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Die
Erfindung betrifft eine Gasinnendruck-Kunststoffspritzvorrichtung
mit einer Formkavität,
der über
zumindest eine Dosiereinrichtung Formmasse zuführbar ist, mit einer mit dem
Inneren der Formkavität über wenigstens
eine Mündungsstelle verbundenen
Injektionseinrichtung zur gesteuerten Druckfluidversorgung und zum
Einblasen des Druckfluids in die Formmasse sowie mit einer Auswerte- und
Steuereinrichtung.
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Eine
solche Vorrichtung, wie sie beispielsweise aus der US-A-5639405
bekannt ist, dient dazu, nach dem eigentlichen Spritzgießvorgang,
in dem die Formmasse in die Formkavität mittels der Dosiereinrichtung
eingefüllt
wurde, anschließend
mittels eines durch die Injektionseinrichtung zugeführten Druckfluids
einen bleibenden Hohlraum im schließlich hergestellten Formteil
zu erzeugen. Dabei wird ein entsprechender Druck im Druckfluid während des
Erstarrens der Formmasse in der Formkavität zum Andrücken der Formmasse an eine
Innenwand der Formkaviät aufrecht
erhalten und damit eine Außenkontur
des fertig gestellten Formteils bestimmt.
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Mittels
der Auswerte- und Steuereinrichtung wird in diesem Zusammenhang
zumindest die Injektionseinrichtung und damit die Druckfluidversorgung überwacht
und gegebenenfalls gesteuert.
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Mittels
einer solchen Gasinnendruck-Kunststoffspritzvorrichtung sind verschiedene
Teile für
die Automobilindustrie, Kunststoffgebrauchsgegenstände, und
dergleichen herstellbar. Es lassen sich im Wesentlichen alle thermoplastischen
Materialien mit oder ohne Faseranteil verarbeiten.
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Gegenüber anderen
Kunsstoffspritzvorrichtungen ergeben sich verschiedene Vorteile,
wie beispielsweise Material- und Gewichtsersparnis, Zeitersparnis
durch Zykluszeitreduzierung, erhöhte
Steifigkeit, eine Oberfläche
guter Qualität,
ein geringer Verzug und geringe Eigenspannungen im fertiggestellten
Formteil und dergleichen.
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Bei
der US-A-5639405 weist die Gasinnendruck-Kunststoffspritzvorrichtung
zumindest einen Sensor im Inneren der Formkavität auf. Ein solcher Sensor ist
in der Regel ein Temperatursensor. Durch ihn ist feststellbar, wann
die Formmasse, die durch die Dosiereinrichtung der Formkavität zugeführt wird, eine
bestimmte Stelle innerhalb der Formkavität erreicht. Der Sensor ermittelt
dabei über
einen bestimmten Zeitpunkt die Temperatur innerhalb der Formkavität und vergleicht
diese mit einer vorher bestimmten Temperatur. Ändert sich die Temperatur um mehr
als ein vorbestimmter Wert, wird die Zufuhr von Formmasse durch
die Dosiereinrichtung beendet und die Injektionseinrichtung zur
Versorgung mit Druckfluid betätigt.
Anschließend
erfolgt dann ein Andrücken
der Formmasse gegen die Innenwand der Formkaviät und ein Aufrechterhalten
des Drucks durch das Druckfluid bis die Formmasse ausrreichend abgekühlt ist,
um selbsttragend zu sein. Dann wird das Druckfluid entfernt und
schließlich
kann das fertiggestellte Formteil entnommen werden.
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Nachteilig
bei diesem bekannten Stand der Technik ist, dass keine direkte Steuerung
des Drucks des Druckfluids nach ausreichendem Befüllen der Formkavität erfolgt.
