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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugscheinwerfer zur
Erzeugung eines Abblendlichts mit einer Lichtverteilung gemäß AFS (Adaptive Front
Light System)-Klasse W. Der Scheinwerfer umfasst mindestens eine
Lichtquelle und einen Reflektor zur Reflexion von durch die mindestens
eine Lichtquelle emittierten Lichts.
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Stand der
Technik
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Im
Rahmen der Zulassungsvorschriften für variable/adaptive KFZ- Scheinwerfer
ist ein Abblendlicht der AFS (Adaptive Front Light System)-Klasse W
vorgesehen (Regen-Abblendlicht).
Dies soll einerseits höhere
Lichtintensität
in Richtung auf fernliegende Straßenabschnitte erzeugen, muss
aber zugleich eine reduzierte Intensität in direkt vor dem Fahrzeug
liegenden Bereichen aufweisen.
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Die
erhöhte
Reichweite wird – wie
beispielsweise auch für
das Autobahn-Abblendlicht, AFS-Klasse E, durch Zuschalten eines
konzentrierten, zugleich aber nach oben hin scharf begrenzten Zusatzabblendlichtes
(Abblendlicht-Zusatzspot) auf einfache Weise erreicht. Weitgehend
unbefriedigend gelöst
ist dagegen die erforderliche gezielte Licht-Reduktion im Nahbereich der Ausleuchtung
des Hauptscheinwerfers.
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Die
Lichtwerte (Prüfwerte)
eines hochwertigen heutigen Kraftfahrzeug-Abblendlichtes heutiger Bauform
(vgl. 1) betragen in der für Abblendlicht der AFS-Klasse
W abweichend reglementierten ersten Winkelposition (sog. "Segment 10") typisch rd. 14 lx;
zulässig
in AFS-Klasse W1 sind jedoch höchstens 8
lx (bzw. 4 lx in Klasse W2); in einer zweiten Winkelposition (sog. "Segment 20") betragen die Lichtwerte eines
heutigen Scheinwerfers typisch rd. 30 lx; zulässig in AFS-Klasse W1 sind
dort jedoch höchstens
20 lx (bzw. 10 lx in Klasse W2). Die heute üblichen Lichtverteilungen für Abblendlicht
sind also für
die Erzeugung eines Abblendlichtes der AFS-Klasse W1 oder W2 im
Entfernungs-Bereich zwischen rd. 10 und 20 m um etwa das 2-fache bzw das mehr
als 3-fache zu intensiv. Die Bereiche der Lichtverteilung eines
herkömmlichen
Abblendlichts, wo die Vorgaben an eine Lichtverteilung gemäß AFS-Klasse
W nicht erfüllt sind,
sind in 1 durch einen Pfeil gezeigt
und schraffiert dargestellt. Außerdem
sind in der Lichtverteilung gemäß 1 die
Linien gleicher Intensität (sog.
Isolux-Linien) mit entsprechenden Zahlenwerten der Einheit 1x bezeichnet.
Die asymmetrische Hell-Dunkel-Grenze ist mit HDG bezeichnet.
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Der
Unterschied zwischen Abblendlicht der RFS-Klasse W1 und der AFS-Klasse
W2 besteht insbesondere darin, dass die RFS-Klasse W2 verschärfte Bedingungen hinsichtlich
der Lichtverteilung definiert. So ist bei der Lichtverteilung gemäß AFS-Klasse
W2 gegenüber
der Lichtverteilung gemäß AFS-Klasse
W1 die Absenkung im Vorfeld stärker ausgeprägt und im
Fernbereich mehr Licht zulässig (bis
maximal 100 lx). Das Regen-Abblendlicht gemäß AFS-Klasse W2 ist für den Einsatz
unter besonders harten Bedingungen vorgesehen, wenn bspw. die Straße nicht
nur beregnet, sondern vollgeregnet ist.
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Grundsätzlich besteht
eine erste Möglichkeit, diese
Problematik zu umgehen, darin, dass neben den Scheinwerfern für die Erzeugung
des normalen Abblendlichtes (Abblendlicht der AFS-Klasse C) ein zusätzliches
Paar Scheinwerfereinheiten eingesetzt wird, das entsprechend den
Nahfeld-Anforderungen des
Regen-Abblendlichtes (Abblendlicht der AFS-Klasse W) ausgelegt ist.
Wegen der zusätzlichen
Scheinwerfereinheiten und ihrem Bauraumbedarf am Kraftfahrzeug erfordert
diese Lösung
aber einen besonders hohen Aufwand.
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Andere
Vorschläge
sind bspw. aus der
DE 199
08 641 A1 , der US 2002/0003709, der
EP 1 288 563 A1 und der
US 6,623,149 B2 bekannt.
Diese Vorschläge
gehen dahin, dass die für
normales Abblendlicht ausgelegten Scheinwerfereinheiten mit zusätzlichen
Blenden im Strahlengang ausgerüstet
werden, die das in die Richtungen bestimmter erster Winkelpositionen
des Scheinwerfers ("Segment
10" und "Segment 20") ausgesandte Licht
dann abschatten, wenn das Regen-Abblendlicht (Abblendlicht der AFS-Klasse
W) erzeugt werden soll. Die Blenden sind deshalb regelmäßig beweglich
ausgeführt
und mit einem Antrieb versehen, damit sie wahlweise innerhalb bzw.
außerhalb
des Abblendlicht-Strahlenganges
positioniert werden können,
wenn vom normalen Abblendlicht (AFS-Klasse C) auf Regen-Abblendlicht (AFS-Klasse
W) und umgekehrt umgeschaltet wird. Die auf diese Weise mit ausgeblendeten
Bereichen erzeugten veränderten
Lichtverteilungen sind für
AFS-Klasse W1 in
2a und
für AFS-Klasse
W2 in
2b jeweils auf einer in 25 m von
dem Scheinwerfer angeordneten Prüfwand
dargestellt. Die Bereiche maximaler Intensität sind in
2 mit
einem "x" gekennzeichnet und
betragen bei der AFS-Klasse W1 in dem dargestellten Beispiel E_max
= 35,7 lx und bei der AFS-Klasse W2 in dem dargestellten Beispiel
E_max = 59,4 lx.
