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Die
Erfindung betrifft einen Lebensmittelpinsel nach dem Oberbegriff
des Schutzanspruches 1.
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Lebensmittelpinsel
werden überwiegend
in Küchen,
Bäckereien
oder Konditoreien verwendet. Sie eignen sich beispielsweise zum
Verstreichen von Fett, Öl,
Zucker, Schokoladenguss oder anderen flüssigen, zähflüssigen oder pastösen Stoffen.
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Aus
der
DE 203 13 797
U1 ist ein Lebensmittelpinsel mit einem Griff und einem
Borstenkopf bekannt. Der Borstenkopf verfügt über eine Vielzahl einzelner
Borsten, die an ihrem Borstengrund einen Querschnitt aufweisen,
der größer als
der Querschnitt der Borstenspitzen ist. Sowohl der Borstenkopf als
auch die einzelnen Borsten sind gemeinsam aus einem flexiblen Kunststoff
hergestellt. Als Kunststoff wird in der Schrift Silikon angegeben,
da Silikon physiologisch unbedenklich und geschmacksneutral ist.
Zudem lässt
sich dieser Werkstoff einfach verarbeiten, sodass während der
Herstellung des Lebensmittelpinsels die Verbindung des Borstenkopfes
mit dem daran befestigten Griff in einem Arbeitsgang möglich ist.
Für die
genannten Einsatzzwecke ist es erforderlich, dass der Lebensmittelpinsel
dazu geeignet ist, einen möglichst
feinen Film des aufzubringenden Mittels zu erzeugen, um eine gleichmäßige Oberfläche zu erhalten.
Dies ist mit den bekannten Lebens mittelpinseln durchaus realisierbar.
Hierzu weisen die aus Kunststoff gefertigten Borsten sehr dünne Borstenspitzen
und eine hohe Borstendichte auf. Eine derartige Gestaltung des Lebensmittelpinsels
hat jedoch den Nachteil, dass beispielsweise viskose oder pastöse Medien
aufgrund der elastischen, sehr weich gehaltenen Borstenspitzen kaum
oder gar nicht verarbeitet werden können, weil die Borsten einen
zu geringen Widerstand quer zu ihrer Längsrichtung aufweisen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Lebensmittelpinsel
bereitzustellen, der einfach herstellbar sowie einfach zu handhaben
ist und der einerseits einen sehr dünnflächigen Auftrag sowie andererseits
auch das Verstreichen pastöser
oder zähflüssiger Mittel
ermöglicht.
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Gelöst wird
diese Aufgabenstellung durch die Merkmale des Schutzanspruches 1.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den sich anschließenden Unteransprüchen wiedergegeben.
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Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen,
einen Lebensmittelpinsel mit einem Griff und einem Borstenkopf,
bei dem der Borstenkopf eine Vielzahl einzelner Borsten aufweist
und der Borstenkopf beziehungsweise die Borsten aus einem flexiblen
Kunststoff bestehen, wobei die Borsten einzeln oder zu Borstenbündeln zusammengefasst
an ihrem Borstengrund einen Querschnitt aufweisen, der größer als der
Querschnitt der Borstenspitzen ist, dahingehend weiterzubilden,
dass jeweils mindestens zwei Borsten beziehungsweise Borstenbündel einen
gemeinsamen Borstengrund aufweisen.
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Die
Herstellung des Borstenkopfes beziehungsweise der Borsten aus einem
Kunststoff hat gegenüber
herkömmlichen
Lebensmittelpinseln, die beispielsweise aus einem Holzgriff mit
Borsten aus Tierhaaren bestehen, den entscheidenden Vorteil, dass
die erfindungsgemäße Ausführung in
einfacher Weise zu reinigen ist. Der Kunststoff kann Temperaturen
bis zu 260° C
ausgesetzt werden und ist damit für heiße Flüssigkeiten problemlos geeignet.
Darüber hinaus
ist eine Reinigung in der Spülmaschine
möglich.
Das oft als lästig
empfundene Ausfallen der Borsten entfällt vollständig. Durch die erfindungsgemäße Gestaltung,
nach der jeweils mindestens zwei Borsten beziehungsweise Borstenbündel einen
gemeinsamen Borstengrund aufweisen, konnte erreicht werden, dass
die Stabilität
und Langlebigkeit der einzelnen Borsten beziehungsweise Borstenbündel verglichen
mit Lösungen
aus dem Stand der Technik erheblich gesteigert ist. Der Lebensmittelpinsel
nach der Erfindung kann einerseits für den Auftrag sehr feiner,
dünnschichtiger
Mittel verwendet werden und ermöglicht
andererseits auch ohne weiteres seinen Einsatz für pastöse oder zähflüssige Medien.
