DE202005015902U1 - Hochhaus mit Außenhülle, innerem Kern und Nutzbereich - Google Patents

Hochhaus mit Außenhülle, innerem Kern und Nutzbereich Download PDF

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Abstract

Hochhaus mit einer Außenhülle (1), einem inneren Kern (2) und einem zwischen Außenhülle (1) und innerem Kern (2) angeordneten Nutzbereich (3),
wobei der innere Kern (2) Kernwände (4) aufweist, die Fluchtwege (5) von den übrigen Bereichen des Hochhauses abtrennen,
wobei zumindest ein Teil der Stockwerke jeweils durch Brandwände (7) in mehrere voneinander getrennte Brandabschnitte (8) unterteilt ist
und wobei sich Brandwände (7) bzw. Brandwandabschnitte mit der Maßgabe in dem inneren Kern (2) erstrecken, dass der innere Kern (2) in mehrere voneinander getrennte Brandsektionen (9) unterteilt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Hochhaus mit einer Außenhülle, einem inneren Kern und einem zwischen Außenhülle und innerem Kern angeordneten Nutzbereich. – Außenhülle meint insbesondere die Fassade des Hochhauses. Im Nutzbereich des Hochhauses befinden sich insbesondere Büroflächen, andere gewerbliche Flächen oder Wohnflächen. Der innere Kern dient zur stabilitätsmäßigen Sicherung des Hochhauses.
  • Hochhäuser der vorstehend beschriebenen Art sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Diese Hochhäuser sind auch bereits mit Brandschutzkomponenten ausgerüstet, wie beispielsweise mit Brandwänden zwischen verschiedenen Bereichen des Hochhauses. Außerdem sind Sprinklereinrichtungen bekannt, mit denen im Brandfall ein entstehendes Feuer gelöscht werden soll. Die Brandschutzmaßnahmen bei den bekannten Hochhäusern genügen in der Regel den Vorschriften. Allerdings können diese bekannten Brandschutzmaßnahmen häufig nicht verhindern, dass sich ein Feuer nichtsdestoweniger unkontrolliert in weite Hochhausbereiche hin ausbreitet. Auch werden bei diesen bekannten Hochhäusern die Fluchtwege im Brandfall häufig so mit Rauch und/oder Feuer beeinträchtigt, dass sie nicht mehr ohne Gefahr benutzbar sind. Wenn bei diesen bekannten Hochhäusern Brandschutzkomponenten durch ein ausbreitendes Feuer beschädigt werden, kann dies häufig zu einem Ausfall einer Vielzahl weiterer Brandschutzkomponenten führen.
  • Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, ein Hochhaus der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem die vorstehenden Nachteile vermieden werden können und bei dem insbesondere eine effektive Einengung der im Brandfall entstehenden Schäden möglich ist und bei dem sich die Brandschutzmaßnahmen durch eine hohe Redundanz auszeichnen.
  • Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung ein Hochhaus mit einer Außenhülle, einem inneren Kern und einem zwischen Außenhülle und innerem Kern angeordneten Nutzbereich, wobei der innere Kern Kernwände aufweist, die insbesondere vertikale Fluchtwege von den übrigen Bereichen des Hochhauses abtrennen, wobei zumindest ein Teil der Stockwerke jeweils durch Brandwände in mehrere voneinander getrennte Brandabschnitte unterteilt ist und wobei sich Brandwände bzw. Brandwandabschnitte mit der Maßgabe in den inneren Kern erstrecken, dass auch der innere Kern in mehrere voneinander getrennte Brandsektionen unterteilt wird.
  • Wie oben bereits dargelegt meint Außenhülle insbesondere die Fassade des Hochhauses. Der Nutzbereich zwischen der Außenhülle und dem inneren Kern wird in den einzelnen Stockwerken beispielsweise für gewerbliche Flächen, insbesondere Büroflächen oder auch Wohnflächen genutzt. Die einzelnen Stockwerke werden wie Üblich durch Decken bzw. Betondecken voneinander getrennt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass alle Stockwerke oder quasi alle Stockwerke von den Brandwänden in Brandabschnitte unterteilt werden. Dabei können die Brandwände in vertikaler Richtung des Hochhauses, d. h. von Stockwerk zu Stockwerk miteinander fluchten.
