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Die
Erfindung betrifft selbstabdichtende Schachtabdeckungen, die insbesondere
in vom Hochwasser gefährdeten
Gebieten eingesetzt werden können.
Bei Hochwasser oder erhöhten
Grundwasserspiegeln kann es bei herkömmlichen Schachtabdeckungen
zum Austreten von Abwasser aus der Kanalisation kommen, das über nicht
verschlossene Be- und Entlüftungsöffnungen
austritt und zu Kontaminationen oder Gesundheitsgefährdungen
führen
kann.
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Die
in Rede stehenden und auch herkömmliche
Schachtabdeckungen weisen mindestens eine Be- und Entlüftungsöffnung auf.
Diese müssen
in der Regel manuell verschlossen werden, was häufig und insbesondere bei schnell
steigenden Pegeln nicht rechtzeitig erfolgt.
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Zur
Vermeidung eines manuell durchzuführenden Verschlusses von Be-
und Entlüftungsöffnungen
an Schachtabdeckungen wird in
DE 299 19 459 U1 ein Sinkkasten-Verschluss
vorgeschlagen. Dabei soll in einem Sieb ein vertikal verschiebbarer Schwimmer
vorhanden sein, der in einer oberen Stellung die Einlauföffnungen
eines Deckels an dessen Unterseite verschließt.
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Dabei
muss ein solcher Schwimmer in seiner Gestaltung und Dimensionierung
auf den jeweiligen Deckel abgestimmt sein. So passt ein solcher Schwimmer
nur für
eine konkrete Deckelausführung, um
den gewünschten
Zweck zu erfüllen.
So müssen Finger
die solche Öffnungen
verschließen
komplementär
zu Öffnungen
am Schwimmer ausgebildet sein.
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Ein
weiteres Problem bei dieser Lösung
besteht darin, dass bei einem Aufschwimmen des Schwimmers Verkantungen
unvermeidbar sind, so dass sich der Schwimmer verklemmt und die Öffnungen
im Bedarfsfall zumindest nicht vollständig verschlossen werden.
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Dies
wird durch abgelagerten Schmutz noch verstärkt. Solche Verschmutzungen
können
sich auch auf dem großformatigen
Schwimmer absetzen und durch die erhöhte Masse, dessen Auftrieb
insoweit reduzieren, dass Öffnungen
ebenfalls nicht bzw. nicht ausreichend verschlossen werden.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung eine sich zuverlässig selbst abdichtende Schachtabdeckung zur
Verfügung
zu stellen, die einfach aufgebaut und kostengünstig ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe mit einer Schachtabdeckung, die die Merkmale des Anspruchs
1 aufweist, gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen können mit in den untergeordneten
Ansprüchen
bezeichneten Merkmalen erreicht werden.
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Die
erfindungsgemäßen selbstabdichtenden Schachtabdeckungen
sind dabei so ausgebildet, dass unterhalb der einen oder einer jeder
Be- und Entlüftungsöffnung der
Schachtabdeckung ein Schwimmkörper
in einem Führungselement
aufgenommen ist. Das Führungselement
verhindert dabei eine seitlich ausweichende Bewegung von Schwimmkörpern und
sichert so, dass ein aufsteigender Schwimmkörper in Bezug zur jeweiligen
Be- und Entlüftungsöffnung zumindest
grob positioniert und dann in der Lage ist, die Be- und Entlüftungsöffnung dicht
zu verschließen,
wenn der Wasserpegel im Schacht entsprechend angestiegen ist, so
dass ein unerwünschter
Wasseraustritt aus dem Schacht in die Umgebung vermieden werden
kann.
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Schwimmkörper und
Führungselement,
das beispielsweise in käfigform
ausgebildet sein kann, sollten so dimensioniert sein, dass zwischen
innerem und äußerem Rand
dieser beiden Elemente ein ausreichend großes Spiel vorhanden ist, das
die Bewegungsfreiheit eines aufsteigenden Schwimmkörpers gewährleisten
kann und trotzdem eine Ausrichtung des Schwimmkörpers in Bezug zur jeweiligen
Be- und Entlüftungsöffnung erreichbar
ist.
