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Die
Erfindung betrifft einen Verdichter, insbesondere einen Axialkolbenverdichter
gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Verdichter,
insbesondere Axialkolbenverdichter, die mindestens einen Kolben
aufweisen und von einem oder mehreren Gehäusebauteilen begrenzt sind,
sind wohlbekannt. Sie finden beispielsweise in Klimaanlagen von
Kraftfahrzeugen oder in anderweitigen Kälteanlagen Verwendung. Oftmals
wird die Leistung von Axialkolbenverdichtern mittels einer Änderung
des Kolbenhubs geregelt, wobei der Kolbenhub, der durch das Verhältnis der
Drücke
an beiden Seiten des einen oder der mehreren Kolben bestimmt ist, üblicherweise über ein
Regelventil, mit dem das Druckverhältnis gezielt beeinflußbar ist,
steuerbar ist.
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Insbesondere
bei der Verwendung in einer Kraftfahrzeug-Klimaanlage werden häufig Axialkolbenverdichter
verwendet, wobei jedoch auch andere Verdichterbauformen, wie z.B.
Scrollverdichter zum Einsatz kommen. Der Kältemittelverdichter hat die
Aufgabe, das Kältemittel
aus einem Wärmeübertrager
(Verdampfer), in dem es unter Wärmeaufnahme
verdampft, abzusaugen und auf einen höheren Druck zu verdichten,
so daß in
einem weiteren Wärmeübertrager
(z.B. Verflüssiger
oder Gaskühler
im überkritischen
Bereich) die Wärme
auf einem höheren
Temperaturniveau wieder abgegeben werden kann. Kältemittelverdichter, die dem Stand
der Technik entsprechen, werden gegenwärtig üblicherweise mit R134a als
Kältemittel
betrieben. Die Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Verdichtern,
insbesondere für
Kraftfahrzeug-Klimaanlagen, die mit CO2 als
Kältemittel
betrieben werden können,
steht momentan im Brennpunkt des Interesses, da CO2 eines der
umweltfreundlichsten Kältemittel
darstellt.
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Beim
Einsatz von CO2 als Kältemittel ist jedoch zu berücksichtigen,
daß dieses
eine deutlich höhere Dichte
als R134a aufweist und ein entsprechender Verdichter für deutlich
höhere
Drücke
als ein Verdichter zur Verwendung mit R134a ausgelegt sein muß.
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Der
Verdichter wird üblicherweise
mechanisch von einem Fahrzeugmotor über einen Keilriemen angetrieben,
wobei hochbelastete Triebwerksteile wie z.B. Wellen, Lager, aber
auch Schrauben, Ventile und eine Ventilplatte bei herkömmlichen
Verdichtern aus Stahlwerkstoffen ausgeführt sind. Um jedoch möglichst
leichte Verdichter bereitstellen zu können, deren geringes Gewicht
sich insbesondere bei Kraftfahrzeugen vorteilhaft auswirkt, ist
es unüblich,
Gehäuseteile
aus Stahl herzustellen. Gehäuseteile
werden nach dem Stand der Technik meist aus Aluminiumlegierungen
hergestellt.
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Da
CO2 wie vorstehend erwähnt ein Hochdruckkältemittel
darstellt, d.h. daß der
Verdichter bzw. dessen Bauteile deutlich höheren Drücken als beispielsweise bei
R134a ausgesetzt sind, sind Stahlwerkstoffe auch für Gehäuseteile
vorgeschlagen und diskutiert worden, um die geforderten Berstdrücke bei
geringen Wandstärken
zu erreichen.
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So
ist beispielsweise aus der
DE
198 33 604 A1 ein Verdichter bekannt, dessen Gehäuse aus
einem hochfesten Werkstoff hergestellt ist. Als Werkstoffe kommen
gemäß der
DE 198 33 604 A1 vor
allem hochfeste Stähle
in Frage, wobei auch andere Werkstoffe denkbar sind, wie z.B. eine
Bronzelegierung oder Titan.
