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Die
Erfindung betrifft ein Hydrogel sowie dessen Herstellung und die
Verwendung in der modernen Wundbehandlung.
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Hydrogele
sind bereits seit einiger Zeit dem Anwender als Wundbehandlungsmittel
bekannt. Diese Produkte zeichnen sich durch einen hohen Wassergehalt
aus und sind besonders geeignet, in der feuchten Wundbehandlung
eingesetzt zu werden. Angeboten werden Hydrogele in Form von gefriergetrockneten
Pads, durchsichtigen Kompressen oder als amorphe Gele in Tuben und
Spritzen.
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In
der Patentliteratur sind Hydrogele zur Wundbehandlung beispielsweise
durch die europäischen
Patentschrift
EP 382
128 B1 bekannt. Hierin wird ein vernetztes wundsekretabsorbierendes
Hydrogel beschrieben, das durch Vernetzung eines natürlichen
Gelierungsmittels ausgewählt
aus der Gruppe Collagen, Gelatine, Pektin und/oder Alginate mit
einem Copolymer aus einer oder mehreren Vinylcarbonsäuren und
wenigstens einem ihrer Salze hergestellt wird. Neben den mittels
eines Vernetzungsmittels vernetzten Polymeren enthält das Hydrogel
weiterhin einen mehrwertigen Alkohol sowie Wasser oder eine physiologische
Kochsalzlösung.
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Ein
weiteres Hydrogel zur Anwendung als Wundverband ist in der
EP 848 621 B1 beschrieben,
das ein "bacteriostatic
agent" und Fasern
umfasst. Die Fasern sollen in das Gel eingearbeitet sein und Kationen zur
Vernetzung des Hydrogels bereitstellen. Das Hydrogel soll zudem
eine Viskosität
von 20.000 bis 1.000.000 cPs aufweisen.
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Weiterhin
wird mit der
EP 987
019 A1 ein Hydrogel zur Behandlung von Wunden beschrieben,
das seinerseits eine Zusammensetzung aufweist, die in halbfester
Form vorliegt. Die Zusammensetzung umfasst neben Wasser und einem
Antibiotikum auch Partikel, die in der Lage sind, mindestens 30
Gew.-% ihres Eigengewichtes an Wasser aufzunehmen und mindestens
70 Gew.-% ihres Eigengewichtes an Wasser abzugeben. Die halbfeste
Zusammensetzung soll neben einem Polyol mindestens zwei Geliermittel
umfassen.
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Mit
der
DE 100 12 026
A1 wird ein Gel sowie die Verwendung eines Gels zum Lösen von
Verkrustungen von Wunden beschrieben. Das beschriebene wässrige Gel
soll ausgeprägte
mikrobiozide Wirkung aufweisen und Polyhexamethylguanidin sowie
Glycerin und Hydroxyethylcellulose enthalten. Des Weiteren kann
das Gel als wässrige
Lösung
eine Kochsalz- oder Ringer-Lösung
aufweisen.
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Ein
Hydrogel zur Anwendung als Wundverband ist darüber hinaus in der europäischen Patentschrift
EP 576 523 B2 beschrieben.
Dieses Hydrogel besteht aus einem wasserunlöslichen, in Wasser quellbaren
vernetzten Cellulosederivat, Wasser und einer Polyolkomponente.
Das mit dieser Patentschrift beschriebene Gel betrifft in erster
Linie die Entfernung von nekrotischem Gewebe, da es die Notwendigkeit
des Einsatzes eines chemischen Debridierungsmittels oder chirurgischen
Herausschneidens verringert.
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Diese
durch den Stand der Technik bekannten Hydrogele weisen insgesamt
oder teilweise Eigenschaften auf, die vom Anwender eher als nachteilig
empfunden werden oder sie enthalten Inhaltsstoffe, die vom Anwender
in manchen Behandlungsfällen
als eher kritisch eingeschätzt
oder in einem fortschreitenden Wundheilungsverlauf als störend angesehen
werden. Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Hydrogel bereitzustellen, das in der modernen Wundbehandlung einzusetzen
ist, das in der Anwendung einer Wunde ein wundheilungsförderndes
Klima bereitstellt und das die Nachteile der bekannten Hydrogele vermeidet.
Dabei soll das Hydrogel sowohl bei trockenen Wunden als auch bei
Wundsekret absondernden Wunden angewendet werden können und
bei der Behandlung dieser verschiedenen Wunden eine schonende Debridierung
gewährleisten.
Weiterhin ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Hydrogel
bereitzustellen, das schmerzlindernd wirkt und in der Anwendung
ein Gleichgewicht zwischen Wunde und Wundbehandlungsmittel bereitstellt.
Eine weitere Aufgabe besteht darin, ein Hydrogel als Wundfüller zur
Verfügung
zu stellen, das im applikationsfähigen
Zustand eine gute Modellierbarkeit gewährleistet und bei Aufnahme
von Wundexsudat einen guten Zusammenhalt aufweist und keinen nennenswerten
Abbau der Viskosität
zeigt. Darüber
hinaus ist es eine Aufgabe, ein Verfahren bereitzustellen, mit dem
ein wundheilungsförderndes
Hydrogel hergestellt werden kann.
