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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Heißklebepistole für Kartuschen
mit einer Heizeinheit und einer Halteeinheit, umfassend einen Griff,
einen Transporthebel und eine Stange mit Druckplatte, und mit wenigstens
einem Verbindungselementzwischen der Heizeinheit und der Halteeinheit.
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Heißklebepistolen
sind in mehreren Ausführungen
bekannt und werden sowohl in der Industrie als auch von Heimwerkern
eingesetzt. Der große Vorteil
liegt darin, dass mit Heißkleber
unterschiedlichste Materialien in jeder beliebigen Kombination schnell
und sicher verklebt werden können.
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Im
industriellen Einsatz werden Druckluft-Heißklebepistolen verwendet, bei
denen der Schmelzklebstoff in Aluminiumkartuschen zugeführt wird.
Die Aluminiumkartuschen werden in die Schmelzklebepistole gesteckt.
Eine passende Düse wird
auf die Kartusche aufgeschraubt. Am unteren Ende der Kartusche wird
die Druckluft zugeführt,
die einen in der Kartusche befindlichen Kolben in Richtung Düse drückt und
so den Klebstoff durch die Düse
hinaustreten lässt.
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Derartige
Heißklebepistolen
werden beispielsweise in der Möbelindustrie
eingesetzt, wo es darum geht, große Flächen zu verkleben. Nachteilig ist
jedoch, dass stets ein Druckluftanschluss erforderlich ist.
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Bei
dieser Art von Druckluft-Heißklebepistolen
kommen ca. 20 cm lange Aluminiumkartuschen mit einem Fassungsvermögen von
etwa 310 ml zum Einsatz. Eine einmal geöffnete Klebstoffkartusche lässt sich
jedoch nur eine gewisse Zeit verwenden. Danach beginnt der Klebstoff
anzutrocknen; die Kartusche ist nicht mehr zu gebrauchen.
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Sollen
lediglich kleinere Flächen
verklebt werden oder nur Nacharbeiten durchgeführt werden, kommen Heißklebepistolen
ohne Druckluft zum Einsatz. Diese Pistolen umfassen eine Heizeinheit
und eine durch ein Verbindungselement beabstandete Halteeinheit.
Die Halteeinheit hat einen Griff und einen Transporthebel, mit dem
eine Schubstange mit Druckplatte mechanisch bewegt wird. Diese Heißklebepistolen
können
kleine Klebstoffkartuschen aus Aluminium aufnehmen, deren Volumen
ca. 150 ml beträgt
und die ca. 10 cm lang sind. Solche Kartuschen können zwischen Heizeinheit und
Halteeinheit der Heißklebepistole
eingelegt werden, da die lichte Weite zwischen der Heizeinheit und
der Halteeinheit etwas größer ist
als die Länge
der Kartusche. Die Kartusche wird dann horizontal in eine rohrförmige Schmelzkammer
in der Heizeinheit hineingeschoben. Mittels des Transporthebels
wird die Druckstange mitsamt einer angeformten Druckplatte in Richtung
Kartusche bewegt und drückt
auf deren Unterseite.
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Diese
mechanisch betätigten
Heißklebepistolen
eignen sich jedoch nur zur Verwendung von kleinen Klebstoffkartuschen,
deren Länge
nicht größer als
ca. 12 cm ist. Die handelsüblichen
310 ml Aluminiumkartuschen mit 20 cm Länge, die in Druckluft-Heißklebepistolen
eingesetzt werden, lassen sich in diesen mechanisch betätigten Heißklebepistolen jedoch
nicht verwenden, da die Aluminiumkartuschen größer sind als der lichte Abstand
zwischen der Heizeinheit und der Halteeinheit.
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Würde man
bei diesen Heißklebepistolen den
lichten Abstand zwischen Heizeinheit und Halteeinheit vergrößern, so
dass auch große
Kartuschen mit 20 cm Länge
bzw. Kartuschen mit einer aufgeschraubten Düse eingesetzt werden können, würde die
Heißklebepistole
sehr groß und
unhandlich. Während
der Benutzung hätte
der Anwender keinen Sichtkontakt mehr auf die Düse, da die Düsenspitze zu
weit entfernt wäre.
Ein sauberes und gezieltes Arbeiten mit der Heißklebepistole wäre nicht
möglich.
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Werden
größere Mengen
von Klebstoff benötigt,
beispielsweise um größere Flächen miteinander
zu verkleben, so müssen
bei den mechanisch betätigten
Heißklebepistolen
mehrere kleine Klebstoffkartuschen verwendet werden. Das hat zum
einen den Nachteil, dass die kleinen Kartuschen teurer sind als
die in größeren Stückzahlen
hergestellten großen Aluminiumkartuschen
für Druckluftpistolen.