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Der
erfindungsgemäße Lebensmittelpinsel ist
einfach und damit kostengünstig
herstellbar und weist auf Grund seiner Gestaltung eine lange Lebensdauer
auf. Selbstverständlich
ist der Einsatzweck des hier beschriebenen Lebensmittelpinsels nicht
zwangsläufig
auf den Bereich der Lebensmittelverarbeitung beschränkt. Vielmehr
kann er auch in anderen, nicht artverwandten Fachbereichen Verwendung
finden.
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Eine
besondere Ausgestaltung besteht vorliegend darin, dass der Borstengrund
in seiner Ansicht von der Borstenspitze betrachtet eine zykloide Geometrie
aufweist. Diese Geometrie kann einen rundlichen Querschnitt der
Borsten oder Borstenbündel
bedeuten. Dem gemäß ist es
entsprechend einer weiterführenden
Idee auch vorgesehen, den Querschnitt des Borstengrundes achtförmig oder
kreisförmig
zu gestalten. Die zykloiden Querschnittsgeometrien des Borstengrundes
beziehungsweise der Borsten haben den wesentlichen Vorteil, dass
ein derartig ausgeführter
Lebensmittelpinsel in einfacher Weise gereinigt werden kann. Erfolgt
die Reinigung beispielsweise in einer Spülmaschine, so ist es der Reinigungsflüssigkeit
ohne weiteres möglich,
die Borsten zu umströmen
und damit von Verunreinigungen zu befreien.
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Die
Einsatzvielfalt des Lebensmittelpinsels nach der hier vorgestellten
Erfindung lässt
sich darüber
hinaus erheblich steigern, wenn die Borsten unterschiedliche Längen aufweisen.
Mit einer derartigen Ausführung,
die darin bestehen kann, dass die Borsten insgesamt entlang zu ihrer
Längsrichtung geneigten
Ebenen abgeschrägt
sind, lässt
sich die Auftragsfläche
beliebig dem Anwendungsbedarf anpassen. So ist es möglich, nur
mit einzelnen Borstenspitzen eines derartig abgeschrägten Lebensmittelpinsels
einen Auftrag auf dem zu behandelnden Untergrund vorzusehen. Ist
hingegen ein dickerer beziehungsweise breitflächigerer Auftrag erforderlich
oder gewünscht,
so wird der Pinsel lediglich in einer der Borstenschrägung entsprechenden
geneigten Stellung verwendet. Denkbar ist ein derartiger Lebensmittelpinsel
somit sogar im Konditoreibereich zur Gestaltung der Oberflächen von
Torten. Die bisher oft aufwendigen Vorbereitungen oder Vorrichtungen
wie Schablonen für
Beschriftungen können
damit entfallen.
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Zur
weiteren Verbesserung der ergonomisch günstigen Handhabung eines Lebensmittelpinsels
ist es darüber
hinaus von Vorteil, wenn die Grundfläche des Borstenkopfes eine
annähernd
dreieckförmige Geometrie
aufweist.
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Ferner
hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn an dem Borstenkopf
zumindest eine ergonomisch geformte Grifffläche ausgebildet ist. Zwar ist
der Lebensmittelpinsel üblicherweise
durch Halten an seinem Griff in einfacher Weise zu handhaben, jedoch
kann es bei Einsatzfällen
mit pastösen
oder zähflüssigen Mitteln
erforderlich werden, einen erhöhten
Kraftaufwand auf die Borsten aufzubringen. Hierfür eignet sich die zuvor erwähnte, unmittelbar am
Borstenkopf angeformte Grifffläche
ganz besonders.
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Der
mit dem Borstenkopf verbundene Griff kann als Handgriff mit einer
Bügelform
ausgestaltet sein. Dies ist insbesondere von Nutzen, weil der Lebensmittelpinsel
an dem bügelförmig ausgebildeten Griff
aufgehängt
werden kann. Der Griff kann jedoch ebenso eine geschlossene Oberfläche aufweisen. Bevorzugt
wird er aus hygienischen Erwägungen
aus Edelstahl hergestellt.
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Endseitig,
also auf der dem Borstenkopf gegenüberliegenden Seite ist eine Öse hilfreich,
um den Lebensmittelpinsel aufhängen
und damit platzsparend unterbringen zu können.
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Wie
bereits ausgeführt
wurde, sind bei bekannten Lebensmittelpinseln der Borstenkopf und
die Borsten aus einem Kunststoff, vorzugsweise aus einem Silikonwerkstoff hergestellt
und werden gemeinsam in einem Arbeitsgang hergestellt. Diese Ausführung lässt sich
auch bei dem erfindungsgemäßen Lebensmittelpinsel
realisieren. Darüber
hinaus kann es jedoch vorteilhaft sein, wenn die Borsten und der Borstengrund
aus unterschiedlichen Kunststoffen bestehen. Die Fertigung ist nicht
wesentlich aufwendiger als bei einem Borstenkopf aus nur einem Kunststoff.
