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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Ultraschall-Prüfeinrichtung zur zerstörungsfreien
Prüfung eines
eine Innenbohrung aufweisenden Werkstücks, insbesondere einer Achswelle.
Hierunter wird insbesondere die Achse eines Radsatzes eines Schienenfahrzeuges
verstanden.
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Zur
zerstörungsfreien
Prüfung
von Werkstücken
werden häufig
Ultraschall-Prüfverfahren
eingesetzt, um herstellungs- und/oder betriebsbedingte Material-
oder Werkstückfehler
zu detektieren. Die volumensensitive Ultraschallprüfung eignet
sich dabei auch zur Prüfung
der Außenoberfläche eines Werkstücks, wenn
dieses mit einer Innen- oder Längsbohrung
bzw. Durchgangsöffnung
versehen ist.
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Bei
diesem Prüfverfahren
wird der Inspektionskopf in die Längsbohrung des Werkstücks eingeführt. Der
Inspektionskopf führt
Ultraschallwandler oder -sondern zur Erzeugung und Detektion von
Ultraschall mit, wobei ein dabei generiertes Prüfsignal hinsichtlich des Werkstück- bzw.
Materialzustandes, insbesondere auch im Bereich der Außenoberfläche des
Werkstücks,
analysiert und ausgewertet werden kann.
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Wünschenswert
bei der zerstörungsfreien Prüfung von
mit einer Längsbohrung
versehenen Werkstücken
ist dabei, mit dem Inspektionskopf während der Aufnahme der vom
Ultraschall-Prüfsystem generierten
Prüfsignale
eine Abtastung des Werkstücks
in Umfangsrichtung und vorzugsweise auch entlang einer wendel- oder
schraubenlinienförmigen Abtastkurve
durchzuführen.
Dazu muss der Inspektionskopf in die Längsbohrung des Werkstücks positionsgenau
ein- und/-oder ausfahrbar
sein, was eine zuverlässig
arbeitende Vorschubeinrichtung für
den Inspektionskopf erfordert.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ultraschall-Prüfeinrichtung
anzugeben, deren Inspektionskopf in zuverlässiger sowie insbesondere auch
einfacher Art und Weise in Vorschubrichtung verfahrbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
die Merkmale des Anspruchs 1. Dazu ist eine Vorschubeinrichtung
mit einem mit dem Inspektionskopf über ein Teleskop verbundenen
Axialantrieb vorgesehen, der zum Verfahren oder Verschieben des Inspektionskopfes
in und entgegen der Vorschubrichtung mindestens ein an den Inspektionskopf
geführtes
schubstabiles Stahlband motorisch antreibt. Das Stahlband ist vorzugsweise
durch einen Innenraum des zweckmäßigerweise
aus hohlprofilartigen Teilschüben
zusammengesetzten Teleskops, insbesondere formschlüssig, geführt.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung erfolgt der Vorschub mittels des Axialantriebs über zwei
bombierte, d.h. quer zur Bandlängsrichtung
etwa halbkreisförmig
gewölbte
Stahlbänder.
Diese auch ohne zusätzliche
formschlüssige
Führung
bereits relativ knicksicheren und insbesondere schubsteifen Stahlbänder sind
innerhalb eines Antriebsgehäuses
des Axialantriebs in jeweils einem Trommelgehäuse federvorgespannt angeordnet
oder aufgerollt. Dabei ist jedes Stahlband vorzugsweise von mindestens
einer motorisch angetriebenen Antriebsrolle geführt. Zweckmäßigerweise sind zwei Antriebsrollen
vorgesehen, zwischen denen die beiden bombierten Stahlbänder aneinander
gepresst geführt
und vorgetrieben werden. Dabei sind die beiden bombierten Stahlbänder - vorzugsweise
mit deren konvexer Wölbungsseite
einander zugewandt - zwischen den Antriebsrollen geführt und
dabei jeweils um etwa die Hälfte
der jeweiligen Antriebsrolle herumgeführt. Innerhalb des Antriebsgehäuses sind
die beiden bombierten Stahlbänder somit
mit deren in den Innenraum des Teleskops geführten Bandabschnitten gegenüber deren
aus dem jeweiligen Trommelgehäuse
austretenden Bandabschnitten um etwa 180° umgelenkt. Dadurch kann das
Axialgehäuse
besonders Platz oder Raum sparend aufgebaut werden.
