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Motorisch
betriebene Verstellvorrichtungen, wie insbesondere Fensterheber,
aber auch Sitzverstellungen, Schiebedach- und/oder Verdeckverstellungen
gehören
zu der Standardausstattung moderner Kraftfahrzeuge und dienen zur
motorischen Absenkung oder Anhebung der Seitenfenster des Kraftfahrzeugs
(Fensterheber) oder sonstiger verstellbarer Fahrzeugteile. Eine
solche Verstellvorrichtung umfasst üblicherweise eine oder mehrere
motorische Verstelleinheiten, deren jede über eine Verstellmechanik auf
das zugeordnete Fahrzeugteil wirkt. Zur Betätigung der Verstelleinheiten
umfasst eine herkömmliche
Verstellvorrichtung meistens mehrere Bedienfelder, die jeweils eine
Anzahl von Drucktasten als Befehlsgeber aufweisen. Den Bedienfeldern
einerseits und den Verstelleinheiten andererseits sind in der Regel
eine oder mehrere elektronische Steuereinheiten zwischengeschaltet,
die von den Bedienfeldern Steuerbefehle erhalten und die Verstelleinheiten nach
Maßgabe
dieser Steuerbefehle ansteuern.
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In
der Grundfunktion eines Fensterhebers steuert die Steuereinheit
eine Verstelleinheit zur Anhebung bzw. Absenkung der zugeordneten
Fensterscheibe an, wenn und solange ein entsprechender Befehlsgeber
aktiviert wird, oder bis die Scheibe vollständig geschlossen bzw. geöffnet ist. Über diese Grundfunktionen
hinausgehend sind Fensterheber bisweilen mit Zusatzfunktionen ausgestattet,
die mittels eines speziellen Steuerbefehls gestartet werden. Beispielsweise
ist als Zusatzfunktion vorgesehen, bei Abgabe eines speziellen Steuerbefehls
eine oder mehrere Scheiben vollständig zu öffnen bzw. zu schließen oder
in eine definierte Hubposition zwischen der Schließstellung
und der Öffnungsstellung der
Scheibe zu heben bzw. zu senken. Zur Auslösung solcher Zusatzfunktionen
sind häufig
gesonderte Befehlsgeber vorgesehen. Insbesondere ist zur benutzerspezifischen Einstellung
der definierten Hubposition ein Regler (z.B. in Form eines Schiebers,
Drehknopfs, Stellrads oder eines sonstigen Spezialschalters) vorgesehen.
Aufgrund der durch solche weiteren Bedienelemente verursachten Zusatzkosten
haben sich solche Zusatzfunktionen bisher allenfalls in geringem
Maße durchgesetzt.
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Zudem
werden derartige Zusatzfunktionen erfahrungsgemäß nur von bestimmten Benutzerkreisen
gewünscht
und als vorteilhaft angesehen, zumal sie tendenziell nur dem erfahrenen
Benutzer die Handhabung der Vorrichtung erleichtern, während sie
von einem unerfahrenen oder technisch unversierten Benutzer bei
der Handhabung der Vorrichtung eher als störend empfunden werden.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen elektrischen Fensterheber
für ein
Kraftfahrzeug anzugeben, der einfach aufgebaut ist und gleichzeitig einen
hohen Bedienkomfort gewährleisten.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Danach umfasst der Fensterheber mindestens
eine motorische Verstelleinheit, (mindestens) ein Bedienfeld sowie eine
Steuereinheit. Die Verstelleinheit ist mechanisch mit einem zugeordneten
Fahrzeugteil, insbesondere einer Fensterscheibe des Kraftfahrzeugs
gekoppelt und dient zur reversiblen Verstellung des Fahrzeugteils
zwischen einer ersten Endstellung (insbesondere der Öffnungsstellung
der Scheibe) und einer zweiten Endstellung (insbesondere der Schließstellung der
Scheibe). Das Bedienfeld umfasst mindestens einen Befehlsgeber zur
Abgabe eines Steuerbefehls. Die dem Bedienfeld und der Verstelleinheit
bzw. den Verstelleinheiten zwischengeschaltete Steuereinheit dient
zur Umsetzung der über
das Bedienfeld ausgelösten
Steuerbefehle. Die Steuereinheit ist hierbei, insbesondere durch
manuelle Betätigung
des Bedienfeldes, in zwei Betriebsarten betreibbar, die nachfolgend
als Steuermodus bzw. Einrichtungsmodus bezeichnet sind.