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Nachteilig
ist in allen vorstehend genannten Vorschlägen, dass der erforderliche
Aufwand, nämlich
die zusätzlichen
Blenden, ihre Lagerungen und Führungen
samt Antrieben, noch immer beträchtlich ist.
Außerdem
ist das lichttechnische Ergebnis insoweit regelmäßig unbefriedigend, als zwar
die Zulassungsgrenzwerte für
beide AFS-Abblendlicht-Klassen (normales Abblendlicht, Klasse C
und Regen-Abblendlicht, Klasse W) eingehalten werden können, im
Falle der Klasse W aber nicht in der wünschenswerten Weise voll ausgeschöpft werden,
weil nämlich
das Licht für
den zu schwächenden
Bereich durch die Blenden vollständig
anstatt nur teilweise abgeschirmt wird. Weiter sind die erzeugten Übergänge innerhalb
der Lichtverteilung zwischen den voll ausgeleuchteten Bereichen
einerseits und den in Einstellung für Klasse W abgeschatteten Bereichen andererseits
unangenehm deutlich und scharf, so dass sich unter besonderen Bedingungen
eine den Fahrer störende
Wirkung z. B. hinsichtlich Kontrast und Farbwirkung innerhalb der
erzeugten Ausleuchtung ergeben kann.
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Ein
weiterer Vorschlag ist aus der nachveröffentlichten
DE 103 52 950 bekannt. Dieser Vorschlag geht
dahin, zwei Teil-Lichtverteilungen aus zwei komplementär ausgelegten
Leuchteneinheiten so zu erzeugen und zu überlagern, dass dann mittels
der vorhandenen horizontalen Verstellung einer oder beider Leuchteneinheiten
zueinander eine weniger stark ausgeleuchtete Zone im unteren zentralen
Bereich der Gesamt-Lichtverteilung in kontrollierter Weise variabel
hergestellt werden kann. Allerdings ist hier wegen der erforderlichen
unterschiedlichen Scheinwerferkonstruktionen für rechts und links der Herstellungsaufwand
erhöht.
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Ausgehend
von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen Scheinwerfer zur Erzeugung von Abblendlicht
der AFS-Klasse W zu schaffen, der einerseits möglichst einfach und kostengünstig ausgebildet
ist (Vermeidung zusätzlicher
Bauteile im Scheinwerfer, insbesondere beweglicher Teile; Vermeiden
von unterschiedlichen Scheinwerfern für rechte und linke Anbauseite)
und andererseits aber das zur Verfügung stehende Licht zur Erzeugung
des Abblendlichts der AFS-Klasse W möglichst effektiv ausnutzt.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird ausgehend von dem Scheinwerfer der eingangs
genannten Art vorgeschlagen, dass der Reflektor derart segmentiert und
die einzelnen Reflektorsegmente zumindest teilweise derart von der
ursprünglichen
Reflektorfläche abweichend
angeordnet sind, dass der Scheinwerfer die bei der Erzeugung des
Abblendlichts der AFS-Klasse W gegenüber dem Abblendlicht der AFS-Klasse
C erforderliche gezielte Licht-Reduktion im Nahbereich der Ausleuchtung
ohne den Einsatz zusätzlicher
Blenden im Strahlengang erreicht.
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Vorteile der
Erfindung
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Anstelle
der Verwendung einer Blende im Strahlengang wird eine im Entfernungsbereich
von etwa 10 bis etwa 25 m auf der Straße neuartig ausgeführte Abblendlichtverteilung
verwendet. Diese wird ohne Verwendung von Zwischenblenden im Strahlengang
ausschließlich
durch Maßnahmen
am Reflektor gestaltet. Die hierzu angewandte Technik der partiellen Verschiebung
und Verdrehung kleiner Reflektorteile oder Reflektorbereiche erlaubt
es, dass im spezifizierten/reglementierten Winkelbereich die dort
für AFS-Abblendlicht
der Klasse W erlaubten Grenzwerte, insbesondere Höchstwerte,
gerade eingehalten werden, zugleich jedoch gezielt so über- oder
unterschritten werden, dass die Serienherstellung mit guter Sicherheit
konform sein kann. Die Lichtverteilung weist eine höhere Konzentration
sehr dicht unterhalb der Helldunkelgrenze auf und eine gezielt rasche
Abnahme nach tieferen Ausstrahlungswinkeln bis hin zu 4 Grad abwärts. Sie
ist weiter so gestaltet, dass in der horizontalen Verteilung kein seitlicher
Wiederanstieg auftritt, so dass nicht nur eine bessere Ausführung des
Regen-Abblendlichtes sondern auch ein vollwertig wirkendes/verbessertes normales
Abblendlicht und/oder Fernlicht zweckmäßig erzeugt wird. Zusätzliche örtliche
Grenzwertvorgaben im Abblendlicht sind zudem berücksichtigt.
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Für die Erzeugung
der zweckmäßigen umschaltbaren
Gesamtlichtverteilungen werden ergänzende/ zusammenwirkende Lichtbündel angegeben sowie
die zugehörige
besondere Anordnung und Schaltungsweise.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Reflektor durch eine imaginäre horizontale
Mittelebene und eine imaginäre
vertikale Mittelebene in vier Quadranten unterteilt ist, wobei zumindest
eine Teilfläche
der Reflexionsfläche
im Bereich mindestens eines der Quadranten gegenüber der ursprünglichen
Lage und Form des entsprechenden Reflektorbereichs in horizontaler
und/oder vertikaler Richtung verschoben, verformt und/oder verschwenkt
ist. Die möglichen Modifikationen
und Ausgestaltung der Reflektorsegmente sind nahezu beliebig.
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Weitere
besonderes vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den
anderen Unteransprüchen
angegeben. Ihre Vorteile können
im einzelnen der nachfolgenden Figurenbeschreibung entnommen werden.