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Die
beiden Antriebsrollen werden zweckmäßigerweise über ein Stirnrad-Vorgelege
synchron von einem Elektromotor angetrieben. Der Vorschub der Stahlbänder erfolgt
dabei durch Reibschluss an den dann nach Art eines Reibradantriebs
wirksamen Antriebsrollen oder durch Formschluss mittels gezahnter
oder gezapfter Antriebsrollen und einer entsprechenden Perforierung
der Stahlbänder.
Für den
Rollen- oder Reibradantrieb ist zweckmäßigerweise eine Gleichstrom-Planetengetriebe-Einheit
vorgesehen.
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Beim
bestimmungsgemäßen Einsatz
der Ultraschall-Prüfeinrichtung
wird diese, vorzugsweise über
entsprechende Wellenadapter, an das zu prüfende Werkstück stirnseitig
angeflanscht und anschließend
der Inspektionskopf in die Innen- oder Längsbohrung des Werkstücks mittels
des Axialantriebs eingeführt.
Der Vortrieb erfolgt dabei mittels der bombierten Stahlbänder, die
Rücken
an Rücken
im Innern des während
des Vortriebs sukzessive ausfahrenden Teleskopes biegesteif und
somit schubstabil vorzugsweise formschlüssig geführt sind.
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Insbesondere
zur Prüfung
einer eine Längs- oder
Wellenbohrung aufweisenden Achswelle eines Radsatzes eines Schienenfahrzeugs
wird aufgrund der dort üblicherweise
nur begrenzten Montage- und Betriebsfreiräume am jeweiligen Prüfort ein
beispielsweise sechsteiliges Teleskop eingesetzt, um den Inspektionskopf
in der Wellenbohrung axial zu verfahren. Das Teleskop umfasst zweckmäßigerweise
einen im Gehäuse
der Prüfeinrichtung
axial beweglichen Basisschub und fünf in formschlüssigen Endstücken ineinander
schiebbare Teilschübe.
Diese bevorzugte Konstruktion mit einem Basisschub und einer Anzahl
von gleitgelagerten und ineinander schiebbaren Teilschüben ermöglicht aufgrund
der dabei erzielten Biege- und
Torsionssteifigkeit ein wiederholgenaues Anfahren beliebiger Positionen
innerhalb der Längsbohrung
und damit des Prüfbereiches. Die
einzelnen Schübe
des Teleskops sind zweckmäßigerweise
Aluminiumhohlprofile.
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Während die
Stahlbänder
zweckmäßigerweise
innerhalb der als Hohlprofile ausgeführten Teleskopschübe verlaufen,
werden erforderliche Versorgungsstränge für den Inspektionskopf, insbesondere
Prüfsignal-
und Versorgungsleitungen so wie ein Koppelmittelschlauch zum Fördern eines
Koppelmittels, an der Außenseite
des Teleskops verlaufend an die Ultraschall-Prüfköpfe oder -Sonden geführt.
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Die
zum Ausfahren und Zusammenziehen der Einzelschübe des Teleskops vorgesehenen knicksicheren
Stahlbänder,
die hierzu mit dem Rollen- oder Reibradantrieb aus den federvorgespannten
Trommeln oder Trommelgehäusen
herausgezogen bzw. in diese zurückgefördert werden,
sind zweckmäßigerweise
in jedem Teilschub des Teleskops formschlüssig geführt.
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Die
jeweilige Axialposition des Inspektionskopfes in der Längsbohrung
des Werkstücks
oder Achswelle wird zweckmäßigerweise
von einem Seilzugpositionsgeber erfasst. Dieser ist vorzugsweise auf
einer Deckplatte des Antriebsgehäuses
des Axialantriebs angeordnet. Ein von einer Seiltrommel abrollbares
Vorderende eines in der Seiltrommel federvorgespannten Zug- oder
Messseils ist am Inspektionskopf befestigt und verläuft zweckmäßigerweise ebenfalls
im Innern des Teleskops.
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Der
Inspektionskopf der Ultraschall-Prüfeinrichtung hat während einer
Ultraschallprüfung
die Aufgabe, einen Ultraschall-Prüfkopfträger mit einer Anzahl von Ultraschall-Wandlern
oder -Sonden zentrisch in der Längsbohrung
des zu prüfenden
Werkstoffs, beispielsweise in der Radsatzwellenbohrung, zu führen. Der
Prüfkopfträger ist
dabei zur optimalen Prüfbereichsabdeckung
am vorderen Ende oder Kopfende des Inspektionskopfes angeordnet.
