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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein eine Arretiereinrichtung
einer Längsverstellvorrichtung
eines Kraftfahrzeugsitzes gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung
eine Arretiereinrichtung einer crashbelasteten Verstellvorrichtung
eines Kraftfahrzeugsitzes.
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Eine
Arretiereinrichtung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 ist in
EP
1 316 465 A1 und
EP 1
316 466 A1 offenbart. Die Arretiereinrichtung gemäß dem Stand
der Technik weist eine Mehrzahl von axial verstellbaren Verriegelungsstiften
auf, die in zugeordnete Rastöffnungen
einer am Fahrzeugboden festlegbaren Rastschiene einrastbar sind,
um in einer Sperrlage den Kraftfahrzeugsitz zu sperren. Die Arretiereinrichtung
gemäß dem Stand
der Technik weist ferner ein Führungsteil
mit einer entsprechenden Mehrzahl von Führungsöffnungen auf, um die Verriegelungsstifte
zu führen.
Die Verriegelungsstifte weisen zumindest einen Rillenbereich auf,
in welchem ein Vorsprung ausgebildet ist und der dazu dient, um ein
axiales Herausdrücken
der Verriegelungsstifte aus dem Führungsteil im Falle einer crashbedingten oder
durch Gewalteinwirkung hervorgerufenen Belastung zu verhindern.
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Die
Verriegelungsstifte weisen nahe ihrem unteren freien Ende zumindest
einen Rillenbereich, also einen verjüngten Abschnitt auf, der mit
einem von dem Boden des Führungsteils
nach unten vorstehenden Vorsprung zusammenwirkt, sodass ein am vorderen,
freien Ende eines Verriegelungsstifts befindlicher Stiftkonus im
Falle einer crashbedingten oder durch äußere Gewalteinwirkung hervorgerufenen
Belastung verbogen wird. Aufgrund der Verbiegung verhakt sich eine
an dem verjüngten
Abschnitt des Verriegelungsstifts befindliche Kante des Rillenbereichs
an dem Vorsprung des Führungsteils,
sodass ein axiales Herausdrücken
der Verriegelungsstifte verhindert ist. Für eine zuverlässige Funktion der
Arretiereinrichtung ist jedoch ein vergleichsweise großes Spiel
der Verriegelungsstifte in den Führungsöffnungen
erforderlich, damit ein sicheres Verhaken gewährleistet ist.
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Dieses
Spiel beeinträchtigt
jedoch den Komfort der Verstelleinrichtung und kann beim Nutzer
den Eindruck einer „schwammigen" Verstellung hervorrufen,
was unerwünscht
ist.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, die gattungsbildende Arretiereinrichtung
dahingehend weiterzubilden, dass diese bei minimalem Spiel der Verriegelungsstifte
in den zugeordneten Führungsöffnungen
noch zuverlässiger
bedienbar ist.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Arretiereinrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1. Weiter
vorteilhafte Ausführungsformen
sind Gegenstand der rückbezogenen
Unteransprüche.
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Bei
einer Arretiereinrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung einer crashbelasteten Verstellvorrichtung ist in jeder
beliebigen axialen Sperrlage der Verriegelungsstifte zumindest ein
verjüngter
Abschnitt mit seiner Schneidkante innerhalb der zugeordneten Führungsöffnung des
Führungsteils
angeordnet. Erfindungsgemäß erfolgt
ein Verhaken der Schneidkante innerhalb der Führungsöffnungen. Deshalb können die
Verriegelungsstifte in den Führungsöffnungen
noch satter bzw. mit weniger Spiel geführt sein. Dies führt zu erheblichen
Vorteilen hinsichtlich des Bedienkomforts, beispielsweise kann die
Position des Kraftfahrzeugsitzes aufgrund des geringeren Spiels
der Verriegelungsstifte noch präziser
vorgegeben werden, können
beim Verstellen der Sitzposition entstehende Geräusche noch weiter verringert
werden und kann eine Kippbewegung der Verriegelungsstifte in den
zugeordneten Führungsöffnungen
des Führungsteils
noch weiter minimiert werden.
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Erfindungsgemäß wird ein
Herausdrücken der
Verriegelungsstifte aus den Führungsöffnungen im
Falle einer Crashbelastung oder einer anderweitigen hohen mechanischen
Belastung dadurch verhindert, dass sich die Schneidkante in das
Material der zugeordneten Führungsöffnung des
Führungsteils
hineinfrisst. Zu diesem Zweck ist im Vergleich zum Stand der Technik
ein Verbiegen des vorderen, freien Endes eines Verriegelungsstiftes,
beispielsweise im Bereich einer Rille, nicht erforderlich.
