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Die
Erfindung betrifft eine Greif- oder Spannvorrichtung mit einem Keilhakengetriebe
zur Übertragung
von Linearbewegungen eines Stellglieds auf eine Spannbacke, die
relativbeweglich und formschlüssig über zumindest
einen Keilhaken und zumindest einen mit dem Keilhaken korrespondierende Eingriffsbereich
wirkverbunden sind, wobei Profilierungen des Keilhakens und des
Eingriffsbereichs schräg
zu einer Verfahrrichtung des Stellglieds angeordnet sind.
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Aus
dem Stand der Technik sind die Erfindung betreffende, derartige
Greif- und Spannvorrichtungen bekannt. Greifvorrichtungen werden
beispielsweise eingesetzt, um Werkstücke mittels manuell betätigter oder
automatisierter Handhabungsgeräte
zu ergreifen und um beispielsweise Bearbeitungskräfte auf
das Werkstück
ausüben
zu können. Bekannte
Spanneinrichtungen finden beispielsweise in Form von Drehspannfuttern
Verwendung zum Zentrischspannen von Werkstücken in Drehmaschinen. Dabei
wird von einer Stelleinrichtung, wie beispielsweise einem Hydraulikkolben,
eine Stellkraft auf das Stellglied ausgeübt, die zu einer linearen Bewegung des
Stellglieds und der formschlüssig
wirkverbundenen Spannbacke führen
kann, sofern an der Spannbacke keine in Wechselwirkung mit dem Werkstück hervorgerufenen
Spannkräfte
entgegenstehen, die eine Bewegung des Stellglieds verhindern. Eine
Verfahrrichtung der Spannbacke ist dabei in einer gemeinsamen Ebene
mit einer Verfahrrichtung des Stellglieds angeordnet, wobei die
beiden Verfahrrichtungen einen Winkel, insbesondere 90 Grad, zueinander
einnehmen. Die dazu erforderliche Umlenkung der Bewegung wird durch
die schräge
Profilierung des Keilhakens und des korrespondierenden Eingriffsbereichs
erreicht. Ein Keilwinkel des Keilhakens und des Eingriffsbereichs
bestimmen somit sowohl die Ausrichtung der Verfahrrichtungen zueinander, als
auch ein Über-
oder Untersetzungsverhältnis
der von der Stelleinrichtung eingeleiteten Verfahrbewegung gegenüber einer
Bewegung der Spannbacke.
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Aus
der
DE 196 04 649
A1 ist eine Greifvorrichtung bekannt, die eine in einem
Greifergehäuse verschieblich
gelagerte Grundbacke und einen Antrieb für die Grundbacke aufweist,
wobei der Antrieb von einem hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagbaren,
in einem Zylinder beweglich gelagerten Kolben und einem Keilhakengetriebe
gebildet wird. Das Keilhakengetriebe ist durch einen abschnittsweise
keilförmigen
Kopf und zwei damit wirkverbundene Parallelgreifer gebildet, die über schiebebewegliche Nut-Federverbindungen
für die Übertragung
von Zug- und Druckkräften
ausgebildet sind. Die Nut-Federverbindungen sind dabei als korrespondierende, gefräste Einstiche
im Kopf bzw. in den Parallelgreifern ausgeführt.
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Aus
der
DE 100 13 022
A1 ist ein mit einem Keilhakengetriebe ausgestatteter Parallelgreifer
bekannt, bei dem zwei parallel zueinander verschiebbare Greifergrundbacken
in einem Greifergehäuse
in einer Backenführung
verschieblich angeordnet sind und durch einen Keilhaken angesteuert
werden können,
der seinerseits von einem hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagbaren
Kolben ansteuerbar ist. Das Keilhakengetriebe wird durch korrespondierende
Nut-Federverbindungen im Keilhaken und in den Parallelgreifern gebildet,
wobei die entsprechenden Nuten einen im wesentlichen rechteckigen
Querschnitt aufweisen und sich in schräger Richtung gegenüber der
Verfahrrichtung des Keilhakens und des Parallelgreifers erstrecken.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, eine Greif-
und Spanneinrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die
gegenüber
bekannten Greif- und Spanneinrichtungen bei gleicher Belastbarkeit
kompakter gestaltet werden kann bzw. zur Übertragung größerer Kräfte ausgebildet
ist.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass der Keilhaken und/oder der Eingriffsbereich in zumindest in
einem Geometrieabschnitt einen kerbwirkungsreduzierenden Verrundungsbereich
aufweisen. Kerbwirkungen treten in Geometrieabschnitten auf, in
denen ein Kraftfluss geometriebedingt umgelenkt wird und ggf. durch
einen reduzierten Querschnitt geleitet werden muss. Bei der Umlenkung
des Kraftflusses können
Spannungsspitzen auftreten, die zu einer lokalen Überlastung
des Materials, aus dem der Keilhaken und/oder der Eingriffsbereich
gefertigt sind, führen.
