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Die
Erfindung betrifft eine obere Verschlussanordnung für Brunnenrohre
mit auf einem Rohrstück
angeordneten Unterflansch und einer auf diesem befestigten Kopfplatte.
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Verschlussanordnung
für Brunnenrohre,
die den oberen Abschluss eines Brunnens bilden, sind allgemein bekannt.
Sie bestehen vorzugsweise aus einem Rohrstück mit angeformter Klebmuffe
(Tulpe) an dessen oberen Ende ein Unterflansch vorgesehen ist. Der
Unterflansch ist mit dem Rohrstück über eine Klebverbindung
fest verbunden. Bei einer anderen Variante ist der Unterflansch über eine
Gewindeverbindung mit dem Rohrstück
verbunden. Auf dem Unterflansch liegt die Kopfplatte auf. Dabei
werden Rohrstück,
Unterflansch und Kopfplatte vorzugsweise aus Kunststoffen, wie PVC,
PE gefertigt. Kopfplatte und Unterflansch weisen je nach Durchmesser
des Unterflansches und der Kopfplatte eine ausreichende Anzahl miteinander
fluchtender Durchgangsbohrungen für Befestigungsbolzen auf. Mit
diesen Befestigungsbolzen wird die Kopfplatte am Unterflansch festgelegt.
Durch eine zwischen der Kopfplatte und dem Unterflansch vorgesehene
Dichtung in Form von Scheiben oder einem oder mehreren Ring/en wird
eine flüssigkeitsdichte
Verbindung erreicht. In die Kopfplatte ist/sind eine oder mehrere
Muffe/n eingeschraubt, eingeklebt oder eingepresst. Die Muffen können mit
Innen- und/oder Außengewinden
versehen sein und bestehen aus Kunststoff oder Metallen, wie Messing,
rostfreiem Stahl, Edelstahl u.ä..
Sie dienen der Ab- bzw. Zuleitung von flüssigen Medien, vorwiegend Wasser
und der Installationsmöglichkeit von
Entlüftungsrohren
sowie für
die Durchführungen von
Kabeln. Dabei ist die Rohrmuffe für die Verbindungsleitungen
vorzugsweise mittig angeordnet. Wird die Rohrmuffe für den Anschluss
der Verbindungsleitungen in die Kopfplatte eingepresst, so ist es
weiterhin bekannt, dass diese mit einer Schulter zur Auflage auf
der Kopfplatte ausgestaltet ist.
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Durch
ein bei Wartungsarbeiten bzw bei Reparaturen notwendiges mehrmaliges
Ein- und Ausschrauben der Verbindungsleitungen innerhalb und außerhalb
des Brunnens sind nicht nur die Gewinde der Rohrmuffen großen Belastungen
und Verschleiß unterworfen,
sondern auch die Verbindung Rohrmuffe-Kopfplatte selbst. Es bleibt
deshalb nicht aus, die Rohrmuffe selbst oder die komplette Kopfplatte
auszutauschen. Oft ist bei dem Austausch der Rohrmuffe der feste
Sitz in der Kopfplatte dann nicht mehr garantiert, da durch den
ersten Einpressvorgang das Kunststoffmaterial der Kopfplatte in
der Muffendurchführung
in seinem Durchmesser verändert
wurde.
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Ebenso
stellte sich heraus, dass bei einigen Brunnenkopfausführungen
ungünstige
Platzverhältnisse
aufgrund der Anordnung bzw der Auswahl der Durchführungen
auftraten. Neben der Rohrmuffe für die
Ab- bzw Zuleitung des flüssigen
Mediums war kein Platz mehr für
die Anordnung der Durchführung für die Entlüftung des
Brunnens und für
die notwendigen Durchführungen
von Kabeln (Kabelverschraubungen). Man behilft sich dann damit,
dass die Rohrmuffe nicht mehr zentral, sondern außermittig
in die Kopfplatte eingebracht wird. Damit steht aber nicht der volle
Brunnenrohrdurchmesser für
die Einführung der
im Brunnen liegenden Zuleitungen zur Verfügung und es kommt zu Erschwernissen
bei der Montage der Zuleitungen.
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Im
Allgemeinen wird das Rohrstück
am Brunnenkopf als Klebmuffe (Tulpe) geformt und auf das gekürzte oberste
Brunnenrohr aufgeschoben und verklebt. Die Brunnenrohreinkürzung ist
notwendig, da die Brunnenrohre eine standardisierte Länge aufweisen,
die Brunnentiefe aber jedes Mal eine andere ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Verschlussanordnung für Brunnenrohre
zu schaffen, bei denen auch nach dem Einpressen der Rohrmuffe in
die Kopfplatte ein fester Sitz gewährleistet ist und bei den anderen
in der Kopfplatte vorgesehenen Muffen der ganze Innendurchmesser
des anstehenden Brunnenrohres für
die Durchführung von
Rohrleitungen und für
Einführung
von Kabeln u.ä.
gegeben ist. Des Weiteren soll eine dichtende Verbindung mit dem
letzten Brunnenrohr möglich sein,
wenn die Höhe
passend ist, ohne das die Muffe vom letzten Brunnenrohr abgeschnitten
werden muss.
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Erfindungsgemäß sind die
Durchführungen für die Zuführung von
Kabeln u.ä.
schräg
in der Kopfplatte angeordnet. Damit steht bei dieser Anordnung der
gesamte innere Brunnenrohrdurchmesser den Rohrmuffen und dem daran
befindlichen Leitungssystem zur Verfügung. Die Stabilität der Kopfplatte wird
nicht beeinträchtigt,
da genug Abstand zur mittigen Bohrung für die Rohrmuffe zur Ab- bzw.