Statt dessen sind nur vorprogrammierte Anweisungen bezüglich des
Fluiddrucks in der entsprechenden Auswerte- und Steuereinrichtung
abgelegt und werden nach der Initiierung der Druckfluidzuführung abgerufen
und zur Steuerung des Fluiddrucks verwendet. Allerdings ist nicht
feststellbar, ob möglicherweise
zu anderen Zeitpunkten während
der Zufuhr des Druckfluids und den folgenden Abläufen gegebenenfalls der vorliegende
Druck bereits ausreichend ist, ob gegebenenfalls mehr Druckfluid
zur Erhöhung
des Drucks zugeführt
werden muss und ob ein gewünschter
Maximaldruck beispielsweise zum Nachdrücken innerhalb der Formkavität oder zum
ausreichenden Anpressen der Formmasse an die Innenwand der Formkavität vorliegt. Ein
solcher ausreichender und korrekt eingestellter Maximaldruck ist
aber gerade für
die Oberflächenqualität des hergestellten
Formteils wichtig.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Gasinnendruck-Kunststoffspritzvorrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass mit einfachen
konstruktiven Mitteln eine Überwachung
und Steuerung des Fluiddrucks zumindest während eines bestimmten Zeitraums
innerhalb der Formkavität
möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist wenigstens
ein Druckwandler oder-aufnehmer dem Inneren der Formkavität zugeordnet.
Durch diesen Druckwandler wird der Druck gemessen und zumindest
ab Erreichen eines vorgegebenen Fluiddrucks gesteuert. Dadurch wird zumindest
der Druckaufbau/-abbau im Fluid ab dem vorgegebenen Fluiddruck gesteuert.
Dies gewährleistet,
dass eine ausreichende Menge Druckfluid mit passendem Druck in die
Formmasse injiziert wird, um diese gegen die Innenwand der Formkavität zu drücken, ohne
dass beispielsweise ein Durchbruch des Druckfluids durch die Formmasse
auftritt. Gleichzeitig ist es jederzeit möglich, den Fluiddruck zu erhöhen, falls
ein Nachdrücken
innerhalb der Formkavität notwendig
ist. Auch der entsprechende Halte- oder maximale Druck im Druckfluid
kann korrekt bestimmt werden, um dadurch die Formmasse mit ausreichender
Kraft gegen die Innenwand der Formkavität zu drücken und eine gute Oberflächenqualität des fertiggestellten
Formteils zu erreichen. Weiterhin kann der Druckabbau überwacht
und gesteuert werden. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit bereits während der gesamten
Druckfluidzuführung
den entsprechenden Druck zu messen und zu steuern und gegebenenfalls auch
den Zeitpunkt der Druckfluidzuführung
zu bestimmen und die Zuführung
des Druckfluids auszulösen.
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Bei
einem einfachen Ausführungsbeispiel zur
Anordnung des Druckwandler kann dieser im Inneren oder in einer
Wand der Formkavität
angeordnet sein. Diese Anordnung kann günstigerweise gegenüberliegend
zur Mündungsstelle
der Injektionseinrichtung erfolgen. Durch den Druckwandler wird
der Druck gemessen, mit dem die Formmasse gegen die Wand drückt.
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Es
besteht die Möglichkeit,
dass die Zufuhr des Druckfluids zumindest teilweise über die
gleichen Zuführeinrichtungen
wie für
die Formmasse erfolgt, so dass keine separate Mündungsstelle zur Zufuhr des
Druckfluids notwendig ist. Um allerdings den in der Dosiereinrichtung
aufgebauten Druck für
die Formmasse durch die Zufuhr des Druckfluids mittels der Injektionseinrichtung
nicht zu beeinflussen und um auch eine stetige Verbindung der Formmasse
innerhalb der Formkavität
mit weiterer Formmasse in der Dosiereinrichtung oder einer darin
anschließenden
Zufuhreinrichtung aufrecht erhalten zu können, kann die Mündungsstelle
separat zu einer entsprechenden Abgabeöffnung der Dosiereinrichtung
angeordnet sein. Selbstverständlich
besteht in diesem Zusammenhang ebenfalls die Möglichkeit, das Druckfluid über mehrere
entsprechend angeordnete Mündungsstellen
der Formkavität
zuzuführen.