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Gelöst werden
diese Aufgaben durch ein Hydrogel mit einem Wassergehalt von mindestens
50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Hydrogels, wobei das
Hydrogel mindestens ein gelbildendes Polysaccharid, mindestens ein
Acrylsäure-Derivat
und ein Elektrolyt-Gemisch umfasst, wobei das Elektolyt-Gemisch
mindestens zwei verschiedene Elektrolyte aufweist.
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Ein
Vorteil dieses Hydrogels besteht darin, dass durch die Kombination
von gelbildenden Polysacchariden zusammen mit einem Acrylsäurederivates
ein Hydrogel bereit gestellt werden kann, das je nach Wundentyp
sowohl saugende Eigenschaft – bei
stark nässenden
Wunden – als
auch wasserabgebende Eigenschaft – bei trockenen Wunden – aufweist,
und das sehr gut modellierbar ist. Überraschender Weise hat sich gezeigt,
das ein solches Hydrogel auch mittels elektromagnetischer Strahlung
oder Elektronen- oder Positronenstrahlung sterilisierbar ist. Werden
nämlich
gelbildende Polysaccharide zur Bildung des Hydrogels alleine verwendet,
so wird nach der Sterilisation mittels Strahlen oder Teilchen ein
Gel erhalten, dass nur eine unzureichende Viskosität und eine
unzureichende Wasseraufnahmekapazität aufweist. Wird auf der anderen
Seite ein Gel alleine aus Acrylsäurederivaten
aufgebaut, wird ein Gel erhalten, das zwar durch Strahlen oder Teilchen
sterilisierbar ist, jedoch eine unzureichende Modellierfähigkeit
besitzt und zudem eine schlechte Wasserabgabefähigkeit aufweist. Zudem kann
einer Wunde mit einem erfindungsgemäßen Hydrogel durch das Elektrolyt-Gemisch
ein überaus
wundheilungsförderndes
Klima bereitgestellt werden, da durch die mindestens zwei Elektrolyte
ein dem Wundserum ähnliches
Elektrolytgemisch bereit gestellt werden kann. Mit diesem Hydrogel
kann darüber
hinaus ein Wundbehandlungsmittel bereitgestellt werden, das ein
in einer Wunde vorliegende nekrotisches Gewebe aufbricht und eine
schonende Debridierung gewährleistet.
Diese Debridierung ist die Vorraussetzung für einen natürlichen Zellaufbau, der ausgehend
von den Wundrändern
einen kontinuierlichen Heilungsverlauf kennzeichnet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das erfindungsgemäße Hydrogel
kein Konservierungsmittel auf. Darüber hinaus soll ein erfindungsgemäßes Hydrogel
insbesondere keine antimikrobiell, fungizid, antibakteriell oder
in einer anderen Weise Pilze, Mikroben, Bakterien, Viren im Wachstum
hemmende oder abtötende
Wirkstoffe umfassen.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst ein erfindungsgemäßes Hydrogel vorzugsweise
mindestens ein gelbildendes Polysaccharid ausgewählt aus der Gruppe der Cellulose-Derivate oder
deren Salze, Alginate oder deren Derivate, Chitin oder dessen Derivate
oder dessen Salze oder Stärke. Hierbei
ist der Ursprung der gelbildenden Polysaccharide unbeachtlich, das
heißt,
dass diese gelbildenden Polysaccharide pflanzlichen oder tierischen
Ursprungs sein können
oder auf synthetischem Weg beispielsweise durch mikrobiologische
Verfahren hergestellt sein können.
Es ist auch möglich
Polysaccharide zu verwenden, die pflanzlichen oder tierischen Ursprungs
und durch chemische Synthese modifiziert sind.
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Zu
der Gruppe der Cellulose-Derivate zählen im Zusammenhang mit der
vorliegenden Erfindung insbesondere Celluloseether und Celluloseester
sowie deren Salze. Als Celluloseether kommen hierbei insbesondere
Hydroxyalkylcellulosen insbesondere Hydroxy-C1-6-alkylcellulose
wie zum Beispiel Hydroxymethylcellulose, Hydroxyethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose oder Hydroxybutylcellulose und ganz besonders
bevorzugt Hydroxymethylcellulose oder Hydroxyethylcellulose zum
Einsatz. Als Celluloseester kommen hierbei insbesondere Carboxyalkylcellulose
insbesondere Carboxy-C1-6-alkylcellulose
wie zum Beispiel Carboxymethylcellulose, Carboxyethylcellulose,
Carboxypropylcellulose oder Carboxybutylcellulose und ganz besonders
bevorzugt Carboxymethylcellulose oder Carboxyethylcellulose zum
Einsatz.
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Gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Hydrogel mindestens zwei verschiedene gelbildende Polysaccharide.
Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die mindestens zwei
Polysaccharide ausgewählt
werden aus der Gruppe der Cellulose-Derivate oder deren Salze insbesondere
Celluloseether und Celluloseester, Alginate oder deren Derivate,
Chitin oder dessen Derivate oder dessen Salze oder Stärke. Besonders
bevorzugt umfasst ein erfindungsgemäßes Hydrogel hierbei mindestens zwei
Polysaccharide aus der Gruppe der Celluloseether und Celluloseester.
Ganz besonders bevorzugt ist ein Hydrogel, das als gelbildende Polysaccharide
Hydroxyalkylcellulose und Carboxyalkylcellulose enthält, Weiterhin
kann ein erfindungsgemäßes Hydrogel
als gelbildendes Polysaccharid insbesondere mindestens ein wasserlösliches
Cellulose-Derivat umfassen. Ganz besonders bevorzugt umfasst dieses
Hydrogel mindestens zwei verschiedene gelbildende, wasserlösliche Polysaccharide.
Diese Polysaccharide zeichnen sich dadurch aus, dass sie innerhalb
des Gels keine gequollenen Partikel bilden wodurch wiederum ein
sehr homogenes Hydrogel resultiert. Zudem zeigt ein wasserlösliches
Polysaccharid umfassendes Hydrogel bei der Auftragung auf einer
Wunde eine besonders gute Streichfähigkeit auf, bildet zudem eine
besonders glatte Oberfläche
aus und ist besonders gut modellierbar. Ganz besonders bevorzugt
werden hierbei wasserlösliche
Cellulose-Derivate,
die nicht quervernetzt sind.
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Es
kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das erste gelbildende Polysaccharid
ausgewählt
wird aus der Gruppe der Cellulose-Derivate insbesondere Hydroxyalkylcellulose
oder Carboxyalkylcellulose und das zweite gelbildende Polysaccharid
ausgewählt
wird aus der Gruppe der Alginate, insbesondere Natrium-, Kalium-
oder Kalziumalginat, und/oder Chitin oder dessen Derivate oder Salze.
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Bei
der Verwendung von insbesondere zwei gelbildenden Polysacchariden
ist weiterhin besonders bevorzugt ein erstes nichtionisches Polysaccharid
und mindestens ein zweites ionisches Polysaccharid einzusetzen.
Es kann aber auch vorgesehen sein, das zwei nichtionische Polysaccharide
oder zwei ionische Polysaccharide Verwendung finden. Hierbei können insbesondere
als nichtionisches Polysaccharid wasserlösliche Celluloseether und ganz
besonders bevorzugt wasserlösliche
Hydroxyalkylcellulosen eingesetzt werden. Als ionische Polysaccharide
können
hierbei insbesondere wasserlösliche
Celluloseester und ganz besonders bevorzugt wasserlösliche Carboxyalkylcellulosen
eingesetzt werden. Es kann aber auch vorgesehen sein, als ionisches
Polysaccharid ein Alginat oder ein Gemisch aus verschiedenen Alginaten
wie beispielsweise Natrium-, oder Kalziumalginat einzusetzen.
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Das
in einem erfindungsgemäßen Hydrogel
vorhandene Acrylsäure-Derivat
dient in erster Linie als Strukturbildner oder Viskositätsverbesserer.
Hierzu sind besonders Polyacrylsäure
und deren Salze und insbesondere quervernetzte Polyacrylate geeignet.
Diese Polyacrylsäure-Derivate
weisen zudem den Vorteil auf, dass sie einen erheblichen Anteil
ihres Eigengewichtes an Wasser aufnehmen können. Durch die Kombination dieser
Acrylsäure-Derivate
mit mindestens einem gelbildenden Polysaccharid lässt sich
somit gezielt ein Hydrogel herstellen, dessen Wasseraufnahme- und
Wasserabgabekapazität
gesteuert werden kann.
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Des
Weiteren ist vorgesehen, dass das Hydrogel eine dynamische Viskosität von 5.000
bis 60.000 mPa s, insbesondere 5.000 bis 50.000 mPa s und ganz besonders
10.000 bis 40.000 mPa s aufweist (gemessen Bohlin-Rheometer Typ
CSR-10, Kegelspindel 4°/∅ 40
mm, Spaltabstand 100 μm,
Oszillometrische Messung, T = 22-27 °C). Ein solches Hydrogel lässt sich
besonders gut und gleichmäßig beispielsweise
mit einem Spachtel über
und in einer Wunde verteilen, weist auch bei der Aufnahme von Wundexsudat
einen guten Zusammenhalt auf und fließt nicht aus einer zu behandelnden
Wunde.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Hydrogel mindestens ein gelbildendes Polysaccharid und
ein Acrylsäure-Derivat,
wobei das Gewichtsverhältnis
des oder der Polysaccharide zu dem Acrylsäure-Derivat in dem Hydrogel
dem Verhältnis
von 20:1 bis 1:1, insbesondere 15:1 bis 1:1 und ganz besonders 10:1
bis 1:1 entspricht.