Zuleitung des flüssigen
Mediums und den schrägsitzenden
Durchführungen
gegeben ist.
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Um
die Toleranzen der Durchgangsbohrung in der Kopfplatte und des Durchmessers
der einzupressenden Muffen in vertretbaren Rahmen zu halten, sprich
die Herstellungskosten nicht ausufern zu lassen, werden in einer
besonderen erfindungsgemäßen Ausgestaltung
der Verschlussanordnung die äußere Oberfläche des
unteren Teiles der einzupressenden Rohrmuffe bis zur Schulter mit
Strukturen, vorzugsweise vertikalen Strukturen versehen. So können mehrere
vertikal verlaufende Wülste
oder Einkerbungen vorgesehen sein. Durch diese Wülste und/oder Einkerbungen
wird in jedem Fall ein dichter und verdrehsicherer Sitz der Rohrmuffe
in der Kopfplatte erreicht.
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In
einer anderen besonderen Ausgestaltung der Verschlussanordnung weist
das Rohrstück
keine Klebmuffe (Tulpe), sondern ein Außengewinde auf. Damit ist ein
Verbinden mit dem Brunnenrohr möglich,
wenn die Muffe des Brunnenrohres den oberen Anschluss des Bohrloches
bildet. Man erspart sich so das Abschneiden der Muffe vom obersten
Brunnenrohr. Die dichte Verbindung zwischen dem obersten Brunnenrohr
und der Verschlussanordnung wird durch das Einschrauben der Verschlussanordnung
in die Muffe des Brunnenrohres erreicht.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert werden.
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Es
zeigen:
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1:
Die Verschlussanordnung für
Brunnenrohre mit seitlich schräg
eingesetzten Durchführungen
in der Kopfplatte.
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2:
Die Rohrmuffe mit einer vertikalen Strukturierung von unten.
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3:
Die Rohrmuffe mit einer vertikalen Strukturierung
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4:
Die Verschlussanordnung gemäß 1 mit
einem Außengewinde
auf dem Rohrstück.
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Die 1 zeigt
die Verschlussanordnung 1, die aus einem Rohrstück mit Klebmuffe
(Tulpe) 2 besteht, welche auf das oberste gekürzte Brunnenrohr 3 flüssigkeitsdicht
aufgeklebt ist. Am anderen, also oberen Ende des Rohrkörpers 2 ist
ein Unterflansch 4 vorgesehen, der mit diesem über ein
Gewinde oder eine Klebverbindung verbunden ist. Auf dem Unterflansch 4 liegt
die Kopfplatte 5 auf. Die Kopfplatte 5 und der
Unterflansch 4 besitzen fluchtende Durchgangsbohrungen
bzw. Durchgangsinnengewinde 6 für Befestigungsschrauben 7,
mit denen die Kopfplatte 5 am Unterflansch 4 lösbar befestigt
ist. Für
eine Abdichtung dieser Verbindung sorgen Dichtungen 8 in
Ring- oder Scheibenform. Mittig in der Kopfplatte 5 ist
eine Öffnung
für das
Einsetzen einer Rohrmuffe 9 für den Anschluss der Leitung
für die
Ab- bzw. Zuleitung des flüssigen
Mediums vorgesehen. Vorzugsweise wird die Rohrmuffe 9 in
die Kopfplatte 5 verdrehsicher eingepresst. Die Rohrmuffe 9 kann
mehr oder weniger aus der Kopfplatte 5 herausragen. Damit
die Rohrmuffe 9 nach unten nicht über die Kopfplatte 5 hinaus
in den Rohrkörper 2 hineinragt
und ein Durchrutschen der Rohrmuffe 9 in das Innere des Brunnens
nicht erfolgen kann, ist an der Rohrmuffe 9 in entsprechender
Höhe eine
Schulter 10 vorgesehen, die sich auf die Kopfplatte 5 beim
Einpressen auflegt. Des weiteren sind für die Zuführung von Kabeln 12 u.ä. in das
Brunnenrohr 3 Durchführungen (Kabelverschraubungen) 11 vorgesehen,
hier nur eine gezeichnet die mit schräger Durchgangsgewindebohrung 18 in
der Kopfplatte 5 angeordnet sind. Dadurch bleibt genug
Material der Kopfplatte 5 vorhanden, um ein eventuelles
Zerbrechen der Kopfplatte 5 beim Einpressvorgang der Rohrmuffe 9 zu
verhindern. Des weiteren wird mehr Platz für die Installation der Rohrleitungen
im Inneren des Brunnenrohres 3 an der Rohrmuffe 9 geschaffen.
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Die 2 und 3 zeigen
im Detail die strukturierte Ausgestaltung 14 der Rohrmuffe 9.
Da die Kopfplatte 5 aus Kunststoff gefertigt ist, dringen die
vertikalen Strukturen beim Einpressen der Rohrmuffe 9 etwas
ein, was für
eine dichte verdrehsichere Verbindung sorgt.
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In 4 wird
eine Variante der Verschlussanordnung gezeigt, bei der das Rohrstück 2 ein
Außengewinde 15 aufweist
mit dem es in das Innengewinde 16 der Muffe 17 des
Brunnenrohres 3 eingeschraubt wird.