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Die
Erfindung betrifft eine Holzbearbeitungsmaschine mit einem Holzbearbeitungswerkzeug
und einer Auflagefläche,
wobei das Holzbearbeitungswerkzeug und die Auflagefläche um eine
Achse in einem Schwenklager zueinander verschwenkbar sind.
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Derartige
Holzbearbeitungsmaschinen werden häufig als sogenannte Tischgeräte (z.B.
Tischkreissägen,
Tischfräsgeräte) betrieben,
wobei das zu bearbeitende Werkstück
auf die Auflagefläche
aufgebracht wird und mit dem Holzbearbeitungswerkzeug beispielsweise
geschnitten oder gefräst
wird: Die unterschiedliche Einstellbarkeit des Winkels zwischen Holzbearbeitungswerkzeug
und Auflagefläche
mit Hilfe eines Schwenklagers ist erforderlich, um unterschiedliche
Muster in ein Werkstück
zu fräsen
oder um Schnittkanten mit von 90° verschiedenen
Winkeln zu erzeugen. Gattungsgemäße Holzbearbeitungsmaschinen
weisen hierfür
sogenannte Schwenklager auf, bei denen ein Teil des Schwenklagers
mit der Auflagefläche
verbunden ist und ein anderer Teil des Schenklagers mit dem Holzbearbeitungswerkzeug verbunden
ist. Häufig
sind solche Schwenklager bogenförmig
ausgebildet, wobei zwischen die Gleitflächen des Schwenklagers Schmiermittel
eingebracht sind. Nachteilig am Stand der Technik ist die Tatsache,
dass solche Schwenklager trocken laufen und/oder stark verschmutzen
und in weiterer Folge blockieren können.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Holzbearbeitungsmaschine
der eingangs genannten Gattung zu schaffen, bei der die Nachteile des
Standes der Technik verringert sind.
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Erfindungsgemäß wird dies
dadurch erreicht, dass in das Schwenklager zumindest ein Gleitelement
eingebracht ist. Durch das Einbringen eines Gleitelementes in das
Schwenklager muss kein Schmiermittel in das Schwenklager eingebracht
werden. Dies verringert den Wartungsaufwand der Holzbearbeitungsmaschine
erheblich. Außerdem
fallen bei gattungsgemäßen Holzbearbeitungsmaschinen im
Betrieb Säge-
oder Holzspäne
an, die sich mit Schmiermitteln, insbesondere mit flüssigen Schmiermitteln
verbinden und die Gleitfähigkeit
des Schwenklagers erheblich verringern. Durch das Einbringen des
Gleitelementes in das Lager wird dieser nachteilige Effekt beinahe
gänzlich
vermieden. Das Gleitelement muss dabei so ausgebildet sein, dass
die Gleitflächen
des Schwenklagers, die häufig
aus gegossenem Eisen oder Stahl bestehen, mit deutlich verringertem
Reibungswiderstand gegeneinander verschoben werden können.
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Daher
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Gleitelement aus
Kunststoff ausgebildet ist. Kunststoffe sind als Gleitelemente aufgrund
ihrer Materialeigenschaften (beispielsweise glatte Oberfläche) gut
einsetzbar, da sie den Reibungswiderstand erheblich verringern.
Außerdem
sind sehr viele Kunststoffe verschleißarm und darüber hinaus
sehr billig.
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Günstig hat
es sich folglich erwiesen, wenn der Kunststoff verschleißfest ausgebildet
ist. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass der Kunststoff ein Fluorpolymer
umfasst. Fluorpolymere sind bekanntermaßen sehr robuste und reibungsvermindernde Kunststoffe.
Beispielsweise könnte
vorgesehen sein, dass das Fluorpolymer aus der Gruppe Polytetrafluorethylen,
Polyvinylidenfluorid, Polyvinylfluorid, Polychlortrifluorethylen
und Copolymeren und Blends dieser Kunststoffe sowie Copolymeren
und Blends mit anderen Kunststoffen stammt. In einer besonders bevorzugten
Variante ist vorgesehen, dass der Kunststoff ein Polyacetal umfasst,
vorzugsweise Polyoxymethylen (POM). Dies umfasst natürlich auch
Copolymere und Blends mit anderen Kunststoffen. Solche Kunststoffe
haben alle die Eigenschaft, hervorragende Trockenlaufeigenschaften
aufzuweisen und sind daher auch sozusagen „selbstschmierend".