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Um
in einfacher Weise möglichst
sicherzustellen, dass das Druckfluid ins Innere der Formmasse eingedrückt wird
und kein Durchbruch durch die Formmasse stattfindet, kann die Mündungsstelle oder
können
die Mündungsstellen
benachbart zur Abgabeöffnung
angeordnet sein. Hierbei ist zu beachten, dass beispielsweise die
Möglichkeit
besteht, dass die Formkavität
nur zum Teil mit Formmasse gefüllt
ist, bevor Druckfluid zugeführt
wird. In diesem Fall ist die entsprechende Anordnung der Mündungsstelle
nahe zur Abgabeöffnung
besonders günstig.
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Um
in einfacher Weise den Druckwandler direkt zur Steuerung weiterer
Parameter der Vorrichtung benutzen zu können, kann dieser mit der Auswerte-
und Steuereinrichtung verbunden sein. Es besteht zwar auch die Möglichkeit,
dass der Druckwandler nur beispielsweise mit einer Anzeigeeinrichtung
verbunden ist und die entsprechenden Druckwerte dargestellt werden.
Je nach vorliegendem Druckwert kann dann mittels der Auswerte- und
Steuereinrichtung manuell eine entsprechende Anpassung beispielsweise
der Druckfluidversorgung erfolgen. Günstiger ist allerdings eine
automatische Anpassung in dieser Hinsicht, indem die Auswerte- und Steuereinrichtung
direkt die entsprechenden Druckwerte erhält und darauf reagiert.
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Um
den Druckaufnehmer gegebenenfalls einfach austauschen zu können, kann
dieser direkt in einer Wandung der Formkavität insbesondere lösbar angeordnet
sein. Entsprechende Öffnungen
in der Wandung können
für mehrere
Druckwandler an unterschiedlichen Stellen vorgesehen sein. Diese Öffnungen
können
durch Deckel oder dergleichen geschlossen sein, wenn kein Druckwandler
an diesen Stellen erforderlich ist.
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Um
den Druck im Druckfluid entsprechend zu den Anforderungen in einfacher
Weise und schnell variieren zu können,
kann die Injektionseinrichtung mit einer Verdichtereinrichtung mit
insbesondere Vor- und Nachverdichter verbunden sein.
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Je
nach verwendetem Kunststoffmaterial, dessen Zusammensetzung mit
gegebenenfalls Fasern oder dergleichen, der Temperatur des Kunststoffs
usw., besteht die Möglichkeit,
dass ein unterschiedlicher Verlauf des Drucks der Formmasse gegen
die Wand während
der Herstellung des entsprechenden Formteils von Vorteil ist. Ein
solcher Verlauf kann als Druckprofil experimentell oder auch theoretisch
bestimmt werden. Erfindungsgemäß kann ein solches
Druckprofil für
die Formmasse und/oder das Druckfluid auswählbar und/oder veränderbar
sein. Änderungen
des Druckprofils ergeben sich ebenfalls bei Änderungen der Ausgestaltung
des Formteils, die durch entsprechende strukturelle Änderungen
der Innenwand der Formkavität
erzeugt werden.
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Eine
entsprechende Überwachung
des Drucks in der Formmasse und indirekt im Druckfluid ist insbesondere
auch dann von Vorteil, wenn die Gasinnendruck-Kunststoffspritzvorrichtung eine Nebenkavität aufweist,
die mit der Formkavität über zumindest
eine Verbindungsöffnung
in dieser verbunden ist. In einem solchen Fall wird in der Regel
die Formkavität
mit Formmasse gefüllt
und dann durch das Druckfluid ein noch plastischer Innenbereich
der Formmasse in die Nebenkavität
ausgeblasen. In diesem Zusammenhang ist eine entsprechende Steuerung
des Fluiddrucks mittels des Druckwandlers besonders von Vorteil,
da durch den Druck des Druckfluids sowohl die Menge der ausgeblasenen
Formmasse als auch die Ausblasgeschwindigkeit beeinflussbar ist.