Diese Spannungsspitzen können
eine elastische oder plastische Deformation des Materials oder gar
ein Versagen des Materials durch Rissbildung bewirken. Da der Kraftfluss
und die Spannungsspitzen mit den Kräften, die auf den Keilhaken
und/oder den Eingriffsbereich eingeleitet werden, einhergehen, muss
die Greif- oder Spanneinrichtung so ausgelegt werden, dass die auftretenden
Kräfte
nicht zu derartigen, unerwünschten
elastischen oder plastischen Deformationen oder zu einem Versagen
des Materials führen.
Dies wird im Stand der Technik durch eine entsprechende Dimensionierung
der an den Keilhaken und Spannbacken vorgesehenen Nut- und Federgeometrien
erreicht. Erfindungsgemäß kann durch
die am Keilhaken und/oder an dem Eingriffsbereich vorgesehenen Verrundungsbereiche
ein gleichmäßigerer
Kraftfluss und eine Reduktion von Spannungsspitzen bewirkt werden,
da die über
die Geometrieabschnitte zu übertragenden
Kräfte
bedingt durch die Verrundungsbereiche weniger stark umgelenkt werden
müssen.
Damit können
der Keilhaken und/oder der Eingriffsbereich höhere Kräfte übertragen und/oder kompakter
gestaltet werden. Der Verrundungsbereich kann dabei insbesondere
als Kreisbogen oder als sonstige Verrundung, beispielsweise als
Ellipsenabschnitt oder als Kombination davon ausgeführt sein.
Ein Verrundungsabschnitt kann auch als Abfolge mehrer Verrundungen
mit unterschiedlichen Radien ausgeführt werden, insbesondere ist
auch ein Verrundungsbereich mit einem oder einer Abfolge mehrerer
extrem großer
Radien möglich, der/die
dann als Fasen aufgefasst werden können.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist der zumindest eine kerbwirkungsreduzierende Verrundungsbereich
in zumindest einem Übergangsbereich
zwischen einer zugkraftbelasteten und einer druckkraftbelasteten
Zone des Keilhakens und/oder des Eingriffsbereichs vorgesehen. Kerbwirkungen
treten insbesondere in Übergangsbereichen
zwischen druckkraftbelasteten Zonen und zugkraftbelasteten Zonen
auf, wie sie beispielsweise an Einspannstellen von Hebeln auftreten
können. Derartige
Zonen sind beispielsweise bei formschlüssig wirkverbundenen Geometrien
im Bereich der für den
Formschluss notwendigen Hinterschnitte anzutreffen, die hebelartig
an der übrigen
Geometrie angebunden sind. Dort findet eine besonders scharfe Umlenkung
des Kraftflusses mit großen
Spannungsspitzen statt, so dass durch die Anbringung von Verrundungsbereichen
auch eine besonders vorteilhafte Entlastung derartiger Geometrieabschnitte
bewirkt werden kann.