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Der
in der
DE 198 33 604
A1 vorgeschlagene Kompressor ist aufgrund seines hochfesten
Gehäuses geeignet,
die Berstdrücke,
Prüfdrücke und
Betriebsdrücke,
die in einem mit CO
2 als Kältemittel
betriebenen Verdichter auftreten, zu beherrschen, jedoch ist das
Gewicht des entsprechenden Verdichters aufgrund der verwendeten
Gehäusematerialien
relativ hoch. Das hohe Gewicht trifft vor allem im Falle von Stahlgehäusen und
Gehäusen
aus einer Bronzelegierung zu, während
Titangehäuse
zwar leichter aber in der Herstellung extrem teuer sind. Gehäuse aus
den vorgenannten Werkstoffen haben ferner die Eigenschaft, daß sie, insbesondere
im Vergleich zu Aluminium, nur sehr schwer bearbeitbar sind. Dies
führt dazu,
daß Kompressoren
gemäß der
DE 198 33 604 A1 in
der Herstellung kostenaufwendig sind und das Fahrzeug-Gesamtgewicht erhöhen, was,
insbesondere in Zusammenwirken mit anderen Fahrzeugkomponenten hohen
Gewichts und in der heutigen Zeit, in der Fahrzeuge eine zunehmend
komplexer werdende Ausstattung aufweisen, sowohl zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch
als auch zu einer verminderten möglichen
Zuladung führt.
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Aus
der
DE 102 50 591
A1 ist ein in
7 dargestellter
Verdichter bekannt, der ein Gehäuse
101 aufweist,
das sich über
einen Zylinderblock
102 hinweg erstreckt. Ferner weist
der Verdichter einen Zylinderkopf
103 auf, der an einer
Stirnseite des Zylinderblocks angeordnet ist. Das Gehäuse
101 definiert
eine Triebwerkskammer
104, in der ein Kolbenantriebsmechanismus
angeordnet ist. Auch dieser Verdichter weist ähnliche Nachteile wie der vorbeschriebene
Verdichter auf.
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Alternativ
wird in der
DE 102
50 591 A1 ein Verdichter vorgeschlagen, der kein einstückig gefertigtes Gehäuse umfaßt, sondern
aus einem ersten topfförmigen
Gehäuseteil
und einem Zylinderblock zusammengesetzt ist, wobei der Zylinderblock
den die Triebwerkskammer stirnseitig begrenzenden zweiten Gehäuseteil
definiert. Die Trennebene zwischen diesen beiden Gehäuseteilen
liegt auf Höhe
der der Triebwerkskammer zugewandten Stirnseite des Zylinderblocks.
Der topfförmige
Gehäuseteil
ist bei dieser Ausführungsform
kürzer gebaut
als das einteilige Gehäuse
gemäß der
DE 102 50 591 A1 bzw.
gemäß
7. Das einteilig und relativ lang
ausgeführte
Gehäuse
in
7 verhält sich
empfindlicher bezüglich
hoher Innendrücke,
da sich der lang ausgeführte
Topfbereich leichter deformiert.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es demnach Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, die in Verdichtern bzw. Verdichterteilen auftretenden
Biegespannungen zu reduzieren, wobei gleichzeitig eine Gewichtsreduktion
von Verdichtern, die Kältemittel
hoher Dichte verwenden, erreicht werden soll. Auch soll durch die
erfindungsgemäße Konstruktion
die Gehäuselänge auf
ein Minimum im Vergleich zum Stand der Technik reduziert werden
können.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst, wobei
bevorzugte Weiterentwicklungen und Ausführungsformen in den Unteransprüchen beschrieben
sind.
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Ein
wesentlicher Punkt der Erfindung ist es also, daß der Zylinderblock eines erfindungsgemäßen Verdichters
an wenigstens einer Stirnseite einen sich über diese Stirnseite axial
hinaus erstreckenden Umfangsrand aufweist. Durch diese Verlängerung
des Zylinderblocks werden freie Längen angrenzender Gehäuseteile verkürzt, wodurch
Biegespannungen, die durch den im Verdichter vorherrschenden Innendruck
verursacht werden, entsprechend reduziert werden. Durch das vorgenannte
konstruktive Merkmal können
ferner Wandstärken
reduziert werden, was zu einer schlankeren und gewichtssparenden
Gehäuseauslegung
führt.
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Vorzugsweise
ist der sich axial über
die Stirnseite hinaus erstreckende Umfangsrand an der der Triebwerkskammer
zugewandten Stirnseite des Zylinderblocks ausgebildet. In einer
bevorzugten Ausführungsform beträgt die axiale
Verlängerung
nicht mehr als 20 mm. Die axiale Verlängerung der Stirnseite des
Zylinderblockes ist im Verhältnis
zur Gehäusegesamtlänge relativ
kurz. Dadurch kann der Zylinderblock immer noch steif ausgeführt werden.
