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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kalibrierstandard, in Form
eines Koaxialkupplers mit Koaxialluftleitung, insbesondere Koaxialstecker
oder Koaxialbuchse, zum Anschluss an einen Koaxialkuppler eines
zu kalibrierenden Gerätes,
insbesondere an ein Messtor eines vektoriellen Netzwerkanalysators
(VNA), wobei der Koaxialkuppler ein Innenleiterteil und ein koaxial
dazu angeordnetes Außenleiterteil
aufweist und eine Kurzschlussverbindung zwischen dem Innenleiterteil
und dem Außenleiterteil vorgesehen
ist, gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Die
hohe Genauigkeit von vektoriellen Netzwerkanalysatoren (VNA) beruht
darauf, dass der Netzwerkanalysator vor der eigentlichen Messung von
Betrag und Phase des komplexen Reflexionskoeffizienten durch Anschalten
von Kalibrierstandards an seine Messtore kalibriert wird. Zwischenzeitlich gibt
es eine Vielzahl von unterschiedlichen Kalibrierrnethoden. Die meisten
Kalibriermethoden benutzen zur Systemkalibrierung Leerlauf-, Kurzschluss-
und Anpassungs-Kalibrierstandards. Durch Anschluss dieser Kalibrierstandards
an die Messtore des Netzwerkanalysators können die im Netzwerkanalysator entstehenden
Fehler, die zu einer Abweichung der Messwerte vom wahren Wert führen, ermittelt
und bei der anschließenden
Objektmessung zur rechnerischen Fehlerkorrektur benutzt werden.
Dies ist beispielsweise aus der
DE 39 12 795 A1 bekannt. Diese bisher üblichen
Kalibrierverfahren sind jedoch immer noch nicht genau genug. Zum
Bestimmen der noch verbleibenden restlichen Unsicherheit der Direktivität bzw. der
Messtor-Anpassung,
wird in einer EA-Richtlinie vorgeschlagen, an dem zu vermessenden
Messtor des vorher systemkalibrierten Netzwerkanalysators eine am
Ausgang definiert fehlabgeschlossene bzw. kurzgeschlossene Präzisions-Koaxial-Luftleitung
anzuschließen
und den Reflexionskoeffizienten am Eingang dieser Luftleitung an
einer Folge von Messpunkten innerhalb eines vorgegebenen Frequenzbereiches
des Netzwerkanalysators zu messen (EA-10/12, EA Guidelines on the
Evaluation of Vector Network Analyzers (VNA), European co-operation
for Accreditation, May 2000). Nach dieser Richtlinie wird allerdings
nur die sog. Ripple-Amplitude der den Betrag des Reflexionskoeffizienten überlagernden
Oszillation ausgewertet, wobei vereinfachend angenommen wird, dass
diese Ripple-Amplitude in etwa identisch ist mit der effektiven
Quelltor-Anpassung, was jedoch nur zutrifft, wenn die effektive
Direktivität
vernachlässigt
wird. Diese bekannte Verifikationsvorschrift unter Verwendung einer
Präzisions-Luftleitung
ist daher relativ ungenau und ermöglicht keine genaue Abschätzung der
zu erwartenden Messunsicherheit geschweige denn eine Nachkorrektur
der Fehlerkorrekturterme für
die Quelltoranpassung.
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In
der
DE 102 11 334
A1 wurde daher bereits ein Verfahren zum Messen der effektiven
Direktivität und/oder
der effektiven Quelltor-Anpassung eines Messtores eines systemkalibrierten
vektoriellen Netzwerkanalysators vorgeschlagen, wobei eine am Ausgang
kurzgeschlossene Präzisions-Luftleitung angeschaltet
und der komplexe Reflexionskoeffizient am Eingang dieser Präzisions-Luftleitung
an einer Folge von Messpunkten innerhalb eines vorgegebenen Frequenzbereiches
gemessen wird. Dabei wird für
die effektive Direktivität
die Folge der gemessenen komplexen Reflexionskoeffizienten einer
diskreten Fourier-Transformation unterworfen und aus dem dadurch
gebildeten Spektrum das Basisband ausgefiltert. Durch anschließende inverse
Fourier-Rücktransformation
wird die Folge von effektiven Direktivitäts-Werten gewonnen.