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Damit
die Schneidkante zuverlässig
in die Führungsöffnung des
Führungsteils
eingreifen kann, wird es bevorzugt, wenn die Verriegelungsstifte
mit relativ geringem Spiel, beispielsweise von der Größenordnung
von 1110 mm, in der zugeordneten Führungsöffnung geführt sind. Der Eingriff der
Schneidkante in die Führungsöffnung kann
durch ein aufgrund des minimalen Spiels der Verriegelungsstifte
in den Führungsöffnungen
bewirktes Verkippen, durch ein geringfügiges Verbiegen der Verriegelungsstifte und/oder
aufgrund der durch die äußere Belastung hervorgerufenen
Anpressung der Schneidkante an die Innenumfangswand der Führungsöffnung und eine
durch die Anlage bewirkte geringfügige plastische Verformung
des Materials der Führungsöffnungen
hervorgerufen werden.
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Um
ein Herausdrücken
der Verriegelungsstifte aus dem Führungsteil nach oben hin besonders vorteilhaft
und effizient zu verhindern, ist die Schneidkante bevorzugt am unteren
Randbereich eines verjüngten
Bereichs angeordnet, der, von einem Betätigungsende des jeweiligen
Verriegelungsstifts aus betrachtet, von oberhalb der Schneidkante
her an die Schneidkante angrenzt.
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Selbstverständlich kann
der Verhakungsbereich zusätzlich
zu dem oberen verjüngten
Bereich einen weiteren, unteren verjüngten Bereich aufweisen, der,
von einem Betätigungsende
des jeweiligen Verriegelungsstifts aus betrachtet, von unterhalb
der Schneidkante her an die Schneidkante bzw. einen die Schneidkante
aufweisenden Abschnitt des Verriegelungsstifts angrenzt. Dadurch
wird die mögliche
Flächenpressung
im Bereich der Schneidkante vorteilhaft erhöht, was ein sicheres Eingraben
bzw. Einfressen der Schneidkante gewährleistet.
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Die
verjüngten
Bereiche können
an den, in Fahrtrichtung betrachtet, vorderen und hinteren Randabschnitten
der jeweiligen Verriegelungsstifte ausgebildet sein, können jedoch
grundsätzlich
auch als Umfangsrille ausgebildet sein.
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Die
oberen und/oder unteren verjüngten
Bereiche können
ein beliebiges Schwächungsprofil
ausbilden. Als besonders zweckmäßig hat
sich erwiesen, wenn die oberen und/oder unteren verjüngten Bereiche
jeweils als konisch einwärts
verjüngte
Bereiche ausgebildet sind.
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Eine
symmetrische Ausgestaltung von oberen und unteren verjüngten Bereichen
kann im Hinblick auf die Auslegung und das Elastizitätsverhalten der
Verriegelungsstifte weitere Vorteile bieten. Dabei kann die Schneidkante
auf einem Abschnitt ausgebildet sein, durch den hindurch eine Symmetrieachse verläuft, bezüglich der
die oberen und unteren verjüngten
Bereiche symmetrisch angeordnet sind.
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Bevorzugt
bildet die Schneidkante eine äußere Kontur
eines an den oberen bzw. an den oberen und unteren verjüngten Bereichen
angrenzenden, ringförmigen
Abschnittes. Eine solche Ausführungsform
ermöglicht
eine besonders kostengünstige
Herstellung.
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Bevorzugt
stehen die Schneidkanten nicht über
eine Außenkontur
des jeweiligen Verriegelungsstiftes vor, sodass im Normalbetrieb
ein Einschneiden bzw. Eingraben der Verhakungsbereiche in den Führungsöffnungen
zuverlässig
ausgeschlossen ist. Bei ausreichender Führungslänge der Stifte ist jedoch auch
eine überstehende
Schneidkante grundsätzlich
einsetzbar.
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Ganz
besonders bevorzugt schließen
die Schneidkanten jeweils bündig
mit der Außenkontur des
jeweiligen Verriegelungsstiftes ab, sodass die Schneidkanten sich
im Falle einer stärkeren
Belastung, beispielsweise einer Crashbelastung, in das Material
des Führungsteils
hineinfressen, bei geringen Belastungen aber kein Eingriff in das
Material des Führungsteils
erfolgt.