  • Der innere Kern bzw. die Kernwände des inneren Kerns begrenzen insbesondere Fluchtwege wie Fahrstühle und Treppenhäuser bzw. Sicherheitstreppenhäuser. Im inneren Kern sind aber vorzugsweise auch Ver- und Entsorgungseinrichtungen, wie Luftsysteme und Steigleitungen für eine Sprinkleranlage angeordnet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Kernwände des inneren Kerns vertikale Wände sind, die sich über die Höhe des gesamten Hochhauses erstrecken bzw. quasi über die gesamte Höhe eines Hochhauses erstrecken. Zweckmäßigerweise ist der innere Kern im Querschnitt rechteckförmig ausgebildet. Eine durch die Brandwände bzw. Brandwandabschnitte abgetrennte Brandsektion eines inneren Kerns liegt jeweils in einem Brandabschnitt des jeweiligen Stockwerks. Zweckmäßigerweise fluchten auch die Brandwände bzw. Brandwandabschnitte im inneren Kern in vertikaler Richtung des Hochhauses, d. h. von Stockwerk zu Stockwerk. Die Brandsektionen des inneren Kerns bilden für jedes Stockwerk stabile trümmersichere Bereiche, die brandschutzmäßig von den übrigen Bereichen abgeschottet sind. Trümmersicher meint hier, dass die stabilen Kernwände die Brandsektionen vor auftreffenden bzw. herabstürzenden Trümmern im Brandfall oder bei anderen Schadensereignissen schützen.
  • Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung bestehen die Kernwände des inneren Kerns aus Stahlbeton. Vorzugsweise weisen die Kernwände eine Dicke von 40 bis 100 cm, bevorzugt eine Dicke von 50 bis 90 cm und sehr bevorzugt eine Dicke von 60 bis 80 cm auf. Durch diese Ausgestaltung genügt der innere Kern auch bei erheblichen mechanischen Beanspruchungen in festigkeitsmäßiger bzw. stabilitätsmäßiger Hinsicht den Anforderungen.
  • Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stockwerke des Hochhauses jeweils durch Brandwände in zumindest drei, vorzugsweise in vier voneinander getrennte Brandabschnitte unterteilt sind. Eine Brandwand ist bekanntermaßen so ausgelegt, dass sie einer Brandeinwirkung bzw. einer Feuereinwirkung relativ lange Zeit effektiv widerstehen kann. Auf diese Weise wird ein in einem Brandabschnitt auftretender Brand von den übrigen Bereichen des Stockwerkes effektiv abgetrennt und lokalisiert, so dass diese weiteren Bereiche zumindest eine gewisse Zeit von dem Brand verschont bleiben. Zweckmäßigerweise sind in den Brandwänden Brandschutztüren vorgesehen, durch die Personen von einem Brandabschnitt zum anderen bzw. von einer Brandsektion zur anderen gelangen kann, wenn dort ein Brand ausgebrochen ist, oder wenn dort eine starke Rauchentwicklung stattfindet. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass sich die Brandwände bzw. dass sich Brandwandabschnitte mit der Maßgabe in den inneren Kern erstrecken, dass auch der innere Kern in zumindest drei, vorzugsweise in vier voneinander getrennte Brandsektionen unterteilt ist. Wie oben bereits dargelegt, sind die Brandwände bzw. Brandwandabschnitte zweckmäßigerweise in jedem Stockwerk bzw. quasi in jedem Stockwerk des Hochhauses vorhanden, so dass sich die Brandabschnitte oder die Brandsektionen in vertikaler Richtung des Hochhauses gleichsam zu vertikalen Gesamt-Brandabschnitten bzw. zu vertikalen Gesamt-Brandsektionen ergänzen. Nach einer Ausführungsform der Erfindung haben die übereinander liegenden Brandabschnitte bzw. Brandsektionen der einzelnen Stockwerke die gleiche Form und die gleiche Größe. – Die Brandwände erstrecken sich in den einzelnen Stockwerken zweckmäßigerweise jeweils geradlinig bzw. im Wesentlichen gradlinig von der Außenhülle durch den Nutzbereich in den inneren Kern hinein.
  • Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass in einer Brandsektion des inneren Kerns zumindest ein vertikaler Fluchtweg vorgesehen ist. Vertikaler Fluchtweg meint dabei insbesondere einen Aufzug, einen Feuerwehraufzug oder einen Treppenraum bzw. Sicherheitstreppenraum. Vorzugsweise ist in jeder Brandsektion des inneren Kerns zumindest ein vertikaler Fluchtweg vorgesehen. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in den Brandsektionen eine direkte Verbindung zwischen einem Aufzugsvorraum und einem Treppenraum bzw. Sicherheitstreppenraum als Umsteigemöglichkeit vom Treppenraum zum Aufzug und umgekehrt vorgesehen.
  • Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in einem Brandfall zumindest ein Teil der vertikalen Fluchtwege in den Brandsektionen des inneren Kerns einer Druckbelüftung bzw. Überdruckbelüftung aussetzbar ist. Zweckmäßigerweise sind alle vertikalen Fluchtwege bzw. die den Fluchtwegen zugeordneten vertikalen Schächte im Brandfall einer Druckbelüftung bzw. Überdruckbelüftung aussetzbar. Das gilt insbesondere für die Sicherheitstreppenräume. Aufgrund der Druckbelüftung der Fluchtwege bzw. Schächte kann Rauch effektiv ferngehalten werden. Durch die Belüftung wird gleichsam ein Spüleffekt erzielt. In diesem Zusammenhang liegt es im Rahmen der Erfindung, dass die vertikalen Fluchtwege bzw. die zugeordneten vertikalen Schächte mit Rauchmeldern überwacht werden. Fernerhin liegt es im Rahmen der Erfindung, dass bei Detektion einer bestimmten Rauchmenge automatisch die Druckbelüftung bzw. Überdruckbelüftung des Fluchtweges bzw. der Fluchtwege stattfindet.
  • Nach sehr bevorzugter Ausführungsform der Erfindung weist jede Brandsektion des inneren Kerns zumindest zwei Zugänge vom Nutzbereich her auf und diese beiden Zugänge sind dabei zweckmäßigerweise an unterschiedlichen Kernwänden des inneren Kerns bzw. an unterschiedlichen Seiten des Kerns angeordnet. Auf diese Weise ergeben sich variable und effektive Fluchtmöglichkeiten im Brandfall. Die Redundanz der Brandschutzmaßnahmen wird hierdurch weiter unterstützt.
  • Eine sehr bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass in zumindest einem Teil der Brandsektionen des inneren Kerns jeweils zumindest eine Steigleitung für eine Sprinkleranlage angeordnet ist und dass mit den in unterschiedlichen Brandsektionen angeordneten Steigleitungen jeweils Sprinklereinrichtungen unterschiedlicher Stockwerke alternierend versorgt werden. Sprinkleranlagen sind grundsätzlich bekannt. Über Steigleitungen der Sprinkleranlage wird Wasser zugeführt, das im Brandfall in den vom Brand beaufschlagten Gebäudebereichen über Sprinklereinrichtungen verteilt werden kann. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass sich die Steigleitungen in vertikaler Richtung durch das Hochhaus erstrecken und zweckmäßigerweise in entsprechenden vertikalen Schächten angeordnet sind, die sich jeweils in den Brandsektionen des inneren Kerns befinden. Es liegt also im Rahmen der Erfindung, dass die Steigleitungen alternierend Sprinklereinrichtung unterschiedlicher Stockwerke versorgen. Zweckmäßigerweise sind die Steigleitungen mit einem stabilen Mantel trümmersicher umkleidet.
  • Vorzugsweise ist in N Brandsektionen des inneren Kerns jeweils zumindest eine Steigleitung der Sprinkleranlage angeordnet, wobei die Steigleitung der ersten Brandsektion Sprinklereinrichtungen der Stockwerke Nx+1 versorgt, wobei die Steigleitung der zweiten Brandsektion Sprinklereinrichtungen der Stockwerke Nx+2 versorgt ..... usw...... und wobei die Steigleitung der N-ten Brandsektion Sprinklereinrichtungen der Stockwerke Nx+N versorgt, wobei für x = 0, 1, 2, 3, 4 ..... gilt. N gibt also die Anzahl der Brandsektionen im inneren Kern an. Nx+1, Nx+2, Nx+3,..... Nx+N entspricht der Nummer des Stockwerkes, von 1 ansteigend bis zum höchsten Stockwerk. Es versteht sich, dass den Werten von x durch die maximale Anzahl der Stockwerke des Hochhauses eine Grenze gesetzt ist.