Dort sind die zur Prüfung
des Werkstücks
bzw. der Welle vorgesehenen Ultraschall-Sonden zweckmäßigerweise
in radial angefederten Kunststoffhalbsegmenten befestigt. Diese
werden stets in sicherem Kontakt zur Innenoberfläche der Wellenbohrung gehalten.
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Die
Ultraschall-Sonden sind in Bohrungen der Halbsegmente versenkt und über eine Öl- oder Koppelmittelvorlaufstrecke
angekoppelt. Dadurch kann ein Verschleiß an den Ultraschall-Sonden
oder -Prüfköpfen sicher
vermieden werden. Das Koppelmittel wird dabei direkt oberhalb der
Schallaustrittsflächen
der Sonden über
Kanäle
in die Aufnahme- oder Senkbohrungen gepresst und bildet sich somit im
Spalt zwischen dem Prüfkopfträger und
der Innenoberfläche
des Werkstücks
zu einem zusammenhängenden
Ankoppelfleck aus.
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Der
Inspektionskopf selbst weist zweckmäßigerweise ein als Hohlzylinder
ausgebildetes Gehäuse
auf. In diesem zylindrischen Gehäuse
ist ein Drehantrieb für
den die Ultraschallsonden mitführenden Prüfkopfträger angeordnet.
Der Drehantrieb umfasst zweckmäßigerweise
einen Elektromotor zum Antreiben einer mit dem Prüfkopfträger gekoppelten
Drehhülse
und einen innerhalb dieser gehaltenen Schleifring-Drehübertrager
zur Übertragung
von Prüfsignalen
der Ultraschallsonden. Der motorische Antrieb ist dabei zweckmäßigerweise
gebildet durch eine Gleichstromservomotor-Getriebe-Einheit. Der
Motor treibt zweckmäßigerweise
ein Zahnrad oder Ritzel an, das seinerseits im Eingriff mit einer
Innenverzahnung der Drehhülse
steht.
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Ein
ebenfalls im Gehäuse
des Inspektionskopfes vorgesehener und dort zweckmäßigerweise dem
Drehantrieb zugeordneter Positionsgeber dient zur exakten Bestimmung
der jeweiligen Drehposition des über
den Drehantrieb in eine Rotationsbewegung versetzten Prüfkopfträger der
Ultraschallsonden. Der rotierende Prüfkopfträger treibt seinerseits Schleifringe
des innerhalb der Drehhülse
ortsfesten Schleifring-Drehübertragers
an. Die Prüfsignale,
die über
entsprechende Signalleitungen von den einzelnen Ultraschallsonden
zu dem Drehübertrager
geführt
werden, werden über
ortsfeste Schleifkontakte des Drehübertragers abgegriffen und über mit
diesen verbundene Signalleitungen aus dem Inspektionskopf herausgeführt.
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Der
Inspektionskopf bzw. dessen Gehäuse weist
im Bereich der einander gegenüberliegenden Kopf-
bzw. Gehäuseenden
gehäuseaußenseitig
ein Zentrierfahrwerk auf. Dieses ist zweckmäßigerweise in Form von federelastisch
gehaltenen Spreizarmen mit endseitigen Gleitrollen ausgebildet.
Mit einem solchen Zentrierfahrwerk zur Zentrierung des Inspektionskopfes
in der Längsbohrung
des zu prüfenden Werkstücks sowie
mit dem durch die radial angefederten Halbsegmente gebildeten Prüfkopfträger können Durchmesserbereiche
von Werkstück-
oder Wellenlängsbohrungen
im Bereich zwischen 60 mm und 100 mm, vorzugsweise zwischen 65 mm
und 90 mm, abgedeckt werden.
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Am
Kopf- oder Freiende des Inspektionskopfes ist gehäuseaußenseitig
ein zweckmäßigerweise elastisch
verformbarer Abstreifteller vorgesehen. Dieser dient einerseits
zur Abdichtung des jeweiligen Prüfbereichs
gegen austretendes Koppelmittels und somit gegen dessen Eindringen
in vorhandene Radsatzwellenlager. Andererseits dient der Abstreifteller zur
Rückförderung
von in der Längsbohrung
befindlichem Koppelmittel, indem dieses während des Zurückziehens
des Inspektionskopfes aus der Längsbohrung
heraus zur Eintrittsöffnung
der Längsbohrung
hin transportiert wird. An dem Abstreifteller können aus diesem herausragende
Stößel vorgesehen sein,
die bei einer stirnseitigen Kollision einen Endschalter betätigen, der
seinerseits aktive Antriebe abschaltet, insbesondere den Drehantrieb
und/oder den Axialantrieb.
