-
Aus
der
EP 0 603 506 A2 ist
ein Verfahren zur Lagebestimmung eines elektromotorisch in zwei Richtungen
angetriebenen Teils von Kraftfahrzeugen bekannt. Mit Hilfe eines
Zählers
werden beim Bewegen des Teils in seine beiden Richtungen Zahlimpulse
eines Stellungsgebers in den Zahler zum Verringern bzw. Erhöhen des
Zahlstandes entsprechend der vorgegebenen Bewegung eingegeben. Nach
Abschalten des Antriebsmotors werden die vom Stellungsgeber gelieferten
Impulse in ihrem zeitlichen Abstand vom Abschaltzeitpunkt analysiert
und einer Weiterbewegung zugeordnet.
-
Eine
Anordnung zur Nachlauferfassung von elektrischen Stellmotoren mit
inkrementaler Positionserfassung ist aus der
DE 197 02 931 C1 bekannt. Es
ist in der
DE 197
02 931 C1 eine Auswerteelektronik vorgesehen, welche die
Positionssignale von Positionsgebern feststellt. Die festgestellten
Zustände der
Positionssignale bzw. die Zustände
der Positionsgeber werden in einem nichtflüchtigen Speicher abspeichert.
Wenn also alle Systemdaten in diesem nicht flüchtigen Speicher abgelegt sind,
ist die Voraussetzung dafür
gegeben, dass die Auswerteelektronik zeitweise von der Versorgungsspannung
abgeschaltet werden kann.
-
Zur
Nachlauferfassung ist die Auswerteelektronik mit einem Puffer versehen,
damit auch nach dem Abschalten des Motors und der Versorgungsspannung
für die
Zeit des Nachlaufs die Auswerteelektronik noch in der Lage ist,
sowohl die Positionserfassung beim Nachlauf durchzuführen, als
auch die vorgesehene Abspeicherung der Daten vorzunehmen. Der nicht-flüchtige Speicher
kann ein EEPROM im Mikrocontroller der Auswerteelektronik sein.
Weiterhin wird in der
DE
197 02 931 C1 eine Pufferungskapazität verwendet, die zur Pufferung
der Versorgungsspannung der Auswerteelektronik dient.
-
Aus
der
DE 43 15 637 C2 ,
DE 197 33 581 C1 und
der
DE 198 55 996
C1 ist jeweils ein Verfahren zur Erkennung der Position
und der Bewegungsrichtung eines bewegbar gelagerten Teils eines
Antriebs für
Verstelleinrichtungen in Kraftfahrzeugen bekannt. Aus den Signalflanken
eines einkanaligen Sensors wird mittels einer Auswertelogik die
Bewegungsrichtung ermittelt. Dabei muss durch die Auswertelogik ermittelt
werden, ob die Signalflanken der alten oder der neuen Bewegungsrichtung
zuzuordnen sind.
-
In
der
DE 197 10 099
C2 und in der
DE
29 22 160 C2 sind Scheibenwischvorrichtungen offenbart, die
einen Impulsgeber zur Erzeugung von Impulsen in Abhängigkeit
der Wischerbewegung aufweisen. Die Impulse werden durch einen Zähler gezählt. Nach
einem Ausschalten des Motors werden die bis zum Stillstand auftretenden
Impulse gezählt
und für eine
weitere Steuerung genutzt.
-
Aus
der
DE 196 10 626
A1 ist eine Nachlauferfassung von elektrischen Verstellmotoren
in Kraftfahrzeugen bekannt, die Positionssignale von Positionsgebern
während
einer Unterspannung ermittelt. Der Mikrocontroller zur Nachlauferfassung
ist während
der Unterspannung zwischen Abtastzeitpunkten zur Abtastung der Positionssignale
in einen inaktiven Betriebszustand versetzt, um die Stromentnahme aus
einer Pufferkapazität
zu reduzieren. Der Mikrocontroller weist dabei eine Selbstweckvorrichtung auf,
wobei nach einer vorher bestimmbaren Zeitspanne der Mikrocontroller
selbsttätig
wieder in den aktiven Betriebszustand versetzbar ist. Der Mikrocontroller
fragt die Positionssignale von Positionsgebern zu bestimmten Abtastzeitpunkten
ab. Weiterhin wird der Mikrocontroller zwischen den notwendigen Abtastzeitpunkten
für eine
bestimmte, berechnete Zeitspanne in den inaktiven Betriebszustand
versetzt. Die berechnete Zeitspanne wird von einem detektierten
Flankenwechsel des Positionssignals an berechnet.
