracht.
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Als
Heizleiter der in 10 dargestellten integrierten
Heizung wird das leitende Garn mit der Bezeichnung 6986-X verwendet.
Die Heizung ist in der aufgesetzten Tasche integriert und besteht
jeweils aus den o. g. Heizleitern und einem Trägertextil.
Die Heizgarne werden als drittes Fadensystem in einer Zick-Zack-Naht
auf der rechten Warenseite mit einem Polyesternähgarn aufgenäht.
Die Energieversorgung erfolgt über eine externe Quelle
mit einer Spannung von 4,8 V.
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Die
Länge des Heizgarnes wird so gewählt, dass mit
dem Heizpad eine Temperatur von 33°C erreicht wird. Die
Auslegung der Heizgarne steht in Abhängigkeit von der Größe
des zu bestickenden Pads und der notwendigen Länge des
Heizleiters.
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Für
die Stromversorgung werden die oben beschriebenen Zuleitungsbänder
verwendet. Die dauerhafte Kontaktierung zwischen Zuleitungsband und
leitfähigem Garn erfolgt durch einen Kontaktriegel.
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Für
die Anwendung „Leuchten" werden die in 11 gezeigten
LEDs mit integriertem Vorwiderstand verwendet. Die Stromversorgung
der LEDs erfolgt über eine elastische textile Leitung 6989-X,
die als Spulenfaden in das Textil integriert worden ist. Die Kontaktierung
der LEDs an die Stromversorgung des Sweatshirts erfolgt über
eine Klettkontaktierung. Ein Teil des Klettbandes wird wie oben
beschrieben auf eine textile Leitung kontaktiert. Auf dem Gegenstück des
Klettbandes werden die Anode und die Kathode der LEDs mit einem
Kontaktriegel angenäht. Für den Kontaktriegel
wird das nicht elastische leitfähige Garn 7231-G verwendet.
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Die
LED wird mit Strom versorgt, wenn beide Teile des Klettbandes aufeinander
gefügt sind und sich die Riegel berühren. Es ist
zu beachten, dass die LED korrekt gepolt ist.
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Für
die in 12 dargestellte Energieversorgung
werden vier NiMH Akkus (AA) mit je 1,2 V in Reihe geschalten, um
eine Gesamtspannung von 4,8 V zu erhalten. Ein zu starkes Entladen
der Akkus wird mit einem Tiefentladeschutz verhindert. Die Pole
der Applikationen sind über angelötete Kabel nach
Außen geführt. An deren Enden befinden sich Druckknöpfe,
die eine Ansteuerung der Anwendungen ermöglichen. Für
die Versorgung der Anwendungen werden zwei Plus- und ein gemeinsamer
Minuspol benötigt.
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Die
einzelnen Anwendungen „Heizen" und „Leuchten"
werden über ein Druckknopfbedienfeld angesteuert, dabei
existieren folgende Steuerungsmöglichkeiten.
- • Beleuchtung an/aus
- • Heizung an/aus
- • Alle Anwendungen an/aus
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Die
leitenden Garne für die Stromversorgung der Anwendungen „Heizen"
und „Leuchten" werden über die oben beschriebene
Druckknopfkontaktierung an die Stromquelle angeschlossen.
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Mittels
integrierter Datenleitungen wird eine Übertragung von MP3-Daten
ermöglicht. Die Übertragung der Audiosignale von
einem Musikwiedergabegerät auf die textilen Leitungen findet über
einen Klinkenstecker statt, der mit einer textilen Kupplung an die
textile Leitung kontaktiert wird. Für die Audiosignalübertragung
wird ein Stereo-Klinkenstecker verwendet, so dass drei Leitungen
mit einem Berührungskontakt ausgestattet werden müssen.
Die Leitungen zur Audiosignalübertragung sind elastisch und
werden als Spulenfaden in das Textil integriert. Für die Übertragung
der Audiosignale müssen auf dem Sweatshirt und der Kapuze
die leitfähigen Garne durch eine Druckknopfkontaktierung
miteinander verbunden werden.
