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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen der Seitenwangen
eines Fahrzeugsitzes gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Anatomisch
geformte Kraftfahrzeugsitze weisen zu beiden Seiten einer mittleren
Sitz- oder Lehnenpolsterfläche Erhebungen
auf, die als Seitenwangen einem Sitzbenutzer einen verbesserten
Seitenhalt, insbesondere bei Kurvenfahrten bieten. Durch die Polstergeometrie
unverändert
vorgegebene Seitenwangen sind für
den durchschnittlichen Körperbau
von Sitzbenutzern optimiert, jedoch weicht eine Vielzahl von möglichen
Sitzbenutzern in ihrer Gestalt von diesem durchschnittlichen Körperbau
erheblich ab, so dass bei einem unveränderlich vorgegebenen Querschnittsprofil
des Sitzes oder der Rückenlehne
schmale Personen zu wenig Seitenhalt haben, während Personen mit breitem
Körperbau
dagegen nicht in den vorgegebenen Bereich zwischen den Seitenwangenkonturen
passen, so dass sie teilweise auf den Seitenwangen sitzen bzw. sich
an die Seitenwangen anlehnen, was zu einer unbequemen Sitzposition
mit Druckstellen im Bereich der Seitenwangen führt.
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Um
diesen Zustand zu vermeiden, sind Kraftfahrzeugsitze mit verstellbaren
Seitenwangen für
das Sitzteil und/oder die Rückenlehne
bekannt, die mittels einer Seitenwangen-Verstelleinrichtung von einer weiten
zur Sitzaußenseite
hin liegenden Position in eine schmale, zur Sitzmitte hin liegenden
Position verstellbar sind.
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Aus
der
EP 0 318 355 B1 ist
eine Seitenwangenverstellung für
einen Kraftfahrzeugsitz bekannt, bei der seitliche Stützteile
eines elastischen Schalensitzes verschwenkt werden. Das um ein Seitenteil des
Sitzrahmens des Kraftfahrzeugsitzes herum gekrümmte Stützteil ist durch einen Verbindungshebel verlängert, der über eine
Gewindestange mit einem Getrieberotor verbunden ist, dessen rotatorische
Bewegung durch die Gewindestange in eine translatorische Bewegung
des einen Endes des Verbindungshebels und durch dessen Bogenform
die translatorische Bewegung in eine Kurvenbewegung des Stützteils
umgewandelt wird.
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Aus
der
DE 197 37 271
C1 ist eine Seitenwangenverstellung für einen Kraftfahrzeugsitz bekannt,
bei der die Seitenwangenpolster unterstützenden Unterstützungsflügel mittels
Kurvenflächen
von Betätigungselementen
verschwenkt werden, die an den Unterstützungsflügeln anliegen. Die Betätigungselemente
sind mittels Seilzüge
verschwenkbar, die von einem Verstellgetriebe bewegt werden, das aus
einer axial unverschieblichen, drehbar gelagerten Spindelmutter
und einer längsverschieblich
unverdrehbar geführten
Spindel besteht, die miteinander in Eingriff stehen. Die die Betätigungselemente bewegenden
Seilzüge
sind jeweils mit dem einen Ende an der Spindel und mit dem jeweils
anderen Ende an den Betätigungselementen
befestigt.