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In
dem Steuermodus, der den Normalbetrieb der Verstellvorrichtung darstellt,
steuert die Steuereinheit bei Vorliegen eines Steuerbefehls die
Verstelleinheit bzw. Verstelleinheiten nach Maßgabe eines in Zuordnung zu
diesem Steuerbefehl hinterlegten Steuermusters an.
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In
dem Einrichtungsmodus ist eine benutzerseitige Konfigurierung bzw.
Programmierung der Steuereinheit ermöglicht, indem durch einen Benutzer
ein neues Steuermuster einem neuen Steuerbefehl zuordenbar ist,
so dass dieses Steuermuster zu einem späteren Zeitpunkt im Steuermodus
durch Abgabe des zugeordneten Steuerbefehls abrufbar ist.
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Der
Begriff „Steuermuster" bezeichnet dabei eine
oder mehrere Anweisungen, die eine bestimmte Aktion einer oder mehrerer
Verstelleinheiten auslösen.
Ein Steuermuster enthält
im einfachsten Fall – entsprechend
der Grundfunktion eines herkömmlichen
Fensterhebers – die
Anweisung zur Verfahrung des Fahrzeugteils in Richtung auf eine
der Endstellungen, solange der zugeordnete Steuerbefehl abgegeben
wird, die Anweisung zur Verfahrung des Fahrzeugteils in Richtung
auf eine der Endstellungen, bis die Endstellung erreicht ist oder
zur Verfahrung des Fahrzeugteils auf eine vorgegebene intermediäre Position
zwischen beiden Endstellungen. Das Steuermuster enthält des weiteren
optional eine Angabe über
die Verfahrgeschwindigkeit des Fahrzeugteils. Ein Steuermuster kann
darüber
hinaus auch eine Kombination solcher Aktionen derselben Verstelleinheit
oder verschiedener Verstelleinheiten gleichzeitig, nacheinander
oder in einer vorgegebenen zeitlichen Reihenfolge umfassen.
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Als „Steuerbefehl" wird eine bestimmte
Betätigung
einer oder mehrerer Befehlsgeber des Bedienfeldes bezeichnet, die
insbesondere nach der Art und Reihenfolge der betätigten Befehlsgeber
und der jeweiligen Betätigungsdauer
spezifiziert ist. Beispiele für
derartige Steuerbefehle sind insbesondere eine fortdauernde Betätigung eines
bestimmten Befehlsgebers, ein kurzzeitiges einfaches oder doppeltes Antippen
eines bestimmten Befehlsgebers oder eine beliebige Kombination davon.
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Erfindungsgemäß ist somit
ein Fensterheber geschaffen, dessen Funktionen benutzerspezifisch konfigurierbar
bzw. programmierbar sind. Hierdurch wird für unterschiedlichste Benutzergruppen
ein gleichermaßen
hoher Bedienkomfort erzielt, indem der Steuereinheit – je nach
den Bedürfnissen
des individuellen Benutzers – besonders
viele Zusatzfunktionen oder eine benutzerspezifisch abgestimmte
Auswahl einiger weniger Zusatzfunktionen zugeordnet werden kann,
oder indem der Funktionsumfang der Verstellvorrichtung auf die bloßen Grundfunktionen beschränkt werden
kann.