Die Kolbenverdrehsicherung und die axiale Verlängerung des Zylinderblockes
ist dabei so abzustimmen, daß die
Kolbenverdrehsicherung nicht über
den Stoß läuft. Bei
einer entsprechenden Ausführungsform
erstreckt sich der sich axial über
die Stirnseite hinaus erstreckende Umfangsrand um wenigstens etwa
10 %, vorzugsweise um etwa 15 % der axialen Erstreckung des Zylinderblocks,
gemessen von Stirnseite zu Stirnseite des Zylinderblocks, oder noch
weiter über
die zur Triebwerkskammer hin gerichtete Stirnseite des Zylinderblocks
hinaus. Durch diese Maßnahmen
werden, wie bereits vorstehend erwähnt, die Biegespannungen reduziert,
wobei bei einer Erstreckung im Rahmen der vorgenannten Prozentangaben
ein vorteilhaftes Verhältnis
zwischen Fertigungsaufwand des Zylinderblocks und Reduktion der
Biegespannungen gewährleistet
ist. Eine Anordnung des Umfangsrandes an der Triebwerkskammer trägt dafür Sorge,
daß das
hohen Biegespannungen ausgesetzte Gehäuse der Triebwerkskammer entlastet
wird.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist der sich axial über
die Stirnseite hinaus erstreckende Umfangsrand an der dem Zylinderkopf
zugewandten Stirnseite des Zylinderblocks ausgebildet. Vorzugsweise
erstreckt sich der sich axial über
die Stirnseite hinaus erstreckende Umfangsrand wenigstens um etwa 5
%, vorzugsweise um wenigstens etwa 10 % der axialen Erstreckung
des Zylinderblocks, gemessen von Stirnseite zu Stirnseite, oder
noch weiter über
die zum Zylinderkopf hin gerichtete Stirnseite des Zylinderblocks,
insbesondere etwa über
die Höhe
der Ventilplatte hinaus. Es ist auch denkbar und liegt im Rahmen
der Erfindung, die axiale Erstreckung des Umfangsrandes so groß auszulegen,
daß der
Zylinderkopf als ebene Platte ausgeführt und innerhalb des erwähnten Umfangsrandes
plaziert werden kann. Hierdurch kann eine Vereinfachung bzw. schlankere
Gestalt des Zylinderkopfes gewählt
werden, wobei die angegebenen Maße wiederum ein vorteilhaftes
Verhältnis
von Produktionskosten des Zylinderblocks und Gewichtsersparnissen des
Zylinderkopfes gewährleisten.
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Der
Zylinderkopf ist in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
mehr-, insbesondere zweiteilig ausgebildet. Dies stellt eine konstruktiv
einfache Ausführung
eines erfindungsgemäßen Verdichters
sicher.
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Vorzugsweise
sind das Gehäuse,
der Zylinderblock und der Zylinderkopf aus demselben Material, insbesondere
aus Aluminium, gefertigt. Eine Fertigung eines Verdichters aus ein
und demselben Material stellt sicher, daß im Produktionsablauf nur
ein Material bearbeitet werden muß, was eine Ersparnis an Werkzeug und
ggf. Maschinen bedeutet; Aluminium gewährleistet eine leichte Bearbeitbarkeit,
sowie ein geringes Gewicht eines erfindungsgemäßen Verdichters.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform sind das Gehäuse, der
Zylinderblock und der Zylinderkopf aus unterschiedlichen Materialien
gefertigt, wobei mindestens zwei verschiedene Materialien zum Einsatz
kommen. Damit können
die jeweiligen Bauteile aus einem ihrer Belastung Rechnung tragenden
Material gefertigt werden. Der Zylinderblock, der bekanntlich ein
massives Bauteil darstellt, ist vorzugsweise aus Aluminium gefertigt;
das die Triebwerkskammer begrenzende Gehäuse sowie der Zylinderkopf
können
je nach Anforderung aus Stahl oder Aluminium gefertigt sein. Eine
Fertigung des Gehäuses
und/oder des Zylinderkopfes aus Stahl ermöglichen es, hohe, im Verdichter
herrschende Drücke,
beherrschbar zu machen.
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Weist
der Verdichter einen mehr-, insbesondere zweiteilig ausgebildeten
Zylinderkopf auf, so ist bevorzugt ein Oberteil des Zylinderkopfes
aus Aluminium gefertigt, während
ein Unterteil desselben je nach der zu erwartenden Belastung aus
Aluminium oder Stahl gefertigt ist. Die Vorteile der jeweiligen
Materialien können
den vorstehenden Erläuterungen
entnommen werden.
