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Die
Erfindung betrifft eine gesicherte Schachtabdeckung, umfassend einen
auf eine Schachtöffnung
aufsetzbaren Rahmen und einen zum Verschließen der Schachtöffnung in
den Rahmen einsetzbaren Deckel, wobei der Deckel mindestens ein
zwischen einer Offenstellung und einer Sperrstellung bewegliches
Sperrelement aufweist, welches sich bei eingesetztem Deckel im Wesentlichen
senkrecht zur Schachtachse erstreckt, welches in Offenstellung durch
eine nach oben hin geöffnete Tasche
zum Zwecke der Bewegung in die Sperrstellung für ein Werkzeug zugänglich ist,
und welches in Sperrstellung über
die Peripherie des Deckels hinaus ragend in den Rahmen eingreift,
umso den Deckel im Rahmen zu fixieren.
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Die
Einstiegsschächte
zur Kanalisation können
an besonders gefährdeten
Orten ein Sicherheitsproblem darstellen. Es ist denkbar, dass Kriminelle oder
Terroristen durch die Kanalisation an Sicherheitsposten vorbei zu
dem gefährdeten
Objekt vordringen oder Sprengsätze
an der Unterseite des Deckel befestigen und diese zünden, sobald
sich eine Zielperson in der Nähe
der Schachtabdeckung befindet.
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Um
diese Gefahr auszuschließen,
ist es üblich,
Schachtabdeckungen im Bereich von gefährdeten Orten kurzerhand zuzuschweißen. Diese
Maßnahme
kann höchsten
Sicherheitsanforderungen nicht gerecht werden, da der Rahmen und
die Wanne der üblicherweise
verwendeten Betongussdeckel aus Grauguss bestehen, der sich nicht
hochfest verschweißen
lässt.
Darüber
hinaus ist es denkbar, dass eine unbefugte Person die Schweißnaht entfernt,
die Schachtabdeckung für
ihre Zwecke öffnet
und sie anschließend
wieder verschweißt.
Eine Kontrollpatroulie wird Schwierigkeiten haben, einen derartigen
Eingriff zu erkennen.
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Aus
der
US 6 739 796 ist
eine gesicherte Schachtabdeckung bekannt, deren Deckel vielmehr einen
Einsatz darstellt. Dieser wird in den Rahmen eingehängt und
mit Sperrelementen fixiert, die über einen
Schließmechanismus
in ihre Sperrstellung bewegt werden. Die Tasche, durch welche der
Schließmechanismus
für das
zugehörige
Werkzeug zugänglich
ist, wird mit einem Schloss verschlossen, um das Ansetzten des zum Öffnen erforderlichen
Werkzeuges unmöglich
zu machen.
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Diese
gesicherte Schachtabdeckung hinterlässt ein Restrisiko. So ist
es möglich,
das Schloss mit einem Dietrich zu öffnen, die Tasche freizulegen und
die Sperrelemente mit dem zugehörigen
Werkzeug in Offenstellung zu bringen. Dieser Vorgang ist unter Umständen noch
schneller und ohne Geräuschentwicklung
zu bewerkstelligen als das Aufknacken einer verschweißten Schachtabdeckung.
Darüber
hinaus kann der vorbekannte Sicherheitseinsatz nach dem unbefugten
Zugriff wieder geschlossen werden, ohne dass der Eingriff sichtbar
ist.
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Des
Weiteren gestattet die vorbekannte Schachtabdeckung auch das Deponieren
eines Sprengsatzes ohne Entfernung des Sicherheitsdeckels. Dieser
schließt
nämlich
die Schachtabdeckung nicht auf Erdniveau ab, sondern ein gutes Stück darunter.
Zum ebenerdigen Verschließen
wird auf den verschließbaren
Sicherheitsdeckel ein zweiter, ungesicherter Abschlussdeckel aufgesetzt.
Zwischen Abschlussdeckel und Sicherheitsdeckel verbleibt somit ein
von außen
ohne weiteres zugänglicher
Hohlraum, der mit Sprengstoff gefüllt werden kann. Die Detonationswirkung
des Sprengstoffs wird durch den im Rahmen fixierten Sicherheitsdeckel
sogar gesteigert, da die Druckwelle nicht in den Schacht dringen kann.