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Zu
Beginn einer Ultraschall-Prüfung
wird der Inspektionskopf mittels des Axialantriebs in Vorschubrichtung
in die Wellen- oder Längsbohrung
eingeführt
und dazu mittels der über
die motorisch angetriebenen Reib- oder Antriebsrollen angetriebenen bombierten
Stahlbänder
vorgetrieben. Der Vortrieb oder Vorschub des Inspektionskopfes erfolgt
dabei bis an das dem Einführende
des Werkstücks
bzw. der Achswelle gegenüberliegende
Bohrungsende der Längsbohrung.
Dort angelangt, wird das Koppelmittel an die vom Prüfkopfträger mitgeführten Ultraschallsonden
geführt.
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Die
Ultraschall-Prüfung
erfolgt während
des Zurückziehens
des Inspektionskopfes mittels der vom Axialantrieb entgegen der
Vorschubrichtung zurückgezogenen
Stahlbänder.
Während
dieser Rückwärtsbewegung
werden der Prüfkopfträger und
damit die Ultraschallsonden mittels des Drehantriebs des Inspektionskopfes
in Rotation versetzt. Dadurch ergibt sich insgesamt eine schraubenlinienförmige oder wendelartige
Prüfstrecke.
Während
der Ultraschall-Prüfung
werden die von den Ultraschall-Sonden erzeugten Prüfsignale über den
Schleifring-Drehübertrager
innerhalb des Inspektionskopfes und dort über entsprechende Signalleitungen
zu einer Auswerteeinrichtung außerhalb
des Inspektionskopfes übertragen.
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Die
mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
dass mittels einer aus einem Axialantrieb mit vorzugsweise zwei
sowohl schubstabilen als auch aufrollbaren Stahlbändern sowie
einem Teleskop aufgebauten Vorschubeinrichtung eine Ultraschall-Prüfeinrichtung
bereitgestellt ist, die einerseits besonders raumsparend aufgebaut ist,
und die andererseits einen zuverlässigen und positionsgenauen
Vortrieb des Inspektionskopfes ermöglicht. Ein zweckmäßigerweise
am Axialantrieb angeordneter Positionsgeber für den axialen Vortrieb und
ein vorzugsweise im Innern des Inspektionskopf angeordneter Drehgeber
für die
Drehposition der Ultraschall-Prüfköpfe ermöglichen
ein wiederholbares, positionsgenaues Anfahren gewünschter
Prüfpositionen
innerhalb einer Längsbohrung
eines Werkstücks. Die
Ultraschall-Prüfeinrichtung
eignet sich daher besonders zur Prüfung von Radsatzachswellen
eines Schienenfahrzeugs.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 schematisch
eine Ultraschall-Prüfeinrichtung
mit einem Inspektionskopf und einer Vorschubeinrichtung mit einem
Axialantrieb sowie einem Teleskop,
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2 den Axialantrieb mit zwei über Antriebsrollen
geführten
Stahlbändern
in Draufsicht,
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3 den
Axialantrieb mit einem Positionsgeber in Seitenansicht,
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4 in
einer Schnittdarstellung den Inspektionskopf mit einem Drehantrieb
und einem Schleifring-Drehübertrager
sowie einem Prüfkopfträger, und
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5a,5b jeweils
Darstellungen der Durchmesserübergänge einer
Radsatzwelle und der zugehörigen
Wellenoberfläche
als Ergebnis einer Ultraschall-Prüfung mittels der Prüfeinrichtung.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Die
Ultraschall-Prüfeinrichtung 1 umfasst
einen Inspektionskopf 2, dessen Vorschubende 2a mit einem
Teleskop 3 verbunden ist. Das Teleskop 3 ist mit
dessen dem Inspektionskopf 2 abgewandten Teleskopende an
einem Axialantrieb 4 gehalten. Am dem Vorschubende 2a gegenüberliegenden
Kopfende 2b weist der Inspektionskopf 2 einen
drehbaren Prüfkopfträger 5 auf.
Der Inspektionskopf 2 weist zudem ein einstellbares Zentrierfahrwerk 6 zur
Zentrierung des Inspektionskopfes 2 in einer strichliniert
angedeuteten Innen- oder Längsbohrung 7 eines
nicht näher
dargestellten Werkstücks
RW auf. Das Zentrierfahrwerk 6 ist gebildet durch an gegenüberliegenden
Enden des Inspektionskopfes 2 gehaltene, insbesondere federelastische
Spreizarme 8, die freiendseitig Gleitrollen 9 tragen.