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Ein
der Triebwerkskammer zugeordnetes Regelventil, mittels dessen sich
beispielsweise bei Verdichtern mit variablem Kolbenhub das den Kolbenhub
bestimmende Druckverhältnis
an den beiden Seiten der Kolben beeinflussen läßt, ist vorzugsweise im Zylinderblock
integriert, wobei sich das Regelventil dann sinnvoller Weise axial
erstreckt. Wiederum steht ein einfacher Aufbau eines erfindungsgemäßen Verdichters
im Mittelpunkt dieser konstruktiven Maßnahme, wobei gerade im Fall
der Verwendung eines Zylinderkopfes bzw. von Teilen des Zylinderkopfes
aus Stahl sichergestellt ist, daß das Regelventil, das im allgemeinen
Stufenbohrungen an der Stelle, an der es angebracht werden soll,
voraussetzt, in einer einfachen Art und Weise integriert werden
kann. Dies ist vor allem dadurch sichergestellt, daß der Zylinderblock
aus Aluminium gefertigt und somit leicht bearbeitbar ist. Eine Solenoid-Spule,
die dem Regelventil zugeordnet ist und der Betätigung des Regelventils dient,
ist vorzugsweise außerhalb
des Zylinderblocks angeordnet, wodurch eine leichte Austauschbarkeit
im Falle eines Defektes gewährleistet
ist.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist das Regelventil durch den Zylinderkopf bzw. zumindest einen
Teil des Zylinderkopfes in axialer Richtung im Zylinderblock gesichert.
Eine Sicherung durch einen Sicherungsring oder anderweitige Maßnahmen,
wie dies beim Stand der Technik nötig ist, entfällt. Ist
das Regelventil zur Gehäuseseite
hin eingebaut, so übernimmt
vorzugsweise das Gehäuse
die Sicherungsfunktion. Ist das Regelventil zur Zylinderkopfseite
hin eingebaut, übernimmt
der Zylinderkopf die Haltefunktion in axialer Richtung.
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Der
sich axial über
die Stirnseite hinaus erstreckende Umfangsrand ist vorzugsweise
mit inneren und/oder äußeren Versteifungen,
insbesondere Versteifungsrippen, versehen. Dies stellt eine hohe
Steifigkeit des Umfangsrandes sicher, womit die auftretenden Biegespannungen
nochmals weiter reduziert werden können. In einer konstruktiv
einfachen Ausführungsform
sind zwischen den einzelnen Zylinderbohrungen im Zylinderblock an
der der Triebwerkskammer und/oder dem Zylinderkopf zugewandten Stirnseite
Radial-Rippen ausgebildet. Diese erstrecken sich bevorzugt jeweils,
betrachtet in Richtung der Längserstreckung
des Umfangsrandes bzw. Umfangsränder,
bis zu einer Flanschfläche.
Dies stellt einen hohen Grad an Steifheit bei einem gleichzeitig
einfachen Aufbau sicher. Die Radial-Rippen sind vorzugsweise integral
mit dem Zylinderkopf als Gußteil
hergestellt.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
stützt
sich eine Kolbenverdrehsicherung am Gehäuse und/oder an dem der Triebwerkskammer
zugewandten Umfangsrand des Zylinderblocks ab. Damit wird sichergestellt,
daß sich
die Kolben nicht verdrehen können.
Es ist darauf zu achten, daß die
Kolbenverdrehsicherung sich nicht über den Gehäusestoß hinauserstreckt und dadurch
Schaden nehmen könnte.
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Der
Zylinderblock und die diesem zugeordneten Kolben sind bevorzugt
aus ein- und demselben Material gefertigt, um thermische Einflüsse auszuschalten;
nachteilige Folgen unterschiedlicher, materialbedingter thermischer
Ausdehnungskoeffizienten treten nicht auf.
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Vorzugsweise
sind die aus Aluminium gefertigten Teile aus einer Aluminiumlegierung
gefertigt. Diese weist zwischen 0,15 Gew.-% und 4,5 Gew.-% Kupfer
auf, wobei ein Kupfergehalt von zwischen 0,2 Gew.-% und 1,0 Gew.-%
bevorzugt ist. Ferner kann die Legierung noch 0,2 Gew.-% bis 0,3
Gew.-% Nickel aufweisen. Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß die Legierung
auch nur Kupfer oder nur Nickel in den vorstehend genannten prozentualen
Anteilen umfassen kann.
