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Als
Untersatz für
Stapelgüter,
die dadurch mit Gabelstaplern leicht und in größerer Menge bewegt werden können, hat
sich seit Jahrzehnten eine Palette durchgesetzt, die vorrangig durch
ihr genormtes Länge/Breite-Maß von 120
cm × 80
cm als Euro-Palette definiert ist. Dies nicht nur, weil sie mit
diesen Maßen
zu Güterwagon-
und gängigen
LKW-Laderaumabmessungen kompatibel ist, sondern auch, weil die für den Einzelumschlag
beladener Euro-Paletten zweckmäßigen Gabelstapler
und Hubwägen weit
verbreitet sind. Außerdem
wurde durch die Etablierung des einheitlichen Euro-Palettenmaßes hinreichend
Motivation und Investitionssicherheit für die Verpackungsindustrie
geschaffen, Umverpackungen für
Waren zu produzieren, die auf diesen Europaletten nicht nur maßhaltig,
sondern z.B. auch im Verbund stapelbar sind.
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Unabhängig davon,
ob es sich bei einer Palette um eine Original EPAL° EUR – Palette
oder eine nicht im sogenannten Euro-Paletten-Pool tauschbare Palette
handelt: Solange ein unterfahrbarer Untersatz über das Außenmaß 120 cm × 80 cm und die ungefähre Höhe von 14
cm verfügt,
kann er prinzipiell dem Standard entsprechend mit Gabelstaplern
oder Hubwägen
geladen, (formschlüssig)
gesichert und transportiert werden.
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Als
eine Untereinheit dazu ist die sogenannte „Euro-Halbpalette" mit dem Maß 60 cm × 80 cm
zu sehen, von der zwei Stück
in eine Euro-Palette passen, für
deren Einzelumschlag aber auch die erwähnten speziellen Transportmittel
vonnöten
sind.
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Nun
hat sowohl im innerstädtischen
Verkehr, als auch regional und selbst darüber hinaus, der Einsatz von
sogenannten Transportern an Stelle von LKW in den letzten Jahren
stetig zugenommen, und wird dies aller Voraussicht nach auch in
Zukunft tun, aus verschiedenen Gründen, die hier nicht erläutert werden
müssen.
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Anders
als LKW (Koffer, Pritsche/Plane) verfügen Transporter aber nicht über hydraulische
Ladebordwände,
und an den Zielorten stehen auch nicht immer Gabelstapler für die Entnahme
beladener Paletten bereit.
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Der
Umschlag von beladenen Europaletten und auch Halbpaletten mit Transportern
ist für
viele Fälle
also keine wirklich zufriedenstellende Lösung: Auch wenn beim Be- und
Entladen Gabelstapler zur Verfügung
stehen, kann in der Regel nur maximal eine Palette pro Laderaumöffnung zügig geladen
und gesichert werden.
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Nun
ist es bekannt, Untersätze
(Paletten) mit Rollen zu versehen, und solche (auch für die Aufnahme
und Sicherung von Gütern
auf den „Roll-Paletten") mit Aufbauten zu
versehen, so dass für
deren Einzelumschlag (auch beladen) weder Gabelstapler noch Hubwägen erforderlich
sind. In diesem Fall handelt es sich bei den Untersätzen schon
um im weitesten Sinne: Fahrgestelle.
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Dass
sich solche Fahrgestelle am Original-Euro-Palettenmaß orientieren,
ist eher die Ausnahme als die Regel, was wegen der relativen Unhandlichkeit
solcher Gefährte
verständlich
ist. Zwar ist ein „VER-FAHRBARER LADUNGSTRÄGER ZUR AUFNAHME
VON PALETTEN" (
DE 29714766 ) bekannt, der über solche
Dimensionen verfügt-
dies aber in erster Linie, um damit genau solche Paletten zu verfahren
(Fördermittel).
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DE 19512712 „ARBEITSPLATZ" nimmt auch Bezug
auf das Euro-Paletenmaß:
Hier soll der geschlossene Korpus eines aufklappbaren, mit Rollen ausgestatteten
Arbeitsplatzes einen „..Grundriss
der Maße
L × B ≈ 120 × 80 cm
oder L × B ≈ 70 × 50..." aufweisen, „...wobei
vorzugsweise ein Transport auf Europaletten erzielbar ist." Besagtes Maß von 70
cm × 50
cm erzielt als kleineres Maß bereits
eine bedingte Euro-Palettenmaß-Kompatibilität: 50 cm
+ 70 cm = 120 cm = Länge
einer Euro-Palette.