Zum anderen müssen
die kleinen Klebstoffkartuschen häufiger gewechselt werden, da
die zur Verfügung
stehende Klebstoffmenge geringer ist. Es muss also der Arbeitsgang
des Verklebens häufiger
unterbrochen werden, um die schon geleerten Kartuschen auszutauschen.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es somit, eine mechanisch betätigte Heißklebepistole für Kartuschen
derart auszubilden, dass sowohl große Klebstoffkartuschen mit
310 ml Volumen als auch kleine Kartuschen mit 150 ml Klebstoff verwendet werden
können.
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Gelöst wird
die Aufgabe erfindungsgemäß durch
eine Heißklebepistole
mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Die
Heißklebepistole
hat eine Heizeinheit und eine Halteeinheit sowie ein zwischen den
beiden Einheiten gelagertes Verbindungselement. Die Halteeinheit
umfasst einen Griff, einen Transporthebel sowie eine Stange mit
Druckplatte. Erfindungsgemäß zeichnet
sich die Heißklebepistole
dadurch aus, dass die Heizeinheit und die Halteeinheit gegeneinander verschwenkbar
sind. Durch ein Verschwenken der Halteeinheit gegenüber der
Heizeinheit können
auch handelsübliche
große
Klebstoffkartuschen, die länger
sind als die lichte Weite zwischen Heizeinheit und Halteeinheit,
gerade in die Heizeinheit hineingeschoben werden. Dabei ist lediglich
darauf zu achten, dass die Gesamtlänge der Klebstoffkartusche
nicht größer ist
als der Abstand zwischen der Halteeinheit und dem vorderen Ende
der Heizeinheit. Auch ist es möglich,
Kartuschen mit einer aufgeschraubten Düse, die insgesamt größer sind
als die lichte Weite zwischen der Heizeinheit und der Halteeinheit,
in die Heizeinheit einzuführen.
Die Heißklebepistole
bleibt in ihrer Gesamtlänge
unverändert.
Der Sichtkontakt des Benutzers auf die Düse ist während des Arbeitens mit der
Heißklebepistole
weiterhin gewährleistet.
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Vorzugsweise
weist die Heißklebepistole
ein Verbindungselement auf, das ein Gelenk hat. Das Gelenk ermöglicht auf
einfache Art ein Verschwenken der Halteeinheit gegenüber der
Heizeinheit. Das Gelenk könnte
als Drehgelenk oder Kugelgelenk ausgebildet sein und so ein Verschwenken
in fast beliebige Richtungen ermöglichen.
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Bevorzugt
ist das Gelenk als Schwenkscharnier ausgebildet, das etwa in der
Mitte des Verbindungselements positioniert ist. Somit kann die Halteeinheit
in einer Schwenkbewegung gegenüber
der Heizeinheit abgekippt werden. Das Schwenkscharnier führt die
Halteeinheit, so dass ein Verdrehen der Halteeinheit gegenüber der
Heizeinheit ausgeschlossen ist.
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Besonders
bevorzugt ist das Schwenkscharnier so ausgerichtet, dass die Halteeinheit
vertikal nach unten abgekippt wird. Wird die Heißklebepistole an der Heizeinheit
waagerecht gehalten, kann nach dem Abkippen der Halteeinheit nach
unten die Kartusche horizontal in die Heizeinheit eingeführt werden. Ein
anschließendes
Hinaufklappen der Halteeinheit in die Horizontale verschließt die Heißklebepistole und
verhindert ein Herausgleiten der Kartusche aus der Heizeinheit.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
umfasst das Verbindungselement zwei Verbindungsstangen mit je einem
Schwenkscharnier. Die Verwendung von zwei Verbindungsstangen erhöht die Stabilität der Heißklebepistole.
Eine mögliche
Torsion wird verringert bzw, verhindert. Die beiden Verbindungsstangen
können
in einer Ebene liegen und die eingesetzte Klebstoffkartusche an
beiden Seiten einrahmen.
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Besonders
bevorzugt ist eine Heißklebepistole,
die eine Auffangrinne aufweist, die von den beiden Verbindungsstangen
gehalten wird. Bei der Entnahme der Klebstoffkartusche aus der Heißklebepistole
kann aus der Kartusche noch flüssiger
Klebstoff austreten und heruntertropfen. Die Auffangrinne nimmt
diese Klebstoffreste auf und verhindert ein Heruntertropfen auf
den Boden. Insbesondere bei nur teilweise entleerten Klebstoffkartuschen
und wenn die Kartuschenentnahme kurze Zeit nach dem letzten Gebrauch
der Klebepistole stattfindet, tritt verstärkt Klebstoff aus der Kartusche.