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Vorteilhafterweise
sind in mindestens einem der Flanschbereiche des Zylinderkopfes,
Gehäuses
oder Zylinderblockes Nuten vorgesehen, die bestimmte Einrichtungen
mit einem vorbestimmten Druckniveau versorgen. Eine solche Einrichtung
ist beispiels weise das bereits vorstehend erwähnte Regelventil. Demnach kann
in einfacher Art und Weise das Regelventil mit einem unter Druck
stehenden Arbeitsfluid des Kompressors oder einem anderweitigen
mit Druck beaufschlagten Fluid versorgt werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Hinsicht auf weitere Vorteile und
Merkmale beispielhaft und unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen beschrieben. Die Zeichnungen zeigen in:
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1 eine Schnittansicht einer
ersten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verdichters;
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2 eine Schnittansicht einer
zweiten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verdichters;
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3 einen Zylinderblock eines
erfindungsgemäßen Verdichters
in Schrägansicht;
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4 eine dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verdichters
in einer perspektivischen Seitenansicht;
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5 die dritte Ausführungsform
des Verdichters in Schnittansicht;
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6 einen Detailausschnitt
eines Zylinderblocks eines erfindungsgemäßen Verdichters;
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7 eine erste Ausführungsform
eines Verdichters gemäß dem Stand
der Technik in Schnittansicht; und
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Der
Verdichter gemäß 1 weist ein Gehäuse 1,
einen Zylinderblock 2, in dem mindestens ein Kolben hin-
und herlaufend gelagert ist (nicht dargestellt) und einen Zylinderkopf 3 auf.
Der Zylinderblock 2 weist an einer einer Triebwerkskammer 4 zugewandten
Stirnseite 5 einen sich über die Stirnseite 5 axial
hinaus erstreckenden Umfangsrand 6 auf. Der Umfangsrand 6 erstreckt
sich beim dargestellten Ausführungsbeispiel um
etwa 15 % der axialen Erstreckung des Zylinderblocks (gemessen von
der der Triebwerkskammer 4 zugewandten Stirnseite 5 des
Zylinderblocks 2 bis zu einer dem Zylinderkopf 3 zugewandten
Stirnseite 7 des Zylinderblocks 2) über die
Stirnseite 5 hinaus. Die Länge des vorstehenden Teils
des Umfangsrandes sind durch Pfeile 8, 9, die
auf die axiale Begrenzung des Umfangsrandes deuten, angezeigt.
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Die
Verlängerung
des Zylinderblocks in Form des Umfangsrandes 6 führt dazu,
daß das
(topfförmige) Gehäuse 1 anteilig
reduziert wird. Dadurch wird eine freie Biegelänge am Gehäuse 1 reduziert, was
zu einer Reduzierung der auftretenden Biegespannungen führt. Das
Gehäuse 1 ist
im vorliegenden Ausführungsbeispiel
aus Stahl gefertigt, während
der Zylinderblock 2 aus Aluminium besteht. Dadurch ergibt
sich neben dem Vorteil der reduzierten Biegespannungen auch ein
Gewichtsvorteil, da das Gehäuse 1 aus
Stahl verkürzt
ist und der Verdichter dementsprechend weniger Gewicht hat. Bereits
an dieser Stelle sei auf den Dichteunterschied zwischen Aluminium
und Stahl verwiesen, der ungefähr
4,55 kg/dm3 beträgt, wobei nähere Ausführungen hinsichtlich der Gewichtsersparnis
folgen.
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In 2 ist eine zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verdichters
dargestellt, wobei Bezugszeichen, die bereits in 1 verwendet wurden, gleiche Teile bezeichnen.
Auch der Verdichter gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
setzt sich aus einem Gehäuse 1,
einem Zylinderblock 2 und einem Zylinderkopf 3 zusammen.
Das Gehäuse 1 definiert
eine Triebwerkskammer 4, wobei der Zylinderblock wiederum durch
zwei Stirnseiten 5 und 7, nämlich eine der Triebwerkskammer 4 zugewandte
Stirnseite 5 und eine dem Zylinderkopf zugewandte Stirnseite 7,
begrenzt ist. Auch der Verdichter gemäß der 2 weist einen triebwerkskammerseitigen
Umfangsrand 6 auf. Ferner weisen die beiden Verdichter
einen im Zylinderkopf integrierten Ölabscheider 10 auf,
auf dessen Funktion nicht näher
eingegangen wird. Zusätzlich
zu dem sich an der der Triebwerkskammer 4 zugewandten Stirnseite 5 des
Zylinderblocks 2 hinaus erstreckenden Umfangrand 6 weist
der Verdichter gemäß 2 noch einen sich axial über die
dem Zylinderkopf 3 zugewandte Stirnseite 7 hinaus
erstreckenden Umfangsrand 11 auf. Der Umfangsrand 11,
dessen axiale Erstreckung wiederum durch Pfeile 12, 13 angezeigt
ist, erstreckt sich bei der dargestellten Ausführungsform um etwa 10 % der
axialen Erstreckung des Zylinderblocks 2 (wiederum gemessen
von Stirnseite 5 zu Stirnseite 7) über die
zum Zylinderkopf 3 gerichtete Stirnseite 7 des
Zylinderblocks 2 hinaus.