  • Eine sehr bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Sprinklereinrichtungen der Stockwerke und der jeweils zugeordneten Steigleitung jeweils eine Absperreinrichtung angeordnet ist, mit der die Wasserzufuhr der Sprinklereinrichtung bei Versagen der Sprinklereinrichtung automatisch absperrbar ist und zwar ohne dass die Zufuhr des Wassers durch die Steigleitung zu den weiteren Stockwerken beeinträchtigt wird. Bei der Absperreinrichtung handelt es sich zweckmäßigerweise um ein automatisches Ventil, das automatisch schließt, wenn insbesondere der Druck an der Sprinklereinrichtung stark abnimmt bzw. minimal ist. Bei Versagen einer Sprinklereinrichtung wird die Steigleitung also von dieser defekten Sprinklereinrichtung getrennt und nichtsdestoweniger funktionieren weiterhin die an die betreffende Steigleitung angeschlossenen Sprinklereinrichtungen in den übrigen Stockwerken. Eine lokal ausgefallene Sprinklereinrichtung beeinträchtigt also nicht die übrigen Sprinklereinrichtungen bzw. nicht die gesamte Sprinkleranlage. Auch bei diesen Merkmalen handelt es sich um redundante Brandschutzmaßnahmen.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei erfindungsgemäßer Ausgestaltung des Hochhauses auftretende Brände effektiv eingegrenzt werden können und eine Ausbreitung auf weitere Gebäudebereiche funktionssicher vermieden werden kann. Dazu trägt die erfindungsgemäße Anordnung der Brandschutzwände auch in dem inneren Kern wirksam bei. Fernerhin ermöglichen auch die erfindungsgemäßen redundanten Brandschutzmaßnahmen eine wirksame Einengung der im Brandfall entstehenden Schäden. Die erfindungsgemäßen Brandschutzmaßnahmen zeichnen sich durch eine hohe Funktionssicherheit aus und sind nichtsdestoweniger auf relativ einfache und wenig aufwendige Weise realisierbar. Im Brandfall haben flüchtende Personen variable Möglichkeiten dem Brand bzw. dem entwickelten Rauch sicher zu entkommen und aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen steht hierzu eine ausreichende Zeitspanne zur Verfügung. Im Ergebnis zeichnet sich das erfindungsgemäße Hochhaus durch einen überraschend effektiven Brandschutz und insbesondere durch eine überraschend wirksame lokale Einengung von Bränden aus.
  • Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Hochhauses,
  • 2 einen Schnitt durch den Gegenstand gemäß 1 in der Draufsicht und
  • 3 schematisch das Prinzip der erfindungsgemäßen Sprinkleranlage.
  • Die Fig. zeigen ein Hochhaus bzw. einen Teil eines Hochhauses mit einer Außenhülle 1, einem inneren Kern 2 und einem zwischen Außenhülle 1 und innerem Kern 2 angeordneten Nutzbereich 3. Das Hochhaus weist eine Vielzahl von Stockwerken auf, die durch Decken bzw. Betondecken voneinander getrennt sind. In 2 ist lediglich ein Stockwerk des Hochhauses dargestellt. Es liegt aber im Rahmen der Erfindung, dass die übrigen Stockwerke identisch oder zumindest analog bzw. ähnlich ausgebildet/ausgestattet sind.
  • Der innere Kern 2 weist vertikale Kernwände 4 auf, die sich über die vertikale Höhe des Hochhauses erstrecken. Der innere Kern 2 bzw. die Kernwände 4 trennen vertikale Fluchtwege 5 von den übrigen Bereichen des Hochhauses ab. Bei den vertikalen Fluchtwegen 5 handelt es sich im Ausführungsbeispiel jeweils um einen Sicherheitstreppenraum mit einem Feuerwehraufzug. Der innere Kern 2 bzw. dessen Kernwände 4 trennen vorzugsweise aber auch Versorgungseinrichtungen und/oder Entsorgungseinrichtungen von den übrigen Bereichen des Hochhauses ab. Im Ausführungsbeispiel nach den Figuren werden Steigleitungen 6 einer Sprinkleranlage von den Kernwänden 4 geschützt. Die Kernwände 4 des inneren Kerns 2 bestehen zweckmäßigerweise aus Stahlbeton und haben vorzugsweise eine Dicke von 60 bis 80 cm.