-
In
der
DE 101 30 183
B4 wird zur Positionserfassung eines elektromotorisch angetriebenen
Verstellsystems eines Kraftfahrzeugs die Position des Verstellsystems
in Abhängigkeit
von einem Positionssignal fortlaufend ermittelt. Das Positionssignal wird
dabei durch eine Geber-Sensor-Anordnung generiert. Das Nach laufverhalten
des Verstellsystems während
eines Einbruchs der Versorgungsspannung wird ermittelt, indem vor
dem Einbruch der Versorgungsspannung eine Geschwindigkeitskenngröße aus einer
Zeitabhängigkeit
des Positionssignals ermittelt wird, und nach dem Einbruch der Versorgungsspannung
die durch das Nachlaufverhalten beeinflusste Position durch die
Auswertung der vor dem Einbruch aktuellen Geschwindigkeitskenngröße ermittelt
wird.
-
Um
das Nachlaufverhalten ohne eine ausreichende Pufferkapazität zu ermitteln,
ist es notwendig Informationen über
das Verhalten des Fensterhebersystems kurz vor dem Einbruch der
Versorgungsspannung nach einer wieder ausreichend hohen Versorgungsspannung
auszuwerten. Die Position und die Geschwindigkeitskenngröße werden
fortlaufend in einen Speicher zumindest temporär gespeichert. In dem Speicher
wird hierzu zumindest der letzte Wert der Geschwindigkeitskenngröße oder
das letzte Mittel der Werte der Geschwindigkeitskenngröße abgelegt
und nach dem Einbruch wieder ausgelesen. Alternativ zu nicht-flüchtigen
Speichern wie EEPROM oder FRAM kann auch ein einfaches RAM mit einer
kleinen Kapazität
zur Erhaltung der Speicherladung verwendet werden.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Steuerung
eines Antriebs einer Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs weiter
zu entwickeln.
-
Diese
Aufgabe wird durch eine Steuerungsvorrichtung eines Kraftfahrzeugs
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der
Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
-
Demgemäß ist eine
Steuerungsvorrichtung eines Kraftfahrzeugs vorgesehen. Vorzugsweise
ist die Steuerungsvorrichtung zur Steuerung einer Verstelleinrichtung
des Kraftfahrzeugs, wie ein elektromotorisch angetriebener Fensterheber,
ein elektromotorisch angetriebener Spiegel, eine elektromotorisch
angetriebene Schiebetür,
eine elektromotorisch angetriebene Heckklappe oder ein elektromotorisch angetriebener
Sitz, ausgebildet.
-
Die
Steuerungsvorrichtung weist eine Recheneinheit auf, die zur Steuerung
einer Funktionseinheit, insbesondere eines Antriebsmotors einer Verstelleinrichtung
des Kraftfahrzeugs eingerichtet ist. Die Recheneinheit ist beispielsweise
als Mikrocontroller ausgebildet. Zur Steuerung der Funktionseinheit
ist die Recheneinheit beispielsweise mittels Treiber mit Leistungsschaltern
zur Bestromung des Antriebsmotors verbunden.
-
Weiterhin
weist die Steuerungsvorrichtung einen flüchtigen Speicher zur Speicherung
von Steuerungsdaten auf. Ein flüchtiger
Speicher verliert dabei die in diesem Speicher gespeicherten Daten,
sobald keine ausreichende Stromversorgung für diesen flüchtigen Speicher vorhanden
ist. Die Steuerungsdaten dienen der Steuerung der Funktionseinheit. Vorzugsweise
weisen die Steuerungsdaten Informationen über die ermittelte Position
und vorzugsweise über
die ermittelte Geschwindigkeit des zu verstellenden Teils der Funktionseinheit,
beispielsweise die Position und Geschwindigkeit einer elektromotorisch verstellbaren
Fensterscheibe auf.
-
Dabei
ist es erforderlich diese Steuerungsdaten zu Zwecken der Steuerung
zumindest temporär
abzuspeichern. Zur Speicherung und vorteilhafterweise zum Auslesen
der Steuerungsdaten ist die Recheneinheit mit dem flüchtigen
Speicher verbunden. Ein Beispiel für einen derartigen flüchtigen
Speicher ist ein Schreib-Lese-Speicher,
ein so genanntes RAM (engl. random-access-memory).
-
Weiterhin
weist die Steuerungsvorrichtung einen nicht-flüchtigen Speicher auf. Im Gegensatz zum
flüchtigen
Speicher verliert der nicht-flüchtige Speicher
die in dem nicht-flüchtigen
Speicher gespeicherten Daten nicht, wenn keine Stromversorgung den
nicht-flüchtigen
Speicher versorgt. Ein Beispiel für einen derartigen nichtflüchtigen
Speicher ist ein so genanntes EEPROM (engl. electrically-erasableprogrammable-read-only-memory)
oder E2PROM.