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Mittels
des Axialantriebs 4 ist der Inspektionskopf 2 über das
Teleskop 3 in die Längsbohrung 7,
insbesondere einer Achs- oder Radsatzwelle RW eines Schienenfahrzeugs,
positionsgenau einführbar.
Mittels des Zentrierfahrwerks 6 können dabei Durchmesserbereiche
des Innendurchmessers D der Längsbohrung 7 von
beispielsweise 65 mm bis 90 mm abgedeckt werden.
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Die
aus dem Axialantrieb 4 und dem vorzugsweise aus Hohlprofilschüben 3a, 3b zusammengesetzten
Teleskop 3 gebildete Vorschubeinrichtung 10 der
Ultraschall-Prüfeinrichtung 1 ermöglicht einen Vortrieb
des Inspektionskopfes 2 in und entgegen einer Vorschubrichtung 11.
Dabei werden eine Anzahl von Teilschüben 3b des aus diesen
und einem Basisschub 3a zusammengesetzten Teleskopes 3 in
Vorschubrichtung 11 auseinander bzw. entgegen der Vorschubrichtung 11 ineinander
geschoben.
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Gemäß den 2 und 3 umfasst
der Axialantrieb 4 ein Antriebsgehäuse 12, in dem zwei Trommeln
oder Trommelgehäuse 13,14 mit
federbelasteten Stahlbändern 15 bzw. 16 angeordnet
sind. Die vorzugsweise bombierten Stahlbänder 15,16 sind über Antriebsrollen
oder Reibräder 17 bzw. 18 in den
Innenraum 19 des Teleskops 3 hinein geführt. Die
in den einzelnen Schüben 3a, 3b des
Teleskops 3 vorzugsweise formschlüssig geführten bombierten Stahlbänder 15, 16 sind
endseitig am Inspektionskopf 2 befestigt. Die um etwa 180° innerhalb
des Antriebsgehäuses 12 umgelenkten
Stahlbänder 15,16 sind
im Zwischen- oder Klemmraum 20 zwischen den beiden Antriebsrollen 17, 18 quasi
Rücken
an Rücken
liegend zusammengepresst. Die in diesem Zwischenraum 20 aufgehobene
Bombierung der Stahlbänder 15, 16 stellt
sich in Vorschubrichtung 11 hinter diesem Zwischenraum 20,
an den das Teleskop 3 innerhalb des Antriebsgehäuses 12 herangeführt ist, im
Innenraum 19 des Teleskops 3 automatisch wieder
ein. Die im Teleskop 3 mit deren Bombierung oder Wölbungsseite
einander zugewandten Stahlbänder 15, 16 bilden
somit einen schubstabilen Vortrieb für den Inspektionskopf 2.
Aufgrund der Flexibilität
der bombierten Stahlbänder 15, 16 sind
diese jedoch im Bereich der Antriebsrollen 17, 18 umlenkbar und
in den den Trommeln 13, 14 aufrollbar. Dadurch sind
der Axialantrieb 4 und damit die Vorschubeinrichtung 10 insgesamt
besonders raum- oder platzsparend aufgebaut.
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Zusätzliche
Anpress- oder Andruckrollen 21, 22 erhöhen den
Reibschluss zwischen den Stahlbändern 15, 16 und
den Antriebsrollen 17 bzw. 18, die motorisch angetrieben
sind. Hierzu ist zweckmäßigerweise
ein Elektro- oder Gleichstrom-Servomotor 23 vorgesehen,
der über
ein Stirnrad-Vorgelege die beiden Antriebsrollen 17, 18 synchron
antreibt. Der Vorschub oder Vortrieb der Stahlbänder 15, 16 erfolgt somit
durch Reibschluss. Auch können
die Stahlbänder 15, 16 perforiert
und die Antriebsrollen 17, 18 entsprechend gezahnt
oder gezapft ausgeführt
sein, so dass alternativ oder zusätzlich ein Vorschub der Stahl-
oder Maßbänder 15, 16 durch
Formschluss erfolgt.
