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Die
Erfindung betrifft eine medizinische Elektrode mit einem flexiblen
Trägerelement,
einer Klebstoffschicht zum Befestigen der Elektrode auf der Haut
des Patienten und einer Abziehhilfe, die von einem über das
Trägerelement
vorstehenden nicht klebenden Abschnitt eines auf der der Klebstoffschicht gegenüberliegenden
Seite des Trägerelementes
angeordneten Abdeckelementes gebildet ist.
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Derartige
medizinische Elektroden sind bereits bekannt und erleichtern sowohl
das Aufkleben als auch das Abnehmen der Elektroden auf die bzw. von
der Haut eines Patienten. Die aus dem Stand der Technik bekannten,
gattungsgemäßen medizinischen
Elektroden lassen sich im Wesentlichen in zwei Gruppen unterteilen.
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Bei
der ersten Gruppe derartiger Elektroden ist das Abdeckelement vollflächig mit
einer Klebeschicht versehen, wobei auf dem überstehenden, die Abziehhilfe
bildenden Abschnitt des Abdeckelementes eine Abdeckung, beispielsweise
in Form einer Folie, angeordnet ist, die den Kleber auf der Abziehhilfe abdeckt.
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Bei
der zweiten bekannten Gruppe wird das Abdeckelement ebenfalls mit
dem Trägerelement verklebt.
Im Unterschied zur ersten Gruppe bleibt dabei der die Abziehhilfe
bildende Abschnitt des Abdeckelementes jedoch frei von Klebemittel.
So ist es beispielsweise bekannt, zwischen dem Trägerelement
und dem Abdeckelement ein der Größe des Trägerelementes
entsprechendes, doppelseitiges Klebeband anzuordnen.
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Als
nachteilig an diesem bekannten Stand der Technik hat sich zum einen
der zusätzliche
Materialaufwand für
die Abdeckung für
die klebende Abziehhilfe und zum anderen das aufwendige Herstellungsverfahren,
das mit einer teilweisen Beschichtung des Abdeckelementes verbunden
ist, erwiesen.
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Die
Erfindung hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, eine neuartige
medizinische Elektrode zu schaffen, die die vorbeschriebenen Nachteile
vermeidet und kostengünstig
hergestellt werden kann.
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Erfindungsgemäß wird dies
dadurch erreicht, dass die Abziehhilfe auf ihrer dem Trägerelement
zugewandten Seite mit Klebemittel, das im Gebrauchszustand der Elektrode keine
Klebewirkung aufweist, beschichtet ist. Anders ausgedrückt bedeutet
das, dass die Unterseite der Abziehhilfe mit einem im Gebrauchszustand
der Elektrode inaktiven Klebemittel beschichtet ist.
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Dadurch
können
einerseits Materialkosten eingespart werden, da ja die nach dem
Stand der Technik notwendige Abdeckung für die klebende Abziehhilfe
aufgrund des inaktiven Klebers nicht mehr benötigt wird. Andererseits ergibt
sich ein besonders einfaches Herstellungsverfahren, da das Abdeckelement
nunmehr im Wesentlichen vollflächig
mit dem Klebemittel beschichtet werden kann.
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Gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist das Klebemittel thermoaktivierbar. Alternativ ist
vorgesehen, dass das Klebemittel von einem Dispersionskleber gebildet
ist.
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Es
kommt dabei in erster Linie nicht auf die Art des Klebemittels an,
erfindungswesentlich ist vielmehr, dass das Klebemittel von einem
Zustand, in dem es eine Klebewirkung aufweist, in einen Zustand,
in dem es keinen Klebewirkung mehr aufweist, übergeführt werden kann, wobei es keine
Rolle spielt, ob dieser Zustandswechsel aktiv oder passiv erfolgt.
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Obwohl
es grundsätzlich
denkbar wäre,
dass das Abdeckelement in dem Abschnitt, in dem es mit dem Trägerelement
verklebt wird und in dem Abschnitt, der die Abziehhilfe bildet,
mit unterschiedlichen Klebemitteln beschichtet wird, sieht ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel
der Erfindung vor, dass das Abdeckelement auf dem Trägerelement
mit demselben Klebemittel mit dem die Abziehhilfe auf ihrer dem
Träger
zugewandten Seite beschichtet ist aufgeklebt ist.