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Erfindungsgemäß kann in
diesem Zusammenhang ebenfalls durch den Druckwandler festgestellt
werden, ab wann ein solches Ausblasen in die Nebenkavität erfolgen
kann. Um das Ausblasen in diesem Zusammenhang zu initiieren, kann
eine verstellbare Durchflusssteuereinrichtung eine Verbindungsleitung
zwischen Verbindungsöffnung
und Nebenkavität
bzw. der Verbindungsöffnung
selbst zugeordnet sein. Durch diese Durchflusssteuereinrichtung kann
einerseits der Beginn des Ausblasens durch entsprechendes Öffnen festgelegt
werden und andererseits je nach Öffnen
der Durchflusssteuereinrichtung sowohl der Druck im Druckfluid bzw.
in der Formmasse als auch die Menge der ausgeblasenen Formmasse
bestimmt werden.
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Eine
einfache Konstruktion zum Ausblasen in die Formkavität kann sich
in vorteilhafter Weise ergeben, wenn die Verbindungsöffnung relativ
zur Formkavität
gegenüberliegend
zur Abgabeöffnung angeordnet
ist. Dies ist insbesondere im Zusammenhang mit der Anordnung der
Mündungsstelle
für die Injektionseinrichtung
benachbart zur Abgabeöffnung, von
Vorteil.
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Um
mittels des Druckwandlers beispielsweise auch feststellen zu können, ob
die Formkavität ausreichend
mit Formmasse gefüllt
ist, kann ein solcher Druckwandler benachbart zur Verbindungsöffnung und/oder
in der Verbindungsleitung angeordnet sein. Die entsprechende Anordnung
des Druckwandlers ist in diesem Zusammenhang abhängig von der Durchflusssteurereinrichtung,
die die Verbindung zwischen Formkavität und Nebenkavität herstellt oder
unterbricht. Dabei soll der entsprechende Druckwandler bezüglich der
Durchflusssteuereinrichtung auf Seiten der Formkavität angeordnet
sein.
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Um
den Druck an unterschiedlichen Stellen innerhalb der Formkavität und/oder
Nebenkavität, gegebenenfalls
in der Verbindungsleitung oder auch in der Nebenkavität zu messen,
können
zwei oder mehr Druckaufnehmer verwendet werden. Zur genaueren Messung
des Drucks in der Formmasse bzw. zur indirekten Messung des Drucks
im Druckfluid sowie auch aus Redundanzgründen, können zwei solcher Druckaufnehmer
relativ zur Verbindungsöffnung
im Wesentlichen einander gegenüberliegend und
nahe benachbart zu dieser angeordnet sein. In diesem Zusammenhang
gilt auch wieder, dass die entsprechenden Druckaufnehmer bezüglich der Durchflusssteuereinrichtung
auf Seiten der Formkavität
angeordnet sind. Auch hier besteht die Möglichkeit, dass zumindest ein
weiterer Druckaufnehmer der Verbindungsleitung zwischen Formkavität und Nebenkavität oder auch
der Nebenkavität
selbst zugeordnet ist.
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Erfindungsgemäß besteht
die Möglichkeit, die
Durchflusssteuereinrichtung in Abhängigkeit von Messwerten des
oder der Druckwandler von der Auswerte- und Steuereinrichtung anzusteuern.
Eine solche Ansteuerung erfolgt einerseits zum Öffnen der Durchflusssteuereinrichtung
und zum Ausblasen von Formmasse in Richtung Nebenkavität.