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Der
erfindungsgemäße Fensterheber
ist dabei hinsichtlich dessen Hardwarekomponenten, nämlich der
Verstelleinheit bzw. Verstelleinheiten, der Steuereinheit, und des
Bedienfeldes, ähnlich
einfach realisierbar wie entsprechende herkömmliche Verstellvorrichtungen
und damit mit wirtschaftlich vertretbarem Aufwand zu fertigen. Sie
benötigt
zwingend insbesondere nur die zur Ausübung der Grundfunktion der
Verstellvorrichtung ohnehin erforderlichen Bedienelemente oder Befehlsgeber
(zusätzliche
Befehlsgeber können
aber in gehobeneren Ausführungen
der Verstellvorrichtung optional vorgesehen sein). Die erfindungsgemäße Verstellvorrichtung
unterscheidet sich von herkömmlichen
Vorrichtungen vielmehr im Wesentlichen durch die funktionelle Ausgestaltung
der Steuereinheit. Ist die Steuereinheit als Mikrocontroller ausgebildet,
so wird diese Funktionalität
insbesondere durch erfindungsgemäße Ausgestaltung
einer entsprechenden Betriebssoftware sichergestellt.
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In
gleichermaßen
bevorzugten Varianten der Erfindung ist die Steuereinheit im Einrichtungsmodus entweder – z.B. im
Rahmen einer Menüführung – nach hinterlegten
Vorgaben konfigurierbar oder frei programmierbar. In der ersteren
Variante ist vorgesehen, dass ein neues Steuermuster und/oder ein
neuer Steuerbefehl aus einer Liste hinterlegter Vorgabemuster bzw.
Vorgabebefehle auswählbar
ist.
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Eine
freie Programmierung der Steuereinheit gemäß der letzteren Variante ist
wahlweise unter Nutzung einer symbolischen oder textbasierten Programmiersprache
oder durch Erstellung sogenannter Makros vorgesehen. Als Makro wird
hierbei hinsichtlich eines neuen Steuermusters eine Kombination von
bestehenden Grund- und/oder Zusatzfunktionen, hinsichtlich eines
neuen Steuerbefehls eine Kombination von bestehenden Steuerbefehlen
bezeichnet. Ein Makro wird hierbei erstellt, indem eine tatsächliche
Bedientätigkeit
des Benutzers erfasst und aufgezeichnet wird. Ein Makro wird mit
anderen Worten erzeugt, indem ein Benutzer der Steuereinheit das
gewünschte
Steuermuster bzw. den gewünschten
Steuerbefehl durch Betätigung
der Befehlsgeber quasi „vormacht". Die Programmierung
der Steuereinheit auf Basis von Makros hat insbesondere den Vorteil, dass
sich beliebige Steuermuster bzw. Steuerbefehle mit einfachen Mitteln
auf besonders intuitive Weise erzeugen lassen.
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Beide
vorstehend beschriebenen Varianten der Konfiguration bzw. Programmierung
der Steuereinheit sind zweckmäßigerweise
in Kombination vorgesehen, beispielsweise, indem eine Anzahl von
Vorgaben für
Steuermuster und/oder Steuerbefehle standardmäßig implementiert sind, unter
denen der Benutzer auswählen
kann, dass aber zusätzlich
ein oder mehrere zusätzliche
Steuermuster und/oder Steuerbefehle frei programmiert werden können.
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Vorzugsweise
ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass sie sowohl im Steuermodus
als auch im Einrichtungsmodus mittels des Bedienfeldes ansteuerbar
ist, dass also der volle Funktionsumfang der Verstellvorrichtung
in beiden Betriebsarten durch ausschließliche Betätigung des Bedienfeldes ausschöpfbar ist.
Alternativ oder zusätzlich
hierzu ist vorgesehen, dass die Steuereinheit zur Konfiguration bzw.
Programmierung über
eine Datenschnittstelle an einen Computer, beispielsweise einen
Bordcomputer des Kraftfahrzeugs oder einen externen PDA, ein Notebook
etc., anschließbar
oder angeschlossen ist, auf welchem eine Konfigurationssoftware
implementiert ist.
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In
einer bevorzugten Variante des Fensterhbees weist mindestens eine
der in der Steuereinheit hinterlegten oder hinterlegbaren Zusatzfunktionen eine
Abhängigkeit
von einer externen Messgröße, insbesondere
der Außen-
oder Innentemperatur, der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Motorfunktion und/oder
des geographischen Fahrzeugstandorts auf. Diese Messgröße wird
der Steuereinheit von einem oder mehreren Sensoren, einer elektronischen Fahrzeugsteuerung
oder einem GPS-System
zugeführt.