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Weiterhin
ist vorgesehen, dass das Hydrogel bezogen auf das Gesamtgewicht
des Hydrogels mindestens 50 Gew.-% Wasser, 0,5-10 Gew.-% gelbildendes
Polysaccharid, 0,05-6,0 Gew.-% Acrylsäure-Derivat und 0,001-4,0 Gew.-%
Elektolyt-Gemisch umfasst. Insbesondere umfasst das Hydrogel mindestens
50 Gew.-% Wasser, 1-6 Gew.-% gelbildendes Polysaccharid, 0,5-4,0
Gew.-% Acrylsäure-Derivat
und 0,001-2,0 Gew.-% Elektolyt-Gemisch.
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Wird
dem Hydrogel neben einem ersten gelbilden Polysaccharid ein zweites
gelbildendes Polysaccharid zugesetzt, so umfasst dieses Hydrogel
bezogen auf das Gesamtgewicht des Hydrogels mindestens 50 Gew.-%
Wasser, 0,5-5 Gew.-% erstes gelbildendes Polysaccharid, 0,5-5 Gew.-%
zweites gelbildendes Polysaccharid, 0,05-6,0 Gew.-% Acrylsäure-Derivat
und 0,001-4,0 Gew.-% Elektolyt-Gemisch. Insbesondere umfasst das
Hydrogel mindestens 50 Gew.-% Wasser, 0,5-4 Gew.-% erstes gelbildendes
Polysaccharid, 0,5-4 Gew.-% zweites gelbildendes Polysaccharid,
0,5-4,0 Gew.-% Acrylsäure-Derivat
und 0,001-2,0 Gew.-% Elektolyt-Gemisch.
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Werden
mindestens zwei verschiedene gelbildende Polysaccharide eingesetzt,
so kann insbesondere vorgesehen sein, dass das Gewichtsverhältnis des
ersten zu dem zweiten Polysaccharid zueinander dem Verhältnis von
1:6 bis 6:1 und insbesondere 1:4 bis 4:1 entspricht. Wird dabei
beispielsweise als erstes gelbildendes Polysaccharid Hydroxyethylcellulose
und als zweites gelbildendes Polysaccharid Carboxymethylcellulose eingesetzt,
so kann über
das Verhältnis
dieser beiden Komponenten weiterhin die Wasseraufnahme- bzw. Wasserabgabekapazität des Gels eingestellt
werden. Wird beispielsweise der Anteil an Carboxymethylcellulose
gleich eins und der Anteil an Hydroxyethylcellulose größer als
eins gesetzt, so wird im Vergleich zu einem Hydrogel, das gleiche
Anteile der beiden Cellulosederivate enthält, ein Hydrogel erhalten,
das eine höhere Wasserabgabe
zeigt. Wird dagegen der Anteil an Hydroxyalkylcellulose gleich eins
und der Anteil an Carboxymethylcellulose größer als eins gesetzt, so wird
im Vergleich zu einem Hydrogel, das gleiche Anteile der beiden Cellulosederivate
enthält,
ein Hydrogel erhalten, das eine höhere Wasseraufnahme zeigt.
Die Testungen zur Wasseraufnahme- beziehungsweise Wasserabgabekapazität werden
dabei analog zu St. Thomas und P. Hay, Ostomy/Wound Management1995,
Vol. 41, Nr.3 S.54-59 durchgeführt.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist vorgesehen, dass ein erfindungsgemäßes Hydrogel ein sterilisiertes
Hydrogel ist, insbesondere ist dabei vorgesehen, dass das Hydrogel
durch elektromagnetische Strahlung oder Elektronen- oder Positronenstrahlung
sterilisiert ist. Das Hydrogel kann jedoch auch mittels Dampfsterilisation
sterilisiert sein.
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Für den Fall
das ein erfindungsgemäßes Hydrogel
mittels elektromagnetischer Strahlung oder Elektronen- oder Positronenstrahlung
sterilisiert ist, ist weiterhin bevorzugt vorgesehen, dass dieses
Hydrogel eine dynamische Viskosität von 5.000 bis 60.000 mPa
s, insbesondere 5.000 bis 40.000 mPa s und ganz besonders 10.000
bis 40.000 mPa s (Bohlin-Rheometer Typ CSR-10, Kegelspindel 4°/∅40
mm, Spaltabstand 100 μm, Oszillometrische
Messung) auf. Auch ein solches Hydrogel lässt sich besonders gut und
gleichmäßig beispielsweise
mit einem Spachtel über
und in einer Wunde verteilen. Dieses Hydrogel weist auch bei der
Aufnahme von Wundexsudat einen guten Zusammenhalt auf und fließt nicht
aus einer zu behandelnden Wunde.