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Vorteilhaft
ist es außerdem
Schwimmkörper so
auszubilden, dass ihre äußeren Wandungen
zumindest bereichsweise, nämlich
dort wo sie im führenden
Kontakt mit dem Führungselement
kommen, oder vollständig
konvex zu gestalten, so dass ein Verkannten und Verklemmen beim
Aufsteigen vermieden werden kann. So können Schwimmkörper auch
vollständig
sphärisch
ausgebildet sein.
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Schwimmkörper sollen
dabei auch so dimensioniert sein, dass sie den freien Querschnitt
von Be- und Entlüftungsöffnungen
vollständig
verschließen und
auch bei sinkendem Wasserpegel im Schacht wieder frei gegeben und
nach unten absinken können,
um die Be- und Entlüftungsöffnungen
dann wieder frei zu geben.
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Günstig ist
es, die Be- und Entlüftungsöffnungen
so zu gestalten, dass sie zumindest im nach unten weisenden Bereich
der Schachtabdeckung ebenfalls nach unten und in Richtung auf den Schwimmkörper weisend
sich konisch erweitern. Dadurch kann die für die Abdichtung nutzbare Oberfläche zwischen
Be- und Entlüftungsöffnung und Schwimmkörper vergrößert und
die Abdichtwirkung so verbessert werden.
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Schwimmkörper können aus
einem elastischen Werkstoff eingesetzt werden, zumindest jedoch
in ihrem Dichtbereich eine elastische Oberfläche aufweisen.
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Das
jeweilige Führungselement
für einen Schwimmkörper sollte
ebenfalls mittels einer unteren Begrenzung sichern, dass ein Herausfallen
von Schwimmkörpern
nach unten in den Schacht hinein vermieden werden kann.
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Führungselemente
können
unmittelbar an der Schachtabdeckung ausgebildet sein, so dass sie bei
der Herstellung von Schachtabdeckungen gleich mit gefertigt werden.
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Es
besteht aber auch die Möglichkeit
Führungselemente
nachträglich
an einer Schachtabdeckung zu befestigen, was beispielsweise durch
eine stoffschlüssige
Verbindung, wie Schweißen
möglich ist.
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Die
Befestigung kann aber auch lösbar
erfolgen, so dass im Bedarfsfall auch ein Austausch eines beschädigten bzw.
zerstörten
Führungselementes möglich ist.
So kann eine Schraubverbindung für
die Befestigung genutzt werden. Führungselemente können aber
auch kraft- und/oder formschlüssig
an der Schachtabdeckung befestigt sein. In diesem Fall können Führungselemente
aus einem elastischen Werkstoff vorteilhaft an einer Schachtabdeckung
befestigt sein.
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Führungselemente
sollten keine geschlossene Wandung aufweisen, um insbesondere auch
zu gewährleisten,
dass keine größeren Schmutzablagerungen
im Führungselement
gehalten werden.
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An
den unteren Rändern,
also im Dichtbereich der Be- und
Entlüftungsöffnungen,
können
zusätzliche
Dichtelemente angeordnet sein, die bevorzugt elastisch sind und
insbesondere die Rauhigkeit der Gussoberfläche einer Schachtabdeckung
ausgleichen können.
So können
Dichtelemente beispielsweise O-Ringe oder Dichtlippen sein, die
in einer Nut an der jeweiligen Be- und Entlüftungsöffnung form- und kraftschlüssig gehalten
werden.
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Dichtelemente
können
aber auch als Dichtringe, mit kreisringform ausgebildet sein. In
diesem Fall können
sie mittels eines an der Schachtabdeckung befestigten Führungselementes
klemmend gehalten werden. Dadurch ist bei lösbar befestigten Führungselementen
auch ein verschleißbedingter Austausch
von Dichtelementen möglich.