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Die
Ausgabe der Audiosignale erfolgt über in 13 gezeigte
adaptierte Lautsprecher, die in die Kapuze des Sweatshirts eingebracht
werden können. Die Übertragung der Audiosignale
von den textilen Leitungen auf die Pole des Lautsprechers wird über
einen oben beschriebenen Berührungskontakt realisiert.
Der Lautsprecher wird in eine Schale eingelegt, die auf der linken
Warenseite auf dem Textil angebracht ist. In der Schale ist ein
Magnet eingeklebt, der den Lautsprecher zusätzlich in der
Schale fixiert und den Berührungskontakt verstärkt.
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Beispiel 2: Rucksack
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Zur
Illustration der Erfindungen wird ein Rucksack beschrieben, der
folgende Applikationen beinhaltet:
- • Integrierte
LEDs
- • Adaptierte Taschenlampe
- • Textiler Taster mit Kontroll-LED
- • Energieversorgung
- • Integrierte Datenleitung zur Audiosignalübertragung
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Der
in den 14a und 14b dargestellte Rucksack
verfügt über eine aktive und eine passive Beleuchtung.
Die aktive Beleuchtung wird durch die Integration von LEDs umgesetzt.
Auf dem Rucksack befinden sich zum einem LEDs, die nach hinten leuchten.
Zum anderen befinden sich auf dem Schultergurt LEDs, die nach vorne
leuchten. Die passive Beleuchtung wird durch Reflektormaterial umgesetzt, wobei
der Rucksack angestrahlt werden muss. Alle Beleuchtungselemente
werden über einen textilen Taster angesteuert, der auf
einem Schultergurt positioniert ist. In diesem Schalter ist eine
zusätzliche Kontroll-LED untergebracht, die die Aktivität
der nach hinten strahlenden LEDs anzeigt.
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Die
Stromversorgung der Beleuchtungselemente und des textilen Tasters
erfolgt über vier NiMH-Akkus (AA). Die Energiequelle wird
im Boden des Rucksacks angeschlossen. Durch einen doppelten Boden
entsteht ein Bodenfach, in dem die Akkubox untergebracht ist.
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Im
Inneren des Rucksacks befindet sich eine Eingrifftasche für
ein Musikwiedergabegerät. Die Audiosignalausgabe erfolgt über
Kopfhörer, die an einen Schultergurt angeschlossen werden
können. Die Datenleitung der Audiosignale erfolgt über
integrierte leitfähige Garne aus dem Rucksackinneren zum Schultergurt.
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Wie
in 15 dargestellt werden für die Umsetzung
der Leuchtanwendungen zwei LED-Typen verwendet:
- • Rücklicht:
LEDs mit integriertem Vorwiderstand
- • Abnehmbare Leuchte: LEDs ohne integrierten Widerstand,
Regelung der Stromversorgung über den Controller
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Für
die Versorgung der LEDs werden textile Leitungen mit dem elastischen
Garn 6989-X als Spulenfaden in das Textil integriert. Für
die Kontaktierung der LEDs wird eine dauerhafte Kontaktierung über Kontaktriegel
mit dem leitfähigen Garn 7231-G gewählt. Durch
die Verwendung von einem leitfähigen Vlies wird die LEDs
und der Kontakt zu der textilen Leitung stabilisiert.
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Die
in 16 gezeigte adaptierte Taschenlampe fungiert als
Vorderlicht, wenn sie an die Stromversorgung des Rucksacks angeschlossen
ist. Dazu wird sie über eine Klettkontaktierung an den
Stromkreis angeschlossen. Wenn die Lampe von dem Stromkreis des
Rucksackes getrennt wird, müssen die LEDs über
eine eigene Stromquelle versorgt werden. Der Stromkreis zur Versorgung
der LEDs über eine eigene Energiequelle wird durch eine
Druckknopfkontaktierung geschlossen.