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Wenngleich
die Ausgestaltung des Schwenklagers in unterschiedlichen Formen
nach an sich bekanntem Stand der Technik erfolgen kann, hat es sich dennoch
als vorteilhaft erwiesen, wenn das Schwenklager zumindest zwei Gleitflächen umfasst,
zwischen die das Gleitelement eingebracht ist. In einer solchen
Ausführung
ist der Verschleiß am
Gleitelement besonders gering, darüber hinaus sind solche Schwenklager
sehr leichtgängig.
Um eine ideale Holzbearbeitung mit beliebigen Bearbeitungswinkeln zu
ermöglichen,
hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn das Holzbearbeitungswerkzeug
und die Auflagefläche
zwischen 0° und
etwa 90°,
vorzugsweise zwischen 45° und
90°, zueinander
verschenkbar sind. Bei einer solchen Ausgestaltung können unabhängig von
der Art des Holzbearbeitungswerkzeuges die meisten Winkel, die gewünscht sind,
eingestellt werden. Idealerweises ist dabei vorgesehen, dass die
Holzbearbeitungsmaschine eine Feststelleinrichtung aufweist, mit
der der Winkel zwischen Holzbearbeitungswerkzeug und Auflagefläche fixiert
werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsvariante
ist vorgesehen, dass das Gleitelement formschlüssig in das Schwenklager eingebracht
ist. Beispielsweise konnte das Gleitelement im Querschnitt etwa
hutförmig
ausgebildet sein, wenn das Schwenklager Feder und Nut aufweist.
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Abhängig vom
Verschleiß und
von der genauen Ausführung
des Schwenklagers wäre
es denkbar, wenn das Gleitelement mit einer Gleitfläche nicht
lösbar
befestigt ist. Es wäre
beispielsweise möglich,
auf einer Gleitfläche
das Kunststoffgleitelement fest aufzubringen. Um eine rasche Austauschbarkeit
des Gleitelementes zu gewährleisten,
ist in einer bevorzugten Variante allerdings vorgesehen, dass das
Gleitelement mit einer Gleitfläche
lösbar
befestigt ist. Dabei könnten
das Gleitelement und eine Gleitfläche des Schwenklagers Bohrungen
aufweisen, durch die das Gleitelement und die Gleitebene mittels
einer Schraube oder einem Bolzen etc. lösbar verbindbar sind.
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In
einer weiteren Ausführungsvariante
ist vorgesehen, dass das Gleitelement außen liegende Vorsprünge aufweist.
Solche Vorsprünge
können
beispielsweise derart ausgestaltet sein und dazu dienen, dass anfallender
Schmutz nicht in das Schwenklager gelangen kann. Außerdem können die
Vorsprünge
derart ausgebildet sein, dass das Gleitelement einen besseren Sitz
im Schwenklager hat.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante
ist vorgesehen, dass das Holzbearbeitungswerkzeug eine Kreissäge umfasst.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel
sieht aber auch vor, dass das Holzbearbeitungswerkzeug einen Fräskopf umfasst.
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Weitere
Vorteile und Details der Erfindung werden anhand der Figuren sowie
Figurenbeschreibung erläutert.
Dabei zeigt:
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1 einen
Detailausschnitt einer gattungsgemäßen Holzbearbeitungsmaschine
im Schrägriss,
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2 ein
erfindungsgemäßes Gleitelement im
Schrägriss,
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3 den
Schrägriss
des auflagenflächenseitigen
Teils des Schwenklagers,
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4 den
holzbearbeitungswerkzeugseitigen Abschnitt des Schwenklagers sowie
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5a, 5b ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des Schwenklagers in Schrägriss
(5a) und in Explosionsdarstellung (5b).