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Zeichnungen
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
bekannte Standard-Abblendlicht-Verteilung (AFS-Klasse C);
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2a eine
Abblend-Lichtverteilung gemäß 1,
aus der auf bekannte Weise Licht ausgeblendet wurde;
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2b eine
Abblend-Lichtverteilung gemäß 2a,
jedoch stärker
beeinflusst, bspw. durch Licht eines zusätzlichen Spot-Scheinwerfers;
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3a einen
Vertikalschnitt durch eine bekannte Regen-Abblendlicht-Verteilung AFS-Klasse C aus 1 (gestrichelte
Kurve) und durch eine mittels eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
erzeugte Regen-Abblendlicht-Verteilung
AFS-Klasse W (durchgezogene Kurve);
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3b einen
Horizontalschnitt durch eine bekannte Standard-Abblendlicht-Verteilung AFS-Klasse
C aus 1, durch eine Regen-Abblendlicht-Verteilung AFS-Klasse
W aus 2 und durch eine mittels eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
erzeugte Regen-Abblendlicht-Verteilung AFS-Klasse W;
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4 eine
mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
erzeugte neuartige Standard-Abblendlicht-Verteilung (AFS-Klasse C);
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5 eine
mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
erzeugte zulässige
Regen-Abblendlicht-Verteilung (AFS-Klasse W1, Basislicht);
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6 eine
mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
erzeugte Regen-Abblendlicht-Verteilung (AFS-Klasse W1), zweimal Basislicht und einmal
Abblendlicht-Spot rechts;
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7 eine
Lichtverteilung eines Abblendlicht-Spots als zusätzliche Komponente für die Regen-Abblendlicht-Verteilung
gemäß 6;
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8 eine
Lichtverteilung eines Seitenlichts als zusätzliche Komponente für das Regen-Abblendlicht-Verteilung
gemäß 6;
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9 eine
mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
erzeugte Regen-Abblendlicht-Verteilung (AFS-Klasse W1), zweimal Basislicht, einmal Abblendlicht-Spot
rechts und je ein Seitenlicht rechts und links;
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10a einen Reflektor eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
zur Erzeugung der Regen-Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W) in einer Ansicht von hinten;
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10b einen Reflektor eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
zur Erzeugung der Regen-Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W) in Draufsicht;
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11 eine
mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
mit dem Reflektor gemäß 10 erzeugte
Regen-Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W);
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12 einen
Reflektor eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausführungsform
zur Erzeugung der Regen-Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W) in Draufsicht;
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13 eine
mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
mit dem Reflektor gemäß 12 erzeugte
Regen-Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W);
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14a einen Reflektor eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
gemäß einer
dritten bevorzugten Ausführungsform
zur Erzeugung der Regen-Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W) in einer Ansicht von hinten;
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14b einen Reflektor eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
gemäß einer
dritten bevorzugten Ausführungsform
zur Erzeugung der Regen-Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W) in Draufsicht (Teilansicht des Reflektors);
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15 eine
mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
mit dem Reflektor gemäß 14 erzeugte
Regen-Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W);
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16 einen
Reflektor eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
gemäß einer
der dritten ähnlichen
bevorzugten Ausführungsform
zur Erzeugung der Regen-Abblendlicht-Verteilung (AFS-Klasse W) in
einer Ansicht von hinten;
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17 eine
mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
mit dem Reflektor gemäß 16 erzeugte
Regen-Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W);
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18 ein
Reflektor eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
mit ausgewählten
Reflektorbereichen und diesen zugeordneten Teilen der Regen-Abblendlicht-Verteilung;
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19 eine
Lichtverteilung eines mit dem erfindungsgemäßen Scheinwerfer erzeugten
Grundbeitrags für
eine Fernlicht-Verteilung;
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20 die
Lichtverteilung aus 19, wobei die Scheinwerfer derart
ausgerichtet sind, dass sich die Lichtmaxima überlagern;
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21 eine
Lichtverteilung eines Fernlicht-Zusatzspots;
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22 eine
aus der Überlagerung
der Lichtverteilungen aus den 19 und 21 bzw. 20 und 21 resultierende
Fernlicht-Lichtverteilung; und
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23 einen
Reflektor eines erfindungsgemäßen Scheinwerfers
zur Erzeugung der Regen- Abblendlicht-Verteilung
(AFS-Klasse W) mit Reflektorbereichen, die statt gewölbter Flächen ebene
Flächen
aufweisen, in einer Ansicht von hinten.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Scheinwerfer zur Erzeugung
von Abblendlicht der AFS-Klasse W, der einerseits besonders einfach
und kostengünstig
ausgebildet ist (Vermeidung zusätzlicher
Bauteile im Scheinwerfer, insbesondere beweglicher Teile; Vermeiden
von unterschiedlichen Scheinwerfern für rechte und linke Anbauseite)
und andererseits aber das zur Verfügung stehende Licht zur Erzeugung
des Abblendlichts der AFS-Klasse
W besonders effektiv ausnutzt.
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Zu
diesem Zweck sind im Bereich des Scheitels des Reflektors Teilflächen (sog.
Segmente oder Abschnitte) 10, 20 (vgl. 10a) definiert, die gegenüber einem herkömmlichen
ellipsoidförmigen
oder paraboloidförmigen
Reflektor, der zur Erzeugung einer herkömmlichen AFS-Klasse C Abblendlichtverteilung
dient, in ihrer Lage und/oder ihrer Form verändert sind. Bei einer Ansicht
auf den Scheinwerfer von hinten (vgl. 10a)
ist der Reflektor bspw. durch eine imaginäre horizontale Mittelebene
und eine imaginäre
vertikale Mittelebene, die beide durch die optische Achse verlaufen,
in vier Quadranten unterteilt. Die beiden Teilflächen 10, 20 des
Reflektors liegen bspw. in den beiden oberen Quadranten.
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Gemäß 10b sind die Teilflächen 10, 20 weg
von der optischen Achse des Scheinwerfers in horizontaler Richtung
nach außen
versetzt. Vorzugsweise werden die beiden Teilfläche um unterschiedliche Beträge versetzt.
In dem Beispiel aus 10b ist bspw. in Lichtaustrittsrichtung
betrachtet die linke Teilfläche 10 um
1 mm nach links und die rechte Teilfläche 20 um 3 mm nach
rechts versetzt. Die resultierende Lichtverteilung auf einer in
25 m Entfernung von dem Scheinwerfer angeordneten Prüfwand ist
in 11 dargestellt. Der Bereich 11 der Lichtverteilung wird
von der Teilfläche 10 und
der Bereich 21 von der Teilfläche 20 erzeugt. Die
Bereiche 11 und 21 sind infolge der veränderten
Positionierung der Teilflächen 10 und 20 gegenüber der
bekannten Abblendlicht-Verteilung gemäß AFS-Klasse C seitlich nach außen versetzt.
