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Die
Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung zum Fixieren eines
Katheters an einer Katheter-Eintrittsteile auf der Haut, insbesondere
für kleinlumige
Katheter in der Regionalanästhesie.
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Zum
Fixieren von Kathetern auf der Haut sind verschiedene Befestigungsvorrichtungen
bekannt, die um die Katheter-Eintrittstelle
herum auf die Haut aufgeklebt werden.
EP 0 712 319 B1 beschreibt eine Vorrichtung,
die ein Klebepflaster von komplexem Aufbau aufweist. Im Mittelteil
des Klebepflasters befindet sich über einem Boden eine aufklappbare Klappe.
Auf dem Boden ist ein mehrschichtiges Trägerelement befestigt, das einen
Kanal für
die Aufnahme eines Abschnitts des Katheters bildet. Über der Eintrittstelle
der Haut wird der Katheter umgebogen und in die Verbindungsvorrichtung
eingelegt. Danach wird die Klappe darüber gelegt und festgeklebt.
Das Trägerelement
ist relativ dick und in der Regel nur für eine bestimmte Kathetergröße geeignet.
Das Öffnen und
Wiederverschließen
der Katheterfixierung ist schwierig.
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Ähnliche
Befestigungsvorrichtungen für
Katheter sind beschrieben in WO 00/10637, WO 99/55409, WO 88/25399,
WO 99/20334 und WO 98/53872. Die bekannten Befestigungsvorrichtungen,
bei denen der Katheter lediglich geklemmt wird, sind häufig nicht
imstande, eine Kathetermigration zu verhindern. Für unterschiedliche
Kathetergrößen werden
verschiedene Katheterklemmen benötigt,
die bei ihrer Fixierung ein Abquetschen des Katheters hervorrufen
können.
In der Praxis wird daher häufig zu
Self-made-Lösungen
gegriffen. Hierbei wird z. B. mit Pflastern ein quadratischer Rahmen
um die Katheter-Eintrittstelle gebaut. Der Katheter wird in und unter
Mullkompressen verpackt und das so entstandene Paket wird dann mit
Fixomull befestigt. Dabei wird der Katheter relativ gut fixiert,
jedoch kann die Eintrittstelle nicht ohne Öffnung des Verbandes inspiziert
werden. Bei der Schmerzbehandlung durch Langzeittherapie mit Regionalanästhesie-Kathetern besteht
stets die Gefahr, dass sich die Katheterlage durch ein Verrutschen
oder ein Herausrutschen aus dem Zielgebiet in unbeabsichtigter Weise
verändert. Dadurch
werden Fehlinjektionert des Medikamentes oder Verschiebungen des
Anästhesieniveaus
möglich.
Durch eine nicht sichere Katheterfixierung wird auch die Gefahr
einer Infektion erhöht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Befestigungsvorrichtung
zum Fixieren eines Katheters zu schaffen, die eine flache Gestalt
aufweist, eine einfache Handhabung ermöglicht und auch nachträglich einen
Zugang zu der Katheter-Eintrittstelle
erlaubt.
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Die
erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung
ist durch den Anspruch 1 definiert. Die Befestigungsvorrichtung
besteht aus den folgenden Komponenten:
- – einem
auf der Haut zu befestigendem Klebering, der eine Durchtrittsöffnung für den Katheter
aufweist und beidseitig mit Klebschichten versehen ist,
- – und
einem auf dem Klebering zu befestigenden Deckpflaster, das eine
Durchtrittsöffnung
für den Katheter
aufweist.
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Der
beidseitig mit Klebschichten versehene Klebering kann um die Eintrittstelle
des bereits verlegten Katheters herum auf der Haut des Patienten
fixiert werden. Dann wird der Katheter, der senkrecht aus der Eintrittstelle
austritt, flach umgelegt, wobei ein Abschnitt des Katheters auf
der oberen Klebschicht des Kleberinges angeheftet wird. Dadurch wird
zunächst
die Katheterlage vorfixiert. Anschließend wird über dem Klebering das Deckpflaster
aufgeklebt, wodurch die Position des Katheters endgültig fixiert
wird. Das Deckpflaster weist eine Zugangsöffnung auf, durch die die Eintrittstelle
des Katheters in die Haut sichtbar bleibt.
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Bei
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Zugangsöffnung schließlich durch ein
kleineres Verschlusspflas ter, das abnehmbar ist, bedeckt. Auf diese
Weise entsteht eine Befestigungsvorrichtung, deren einzelne Komponenten
nacheinander bequem aufgebracht werden können, wobei eine Zwischenfixierung
des Katheters auf dem Klebering erfolgt. Durch die Zugangsöffnung ist
jederzeit eine Desinfektion oder Inspektion der Katheter-Eintrittstelle
möglich.