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Der
für derartige
Messungen erforderliche Kalibrierungsstandard in Form der kurzgeschlossenen
Präzisions-Luftleitung
ist an den entsprechenden Koaxialkuppler am zu kalibrierenden Gerät angepasst.
Koaxialkuppler werden üblicherweise
so ausgestaltet, dass diese beim Zusammenstecken mit den jeweiligen
Außenleitern
aneinander stoßen,
bevor die Innenleiter stirnseitig aneinander stoßen, um eine Beschädigung innerhalb
des Koaxialkupplers zu vermeiden. Die Kontaktebene zwischen den
aneinander stoßenden
Außenleitern
wird auch als Referenzebene bezeichnet. Bei genau auf Maß gefertigten
Koaxialkupplern wäre
es aufgrund von Bauteil-Toleranzen möglich, dass die Innenleiter
von Stecker und Buchse früher
aneinander stoßen
als die Außenleiter.
Schiebt man dann mit entsprechendem Kraftaufwand Stecker und Buchse
weiter ineinander, um auch die Außenleiter stirnseitig aneinander
stoßen
zu lassen, kommt es zur Beschädigung
der Koaxialkuppler im Bereich der jeweiligen Innenleiter. Daher
ist es üblich,
Stecker und Buchse mit unterschiedlichen Abständen der Stirnfläche des
Innenleiterkontaktes von der Außenleiterkontaktebene
(Referenzebene) auszugestalten, so dass bei aneinander stoßenden Außenleitern
ein Abstand (Versatzmaß) zwischen
den Stirnflächen
der Innenleiter von Stecker und Buchse verleibt. Ein derartiges
Versatzmaß beträgt beispielsweise
2/100 bis 3/100 mm. Dies schützt
die Steckverbindung vor Beschädigungen aufgrund
von Kräften
zwischen den Innenleitern.
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Dieses
Versatzmaß wirkt
sich jedoch bei dem oben erläuterten
Kalibrierverfahren auf das Messergebnis in unerwünschter negativ Weise aus bzw.
verfälscht
die Messwerte in nicht vorhersehbarer Weise und vermindert daher
die Genauigkeit. Daher wäre
es wünschenswert,
einen Kalibrierstandard zur Verfügung
zu haben, bei dem das Versatzmaß der
Koaxialsteckverbindung zwischen zu kalibrierendem Gerät und angestecktem
Kalibrierstandard auf null eingestellt werden kann. Hierzu müsste der
Innenleiter des Kalibrierstandards bzgl. des Außenleiters des Kalibrierstandards
verschiebbar ausgebildet sein. Insbesondere bei einem Kalibrierstandard
in Form der kurzgeschlossenen Präzisions-Luftleitung ist
jedoch die Kurzschlussverbindung zwischen Innenleiter und Außenleiter
eine potentielle Quelle für Fehler,
wenn diese nicht exakt ausgeführt
ist. Daher ist bei den bekannten Kalibrierstandards des Typs "Kurzschluss" diese Verbindung
fest und unlösbar ausgebildet.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Kalibrierstandard der
o.g. Art bzgl. Einsatzgebiet und Kalibriergenauigkeit zu verbessern.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen
Kalibrierstandard der o.g. Art mit den in Anspruch 1 gekennzeichneten
Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Ansprüchen
beschrieben.
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Bei
einem Kalibrierstandard der o.g. Art ist es erfindungsgemäß vorgesehen,
dass eine Kontakthülse
vorgesehen ist, an der das Außenleiterteil
und das Innenleiterteil axial zueinander verschiebbar befestigt
sind, wobei ein Kontaktmechanismus derart angeordnet und ausgebildet
ist, dass dieser wahlweise auf die Kontakthülse einwirkt, so dass die Kontakthülse die
Kurzschlussverbindung in Form eines lösbaren elektrischen Kontaktes
zwischen dem Innenleiterteil und dem Außenleiterteil herstellt und
gleichzeitig das Innenleiterteil und das Außenleiterteil in deren Position
relativ zueinander mechanisch festlegt.