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Auch
der in 2 dargestellte
Verdichter weist einen Zylinderblock 2 aus Aluminium auf,
das Gehäuse 1 und
der Zylinderkopf 3 sind aus Stahl gefertigt. Aufgrund der
Verlängerungen
des Zylinderblocks 2 in Form der Umfangsränder 6 und 11 kommt
es zu Materialeinsparungen an Stahlteilen, was das Gewicht des Verdichters
reduziert. Es sei an dieser Stelle angemerkt, daß die Stahlteile in den Ausführungsformen
der 1 und 2 aus Gußstahl sind, daß aber jedoch
alle Stahlarten sowie auch Schmiedestahl denkbar sind. Als Fertigungsprozesse
kommen Gießen,
Schmieden, Pressen oder aber auch andere Verfahren in Frage.
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Ferner
sei an dieser Stelle angemerkt, daß auch anderweitige Werkstoffkombinationen
für einen
erfindungsgemäßen Verdichter
denkbar sind. Die möglichen
Kombinationen sind dabei der Tabelle 1 entnehmbar. Das Gehäuse 1 kann
sowohl aus Stahl, als auch aus Aluminium bestehen. Im Falle eines
einteiligen Zylinderkopfes 3 (wie er in den Ausführungsbeispielen
der 1 und 2 dargestellt ist) kann dieser
ebenfalls aus Stahl oder Aluminium bestehen, wohingegen der Zylinderblock 2 aus
Aluminium gefertigt ist. Es sei weiterhin angemerkt, daß der Zylinderkopf 2 zwei-
oder mehrteilig ausgebildet sein kann. In diesem Fall empfiehlt
es sich, ein Oberteil aus Aluminium zu fertigen, während ein
Unterteil aus Stahl oder Aluminium gefertigt sein kann.
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Wie
den vorstehenden Ausführungen
zu entnehmen ist, kann der Aluminium-Zylinderblock 2 mit
Stahl- oder Aluminiumgehäuse
und Stahl- oder Aluminium-Zylinderkopf 3 kombiniert werden.
Bei allen Kombinationen, auch bei der ausschließlichen Verwendung von Aluminiumwerkstoffen,
kann die Wandstärke
des Gehäuses 1 und
des Zylinderkopfes 3 verringert werden, da aufgrund der
reduzierten freien Biegelänge
bzw. Biegelängen
die auftretenden Biegespannungen reduziert werden können.
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Wie
bereits vorstehend erwähnt,
führt der
Dichteunterschied zwischen Aluminium und Stahl zu Gewichtseinsparungen
an den Verdichtern, wie sie in 1 oder 2 dargestellt sind. Werden
der Aluminiumbereich verlängert
und der Stahlbereich gekürzt,
so ergibt sich aus dem relativen Dichtevorteil von ρ = 4,55 kg/dm3 bei einer Flanschfläche 18 des Zylinderblocks 3 von
3468 mm2 und einer Höhe von 10 mm ein Gewichtsvorteil
von 157 g.
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Ferner
sei darauf hingewiesen, daß der
Zylinderkopf 3 an seiner zur Triebwerkskammer 4 hin
gerichteten Seite im Bereich der Zylinderbohrungen 15 jeweils
abgeschrägte,
den Zylinderbohrungen 15 zugeordnete Stirnflächen 14 aufweist.
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In 3 ist ein Zylinderblock 2 in
perspektivischer Schrägansicht
dargestellt. Auch in dieser Abbildung kann man erkennen, daß die Zylinderbohrungen 15 zugeordneten
Stirnflächen 14 in
radialer Richtung in Richtung zum Zylinderkopf 3 (vgl.
hierzu 2) geneigt sind.