-
Zudem
weist die Steuerungsvorrichtung einen von der Recheneinheit verschiedenen
Schaltkreis auf. Dieser Schaltkreis und/oder die Recheneinheit sind
ausgebil det, die Recheneinheit in einen Schlafmodus zu steuern und/oder
eine Stromversorgung für
die Recheneinheit abzuschalten. In beiden Fällen ist die Stromaufnahme
der Recheneinheit signifikant reduziert, so dass die Recheneinheit
keine Operation, insbesondere keinen Programmablauf ausführen kann.
-
Während dieser
Inaktivität
der Recheneinheit ist der Schaltkreis zumindest temporär unabhängig von
der Recheneinheit aktiv. Dabei ist der Schaltkreis ausgebildet,
im Schlafmodus der Recheneinheit oder im abgeschalteten Zustand
der Recheneinheit die Steuerungsdaten aus dem flüchtigen Speicher in den nicht-flüchtigen
Speicher zu übertragen.
Die Übertragung
ist dabei vorteilhafterweise als Kopiervorgang ausgebildet. Zur Übertragung
weist der Schaltkreis vorteilhafterweise einen Zustandsgenerator
(engl. state maschine) auf, der über
seine Hardware eine fest definierte Abfolge von Funktionsschritten
der Übertragung
der Steuerungsdaten erzeugt. Diese Abfolge ist aufgrund der Definition
durch die Hardware nicht durch einen in der Recheneinheit ablaufenden
Programmablauf beeinflussbar und von dem Programmablauf in der Recheneinheit
unabhängig
startbar.
-
In
einer Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Schaltkreis eingerichtet
ist und/oder die Recheneinheit eingerichtet ist, in Abhängigkeit
von einer Detektion eines Einbruchs einer Versorgungsspannung den
Schlafmodus zu steuern und/oder die Stromversorgung für die Recheneinheit
abzuschalten. Zur Detektion des Einbruchs der Versorgungsspannung wird
anhand eines Charakteristikums des zeitlichen Verlaufs der Versorgungsspannung,
beispielsweise anhand einer Unterschreitung eines Schwellwertes, die
Steuerung und/oder das Abschalten der Recheneinheit ausgelöst. Ein
Einbruch der Versorgungsspannung ist dann gegeben, wenn die Versorgungsspannung
zumindest temporär
unter eine Sollspannung abfällt.
Eine derartige Unterspannung kann dabei die Zuverlässigkeit
der Recheneinheit signifikant reduzieren oder eine Funktionsfähigkeit
der Recheneinheit vollständig
verhindern.
-
Zusätzlich zur
Detektion des Einbruchs der Versorgungsspannung können vorteilhafterweise noch
weitere Ereignisse, wie ein Steuerbefehl eines Zentralsteuerge rätes des
Kraftfahrzeugs, eine Steuerung des Schlafmodus und/oder ein Abschalten
der Stromversorgung der Recheneinheit auslösen. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Recheneinheit zum Wechsel
vom Schlafmodus in einen Betriebsmodus weckfähig ausgebildet ist. Vorzugsweise
weist die Stromversorgung einen elektrischen Energiespeicher wie
beispielsweise einen Kondensator oder einen Akkumulator auf, der
mit der Versorgungsspannung verbunden ist. Vorteilhafterweise ist
der Energiespeicher dabei über
eine Verbindung zur Versorgungsspannung aufladbar.
-
In
einer vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Kondensator zur Pufferung
der Stromversorgung der Steuerungsvorrichtung während eines Einbruchs der Versorgungsspannung
vorgesehen. Gemäß einer anderen
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist ein Messmittel zur Messung
der Versorgungsspannung und zur Ermittlung eines Einbruchs der Versorgungsspannung
vorgesehen. Das Messmittel weist vorzugsweise einen Analog-Digital-Wandler auf.
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung weist das Messmittel einen Tiefpassfilter
zur Filterung der gemessenen Versorgungsspannung auf.
-
In
einer bevorzugten Weiterbildung ist der Schaltkreis eingerichtet,
in Abhängigkeit
von einer Detektion des Einbruchs der Versorgungsspannung die Steuerungsdaten
aus dem flüchtigen
Speicher in den nicht-flüchtigen
Speicher zu übertragen.