Die Auffangrinne dient somit auch dem Schutz des Benutzers vor heißem Klebstoff.
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Bevorzugt
wird die Auffangrinne aus flexiblem Material ausgebildet. Eine flexible
Auffangrinne kann sich über
die gesamte Länge
der Verbindungsstangen erstrecken, ohne die Bewegung des Schwenkscharniers
zu beeinträchtigen.
Damit ist ein leicht gängiges
Verschwenken der Halteeinheit weiterhin gewährleistet.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Heißklebepistole,
deren Auffangrinne aus textilem Gewebe, insbesondere aus Stoff,
besteht. Eine Auffangrinne aus Stoff lässt sich besonders einfach
herstellen, ist leicht und höchst
flexibel. An den oberen Rändern
der Auffangrinne kann der Stoff umgelegt und vernäht werden,
so dass je ein Tunnel entsteht. In diese Tunnel können die
Verbindungsstangen eingeführt
werden, so dass die Auffangrinne von den Verbindungsstangen gehalten
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Heißklebepistole
ein Schwenkscharnier auf, das verriegelbar ist. Ein derartiges Schwenkscharnier verhindert
ein unbeabsichtigtes Verschwenken oder Abkippen der Halteeinheit
gegenüber
der Heizeinheit. Die Heißklebepistole
bekommt eine größere Stabilität, insbesondere
wenn keine Klebstoffkartusche eingesetzt ist.
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Vorzugsweise
ist das Verbindungselement sowohl mit der Heizeinheit als auch mit
der Halteeinheit lösbar
verbunden. Durch Lösen
des Verbindungselements können
die Halteeinheit und die Heizeinheit einfach und schnell voneinander
getrennnt werden, was bei einem Defekt einzelner Komponenten den
Austausch vereinfacht. Darüber
hinaus ist die Heißklebepistole
auf diese Art leicht zerlegbar und kann für den Transport klein zusammengepackt
werden.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird anhand der nachstehenden Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht
der erfindungsgemäßen Heißklebepistole
mit Heizeinheit und Halteeinheit;
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2 die Heißklebepistole
aus 1 mit verschwenkter
Halteeinheit in Seitenansicht;
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3 die Heißklebepistole
aus 1 mit einer Auffangrinne,
in Seitenansicht; und
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4 die Heißklebepistole
aus 1 in einer schematischen
Ansicht von oben.
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Die
Heißklebepistole 1 nach 1 hat eine Heizeinheit 2 und
eine Halteeinheit 3. Die Heizeinheit 2 und die
Halteeinheit 3 sind über
zwei Verbindungsstangen 4, von der nur eine dargestellt
ist, miteinander verbunden.
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Die
Halteeinheit 3 hat einen Griff 5 und einen beweglichen
Transporthebel 6, der in Richtung auf den Griff 5 bewegt
werden kann. Der Griff 5 erstreckt sich in ein Griffteil 7,
an dem der Transporthebel 6 angelenkt ist. Eine Anschlagplatte 8 schließt das Griffteil 7 in
Richtung Heizeinheit 2 ab. Ein Knauf 9 ragt an
dem der Anschlagplatte 8 gegenüberliegenden Ende des Griffteils 7 heraus.
Der Knauf 9 ist auf das Ende einer Stange aufgesteckt,
die sich in Richtung Heizeinheit 2 erstreckt und mittels
des Transporthebels 6 bewegt wird.
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Die
Heizeinheit 2 weist an ihrem unteren Ende eine Mulde 11 auf,
an der die Heißklebepistole 1 vom
Bediener geführt
werden kann. Das vordere Ende der Heizeinheit 2 ist in
Form eines Konus 12 ausgebildet. An seinem Ende weist der
Konus 12 eine Bohrung 13 auf, durch die der verflüssigte Klebstoff
austreten kann.
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Die
Heizeinheit 2 hat eine rohrförmige innere Schmelzkammer 14 (gestrichelt
dargestellt), die eine Klebstoffkartusche 15 aufnimmt.
Im Bereich der Schmelzkammer 14 wird der Klebstoff in der
Klebstoffkartusche 15 erwärmt und kann durch die Bohrung 13 herausfließen.