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Letztendlich
ist zu beachten, dass der Deckel sehr passgenau im Rahmen aufliegen
muss, um nicht zu klappern und nicht über das Erdniveau hervorzuste hen.
Aus diesem Grunde sind die Auflageflächen von Deckel und Rahmen
passgenau aufeinander abgestimmt. Der vorbekannte Sicherungseinsatz drängt sich
jedoch mit einem Flansch zwischen die Auflageflächen von Deckel und Rahmen,
so dass ein passgenauer Sitz des Abschlussdeckels im Rahmen bei
eingesetztem Sicherheitsdeckel nicht gewährleistet ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine gesicherte
Schachtabdeckung der eingangs genannten Art so weiter zu bilden,
dass ein unbemerktes Öffnen
des Schachtes weitestgehend ausgeschlossen ist.
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Dies
gelingt dadurch, dass als Sperrelement eine Schraube vorgesehen
wird, welche in Sperrstellung in eine Gewindebohrung eingeschraubt
ist, und dass die Tasche bei in Sperrstellung befindlicher Schraube
mit einem Füllstoff
gefüllt
wird, wodurch die Schraube für
das Werkzeug unzugänglich
ist.
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Bei
dem Füllstoff
sollte es sich um ein dauerfestes Material wie beispielsweise Beton
handeln, was nicht ohne erheblichen Aufwand und Geräuschentwicklung
aus der Tasche entfernt werden kann. Ist die Tasche so mit ausgehärtetem Beton
gefüllt,
ist die Schraube nicht mehr von außen zugänglich, so dass ein Öffnen des
Deckels ausgeschlossen ist. Die Verwendung von Beton als Füllstoff
bietet sich insbesondere bei Betongussdeckeln an, da auf diese Weise die
Sicherung des Deckels durch Schrauben von außen gar nicht mehr erkennbar
ist.
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Zum Öffnen der
Schachtabdeckung muss der Füllstoff
zunächst
aus der Tasche ausgestemmt werden, was in der Regel nur mit einem
erheblichen Aufwand und einer damit einhergehenden Geräuschentwicklung
möglich
ist.
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Es
ist denkbar, den Füllstoff
in einer besonderen Art und Weise zu färben oder eine Siegelfolie in
ihm einzubetten, die die Rekonstruktion des aufgestemmten Füllstoffs
erschwert, bzw. für
Kontrolleure sichtbar macht. Insgesamt stellt die vorliegende Schachtabdeckung
eine kostengünstige
und robuste Lösung
dar, einen Schacht gegen unbefugten Zugriff zu sichern.
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Die
Gewindebohrung kann sich grundsätzlich
im Deckel oder im Rahmen befinden. Zweckmäßig ist aber ihre Anordnung
im Deckel: Dies hat den Vorteil, dass der Schraubenkopf die in die
Tasche mündende
Gewindebohrung dicht verschließt,
sodass kein Füllstoff
in den Gewindegang eindringen kann.
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Die
Schraube kann dann an ihrem kopfabgewandten Ende mit einem gewindefreien
Schaftabschnitt versehen werden, der mit ein wenig Spiel in den
Rahmen eingreift. Das Spiel wird benötigt, um die über die
Auflageflächen
definierte Lage des Deckels nicht zu stören.
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Zwei
Ausführungsbeispiele
sollen nun anhand der beiliegenden Zeichnungen illustriert werden.
Hierfür
zeigen:
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1:
Erste Ausführungsform
in Draufsicht;
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2:
Erste Ausführungsform
in einem Querschnitt;
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3:
Zweite Ausführungsform
in Draufsicht;
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4:
Zweite Ausführungsform
in einem Querschnitt.
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Die
gesicherte Schachtabdeckung umfasst einen Rahmen 1, der
auf die in den Zeichnungen nicht dargestellte Schachtöffnung aufgesetzt
wird, sowie einen Deckel 2, der zum Verschließen der Schachtöffnung in
den Rahmen 1 eingesetzt wird. Der Deckel 2 ist
in bekannter Verbundguss-Bauweise ausgeführt. Er besteht somit aus einer
Grauguss-Wanne 2a, die zwecks Gewichtserhöhung mit einer
Betonfüllung 2b versehen
ist. Bestandteil der Wanne 2a sind zwei nach oben hin geöffnete Taschen 3,
die nach unten hin geschlossen sind. In jeder Tasche 3 befindet
sich eine Schraube 4, die sich bei eingesetztem Deckel 2 senkrecht
zur Schachtachse, also im Wesentlichen horizontal, erstreckt.