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Dies
hat den Vorteil, dass durch den lösbaren Kurzschluss zwischen
Innenleiterteil und Außenleiterteil
in Verbindung mit dem Verstellmechanismus für ein exakt einstellbares Versatzmaß zwischen
dem Innenleiter und der Referenzebene (Stirnkontaktfläche des
Außenleiters)
des Koaxialkupplers des Kalibrierstandards ein hoch qualitatives
Präzisionsmessmittel
zur Verfügung
steht, welches an beliebige Versatzmaße zwischen Stirnkontaktflächen von
Außenleiter
und Innenleiter am Koaxialkuppler des zu kalibrierenden Gerätes anpassbar
ist und auch Bauteiltoleranzen in dem Versatzmaß ausgleicht, d.h. es wird ein
Spalt zwischen der Stirnkontaktfläche des Innenleiterteiles des
Koaxialkupplers des zu kalibrierenden Gerätes und der Stirnkontaktfläche des
Innenleiterteiles des Koaxialkupplers des Kalibrierstandard unabhängig von
vorbestimmten Abständen
des Innenleiters von der Referenzebene und Bauteiltoleranzen minimiert
bzw. eliminiert, wodurch ein Messfehler aufgrund der Versatzmaße in den
Koaxialkupplern von zu kalibrierendem Gerät und Kalibrierstandard minimiert
bzw. eliminiert ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Kontakthülse über einen
vorbestimmten axialen Kontaktbereich radial elastisch verformbar
mit wenigstens einer Kontaktfläche
ausgebildet und mit dem Außenleiterteil
unlösbar
elektrisch leitend sowie unlösbar
mechanisch verbunden, wobei das Innenleiterteil eine Kontaktfläche aufweist,
welche bei montiertem Innenleiterteil der wenigstens einen Kontaktfläche im Bereich
des radial elastisch verformbaren, axialen Kontaktbereiches der Kontakthülse zugewandt
ist, und wobei der Kontaktmechanismus derart angeordnet und ausgebildet
ist, dass dieser die Kontakthülse zum
Herstellen des elektrischen Kontaktes zwischen dem Innenleiterteil
und dem Außenleiterteil
wahlweise radial elastisch verformt und die wenigstens eine Kontaktfläche im Bereich
des radial elastisch verformbaren, axialen Kontaktbereiches der
Kontakthülse
mit entsprechender Kontaktkraft gegen die Kontaktfläche des
Innenleiterteiles drückt.
Die Kontaktfläche
am Innenleiterteil ist beispielsweise als Ringbund ausgebildet.
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Eine
radiale Verformbarkeit des axialen Kontaktbereich erzielt man beispielsweise
dadurch, dass die Kontakthülse
in dem axialen Kontaktbereich wenigstens zwei in axialer Richtung
verlaufende Schlitze aufweist, welche bevorzugt in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander
beabstandet sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist der axiale Kontaktbereich der Kontakthülse im Bereich der wenigstens
einen Kontaktfläche
des axialen Bereiches der Kontakthülse wenigstens eine sich radial
vom Außenumfang
der Kontakthülse
erhebende, schräge
Fläche
auf, wobei der Kontaktmechanismus eine Überwurfmutter umfasst, die
mittels eines Schraubgewindeeingriffs zwischen einem Außengewinde
an der Kontakthülse
und einem Innengewinde an der Überwurfmutter
mit der Kontakthülse
lösbar und
in axialer Richtung durch eine Schraubbewegung relativ zur Kontakthülse bewegbar
befestigt ist, wobei die Überwurfmutter
eine Anschlagfläche
aufweist, welche derart angeordnet und ausgebildet ist, dass diese
bei Aufschrauben der Überwurfmutter
auf die Kontakthülse
mit der wenigstens einen schrägen Fläche des
axialen Kontaktbereiches der Kontakthülse zusammenwirkend die Kontakthülse in dem
axialen Kontaktbereich radial nach innen elastisch verformt und
die wenigstens eine Kontaktfläche
des axialen Kontaktbereiches der Kontakthülse gegen die Kontaktfläche des
Innenleiterteils drückt.
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Der
axiale Kontaktbereich der Kontakthülse weist beispielsweise wenigstens
ein Paar von sich diametral gegenüberliegenden, schrägen Flächen auf, denen
ein Paar von dementsprechend gegenüberliegenden Kontaktflächen an
einer Innenseite der Kontakthülse
zugeordnet ist.