  • Die Stockwerke des Hochhauses werden jeweils durch Brandwände 7 in voneinander getrennte Brandabschnitte 8 unterteilt. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel trennen die Brandwände 7 jedes Stockwerk in vier Brandabschnitte 8. Erfindungsgemäß erstrecken sich die Brandwände 7 bis in den inneren Kern 2 und unterteilen auch den inneren Kern 2 in vier voneinander getrennte Brandsektionen 9. Eine Brandsektion 9 ist also einerseits von den Kernwänden 4 des inneren Kerns 2 begrenzt und andererseits von Brandwänden 7 von den übrigen Kernbereichen abgeteilt. Von daher stellt eine Brandsektion 9 einen besonderen Sicherheitsbereich dar, der sowohl in stabilitätsmäßiger Hinsicht entsprechend ausgestaltet ist und auch Brandschutzkomponenten aufweist. Im Ausführungsbeispiel erstrecken sich die Brandwände 7 geradlinig von der Außenhülle 1 durch den Nutzbereich 3 in den inneren Kern 2 hinein. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass auch die in 2 dargestellte Aufteilung in den angrenzenden bzw. in den übrigen Stockwerken des Hochhauses identisch oder zumindest in ähnlicher Weise verwirklicht ist (s. 1).
  • Der 2 ist entnehmbar, dass in jeder Brandsektion 9 des inneren Kerns 2 ein vertikaler Fluchtweg 5 vorgesehen ist. Wie oben bereits dargelegt, handelt es sich bei einem vertikalen Fluchtweg 5 hier um einen Sicherheitstreppenraum mit Feuerwehraufzug. Vorzugsweise können alle vertikalen Fluchtwege 5 im Brandfall einer Überdruckbelüftung ausgesetzt werden. Dadurch kann Rauch effektiv aus den vertikalen Fluchtwegen 5 bzw. aus den entsprechenden vertikalen Schächten verdrängt werden.
  • Im Ausführungsbeispiel (siehe 2) weist jede Brandsektion 9 des inneren Kerns 2 zwei Zugänge 10 vom Nutzbereich 3 her auf, wobei die beiden Zugänge 10 einer Brandsektion 9 an unterschiedlichen Kernwänden 4 bzw. an unterschiedlichen Seiten des inneren Kerns 2 angeordnet sind.
  • In der 2 ist weiterhin dargestellt worden, dass in jeder Brandsektion 9 des inneren Kerns 2 eine Steigleitung 6 für die Sprinkleranlage angeordnet ist. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass mit den in unterschiedlichen Brandsektionen angeordneten Steigleitungen 6 jeweils Sprinklereinrichtungen 11 unterschiedlicher Stockwerke alternierend versorgt werden. Im Ausführungsbeispiel versorgt jede der vier Steigleitungen 6 jedes vierte Stockwerk. Das bedeutet, dass die erste Steigleitung 6 Sprinklereinrichtungen im 1. Stockwerk, im 5. Stockwerk, im 9. Stockwerk usw. versorgt. Die zweite Steigleitung 6 versorgt Sprinklereinrichtungen 11 im 2. Stockwerk, im 6. Stockwerk, im 10. Stockwerk usw.. Mit der dritten Steigleitung 6 können Sprinklereinrichtungen 11 im 3. Stockwerk, im 7. Stockwerk, im 11. Stockwerk usw. versorgt werden. Letztendlich können mit der vierten Steigleitung 6 Sprinklereinrichtungen im 4. Stockwerk, im B. Stockwerk, im 12. Stockwerk usw. versorgt werden.
  • In der 3 ist erkennbar, dass zwischen einer Sprinklereinrichtung 11 eines Stockwerks und der zugeordneten Steigleitung 6 eine Absperreinrichtung 12 angeordnet ist. Bei einem Versagen der Sprinklereinrichtung 11 wird die Wasserzufuhr mit Hilfe dieser Absperreinrichtung 12 automatisch abgesperrt, ohne dass die Zufuhr des Wassers durch die Steigleitung 6 zu den weiteren Stockwerken bzw. zu deren Sprinklereinrichtungen 11 beeinträchtigt wird. Bei der Absperreinrichtung 12 handelt es sich zweckmäßigerweise um ein automatisches Ventil, das automatisch schließt, wenn insbesondere der Druck an der Sprinklereinrichtung 11 stark absinkt. Durch diese erfindungsgemäße Ausbildung der Sprinkleranlage kann eine lokal ausgefallene Sprinklereinrichtung 11 von der gesamten Sprinkleranlage abgetrennt werden, ohne dass die Funktionsfähigkeit der übrigen Sprinklereinrichtungen 11 beeinträchtigt wird.