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Die
Durchflusssteuereinrichtung ist ebenfalls durch die Auswerte- und
Steuereinrichtung schließbar,
bevor beispielsweise der Druck des Fluids innerhalb der Formkavität abgebaut
oder das fertiggestellte Formteil der Formkavität entnommen wird. Durch das
Schließen
der Durchflusssteuereinrichtung kann ebenfalls eine Abtrennung des
fertig gestellten Formteils vom in die Nebenkavität ausgeblasenen
Material stattfinden.
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Es
kann ebenfalls als günstig
betrachtet werden, wenn Druckfluideinleitung und/oder Druckfluidnachdrücken und/oder Öffnen bzw.
Schließen
der Nebenkavität
innerhalb ins besondere auswählbarer und
vorgebbarer Druckfenster von der Auswerte- und Steuereinrichtung
steuerbar sind.
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Durch
solche Druckfenster wird ein gewisser Spielraum vorgegeben, in dem
die entsprechende Steuerung von Druckfluideinleitung, Druckfluidnachdrücken und
dergleichen erfolgt.
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Im
Folgenden wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung
anhand der in der Zeichnung beigefügten Figuren näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine teilweise geschnittene
Darstellung einer Gasinnendruck-Kunststoffspritzvorrichtung
gemäß Erfindung
und
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2 ein Diagramm der zeitlichen
Druckabhängigkeit
in einer Formkavität
bei der Vorrichtung nach 1.
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In 1 ist ein Ausführungsbeispiel
einer Gasinnendruck-Kunststoffspritzvorrichtung 1 dargestellt,
wobei zumindest Formkavität 2 und
Nebenkavität 14 im
Schnitt dargestellt sind.
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Die
Formkavität 2 dient
zur Formung des entsprechenden Formteils, wobei die Wände 11 entsprechend
strukturiert sind. Eine solche Strukturierung ist in 1 zur Vereinfachung nicht
dargestellt.
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Die
Formkavität 2 ist
mit einer Dosiereinrichtung 3 verbunden, mittels der eine
plastische Formmasse aus Kunststoff über eine Abgabeöffnung 10 in das
Innere 4 der Formkavität 2 eindrückbar ist.
Eine solche Dosiereinrichtung 3 kann beispielsweise mit einem
Extruder oder dergleichen zum Plastifizieren des Kunststoffmaterials
und zur Förderung
in Richtung Formkavität
ausgestattet sein.
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Nahe
benachbart zur Abgabeöffnung 10 sind zwei
Mündungsstellen 5 angeordnet.
Durch diese ist mittels einer Injektionseinrichtung 6 ein
Druckfluid ins Innere 4 der Form kavität 2 eindrückbar. Dabei
wird dieses Druckfluid in die bereits eingefüllte Formmasse injiziert, um
durch Verdrängen
eines bestimmten Teils der Formmasse ein Hohlteil auszubilden. Nach Bilden
des Hohlteils und Abkühlen
kann dann das Druckfluid über
die Injektionseinrichtung 6 oder auch an anderer Stelle
der Formkavität 2 wieder
zurückgewonnen
werden.
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Im
Wesentlichen gegenüberliegend
zur Abgabeöffnung 10 weist
die Formkavität 2 eine
Verbindungsöffnung 15 auf. Über diese
ist die Formkavität 2 mit
einer Nebenkavität 14 verbunden.
Es besteht die Möglichkeit,
dass die Nebenkavität 14 sich
direkt an die Verbindungsöffnung 15 anschließt.
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Bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt
sich zwischen Verbindungsöffnung 15 und Nebenkavität 14 eine
Verbindungsleitung 16. Dieser oder auch direkt der Verbindungsöffnung 15 ist
eine Durchflusssteuereinrichtung 17 zugeordnet.
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Innerhalb
der Formkavität 14 ist
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ein Kolben 22 verstellbar gelagert. Dieser wird durch aus
der Formkavität 2 verdrängte Formmasse
innerhalb der Nebenkavität 14 verschoben.