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Zweckmäßigerweise
sind die schrägen
Flächen
in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandet
angeordnet.
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Zum
Minimieren von auf die Kontakthülse wirkenden
Torsionskräften
und deren Weiterleitung auf das Innenleiterteil während das
Aufschraubens und Festziehens der Überwurfmutter ist zwischen
der wenigstens einen schrägen
Fläche
des axialen Kontaktbereiches der Kontakthülse und der Anschlagfläche der Überwurfmutter
ein Druckring angeordnet, welcher eine axial gerichtete Kraft der
Anschlagfläche
der Überwurfmutter
auf die wenigstens eine schräge
Fläche
des axialen Kontaktbereiches der Kontakthülse überträgt.
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Einen
genau definierten, gleitenden Kontakt in Form eines als Kreislinie
in Umfangsrichtung umlaufenden Linienkontaktes zwischen der Innenseite der
Druckringes und der wenigstens einen schrägen Fläche des axialen Abschnittes
der Kontakthülse
erzielt man dadurch, dass eine der wenigstens einen schrägen Fläche des
axialen Kontaktabschnittes der Kontakthülse zugewandte Innenfläche des
Druckringes mit einer Rundung ausgebildet ist, so dass sich ein
Innendurchmesser des Druckringes von einem der Anschlagfläche der Überwurfmutter
zugewandten Ende des Druckringes zu einem der wenigstens einen schrägen Fläche des
axialen Kontaktbereiches der Kontakthülse zugewandten Ende des Druckringes
vergrößert.
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Einen
mechanisch besonders funktionssicheren und gleichzeitig in Herstellung
und Montage kostengünstigen
Aufbau erzielt man dadurch, dass das Außenleiterteil und das Innenleiterteil
an einem Innenumfang der Klemmhülse
an dieser befestigt sind.
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Beispielsweise
ist die Befestigung zwischen der Kontakthülse und dem Innenleiterteil
als Schraubeingriff zwischen einem Außengewinde am Innenleiterteil
und einem Innengewinde an der Kontakthülse ausgebildet.
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Dadurch,
dass das Innengewinde an der Kontakthülse im Bereich des geschlitzten
axialen Kontaktbereiches der Kontakthülse ausgebildet ist, ergibt
sich eine mechanische Befestigung bei festgezogener Überwurfmutter
nicht nur im Bereich der aneinander gedrückten Kontaktflächen von
Innenleiterteil und Kontakthülse,
sondern zusätzlich
durch einen mechanischen Reibschluss im Bereich des Schraubgewindeeingriffes
zwischen dem Innenleiterteil und der Kontakthülse. Hierdurch die die mechanische und
elektrische Verbindung zwischen dem Innenleiterteil und der Kontakthülse getrennt,
so dass die Kurzschlussverbindung zwischen dem Außenleiterteil
und dem Innenleiterteil über
die Kontakthülse
frei von sich ggf. ändernden
mechanischen Belastungen ist, was eine Güte bzw. Genauigkeit der Kurzschlussverbindung
beeinträchtigen
würde.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese
zeigt in:
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1 eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kalibrierstandards
in Form einer Koaxialbuchse in perspektivischer Ansicht,
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2 den Kalibrierstandard
gemäß 1 in Schnittansicht,
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3 eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kalibrierstandards
in Form eines Koaxialsteckers in perspektivischer Ansicht,
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4 den Kalibrierstandard
gemäß 3 in Schnittansicht,
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5 eine Überwurfmutter für einen
Kalibrierstandard gemäß 1 oder 3 in perspektivischer Ansicht,
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6 die Überwurfmutter gemäß 5 in teilweise geschnittener
Seiteansicht,
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7 einen Druckring für einen
Kalibrierstandard gemäß 1 oder 3 in perspektivischer Ansicht,
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8 den Druckring gemäß 7 in Schnittansicht,
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9 eine Kontakthülse für einen
Kalibrierstandard gemäß 1 oder 3 in perspektivischer Ansicht und
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10 die Kontakthülse gemäß 9 in teilweise geschnittener
Seiteansicht.