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Gemäß 12 sind
die Teilflächen 10, 20 als ganzes
um einen bestimmten Winkel verschwenkt. Vorzugsweise werden die
beiden Teilflächen
um unterschiedliche Beträge
verschwenkt. In dem Beispiel aus 12 ist
bspw. in Lichtaustrittsrichtung betrachtet die linke Teilfläche 10 um
2° und die
rechte Teilfläche 20 um
5° verschwenkt.
Vorzugsweise werden die Teilflächen 10, 20 um
unterschiedliche Schwenkachsen verschwenkt. Die resultierende Lichtverteilung
ist auf einer in 25 m Entfernung von dem Scheinwerfer angeordneten
Prüfwand
in 13 dargestellt. Der Bereich 11 der Lichtverteilung
wird von der Teilfläche 10 und
der Bereich 21 von der Teilfläche 20 erzeugt. Die
Bereiche 11 und 21 sind infolge der veränderten Positionierung
der Teilflächen 10 und 20 gegenüber der
bekannten Abblendlicht-Verteilung gemäß AFS-Klasse C gegenläufig seitlich nach innen versetzt
(vgl. Pfeile).
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Gemäß 14 sind
die Teilflächen 10, 20 in mehrere
Abschnitte 30 unterteilt, wobei mindestens ein ausgewählter Abschnitt 30 in
vertikaler und horizontaler Richtung gekippt ist. Die resultierende
Lichtverteilung ist auf einer in 25 m Entfernung von dem Scheinwerfer
angeordneten Prüfwand
in 15 dargestellt. Die Bereiche 31 der Lichtverteilung
werden von dem Abschnitt 30 der Teilfläche 20 erzeugt. Die Bereiche 31 sind
infolge der veränderten
Positionierung des Abschnitts 30 gegenüber dem Bereich 21 seitlich
nach innen und nach oben versetzt. Die Positionierung des Reflektor-Abschnitts 30 bzw.
die diesem zugeordneten Bereiche 31 der Lichtverteilung können gezielt
zur Dimensionierung des Lichtwertes für den Prüfpunkt 50L genutzt
werden.
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Gemäß 16 sind
die Teilflächen 10, 20 in mehrere
Abschnitte 50, 60 unterteilt, wobei mindestens
ein ausgewählter
Abschnitt 50, 60 in vertikaler und/oder horizontaler
Richtung gekippt und/oder verschoben ist. Der Abschnitt 50 der
Teilfläche 10 ist
unverschoben, jedoch um eine vertikale Schwenkachse um 4° horizontal
verschwenkt. Der Abschnitt 60 der Teilfläche 10 ist
um 2 mm horizontal nach außen
verschoben und um eine vertikale Schwenkachse um 3° horizontal
verschwenkt oder gekippt. Durch das Verschieben der Teilflächen 10, 20 bzw.
der Abschnitte 50, 60 entsteht eine Lücke, die
durch ein Segment 70 ausgefüllt wird. Die Form des Segments 70 entspricht bspw.
der ursprünglichen
Form des Reflektors an dieser Stelle und kann vertikal und/oder
horizontal gekippt sein.
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Die
resultierende Lichtverteilung ist auf einer in 25 m Entfernung von
dem Scheinwerfer angeordneten Prüfwand
in 17 dargestellt. Die Bereiche 51 der Lichtverteilung
werden von dem Abschnitt 50 der Teilfläche 10 erzeugt. Die
Bereiche 61 der Lichtverteilung werden von dem Abschnitt 60 der
Teilfläche 10 erzeugt.
Die Bereiche 71 der Lichtverteilung werden von dem Segment 70 erzeugt.
Die Bereiche 51, 61, 71 der Lichtverteilung
sind infolge der veränderten
Positionierung der Abschnitte 50, 60 und des Segments 70 seitlich
nach links und nach unten versetzt (Bereiche 51), seitlich
nach links und nach oben versetzt (Bereiche 61) und ergänzend hinzugekommen
nach unten und nach links versetzt (Bereiche 71). Die weitere
Dimensionierung des Lichtwerts für den
Prüfpunkt 50L wird
durch die Positionierung des Reflektor-Abschnitts 50 und/oder
des Segments 70 bzw. der zugeordneten Bereiche 51, 71 der
Lichtverteilung ermöglicht.
Dabei erfolgt die Dimensionierung derart, dass die Begrenzung erfüllt wird,
im wesentlichen ohne nachteilige Verluste im Umfeld des Messpunktes 50L.
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In 18 ist
der Zusammenhang der verschiedenen Reflektorbereiche und den entsprechenden
Teilen der Lichtverteilung dargestellt, wobei die Lichtverteilung
auf einem in 25 m Entfernung zu dem Scheinwerfer angeordneten Messschirm
abgebildet wurde.
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Gegenüber einer
Standard-Lichtverteilung, vgl. 1, ist erfindungsgemäß eine Veränderung der
Lichtverteilung im Zielbereich (insbes. "Segment 10" und "Segment 20") so durchgeführt, dass die dort für Regen-Abblendlicht
(Abblendlicht der AFS-Klasse W1) geltenden Intensitätsbegrenzungen
im Vertikalschnitt, vgl. 3a, gerade
eingehalten oder in gezielter Weise leicht überschritten werden. 3a zeigt
einen Vertikalschnitt mittig durch die Lichtverteilung, im Vergleich
eine Standard-Lichtverteilung (gestrichelte Linie) mit einer erfindungsgemäßen Lichtverteilung
(durchgezogene Linie). Die Intensität der erfindungsgemäßen Lichtverteilung
ist gegenüber der
Standard-Lichtverteilung oberhalb 1° abwärts (entsprechend einer Entfernung > 35 m vor dem Scheinwerfer)
erhöht,
und unterhalb 6° abwärts (entspricht
einer Entfernung < etwa
6 m) ist die Verteilung in etwa gleich. Dazwischen ist die gezielte/
begrenzte Lichtwegnahme (zugunsten der kleineren Abwärts-Winkel)
ersichtlich.