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Geeignete
Elektrolyte in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung sind
Verbindungen, die insbesondere beim Auflösen in Wasser, zur Dissoziation
in Ionen befähigt
sind und die aus mono-, di- und/oder trivalenten Ionen aufgebaut
sind. Diese Elektrolyte können
beispielsweise als anorganische oder organische Salze vorliegen
und sind in jedem Fall verschieden von den ebenfalls von dem vorliegenden
Hydrogel umfassten Polymeren, die eventuell ionischen Charakter
aufweisen. Besonders geeignet sind in diesem Zusammenhang Chloride,
Iodide, Sulfate, Hydrogensulfate, Karbonate, Hydrogenkarbonate,
Phosphate, Dihydrogenphosphate oder Hydrogenphosphate der Alkali-
und Erdalkalimetalle. Insbesondere können als Elektrolyt-Gemisch
in einem erfindungsgemäßen Hydrogel
Natrium-, Kalium- und Kalziumchlorid Verwendung finden. Dieses Elektrolytgemisch
simuliert in besonders guter Weise das Elektrolyt-Gemisch in einem
von einer Wunde abgegebenen Wundserum. Damit stellt ein dieses Elektrolytgemisch
enthaltendes Hydrogel einer Wunde ein besonders wundheilungsförderndes
Klima zur Verfügung.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
weist das Hydrogel eine Leitfähigkeit
von mindestens 4000 μS
cm–1 insbesondere
mindestens 6000 μS
cm–1 und
ganz besonders bevorzugt 6000-20000 μS cm–1.
Die Leitfähigkeit
ist insbesondere durch die Menge an Elektrolyt-Gemisch einzustellen.
Dieses Einstellen ist vorteilhaft, da die Leitfähigkeit eines Hydrogels von
den Komponenten des Gels und ihren Konzentrationen abhängt. Beispielsweise
ist die Leitfähigkeit
abhängig
von der Art und der Konzentration des eingesetzten gelbildenden
Polymers oder von der Art und der Konzentration des eingesetzten
Polyols. Diese Komponenten setzten in unterschiedlichem Maß die Leitfähigkeit
eines Hydrogels im Vergleich zu einer reinen Salzlösung herunter.
Somit muss die Menge an Elekrolyt-Gemisch individuell an die übrigen Inhaltsstoffe
des Gels angepasst werden, um eine bestimmte Leitfähigkeit
einzustellen.
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Es
kann auch vorgesehen sein, dass das Hydrogel eine solche Menge an
Elektrolyt-Gemisch
aufweist, dass das Hydrogel seinerseits eine freie Ionenkonzentation
aufweist, die der freien Ionenkonzentration einer physiologischen
Elektrolytlösung
bzw. einer isotonischen Elektrolytlösung entspricht. Alternativ
hierzu kann das Hydrogel auch ein isotonisches Hydrogel sein.
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Insbesondere
kann auch vorgesehen sein, dass das Hydrogel Ringerlösung umfasst.
Hierbei soll unter einer Ringerlösung
eine isotonische Salzlösung
verstanden sein, die Natriumchlorid, Kaliumchlorid und Kalziumchlorid
enthält.
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In
einer weiteren alternativen Ausgestaltung der Erfindung weist das
Hydrogel zusätzlich
ein Polyol auf. Dieses Polyol ist hervorragend als Feuchtigkeitsspender
geeignet und stellt somit für
die der Wunde umgebenden Haut eine pflegende Komponente dar. Insbesondere
sind hierzu Polyole geeignet, die ausgewählt werden aus der Gruppe Glycerin,
Glykol, Propylenglycol, Polyethylenglykol, Polypropylenglycol, Polyethylenpropylenglykol,
Sorbitol, Sorbit oder deren Mischungen. Insbesondere können als
Polyol in dem vorliegenden Hydrogel Glycerin, Polyethylenglykol
oder Sorbit sowie Mischungen hiervon eingesetzt werden.
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Wird
dem Hydrogel ein Polyol zugesetzt so umfasst dieses Hydrogel bezogen
auf das Gesamtgewicht des Hydrogels mindestens 50 Gew.-% Wasser,
5-30 Gew.-% Polyol, 0,5-10 Gew.-% gelbildendes Polysaccharid, 0,05-6,0
Gew.-% Acrylsäure-Derivat
und 0,001-4,0 Gew.-% Elektolyt-Gemisch. Insbesondere weist das Hydrogel
mindestens 50 Gew.-% Wasser, 10-30 Gew.-% Polyol, 1-6 Gew.-% gelbildendes
Polysaccharid, 0,5-4,0 Gew.-% Acrylsäure-Derivat und 0,001-2,0 Gew.-%
Elektolyt-Gemisch auf.
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Wird
dem Hydrogel in einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens neben
einem Polyol und einem ersten gelbildenden Polysaccharid zusätzlich ein
zweites gelbildendes Polysaccharid zugesetzt so umfasst dieses Hydrogel
bezogen auf das Gesamtgewicht des Hydrogels mindestens 50 Gew.-%
Wasser, 5-30 Gew.-% Polyol, 0,5-5 Gew.-% erstes gelbildendes Polysaccharid
und 0,5-5 Gew.-% zweites gelbildendes Polysaccharid, 0,05-6,0 Gew.-%
Acrylsäure-Derivat
und 0,001-4,0 Gew. % Elektolyt-Gemisch. Insbesondere weist das Hydrogel
dann mindestens 50 Gew.-% Wasser, 10-30 Gew.-% Polyol, 0,5-4 Gew.-%
erstes gelbildendes Polysaccharid und 0,5-4 Gew.-% zweites gelbildendes
Polysaccharid, 0,5-4,0 Gew.-% Acrylsäure-Derivat und 0,001-2,0 Gew.-%
Elektolyt-Gemisch auf.