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Jedoch
ist bei diesem das Verhältnis
von Länge
zu Breite mit 70:50 recht nahe am Quadrat, genauso wie bei handelsüblichen
sogenannten Rollbehältern
oder Rollis (81,5 cm × 72
cm), Gitterrollboxen (z.B. 88 cm × 68 cm), Transport-Containern
(96 cm × 70
cm), Sicherheits-Gitterwagen (75 cm × 65 cm) oder bei einer mit
Rollen versehenen Eurohalbpalette (80 cm × 60 cm).
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Alle
diese machen aufgrund der Kippgefahr beim Fahren über schiefe
Ebenen für
einen sicheren Einzelumschlag eine Hebebühne ratsam, wenn nicht notwendig.
Für ein
Verladen über
z.B. Ladestege oder Verladeschienen, deren Steigung gemäß der Berufsgenossenschaft
bis 30% (16,5°)
betragen darf, sollte das Länge/Breitenverhältnis erfahrungsgemäß wesentlich
ausgeprägter
sein.
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Es
ist daher, auch aufgrund der Möglichkeiten
formschlüssiger
Sicherung auf LKW und in Transportern, ein Fahrgestell-(außen-)maß erstrebenswert,
welches a) ein Länge
/ Breitenverhältnis
von nahezu exakt 2:1 aufweist, und welches b) kompatibel zum Euro-Palettenmaß ist.
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Das
hiermit offenbarte Fahrgestellmaß von 120 cm × 60 cm
ist bereits bekannt geworden, und zwar als das der „EURO-PAPIEROLLENPALETTE" (
DE 1974131 1 ), einer aus Aluminium
zu fertigenden, mit einer Mulde versehenen Spezialpalette (ohne Rollen),
gedacht für
den Transport von Papierrollen „bis zum Verbraucher ohne
Umladen".
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Auch
wenn sich eine solche Palette am Markt nicht hat etablieren können (dem „Verband deutscher
Papierfabriken" in
Bonn ist eine solche auch fünf
Jahre nach der Offenlegung nicht bekannt), bezeichnet das Maß doch ein
sinnvolles, nämlich dann,
wenn es Fahrgestellen (z.B. Rollpaletten) zugrunde gelegt wird,
die als solche entweder direkt beladen oder aber vorzugsweise erst
mit Aufbauten zur Aufnahme von Gütern
aller Art, speziell Nicht-Stapelgütern, versehen werden.
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Am
Markt befindliche simple Fahrgestelle und Transportwägen (bestehend
aus einer Bodenplatte mit einfachen Aufbauten und vier Rollen),
die als z.B. Plattformwägen,
Rungenwägen,
Schiebebügelwägen, Stirnwandwägen, Doppelstirnwandwägen, Dreiwandwägen, Vierwandwägen, Ballenwägen, Stahlrohrwägen, Tischwägen, Werkstattwägen, Etagenwägen, Kommissionierwägen, Draht-
und Holzkastenwägen,
Eurokastenwägen,
Beistellwägen,
Werkstückwägen etc.
angeboten werden (z. B. von der Fa. Fechtel Transporte GmbH, D-Borgholzhausen,
oder der Fa. Oswald-Fördertechnik,
Hannover), verfolgen kein erkennbares genormtes Außenmaß. Das jeweilige
Außenmaß ergibt
sich vielmehr aus einem (genormten) Ladeflächenmaß des Transportwagens zuzüglich aufbauspezifischer
Zuschläge. D.h.,
solche Wägen
sind sozusagen „von
Innen nach Außen" konzipiert.
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Bei
vorliegender Erfindung ist der Ansatz insofern der umgekehrte: Nämlich die
Entwicklung von Transportgeräten
vorzuschlagen, die auf Fahrgestellen mit einem einheitlichen Länge / Breite
Außenmaß von 2:1
basieren, und auch (bei 120 cm × 60
cm) kompatibel zum Maß der
Euro-Palette sind. Erfindungswesentlich ist ferner, dass alle Aufbauten
auf diesem Fahrgestell nach oben hin eher sich verjüngend, keinesfalls
aber über
das Fahrgestell hinausragend konstruiert werden. Dies, weil der
angestrebte Formschluss, wie bei Paletten üblich, möglichst bodennah erfolgen soll.
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Solche
Fahrgestelle auf ¾ Euro-Palettenmaß können über eine
durchgehende Bodenplatte, oder aber vorzugsweise über zwei
miteinander verbundene Querträger
verfügen,
an deren Unterseiten insgesamt zwei Bockrollen und zwei Lenkrollen,
davon eine mit einem Radfeststeller versehen, befestigt sind.