So kann der Borstenkopf insgesamt durch ein Mehrkomponenten-Spritzgießverfahren
hergestellt sein. Damit lassen sich für Borstengrund und/oder Borsten
unterschiedliche Kunststoffe mit sich unterscheidenden Eigenschaften
einsetzen. Mit einer derartigen Ausführungsform lassen sich die
Eigenschaften der Borsten in beliebiger Weise gestalten.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend an Hand der Figuren näher beschrieben.
Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Lebensmittelpinsels aus
der Blickrichtung von den Borstenspitzen her betrachtet,
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2:
eine perspektivische Ansicht des in 1 gezeigten
Lebensmittelpinsels in einer teilgeschnittenen Ansicht von der Griffseite
her und
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3:
eine von der in den 1 und 2 gezeigten
Ausführung
abweichende Gestaltung eines erfindungsgemäßen Lebensmittelpinsels in
perspektivischer Ansicht.
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Die
in den 1 und 2 gezeigte erste Variante eines
erfindungsgemäßen Lebensmittelpinsels
besteht aus einem Griff 1 und einem mit diesem verbundenen,
insgesamt mit 2 bezeichneten, Borstenkopf. Der Borstenkopf 2 weist
eine Vielzahl Borstenpaare 3, 4 auf, wobei die
erfindungsgemäße Besonderheit
der hier gezeigten Ausführung
darin besteht, dass die Borstenpaare 3 und 4 jeweils
einem gemeinsamen Borstengrund 5 entspringen. Der Borstengrund 5 weist
in einer von den Borstenspitzen 6 her betrachteten Ansicht
eine zykloide Geometrie auf. Im dargestellten Beispiel handelt es
sich um eine achtförmige
Geometrie. Der so gestaltete Borstenkopf 2 hat gegenüber bekannten
Lebensmittelpinseln den Vorteil, dass die Borsten 3, 4 sehr
weich und nachgiebig, also elastisch ausführbar sind, während sie
im Bereich des Borstengrundes 5 eine vergleichsweise höhere Stabilität, also
geringere Elastizität
aufweisen, und damit die Möglichkeit
gegeben ist, dass mittels der Borsten 3, 4 ein
sehr feiner Film des auf den Untergrund aufzubringenden Mittels
erzeugt werden kann. Wird es hingegen notwendig, mit dem Lebensmittelpinsel
höher viskose,
also zähflüssige oder
pastöse
Stoffe zu verteilen, so eignen sich hierfür vorzugsweise die Borstengründe 5,
während
bei einer derartigen Handhabung die Borsten 3 und 4 auf Grund
ihrer Elastizität
nahezu vollständig
dem Widerstand nachgeben.
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Ein
weiterer erheblicher Vorteil des in 1 gezeigten
Lebensmittelpinsels ist anschaulicher der 2 zu entnehmen.
Hier wird der Lebensmittelpinsel aus 1 in einer
Ansicht von der Seite des Griffes 1 her betrachtet dargestellt.
Wie unschwer zu erkennen ist, weist der Borstenkopf 2 eine
annähernd dreieckförmige Grundgeometrie
auf. An seinen Seitenflanken verfügt er jeweils über eine
Grifffläche 7. Diese
Griffflächen 7 ermöglichen
eine ergonomische und damit sichere Handhabung des Lebensmittelpinsels,
wobei der Borstenkopf 2 unmittelbar an der Grifffläche 7 zwischen
Daumen und Zeigefinger gehalten werden kann.
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Eine
weitere Gestaltungsvariante eines erfindungsgemäßen Lebensmittelpinsels ist
in der Darstellung der 3 veranschaulicht. Hier verfügt der Lebensmittelpinsel
ebenfalls über
einen Griff 1 und einen Borstenkopf 2, an dem
die Borsten 3, 4 angeformt sind. Die endseitig
sehr weich, also elastisch ausgeführten Borsten 3, 4 entspringen
einem Borstengrund 5 mit geringerer Elastizität. Die Borsten 3, 4 sind
insgesamt entlang einer ihrer Längsrichtung
geneigten Ebene abgeschrägt
ausgeführt.
Diese Variante gestatten mit dem Lebensmittelpinsel auch ein sehr
filigranes Auftragen des zu verteilenden Mittels, sodass auch kleine
Flächen
mit einem derartigen Lebensmittelpinsel bestrichen werden können.
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Insgesamt
ist es mit einem erfindungsgemäßen Lebensmittelpinsel
gelungen, die Anwendungsvielfalt gegenüber bekannten Ausführungen
erheblich zu steigern.
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Zudem
ist der Lebensmittelpinsel nach der Erfindung in einfacher Weise
herstellbar und kann damit kostengünstig produziert werden.
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- 1
- Griff
- 2
- Borstenkopf
- 3
- Borste
- 4
- Borste
- 5
- Borstengrund
- 6
- Borstenspitze
- 7
- Grifffläche