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Neben
dem Hydrogel selbst ist auch die Herstellung eines Hydrogels, insbesondere
eines oben beschriebenen Hydrogels, Gegenstand der vorliegenden
Erfindung. Das erfindungsgemäße Verfahren
umfasst dabei folgende Verfahrensschritte:
- a)
Bereitstellen einer wässrigen
Lösung
umfassend ein Acrylsäure-Derivat,
- b) Zugeben einer Suspension umfassend mindestens ein pulverförmiges Polysaccharid
zu der unter a) bereitgestellten Lösung und
- c) Bestrahlen der unter b) hergestellten Zusammensetzung mit
elektromagnetischer Strahlung oder Elektronen- oder Positronenstrahlung
zur Einstellung der Viskosität
des Hydrogels.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens wird die unter a) bereitgestellte wässrige Lösung umfassend
ein Acrylsäure-Derivat
auf einen pH-Wert zwischen 5,5 und 7,0 eingestellt. Gemäß einem
besonders bevorzugten Verfahren umfasst die unter b) genannte Suspension
weiterhin ein Polyol, insbesondere ein flüssiges Polyol. Weiterhin bevorzugt
wird diese Suspension hergestellt, indem das pulverförmige Polysaccharid
in ein bei Raumtemperatur flüssiges
Polyol eingerührt
wird. Insbesondere ist dabei vorgesehen, die unter b) zuzugegebene
Suspension herzustellen, indem das mindestens eine Polysacharid
in ein bei Raumtemperatur flüssiges
Polyol eingerührt
wird und die unter a) genannte wässrige
Lösung
vor dem Zugeben der unter b) hergestellten Suspension einen pH-Wert
zwischen 5,5 und 7,0 einzustellen. Des Weiteren ist vorgesehen,
dass insbesondere die unter a) angeführte wässrige Lösung ein Elektrolyt-Gemisch umfasst,
das seinerseits mindestens zwei Elektrolyte umfasst. Weiterhin bevorzugt
kann die Bestrahlung insbesondere mittels β-Strahlung durchgeführt werden.
Dabei sind insbesondere Dosen von 20-35 kGy vorteilhaft.
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Damit
ist weiterhin eine Zusammensetzung Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
die zur Herstellung eines mittels elektromagnetischer Strahlung
oder Elektronen- oder Positronenstrahlung sterilisierten Hydrogels
geeignet ist und mindestens ein gelbildendes Polysaccharid, ein
Acrylsäurederivat
und ein mindestens zwei verschiedene Elekrolyte umfassendes Elektrolyt-Gemisch
umfasst und eine dynamische Viskosität von höchstens 40.000 mPa s (gemessen
Bohlin-Rheometer Typ CSR-10, Kegelspindel 4°/∅40 mm, Spaltabstand 100 μm, Oszillometrische
Messung, T = 22-27 °C)
besitzt.
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Ein
erfindungsgemäßes Hydrogel
ist insbesondere zur Behandlung von vergleichsweise tiefen Wunden
geeignet und lässt
sich hervorragend als Wundfüller
einsetzen. So lassen sich beispielsweise tiefe dermale Ulzera, die
sehr häufig
stark nässend
sind mit diesem Hydrogel behandeln. Hierbei wird das Heraussickern von
Flüssigkeit
aus der Wunde verhindert oder wenigstens verringert und gleichzeitig
durch die Bereitstellung eines Elektrolyt-Gemischs ein Wundbehandlungsmittel
bereitgestellt, das die Wundheilung fördert. Darüber hinaus können mit
dem vorliegenden Gel aber auch trockene Wunden wie beispielsweise
trockener Ulcus curis behandelt werden. Hierbei zeigt das vorliegende
Hydrogel seine Fähigkeit
der Wunde Flüssigkeit
zuzuführen und
die Entfernung von unerwünschten
Substanzen, Belägen
und Nekrosen durch eine schonende Debridierung zu gewährleisten.
Unterstützt
wird der Wundheilungsprozess durch einen semi-occlusiven Abschluss
mittels eines sekundären
Wundverbandes wie beispielsweise eines Filmverbandes wodurch unerwünschten
Kontaminationen verhindert werden. Andere Kategorien von Wunden,
für die
das Gel angewendet werden kann, umfassen ohne darauf beschränkt zu sein
Dekubitus Stufe I, II, III (Druckgeschwür), Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür, offenes
Bein), diabetisches Fußsyndrom,
Hautgeschwüre,
Blutgeschwüre,
Verbrennungen ersten und zweiten Grades, Schürfwunden und chronische Wunden.
Damit betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung eines
Hydrogels, das mindestens ein gelbildendes Polysaccharid, ein Acrylsäure-Derivat
und ein Elektrolyt-Gemisch umfasst, wobei das Elektrolyt-Gemisch
mindestens zwei verschiedene Elektrolyte aufweist; zur Herstellung
eines Mittels zur Wundheilung insbesondere zur Behandlung von Dekubitus
Stufe I, II, III (Druckgeschwür)
oder Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür, offenes Bein) oder diabetisches
Fußsyndrom oder
Hautgeschwüre
oder Blutgeschwüre
oder Verbrennungen ersten und zweiten Grades oder Schürfwunden oder
chronische Wunden.