Vorteilhafterweise erfolgt die Detektion des Einbruchs der Versorgungsspannung
dabei mit den zuvor erwähnten
Mitteln. Die Übertragung
wird dabei beispielsweise durch ein externes Signal, durch einen
Signalimpuls oder durch eine, vorzugsweise vom Mikrocontroller ausgegebene
Bitfolge getriggert.
-
Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Schaltkreis eine
festverdrahtete Transistor-Logik zur Übertragung der Steuerungsdaten
aus dem flüchtigen
Speicher in den nicht-flüchtigen
Speicher aufweist. Aufgrund ihrer festen Verdrahtung ist die Transistor-Logik
nicht programmierbar. Die Transistor-Logik weist beispielsweise ein Gatter,
einen Signalspeicher, ein Schiebe-Register und/oder andere Standardzellen
auf, die zur Bildung ihrer jeweiligen Funktion jeweils eine Anzahl
von Transistoren aufweisen.
-
In
einer Ausgestaltung dieser Weiterbildung ist die Transistor-Logik
ausgebildet, in Abhängigkeit von
einem Signal an zumindest einem Signaleingang die Übertragung
der Steuerungsdaten zu bewirken. Zwar sind auch weitere Abhängigkeiten
von anderen Signalen möglich,
bevorzugt sind die Abhängigkeiten untereinander
jedoch verODERt, so dass die Übertragung
mit einem Anliegen des Signals am Signaleingang zwangsweise erfolgt.
Die Übertragung
ist dabei vorteilhafterweise durch den Programmablauf der Recheneinheit
nicht abbrechbar, so dass undefinierte Zustände der Recheneinheit nicht
zu einem Datenverlust führen.
Das Signal dient dabei einer Triggerung der Übertragung, die vorzugsweise
unabhängig
von einem aktuellen Status eines Softwareablaufs in der Recheneinheit
erfolgt.
-
Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung sind den Steuerungsdaten feste (nicht
variable) Adressen im flüchtigen
Speicher und/oder im nicht-flüchtigen
Speicher zugeordnet. Die Zuordnung ist dabei vorzugsweise durch
eine Verdrahtung der Hardware fest definiert. Vorzugsweise ist ein
erster Adress-Teil des flüchtigen
Speichers einem zweiten Adress-Teil des nicht-flüchtigen Speichers zugeordnet.
Sind vor der Übertragung
bereits Steuerungsdaten oder andere Daten in dem zweiten Adress-Teil des
nicht-flüchtigen
Speichers enthalten, werden diese vorteilhafterweise während der Übertragung
im nicht-flüchtigen
Speicher überschrieben.
Der Programmablauf in der Recheneinheit ist dabei vorzugsweise dazu
ausgebildet, die zu speichernden Steuerungsdaten fortlaufend in
den ersten Adress-Teil
des flüchtigen
Speichers zu schreiben und damit zu aktualisieren.
-
In
einer bevorzugten Weiterbildung weisen der flüchtige Speicher und der nichtflüchtige Speicher
eine durch den Schaltkreis steuerbare Parallelschnittstelle auf.
Die Parallelschnittstelle ermöglicht vorzugsweise
eine parallele Übertragung
von zumindest einem Byte der Steuerungsdaten. Vorzugsweise ist die
Parallelschnittstelle dabei bidirektional ausgebildet, wobei die
Richtung der Übertragung
zwischen dem flüchtigen
und dem nicht-flüchtigen
Speicher vorzugsweise durch die Transistor-Logik steuerbar ist.
Vorteilhafterweise ist die Steuerung der Parallelschnittstelle durch
so genannte Tristate-Zustände
je Bit charakterisiert.
-
Vorzugsweise
sind der Schaltkreis, der flüchtige
Speicher und der nicht-flüchtige
Speicher auf einem einzigen Halbleiterchip integriert. Die Recheneinheit
ist vorteilhafterweise auf einem weiteren Halbleiterchip integriert
und beide Halbleiterchips sind innerhalb eines Bauelementengehäuses angeordnet
und insbesondere über
Bonddrähte
verbunden.
-
Weiterhin
wird die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe durch eine Verstelleinrichtung
eines Kraftfahrzeugs gelöst.
Diese Verstelleinrichtung weist eine Verstellmechanik, einen Antriebsmotor und
die zuvor erläuterte
Steuerungsvorrichtung auf. Die Steuerungsvorrichtung ist dabei zur
Steuerung eines Antriebsstromes mit dem Antriebsmotor verbunden.
Die Steuerungsvorrichtung ist zu einer Ermittlung der Steuerungsdaten
aus dem Antriebsstrom und/oder einer sensierten Bewegung des Antriebsmotors
ausgebildet. Weiterhin ist die Steuerungsvorrichtung zur Steuerung
des Antriebsstromes in Abhängigkeit
von den Steuerungsdaten ausgebildet.