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Nahe
benachbart zur Verbindungsöffnung 15 sind
zwei Druckaufnehmer 8, 9 angeordnet. Diese sind
dem Inneren 4 der Formkavität 2 zugeordnet und
können
beispielsweise in der entsprechenden Wandung 11 angeordnet
sein. In der Regel erfolgt dabei die Anordnung so, dass die Druckwandler
nicht in Richtung Inneres 4 der Formkavität 2 vorstehen,
um in keiner Weise die Ausbildung einer entsprechenden Oberfläche des
herzustellenden Formteils zu beeinflussen.
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Die
Gasinnendruck-Kunststoftspritzvorrichtung 1 weist eine
Auswerte- und Steuereinrichtung 7 auf. Diese ist über entsprechende
elektrische Verbindungsleitungen 18, 19 mit den
verschiedenen, zu steuernden Teilen der Vorrichtung 1 verbunden.
Beispielsweise erfolgt über
die elektrische Verbindungsleitung 18 eine Verbindung mit
der Dosiereinrichtung 3. Dadurch ist die Zufuhr von Formmasse
zur Formkavität 2 überwachbar
und gegebenenfalls zusätzlich zur
eigentlichen Maschinensteuerung steuerbar. Eine entsprechende Verbindung,
nicht dargestellt, besteht ebenfalls mit der Injektionseinrich tung 6,
um die Zufuhr des Druckfluids zu steuern. Über die elektrische Verbindungsleitung 19 sind
entsprechende Signale von jedem der Druckwandler 8, 9 empfangbar.
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Weitere
elektrische Verbindungsleitungen können mit nicht dargestellten,
weiteren Druckwandlern und der Durchlasssteuereinrichtung 17 verbunden
sein.
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Solche
weiteren Druckwandler können
u.a. in der Verbindungsleitung 16 oder auch in der Nebenkavität 14 sowie
an anderen Stellen in der Formkavität 2 vorgesehen sein.
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Die
zugeführte
Formmasse ist ein thermoplastisches Material, das außerdem mit
oder ohne einen Faseranteil verarbeitet werden kann. Beispiele für solche
thermoplastischen Materialien sind ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol),
PA (Polyamid), PC (Polycarbonat), PP (Polyprophylen), PS (Polystyrol),
PE (Polyethylen) oder dergleichen.
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Das
Druckfluid kann sowohl gasförmig
als auch flüssig
sein. Bei einem gasförmigen
Druckfluid ist dieses in der Regel ein inertes Gas, wie N2, CO2 oder dergleichen.
Dies gilt analog auch für
ein entsprechendes flüssiges
Druckfluid.
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In 2 ist ein Beispiel eines
Druckprofils 13 dargestellt, das die zeitliche Abhängigkeit
des Drucks innerhalb der Formkavität 2 und aufgenommen
durch wenigstens einen der Druckwandler 8, 9 wiedergibt. Mit
diesem Druck wird die Formmasse an den Druckwandler angepresst.
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Zu
einem Zeitpunkt „0" erfolgt eine Zufuhr von
Formmasse durch die Dosiereinrichtung 3. Ab dem Zeitpunkt
t0 ist soviel Formmasse innerhalb der Formkavität 2 vorhanden,
dass die gegenüberliegend
zur Abgabeöffnung 10 angeordneten
Druckwandler 8, 9 ein Ansteigen des Druckes messen.