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Bei
den bekannten Verstellantrieben für Seitenwangenverstellungen
von Fahrzeugsitzen sind die die Seitenwangenpolster abstützenden
Stützteile vom
Verstellantrieb getrennt, so dass sich die Seitenwangenverstellung
aus einer Vielzahl von Einzelteilen zusammensetzt. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Seitenwangenverstellung besteht darin, dass
die die Seitenwangenpolster abstützenden Stützteile
nur gleichzeitig, d.h. gegensinnig verstellbar sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabenstellung zugrunde, eine
Vorrichtung zum Verstellen der Seitenwangen eines Fahrzeugsitzes
der eingangs genannten Art anzugeben, die in kompakter Modulbauweise
eine Einheit von Verstellantrieb und Stützteil ausbildett, die sich
durch ihre Bauart sowohl für
die Seitenwangen des Sitzteils als auch für die der Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes
eignet und mit der eine getrennte Ansteu erung der Seitenwangenverstellungen
zu beiden Seiten des Sitzteils oder der Rückenlehne des Fahrzeugsitzes
möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die Integration einer das Stützteil
aufnehmenden Stützteilführung in
das Getriebegehäuse wird
eine kompakte Modulbauweise des Verstellantriebs zum Verstellen
der Seitenwangen eines Fahrzeugsitzes geschaffen, der Einsatz des
Verstellantriebes sowohl zur Seitenwangenverstellung des Sitzteils
als auch der Rückenlehne
eines Fahrzeugsitzes gewährleistet
und eine getrennte Ansteuerung der Verstellantriebe bei beidseitig
eines Mittelteils angeordneten Seitenwangen möglich, da jeder als Modul ausgebildete
Verstellantrieb einen Antriebsmotor und eine mit dem Stützteil verbundene
Getriebeeinheit aufweist.
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Vorzugsweise
bestimmt die Stützteilführung des
Getriebegehäuses
und/oder ein in die Stützteilführung eingreifendes
Schubelement des Stützteils den
Verstellweg des Stützteils,
so dass in einer weitere Ausgestaltung der Erfindung die Form der
Stützteilführung und/oder
des Schubelements den Verstellweg des Stützteils vorgibt, wobei insbesondere eine
bogenförmige
Ausgestaltung des Schubelements und/oder der Stützteilführung des Getriebegehäuses vorteilhaft
ist.
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Durch
die Anordnung eines Teils der Getriebeelemente in Ausnehmungen oder
Ausstellungen der Stützteilführung wird
eine besonders platzsparende Konfiguration erzielt, die auch bei
sehr engen räumlichen
Verhältnissen
eines Seitenwangenverstellung ermöglicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht die Getriebeeinheit aus einem Spindelgetriebe mit einer
mit der Motorwelle des Antriebsmotors verbundenen Schnecke, einem
mit der Schnecke kämmenden
Schneckenrad, einer mit dem Schneckenrad drehfest verbundenen Spindel
und einer mit dem Spindelgewinde kämmenden Spindelmutter, die drehfest
mit dem Schubelement des Stützteils
verbunden ist.
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Mit
dieser Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung wird die rotatorische
Bewegung der Motorwelle des Antriebsmotors in eine translatorische
Bewegung umgesetzt, wobei der Weg des Stützteils durch die in das Getriebegehäuse integrierte
Führung
bestimmt wird und das bogenförmige Schubelement
des Stützteils
und/oder die bogenför mige
Stützteilführung des
Getriebegehäuses
die translatorische Bewegung der Spindelmutter in eine Kurvenbewegung
umsetzt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung ist die Spindelmutter formschlüssig mit
einem am Zugelement des Stützteils
befestigten Haltewinkel verbunden, wobei insbesondere die Spindel,
die Spindelmutter und der Haltewinkel in der Aussparung oder Ausstellung
Stützteilführung des
Getriebegehäuses
angeordnet sind.
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Als
Wegbegrenzungen der Kurvenbewegung des Stützteils dienen an der untersten
und obersten Position insbesondere an der Spindel angeordnete aber
gegebenenfalls auch im Weg der Spindelmutter angeordnete Anschläge.
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Anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels soll der der
Erfindung zugrundeliegende Gedanke näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 – eine teilweise
geschnittene perspektivische Darstellung eines Kraftfahrzeugsitzes
mit verstellbaren Seitenwangen und
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2 – eine perspektivische
Darstellung der erfindungsgemäßen Seitenwangen-Verstellvorrichtung.
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Der
in 1 perspektivisch dargestellte Kraftfahrzeugsitz
besteht aus einem Sitzteil 1 und einer am Sitzteil 1 angelenkten
Rückenlehne 2.