-
Zur
Steuerung einer Funktionseinheit eines Kraftfahrzeugs werden vorteilhafterweise
während eines
Betriebes der Funktionseinheit fortlaufend Steuerungsdaten ermittelt.
In einem Betriebsmodus erfolgt die Steuerung der Funktionseinheit
in Abhängigkeit
von den Steuerungsdaten durch eine Recheneinheit.
-
Wird
ein Einbruch einer Versorgungsspannung ermittelt, wird die Recheneinheit
in Abhängigkeit
von der Ermittlung des Einbruchs der Versorgungsspannung in einen
Schlafmodus gesteuert und/oder von einer Stromversorgung abgeschaltet. Die
Steuerungsdaten werden aus einem flüchtigen Speicher in einen nichtflüchtigen
Speicher übertragen,
während
die Recheneinheit im Schlafmodus gesteuert ist und/oder die Recheneinheit
von der Stromversorgung abgeschaltet ist.
-
Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung wird nach dem Einbruch der Versorgungsspannung die
Recheneinheit zur Steuerung zurück
in den Betriebsmodus überführt. Dazu
werden die in den nicht-flüchtigen
Speicher übertragenen
Steuerungsdaten in den flüchtigen
Speicher gespiegelt.
-
In
einer ersten Ausgestaltungsvariante werden dabei die Steuerungsdaten über die
Recheneinheit gespiegelt. Gemäß einer
zweiten Ausgestaltungsvariante werden die Steuerungsdaten unabhängig von
einem Programmablauf der Recheneinheit gespiegelt vorzugsweise während der Überführung in
den Betriebsmodus.
-
Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass vor
dem Schlafmodus oder vor dem Abschalten der Stromversorgung eine
Taktfrequenz für
einen Programmablauf der Recheneinheit reduziert wird, um die Stromaufnahme der
Recheneinheit zu reduzieren. In einer anderen Weiterbildung ist
vorgesehen, dass vor dem Schlafmodus oder vor dem Abschalten der
Stromversorgung weitere an der Stromversorgung angeschlossene elektrische
Verbraucher stromlos geschaltet werden. Derartig elektrische Verbraucher
sind beispielsweise Sensoren, zum Beispiel Hallsensoren und gegebenenfalls
Aktoren, Heizungselemente oder Anzeigen. Dies ermöglicht eine
an einen Abfall der Versorgungsspannung anpassbare Stromentnahme durch
die angeschlossenen Verbraucher, so dass nach lediglich kurzzeitigen
Abfällen
der Versorgungsspannung schneller die volle Betriebsfähigkeit
der Steuerungsvorrichtung wieder hergestellt ist.
-
In
einer Weiterbildung wird nach Unterschreiten eines ersten Schwellwertes
durch die Versorgungsspannung die Recheneinheit in den Schlafmodus
gesteuert und/oder von der Stromversorgung abgeschaltet. Vorzugsweise
ist ein zweiter Schwellwert vorgesehen, so dass nach Unterschreiten
des zweiten Schwellwertes durch die Versorgungsspannung eine Unterbrechung
eines Programmablauf der Recheneinheit durchgeführt wird, um insbesondere die weiteren
Verbraucher abzuschalten oder die Taktfrequenz zu reduzieren. Dabei
liegt der zweite Schwellwert vorteilhafterweise oberhalb des ersten
Schwellwertes, so dass die Versorgungsspannung während eines Einbruchs zunächst den
zweiten Schwellwert und bei weiterem Absinken der Versorgungsspannung
den ersten Schwellwert unterschreitet.
-
Im
Folgenden wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand einer
Zeichnung näher erläutert.
-
Dabei
zeigen
-
1 einen
schematischen Blockschaltplan einer Steuerungsvorrichtung,
-
2 einen
schematischen Funktionsplan einer Steuerungsvorrichtung und
-
3 eine
schematische Darstellung eines in einer Steuerungsvorrichtung implementierten
Ablaufes.
-
In 1 ist
ein schematischer Blockschaltplan einer Steuerungsvorrichtung dargestellt.
Dieser zeigt einen insbesondere integrierten Schaltkreis 100.
Ein Messeingang des Schaltkreises 100 ist über einen
Widerstand R1 mit einer Versorgungsspannung UK verbunden.
Der mit einer Kraftfahrzeugbatterie verbundene Versorgungsspannungsanschluss wird
im Kraftfahrzeug auch als Klemme 30 bezeichnet (in 1 nicht
dargestellt). Der mit dem Widerstand R1 verbundene Messeingang ist
mit einem Analog-Digital-Umsetzer 120 des Schaltkreises 100 verbunden,
der beispielsweise aus einem oder mehreren Komparatoren gebildet
sein kann, um die Versorgungsspannung UK zu
messen und auszuwerten.