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Neben
dem Hydrogel als solches betrifft die vorliegende Erfindung auch
eine Wundauflage, die ein medizinisches Trägermaterial und ein Hydrogel
der beschriebenen Art umfasst. Insbesondere kommen hierbei als Trägermaterial
Vliesstoffe oder textile Gewirke, Gestricke oder Gewebe aus natürlichen
oder synthetischen Fasermaterialen zum Einsatz. Insbesondere wird
dabei das medizinische Trägermaterial
mit dem Hydrogel einseitig oder mehrseitig beschichtet oder imprägniert.
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In
einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist weiterhin vorgesehen,
dass das erfindungsgemäße Hydrogel
in einer Verpackung angeordnet ist. Insbesondere ist dabei vorgesehen,
dass das Hydrogel in der Verpackung steril verpackt ist. Hierbei
können
Verpackungen wie beispielsweise Behälter mit Schraubverschluss,
verschließbare
Tuben oder Behälter
zum Einmalverbrauch wie Tuben mit Sicherheitsverschluss Anwendung
finden. In einer besonders bevorzugten Ausführung liegt dieses in einer
sterilen Erstverpackung vorliegende Hydrogel als Set fertig zur
Anwendung in der weiteren Verpackung zusammen mit medizinischem Träger- oder
Verbandmaterial und gegebenenfalls weiteren medizinischen Hilfsmitteln
vor. Hierbei kann auch vorgesehen sein, dass sowohl das Hydrogel
in einer Erstverpackung als auch das medizinische Träger- oder Verbandmaterial
in einer sterilen Erstverpackung zusammen in der Set-Verpackung vorliegen.
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Beispiele:
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1)
Beispiele 1 bis 4 a)
Zusammensetzung Beispiel 1 bis 4
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- * nicht erfindungsgemäßes Hydrogel
- (1)Hydroxyethylcellulose (HEC)
Natrosol
HX Pharm
(Fa. Hercules, Rijswijk – Niederlande)
- (2)Carboxymethylcellulose (CMC)
Blanose
7H4
(Fa. Hercules, Rijswijk – Niederlande)
- (3)Polyacrylat
Carbopol 980 NF
(Fa.
Noveon, Calvert City – USA)
- (4)Glycerin (wasserfrei)
(Fa. DOW
Deutschland Inc.)
- (5)Ringer-Lösung:
1000 ml Lösung enthalten:
8,60
g Natriumchlorid (NaCl)
0,30 g Kaliumchlorid (KCl)
0,33
g Kalziumchlorid-Dihydat (CaCl2 * 2 H2O)
Rest Wasser, gereinigt Ph.Eur. (H2O)
- (A)Der pH-Wert wird bestimmt mit einem
pH-Meter Typ CG 841 (Fa. Schott – Deutschland) bestückt mit
einer Glaselektrode SenTix 81 (Fa. Wissenschaftlich-Technische Werkstätten GmbH,
Weilheim – Deutschland).
Die Proben sind vor den Messungen auf 25 °C temperiert und werden bei
25 °C Raumtemperatur
vermessen.
- (B)Die Viskosität wird gemessen mit Bohlin-Rheometer
Typ CSR-10 (Fa. Bohlin Instruments, Mühlacker – Deutschland), Kegelspindel
4°/∅40
mm, Spaltabstand 100 μm,
Oszillometrische Messung. Die Proben sind vor den Messungen auf
25 °C temperiert
und werden bei 25 °C
vermessen.
- (C)Die Leitfähigkeit wird gemessen mit einer
Standard-Leitfähigkeitsmesszelle
Tetracon 325 (Fa. Wissenschaftlich-Technische Werkstätten GmbH,
Weilheim – Deutschland).
Die Proben sind vor den Messungen auf 25 °C temperiert und werden bei
22-25 °C
vermessen.
- (D)Die sterilen Hydrogele sind mittels β-Sterilisation
sterilisiert. Die Dosisverteilung liegt je nach Bestrahlungsanordnung
der Gelmuster zwischen 25 bis 36 kGy. Um eine geringe Dosisverteilung
zu erreichen wurden die Proben in 55 ml Plastikdosen (Durchmesser
55 mm, Material PP) mit 30 gr. Gel befüllt. Als steril wurde eine Minimumbestrahlung
von 25 kGy angesetzt.
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b) Herstellung der Hydrogele
1 bis 4
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Die
Hydogele 1 bis 4 sind alle gemäß den aufgeführten Arbeitsschritten
bei Raumtemperatur hergestellt worden:
Zur Herstellung der
Hydrogele wird in einem ersten Schritt eine Suspension aus pulverförmigem Polysaccharid (HEC
oder ein Gemisch aus HEC und CMC) und Glycerin hergestellt, indem
das Polysaccharid langsam in Glycerin gegeben und gleichmäßig verrührt wird.