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Der
in den 17a und 17b dargestellte textile
Taster ermöglicht die Ansteuerung der Beleuchtungselemente „Vorder-"
und „Rücklicht". In den Taster ist zusätzlich
eine Kontroll-LED integriert, die anzeigt, ob das Rücklicht
in Betrieb ist. Durch das Betätigen das Tasters wird ein
Impuls zu dem Controller gesendet, der in der Akkubox untergebracht
ist. Über den Controller wird die Stromversorgung der Beleuchtungselemente
gesteuert:
- 1. Drücken Vorderlicht
- 2. Drücken Rücklicht + Kontroll-LED
- 3. Drücken Vorderlicht + Rücklicht + Kontroll-LED
- 4. Drücken alle Beleuchtungselemente aus
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Für
die in 18 gezeigte Energieversorgung
der Beleuchtungselemente werden vier NiMH Akkus (AA) mit je 1,2
V in Reihe geschalten, um eine Gesamtspannung von 4,8 V zu erhalten.
Das Vorderlicht wird nur im adaptierten Zustand von dieser Stromquelle
versorgt. Im Fall der Verwendung als Taschenlampe werden die LEDs über
eine 3 V Knopfzelle versorgt.
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Die
vier NiMH Akkus sind in einer Box untergebracht, in der sich zusätzlich
ein Controller befindet, der die Stromversorgung der Beleuchtungsapplikationen
regelt und ein Piezopiepser, der ein Tonsignal ausgibt, wenn der
textile Taster betätigt wird. Der Anschluss der Akkubox
zur Versorgung der Beleuchtungselemente an die textilen Leitungen
findet über eine Druckknopfkontaktierung statt. Zur Stabilisierung
werden ein Kontaktriegel und ein leitfähiges Vlies eingesetzt.
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Wie
aus 19 zu ersehen verlaufen die für die Versorgung
der Beleuchtungselemente benötigten textilen Leitungen über
mehrere Schnittteile und müssen über eine dauerhafte
Kontaktierung verbunden werden.
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Wie
in 20 dargestellt wird eine Übertragung
von MP3-Daten mittels integrierter Datenleitungen ermöglicht.
Die Übertragung der Audiosignale von einem Musikwiedergabegerät
auf die textilen Leitungen findet über einen Klinkenstecker
statt, der mit einer textilen Kupplung an die textile Leitung kontaktiert
wird. Für die Audiosignalübertragung wird ein Stereo-Klinkenstecker
verwendet, so dass drei Leitungen mit einem Berührungskontakt
ausgestattet werden müssen.
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Die
Leitungen zur Audiosignalübertragung sind elastisch und
werden als Spulenfaden in das Textil integriert. Für die Übertragung
der Audiosignale müssen auf dem Schultergurt und dem Rückteil
die leitfähigen Garne durch eine dauerhafte Kontaktierung
miteinander verbunden werden.
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Die Übertragung
der Audiosignale an ein Ausgabegerät (Kopfhörer)
erfolgt von den leitenden Garnen über eine zweite textile
Kupplung an den Klinkenstecker des Ausgabegerätes.
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- 1
- Leitfähiges
Garn
- 2
- LED
(licht emittierende Diode)
- 3
- Riegel
leitfähig
- 4
- Riegel
nicht leitfähig
- 5
- Textil
- 6
- Druckknopf
- 7
- Zuleitungsband
- 8
- Zuleitungsband
leitende Seite
- 9
- Zuleitungsband
nicht leitende Seite
- 10
- Leitfähiges
Vlies
- 11
- Klettband
- 12
- Lautsprecher
- 13
- Magnet
- 14
- Schale
- 15
- Standard-Nähgarn
- 16
- Klinkenstecker
- 17
- Rutschhemmendes
Material
- 18
- Akku
- 19
- Batterie
- 20
- Tiefentladeschutz
- 21
- Kabel
- 22
- Textile
Kupplung
- 23
- Ausgabegerät
- 24
- Musikwiedergabegerät
- 25
- Controller
- 26
- Textiler
Taster
- 27
- Rücklicht
- 28
- Vorderlicht
- 29
- Abstandshalter
- 30
- Nährand
aus nicht leitenden Garnen
- 31
- Elektrisch
leitfähiger Bereich
- 32
- Nicht
leitender Mittelstreifen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 10342787
A1 [0009, 0009]
- - DE 202006001384 [0016, 0016, 0016]