-
Weiterhin
ist mit der Versorgungsspannung UK ein Anodenanschluss
einer Diode D1 verbunden. Am Kathodenanschluss der Diode ist ein
Pufferkondensator C1 angeschlossen. Die Diode D1 und der Pufferkondensator
C1 bilden eine Stromversorgung für
den Schaltkreis 100 und sind daher ebenfalls mit dem Schaltkreis 100 verbunden.
Die in dem Pufferkondensator C1 gespeicherte Ladung reicht dabei aus,
den Schaltkreis 100 auch bei einem plötzlichen Abfall der Versorgungsspannung
UK für
eine Mindestzeitspanne temporär
weiter zu betreiben. Steigt die Versorgungsspannung UK wiederum
an, wird der Pufferkondensator C1 über die Diode D1 auf eine Nennspannung
der Stromversorgung wieder aufgeladen.
-
Der
Schaltkreis 100 weist eine Recheneinheit 1000 auf,
die beispielsweise als Mikrocontrollerchip ausgebildet ist. In dieser
Recheneinheit 1000 ist ein programmierbarer Programmablauf
implementiert, der eine Steuerung eines in 1 nicht
dargestellten Antriebs ermöglicht.
Dieser Antrieb ist mechanisch mit einem Geber-Sensor-System gekoppelt, das einen Hallsensor 200 aufweist.
Dieser Hallsensor 200 ist wiederum mit dem Schaltkreis 100 verbunden.
Der Schaltkreis 100 ist dabei ausgebildet, eine Stromzufuhr
zum Hallsensor 200 abzuschalten.
-
Weiterhin
weist der Schaltkreis 100 einen mit dem Hallsensor 200 verbundenen
Eingang auf, der auf eine Unterbrechungseinheit 130 (engl.
Interrupt-Controller) wirkt. Diese Unterbrechungseinheit 130 des
Schaltkreises 100 ist zudem mit dem Analog-Digital-Umsetzer 120 und
der Recheneinheit 1000 funktional verbunden, so dass der
Hallsensor 200 oder der Analog-Digital-Umsetzer 120 ein
Unterbrechungssignal (engl. Interrupt) auslösen können, das einen Programmablauf
in der Recheneinheit 1000 beeinflusst.
-
Die
Recheneinheit 1000 liest Steuerungsdaten ein und wertet
diese zur Steuerung des nicht dargestellten Antriebs aus. Beispielsweise
wird das Sensorsignal des Hallsensors 200 ausgewertet und
aus diesem Sensorsignal eine Verstellposition und eine Verstellgeschwindigkeit
bestimmt. Zumindest die letzten vier aktuellen Verstellpositionen
und die letzten vier aktuellen Verstellgeschwindigkeiten werden fortlaufend
in einem flüchtigen
Speicher RAM des Schaltkreises 100 gespeichert. Hierzu
sind für
diese Steuerungsdaten feste Speicheradressen im flüchtigen
Speicher RAM reserviert.
-
Ebenfalls
ist im Schaltkreis 100 ein nicht-flüchtiger Speicher E2PROM
vorgesehen, der ebenfalls wie der flüchtige Speicher RAM mit der
Recheneinheit 1000 verbunden ist. In dem nicht-flüchtigen
Speicher E2PROM kann die Recheneinheit 1000 Daten
speichern, die nach einer Abschaltung der Versorgungsspannung, beispielsweise
durch Drehen eines (in 1 nicht dargestellten) zentralen
Schlüsselschalters,
nicht verloren gehen sollen. Diese Daten können beispielsweise die letzte
aktuelle Verstellposition oder Parameter sein, die für das elektromechanische
Verstellsystem spezifisch sind.
-
Weiterhin
weist der Schaltkreis 100 einen Zustandsgenerator 1500 (engl.
state maschine) auf. Dieser Zustandsgenerator 1500 fungiert
als Übertragungsschaltung
zur Übertragung
von Steuerungsdaten aus dem flüchtigen
Speicher RAM in den nicht-flüchtigen
Speicher E2PROM. Die Übertragung der Steuerungsdaten
durch den Zustandsgenerator 1500 kann dabei unabhängig von
dem Programmablauf in der Recheneinheit 1000 erfolgen.