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Die
Schachtabdeckung sollte auch über
weitere Befestigungselemente verfügen, mit denen sie am Schacht bauwerk
befestigt werden kann, um ein Abheben bei steigendem Wasserpegel
im Schacht auch bei verschlossenen Be- und Entlüftungsöffnungen zu verhindern.
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Außerdem sollten
an der Schachtabdeckung oder ihrer Aufnahme weitere Dichtelemente
vorhanden sein, die einen Wasseraustritt über zusätzliche Spalte verhindern,
wenn die Be- und Entlüftungsöffnungen
mit der erfindungsgemäßen Lösung verschlossen
worden sind.
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Nachfolgend
soll die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Teilschnittdarstellung einer Schachtabdeckung für ein Beispiel der Erfindung
mit abgedichteter Be- und Entlüftungsöffnung;
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2 eine
Teilschnittdarstellung einer Schachtabdeckung nach 1,
mit offener Be- und Entlüftungsöffnung und
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3 eine
Schnittdarstellung einer Schachtabdeckung mit mehreren Be- und Entlüftungsöffnungen.
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Mit 1 soll
eine Möglichkeit
für die
Ausbildung eines Beispiels einer erfindungsgemäßen Schachtabdeckung 1,
hier mit einer gezeigten Be- und Entlüftungsöffnung 2, aufgezeigt.
Dabei sind die Be- und Entlüftungsöffnungen 2 an
der Schachtabdeckung 1 sich von oben nach unten konisch
erweiternd ausgebildet.
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An
der Unterseite der Schachtabdeckung 1 ist ein Führungselement 3 für einen
Schwimmkörper 4 angeschraubt
worden. Der Schwimmkörper 4 kann sich
im als Käfig ausgebildeten
Führungselement 3 bewegen
und so bei steigendem Wasserpegel im Schacht (nicht dargestellt)
aufsteigen und dabei den freien Querschnitt der Be- und Entlüftungsöffnung 2 vollständig verschließen, wie
dargestellt. Der Schwimmkörper 4 kann
als Kugel, die aus einem elastischen Werkstoff mit geringerer Dichte
als Wasser und/oder als Hohlkugel ausgebildet sein. Der Außendurchmesser
ist dabei größer als
der freie Querschnitt der Be- und Entlüftungsöffnung 2 an der Unterseite.
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Mindestens
ein aber auch zwei Dichtelemente 5, hier Dichtringe aus
einem Elastomer sind zwischen Unterseite der Schachtabdeckung 1 und
oberer Stirnseite des Führungselementes 3 durch
die Schraubverbindung klemmend gehalten. Dabei ist an der oberen
Stirnseite des Führungselementes 3 ein Ringnut
ausgebildet in die ein Dichtring eingelegt und dadurch radial gehalten
und geführt
ist, so dass er nicht verrutschen kann.
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Am
Führungselement 3 sind
Stege 3' vorhanden,
die den Schwimmkörper 4 in
seinem Inneren halten und am Boden soweit geschlossen sind, dass er
nicht herausfallen kann.
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In 1 ist
dabei gezeigt, wie ein Schwimmkörper 4 die
Be- und Entlüftungsöffnung verschließt. In 2 ist
der Schwimmkörper 4 in
einer Durchbrechung des Führungselementes 3 an
seiner unteren Stirnseite aufgenommen und dort gehalten, so dass die
jeweilige Be- und
Entlüftungsöffnung geöffnet ist.
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Das
Führungselement 3 kann
aus einem Werkstoff hergestellt werden, der korrosionsfest ist. So
kann er beispielsweise ein Kunststoffspritzgussteil sein.
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Mit
der Schnittdarstellung in 3 einer Schachtabdeckung 1 soll
angedeutet werden, dass mehrere Be- und Entlüftungsöffnungen 2 vorhanden sein
können,
die erfindungsgemäß mit Schwimmkörper 4 und
Führungselement 3 ausgestattet
werden können.