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Nachfolgend
wird die Erfindung in beispielhafter Weise und unter Bezugnahme
auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben werden, woraus sich weitere Merkmale, Vorteile
und zu lösende
Aufgabe ergeben werden. Es zeigen:
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1 in
einer schematischen Schnittansicht eine Arretiereinrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2a in
einer vergrößerten Teil-Seitenansicht
einen Verriegelungsstift gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
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2b in
einer vergrößerten Teil-Seitenansicht
einen Verriegelungsstift gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
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3a–3c jeweils
in einem schematischen Teilschnitt die Arretiereinrichtung gemäß der ersten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in drei unterschiedlichen Stellungen
der Verriegelungsstifte darstellen.
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In
den Figuren bezeichnen identische Bezugszeichen identische oder
im Wesentlichen gleich wirkende Elemente oder Elementgruppen.
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Die 1 zeigt
in einer schematischen Schnittansicht eine Arretiereinrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Arretiereinrichtung ist Teil einer crashbelasteten
Verstellvorrichtung eines Kraftfahrzeugsitzes, also einer Verstellvorrichtung, die
im Falle eines Crashs belastet wird, dabei jedoch ein axiales Verrutschen
des Kraftfahrzeugsitzes zuverlässig
verhindern soll. Der insgesamt mit 1 bezeichneten Arretiereinrichtung
sind eine nicht dargestellte Betätigungsvorrichtung
und eine Sperreinheit zugeordnet, die auf einer Sitzschiene eines
Kraftfahrzeugs sitzt, welche einen im Wesentlichen rechtwinklig
von der Oberseite der Sitzschiene abragenden ersten Schenkel und
einen abgewinkelten zweiten Schenkel in der bekannten Weise aufweist.
Der Sitzschiene ist in der bekannten Weise die in der 1 dargestellte
Rast- bzw. Bodenschiene 20 zugeordnet. Die Sitzschiene
und die Rast- bzw. Bodenschiene 20 sind über nicht
dargestellte Gleit- oder Wälzmittel,
beispielsweise Kugeln oder eine an geeigneten Positionen aufgebrachte
Gleitbeschichtung, relativ gegeneinander verschiebbar. Die Rastschiene 20 weist
in der bekannten Weise eine Rastenleiste auf, in welcher periodisch
angeordnete Rastöffnungen 22 und
Raststege 21 ausgebildet sind.
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Im
gegenseitigen Eingriff bilden die Rastschiene
20 und die
Sitzschiene in der bekannten Weise einen Hohlraum aus, in welchem
das in der
1 dargestellte, im Wesentlichen
rechteckförmige
Führungsteil
10 angeordnet
ist. Das Führungsteil
10 wird von
einer Mehrzahl von zylindrischen Verriegelungsstiften
2 durchragt,
die an ihrem oberen Betätigungsende
einen verbreiterten, flachen Stiftteller
3 aufweisen, dem
sich ein zylindrischer Abschnitt
6 (vgl.
2a)
und verjüngte
Bereiche
5a,
5b, ein weiterer sich zu dem freien
Ende hin erstreckender zylindrischer Abschnitt
7 und an
dem freien Ende ein Verriegelungsbereich
4 anschließen, beispielsweise
der in der
1 gezeigte, sich radial einwärts verjüngende Abschnitt
mit einem kegelstumpfartigen Verriegelungskonus
4, wie
dies beispielhaft in der
DE
44 00 232 A1 offenbart ist, deren Inhalt hiermit im Wege
der Bezugnahme ausdrücklich
in der vorliegenden Anmeldung mit beinhaltet sei.
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Die
in der 1 nicht gezeigte Betätigungsvorrichtung 1 umfasst
in der bekannten Weise einen Betätigungshebel,
der an einem Bolzen um eine Hebelachse schwenkbar gelagert ist.
An dem oberen, freien Ende des Hebels ist eine Klaue mit einer der Gesamtzahl
von Verriegelungsstiften entsprechenden Anzahl von Aussparungen
ausgebildet, welche die verbreiterten, flachen Stiftteller 3 der
zugeordneten Verriegelungsstifte 2 hintergreifen. Durch Schwenken
des Hebels um die Hebelachse werden mittels der Klaue die Verriegelungsstifte 2 zum
Freigeben des Kraftfahrzeugsitzes angehoben, sodass die Verriegelungsabschnitte,
beispielsweise die in der 1 gezeigten
Verriegelungskonen 4, außer Eingriff mit den zugeordneten
Rastöffnungen 22 der Rastschiene 20 gelangen
oder wieder abgesenkt werden, um erneut in Eingriff mit den Rastöffnungen 22 der
Rastschiene 20 zu gelangen und die Position des Kraftfahrzeugsitzes
zu verriegeln. Zum unabhängigen
Zurückstellen
der Verriegelungsstifte 2 bzw. des Hebels kann ein Rückstellmittel
in der bekannten Weise vorgesehen sein, beispielsweise eine Feder, welche
die Verriegelungsstifte 2 gegen das Führungsteil vorspannt.