Das Sitzteil 1 weist zu beiden Seiten eines mittleren Sitzpolsters 10 Sitzteil-Seitenwangen 11, 12 auf,
von denen die Sitzteil-Seitenwange 12 zusammen
mit einem Teil des mittleren Sitzpolsters 10 geschnitten dargestellt
ist, um eine Seitenwangen-Verstellvorrichtung 3 zum Einstellen
der Neigung bzw. Ausrichtung der Sitzteil-Seitenwangen 11, 12 in
Bezug auf das mittlere Sitzpolster 10 erkennbar zu machen.
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In
gleicher Weise weist die Rückenlehne 2 ein
mittleres Rückenlehnenpolster 20 auf,
zu dessen beiden Seiten verstellbare Rückenlehnen-Seitenwangen 21, 22 angeordnet
sind, die durch Seitenwangen-Verstellvorrichtungen 3, die
innerhalb der Seitenwangenpolster angeordnet sind, verstellbar sind.
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Die
kompakt und modular aufgebauten Seitenwangen-Verstelleinrichtungen 3 können wegen der
vollständigen
Integration eines Antriebsmotors 5, einer Getriebeeinheit 6 und eines
Seitenwangen-Stützteils 4 in
die Seitenwangen-Verstellvorrichtung 3 unabhängig voneinander
verstellt werden, so dass individuelle Bedürfnisse und Voraussetzungen von
Sitzbenutzern berücksichtigt
und spezielle Steuerfunktionen wie ein einseitiges, vollständiges Absenken
der einer Fahrzeugtür
zugewandten Seitenwange des Sitzteils 1 bzw. der Rückenlehne 2 zum Erleichtern
des Ein- und Aussteigens, realisiert werden.
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2 zeigt
in einer vergrößerten perspektivischen
Ansicht die Seitenwangen-Verstellvorrichtung 3 gemäß 1 und
verdeutlicht die kompakte Modulbauweise mit in den aus dem Antriebsmotor 5 und der
Getriebeeinheit 6 gebildeten Verstellantrieb integriertem
Stützteil 4,
das die Ausrichtung und Höhe der
Seitenwangen 11, 12 bzw. 21, 22 in
Bezug auf die Mittenpolster 10, 20 des Sitzteils 1 und
der Rückenlehne 2 bestimmt.
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Das
Stützteil 4 besteht
aus einem Stützbügel 40,
der an der Innenseite des Polsters der Sitzteil- und Rückenlehnen-Seitenwangen 11, 12 bzw. 21, 22 anliegt,
und einem vom Stützbügel 40 im
Wesentlichen senkrecht abstehenden, bogenförmig ausgebildeten Schubelement 41.
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Der
Verstellantrieb zum Verstellen des Stützteils 4 besteht
aus einem Antriebsmotor 5, dessen Motorwelle mit einer
Antriebsschnecke 61 verbunden ist, die mit einem Schneckenrad 62 kämmt, das
drehfest mit einer Spindel 63 verbunden ist. In das Spindelgewinde
greift eine Spindelmutter 64 ein, die formschlüssig in
einem Haltewinkel 8 befestigt ist, der wiederum an einer
Aussparung 42 des Schubelements 41 beispielsweise
mittels einer Nietverbindung befestigt ist. Die Antriebsschnecke 61 und
das Schneckenrad 62 sind in einem Teil 70 eines
Getriebegehäuses 7 angeordnet,
das zusätzlich
eine Stützteilführung 71, 72 ausbildet,
die das Schubelement 41 des Stützteils 4 umfasst
und durch eine Aussparung 72 die Führung des Haltewinkels 8 und
damit über
das Schubelement 41 des Stützteils 4 unterstützt. Seitliche
Flügel 73, 74 des
Getriebegehäuses 7 können gleichzeitig
zur Befestigung des Getriebegehäuses 7 an
einem Sitzteil- oder Rückenlehnenrahmen
und damit der ortsfesten Festlegung der Seitenwangen-Verstellvorrichtung 3 dienen
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Ein
vom Antriebsmotor 5 abgegebenes Drehmoment wird über die
Motorwelle auf die Antriebsschnecke 61 und von dieser auf
das Schneckenrad 62 übertragen
und übersetzt.