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Zur
Bestimmung der Axialposition des Inspektionskopfes 2 innerhalb
der Längsbohrung 7 ist auf
einen Gehäusedeckel 24 des
Antriebsgehäuses 12 ein
Zugseil- oder Positionsgeber 25 mit
einem und auf einer Seiltrommel 26 federvorgespannt aufgerollten
Messseil 27 angeordnet. Dieses ist über Umlenkrollen 28 ebenfalls
in den Innenraum 19 des Teleskops 3 geführt sowie
freiendseitig am Vorschubende 2a des Inspektionskopfes 2 befestigt.
An einer der Antriebsrollen 18 ist ein induk tiver Endschalter 29 angeordnet.
Mit den Antriebsrollen 17, 18 synchron angetriebene
Förderrollen 30 bzw. 31 dienen
zur zentrierenden Einführung
des Messseils 27 in den Innenraum 19 des Teleskops 3.
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Der
in 4 im Teillängsschnitt
dargestellte Inspektionskopf 2 umfasst ein zentrales zylindrisches Gehäuse 35.
An diesem sind außenseitig
die endseitig mit den Gleitrollen 9 versehenen federbelasteten Spreizarme 8 des
Zentrierfahrwerks 6 vorgesehen. Innerhalb des Gehäuses 35 ist
ein Drehantrieb 36 vorgesehen. Dieser umfaßt einen
Elektromotor 37, insbesondere einen Gleichstrom-Servomotor,
und ein Untersetzungsgetriebe 38. Dem Drehantrieb 36 zugeordnet
ist ein Positions- oder Drehgeber 39.
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Die
Antriebs- oder Motorlängsachse 40 des Drehantriebs 36 verläuft exzentrisch,
bezogen auf die Zentralachse 41 des Inspektionskopfes 2.
Eine aus der Motor-Getriebe-Einheit
des Drehantriebs 36 herausragende und vom Motor 37 angetriebene
Motorwelle 42 trägt
ein Zahnrad oder Ritzel 43, das in eine Innenverzahnung 44 eines
Drehrohres 45 eingreift. Die über Gleitlager 46 im
Gehäuse 42 drehgelagerte
Drehhülse 45 ist
mit dem drehbeweglichen Prüfkopfträger 5 des
Inspektionskopfes 2 verbunden.
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Drehdurchführungen 47 innerhalb
des Inspektionskopfes 2 ermöglichen die Zufuhr von Koppelmittel,
insbesondere Öl,
an vom Prüfkopfträger 5 mitgeführten Ultraschall-Wandlern
oder -Sonden 48, die nachfolgend als Ultraschall-Prüfköpfe bezeichnet sind.
An die Ultraschall-Prüfköpfe 48 geführte Koppelmittelkanäle 49 kommunizieren über die
Drehdurchführungen 47 mit
einem in einer Gehäusewandung 50 des
Gehäuses 35 eingebrachten
Koppelmittelkanal 51. Über
die Kanäle 51 und 49 sowie
die Drehdurchführungen 47 kann
Koppelmittel direkt an die Ultraschall-Prüfköpfe 48 heran geführt werden.
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Ein
ebenfalls im Inspektionskopf 2 vorgesehener Schleifring-Drehübertrager 52 ist
innerhalb des Gehäuses 35 – und dort
vorzugsweise innerhalb der Drehhülse 45 – ortsfest
positioniert. Eine Hohlwelle 53, über die Signalleitungen 54 an
die Ultra schall-Prüfköpfe 48 geführt sind,
ist mit dem Prüfkopfträger 5 einerseits
und mit dem Drehübertrager 52 andererseits
verbunden. Mit der im Drehübertrager 52 drehbar
gelagerten Hohlwelle 53 drehen sich innerhalb des Drehübertragers 52 eine
Anzahl von Schleifringen 55. Diese stehen in Schleifkontakt
mit im Drehübertrager 52 ortsfesten
Schleifkontakten 56, an die wiederum eine Signalleitung 57 geführt ist. Diese
wird über
eine Durchgangsöffnung 58 der Drehhülse 45 aus
dem Inspektionskopfes 2 herausgeführt. Die Signalleitung 57 sowie
eine Versorgungsleitung 59 für den Drehantrieb 36 können außerhalb
des Inspektionskopfes 2 entlang des Teleskops 3 zu
einer (nicht dargestellten) Auswerteeinrichtung geführt werden.
Ebenso führt
eine Koppelmittelleitung 60 aus dem Inspektionskopf 2 heraus,
die ebenfalls am Teleskop 3 außenseitig entlang geführt ist.