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In
Ausgestaltung der Erfindung ist der Verrundungsbereich zumindest
abschnittsweise konkav gestaltet. Durch eine konkave Verrundung
wird eine besonders sanfte Umlenkung des Kraftflusses bewirkt, so
dass ein vorteilhaftes Spannungsniveau in dem kraftbeaufschlagten
Geometrieabschnitt bewirkt werden kann. Die konkave Verrundung vergrößert einen
dem Kraftfluss zur Verfügung
stehenden Querschnittsbereich, so dass insgesamt auch ein niedrigeres
Spannungsniveau im Material des Geometrieabschnitts vorliegt.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Verrundungsbereich
zumindest abschnittsweise konvex gestaltet. Gegenüber einer
konkaven Gestaltung des Verrundungsbereiches ist das Spannungsniveau
in einem konvex geformten Verrundungsbereich zumindest abschnittsweise
höher,
da die Umlenkung des Kraftflusses nicht ganz so homogen wie bei
einem konkaven Verrundungsbereich erfolgt. Dennoch kann durch konvex
geformte Verrundungsbereiche eine Reduzierung der Kerbwirkung erlangt werden,
da die Umlenkung des Kraftflusses weniger scharf erfolgt, als dies
beispielsweise bei einem eckigen Übergang zwischen einer druckkraftbeaufschlagten
und einer zugkraftbeaufschlagten Zone der Fall ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist der Keilhaken an einem Grundkörper des Stellglieds oder der
Spannbacke angebracht und weist einen von dem Grundkörper abragenden
Stegbereich sowie einen an dem Stegbereich vom Grundkörper entfernten
Querabschnitt auf, wobei zumindest ein Verrundungsbereich an einem Übergang von
dem Stegbereich auf den Grundkörper
und/oder von dem Stegbereich auf den Querabschnitt vorgesehen ist.
Der Stegbereich dient dabei zur Übertragung
der auf das Stellglied oder die Spannbacke einwirkenden Kräfte auf
den Querabschnitt, der seinerseits in Wirkverbindung mit dem hinterschnitten
ausgeführten
Eingriffsbereich gebracht werden kann. Der Querabschnitt dient seinerseits
zur Übertragung der
vom Stegbereich übertragenen
Kräfte
auf den hinterschnittenen Eingriffsbereich. An dem Übergang vom
Grundkörper
des Stellglieds oder der Spannbacke auf den Stegbereich kommt es
zu einer Umlenkung des Kraftflusses, weiterhin findet auch eine Konzentration
des Kraftflusses auf einen gegenüber dem
Grundkörper
reduzierten Querschnitt des Stegbereiches statt. Der Stegbereich
wird in der Regel mit Zugkräften
beaufschlagt, die auf den Querabschnitt übertragen werden. Der Querabschnitt
leitet diese Zugkräfte
auf den hinterschnittenen Eingriffsbereich ein, wobei entgegengesetzt
gerichtete Druckkräfte als
Reaktionskräfte
auftreten, die vom Eingriffsbereich auf den Querabschnitt eingeleitet
werden. Damit ist der Übergang
zwischen dem Stegbereich und dem Querabschnitt gleichzeitig auch
ein Übergangsbereich
zwischen einer druckkraftbeaufschlagten Zone und einer zugkraftbeaufschlagten Zone
und somit besonders kerbwirkungsgefährdet. Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen
Verrundungsbereiche kann daher eine signifikante Reduktion der Spannungsspitzen
an den Übergängen zwischen
Grundkörper
und Stegbereich bzw. zwischen Stegbereich und Querabschnitt erreicht
werden, so dass insgesamt eine höhere
Belastbarkeit dieser Geometrieabschnitte erreicht wird.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Eingriffsbereich in
einem Grundkörper
des Stellglieds oder der Spannbacke eingebracht, wobei zumindest
ein Verrundungsbereich an einem dem Grundkörper des Keilhakens zugewandten
Hinterschnitt vorgesehen ist. Der Eingriffsbereich dient als Widerlager
für der
Querabschnitt des Keilhakens und leitet die vom Querabschnitt eingeleiteten
Zugkräfte weiter.
Die Zugkräfte
werden von dem Stellglied oder der Spannbacke mit entgegengesetzt
gerichteten Druckkräften
kompensiert, so dass zumindest die hinterschnittenen Geometrieabschnitte
des Eingriffsbereichs aneinandergrenzende druckkraftbeaufschlagte
bzw. zugkraftbeaufschlagte Zonen aufweisen, in denen Kerbwirkungen
durch Verrundungsbereiche besonders effektiv reduziert werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist zwischen Grundkörper und Querabschnitt längs des
Stegbereiches ein durchgehender Verrundungsbereich vorgesehen. Durch
den durchgehend gestalteten Verrundungsbereich ist eine besonders
geringe Kerbwirkung gewährleistet.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist ein Radius des Verrundungsbereiches
in einem Bereich mindestens 10% einer Länge des Stegbereichs vorgesehen.