Eine Abhängigkeit
des Steuermusters von der Messgröße besteht
insbesondere darin, dass auf die Messgröße eine Abbruchbedingung des
Steuermusters, eine Startbedingung für einzelne Abschnitte eines
Steuermusters oder eine Startbedingung für das Steuermuster als solches
gerichtet ist. In letzterem Fall ist die Zuordnung eines Steuerbefehls
zu dem Steuermuster nicht zwingend erforderlich, zumal das Steuermuster
automatisch ausgeführt
wird, wenn die Startbedingung erfüllt ist. Beispielsweise kann
eine Zusatzfunktion der als Fensterheber ausgebildeten Verstellvorrichtung
vorgesehen werden, im Rahmen welcher alle Kraftfahrzeugfenster automatisch
geschlossen werden, wenn als Messgröße die Fahrzeuggeschwindigkeit
einen vorgegebenen Grenzwert überschreitet.
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Alternativ
oder zusätzlich
hierzu ist vorzugsweise vorgesehen, dass mindestens einem Steuermuster
eine zeitliche Bedingung zugeordnet ist, die den zeitlichen Ablauf
eines Steuermusters beeinflusst, insbesondere einen Startzeitpunkt
für das Steuermuster
festlegt oder eine Wartezeit vor Beginn oder im Ablauf eines Steuermusters
bestimmt.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, insbesondere Zusatzfunktionen,
mit denen der Fensterheber vorzugsweise ausgestattet ist, ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung,
die anhand einer Zeichnung näher
erläutert
werden. Darin zeigen:
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1 in
einem schematischen Blockschaltbild einen elektrischen Fensterheber
mit vier motorischen Verstelleinheiten zur Anhebung bzw. Absenkung
jeweils einer Seitenscheibe eines Kraftfahrzeugs, mit vier Bedienfeldern
zur Abgabe von Steuerbefehlen sowie mit einer Steu ereinheit zur
Ansteuerung der Verstelleinheiten nach Maßgabe der Steuerbefehle und,
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2 in
einer Darstellung gemäß 1 eine alternative
Ausführung
des Fensterhebers gemäß 1.
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Einander
entsprechende Teile und Größen sind
in allen Figuren stets mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Der
in 1 grob schematisch dargestellte Fensterheber 1 ist
im Montageendzustand in ein (nicht näher dargestelltes) Kraftfahrzeug
eingebaut und umfasst vier motorische Verstelleinheiten 2a-2d, ein
Bedienfeld 3 sowie eine dem Bedienfeld 3 einerseits
und den Verstelleinheiten 2a-2d andererseits zwischengeschaltete
Steuereinheit 4.
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Jede
Verstelleinheit 2a-2d ist über eine Verstellmechanik 5a-5d mit
einer nachfolgend als Scheibe 6a-6d bezeichneten,
zugeordneten Fahrzeug- oder Seitenscheibe 6a-6d,
des Kraftfahrzeugs gekoppelt, so dass durch Betätigung der Verstelleinheit 2a-2d die
jeweils zugeordnete Scheibe 6a-6d stufenlos und
reversibel zwischen einer Öffnungsstellung und
einer Schließstellung
anhebbar bzw. absenkbar ist.
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Das
Bedienfeld 3 umfasst mindestens vier Befehlsgeber 7a-7d,
von denen jeder einer Verstelleinheit 2a-2d zugeordnet
ist. Jeder Befehlsgeber 7a-7d ist in Form eines
Wipptastschalters ausgebildet, der aus einer neutralen Mittellage
durch Fingerdruck zu beiden Seiten gegen eine Rückstellkraft in je eine Kontaktstellung
auslenkbar ist. Jeder Befehlsgeber 7a-7d erzeugt
ein Schaltsignal, das – je
nach Schaltstellung – logische
Werte –1,
0, +1 annehmen kann. Das Bedienfeld 3 ist bevorzugt der
Fahrerseite des Kraftfahrzeugs zugeordnet, insbesondere in der Fahrertür integriert,
so dass es von einem Fahrer des Kraftfahrzeugs auch während der
Fahrt bequem bedienbar ist. Optional umfasst der Fensterheber weitere
(nicht näher
dargestellte) Bedienfelder, die in Reichweite der weiteren Sitze
des Kraftfahrzeugs angeordnet sind.