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Die
Befestigungsvorrichtung kann für
Katheter unterschiedlicher Größen benutzt
werden. Sie eignet sich insbesondere für kleinlumige Katheter in der
Regionalanästhesie.
Als kleinlumig werden Katheter von 19 G oder darüber bezeichnet, also mit einem
Durchmesser von maximal 1,0 mm. Die Befestigungsvorrichtung ist
aber auch für
großlumige
Katheter geeignet. Der Durchmesser der Durchtrittsöffnung beträgt zweckmäßigerweise
mindestens 10 % – vorzugsweise
mindestens 20 % – des
kleinsten Außendurchmessers
des Kleberinges. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Durchtrittsöffnung sehr
groß in
Bezug auf den Durchmesser sämtlicher
in Betracht kommender Katheter ist, so dass der Katheter die Durchtrittsöffnung nicht
ausfüllt
und eine beträchtliche
Fläche
um die Eintrittstelle herum freiliegt. Auf diese Weise wird eine
Reinigung und Desinfektion der Umgebung der Eintrittstelle ermöglicht.
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Das
Deckpflaster ist zweckmäßigerweise
nur einseitig mit einer Klebschicht versehen.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Verschlusspflaster
ein in die Zugangsöffnung
passendes, diese ausfüllendes Polster
auf. Das Polster ermöglicht
ein sanftes Umbiegen des Katheters und vermindert externen Druck auf
die Eintrittstelle.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der
Klebering ein geschlitzter offener Ring ist mit einem Schlitz zum
seitlichen Einführen
des Katheters. Auf diese Weise wird vermieden, dass der Katheter über die
gesamte herausragende Länge
durch die Durchtrittsöffnung
des Kleberinges hindurchgefädelt
werden muss. Der Klebering kann auf sehr einfache Weise um die Eintrittstelle
des Katheters herum auf die Haut angedrückt werden.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass das Deckpflaster einen den Klebering allseitig überragenden
Rand aufweist, der außerhalb
des Kleberinges auf der Haut zu befestigen ist. Auf diese Weise
wird der Klebering vor Verschmutzung geschützt. Das Deckpflaster ist außen nicht
mit einer Klebschicht versehen, sondern glatt.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
erläutert.
Das detailliert beschriebene Ausführungsbeispiel ist nicht so
zu verstehen, dass es den Schutzbereich der Erfindung einschränkt. Dieser
wird vielmehr durch die Ansprüche
bestimmt.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Schnittdarstellung der verschiedenen Komponenten der
Befestigungsvorrichtung in einer bevorzugten Ausgestaltung,
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2 eine
Draufsicht des Kleberinges,
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3 eine
Draufsicht des Deckpflasters,
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4 eine
Draufsicht des Verschlusspflasters,
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5 eine
Ansicht des auf der Haut um die Eintrittstelle des Katheters herum
befestigten Kleberinges,
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6 eine
Draufsicht auf das über
dem Klebering befestigte Deckpflaster und
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7 eine
Draufsicht auf die fertige Befestigungsvorrichtung in einer bevorzugten
Ausgestaltung.
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1 zeigt
einen Katheter 10, der an einer Katheter-Eintrittstelle 11 aus
der Haut 12 austritt. Die Befestigungsvorrichtung 13 dient
dazu, den Katheter 10 auf der Haut 12 dauerhaft
zu fixieren, so dass er seine Lage nicht verändern kann und auch eine Zugentlastung
erfährt.
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Die
Befestigungsvorrichtung 13 weist einen Klebering 14 auf,
der aus einer beidseitig mit Klebschichten 15a, 15b versehenen
relativ dicken Folie besteht. Der Klebering 14 hat die
in 2 dargestellte Kreisform. Er ist mit einer zentralen
Durchtrittsöffnung 16 versehen.
Ein radialer Schlitz 17 erstreckt sich von der Durchtrittsöffnung 16 bis
zum Außenumfang.
Durch den Schlitz 17 kann der Katheter 10 seitlich
in die Durchtrittsöffnung 16 eingeführt werden. Die
Durchtrittsöffnung 16 hat
einen Durchmesser von mehr als 10 mm, so dass sie selbst von dem
größten Katheter
nicht annähernd
ausgefüllt
wird.