Claims (10)

  1. Hochhaus mit einer Außenhülle (1), einem inneren Kern (2) und einem zwischen Außenhülle (1) und innerem Kern (2) angeordneten Nutzbereich (3), wobei der innere Kern (2) Kernwände (4) aufweist, die Fluchtwege (5) von den übrigen Bereichen des Hochhauses abtrennen, wobei zumindest ein Teil der Stockwerke jeweils durch Brandwände (7) in mehrere voneinander getrennte Brandabschnitte (8) unterteilt ist und wobei sich Brandwände (7) bzw. Brandwandabschnitte mit der Maßgabe in dem inneren Kern (2) erstrecken, dass der innere Kern (2) in mehrere voneinander getrennte Brandsektionen (9) unterteilt ist.
  2. Hochhaus nach Anspruch 1, wobei die Kernwände (4) des inneren Kerns (2) aus Stahlbeton bestehen und vorzugsweise eine Dicke von 40 bis 100 cm, bevorzugt eine Dicke von 60 bis 80 cm aufweisen.
  3. Hochhaus nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Stockwerke jeweils durch Brandwände (7) in zumindest drei, vorzugsweise in zumindest vier voneinander getrennte Brandabschnitte (8) unterteilt sind.
  4. Hochhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei sich Brandwände (7) bzw. Brandwandabschnitte mit der Maßgabe in den inneren Kern (2) erstrecken, dass der innere Kern (2) in zumindest drei, vorzugsweise in zumindest vier voneinander getrennte Brandsektionen (9) unterteilt ist.
  5. Hochhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei in einer Brandsektion (9) des inneren Kerns (2) zumindest ein vertikaler Fluchtweg (5) vorgesehen ist.
  6. Hochhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei zumindest ein Teil der vertikalen Fluchtwege (5) im Brandfall einer Überdruckbelüftung aussetzbar ist.
  7. Hochhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei jede Brandsektion (9) des inneren Kerns (2) zumindest zwei Zugänge (10) vom Nutzbereich (3) her aufweist und wobei diese beiden Zugänge (10) an unterschiedlichen Kernwänden (4) des inneren Kerns (2) bzw. an unterschiedlichen Seiten der Brandsektion (9) angeordnet sind.
  8. Hochhaus nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei in zumindest einem Teil der Brandsektionen (9) des inneren Kerns (2) jeweils zumindest eine Steigleitung (6) für eine Sprinkleranlage angeordnet ist und wobei mit den in unterschiedlichen Brandsektionen (9) angeordneten Steigleitungen (6) jeweils Sprinklereinrichtungen (11) unterschiedlicher Stockwerke versorgt werden.
  9. Hochhaus nach Anspruch 8, wobei in N Brandsektionen (9) des inneren Kerns (2) jeweils zumindest eine Steigleitung (6) der Sprinkleranlage angeordnet ist, wobei die Steigleitung (6) der ersten Brandsektion (9) Sprinklereinrichtungen (11) der Stockwerke Nx+1 versorgt, wobei die Steigleitung (6) der zweiten Brandsektion (9) Sprinklereinrichtungen (11) der Stockwerke Nx+2 versorgt ..... usw...... und wobei die Steigleitung (6) der N-ten Brandsektion Sprinklereinrichtungen der Stockwerke Nx+N versorgt, wobei für klein x gilt x = 0, 1, 2, 3 ......
  10. Hochhaus nach einem der Ansprüche 8 oder 9, wobei zwischen einer Sprinklereinrichtung (11) eines Stockwerks und der zugeordneten Steigleitung (6) eine Absperreinrichtung (12) angeordnet ist, mit der die Wasserzufuhr bei Versagen der Sprinklereinrichtung (11) automatisch absperrbar ist.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE102017202543A1 (de) 2017-02-16 2018-08-16 Roland Weber Hochhaus mit Kern
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