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Das
Bedienfeld 3 ist zur Zuführung von Steuerbefehlen C
mit der Steuereinheit 4 verschaltet. Ein Steuerbefehl C
ist hierbei durch einen mittels eines der Befehlsgeber 7a-7d ausgelösten Schaltpuls
oder eine Kombination mehrerer Schaltpulse desselben oder verschiedener
Befehlsgeber 7a-7d gegeben. Die Steuereinheit 4 ist
dazu ausgebildet, die mittels des Bedienfeldes 3 erzeugten
Steuerbefehle C zu analysieren und dabei die diesem Steuerbefehl
C entsprechenden Schaltpulse nach den erzeugenden Befehlsgebern 7a-7d sowie
nach der Polarität
zu differenzieren. Die Steuereinheit 4 unterscheidet also zwischen
einem positiven Schaltpuls (d.h. einem doppelten Flankenwechsel
des Schaltsignals von 0 auf 1 und zurück) und einem negativen Schaltpuls (d.h.
einem doppelten Flankenwechsel des Schaltsignals von 0 auf –1 und zurück). Die
Steuereinheit 4 ist weiterhin dazu ausgebildet, zwischen
langen Schaltpulsen (die durch Halten des jeweiligen Befehlsgebers 7a-7d erzeugt
werden) und kurzen Schaltpulsen (die durch bloßes Antippen des jeweiligen
Befehlsgebers 7a-7d erzeugt werden) zu unterscheiden.
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Die
Steuereinheit 4 ist mit den Verstelleinheiten 2a-2d zur
Ansteuerung derselben verschaltet. Die Steuereinheit 4 ist
zusätzlich über eine
Datenleitung 8 mit einer elektronischen Kraftfahrzeugsteuerung,
einem Bordcomputer und/oder einem GPS-System verbunden und erhält über diese
Datenleitung 8 ein Zeitsignal T und/oder sonstige Information über Messgrößen M, die
den Betriebszustand, die geographische Position oder Umgebungsbedingungen
des Kraftfahrzeugs charakterisieren. Die Messgrößen umfassen insbesondere Fahrzeuggeschwindigkeit,
Betriebszustand des Motors und der Zentralverriegelung, Stellung
des Gaspedals sowie Außen-
und Innentemperatur
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Die
Steuereinheit 4 ist als Mikrocontroller ausgebildet und
umfasst insbesondere eine Prozessoreinheit oder CPU 9 sowie
einen Datenspeicher 10. In dem Datenspeicher 10 sind
eine Anzahl von Funktionen hinterlegt, die jeweils ein Steuermuster
P und einen zugeordneten Steuerbefehl C umfassen. Jedes Steuermuster P
umfasst ein Set von Anweisungen, die eine bestimmte Aktion einer
oder mehrerer Verstelleinheiten 2a-2d auslösen.
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Die
Steuereinheit 4 ist in einem Steuermodus und einem Einrichtungsmodus
betreibbar.
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Im
Steuermodus wählt
die Steuereinheit 4 zu jedem abgegebenen Steuerbefehl C
das zugehörige hinterlegte
Steuermuster P aus und steuert die Verstelleinheiten 2a-2d nach
Maßgabe
dieses Steuermusters P an. Werkseitig sind in der Steuereinheit 4 bevorzugt
lediglich Grundfunktionen des Fensterhebers 1 implementiert,
gemäß denen
eine Verstelleinheit 2a-2d angehoben oder abgesenkt
wird, solange der jeweils zugeordnete Befehlsgeber 7a-7d in
der positiven bzw. negativen Kontaktstellung gehalten wird oder
bis die zugehörige
Scheibe 6a-6d die Schließstellung bzw. Öffnungsstellung
erreicht hat. Hält
also ein Benutzer im Steuermodus beispielsweise den Befehlsgeber 7a in
der negativen Kontaktstellung, und gibt somit einen entsprechenden
Steuerbefehl C an die Steuereinheit 4 ab, so steuert die
Steuereinheit 4 die Verstelleinheit 2a derart
an, dass die Fahrerscheibe 6a solange abgesenkt wird, bis
der Benutzer den Befehlsgeber 6a freigibt oder die Scheibe 6a komplett
geöffnet
ist.