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In
den 1 bis 4 ist eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kalibrierstandards
als Koaxialbuchse (1 und 2) bzw. Koaxialstecker (3 und 4) dargestellt, welcher auch als "Offset-Short" bezeichnet wird
und, wie insbesondere aus 2 und 4 ersichtlich, folgendes
umfasst: Ein Innenleiterteil 10 mit Stellschraube 12,
ein Außenleiterteil 14,
eine Kontakthülse 16,
eine Feststellschraube bzw. Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 und einen
Druckring 20. Das Außenleiterteil 14 und
die Kontakthülse 16 bilden
eine feste Einheit. Ebenso bilden das Innenleiterteil 10 und
die Stellschraube 12 eine feste Einheit, wobei in der dargestellten
Ausführungsform
Innenleiterteil 10 und Stellschraube 12 miteinander
verschraubt sind. Das Innenleiterteil 10 ist bei 22 mittels
eines Schraubgewindeeingriffs (in der Schnittdarstellung von 2 und 4 nicht sichtbar) zwischen einem Außengewinde
an der Stellschraube 12 und einem Innengewinde an der Kontakthülse 16 mit
der Kontakthülse 16 verbunden,
wobei durch Drehen der Stellschraube 12 das Innenleiterteil 10 relativ zum
Außenleiterteil 14 axial
bewegbar ist. Dadurch kann ein Versatzmaß, d.h. ein Abstand zwischen
der Stirnfläche
des Innenleiterteils und einer Stirnfläche des Außenleiterteils (Referenzebene),
stufenlos eingestellt werden.
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Wie
aus 5 und 6 ersichtlich, umfasst die Feststell-
oder Überwurfmutter 18 ein
Innengwinde 24 und eine Anschlagfläche 26 auf, welche
ringförmig,
in Umfangsrichtung umlaufend und in axialer Richtung ausgerichtet
ausgebildet ist. An einer Außenseite 28 ist
die Feststell- oder Überwurfmutter 18 mit
einer geriffelten Oberfläche 30 ausgebildet,
welche eine manuelle, drehende Betätigung der Feststell- oder Überwurfmutter 18 durch
einen Benutzer vereinfacht bzw. unterstützt.
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Wie
aus 9 und 10 ersichtlich, weist die Kontakthülse 16 einen
axialen Kontaktbereich auf, der mit mehreren in axialer Richtung
verlaufenden, in Umfangsrichtung gleichmäßig voneinander beabstandeten
Schlitzen 36 ausgestattet ist. Durch diese Schlitze 36 sind
im axialen Kontaktbereich der Kontakthülse 16 voneinander
getrennte Segmente 38 ausgebildet, welche in radialer Richtung
elastisch auslenkbar sind. In dem geschlitzten axialen Kontaktbereich
der Kontakthül se 16 ist
ferner ein sich radial konisch erweiternder Abschnitt 40 angeordnet,
der in jedem Segment 38 an der Außenseite der Kontakthülse 16 eine
schräge
Fläche 42 ausbildet,
wobei an der Innenseite der Kontakthülse 16 gegenüber einer jeden
schrägen
Fläche 42 eine
Kontaktfläche 44 an jedem
Segment 38 vorgesehen ist. Weiterhin weist die Kontakthülse 16 an
deren Außenumfang
ein Außengewinde 46 auf.
Das zuvor erwähnte
und wegen der Art der Schnittdarstellung nicht sichtbare Innengewinde
der Kontakthülse 16 ist
für den
Eingriff des Außengewindes
der Stellschraube 12 im Bereich des geschlitzten axialen
Kontaktbereiches der Kontakthülse
ausgebildet.
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Wie
aus 7 und 8 ersichtlich, ist eine Innenfläche 32 des
Druckringes 20, dessen Funktion nachfolgend näher beschrieben
wird, mit einer Rundung ausgebildet, so dass sich ein Innendurchmesser
des Druckringes 20 über
dessen axialer Erstreckung verändert.
Der Druckring 20 ist zwischen den schrägen Flächen 42 des sich radial
konisch erweiternden Abschnittes 40 der Kontakthülse 16 und
der Anschlagfläche 26 der
Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 derart
angeordnet, dass die Innenfläche 32 des Druckringes 20 an
den schrägen
Flächen 42 anliegt. Durch
die gerundete Ausbildung der Innenfläche 32 des Druckringes 20 ergibt
sich eine in Umfangsrichtung umlaufende, gleitende Kontaktlinie
in Form einer wegen der Schlitze 36 unterbrochenen Kreislinie zwischen
der Innenfläche 32 des
Druckringes 20 und den schrägen Flächen 42.