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Die
in 1 gezeigte Holzbearbeitungsmaschine weist eine
Auflagefläche 2 auf,
die im Wesentlichen eben ausgebildet ist und auf der das zu bearbeitende
Werkstück
aufgebracht werden kann. Das Holzbearbeitungswerkzeug 1 ist
im gezeigten Ausführungsbeispiel
eine Kreissäge
mit Kreissägenblättern, wobei
das Holzbearbeitungswerkzeug 1 um die Achse 3 im
Verhältnis
zur Auflagefläche 2 verschwenkbar
ist mit einem hierfür
vorgesehenen Schwenklager 4. Durch nicht gezeigte Feststelleinrichtungen
lässt sich
der Winkel zwischen Auflagefläche 2 und
Holzbearbeitungswerkzeug 1 fest einstellen. Nicht gezeigt
sind die Beine der Holzbearbeitungsmaschine 1 (die im konkreten
Fall eine Tischkreissäge
darstellt). Weitere erfindungsunwesentliche Details (wie z.B. Führungseinrichtungen)
der Holzbearbeitungsmaschine sind aus Übersichtlichkeitsgründen ebenfalls
nicht eingezeichnet. Im Schwenklager 4 ist das erfindungsgemäße Gleitelement 5 eingebracht,
das jedoch aus Maßstabsgründen nicht
gut erkennbar ist und deshalb in 2 im Detail
im Schrägriss
dargestellt ist. Das gezeigte Gleitelement 5 beschreibt
etwa einen Kreisbogen mit 90° und
hat einen etwa hutförmigen
Querschnitt. Die Gleitflächen 6, 7 des
Schwenklagers 4 (siehe 3 und 4)
liegen dabei auf den Flächen 20 bzw. 21 auf.
Die Fläche 22 verhindert
das Eintreten von Schmutz in das Schwenklager 4. Darüber hinaus
ermöglicht
die Fläche 22,
die als Steg zwischen den Gleitflächen 6, 7 des
Gleitelementes 5 dient, dass bei der Ausgestaltung des
Schwenklagers (wie im gezeigten Ausführungsbeispiel) mit einer Art
Feder 11 und Nut 10 nur ein Gleitelement 5 erforderlich
ist. Ansonsten wäre
es auch denkbar, beidseitig der Feder 11 Gleitelemente 5 einzubringen.
Die „Hutkrempen" 23 verleihen
dem Gleitelement 5 größere Stabilität und verbessern
den Sitz im Schwenklager 4. Darüber hinaus bilden die Krempen 23 in
Achsrichtung zur Drehachse gesehen die axiale Gleitlagerung. Außerdem weist
das Gleitelement 5 Vorsprünge 9 auf, die derart
angeordnet sind, dass das Gleitelement 5 einerseits einen
verbesserten Sitz im Schwenklager 4 hat und Schmutzrückstände zurückhält und abstreift. Es
ist dann ein Leichtes, an den Spitzen der Vorsprünge 9 anfallenden
Schmutz mit einem Tuch zu entfernen. Das Gleitelement 5 bzw.
das Schwenklager 4 ist damit sozusagen selbstreinigend.
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In 3 und 4 ist
noch einmal der Ausschnitt aus dem Schwenklager 4 zu sehen,
wobei 3 den Teil des Schwenklagers 4 zeigt,
der an der Unterseite der Auflagenfläche 2 angebracht wird.
In 4 ist der holzbearbeitungswerkzeugseitig angebrachte
Teil des Schwenklagers 4 erkennbar. Die Flächen 6 bzw. 7 sind
die Gleitflächen,
an denen das Gleitelement 5 anliegt. Im konkreten Fall
ist das Gleitelement 5 formschlüssig in das Schwenklager 4 zwischen
die Gleitflächen 6, 7 eingebracht.
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5a und 5b zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Schwenklagers 4, wobei in diesem Fall das Gleitelement 5 mit
der holzbearbeitungswerkzeugseitigen Seite des Schwenklagers 4 mit
der am Maschinentisch (Auflagenfläche 2) befestigten
Seite des Schwenklagers 4 axial zum Drehpunkt durchverbunden
und leicht vorgespannt ist. Dazwischen wird das Gleitelement 5 sozusagen
eingeklemmt. Damit die Schwenkung nun funktioniert, muss im maschinentischseitigen
Teil des Schwenklagers 4 eine Nut 30 sein, in
der die Verbindungsbolzen der Verbindungselemente 31 durchragen
können.
An der hinteren Seite wird dann z.B. über eine Skt-Mutter die Führung axial
vorgespannt. Die verwendeten Beilagscheiben sind ebenfalls aus dem
Gleitkunststoff, um die Reibung beim Schwenken so gering wie möglich zu
halten.