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Erfindungswesentlich
ist es, außer
der Länge
und der Breite des Fahrgestells auch die Höhe der für den Formschluss relevanten
Anlageflächen
zu normen. Bei Paletten beginnt der Formschluss ab dem Boden, auf
dem die Paletten aufliegen, und er endet, bedingt durch die genormte
Palettenhöhe,
frühestens
nach 144 mm. Bei dem vorgeschlagenen Fahrgestell auf ¾ Euro-Palettenmaß soll die
den Formschluss ermöglichende
Anlagefläche
erfindungsgemäß 180 mm über dem
Boden beginnen und frühestens
205 mm über
dem Boden enden.
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Diese
Maße ergeben
sich aus der im Folgenden vorgeschlagenen Fahrgestellkonstruktion:
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Als
Rollen emnfehlen sich gleitgelagerte Industrierollen (Vollgummi)
mit dem Querschnitt 160/40 und einer Gesamthöhe von 200 mm, da dieser Raddurchmesser
das Auffahren auf eine Verladeschiene (schiefe Ebene von bis zu
16,5°) begünstigt.
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Ein
jeder der zwei vorgeschlagenen Querträger besteht vorzugsweise aus
einem auf 54 cm abgelängten
Flacheisen 100 mm × 5
mm, um das herum ein ausgeklinktes und gebogenes Winkeleisen 25 mm × 25 mm
gezogen und angeschweißt
wird. In der Unterseite dieses so entstandenen U-Profils werden mittels
Anschweißbolzen
die Rollen angeschraubt. Die äußere Längs-, und
die zwei Schmalseiten eines jeden Querträgers bilden sodann in Form
des vertikalen Schenkels des Winkeleisens die relevanten Anlageflächen für den Formschluss,
und werden vorzugsweise mit einem anzunietenden Profilgummi 25 mm × 5 min
ummantelt.
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Die
Bockrollen an den Querträgern
sind zweckmäßig so montiert,
dass sie die maximale Spurbreite erreichen, ohne über das
Außenmaß des Fahrgestells
von 120 cm × 60
cm hinauszuragen.
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Die
Lenkrollen sollen parallel zu den Bockrollen so montiert werden,
dass auch sie eingeklappt nicht über
besagtes Außenmaß hinausragen.
Im Roll-/Fahrbetrieb dürfen
sie dies.
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Werden
Transportwägen,
Rollregale, Rollpaletten etc. und zugehörige Aufbauten auf der Grundlage
eines solchen (Einheits-) Fahrgestells entwickelt, so sind all diese
sowohl untereinander als auch (eingeschränkt) mit Euro-Paletten und
zugehörigen Fahrzeugen
ladungstechnisch kompatibel.
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Ohne
Gabelstapler und Hubwägen
lassen sich Güter
so durch eine Person auf LKW und Transportern (vorzugsweise mit
Laderaumbegrenzung auf Euro-Palettenmaß) umschlagen, bis hin zu Werkstätten und
Verkaufsflächen,
sogenannten points of sale.
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Werden
solche Fahrgestelle mit Maschinen und anderer Ausrüstung bestückt, eignen
sie sich z.B. auch als mobile Werkstatt, die es Handwerkern ermöglicht,
komplette Arbeitsplätze
sowohl im eigenen Betrieb vorzuhalten, als auch bei Bedarf diese auf
LKW oder Transportern mit entsprechender Laderaumbegrenzung einfach
und schnell zu laden, dort rationell formschlüssig zu sichern, dann zu transportieren
und beim Kunden vor Ort einzusetzen.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel
eines Fahrgestells auf ¾ Euro-Palettenmaß mit einem
Aufbau, bei dem die Bodenplatte nicht durchgehend ist. Vorzugsweise
sind es hier zwei durch einen eingeschweißten Vertikalrahmen (20) über Unterzug
(21) verbundene Querträger
(19), an denen unterseitig zwei Bockrollen (22),
und zwei Lenkrollen (23), davon eine (23a) mit
einem Radfeststeller (24) versehen, befestigt sind.
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Wie
man sieht, kann bei dieser Ausführung ohne
durchgehende Bodenplatte der Radfeststeller auch bei eingeklappter
Lenkrolle (bei Stellung parallel zur Längsseite des Fahrgestells)
betätigt
werden.
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Das
den Querträger
(19) mitbildende Flacheisen ist zur Durchführung des
Vertikalrahmens an seiner je inneren Längsseite ausgeklinkt (25).
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Der
Vertikalrahmen (Höhe
ab UK Unterzug, nicht ab Boden: vorzugsweise ca. 130 cm) besteht vorzugsweise
aus Vierkantrohr 50 mm × 30
mm, und wird so mit den Querträgern
verschweißt,
dass sich für
den Unterzug (21) eine Bodenfreiheit von ca. 14 cm ergibt.