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Der
Drehantrieb 36 treibt über
das Ritzel 43 und die Innenverzahnung 44 die Drehhülse 45 an,
so dass über
diese der die Ultraschall-Prüfköpfe 48 mitführende Prüfkopfträger 5 in
eine Dreh- oder Rotationsbewegung versetzt werden kann. Die Drehbewegung
des Prüfkopfes 5 wird über die
Hohlwelle 53 auf den Schleifring-Drehübertrager 52 übertragen.
Von den Ultraschall-Prüfköpfen 48 erzeugte
Prüfsignale werden
somit über
die Signalleitungen 54 und den Schleifring-Drehübertrager 52 – und dort über die
mit der Hohlwelle 53 rotierenden Schleifringe 55 und
die ortsfesten Schleifkontakte 56 – an die Signalleitung 57 übertragen.
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Am
freiendseitigen Kopfende 2b des Inspektionskopfes 2 ist
gehäuseaußenseitig
ein vorzugsweise elastischer Abstreifteller 61 vorgesehen.
Dieser dichtet den Inspektionskopf 2 innerhalb der Längsbohrung 7 gegen
austretendes Koppelmittel ab. Zudem transportiert der Abstreifteller 61 an
der Bohrungsinnenwand der Längsbohrung 7 verbleibendes
Koppelmittel beim Zurückziehen
des Inspektionskopfes 2 aus der Längsbohrung 7 entgegen
der Vorschubrichtung 11 an die Einführöffnung 7a der Längsbohrung 7.
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Die
dargestellte und beschriebene Ultraschall-Prüfeinrichtung 1 eignet
sich zur Prüfung
von Werkstücken
mit Innen- oder Längsbohrung 7,
deren Innendurchmesser D im Bereich einiger Zentimeter, insbesondere
ab 60 mm bis ca. 95 mm, betragen kann. Die Prüfeinrichtung 1 eignet
sich daher besonders zur zerstörungsfreien
Prüfung
von Achswellen eines Radsatzes eines Schienenfahrzeuges.
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Zur
Prüfung
des Werkstücks
auf Material- oder Werkstückfehler
wird zunächst
die Prüfeinrichtung 1 in
nicht näher
dargestellter Art und Weise – vorzugsweise über Wellenadapter – an das
Werkstück
derart angekoppelt, dass ein Führungskanal der
Prüfeinrichtung 1 und
die Innenbohrung 7 des Werkstücks achsfluchtend sowie spalt-
und leckagefrei ineinander übergehen.
Anschließend
kann der Inspektionskopf 2 in Vorschubrichtung 11 in
die Längsbohrung 7 eingeführt und
dazu mittels der aus dem Axialantrieb 4 und dem Teleskop 3 gebildeten
Vorschubeinrichtung 10 vorgetrieben werden. Der Vortrieb
oder Vorschub des Inspektionskopfes 2 erfolgt dabei bis
an das dem Einführende 7a gegenüberliegendes
Bohrungsendes 7b der Längsbohrung 7. Dort
angelangt wird Koppelmittel über
den Koppelmittelkanal 51 und die Drehdurchführungen 47 sowie die
Kanäle 49 an
die Ultraschall-Prüfköpfe 48 gefördert. Der
Abstreifteller 61 dichtet dabei die Längsbohrung 7 im Bereich
des Kopfendes 2b des Inspektionskopfes 2 ab.
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Die
Ultraschall-Prüfung
erfolgt während
des Zurückziehens
des Inspektionskopfes 3 über die entgegen der Vorschubrichtung 11 mittels
des Axialantriebs 4 zurückgezogenen
Stahlbänder 15, 16.
Während
dieser Rückwärtsbewegung
des Inspektionskopfes 2 werden der Prüfkopfträger 5 und somit die mit
diesem mitgeführten
Ultraschall-Prüfköpfe 48 mittels
des Drehantriebs 36 in Rotation versetzt. Dadurch ergibt
sich insgesamt eine schraubenlinienförmige oder wendelartige Prüfstrecke.
Während
der Ultraschall-Prüfung
werden die von den Ultraschall-Prüfköpfen 48 erzeugten
Prüfsignale über die Signalleitung 54 an
den Schleifring-Drehübertrager 52 und
von dort über
die Signalleitung 57 übertragen und
können
außerhalb
Längsbohrung 7 mittels
einer vorzugsweise mobilen Auswerteeinrichtung bereits am Prüfort analysiert
werden.