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Abweichend
von den bisher bekannten Vorschlägen
ist in der horizontalen Verteilung des Lichtbündels, vgl. 3b,
die Intensitätsbegrenzung
näherungsweise
ebenfalls angewendet oder so weit eingehalten, dass zu den Seiten
hin im Wesentlichen kein die Gleichmäßigkeit störendes Wiederansteigen der
relativen Lichtwerte auftritt.
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3b zeigt
einen Horizontalschnitt durch die Lichtverteilung bei 5° abwärts (entspricht
etwa 8 m Entfernung). Die Beleuchtungsstärke ist auf einer in 25 m Entfernung
angeordneten Prüfwand
in der Einheit lx über
dem Horizontalwinkel in der Einheit Grad aufgetragen. 3b zeigt
einen Vergleich einer mit einem erfindungemäßen Scheinwerfer erzeugten Rbblendlichtverteilung
der AFS-Klasse W
(dicke durchgezogene Linie) mit der eines Serien-Scheinwerfers (dünne durchgezogene Linie; Lichtverteilung gemäß 1),
der eines Beispiels eines bekannten Scheinwerfers zur Erzeugung
eines Abblendlichts der AFS-Klasse
W1 durch eine zusätzliche
Blende (gestrichpunktete Linie; Lichtverteilung gemäß 2b)
sowie weiterhin der eines Beispiels eines ebenfalls erfindungsgemäßen Scheinwerfers
zur Erzeugung eines Abblendlichts der AFS-Klasse W1 durch teilweise verformten
Reflektor (gestrichelte Linie; Lichtverteilung gemäß 2a;
vgl. 23).
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Die
Standard-Lichtverteilung fällt
von der Mitte (Horizontalwinkel etwa 0°) aus zu den Seiten hin gleichförmig ab.
Die erfindungsgemäße Lichtverteilung
zeigt diesen Verlauf im Wesentlichen ebenso, jedoch auf deutlich
niedrigerem Niveau. Bei den Lichtverteilungen nach dem bekannten
Verfahren der Ausblendung fällt
dagegen das Licht-Intensitätsniveau
zu tief ab, und es erfolgt zu den Seiten hin ein störender Wiederanstieg.
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Örtliche
Lichtwert-Begrenzungen, insbesondere im Bereich dicht unterhalb
der Hell-Dunkel-Grenze des Abblendlichtes (beispielsweise Wert für den Messpunkt 50L),
können
im Rahmen der erfindungsgemäßen Gestaltung
der Lichtverteilung/ des Reflektors ebenfalls ohne weitere Zusatzmaßnahmen
gezielt eingehalten werden. Ein Beispiel ist die durchgeführte Begrenzung
des Lichtwertes im Prüfpunkt 50L auf
unter 20 lx gegenüber
gezielt höheren
Umfeldwerten rechts und links davon (vgl. 4 und 15).
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4 zeigt
die Lichtverteilung eines mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
erzielten Abblendlichts der AFS-Klasse C. Die Variation in Lage und/oder
Form der Teilflächen 10 und/oder 20 des Reflektors
des erfindungsgemäßen Scheinwerfers führt zu einer
Veränderung
der normalen Abblendlicht-Verteilung der AFS-Klasse C in den Bereichen, die
in 4 mit Pfeilen gekennzeichnet und als horizontale
Linie etwa im Bereich der 8 lx-Isoluxlinie und der 20-lx-Isoluxlinie
dargestellt sind. Die gesetzlichen Anforderungen an die Lichtverteilung
der AFS-Klasse C
werden jedoch nach wie vor erfüllt.
Der Punkt maximaler Intensität
ist in 4 mit einem "x" gekennzeichnet.
In dem dargestellten Beispiel beträgt dort die Intensität E_max
= 44 lx.
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Die
vorgeschlagene Lichtverteilung weist einerseits in hinreichendem
Maße die
Gleichmäßigkeit der
Straßenausleuchtung
eines Abblendlichtbündels (Abblendlicht
der AFS-Klasse C, vgl. 4) auf, wie sie für normale,
trockene Straße
erforderlich ist und angestrebt wird (vgl. 3b). Sie
weist andererseits aber auch die entfernungsabhängige Minderung der Straßenbeleuchtungsstärke im Bereich
um 10 bis 20 m vor dem Fahrzeug bereits weitgehend auf (vgl. 3a).
Zusätzlich
liefert sie oberhalb dieses Entfernungsbereiches eine stärker konzentrierte
Beleuchtung als ein herkömmlicher
Abblendlicht-Scheinwerfer.
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Diese
Lichtverteilung erlaubt es somit, ein besonders hochwertiges, weitreichendes
Abblendlichtbündel
(Abblendlicht der AFS-Klasse C) oder ein in üblicher Weise umschaltbares
Fern-/ Abblendlichtbündel
zu erzeugen, und sie stellt zugleich die Basis für ein Regen-Abblendlicht (Abblendlicht
der AFS-Klasse W, vgl. 5, 6, 9)
dar, ohne dass hierzu zusätzliche
Bauteile in dem Abblendlicht- oder
einem Abblendlicht-/Fernlicht-Scheinwerfer notwendig sind.
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In 5 ist
ein Beispiel für
eine mit dem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
erzeugte Regen-Abblendlicht-Verteilung
der AFS-Klasse W1 (nur das mit dem Scheinwerfer erzeugte Basislicht)
dargestellt. Der Punkt maximaler Intensität ist in 5 mit
einem "x" gekennzeichnet.
In dem dargestellten Beispiel beträgt dort die Intensität E_max
= 44 lx. Die Variation in Lage und/oder Form der Teilflächen 10 und/oder 20 des
Reflektors des erfindungsgemäßen Scheinwerfers
führt zu
einer Veränderung
der Abblendlicht-Verteilung der AFS-Klasse C (vgl. 4)
in den Bereichen, die in 5 mit Pfeilen gekennzeichnet und
als horizontale Linie im Bereich unterhalb der 8 lx-Isoluxlinie und der
20-lx-Isoluxlinie dargestellt sind. Die gesetzlichen Anforderungen
an die Lichtverteilung der AFS-Klasse
W werden dadurch erfüllt.