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Dadurch
ergibt sich ein besonders einfaches Herstellungsverfahren, das gemäß einem
Ausführungsbeispiel
der Erfindung vorsieht, dass das Abdeckelement einseitig zumindest
auf dem die Abziehhilfe bildenden Abschnitt, vorzugsweise das ganze Abdeckelement,
mit einem aktivierbaren Klebemittel beschichtet und in weiterer
Folge durch Aktivieren des Klebemittels mit dem Trägerelement
verklebt wird, worauf das auf dem die Abziehhilfe bildenden Abschnitt
angeordnete Klebemittel wieder in einen inaktiven Zustand übergeführt wird.
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Zur
Klarstellung sei noch angeführt,
dass mit dem Gebrauchszustand der Elektrode nicht das Handling der
Elektrode während
der Herstellung, sondern die Verwendung der Elektrode gemeint ist. Das
heißt,
die Elektrode befindet sich dann im Gebrauchszustand bzw. ist dann
in Verwendung, wenn sie an der Haut eines Patienten aufgeklebt ist.
Das bedeutet, dass bei Verwendung eines thermoaktivierbaren Klebemittels
die Aktivierung des Klebemittels erst bei einer Temperatur von etwa
40°C oder
darüber
erfolgt.
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Weitere
Einzelheiten der Erfindung und der durch sie erzielten Vorteile
ergeben sich aus der nachstehenden Erläuterung der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen medizinischen
Elektrode. Darin zeigt:
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1a schematisch
einen Querschnitt durch ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen medizinischen
Elektrode und
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1b eine
Unteransicht eines weiteren Ausführungsbeispieles
einer erfindungsgemäßen medizinischen
Elektrode.
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Die
in den 1a und 1b dargestellte erfindungsgemäße medizinische
Elektrode 1 weist – von
unten nach oben – eine
Klebstoffschicht 3 aus einem hautverträglichen Kleber, ein flexibles
isolierendes Trägerelement 2 aus
einem polymeren Schaumstoff, ein Klebemittel 6 und ein
etikettenförmiges
Abdeckelement 5 auf. Dabei steht ein Abschnitt A des etikettenförmigen Abdeckelementes 5 seitlich über das
Trägerelement 2 vor.
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Dieser
vorstehende Abschnitt A des Abdeckelementes 5 bildet die
Abziehhilfe 4 und ist erfindungsgemäß auf seiner dem Trägerelement 2 zugewandten
Seite mit einem Klebemittel 6 beschichtet, das im Gebrauchszustand
der Elektrode 1 keine Klebewirkung aufweist. Beim dargestellten
Ausführungsbeispiel
ist das Abdeckelement 5 mit dem Trägerelement 2 verklebt,
und zwar mit demselben Klebemittel 6, mit dem die Abziehhilfe 4 beschichtet
ist, wobei das Klebemittel 6 beispielsweise ein thermoaktivierbarer
Klebstoff oder ein Dispersionsklebstoff sein kann. Es sind aber
auch alle anderen Klebstoffe, deren Klebewirkung von einem inaktiven
in einen aktiven Zustand und wieder zurück überführbar ist, geeignet.
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Das
Trägerelement 2 weist
weiters eine Durchtrittsöffnung
auf, in der ein elektrisch leitfähiges Gel 8 angeordnet
ist, mittels dem der Kontakt zwischen der Haut eines Patienten und
einem Abgriffelement 7, 7' hergestellt wird. Weiters ist
beim dargestellten Ausführungsbeispiel
auf der Unterseiten der Klebstoffschicht 3 entlang der
Kante vom Trägerelement 2 zur
Abziehhilfe 4 eine Abdeckung 9 angeordnet, die
ein leichtes Loslösen der
Elektrode 1 von der Haut des Patienten beim Ziehen an der
Abziehhilfe 4 sicherstellen soll.
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Betrachtet
man die Elektrode 1 von unten (1b), ist
ersichtlich, dass die gesamte Elektrode 1 auf ihrer Unterseite
klebrig ausgebildet ist, wobei jedoch lediglich die Unterseite des
Trägerelementes 2 mit
einer dauernd aktiven Klebstoffschicht 3 beschichtet ist,
während
die Unterseite der Abziehhilfe 4 mit einem Klebemittel 6 beschichtet
ist, das im Gebrauchszustand der Elektrode 1 inaktiv ist.
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Die
dargestellten Ausführungsbeispiele
von medizinischen Elektroden sowie das beschriebenen Herstellungsverfahren
sind selbstverständlich
nicht in einschränkendem
Sinne zu verstehen, sondern eben nur einzelne Beispiele von zahlreichen
Möglichkeiten,
den Erfindungsgedanken einer medizinischen Elektrode mit einer im
Gebrauchszustand nicht klebenden Abziehhilfe zu verwirklichen.