Die Länge
des Stegbereiches ist zwischen dem Übergang zum Grundkörper und
dem Übergang
zum Querabschnitt zu ermitteln. Durch einen Radius für den Verrundungsbereich
von mindestens 10% der Länge
des Stegbereichs wird eine effektive Reduktion der Kerbwirkung am Übergang
zwischen Grundkörper
und Stegbereich und/oder zwischen Stegbereich und Querabschnitt
sichergestellt. Insbesondere bei einem Radius von 30% bis 70% der Länge des
Stegbereichs kann eine signifikante Reduktion der Kerbwirkung erzielt
werden. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
ein Radius von 45% bis 55% der Länge
des Stegbereichs vorgesehen, wodurch eine besonders hohe Belastbarkeit
der Geometrieabschnitte gewährleistet
ist.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung weisen der Keilhaken und/oder der Eingriffsbereich
eine T-förmige
Kontur mit einem schlanken Stegbereich und einem daran angrenzenden Querabschnitt
auf. Dadurch kann eine besonders symmetrische und homogene Spannungsverteilung in
dem Stellglied und/oder der Spannbacke erreicht werden, die somit
zu einer höheren
Belastbarkeit des Keilhakengetriebes führt. Die in den Stegbereich
eingeleiteten Zugkräfte
werden auf die beiden in jeweils entgegengesetzter Richtung abragenden
Abschnitte des Querabschnitts eingeleitet und von dort auf den hinterschnittenen
Eingriffsbereich abgeleitet. Damit wirken auf den Stegbereich keine
Drehmomente, wie sie bei asymmetrischer Gestaltung des Querabschnitts,
insbesondere als L-förmig
geformter Querabschnitt, auftreten könnten. Damit wird ein niedriges und
homogenes Spannungsniveau im gesamten Keilhakengetriebe sichergestellt.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen,
die anhand der Zeichnungen dargestellt sind. Dabei zeigt:
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1 in
ebener Darstellung eine Seitenansicht eines Keilhakengetriebes,
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2 in
ebener Darstellung eine Ansicht von unten auf das Keilhakengetriebe
der 1,
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3 in
ebener Darstellung eine Schnittansicht des Keilhakens mit konkaven
Verrundungsbereichen gemäß der 1 und 2,
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4 in
ebener Darstellung eine Schnittansicht des Eingriffsbereichs mit
konkaven Verrundungsbereichen gemäß der 1 und der 2.
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5 in
ebener Darstellung eine Schnittansicht eines Keilhakens mit vertieft
angebrachten, konkaven Verrundungsbereichen
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6 in
ebener Darstellung eine Schnittansicht eines Keilhakens mit k Ein
in den 1 und 2 gezeigtes Keilhakengetriebe 1 für eine nicht näher dargestellte
Greif- oder Spannvorrichtung ist zur Übertragung von Linearbewegungen
eines Stellglieds 2 auf zwei Spannbacken vorgesehen, wobei lediglich
eine Spannbacke in der 1 dargestellt ist. Das Stellglied 2 und
die Spannbacken stehen relativbeweglich und formschlüssig über Keilhaken 4a, 4b und
mit dem Keilhaken 4a, 4b korrespondierende Eingriffsbereiche 5 in
einer Wirkverbindung. Dazu sind Profilierungen 6a, 6b der
Keilhaken 4a, 4b und des jeweiligen Eingriffsbereichs 5 schräg zu einer Verfahrrichtung 7 des
Stellglieds 2 angeordnet. Die in den 3 und 4 näher dargestellten
Profilierungen 6a, 6b sind mit Verrundungsbereichen 8a, 8b zur Reduzierung
der Kerbwirkung versehen.
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Das
insbesondere in der 3 näher dargestellte Stellglied 2 weist
einen im wesentlichen aus zwei miteinander verbundenen, gegenläufig angeordneten
Keilabschnitten 10a, 10b aufgebauten Grundkörper 9 auf,
an dem jeweils endseitig und voneinander abgewandt die Keilhaken 4a, 4b ausgeformt
sind. Die Keilhaken 4a, 4b weisen jeweils einen in
den 3 und 5 näher dargestellten, im wesentlichen
T-förmigen
Querschnitt auf, wobei jeder Keilhaken einen schlanken Stegbereich 11a, 11b und einen
orthogonal dazu ausgerichteten, balkenförmigen Querabschnitt 12a, 12b aufweist.