In einem zweiten Schritt wird eine Lösung des Polyacrylats hergestellt.
Hierzu wird die oben angegebene Menge pulverförmiges Polyacrylat in die Ringer-Lösung, in Wasser oder in die
wässrige
Elektrolytlösung
gegeben und zwei Stunden gerührt.
Unter Zugabe der Natronlauge wird ein pH-Wert von pH = 6 eingestellt
und weitere zwei Stunden gerührt.
In die auf pH = 6 eingestellte Lösung wird
im Folgenden sehr langsam unter gleichmäßigen Rühren die Suspension aus HEC/Glycerin
oder HCE/CMC/Glycerin gegeben. Nach der Zugabe wird mindestens zwei
weitere Stunden bei Raumtemperatur gerührt Bei der Herstellung kann
Luft in das Gel Luft mit eingearbeitet werden. Diese Einschlüsse können durch
Rühren
im Vakuum wieder entfernt werden. Die resultierenden Hydrogele werden
in Tuben gefüllt
und mittels β-Sterilisation sterilisiert.
Die Dosisverteilung liegt je nach Bestrahlungsanordnung der Gelmuster
zwischen 25 bis 36 kGy. Durch die Bestrahlung wird die Viskosität auf ungefähr 1/10
der Viskosität
des unsterilen Hydrogels eingestellt.
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c) Beschreibung der Hydrogele
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Die
resultierenden Hydrogele 1 bis 4 (das Hydrogel 2 ist kein anspruchsgemäßes Hydrogel)
sind insgesamt transparente, amorphe Hydrogele, die eine gute bis
sehr gute Modellierbarkeit aufweisen. Dabei zeigen die Hydrogele
3 und 4 im unsterilen Zustand eine hohe Viskosität und im sterilen Zustand eine
niedrigere Viskosität
(ca. 1/10 der unsterilen Hydrogele). Zudem kann insbesondere mit
dem Hydrogel 1, 3 und 4 ein Hydrogel zur Wundbehandlung bereitgestellt
werden, das einer Wunde eine dem Wundserum ähnliche Elektrolyt-Zusammensetzung
enthält.
Die Veränderungen
der Leitfähigkeit
zwischen unsteril und sterilem Gel liegen innerhalb der Messtoleranzen.
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2)
Beispiele 5 bis 8 a)
Zusammensetzung Beispiel 3 und 5 bis 8
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Die
Hydrogele 3, 5 bis 8 enthalten alle die im Beispiel Hydrogel 3 angegebene
Zusammensetzung mit dem Unterschied, das als Ringer-Lösung eine
zur Ringer-Lösung ähnliche
Lösung
verwendet wird.
- (E)1000 ml Lösung einer
jeweils zur Ringer-ähnlichen
Lösung
enthalten:
× mal
8,60 g Natriumchlorid (NaCl)
× mal 0,30 g Kaliumchlorid
(KCl)
× mal
0,33 g Kalziumchlorid-Dihydat (CaCl2 * 2
H2O)
Rest Wasser, gereinigt Ph.Eur.
(H2O)
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b) Herstellung der Hydrogele
5 bis 8
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Die
Hydrogele 5 bis 8 werden analog zu den Hydrogelen 1 bis 4 hergestellt.
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c) Beschreibung der Hydrogele
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Die
Hydrogele 3, 5 bis 8 enthalten alle die im Beispiel Hydrogel 3 angegebene
Zusammensetzung mit dem Unterschied, das als Ringer-Lösung eine
zur Ringer-Lösung
analoge Lösung
verwendet wird. Diese Lösungen
unterscheiden sich untereinander lediglich durch den Gehalt an Elektrolyt-Gemisch.
Damit weist z.B. das Hydrogel 7 im Vergleich zum Hydrogel 3 eine
doppelte Menge an Elektrolyt-Gemisch auf. Die Leitfähigkeiten
der verschiedenen Gele unterscheiden sich beträchtlich. Insbesondere weist
das Hydrogel 3, das Ringer-Lösung
enthält
lediglich eine halb so hohe Leitfähigkeit auf, wie die Ringer-Lösung selbst.
Eine Leitfähigkeit
analog zu einer Ringerlösung
wird erst mit dem Hydrogel 8 erreicht. Dieses Hydrogel 8 weist im
Vergleich zum Hydrogel 3 eine 2,5-fache Menge an Elektrolyt-Gemisch
auf. Das Hydrogel 8 kann als isotonisches Hydrogel bezeichnet werden,
da in dieses Hydrogel dieselbe Leitfähigkeit aufweist, wie eine
isotonische Ringer-Lösung.
Die Messung der Leitfähigkeit
erfolgte im unsterilen Zustand. Der Anstieg der Leitfähigkeit
ist annähernd
linear, wie dies der 1 entnommen werden kann. Somit
kann auch gezeigt werden, dass mit einer einmal festgelegten Zusammensetzung
die Leitfähigkeit
durch Variation der Elektrolytmenge gesteuert werden kann.