Ferner lassen sich aus 3 Versteifungsrippen 16 erkennen,
mit denen der sich axial über
die Stirnseite 5 hinaus erstreckende Umfangsrand 6 versehen
ist. Die Versteifungsrippen 16 sind zwischen den einzelnen
Zylinderbohrungen 15 im Zylinderblock 2 an der
der Triebwerkskammer 4 zugewandten Stirnseite 5 in
radialer Richtung ausgebildet. Die Versteifungsrippen 16 erstrecken
sich (in Richtung der Längserstreckung
des Umfangsrandes 6 betrachtet) bis nahezu an eine Flanschfläche 18 heran.
Dies gewährleistet
eine hohe Steifigkeit des Umfangsrandes 6, was nochmals
das Verhalten hinsichtlich der Biegespannungen verbessert. Wie vorstehend
erwähnt,
wird der Umfangsrand 6 an dem aus Aluminium hergestellten
Zylinderblock 2 versteift; dies stellt sicher, daß seine
Wandstärke
nicht übermäßig erhöht werden
muß. Durch
die Versteifungsrippen 16 kann der Zylinderblock 2 im
Bereich des Umfangsrandes 6 schlank und damit platz- und
gewichtsoptimiert ausgeführt
werden. An dieser Stelle sei angemerkt, daß die Versteifungsrippen 16 selbstverständlich nicht
nur auf der der Triebwerkskammer 4 zugewandten Seite des
Zylinderblocks 2 angebracht sein können, sondern durchaus auch
an der dem Zylinderkopf 3 zugewandten Seite denkbar sind.
Anzahl und Geometrie der Versteifungsrippen können beliebig ausgeführt sein.
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In 4 ist eine dritte Ausführungsform
eines Verdichters dargestellt, bei der der Zylinderkopf 3 durch eine
Funktionsintegration von Bauteilen und Funktionen in den Zylinderblock 2 stark
vereinfacht ist und daher aus Stahlwerkstoffen leicht hergestellt
werden kann. Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß der Zylinderkopf 3 nicht
notwendigerweise einteilig ausgeführt werden muß, sondern
daß die
Möglichkeit
besteht, den Zylinderkopf 3 mehr-, insbesondere zweiteilig,
auszuführen,
wobei sich hier die Kombination aus einem Stahlteil und einem Aluminiumteil
anbietet. Ein zweiteiliger Zylinderkopf 3 aus zwei Aluminiumteilen
ist jedoch ebenso denkbar.
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Aufgrund
der Verlängerung
des Zylinderblockes 2 ergibt sich die Möglichkeit, das Regelventil 19 in
axialer Richtung in den Zylinderblock 2 zu integrieren.
Es ist selbstverständlich,
daß das
Ventil in beidseitiger Richtung integriert sein kann, d.h. also
zum Zylinderkopf 3 oder zum Gehäuse 1 hin gerichtet.
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Der
Verdichter gemäß der dritten
Ausführungsform,
wie er in 4 dargestellt
ist, ist in 5 in einer Schnittansicht
dargestellt. Dieser kann besonders gut die Lage des Regelventils 19 entnommen
werden. Eine Solenoid-Spule, die zur Betätigung des Regelventils 19 dient
und in den 4 und 5 nicht dargestellt ist,
ist nicht im Grundwerkstoff des Zylinderblocks 2 geführt. Dadurch
kann das Regelventil 19 platzsparend ohne doppeltes Gehäuse integriert
werden, was die Fertigung vereinfacht und den Außendurchmesser bei einer weiteren
Gewichtsreduzierung verringert. Ferner kann das Regelventil oder
die Spule im Bedarfsfalle leichter ausgetauscht werden. Das Regelventil 19 ist
weiterhin durch den Zylinderkopf 3 in axialer Richtung
gesichert.
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Im
Falle, daß das
Regelventil in der anderen Richtung integriert ist, ist dieses durch
das Gehäuse 1 gesichert.
Eine Anordnung, in der das Regelventil 19 durch den Zylinderkopf 3 gesichert
ist, ist in den 4 und 5 dargestellt. Durch diese
Sicherung wird der Montageaufwand reduziert und die Sicherheit gegen
axiales Lösen
des Regelventils 19 erhöht.
Die Bearbeitung und Montage eines axialen Sicherungsringes, wie
beim Stand der Technik benötigt,
entfällt.
Die axiale Sicherung des Regelventils 19 wird ohne Mehraufwand
durch den Zylinderkopf 3 gewährleistet (bzw. wenn das Regelventil
um 180° gedreht
eingebaut ist, durch das Gehäuse 1).
Eine entsprechende Tasche ist hierzu am Gehäuse 1 bzw. am Zylinderkopf 3 vorgesehen.