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Im
Einrichtungsmodus kann die Steuereinheit 4 von dem Benutzer
konfiguriert bzw. programmiert werden. Mit anderen Worten können neue Funktionen,
umfassend jeweils ein neues Steuermuster P und einen zugeordneten
neuen Steuerbefehl C, von dem Benutzer erzeugt oder aktiviert werden.
Die Steuervorrichtung 4 ist dazu ausgebildet, von dem Steuermodus
in den Einrichtungsmodus zu schalten, wenn der Benutzer einen speziellen
Steuerbefehl C abgibt, beispielsweise alle Befehlsgeber 7a-7d nacheinander
in der positiven Kontaktstellung einfach antippt.
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In
der einfachen Ausführung
der Erfindung gemäß 1 weist
die Steuereinheit 4 eine begrenzte Anzahl von (beispielsweise
zehn) Speicherplätzen für benutzerkonfigurierbare
Zusatzfunktionen auf. Die Belegung dieser Speicherplätze mit Steuermustern
P erfolgt wahlweise durch Auswahl eines Steuermusters P aus einer
Liste von Vorgabemustern VP, die werkseitig
in dem Datenspeicher 10 hinterlegt sind oder durch Makroaufzeichnung.
Ebenso erfolgt die Belegung der Speicherplätze mit den zugehörigen Steuerbefehlen
C wahlweise durch Auswahl eines Steuerbefehls C aus einer Liste
von Vorgabebefehlen VC, die werkseitig in
dem Datenspeicher 10 hinterlegt sind oder wiederum durch
Makroaufzeichnung.
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Die
Liste hinterlegter Vorgabemuster VP umfasst
vorzugsweise:
- – Ein erstes Vorgabemuster
VP, im Rahmen dessen eine Verstelleinheit 2a-2d derart
angesteuert wird, dass die zugeordnete Scheibe 6a-6d in
eine benutzerspezifisch bestimmbare Hubposition gefahren wird,
- – Ein
zweites Vorgabemuster VP, im Rahmen dessen
eine Scheibe 6a-6d, insbesondere die Fahrerscheibe 6a zunächst vollständig geöffnet wird, und
bei Eintritt einer zusätzlichen
Bedingung, insbesondere nach Ablauf einer Wartezeit, bei Einlegen
des ersten Gangs, bei Überschreiten
einer bestimmten Fahrzeuggeschwindigkeit oder bei Betätigung des
Gaspedals automatisch wieder geschlossen wird. Eine solche Zusatzfunktion
erleichtert insbesondere das Öffnen
von Barrieren an Garageneinfahrten, das Entrichten von Gebühren an
Mautstellen, etc.
- – Ein
drittes Vorgabemuster VP, bei welchem die Verfahrgeschwindigkeit
einer Scheibe 6a-6d einstellbar ist oder in vorgegebener
Weise variiert wird.
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Die
Liste umfasst weiterhin Vorgabemuster VP,
die selbsttätig
bei Eintritt einer vorgegebenen Bedingung starten, und somit keiner
Initiierung durch einen Steuerbefehl C bedürfen, insbesondere:
- – Ein
viertes Vorgabemuster VP, im Rahmen dessen
beim Abstellen des Kraftfahrzeugs eine bestimmte oder benutzerspezifisch
bestimmbare Wartezeit in Gang gesetzt wird, nach Ablauf von welcher
alle Scheiben 6a-6d automatisch geschlossen werden.
Eine solche Zusatzfunktion ist insbesondere zur Lüftung des
Kraftfahrzeugs bei hohen Außentemperaturen
vorteilhaft, wobei die Wartezeit z.B. durch die Verriegelung des
Kraftfahrzeugs bei ausgeschaltetem Motor ausgelöst wird,
- – Ein
fünftes
Vorgabemuster VP, im Rahmen dessen alle
Scheiben 6a-6d automatisch geschlossen werden,
wenn die Fahrzeuggeschwindigkeit einen vorgegebenen oder vorgebbaren
Schwellwert übersteigt.