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Um
den verladetechnisch wichtigen Formschluss der Querträger über die
Anlageflächen
der 25 mm Winkel hinaus zu erhöhen,
werden vorzugsweise Bügel
(26) aus 24 mm Rundstahl auf die Querträger geschweißt, die
auch als Handgriffe dienlich sein können, um kleine Hindernisse
wie z.B. Bordsteinkanten durch Anheben zu überwinden.
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Handgriffe
(27) aus ebensolchem Rundstahl werden in ca. 100 cm Höhe an entweder über nach Innen
stehende Ausleger am Vertikalrahmen angeschweißt, oder an am Rahmen angeschweißte Halterungen
(28, angedeutet) für
die Aufnahme von z.B. Sichtlagerkästen, und dienen zum Verschieben
des Wagens als auch dem Formschluss.
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Letztere
Bügel werden
so angebracht, dass sie, von oben gesehen, nicht nur nicht über die
Querträger
hinausragen, sondern sogar ein bisschen zurückspringen, um ein Abquetschen
von z.B. Elektrokabeln zwischen zwei solchen Bügeln zu verhindern, wenn zwei
solche Wägen
hintereinander anstoßend befördert werden.
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Bei
minimalem Materialeinsatz bietet der vorgeschlagene mittig positionierte
Vertikalrahmen für
das Anschieben des Wagens einen zentralen Anstoßpunkt für die Schulter (vorteilhaft
für das Überwinden
schiefer Ebenen, sprich z.B. Verladestege), und ermöglicht ferner
die stabile Befestigung von Horizontalrahmen. Der Unterzug dient
u.a. dazu, Geräte (z.B.
Hochdruckreiniger) mit möglichst
niedrigem Schwerpunkt zu montieren, und zwar sogar niedriger als
die Oberkante der Rollen, und ermöglicht so eine minimale Bauhöhe bei maximalem
Innenmaß und maximaler
Kippsicherheit. Die (von einer Stirnseite her gesehen) mittige Anordnung
des Unterzugs lässt dabei
den Drehkreis für
die Lenkrollen frei.
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Auf
Grundlage dieses Fahrgestells lassen sich zumindest zwei Aufbaufamilien
entwickeln: Zum einen standardisierte Lager-/ Behälterwägen für z.B. die
Aufnahme von genormten Sichtlagerkästen, die auch als Verkaufsregale
zum Einsatz kommen können;
zum anderen Spezialtransportwägen,
auf denen komplette Arbeitsplätze
mit Maschinen und Zubehör eingerichtet
werden (mobile Werkstätten),
die aufgrund ihrer schnellen Verladbarkeit eine doppelte Vorhaltung
bestimmter Maschinensätze
für Werkstatt einerseits
und Vor-Ort-Service andererseits überflüssig machen.
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Alternativ
zum beschriebenen Vertikalrahmen sind zum einen auch ganz oder teilweise
geschlossene Behälterwägen mit
senkrechten Stirn- und/oder Seitenwänden auf Basis des Fahrgestells im ¾ Euro-Palettenmaßes denkbar,
diese dann aber vorzugsweise mit in die Stirnwände versenkbaren, und einrastend
ausklappbaren, den Formschluss nicht behindernden Haltegriffen,
und zum anderen auch solche, bei denen der Boden als Halterung für stapelbare
Kunststoffkästen
ausgebildet ist, mit denen der Wagen bis an seine Fahrgestellaußenmaße beladen
wird, und bei dem für
das Bewegen des Wagens ein Zug- und Schiebegriff in die Stirnseite
des Fahrgestells eingesteckt werden kann.
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Zeichnungen
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1 zeigt im Maßstab 1:50
in der Aufsicht den Laderaum (1) eines Transporters, bei
dein innerhalb der Flucht der Radkästen (2) eine Laderaumbegrenzung
(3) auf Euro-Palettenmaß installiert ist, innerhalb
derer fünf
Transportwägen
mit Fahrgestellen im ¾ Euro-Palettenmaß formschlüssig geladen
sind, davon einer (4) quer, und vier (5,6,7 und 8)
in Längsrichtung.
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2 zeigt in Maßstab 1:50
in der Aufsicht den stirnwandigen Teil der knapp über 240
cm breiten Ladefläche
(9) eines LKW, auf der ebenfalls fünf Transportwägen mit
Fahrgestellen im ¾ Euro-Palettenmaß formschlüssig geladen
sind, davon wiederum vier (5,6,7 und 8)
in Längsrichtung,
gesichert zunächst
durch Formschluss mit der Ladeflächen-Stirnwand
(10), und der Ladeflächenseitenwände (11). Der
fünfte
Transportwagen (16) ist quer gestellt und nach hinten durch
den Sperrbalken respektive Spriegelbrett (18) gesichert,
und zur rechten Seite hin durch das Einlegen einer Europalette (17).
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel
wie in der Beschreibung ausgeführt.