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Der
Vorteil des vorstehend beschriebenen Aufbaus ist die deutliche Vereinfachung
des Zylinderkopfes 3, da wie bereits erwähnt Funktionen
und Anbauteile in den Zylinderblock 2 verlagert werden.
Dieser wird aus Aluminiumwerkstoffen hergestellt. Dadurch können z.B.
Bohrungen, die das Regelventil 19 versorgen, einfach angebracht
werden, wobei gleichzeitig der Bearbeitungsaufwand im Bereich des
Zylinderkopfes 3 reduziert wird, was insbesondere bei der
Herstellung desselben aus Stahlwerkstoffen vorteilhaft ist. Die
axiale Sicherung des Regelventils 19 ist in 5 im Schnitt sichtbar.
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Um
die Versorgung des Regelventils 19 mit einem Druckniveau
einer Hochdruckseite des Verdichters, einer Saugdruckseite des Verdichters
und einem Gehäuseinnendruck
des Verdichters zu ermöglichen,
werden, wie in 6 dargestellt,
Nuten 17 im Flanschbereich angebracht. Diese können selbstverständlich auch eine
von der in 6 gezeigten
Form abweichende Form aufweisen. Nuten 17 können im
Gießprozeß einfach eingebracht
werden, eine Alternative ist, diese fräsend oder anderweitig spanend
einzubringen. Die Nuten 17 werden von einer Flachdichtung
eingeschlossen und entsprechend abgedichtet, wobei im Dichtungssystem die
entsprechenden Sicken angepaßt
und dementsprechend doppelt ausgeführt sind, um die Nut 17 dichten. Somit
kann das verdichtete Gas bzw. das Druckniveau durch den Zylinderblock 2 geleitet
werden.
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Abschließend sei
noch folgendes hinsichtlich der Materialwahl angemerkt: Als Aluminiumwerkstoff
für die
Gehäuseteile
sowie den Zylinderblock wird mit Kupfer und Nickel legiertes Aluminium
verwendet. Der Kupferanteil kann dabei zwischen 0,15 Gew.-% und
4,5 Gew.-% liegen, wobei bei den Verdichtern gemäß den beschriebenen Ausführungsformen
der Kupferanteil zwischen 0,2 Gew.-% und 1 Gew.-% liegt, um die
Korrosionseigenschaften nicht zu verschlechtern. Zur Steigerung
der statischen Warmfestigkeit ist ein Nickelanteil zwischen 0,2
Gew.-% bis 0,3 Gew.-% beigemengt.
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Es
ist auch eine Fertigung aus Aluminiumlegierungen, die dahingehend
optimiert sind, einen geringen Wärmedurchgangskoeffizienten
zu haben, denkbar. Der Vorteil liegt in einer geringen Aufheizung
des Sauggases im Zylinderblock 2, da die Aufheizung des
Sauggases bei Zylinderblöcken
gemäß dem Stand
der Technik durch deren hohe Wärmeleitung
zustande kommt. Eine solche Legierung wird auch für den Zylinderkopf 3 bevorzugt,
da dadurch der Wärmeeintrag
vom heißen
Druckgas ins kalte Sauggas reduziert wird. Dies wirkt sich vorteilhaft
auf den Liefergrad des Verdichters und damit auf das energetische
Leistungsvermögen
aus.
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Obwohl
die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen
mit fester Merkmalskombination beschrieben wird, umfaßt sie doch
auch die denkbaren weiteren vorteilhaften Kombinationen dieser Merkmale,
wie sie insbesondere, aber nicht erschöpfend, durch die Unteransprüche angegeben
sind. Sämtliche
in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, soweit sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem
Stand der Technik neu sind.
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Zylinderblock
- 3
- Zylinderkopf
- 4
- Triebwerkskammer
- 5
- Triebwerkskammerseitige
Stirnseite des Zylinderblocks 2
- 6
- Umfangsrand
- 7
- Zylinderkopfseitige
Stirnseite des Zylinderblocks 2
- 8,
9
- Pfeil
- 10
- Ölabscheider
- 11
- Umfangsrand
- 12,
13
- Pfeil
- 14
- Stirnflächen, die
den Zylinderbohrungen 15 zugeordnet sind
- 15
- Zylinderbohrung
- 16
- Versteifungsrippe
- 17
- Nut
- 18
- Flanschfläche
- 19
- Regelventil
- 101
- Gehäuse
- 102
- Zylinderblock
- 103
- Zylinderkopf
- 104
- Triebwerkskammer
- 111,
112
- Gehäuseteil
- 113
- Triebwerksseitige
Stirnseite des Zylinderblocks 102