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Ausführung des
Reflektors der Haupt-Scheinwerfereinheit:
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Zur
Erreichung der o.a. Lichtverteilungen werden gegenüber einem
herkömmlichen, üblicherweise
glattflächigen,
ellipsoidförmigen
Reflektor mit einer stetig verlaufenden Reflexionsfläche, der
zur Erzeugung einer herkömmlichen
Abblendlicht-Verteilung gemäß 1 ausgestaltet
ist, die im folgenden beschriebene Verlagerunq und/oder Verformung
von scheitelnahen Reflektor-Teilbereichen vorgeschlagen. Insbesondere
wird vorgeschlagen:
- (a) Aufteilung des scheitelnahen
Reflektorbereiches oberhalb der lichttechnischen Achse (vgl. 10a), insbesondere des hinteren Drittels des Reflektors
(vgl. 10b) in die rechte und die linke
Hälfte
(Teilflächen,
vgl. 10a, 10b); evtl.
erfolgt weitere Unterteilung der Teilflächen horizontal in mehrere
Abschnitte (vgl. 16) und/oder in Abschnitte (vgl. 14a, 14b).
- (b) Versetzen (Translation) der Teilflächen/ Segmente/ Abschnitte
in angegebener Weise gegenüber
ihrer herkömmlichen
Lage (vgl. 10b, 16) mit
den Wirkungen auf die Lichtverteilung wie in den 11, 17 dargestellt.
- (c) Verkippen und/oder Verschwenken (Rotation) der Segmente/
Abschnitte in vorberechneter Weise gegenüber ihrer herkömmlichen
Lage (vgl. 12, 14b, 16)
mit den Wirkungen auf die Lichtverteilung wie in den 13, 15, 17 dargestellt.
- (d) Verformen einzelner Segmente/ Abschnitte in vorberechneter
Weise gegenüber
ihrer ursprünglich
gleichmäßig gekrümmten Form;
z.B. Verminderung der Krümmung
und/oder Abplattung.
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Die
Verschiebungen erlauben es, die Lichtverteilungselemente in vorbestimmte
Positionen gegenüber
der optischen Achse zu bringen und so die gewünschte Verteilung zu erzeugen.
Durch korrelierte Schwenkung der Segmente/Abschnitte wird dabei ein
Teil des Effekts der Verschiebung rückgängig gemacht, dafür aber gewährleistet,
dass die Teillichtbündel
der Segmente/ Abschnitte unvermindert die übrige Scheinwerferoptik ungestört passieren
können.
Insbesondere Begrenzungen/ Abschattungen durch Linsenfassungen und
andere Scheinwerferbauteile werden so vermieden und der gesamte
ursprünglich
erreichte Lichtstrom-Wirkungsgrad kann trotz der Veränderungen
weiter erreicht oder sogar erhöht
werden. Dazu werden Kippungen/ Schwenkungen um scheitelnahe Drehachsen
verwendet oder Drehpunkte in der Nähe der möglicherweise begrenzenden Scheinwerferbauteile
gewählt.
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Die
in den 10 bis 17 dargestellten und
beschriebenen weiteren Einzelschritte und ihre Teilresultate führen schrittweise
zu den gewünschten Eigenschaften
der Lichtverteilung ohne Reduktion der Effizienz.
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Die
in der Beschreibung dargestellte Segmentierung und Verlagerung bezieht
sich primär
auf einen PES (Poly-Ellispoid-System)-Reflektor
für einen
Bi-Funktionsscheinwerfer
mit Gasentladungslampe. Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende
Idee kann jedoch auch ohne weiteres auf Reflektoren von anderen
Leuchteneinheiten auf Basis der Ellipsoid-Scheinwerfertechnik übertragen werden. Des weiteren
kann das Verfahren der Segmentierung und gezielten Verlagerungen
bzw. Verformungen von scheitelnahen Segmenten eines Reflektors beispielsweise
auf Paraboloid-Reflektoren, auf Reflektoren mit im Wesentlichen
numerisch definierter Reflektorfläche (sog. "Freiform"-Reflektoroptik) und zwar mit oder ohne
Verwendung von vorgesetzten Lichtstreuelementen übertragen werden. Hierzu werden
die Aufteilung und Versetzung/ Kippung/ Schwenkung oder Deformation
auf die im Einzelnen ermittelten Zuordnungsbereiche des Reflektors
angewandt: 18 zeigt die Zuordnungsbereiche
exemplarisch für
den typischen ellipsoidartigen Reflektor/ Scheinwerfer.
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Die örtlich vorgenommenen
Veränderungen der
Reflektorgestalt werden vorzugsweise (i) von vorneherein in dauerhafter
Weise vorgenommen. Sie könnten
theoretisch aber auch (ii) während
des Betriebs nach Bedarf erzeugt werden. In beiden Fällen kann
zunächst
die Lichtverteilung eines normalen Abblendlichtes, (vgl. 4)
erzeugt werden und dann bei Bedarf auf Regen-Abblendlicht (Abblendlicht
der AFS-Klasse W, vgl. 5, 6, 9) umgeschaltet
werden. Im zweiten Fall (ii) sind die erreichbaren Unterschiede
zwischen Klasse C und der Klasse W1 naturgemäß größer. Gleichwohl werden auch
in Fall (i) die erforderlichen Intensitätskriterien erfüllt und
die erforderlichen Ausleuchtungen gewährleistet, insbesondere aber
wird hier die Umschaltung zielführend
mit einfachen Mitteln erreichbar und der Aufwand auf ein Minimum
reduziert.