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Die
Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 ist
mittels eines Schraubgewindeeingriffs zwischen dem Innengewinde 24 der
Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 und
dem Außengewinde 46 der
Kontakthülse 16 an
dieser befestigt. Durch Aufschrauben der Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 auf
dieses Außengewinde 46 der
Kontakthülse 16 bewegt
sich die Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 in
axialer Richtung relativ zur Kontakthülse 16, so dass sich
ein axialer Abstand zwischen den schrägen Flächen 42 des sich radial
konisch erweiternden Abschnittes 40 der Kontakthülse 16 und
der Anschlagfläche 26 der
Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 verringert,
so dass die Anschlagfläche 26 der
Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 den
Druckring 20 axial auf die schrägen Flächen 42 schiebt. Dadurch
wird über
die gleitende Kontaktlinie zwischen schrägen Flächen 42 und der Innenfläche 32 des
Druckringes 20 eine in axialer Richtung gerichtete Kraft
auf die schrägen
Flächen 42 ausgeübt, die
diese ihrerseits wegen der Schräge
in eine radial nach innen gerichtete, auf die Segmente 38 wirkende
Kraft umlenken. Durch diese Kraft werden die Segmente 38 mit
zunehmendem Aufschrauben der Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 immer
weiter radial nach innen gedrückt
und dementsprechend radial elastisch ausgelenkt.
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Das
Innenleiterteil 10 weist im Bereich der Kontaktflächen 44,
welche an der Innenseite der Kontakthülse 16 radial nach
innen gerichtet ausgebildet sind, einen Ringbund 48 auf,
welcher an seinem Außenumfang
eine radial nach außen
gerichtete, in Umfangsrichtung umlaufende Kontaktfläche für einen
Kurzschlusskontakt zwischen Außenleiterteil 14 und
Innenleiterteil 10 ausbildet. Mit zunehmender radialer
Auslenkung der Segmente 38 beim Aufschrauben der Feststell-
bzw. Überwurfmutter 18 auf
das Außengewinde 46 der
Kontakthülse 16 werden
die Kontaktflächen 44 an
der Innenseite der Kontakthülse 16 gegen
die Kontaktfläche
des Ringbundes 48 gedrückt.
Hierdurch ergibt sich ein elektrischer Kontakt zwischen dem Innenleiterteil 10 und
der Kontakthülse 16 mit
entsprechendem Kontaktdruck und entsprechender Kontaktfläche. Der
Kontaktdruck wird dabei von der aufgeschraubten Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 erzeugt
bzw. aufrechterhalten. Da die Kontakthülse 16 andererseits
fest mit dem Außenleiterteil 14 elektrisch
und mechanisch verbunden ist, ergibt sich über die Kontakthülse 16 ein
elektrischer Kurzschluss zwischen Außenleiterteil 14 und
Innenleiterteil 10 bei dem Ringbund 48. Der elektrische Kurzschluss
ist durch die erfindungsgemäße Anordnung
funktionssicher und in ausreichender Qualität wiederholbar herstellbar.
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Die
radiale Auslenkung der Segmente 38 bedingt auch eine entsprechende
Verformung des im Bereich dieser Segmente 38 ausgebildeten
Innengewindes der Kontakthülse 16 zum
Eingriff für
das Außengewinde
der Stellschraube 12. Hierdurch wird bei Auslenkung der
Segmente 38 zusätzlich
zum elektrischen Kurzschlusskontakt der Schraubgewindeeingriff zwischen
Stellschraube 12 und Kontakthülse 16 blockiert,
wodurch im Bereich dieses Gewindes eine mechanisch feste Verbindung
zwischen Kontakthülse 16 und
Stellschraube 12 bzw. Innenleiterteil 10 hergestellt
wird. Diese mechanische Verbindung ist örtlich getrennt vom elektrischen
Kurzschlusskontakt im Bereich des Ringbundes 48.