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Das
Ergebnis eines Prüfverfahrens
oder einer Inspektion, bei der der Inspektionskopf 2 entlang der
Innenbohrung 7, zweckmäßigerweise
entgegen der Vorschubrichtung 11, einer Radsatzwelle eines Schienenfahrzeugs
geführt
wird und dabei die Prüfkopfe 48 mittels
des Drehantriebs 36 in eine Drehbewegung um die zentrale
Achse 41 des Inspektionskopfes 2 versetzt werden,
ist in den 4a und 4b beispielhaft
dargestellt. Dabei zeigt der obere Teil der Darstellungen maßstäblich die
jeweils ausgemessene oder geprüfte
Radsatzwelle RW mit allen Durchmesserübergängen DG. Dies sind diejenigen
Bereiche der Radsatzwelle RW, in denen Formanzeigen FA bei der Ultraschall-Prüfung zu
erwarten sind. Diese Durchmesserübergängen DG
korrelieren mit den bei der Ultraschall-Prüfung oder Inspektion infolge von
Reflexionsmessungen erfassten umlaufenden Kanten der Radsatzwelle.
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Diese
Kanten erscheinen in den unterhalb der rechteckartigen Durchmesserübergangs-Darstellung
abgebildeten Darstellungen der 4a und 4b, die die quasi abgewickelte Außenoberfläche der
geprüften
Radsatzwelle RW zeigen, als durchgehende vertikale Linien. Diese
Linien wiederum können
bei Korrelation mit den entsprechenden Durchmesserübergängen DG
somit praktisch fehlerfrei als erwartete Formanzeigen FA diagnostiziert
werden. Demgegenüber
sind die in den Darstellungen erkennbaren Fehlerstellen FS nicht
nur direkt als solche erkennbar. Vielmehr kann durch die zusätzliche
Darstellung der Durchmesserübergänge einfach
und praktisch unmittelbar die entsprechende Fehlstelle FS lokalisiert
werden.
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Durch
diese zusätzliche
Darstellung der Durchmesserübergänge sind
Fehlerstellen FS besonders einfach erkennbar und zuverlässig lokalisierbar.
Auch können
umlaufende Fehlerstellen der Radsatzwelle RW aufgrund fehlender
Korrelation mit den Durchmesserübergängen DG
zuverlässig
als solche erkannt werden.
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- 1
- Ultraschall-Prüfeinrichtung
- 2
- Inspektionskopf
- 2a
- Vorschubende
- 2b
- Kopfende
- 3
- Teleskop
- 3a
- Basisschub
- 3b
- Teilschub
- 4
- Axialantrieb
- 5
- Prüfkopfträger
- 6
- Zentrierfahrwerk
- 7
- Längs-/Innenbohrung
- 7a
- Einführende
- 7b
- Bohrungsende
- 8
- Spreizarm
- 9
- Gleitrolle
- 10
- Vorschubeinrichtung
- 11
- Vorschubrichtung
- 12
- Antriebsgehäuse
- 13.14
- Trommel/-gehäuse
- 15,16
- Stahlband
- 17,18
- Antriebsrolle/Rreibrad
- 19
- Innenraum
- 20
- Zwischen-/Klemmraum
- 21,22
- Andruck-/Anpressrolle
- 23
- Elektro-/Servomotor
- 24
- Gehäusedeckel
- 25
- Positionsgeber
- 26
- Seiltrommel
- 27
- Messseil
- 28
- Umlenkrolle
- 29
- Endschalter
- 30,31
- Förderrrolle
- 35
- Gehäuse
- 36
- Drehantrieb
- 37
- Elektro-/Servomotor
- 38
- Untersetzungsgetriebe
- 39
- Positions-/Drehgeber
- 40
- Antriebsachse
- 41
- Zentralachse
- 42
- Motorwelle
- 43
- Zahnrad/Ritze)
- 44
- Innenverzahnung
- 45
- Drehhülse
- 46
- Gleitlager
- 47
- Drehdurchführung
- 48
- Ultaschall-Prüfkopf /
-Sonde
- 49
- Koppelmittelkanal
- 50
- Gehäusewandung
- 51
- Koppelmittelkanal
- 52
- Schleifring-Drehübertrager
- 53
- Hohlwelle
- 54
- Signalleitung
- 55
- Schleifring
- 56
- Schleifkontakt
- 57
- Signalleitung
- 58
- Durchführung
- 59
- Versorgungsleitung
- 60
- Koppelmittelleitung
- 61
- Abstreifteller
- D
- Innendurchmesser
- FS
- Fehlerstelle
- RW
- Radsatzwelle
- DG
- Durchmesserübergang
- FA
- Formanzeige