Die Stegabschnitte 11a, 11b stellten jeweils eine
Verbindung zwischen dem Grundkörper 9 und
dem Querabschnitt 12a, 12b her.
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Die
in 1 näher
dargestellte Profilierung 6a, 6b der Keilabschnitte 10a, 10b ist
derart ausgerichtet, dass bei einer Bewegung des Stellglieds 2 in Verfahrrichtung 7 eine
Bewegung der Spannbacke 3 in einer orthogonalen Richtung
zur Verfahrrichtung 7 hervorgerufen wird. Bei dem gezeigten
Keilhakengetriebe ist es somit möglich,
eine synchrone, gegenläufige
Bewegung zweier Spannbacken 3 durch Bewegung des Stellglieds 2 in
Verfahrrichtung zu ermöglichen,
wodurch insbesondere ein Ausüben
von Innen- oder Aussenspannkräften
auf ein nicht dargestelltes Werkstück möglich ist.
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Zu
einer Kerbwirkung kommt es insbesondere, wenn Zugkräfte vom
Grundkörper 9 auf
die Stegbereiche 11a, 11b übertragen werden sollen, was
insbesondere der Fall ist, sofern eine Annäherungsbewegung der Spannbacken 3 gewünscht ist,
die beispielsweise zum Greifen bzw. Klemmen eines Werkstücks zwischen
den Spannbacken 3 genutzt werden kann. Die von einem nicht
dargestellten Stellantrieb auf den Grundkörper 9 eingeleiteten
Zugkräfte
werden dazu auf die schlanken Stegbereiche 11a, 11b eingeleitet,
wobei es im Hinblick auf den Kraftfluss durch die Veränderung
des zur Verfügung
stehenden Querschnittes zu einer Umlenkung und Konzentration des
Kraftflusses, also der durch das Material des Stellglieds zu übertragenden,
inneren Materialspannungen kommt. Diese Umlenkung und Konzentration des
Kraftflusses führt
im Stegbereich 11a, 11b zu einer höheren Materialspannung,
als sie im Grundkörper 9 vorliegt,
da die zu übertragenden
Kräfte über einen
geringen Querschnitt übertragen
werden müssen.
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In
der 3 sind Verrundungen 8a zwischen dem Grundkörper 9 und
den Stegbereichen 11a, 11b sowie Verrundungen 8b zwischen
den Stegbereichen 11a, 11b und den Querabschnitten 12a, 12b dargestellt.
Insbesondere in den als konkave Verrundungsbereiche 8a ausgeführten Übergangsbereichen
zwischen dem Grundkörper 9 und
den Stegbereichen 11a, 11b, treten durch eine
besonders starke Umlenkung und Konzentration des Kraftflusses erhöhte Materialspannungen
auf, die jedoch durch die Verrundungsbereiche 8a auf einem
wesentlich geringeren Niveau angesiedelt sind, als dies bei einem eckigen Übergangsbereich,
wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist, der Fall wäre. Der
Kraftfluss in die Stegbereich 11a, 11b wird durch
die Verrundungsbereiche 8a sanft umgelenkt und dadurch
homogenisiert, Spannungsspitzen treten nicht auf. Der Radius der
Verrundungsbereiche 8a ist so gewählt, dass er der halben Länge, also
50% der Länge
a des Stegbereiches 11a entspricht.
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Gleiches
gilt für
die ebenfalls als Verrundungsbereiche 8b ausgeführten Übergangsbereiche zwischen
den Stegbereichen 11a, 11b und den Querabschnitten 12a, 12b.
Hier tritt noch ein weiterer Effekt auf, der einen erheblichen Einfluss
auf die Kerbwirkung hat. Während
vom Stegbereich 11a, 11b Zugkräfte auf die Querabschnitte 12a, 12b übertragen
werden, sind die Querabschnitte 12a, 12b durch Reaktionskräfte, die
durch die Wirkverbindung mit den als Hinterschnitten ausgeführten, in 4 näher dargestellten
Hinterschnitte in Form von im wesentlichen L-förmigen Stützabschnitten 13a, 13b des
Eingriffsbereichs 5 hervorgerufen werden, mit Druckkräften beaufschlagt.