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Schaltungsweise
und Maßnahmen
zum Übergang
von normalem Abblendlicht (AFS-Klasse C) auf das Regen-Abblendlicht
der AFS-Klasse W1:
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Eine
erste Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Scheinwerfers
zur Erzeugung von Abblendlicht der Klasse W1 ist gekennzeichnet
durch die folgenden Merkmale oder Maßnahmen:
- – Abblendlicht
der AFS-Klasse C (vgl. 4) wird mittels zweier erfindungsgemäßer Grundlicht-PES-Module
erzeugt, deren Reflektorform von vornherein in erfindungsgemäßer Weise
verändert
worden ist;
- – Anhebung
der Gesamt-Lichtverteilung um etwa 0,6 % mittels der vorhandenen
Verstelleinrichtung für
vertikale Positionierung des Scheinwerfers (vgl. 5);
- – Zuschaltung
eines Abblendlicht-Zusatzspot-Teilscheinwerfers
(vgl. 7) auf einer Anbauseite, z.B. der linken, zur
Erhöhung
der Lichtstärke
im Reichweitenbereich bis zum zulässigen Grenzwert der Klasse
W1 von 80 lx; Ausführung
des Teilscheinwerfers mittels einer separaten Optik-Einheit, insbesondere
zweckmäßig als
eine umschaltbare Optik-Einheit (Bi-Funktions-PES-Modul) jeweils
mit auf den Fernpunkt konzentrierter Lichtverteilung (vgl. 7),
jedoch ab Winkeln von 2° nach
unten hin im mittleren Bereich abgeschirmt; alternativ ausgeführt als
veränderlicher
NIR (Nah-Infrarot)-Scheinwerfer
gemäß DE 103 55 747 , dessen NIR-Filter
so positioniert ist, dass es eine normale, schräg abgestufte, nach rechts ansteigende
Hell-Dunkel-Grenze formt;
- – wahlweise
zusätzliche
ständige
Zuschaltung von Seitenlicht rechts oder links in voller oder gedimmter
Intensität
(vgl. 8), z.B. aus Scheinwerfern für Abbiegelicht, statischem
oder dynamischem Kurvenlicht zur Verbreiterung der Lichtverteilung
(vgl. 9).
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In 9 ist
eine mit einem erfindungsgemäßen Scheinwerfer
erzeugte Regen-Abblendlicht-Verteilung (AFS-Klasse W1) dargestellt,
die aus einer Überlagerung
der folgenden Lichtverteilungen zusammengesetzt ist: zweimal Basislicht
(erzeugt von zwei erfindungsgemäßen Scheinwerfern
eines Fahrzeugs; vgl. 5), einmal Abblendlicht-Spot
rechts (erzeugt von dem rechten von zwei zusätzlich am Fahrzeug angebauten
Zusatzscheinwerfern; vgl. 7) und je
ein Seitenlicht rechts und links (erzeugt von zwei zusätzlich am
Fahrzeug vorgesehenen Seitenlichtscheinwerfern für statisches oder dynamisches
Kurvenlicht; vgl. 8). Eine Mittenzone der Lichtverteilung
aus 9 ist vergrößert in 6 dargestellt.
Der Punkt maximaler Intensität
der Lichtverteilung ist in 7 mit einem "x" gekennzeichnet. Dort beträgt die Intensität E_max
= 71 lx.
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Eine
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Scheinwerfers
ist gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale oder Maßnahmen:
– wie erste
Ausführungsform,
jedoch Abblendlicht der AFS-Klasse
C (vgl. 4) wird mittels zweier erfindungsgemäßer Grundlicht-PES-Module
erzeugt, deren Reflektorform während
des Betriebs bei Bedarf in erfindungsgemäßer Weise verändert wird;
also mit zusätzlicher
mechanischer Verstellungseinrichtung, die an einem oder mehreren
der aufgezeigten Reflektor-Teilflächen (Sektoren/ Abschnitte)
eine Position A für
normales Abblendlicht der AFS-Klasse C (vgl. 1) oder
eine Position B für
Abblendlicht der AFS-Klasse W (vgl. 5) erlaubt.
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Schaltungsweise
und Maßnahmen
zum Übergang
auf das Regen-Abblendlicht
der AFS-Klasse W2:
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Wie
oben für
den Übergang
auf Abblendlicht der AFS-Klasse W1 beschrieben, jedoch nur auf einen
der beiden Grundlicht-PES-Scheinwerfer
angewandt, z.B. den links angebauten Scheinwerfer. Der jeweils andere
Grundlicht-PES-Scheinwerfer
wird ausgeschaltet und an seiner Stelle wird ein zweiter Abblendlicht-Spot-Scheinwerfer
(vgl. 7) wie oben beschrieben auf eben dieser Anbauseite
zugeschaltet. Dadurch wird (i) eine weitere vorteilhafte Konzentration
und Erhöhung
der Lichtstärke
im zentralen Reichweitenbereich bis zum zulässigen Grenzwert der AFS-Abblendlicht-Klasse
W2 in Höhe
von bis zu 100 lx erreicht, die bei starkem Regen/Nässe für den Fahrer
vorteilhaft ist; (ii) wird die in Verbindung damit geforderte verstärkte Absenkung
der Werte bei Winkelposition "Segment
10" auf höchstens
4 lx und bei Winkelposition "Segment
20" auf höchstens
10 lx hergestellt, wobei zugleich weiterhin diese Grenzwerte in
Höhe von
50% der bei AFS-Abblendlicht-Klasse W1 geltenden Grenzwerte im Sinne
des höchsten
Fahrernutzens voll ausgeschöpft werden.
Die lichtabgebende Gesamt-Scheinwerferanordnung
erscheint dabei vorteilhafterweise für den Gegenverkehr im Wesentlichen
wieder wie oben für den Übergang
auf Abblendlicht der AFS-Klasse W1 beschrieben.
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Eine
weitere mögliche
Anordnung besteht darin, beide Grundlicht-PES-Scheinwerfer eingeschaltet
zu lassen, ihre Lichtverteilung aber durch Absenkung der Leistungszufuhr
so zu reduzieren, dass ebenfalls die Grenzwerte eingehalten werden.
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Schaltungsweisen
und Maßnahmen
für den Übergang
von Abblendlicht auf Fernlicht:
- – Öffnen der
Bi-Funktions-Blenden beider Grundlicht-PES-Scheinwerfer zur Erzeugung der Fernlicht-Grundverteilung
(vgl. 19);
- – optional:
Ausrichten eines oder beider Grundlicht-PES-Scheinwerfer derart, dass sich deren Lichtmaxima überlagern
und ergänzen,
z.B. horizontale Positionierung des rechten Grundlicht-PES-Scheinwerfers
um 3,4° nach
rechts (vgl. 20);
- – optional:
Erhöhung
der Leistungszufuhr der Lampen der Grundlicht-PES-Scheinwerfer;
- – optional:
Schalten beider Spot-Scheinwerfer auf Zusatz-Fernlichtfunktion (Bi-Funktions-Blenden geöffnet oder
Fernlicht-Wendeln zugeschaltet, vgl. 21); Wirkung
für die
verstärkte
Fernlichtverteilung siehe 22.
