DE202005009452U1

DE202005009452U1 - Staubsaugerbeutel und Kissen für einen Staubsaugerbeutel

Info

Publication number: DE202005009452U1
Application number: DE200520009452
Authority: DE
Original assignee: Melitta Haushaltsprodukte GmbH and Co KG
Current assignee: MELITTA EUROPA GMBH & CO. KG, DE
Priority date: 2005-06-15
Filing date: 2005-06-15
Publication date: 2005-08-25
Anticipated expiration: 2015-06-16

Abstract

Staubsaugerbeutel (1) mit einer Einströmöffnung (3) und einem Filterbeutel (2) aus zumindest bereichsweise durchlässigem Material, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Filterbeutels (2) gleichzeitig folgende Wirkstoffe angeordnet sind:
– ein Trockenmittel,
– ein Biozid, und
– ein Adsorbens.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Staubsaugerbeutel mit einer Einströmöffnung und einem Filterbeutel aus zumindest bereichsweise durchlässigem Material und ein Kissen für einen Staubsaugerbeutel.
Aus der DE 44 18 720 ist ein Filter für einen Staubsauger bekannt, bei dem ein Zusatzmittel vorgesehen ist, das auf das ausgefilterte Sauggut einwirken kann. Das Zusatzmittel soll in einer Kissenhülle eingeschlossen sein und bakterientötende Geruchsstoffe oder absorbierende Mittel aufweisen. Dadurch soll die Handhabung des Filters hygienischer werden. Allerdings sind die eingesetzten Wirkstoffe nicht für die vielfältigen Anforderungen geeignet und auch die Entfaltung der Wirkstoffe ist begrenzt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Staubsaugerbeutel und ein Kissen für einen Staubsaugerbeutel zu schaffen, die für unterschiedliche Anforderungen durch eingesaugten Staub und Verunreinigungen einsetzbar sind und die Entstehung schädlicher Gerüche und ein Bakterienwachstum wirksam unterdrücken können.
Diese Aufgabe wird mit einem Staubsaugerbeutel mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie einem Kissen für einen Staubsaugerbeutel mit den Merkmalen des Anspruches 12 gelöst.
Erfindungsgemäß sind innerhalb des Filterbeutels gleichzeitig die Wirkstoffe: ein Trockenmittel, ein Biozid und ein Adsorbens wirksam. Dadurch kann je nach auftretender Verunreinigung innerhalb des Staubsaugerbeutels eine Entstehung schädlicher Gerüche oder Bakterien vermieden werden. Ferner ist es möglich, geringe Mengen an Flüssigkeit aufzusaugen, die dann in dem Staubsaugerbeutel absorbiert werden, ohne dass diese Flüssigkeit für ein übermäßiges Bakterienwachstum sorgen würde. Der Einsatz mehrerer Wirkstoffe bringt Synergieeffekte mit sich, die bisher nicht bekannt waren.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Filterbeutel ein luftdurchlässiges Kissen mit mehreren Wirkstoffen angeordnet. Das vereinfacht die Herstellung, da das Kissen mit den belegten Wirkstoffen separat gefertigt werden kann und dann in den Filterbeutel eingebracht wird. Dabei kann das Kissen lose in dem Filterbeutel angeordnet sein, damit eine Verteilung und Wirkung innerhalb des Filterbeutels ermöglicht wird. Ferner ist es möglich, das Kissen in dem Filterbeutel auf der zur Einströmöffnung gegenüberliegenden Seite festzulegen, sodass das Kissen an einer definierten Stelle vorhanden ist. Die gegenüberliegende Seite der Einströmöffnung bietet sich an, weil das Kissen dann auch die Funktion eines Prallschutzes besitzt und durch die Einströmöffnung eintretende Partikel abfangen kann. Falls die Partikel das Kissen geringfügig beschädigen, erhöht dies nur die Wirksamkeit der Wirkstoffe, da etwaige austretende Fasern aus dem Kissen sich innerhalb dem Filterbeutel verteilen können und somit eine noch bessere Wirkung erreicht wird.
Der Filterbeutel besteht bevorzugt aus einem ein- oder mehrlagigen Vliesstoff. Dadurch kann eine besonders gute Reinigungsleistung erreicht werden.
Als Adsorbens kann vorzugsweise Aktivkohle eingesetzt werden. Auch andere Stoffe wie Zeolith oder andere mikroporöse polymere Absorber können eingesetzt werden.
Als Trockenmittel wird vorzugsweise ein Superabsorber, wie Silicagel oder ein Superabsorber auf Acrylat- oder Acrylamidbasis, Kieselgur oder spezielle Zeolithe eingesetzt.