Dadurch kommt es im Übergangsbereich
zwischen den Stegbereichen 11a, 11b gemäß der 3 und
den Querabschnitten 12a, 12b nicht nur zu einer
erheblichen Umlenkung des Kraftflusses, es findet hier auch eine
Wandlung der Zugkräfte
in Druckkräfte
statt, was eine erhebliche Erhöhung
der Kerbwirkung mit sich bringt. Durch die entsprechend vorgesehenen
Verrundungsbereiche 8b führt die Wandlung der Zugkräfte in Druckkräfte jedoch
zu einem gegenüber
dem Stand der Technik reduzierten Kerbspannungsniveau, wodurch die
gewünschte
höhere
Belastbarkeit des Übergangsbereichs
gewährleistet
ist.
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Der
Radius der Verrundungsbereiche 8b beträgt ebenfalls 50% der Länge a. Damit
schließt
der Verrundungsbereich 8a unmittelbar und stetig an den Verrundungsbereich 8b an,
so dass eine durchgehende Verrundung zwischen dem Grundkörper 9 und den
Querabschnitten 12a, 12b erreicht werden kann, wodurch
ein besonders homogener Kraftfluss erzielt wird.
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An
den Querabschnitten 12a, 12b sind weiterhin konkave
Verrundungsbereiche 14 vorgesehen, die auch in diesen Bereichen
der Querabschnitte 12a, 12b einen homogenen Kraftfluss
sicherstellen. Die Länge
b der Querabschnitte 12a, 12b entspricht vorzugsweise
der Länge
a der Stegabschnitte 11a, 11b. Wie aus der 3 deutlich
wird, ist der Radius der Verrundungsbereiche 14 vorzugsweise
gleich dem Radis der Verrundungsbereiche 8a, 8b.
Die Keilhaken 4a und 4b weisen damit eine gleichmäßige und
symmetrische S-förmige
Kontur auf. Die Kontur des Eingriffbereichs ist, wie aus 5 hervorgeht, dazu
entsprechend komplementär
ausgebildet.
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Bei
dem in 4 dargestellten, in der Spannbacke 3 vorgesehenen
Eingriffsbereich 5 werden die von den Querabschnitten 12a, 12b übertragenen
Druckspannungen von den Stützabschnitten 13a, 13b abgeleitet
und in die Spannbacke 3 übertragen. Hier kommt es ebenso
wie bei den Keilhaken 4a, 4b zu einer Umleitung
des Kraftflusses, so dass insbesondere die Übergangsbereiche zwischen den Stützabschnitten 13a, 13b und
der Stützbacke
angeordneten Geometrieabschnitte mit Spannungsspitzen belastet werden,
die zur Kerbwirkung führen. Durch
die vorgesehenen Verrundungsbereiche 8c findet hier ebenfalls
eine sanftere Umlenkung des Kraftflusses statt, so dass hier die
Kerbwirkung gegenüber
Geometrieabschnitten, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt
sind, deutlich reduziert sind.
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Bei
der in 5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind
vertiefte konkave Verrundungsbereiche 8d zur Reduktion
von Kerbwirkungen vorgesehen, die insbesondere durch Bohren hergestellt
werden können.
Damit ist eine besonders kostengünstige
Herstellung der Verrundungsbereiche 8d möglich, ohne
dass die bislang üblichen
Herstellungsverfahren für
den Eingriffsbereich oder den Keilhaken wesentlich verändert werden
müssen.
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Bei
der in 6 dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind
zwei unterschiedlich ausgeführte
Verrundungsbereiche gezeigt. Die als Verrundungsabschnitte 8e, 8f mit
extrem großem
Radius ausgeführten
Geometrieabschnitte stellen sich im wesentlichen als Fasen dar und
ermöglichen
dadurch eine Materialanhäufung
in den kerbwirkungsgefährdeten
Geometrieabschnitten einen vorteilhaften Kraftfluss. Die Verrundungsabschnitte 8g und 8h sind
als konvexe Geometrieabschnitte ausgeführt und ermöglichen dadurch ebenfalls eine
erhebliche Homogenisierung des Kraftflusses.