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In
den 2, 4 und 10 verläuft die
Schnittebene genau durch einen Schlitz 36 der Kontakthülse 16,
so dass sich in den Schnittdarstellungen jeweils eine schraffierte
Schnittfläche
nur an den axialen Enden der Kontakthülse 16 ergibt.
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Eine
Kalibrierung mit dem erfindungsgemäßen Kalibrierstandard läuft beispielsweise
wie folgt ab: Bestimmen des Versatzmaßes zwischen Stirnfläche des
Innenleiterteils und Referenzebene (Stirnfläche des Außenleiterteils) am Steckinterface
(Koaxialstecker oder Koaxialbuchse) des zu kalibrierenden Gerätes. Anschließen einer
Versatzmaßuhr
an das Steckinterface (Koaxialstecker oder Koaxialbuchse) des Kalibrierstandards.
Drehen der Stellschraube 12 bis das gewünschte Versatzmaß am Koaxialkuppler des
Kalibrierstandards eingestellt ist bzw. bis die Versatzmaßuhr dieses
gewünschte
Versatzmaß anzeigt. Drehen
der Feststell- bzw. Überwurfmutter 18,
bis durch den axialen Vorschub dieser der Druckring 20 die
Kontaktflächen 44 der
Segmente 38 über
die schrägen
Flächen 42 radial
gegen die Kontaktfläche des
Ringbundes 48 des Innenleiterteils 10 drückt. Dies
stellt eine exakte Kurzschlussverbindung zwischen dem Innenleiterteil 10 und
dem Außenleiterteil 14 über die
Kontakthülse 16 her
und schafft, wie zuvor erwähnt,
eine mechanisch feste Verbindung zwischen Kontakthülse 16 und
Stellschraube 12 bzw. Innenleiterteil 10. Außerdem sind
jetzt alle Einzelteile 10, 14, 16 und 18 fest
miteinander mechanisch verbunden.
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Der
erfindungsgemäße Kalibrierstandard bietet
eine einfache Handhabung des Einstellmechanismus mit stufenloser
Einstellmöglichkeit
auf ein beliebiges Versatzmaß.
Durch den Ausgleich des Versatzmaßes am Steckinterface des zu
kalibrierenden Gerätes
sind Messfehler vermieden, die durch Innenleiterspalte entstehen
können.
Es gibt nur eine Steckverbindung zwischen Messtor des zu kalibrierenden Gerätes und
dem Messobjekt, d.h. dem Kalibrierstandard. Es ist kein zusätzliches
Stützelement
für den
Innenleiter in Form eines Dielektrikums erforderlich, da die Kontakthülse 16 diese
Stützfunktion übernimmt.
Das Funktionsprinzip kann auf beliebige Koaxialquerschnitte übertragen
werden. Das Innenleiterteil 10 ist dreifach geführt, nämlich in
der Kurzschlussebene zum Außenleiter,
durch die Gewindeverbindung zwischen der Einstellschraube und der
Kontakthülse 16 sowie über den
Druck, den die Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 auf
den Ringbund 48 ausübt. Der
Druckring 20 ist ein loses Einzelbauteil mit leichter Run dung
an der Innenseite 32. Dadurch gibt es einen genau definierten,
gleitenden Kontakt auf der geschlitzten Schräge 40, 42 der
Kontakthülse 16.
Eine gerade Ausführung
der Innenseite 32 wäre
wegen einer einschneidenden Kontaktkante oder eines eventuell flächenhaften
Kontaktes ungünstiger.
Weiterhin bewirkt diese lose, gleitende Verbindung zwischen Konus 40 und
Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 folgendes:
Bis zum exakten Anzug der Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 minimiert
der gleitende Druckring 20 die Torsionskräfte auf
den Konus 40 und damit eine weitere Übertragung auf das Innenleiterteil 10. Bei
einer festen Einheit von Druckring 20 und Feststell- bzw. Überwurfmutter 18 wäre dies
nicht gewährleistet.
Der Kalibrierstandard kann schnell und einfach in alle Einzelteile
zerlegt werden. Dies ermöglicht
in vorteilhafter Weise ein Vermessen des Leitungsdurchmessers über die
gesamte Leitungslänge
und gewährleistet
somit eine Rückführbarkeit auf
elektrische Messergebnisse. Wartung und Reparatur sind ebenfalls
erleichtert.