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Jede
Schraube 4 kann eine Offenstellung und eine Sperrstellung
einnehmen. Die Schraube 4 links in 1 befindet
sich hier in Offenstellung, die Schraube rechts in 1 in
Sperrstellung. In Sperrstellung ist die Schraube 4 in eine Gewinde-Durchgangsbohrung 5 im
Deckel 2 eingeschraubt und ragt über die Peripherie des Deckels 2 hinaus
in eine gewindelose Bohrung 6 im Rahmen 1 hinein,
welche im Bereich einer Schmutzfängertasche 7 des
Rahmens 1 angeordnet ist. Der Durchmesser der gewindelosen
Bohrung 6 ist etwas größer als
der Außendurchmesser
der Schraube 4, sodass das Passungsverhältnis zwischen Deckel und Rahmen
durch die erfindungsgemäße Sicherung
nicht gestört
wird. Dennoch blockiert die in Sperrstellung in den Rahmen 1 eingreifende
Schraube 4 den Deckel 2, sodass er nicht entnommen
werden kann.
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In
Offenstellung befindet sich die Schraube 4 innerhalb der
Peripherie des Deckels, so dass der Deckel 2 in den Rahmen 1 eingesetzt
werden kann; vgl. linke Tasche in 1. Zum Verschrauben
des Deckels 2 mit dem Rahmen 1 über die
Schrauben 4 wird ein entsprechendes Werkzeugs, wie beispielsweise
ein Maulschlüssel,
in die Tasche 3 eingeführt und
auf den Kopf der Schraube 4 aufgesetzt.
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Damit
die Schraube 4 in Sperrstellung nicht von oben zugänglich ist,
wird die Tasche 3 nach dem Anziehen der Schraube 4 mit
einem Füllstoff 8 wie beispielsweise
Beton gefüllt.
Nach Aushärten
des Füllstoffs 8 ist
der Kopf der Schraube 4 in Sperrstellung nicht mehr erreichbar,
so dass sich die Schachtabdeckung nicht mehr ohne Aufstemmen des
Betons öffnen
lässt.
Im übrigen
weist die Schachtabdeckung zwei Vertikalschrauben 9 auf, welche
Deckel 2 und Rahmen 1 klapperfest verspannt, jedoch
von außen
zugänglich
ist.
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In
den 3 und 4 ist eine zweite Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Schachtabdeckung
dargestellt. Wie in 1 befindet sich die linke Schraube 4 in 3 in
Offenstellung, die rechte Schraube 4 in Sperrstellung.
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Das
zweite Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich von dem ersten zunächst durch die Winkellage der
Schrauben 4. Dies ist besonders gut in 4 ersichtlich,
die einen Schnitt durch Deckel 2 und Rahmen 1 im
Bereich der rechten Tasche 3 zeigt. Die Schraube 4 – hier in
Sperrstellung – verläuft unter einem
Winkel von etwa 70° zur
Schachtachse, was noch als „im
Wesentlichen senkrecht" im
Sinne des Hauptanspruch verstanden werden will.
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Des
weiteren ist die Schraube 4 mit einem gewindefreien Schaftabschnitt 10 versehen,
dessen Durchmesser dem des Gewindekerns entspricht. Mit diesem gewindefreien
Schaftabschnitt 10 greift die Schraube 4 unter
einen Vorsprung 11 des Rahmens 1 in diesen ein
und verhindert – abgesehen
von ein wenig Spiel – die
Entnahme des Deckels 2. Da die Schraube 4 lediglich
mit ihrem gewindefreien Schaftabschnitt 10 mit dem Vorsprung 11 in
Berührung kommen
kann, wird dort bei einem Öffnungsversuch kein
Gewinde zerstört.
Dies stellt sicher, dass die Schraube 4 nach Entfernen
des Füllstoffs 8 wieder problemlos
aus der Gewinde-Durchgangsbohrung 5 herausgeschraubt werden
kann.