Der Zustandsgenerator 1500 ist dabei aus einer Transistor-Logik
aufgebaut und daher nicht programmierbar. Der Zustandsgenerator 1500 führt bei
einem Triggersignal an seinem Eingang einen Übertragungsablauf zur Übertragung
der Steuerungsdaten aus dem flüchtigen
Speicher RAM in den nicht-flüchtigen
Speicher E2PROM zwingend aus.
-
In 2 ist
die Funktionsweise der zwingend ablaufenden Übertragung der Steuerungsdaten
aus dem flüchtigen
Speicher RAM in den nicht-flüchtigen Speicher
E2PROM näher
erläutert.
Wiederum sind zur Erläuterung
die Versorgungsspannung UK und der mit dem
Schaltkreis 100 verbundene Widerstand R1 dargestellt. Die
Innen-Widerstände
Ri1 bis Ri5 des Schaltkreises 100 bilden zusammen mit dem
Widerstand R1 Spannungsteiler. Abgriffe dieser Spannungsteiler sind
mit einem ersten Tiefpass 1201 und einem zweiten Tiefpass 1200 verbunden.
-
Der
erste Tiefpass 1201 ist funktional mit einer ersten Unterbrechungseinheit 1301 und
der zweite Tiefpass 1200 ist funktional mit einer zweiten
Unterbrechungseinheit 1300 verbunden, die beispielsweise
auch aus denselben Bauelementen im Schaltkreis 100 gebildet
sein können.
Der Tiefpass 1200 bewirkt dabei, dass Spannungseinbrüche der
Versorgungsspannung UK, die kürzer als
eine parametrierbare Zeitspanne sind, ausgefiltert werden. Diese Spannungseinbrüche führen daher
nicht zum Auslösen
eines Unterbrechungssignals PUVI (engl. pre-under-voltage-interrupt).
-
Sinkt
die Spannung jedoch über
die parametrierbare Zeitspanne hinaus ab, wird zunächst ein Vor-Unterbrechungssignal
PUVI ausgelöst.
Dieses Vor-Unterbrechungssignal
PUVI löst
eine Unterbrechung des Programmablaufs in der Recheneinheit 1000 aus.
Unmittelbar nachfolgend führt
die Recheneinheit 1000 Aktionen zur Reduktion der Stromaufnahme
aus der Stromversorgung 190 aus.
-
In
einer Zeit zwischen dem Vor-Unterbrechungssignal PUVI und dem Unterbrechungssignal UVI
(engl. under-voltage-interrupt) werden durch den Mikrocontroller 1000 die
Steuerungsdaten in dem flüchtigen
Speicher RAM vorteilhafterweise aktualisiert. Vorzugsweise weist
der Mikrocontroller 1000 einen zusätzlichen internen flüchtigen
Speicher (in 1 nicht dargestellt) auf. Zur
Aktualisierung werden die Steuerungsdaten vorteilhafterweise aus
dem internen flüchtigen
Speicher des Mikrocontrollers 1000 in den flüchtigen
Speicher RAM kopiert. Weiterhin weist der Mikrocontroller 1000 vorzugsweise
einen so genannten Flash und/oder ein so genanntes ROM (engl. read-only-memory)
für eine
Software-Applikation beispielsweise für die Steuerung auf.
-
Spannungseinbrüche der
Versorgungsspannung UK, die eine parametrierbare
Schwellspannung von beispielsweise 6,0 Volt unterschreiten, generieren
zunächst
das Vor-Unterbrechungssignal PUVI (engl. pre-under-voltage-interrupt),
das auf die Recheneinheit 1000 und deren Programmablauf
einwirkt. Durch dieses Einwirken können beispielsweise mit einer
Stromversorgung 190 verbundene und daher zur Recheneinheit 1000 parallel
geschaltete Verbraucher, wie der Hallsensor 200 (in 1)
durch die Recheneinheit 1000 abgeschaltet werden.
-
Weiterhin
kann die Taktung der Recheneinheit 1000 reduziert werden,
so dass die Stromentnahme aus der Stromversorgung 190 reduziert
ist. Ein Programmablauf in der Recheneinheit 1000 ist durch
die Stromversorgung 190 für einen Mindestzeitraum von
wenigen Millisekunden sichergestellt. Die Stromversorgung 190 kann
dabei beispielsweise wie in 1 durch
einen Pufferkondensator (C1) und eine Diode (D1) gebildet sein.
Weiterhin kann die Recheneinheit 1000 nachfolgend in einen
weckfähigen Schlafmodus
wechseln.