Als Biozid können imprägnierte Kunststofffasern eingesetzt werden, vorzugsweise mit Triclosan, aber auch silberhaltige Fasern, Kupfer- oder Silbersalze oder auch organische antimikrobiell wirkende Substanzen können verwendet werden.
Vorzugsweise besteht das Kissen aus einem Vliesstoff, das mit mehreren Wirkstoffen belegt ist. Dieser Vliesstoff kann dann in den Filterbeutel eingebracht werden. Dadurch kann das Kissen fortlaufend gefertigt werden und muss nur auf die gewünschte Größe zurechtgeschnitten und gegebenenfalls festgelegt werden. Der Vliesstoff des Kissens kann dabei ebenfalls eine Wirkung entfalten, beispielsweise um Feuchtigkeit zu binden.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Kissen mit wirkstoffbelegten Fasern so hergestellt, dass bei Ablösung der Fasern diese frei im Filterbeutel beweglich sind. Der Vliesstoff kann auch aus einem losen Verbund der Fasern hergestellt sein, die eine Verteilung innerhalb des Filterbeutels ermöglichen. Anders als bei pulverförmigen Wirkstoffen können die Fasern des Vliesstoffes sich besser innerhalb des Staubsaugerbeutels verteilen und nicht so tief in die Vliesstoffschichten eindringen, sodass die Wirksamkeit erhöht wird. Die einzelnen Schichten des Vliesstoffes können auch elektrostatisch aufgeladen sein.
Erfindungsgemäß wird ferner ein Kissen für einen Staubsaugerbeutel bereitgestellt, der aus Fasern besteht, die mit mindestens zwei der nachfolgenden Wirkstoffe belegt sind: einem Trockenmittel, einem Biozid und/oder einem Adsorbens. Dadurch kann auf einfache Weise ein Staubsaugerbeutel mit einem Kissen ausgerüstet werden, das für unterschiedliche Verschmutzungen eine Geruchsverminderung und/oder eine biozide Wirkung besitzt. Denn je nach den im Staubsaugerbeutel enthaltenen Verunreinigungen können unterschiedliche Wirkstoffe erforderlich sein, um Gerüche zu unterdrücken. Die Bindung der Wirkstoffe an die Fasern hat den Vorteil, dass bei einem Zersetzen des Kissens und Loslösen der Fasern, sich diese frei in dem Staubsaugerbeutel verteilen können und dort an einer Oberfläche sich anlagern. Anders als bei pulverförmigen Wirkstoffen, die tief in das Material eindringen, lagern sich die Fasern relativ weit oben an der Oberfläche an und können somit eine höhere Wirkung entfalten.
Vorzugsweise sind sämtliche drei Wirkstoffe vorhanden, wobei entweder drei oder mehr unterschiedliche Wirkstoffe an dem Kissen angelagert sind. Das Kissen kann dabei aus mehreren Schichten eines Vliesstoffes bestehen, die für eine Verbindung untereinander auch elektrostatisch aufgeladen werden können.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Staubsaugerbeutel, und
2 eine geschnittene Ansicht des Staubsaugerbeutels der 1.
Ein Staubsaugerbeutel 1 umfasst einen Filterbeutel 2, vorzugsweise aus einem ein- oder mehrlagigen Vliesstoff, wobei auch Papierlagen und/oder Kunststofflagen eingesetzt werden können, der eine durch eine Verschlussplatte 5 verschließbare Einströmöffnung 3 aufweist, in die ein Stutzen eines Staubsaugers einfügbar ist. In dem Staubsaugerbeutel 1 ist ein luftdurchlässiges Kissen 4 aus einem Vliesstoff angeordnet, das entweder lose in dem Filterbeutel bewegbar ist oder mit dem Filterbeutel 2 verbunden ist und so fixiert ist. Dabei kann das Kissen 4 auf der zur Einströmöffnung 3 gegenüberliegenden Seite angeordnet sein, sodass das Kissen 4 als eine Art Prallschutz wirkt, wenn durch die Einströmöffnung Partikel eingesaugt werden, die dann auf das Kissen 4 auftreffen.
Nachfolgend werden zwei Ausführungsformen im Detail beschrieben:
Ausführungsform 1
Ein lose im Filterbeutel 2 liegendes Kissen (=Vliesstoffstück ca. 5–10 × 5–10 cm = 25–100 cm2), das aus einem Vlies (Flächengewicht von 50–300 g/qm) besteht, dass mit Wirkstoff belegt ist, sodass es beim Betrieb im Filterbeutel 2 frei umherwirbelt und dabei in seine einzelnen, mit Adsorbens, Trockenmittel und Biozid beladenen Fasern zerfällt.
Wirkstoffgehalte Vlies pro qm:

Geruchtsadsorber: 10–2000 g (Aktivkohle)
Trockenmittel: 10–2000 g (Zeolith/Superabsorber)
Biozid: 0,1–10 g (z.B. Triclosan)
Vlies: Handelsübliches, trocken oder nassgelegtes, durch Nadeln oder Wasserstrahlverfestigung oder andere gebräuchliche Methoden, wie chemische Bindung, Einsatz von Klebepulvern oder Bicomponentenfasern (Anteil < 50 %) verfestigtes Vlies aus handelsüblichen Fasern wie z.B. Zellstoff, Baumwolle, Viskose, PP, PE, PES, PA etc.

Hierbei besteht auch die Möglichkeit, die Fasern des Vlies selbst aus einem stark Feuchtigkeit bindenden Polymer, wie z.B. Polyacrylsäure, teilneutralisierte Polyacrylsäure sowie Copolymere von Acrylsäure, Acrylsäureestern, Acrylamid und Acrylsäurenitrilen zu fertigen und diese feuchteabsorbierenden Fasern mit Adsorbens und Biozid zu belegen.
Ausführungsform 2
Das Kissen besteht aus einem PP oder PE Spinnvlies mit einem Flächengewicht von 15–50 g/qm. Auf dieses Spinnvlies ist eine Lage eines 50–300 g/qm PP bzw. PE Vlieses, das Vorzugsweise elektrostatisch geladen ist, aufgebracht. In dieses Vlies ist Adsorbens (10–500 g/qm Aktivkohle, bevorzugt ein polymerer Absorber mit 10–100 g/qm mit einer Korngröße < 0,5 mm eingestreut, der aufgrund elektrostatischer Wechselwirkungen fest an die Fasern gebunden wird. Das Vlies mit Adsorber wird von einer dünnen Vliesschicht, vorzugsweise PP-Meltblow mit einem Flächengewicht von 5–20 g/qm abgedeckt. Die einzelnen Lagen können per Hotmelt (1–20 g/qm) oder einzelne Verschweißungspunkte miteinander verbunden werden.
Als Trockenmittel kommen in Frage:
Silicagel (Pulver, Kugeln, auf Träger (Fasern, Folie etc.) aufgetragen).
Polymerer Superabsorber, insbes. auf acrylat- und Acrylamidbasis.
Kieselgur, Zeolith, Aktivkohle
Als Biozid kommen in Frage:
Biozid enthaltende oder imprägnierte Kunststofffasern, Kupfer oder silberhaltige Fasern, Kupfer oder Silbersalze enthaltende oder beschichtete Fasern, Pulver, Körner.
Natürliche, antimikrobiell wirkende Substanzen: Pflanzenteile + Pulver von z.B. Kamille, Thymian oder Oregano.
Als Adsorbens kommen in Frage:
Zeolith, Aktivkohle, mikroporöse polymere Absorber.
Es ist von Vorteil, wenn die mit Wirkstoff belegten Fasern im Beutel frei beweglich sind und sich daher mit dem eingesaugten Staub homogen vermischen, wohingegen pulverförmige Wirkstoffe gemäß dem Stand der Technik im Beutel größtenteils in das Filtermaterial eindringen und so einer Durchmischung mit dem eingesaugten Staub entzogen sind. Daher ist die Wirkung aufgrund der räumlichen Trennung vermindert.
Die Erfindung ist nicht auf die im Detail beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Selbstverständlich können auch andere Wirkstoffe eingesetzt werden, um die Eigenschaften eines Trockenmittels, eines Biozids und/oder eines Adsorbens zu erreichen. Ferner können für die Wirkung auch jeweils mehrere Wirkstoffe miteinander kombiniert werden.

Claims

Staubsaugerbeutel (1) mit einer Einströmöffnung (3) und einem Filterbeutel (2) aus zumindest bereichsweise durchlässigem Material, dadurch gekennzeichnet, dass innerhalb des Filterbeutels (2) gleichzeitig folgende Wirkstoffe angeordnet sind: – ein Trockenmittel, – ein Biozid, und – ein Adsorbens.
Staubsaugerbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Filterbeutel (2) ein luftdurchlässiges Kissen (4) mit mehreren Vliesstoffen angeordnet ist.
Staubsaugerbeutel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Kissen (4) lose in dem Filterbeutel (2) angeordnet ist.
Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kissen (4) in dem Filterbeutel (2) auf der zur Einströmöffnung (3) gegenüberliegenden Seite festgelegt ist.
Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Filterbeutel (2) aus einem ein- oder mehrlagigen Vliesstoff besteht.
Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Adsorbens Aktivkohle eingesetzt wird.
Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Trockenmittel ein Superadsorber und/oder ein Zeolith, vorzugsweise Silicagel, eingesetzt wird.
Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Biozid imprägnierte Kunststofffasern, vorzugsweise mit Triclosan eingesetzt werden.
Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Kissen (4) aus Vliesstoff besteht, das mit mehreren Wirkstoffen belegt ist.
Staubsaugerbeutel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Vliesstoff des Kissens (4) aus einem Feuchtigkeit bindenden Polymer, vorzugsweise mit Polyacrylsäure, teilneutralisierte Polyacrylsäure, sowie Copolymere von Acrylsäure, Acrylsäureestern, Acrylamid und Acrylsäurenitrilen, besteht.
Staubsaugerbeutel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Kissen (4) aus mit Wirkstoff belegten Fasern hergestellt ist, die bei Ablösung frei im Filterbeutel (2) beweglich sind.
Kissen (4) für einen Staubsaugerbeutel (1), bestehend aus Fasern, die mit mindestens zwei der nachfolgenden Wirkstoffe belegt sind. – einem Trockenmittel, – einem Biozid, und – einem Adsorbens.
Kissen nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass alle drei Wirkstoffe vorhanden sind.
Kissen nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Kissen (4) aus mehreren Schichten eines Vliesstoffes besteht, und zumindest eine Schicht elektrostatisch aufgeladen ist.