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Im
Rahmen der Liste ist jedem Vorgabemuster VP ein
Code zugewiesen, der von dem Benutzer durch Betätigung der Befehlsgeber 7a-7d eingebbar ist
und beispielsweise aus einer Bedienungsanleitung des Kraftfahrzeugs
entnommen werden kann.
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Die
Belegung des ersten Speicherplatzes mit einem Steuermuster C erfolgt
nun, indem der Benutzer nach dem Umschalten in den Einrichtungsmodus den
Code eines Vorgabemusters VP eintippt und
die damit getroffene Auswahl durch einen speziellen Steuerbefehl
C, beispielsweise indem er den Befehlsgeber 7a in der positiven
Kontaktstellung für mehr
als drei Sekunden gedrückt
hält, bestätigt. Ermöglicht das
gewählte
Steuermuster eine weitergehende Einstellung, z.B. die Spezifizierung
einer Wartezeit, so kann der Benutzer diese Einstellung wiederum
durch Eingabe eines Codes über
die Befehlsgeber 7a-7d vornehmen und die Einstellung
bestätigen,
oder durch sofortige Abgabe des Bestätigungsbefehls hinterlegte
Standardeinstellungen übernehmen.
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Der
Benutzer kann daraufhin aus der Liste der Vorgabebefehle VC einen Steuerbefehl C auswählen, indem
er analog zu dem vorstehend beschriebenen Verfahren einen zugewiesenen
Code eintippt und die Auswahl bestätigt. Bei Abgabe des Bestätigungsbefehls
ohne vorherige Spezifizierung eines Steuerbefehls C wird standardmäßig der
Code, unter dem das ausgewählte
Steuermuster P in der Liste der Vorgabemuster VP geführt ist,
als Steuerbefehl C übernommen.
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Nach
Belegung des ersten Speicherplatzes werden sukzessiv die weiteren
Speicherplätze
auf die beschriebene Weise belegt.
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Zur
Erzeugung eines Makros für
ein Steuermuster P gibt der Benutzer anstelle des ein Vorgabemuster
VP bezeichnenden Codes einen speziellen Steuerbefehl C
ein und startet damit die Makroaufnahme. Während der Makroaufnahme macht
der Benutzer der Steuereinheit 4 das zu erzeugende Steuermuster
P quasi „vor", indem er die Befehlsgeber 7a-7d wie
im Steuermodus betätigt,
und dabei z.B. eine oder mehrere Scheiben 6a-6d in
der gewünschten
Reihenfolge bewegt, Wartezeiten einhält, etc. Dabei kann er sich
sowohl der Grundfunktionen der Fensterhebervorrichtung 1 als
auch der bereits konfigurierten Zusatzfunktionen bedienen. Die Makroaufnahme
wird wiederum durch Abgabe eines speziellen Steuerbefehl C beendet.
Die während
der Makroaufnahme getätigten
Bedienhandlungen des Benutzers werden in Echtzeit erfasst und als
neues Steuermuster P hinterlegt.
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Die
Erzeugung eines Makros für
einen Steuerbefehl C erfolgt entsprechend, indem der Benutzer während der
Makroaufnahme den gewünschten Steuerbefehl
C durch entsprechende Bedienhandlungen „vormacht", z.B. die den Befehlsgeber 7c dreimal
nacheinander antippt.
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Die
Konfiguration bzw. Programmierung der Steuereinheit 4 erfolgt
in einfachster Ausführung blind,
d.h. ohne Rückmeldung
durch die Steuereinheit 4. Optional ist alternativ hierzu
eine Rückmeldung,
insbesondere zur positiven Quittierung einer Konfigurationshandlung
oder zur Fehlermeldung vorgesehen. Diese Rückmeldung erfolgt in Form visueller
Signale über
eine oder mehrere Kontrolllampen, insbesondere LEDs, oder über die
Fahrzeugbeleuchtung sowie, alternativ oder zusätzlich, als akustisches Signal über ein
Audiosystem des Fahrzeugs.