-
Sinkt
die Versorgungsspannung UK weiterhin ab,
wird nach Unterschreiten eines Schwellwertes ein Unterbrechungssignal
UVI (engl. under-voltage-interrupt) generiert, das auf einen Schalter 1900 derart
einwirkt, dass die Recheneinheit 1000 abrupt von der Stromversorgung 190 getrennt
wird und die Recheneinheit 1000 keinen Strom aus der Stromversorgung 190 mehr
entnimmt. Weiterhin wirkt dasselbe Unterbrechungssignal UVI über einen
Eingang des Zustandsgenerators 1500 auf dessen Transistor-Logik
ein, die die Übertragung
der Steuerungsdaten aus dem flüchtigen
Speicher RAM in den nicht-flüchtigen
Speicher E2PROM zwingend bewirkt. Hierzu
entnimmt der Zustandsgenerator 1500 die nötige Energie
der Stromversorgung 190, die hierzu vorteilhafterweise
eine ausreichende Restladung im Pufferkondensator C1 aufweist. Während der Übertragung
der Steuerungsdaten durch den Zustandsgenerator 1500 ist
die Recheneinheit 1000 von der Stromversorgung 190 getrennt.
-
In 3 ist
ein im Schaltkreis 100 implementierter Ablauf als Flussdiagramm
schematisch dargestellt. Nach dem Start des Betriebsmodus der Steuerungsvorrichtung
kann in Schritt 1 irgendwann während des laufenden Betriebes
eine Unterspannung der Versorgungsspannung UK erkannt
werden. In Schritt 2 erfolgt eine Entprellung des gemessenen
Signals beispielsweise durch einen Tiefpass, um ein Fehlauslösen zu verhindern.
Nachfolgend wird in Schritt 3 das Unterspannungsereignis
bewertet und entschieden, ob ein Unterbrechungssignal (Interrupt) ausgelöst wird.
Wird kein Interrupt ausgelöst,
wird in Schritt 4 die Applikation, beispielsweise das automatische
Schließen
der Fensterscheibe, durch die Steuerungsvorrichtung fortgeführt.
-
Wird
in Schritt 4 ein Interrupt ausgelöst, wird in Schritt 5 entschieden,
ob Sensoren, beispielsweise Hallsensoren (200), weggeschaltet
werden, um deren Stromentnahme aus der Stromversorgung (190) zu
verhindern. Werden die Sensoren weggeschaltet, wird die Versorgungsspannung
UK in Schritt 7 nochmals entprellt.
Andernfalls werden in Schritt 6 die Sensorsignale weiter
ausgewertet.
-
Nachfolgend
wird in Schritt 8 überprüft, ob die
als Mikrocontroller μC
ausgebildete Recheneinheit (1000) von der Stromversorgung
(190) getrennt werden soll. Erfolgt eine Trennung nicht,
wird in Schritt 9 die Applikation fortgesetzt. Anderenfalls werden
in Schritt 10 sowohl der Mikrocontroller μC (1000)
als auch die Sensoren (200) von der Stromversorgung (190)
getrennt. Zudem wird die so genannte „State Maschine" 1500 getriggert,
so dass diese in Schritt 11 N-Byte Steuerungsdaten, beispielsweise
8 Byte aus dem flüchtigen
Speicher (RAM) in den nicht-flüchtigen
Speicher (E2PROM) autark kopiert.
-
Danach
ist die Versorgungsspannung in Schritt 12 bereits unter
3V abgefallen. Nach einem unbestimmten Zeitintervall ΔtL erreicht die Versorgungsspannung UK in Schritt 13 wieder eine Sollspannung
USoll, so dass in Schritt 14 der
Mikrocontroller μC
wieder aktiviert wird und die Applikation ggf. vorgesetzt werden
kann.
-
- 100
- Schaltkreis,
Elektronik
- 120,
A/D
- Analog-Digital-Umsetzer
- 130,
1300, 1301
- Unterbrechungseinheit, Interrupt-Controller
- 190
- Stromversorgung
- 200
- Hallsensor
- 1000, μC
- Recheneinheit,
Mikrocontroller
- 1200,
1201, TP
- Tiefpass
- 1500
- State
Maschine, Zustandsgenerator
- 1900
- Schalter,
Transistor
- RAM
- flüchtiger
Speicher
- E2PROM, EEPROM
- nicht-flüchtiger
Speicher
- C1
- Pufferkondensator,
Kapazität
- D1
- Diode
- R1,
Ri1, Ri2, Ri3, Ri4, Ri5
- Widerstand
- GND
- Masse
- UK
- Versorgungsspannung, Klemmspannung
- UVI,
PUVI
- Unterbrechung
bei Unterspannung
- N-Byte
- Anzahl
Byte von Steuerungsdaten
- ΔtL
- Zeitspanne
- USoll
- Sollspannung