Bei einem Druck p1 erfolgt eine Ansteuerung
der Injektionseinrichtung 6 zur Zufuhr von Druckfluid,
d.h. ab diesem Druck bzw. dem entsprechenden zugehörigen Zeitpunkt
erfolgt die Zufuhr von Druckfluid zur bereits in der Formkavität 2 eingefüllten Formmasse. Bis
zu einem höheren
Druckwert p2 wird innerhalb der Formkavität der Druck
in der Regel ohne weitere Zufuhr von Formmasse durch das Druckfluid
angehoben, bis die entsprechende Formmasse an der Innenwand 11 der
Formkavität
innig anliegt. Dadurch ist sichergestellt, dass das fertiggestellte
Formteil später
mit der erwünschten
Oberflächenstruktur
versehen ist. Bereits durch diesen inni gen Kontakt mit der Innenwand
der Formkavität 2 erfolgt
ein teilweises Kühlen
der mit der Innenwand in Berührung
stehenden Formmasse. Bei Erreichen des Drucks p2, welcher
ein vorgegebener Druckwert sein kann, ab dessen Erreichen die Drucksteuerung
mittels des Druckwandlers erfolgt, welcher Druck wiederum durch
die entsprechenden Druckwandler 8, 9 messbar ist,
erfolgt durch die Auswerte- und Steuereinrichtung 7 eine
Ansteuerung der Durchflusssteuereinrichtung 17 zum Öffnen von
Verbindungsöffnung 15 und
Verbindungsleitung 16. Durch weiteres Anheben des Druckes
bis zu einem maximalen Druckwert p3 erfolgt
ein Verdrängen
bzw. Ausblasen der noch plastischen, inneren Formmasse durch das
Druckfluid in Richtung Nebenkavität 14. Durch Verstellen
des entsprechenden Kolbens 22 ist die Menge der verdrängten Formmasse
, die schließlich
in der Nebenkavität 14 und
gegebenenfalls in der Verbindungsleitung 16 angeordnet
ist, bestimmbar. Der maximale Druckwert p3 wird
für einen
Zeitraum von t1 bis t2 aufrecht
erhalten, siehe Plateau 20, wobei während dieses Zeitraums und
zum Teil auch bereits nach Erreichen des Druckwertes p2 die
entsprechende Menge der Formmasse durch das Druckfluid aus der Formkavität 2 zum
Erhalt eines hohlen Formteils verdrängt wird.
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Ab
dem Zeitpunkt t2 wird mittels der Auswerte-
und Steuereinrichtung 7 und aufgrund entsprechender, durch
die Druckwandler 8, 9 ermittelter Druckwerte der
Formmasse der Druck im Fluid reduziert, da keine weitere Verdrängung von
Formmasse in Richtung Nebenkavität 14 mehr
erforderlich ist. Allerdings wird der Druck nur bis zu einem bestimmten Haltedruck,
siehe Plateau 21 in 2,
reduziert, wobei durch diesen Haltedruck gewährleistet ist, dass weiterhin
ein inniger Kontakt zwischen Formmasse und Innenwand der Formkavität 2 besteht
und beispielsweise keine Schwindungen oder dergleichen beim Formteil
auftreten. Das Druckplateau 21 wird in der Regel bis zur
vollständigen
Erstarrung der Formmasse, siehe Zeitpunkt t3 aufrecht
erhalten und anschließend
erfolgt ein vollständiger
Druckabbau des Druckfluids, wobei dieses zurückgewonnen werden kann. Zum
Zeitpunkt t4 ist das Druckfluid entfernt
und die Formmasse drückt
nicht mehr auf den Druckwandler und zu diesem Zeitpunkt oder zu
einem späteren
Zeitpunkt kann die Formkavität
zum Entnehmen des fertiggestellten Formteils geöffnet werden.
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Erfindungsgemäß erfolgt
eine Steuerung des gesamten Zyklusses zur Herstellung des Formteils anhand
der durch die Druckwandler 8, 9 aufgenommenen
Druckwerte. Dies gilt zumindest für das Druckprofil 13 nach 2 zwischen dem Zeitpunkt
t0 und t4. Au ßerdem ist
mittels der Druckwandler 8, 9 auch noch feststellbar,
ob sich das fertig gestellte Formteil von der Innenwand 11 der
Formkavität 2 löst.