- – optional,
insbesondere bei langsamer Fahrt: Zuschaltung von Seitenlicht, z.B.
aus Scheinwerfern für
Abbiegelicht, statisches oder dynamisches Kurvenlicht zur Verbreiterung
der Gesamt-Lichtverteilung.
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19 zeigt
eine Fernlichtverteilung, die alleine durch den oder die erfindungsgemäßen Scheinwerfer
eines Fahrzeugs erzeugt wurde. Der Punkt maximaler Intensität liegt
bei der Fernlicht-Verteilung aus 19 beispielhaft
bei E_max = 58 lx. Bei der ebenfalls mit dem oder den erfindungsgemäßen Scheinwerfern
eines Fahrzeugs erzeugten Fernlicht-Verteilung gemäß 20 wurde
die Ausrichtung mindestens eines der Scheinwerfer derart variiert, dass
sich die Lichtverteilungen der beiden Scheinwerfer im Wesentlichen überlagern.
Das führt
zu einer maximalen Intensität
von bspw. E_max = 68 lx. In 21 ist
eine Lichtverteilung für
mindestens einen zusätzlich
am Fahrzeug angebrachten Zusatz-Fernlichtspot dargestellt. Die maximale
Intensität
dieser Lichtverteilung beträgt
bspw. E_max = 73 lx. Die resultierende Gesamt-Fernlicht-Verteilung
ist in 22 dargestellt. Sie umfasst
eine Überlagerung
der Lichtverteilungen gemäß 19 bzw. 20,
und 21. Die maximale Intensität liegt bei der Lichtverteilung
aus 22 bei E_max = 125 lx.
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Ergänzung zu
Reflektorbauform und Schaltungsweise:
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Eine
alternative Ausführungsform
für den
erfindungsgemäß ausgebildeten/
ausgeformten Reflektor besteht darin, Teile des in die Richtungen "Segment 10" und "Segment 20" ausgesandten Lichtes
dadurch abzuschatten, dass definierte Bereiche des Reflektors (vgl. 23)
so ausgebildet/geformt werden, dass die dort übertragenen Lichtanteile nicht durch
das Objektiv des PES-Scheinwerfers aufgenommen werden. Beispielsweise
können
plane oder ebene Flächen
oder quasi-plane oder quasi-ebene Flächen durch streuende Wirkung
an den betreffenden Reflektorbereichen diese Funktion erfüllen. Ebenso
ist eine hinsichtlich der optischen Eigenschaften abweichende Beschichtung/Ausführung der Reflektorbereiche
möglich.
Diese ebenen oder quasi-ebenen
Flächen
können
in den Teilflächen 10, 20 oder außerhalb
dieser Segmente an beliebigen Stellen des Reflektors liegen. Mit
den Pfeilen sind in 23 Reflektorbereiche bezeichnet,
die einem asymmetrischzentralen Bereich in 8 bis 20 m Entfernung
zugeordnet sind.
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Der
dabei eintretende Lichtverlust, wie in 2a zu
erkennen, wird in Kauf genommen, weil so unerwünschte Auswirkungen, beispielsweise
die im Bereich des Fernlichtes, vermieden oder reduziert werden
können.
Durch Zuschalten eines abgeschwächten
Spotscheinwerfers, mit einer Lichtverteilung ähnlich der in 7 gezeigten,
oder eines Spotscheinwerfers in gedimmter Betriebsweise kann der durch
die Licht-Auskopplung entstehende Lichtverlust im Reichweitenbereich
kompensiert werden (vgl. 2b).
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Durch
Zuschalten eines insbesondere den Nahbereich breit beleuchtenden
Scheinwerfers kann weiterhin die in vereinzelten Fällen bei
der erfindungsgemäßen Lichtverteilung
fehlende besondere Helligkeit im Nahbereich zusätzlich erzeugt werden, vorzugsweise
in Verbindung mit einer Erkennung einer gleichmäßig geringen Fahrgeschwindigkeit
V, z.B. V < 30
km/h bei gleichzeitig fehlender Fahrzeug-Beschleunigung, d.h. wenn
etwa beim Befahren von besonderen Flächen wie Anliegerstraßen usw.
der Fahrer gehalten ist, langsam zu fahren, und offenbar verstärkt den
Nahbereich beobachten muss. Eine gegensätzliche Wirkung mit dem Regen-Abblendlicht
RFS-Klasse W ist
dann durch besondere Betonung/ Verstärkung der Nahfeld-Beleuchtung sinnvoll
behoben.
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Die
vorliegende Erfindung kann in einer Abblendlicht-Anlage bei einem
Kraftfahrzeug mit AFS-"Vollausstattung" eingesetzt werden,
insbesondere wenn ohnehin einer oder zwei Abblendlicht-Spot-Scheinwerfer
vorgesehen sind.
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Insbesondere
dann, wenn der/die Spot-Scheinwerfer die Möglichkeit für Erzeugung eines weiteren
Beitrags zum Fernlicht haben (z.B. NIR-Trifunktions-PES, Spot aus
Bi-Funktions-PES oder
aus H4-/Zweiwendel-Scheinwerfer). Eine Kombination des erfindungsgemäßen Abblendlichtscheinwerfers
mit einem schwenkbaren oder zuschaltbaren Kurvenlicht/Abbiegelicht
ist zweckmäßig, aber
nicht erforderlich.
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In
den Figuren sind nur Abblendlicht-Verteilungen mit einer asymmetrischen
Hell-Dunkel-Grenze HDG dargestellt, die auf der Seite des Gegenverkehrs
einen horizontalen Abschnitt und auf der eigenen Verkehrsseite einen
mit einem Winkel von etwa 15° ansteigenden
Abschnitt aufweist. Selbstverständlich
kann die vorliegende Erfindung auch bei jeder anderen Art von Abblendlicht,
z.B. bei einem Scheinwerfer zur Erzeugung von Abblendlicht mit einer
horizontalen Hell-Dunkel-Grenze, eingesetzt werden.