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Zu
der Befestigungsvorrichtung gehört
ferner das in 3 dargestellte Deckpflaster 20,
das an seiner Unterseite mit einer Klebschicht 21 versehen
ist (1). Das Deckpflaster 20 hat generell
eine runde Form, wobei sein Durchmesser größer ist als der Außendurchmesser
des Kleberings 14. In der Mitte des Deckpflasters 20 befindet
sich die Zugangsöffnung 22,
die annähernd
die gleiche Größe hat wie
die Durchtrittsöffnung 16 des
Kleberinges. Der über
den Klebering 14 überstehende
Rand 23 des Deckpflasters 20 wird unmittelbar
auf die Haut aufgeklebt. An einer Seite weist das Deckpflaster 20 einen
von der Rundform abstehenden Ansatz 24 auf, der eine rechteckige
Außenkontur
hat.
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Schließlich gehört zu der
Befestigungsvorrichtung in einer bevorzugten Ausgestaltung das in 3 dargestellte
Verschlusspflaster 30, das über der Zugangsöffnung 22 auf
dem Deckpflaster 20 angebracht wird. Das Verschlusspflaster 30 hat
eine generell runde Außenkontor
mit einer seitlich abstehenden Abzugslasche 31. An seiner
Unterseite ist das Deckpflaster mit einer Klebschicht 32 versehen,
mit der es auf die Oberseite des Deckpflasters 20 aufgeklebt
werden kann. Im Mittelbereich der Unterseite befindet sich ferner
ein Polster 33, das in die Zugangsöffnung 22 des Deckpflasters
genau hineinpasst.
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Beim
Gebrauch der Befestigungsvorrichtung wird gem. 5 zunächst der
Klebering 14 um die Eintrittstelle 11 des Katheters 10 zentriert
auf die Haut 12 des Patienten angedrückt. Dabei wird der Klebering 14 seitlich
bewegt, so dass der Katheter 10 durch den Schlitz 17 hindurchtritt.
Nach dem Festkleben des Kleberings 14 auf der Haut wird
der Katheter 10 in einer Schleife 35 flach auf
die Haut 12 gelegt und in zwei beabstan deten Abschnitten 36 und 37 auf das
Deckpflaster gedrückt
und auf dessen oberer Klebschicht 15b fixiert.
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Gemäß 6 wird
dann das Deckpflaster 20 konzentrisch zum Klebering 14 aufgebracht,
wodurch der Klebering 14 und der darauf befestigte Abschnitt des
Katheters 10 überdeckt
wird. Auch die Schleife 35 wird von dem Deckpflaster 20 überdeckt.
Der Ansatz 24 erleichtert die Unterbringung einer größeren Schleife 35.
Die untere Klebschicht 21 des Deckpflasters 20 klebt
auf der oberen Klebschicht 15b des Kleberinges 14.
Der Rand 23 des Deckpflasters klebt unmittelbar auf der
Haut.
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Die
Zugangsöffnung 22 des
Deckpflasters 20 liegt konzentrisch zu der Durchtrittsöffnung 16 des Kleberinges 14.
Daher befindet sich die Eintrittstelle 11 im Zentrum der
Zugangsöffnung 22.
Die Eintrittstelle ist durch die Zugangsöffnung 22 zugänglich. Der
Katheter ist jedoch nicht durch die Zugangsöffnung 22 hindurchgeführt.
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7 zeigt
eine Draufsicht der fertigen Befestigungsvorrichtung. Auf die Oberseite
des Deckpflasters 20 ist das Verschlusspflaster 30 aufgeklebt, wobei
dessen Polster 33 die Zugangsöffnung 22 im wesentlichen
ausfüllt.
Die Eintrittstelle 11 des Katheters 10 liegt unter
dem Polster 33.
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Die
Unterseite der Abzugslasche 31 des Verschlusspflasters 30 ist
von Klebstoff frei. Sie kann ergriffen werden, um das Verschlusspflaster
vorübergehend
zu entfernen und die Umgebung der Eintrittstelle 11 des
Katheters freizulegen. Danach kann die Zugangsöffnung wieder mit dem Deckpflaster
oder einem frischen Deckpflaster verschlossen und bedeckt werden.
Der Außen durchmesser
des Verschlusspflasters 30 ist wesentlich kleiner als derjenige
des Deckpflasters 20.
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Sämtliche
Klebschichten 15a, 15b, 21 und 32 sind
im Lieferzustand mit einer Schutzfolie bedeckt, die abzogen werden
kann, um die Klebschicht freizulegen.
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Bei
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist
der Klebering 14 vollflächig
ausgebildet. Er kann bei einer alternativen Ausführungsform auch Löcher enthalten.
Ebenso sind Abweichungen von der Kreisform möglich.