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Durch
Abgabe eines speziellen Steuerbefehls C wird der Einrichtungsmodus
beendet und wieder in den Steuermodus zurückgeschaltet. Die neu erstellten
Steuermuster P werden nun durch Abgabe der zugewiesenen Steuerbefehle
C sowie gegebenenfalls bei Eintritt der vorgesehenen Startbedingung gestartet.
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In 2 sind
ausschnitthaft die Steuereinheit 4 und das Bedienfeld 3 einer
erweiterten Ausführungsform
der Fensterhebervorrichtung 1 dargestellt. Diese Ausführungsform
entspricht, soweit nicht explizit ausgeführt, dem im Zusammenhang mit
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1 beschriebenen
Ausführungsbeispiel. Abweichend
davon ist das Bedienfeld 3 zusätzlich zu den Befehlsgebern 7a-7d mit
weiteren Funktionstasten 11 versehen, mittels derer spezielle
Steuerbefehle C abgegeben werden können. Im Einrichtungsmodus
können
diese Funktionstasten 11, bzw. die zugeordneten Steuerbefehle
C, benutzerspezifisch neuen Steuermustern P zugewiesen werden, so
dass im Steuermodus durch Betätigung
einer der Funktionstasten 11 oder einer kombinierten Betätigung mehrerer
Funktionstasten 11 das jeweils zugeordnete Steuermuster
P ausgelöst
wird.
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In
der Ausführung
gemäß 2 umfasst
die Fensterhebervorrichtung 1 zusätzlich eine Datenschnittstelle 12 zu
einem Computer 13, auf dem eine Konfigurationssoftware
zur Konfiguration oder Programmierung der Steuereinheit 4 implementiert
ist. Bei dem Computer 13 handelt es sich bevorzugt um einen
Bordcomputer des Fahrzeugs. Alternativ hierzu ist der Computer 13 durch
ein Notebook oder einen PDA gebildet, der zur Konfiguration oder
Programmierung unmittelbar oder mittelbar an die Steuereinheit 4 angeschlossen
werden kann. Die Datenschnittstelle 12 ist hierbei beispielsweise
als USB-Schnittstelle ausgebildet.
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Die
Konfigurationssoftware ermöglicht
eine menügeführte Auswahl
von Steuermustern P und Steuerbefehlen C aus entsprechenden hinterlegten Vorgabemustern
VP bzw. Vorgabebefehlen VC.
Die Vorgabemuster VP bzw. Vorgabebefehle
VC sind dabei vorteilhafterweise in dem
Computer 13 hinterlegt, wobei nur die im Zuge der Konfiguration
aus diesen Vorgaben ausgewählten
Steuermuster P und Steuerbefehle C in den Datenspeicher 10 der
Steuereinheit 4 eingespielt werden. Dies ermöglicht insbesondere auch
einen einfachen Update der Steuereinheit 4 mit neuen Vorgabemustern
VP.
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Zusätzlich ermöglicht die
Konfigurationssoftware eine freie Programmierung neuer Vorgabemuster
VP und/oder Vorgabebefehle VC,
die der jeweiligen Liste hinzugefügt werden und im Zuge der Konfigurierung
der Steuereinheit 4 ausgewählt werden können. Die
Programmierung erfolgt hierbei unter Verwendung einer symbolischen
(insbesondere graphischen) oder textbasierten Programmiersprache.
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- 1
- Fensterheber
- 2a-2d
- Verstelleinheit
- 3
- Bedienfeld
- 4
- Steuereinheit
- 5a-5d
- Verstellmechanik
- 6a-6d
- (Seiten-)
Scheibe
- 7a-7d
- Befehlsgeber
- 8
- Datenleitung
- 9
- CPU
- 10
- Datenspeicher
- 11
- Funktionstasten
- 12
- Datenschnittstelle
- 13
- Computer
- C
- Steuerbefehl
- T
- Zeitsignal
- M
- Messgröße
- P
- Steuermuster
- VP
- Vorgabemuster
- VC
- Vorgabebefehl