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Die
Verbindungsstangen 4 durchstoßen die Anschlagplatte 8 des
Griffteils 7 und werden jeweils mit einer Mutter 10 befestigt.
Die Länge
der Verbindungsstangen 4 bestimmt den lichten Abstand 1 zwischen
der Heizeinheit 2 und der Halteeinheit 3. Der lichte
Abstand 1 ist etwas größer als
die Länge
der im Handel erhältlichen
kleinen Klebstoffkartuschen mit einem Volumen von ca. 150 ml.
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Die
Verbindungsstangen 4 müssen
aber auch so dimensioniert sein, dass der Abstand A zwischen der
Anschlagplatte 8 und dem vorderen Ende der Heizeinheit 2 etwas
größer ist
als die Länge
der handelsüblichen
großen
Klebstoffkartuschen mit einem Volumen von 310 ml.
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Etwa
in der Mitte der Verbindungsstange 4 ist ein Schwenkscharnier 16 angeordnet,
das das Abschwenken der Halteeinheit 3 nach unten ermöglicht. Bei
abgekippter Halteeinheit 3 lässt sich die Klebstoffkartusche 15 in
die Heizeinheit 3 einschieben und aus ihr entnehmen.
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2 zeigt die Heißklebepistole 1 mit
der vertikal nach unten abgekippten Halteeinheit 3. Die Klebstoffkartusche 15,
deren Länge
größer ist
als der lichte Abstand 1 zwischen der Heizeinheit 2 und
der Halteeinheit 3, kann bei abgewinkelter Halteeinheit 3 horizontal
in die Heizeinheit 2 eingeführt werden. Der Schwenkwinkel
des Schwenkscharniers 16 ist so begrenzt, dass die beiden
Teile der Verbindungsstangen einen Winkel von etwa 100° aufspannen.
Somit wird verhindert, dass der Transporthebel 6 der Halteeinheit 3 an
die Heizeinheit 2 anschlägt.
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3 zeigt die Heißklebepistole 1 mit
geschlossenem Schwenkscharnier 16, so dass die Heizeinheit 2 und
die Halteeinheit 3 fluchten. Die Verbindungsstangen 4 tragen
eine Auffangrinne 17, die aus Stoff ausgebildet ist. Sie
weist in Höhe
des Schwenkscharniers 16 einen Ausschnitt 18 auf,
so dass das Scharnier frei bleibt. Damit bleibt die Beweglichkeit des
Schwenkscharniers 16 gewährleistet. Zum anderen ist
das Schwenkscharnier 16 frei zugänglich, so dass es beispielsweise
gewartet werden kann.
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Den
Blick von oben auf die Heißklebepistole 1 zeigt 4. Die Heizeinheit 2 weist
an ihrem abgeschrägten,
der Halteeinheit 3 zugewandten Ende eine Öffnung 19 auf,
deren Durchmesser etwas größer ist
als der Außendurchmesser
der Klebstoffkartusche 15. Durch die Öffnung 19 wird die
Klebstoffkartusche 15 in die Schmelzkammer 14 der
Heizeinheit 3 eingeführt.
Die beiden, in einer Ebene liegenden Verbindungsstangen 4 sind
auf beiden Seiten der Öffnung 19 in
das schräge
Ende der Heizeinheit 2 eingeschraubt.
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Zwischen
den beiden Verbindungsstangen 4 ist eine Schubstange 20 angeordnet,
die an ihrem freien Ende den Knauf 9 trägt. Die Schubstange 20 erstreckt
sich durch die Anschlagplatte 8 und das Griffteil 7.
Sie wird mit dem (hier nicht dargestellten) Transporthebel 6 in
Richtung Heizeinheit 2 bewegt. An ihrem Ende ist eine Druckplatte 21 angeordnet, die
in die Klebstoffkartusche hineindrückt und so den erwärmten Klebstoff
durch die Bohrung 13 der Heizeinheit 2 hinauspress
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- 1
- Heißklebepistole
- 2
- Heizeinheit
- 3
- Halteeinheit
- 4
- Verbindungsstangen
- 5
- Griff
- 6
- Transporthebel
- 7
- Griffteil
- 8
- Anschlagplatte
- 9
- Knauf
- 10
- Mutter
- 11
- Mulde
- 12
- Konus
- 13
- Bohrung
- 14
- Schmelzkammer
- 15
- Klebstoffkartusche
- 16
- Schwenkscharnier
- 17
- Auffangrinne
- 18
- Ausschnitt
- 19
- Öffnung
- 20
- Schubstange
- 21
- Druckplatte