Das fest auf der Spindel 63 sitzende Schneckenrad 62 überträgt die Drehbewegung
somit auf die Spindel 63, auf der die Spindelmutter 64 läuft, so
dass die rotatorische Bewegung der Motorwelle des Antriebsmotors 5 in eine
translatorische Bewegung der Spin delmutter 64 umgewandelt
wird. Da die Spindelmutter 64 in dem Haltewinkel 8 gelagert
ist, wird die translatorische Bewegung der Spindelmutter über den
Haltewinkel auf das mit dem Haltewinkel 8 verbundene Schubelement 41 des
Stützteils 4 übertragen.
Dabei wird der Verstellweg des Schubelements 41 durch die
in das Getriebegehäuse 7 integrierte
Stützteilführung 71, 72 bestimmt
und infolge der Bogenform des Schubelements 41 die translatorische
Bewegung in eine Kurvenbewegung umgesetzt.
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Zur
Begrenzung des Verstellweges des Stützteils 4 sind an
der Spindel 63 ein oberer Anschlag 91 sowie ein
unterer Anschlag 92 vorgesehen, die den translatorischen
Verstellweg der Spindelmutter 64 und damit des Haltewinkels 8 und
mit diesem des Schubelements 41 begrenzen.
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Je
nach Polung bzw. Bestromung des Antriebsmotors 5 erfolgt
eine Drehung der Motorwelle in der einen oder anderen Richtung und
dementsprechend über
die Antriebsschnecke 61 und das Schneckenrad 62 eine
Drehung der Spindel 63 in der einen oder anderen Richtung,
so dass die mit dem Spindelgewinde kämmende Spindelmutter 64,
die drehfest mit dem Schubelement 41 verbunden ist, angehoben bzw.
abgesenkt wird und somit das Stützteil 4 bis
in eine oberste, durch den oberen Anschlag 91 begrenzte
Stellung anhebt oder in eine unterste, durch den unteren Anschlag 92 begrenzte
Stellung absenkt.
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Durch
die kompakte Modulbauweise und den autonomen Antrieb der in 2 dargestellten Seitenwangen-Verstellvorrichtung 3 ist
eine einfache Montage der Verstellvorrichtung 3 bei der
Verbindung mit dem Sitzteil- oder Rückenlehnenrahmen eines Fahrzeugsitzes
gewährleistet
und gleichzeitig sichergestellt, dass die Seitenwangen 11, 12 bzw. 21, 22 des
Sitzteils 1 bzw. der Rückenlehne 2 des
Fahrzeugsitzes unabhängig
voneinander verstellt werden können.
Ist eine gleichförmig
gegensinnige Verstellung der Seitenwangen 11, 12 bzw. 21, 22 erwünscht, so
kann eine entsprechende Synchronisation der Bewegung beider Seitenwangen 11, 12 bzw. 21, 22 in den
Endlagen der Seitenwangen-Verstellvorrichtung 3 synchronisiert
werden.
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- 1
- Sitzteil
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Seitenwangen-Verstellvorrichtung
- 4
- Seitenwangen-Stützteil
- 5
- Antriebsmotor
- 6
- Getriebeeinheit
- 7
- Getriebegehäuse
- 8
- Haltewinkel
- 10
- mittleres
Sitzpolster
- 11,
12
- Sitzteil-Seitenwangen
- 20
- mittleres
Rückenlehnenpolster
- 21,
22
- Rückenlehnen-Seitenwangen
- 40
- Stützbügel
- 41
- Schubelement
- 42
- Aussparung
- 61
- Antriebsschnecke
- 62
- Schneckenrad
- 63
- Spindel
- 64
- Spindelmutter
- 70
- Teil
des Getriebegehäuses
- 71,
72
- Stützteilführung
- 73,
74
- Flügel des
Getriebegehäuses
- 91
- oberer
Anschlag
- 92
- unterer
Anschlag