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Um
eine quasi-kontinuierliche Verstellbarkeit des Kraftfahrzeugsitzes
(nicht dargestellt) zu erzielen, umfasst eine erfindungsgemäße Arretiereinrichtung 1 zumindest
drei, ganz besonders bevorzugt insgesamt vier, Verriegelungsstifte 2,
deren periodische Abstände
zueinander von der Periode der Rastöffnungen 22 in der
Rastschiene 20 abweichen, sodass in jeder beliebigen Position
des Kraftfahrzeugsitzes gewährleistet
ist, dass zumindest zwei Verriegelungsstifte 2 mit ihren
Verriegelungsabschnitten, beispielsweise den in der 1 gezeigten
Stiftkonen 4, in eine zugeordnete Rastöffnung 22 der Rastschiene 20 eingreifen,
um die Position des Kraftfahrzeugsitzes zu verriegeln.
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Im
Sinne der vorliegenden Anmeldung nehmen die Verriegelungsstifte 2 eine
jeweilige Sperrlage ein, sobald das vordere, freie Ende des jeweiligen Stiftkonus 4 in
den Bereich einer jeweiligen Rastöffnung 22 der Rastschiene 20 gelangt
und insbesondere in die jeweilige Rastöffnung 22 hineinragt.
Beim weiteren Hinabdrücken
des jeweiligen Verriegelungsstifts 2 ragt der Stiftkonus 4 noch
weiter in die zugeordnete Rastöffnung 22 hinein,
wobei der Verriegelungsstift 2 im Sinne dieser Anmeldung
auch weiterhin in der Sperrlage verbleibt, und zwar so lange, bis, wie
in der 1 für
den rechten Verriegelungsstift 2 dargestellt, der Stiftteller 3 am
Betätigungsende
des Verriegelungsstifts 2 in Anlage gerät zu der Oberseite des Führungsteils 10 oder
einer nicht dargestellten oberen Sitzschiene. Sobald sich ein Verriegelungsstift 2 in
einer Sperrlage befindet, ist die Position des Kraftfahrzeugsitzes
gesperrt und wird der Stiftkonus 4 bei einer Längsverstellung
des Kraftfahrzeugsitzes, beispielsweise hervorgerufen durch einen
Crash oder durch ein gewaltsames Verschieben des Kraftfahrzeugsitzes
ohne Lösen
der Arretiereinrichtung, aufgrund der Anlage mit einem die jeweilige
Rastöffnung 22 begrenzenden
Raststeg 21 zurückgehalten.
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Zunächst werden
nachfolgend anhand der 2a und 2b zwei
Ausführungsbeispiele
von Verriegelungsstiften gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben werden. Die 2a zeigt
in einer schematischen Teil-Seitenansicht einen Verriegelungsstift
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Gemäß der 2a weist
der zylindrisch ausgebildete Verriegelungsstift 2 einen oberen
zylindrischen Bereich 6, einen unteren zylindrischen Bereich 7 und
einen sich zu dem freien Ende des Verriegelungsstifts 2 hin
verjüngenden,
kegelstumpfartigen Stiftkonus 4 auf. Gemäß der 2a ist ein
Verhakungsbereich ausgebildet, der einen oberen verjüngten Bereich 5a,
der, von dem Betätigungsende
bzw. dem Stiftteller 3 (vgl. 1) des Verriegelungsstifts 2 aus
betrachtet, an den Ring 9 angrenzt, sowie einen unteren
verjüngten
Bereich 5b, der sich, von dem Betätigungsende bzw. dem Siftteller 3 (vgl. 1)
des Verriegelungsstifts 2 aus betrachtet, unterhalb des
Rings 9 an den Ring 9 angrenzt, umfasst. Um ein
Herausdrücken
eines Verriegelungsstifts 2 vertikal nach oben zu verhindern,
ist erfindungsgemäß ein verjüngter Bereich 8a oberhalb
eines eine Schneidkante 15 aufweisenden Abschnittes, beispielsweise
des in der 2a gezeigten Rings 9,
vorgesehen. Gemäß der 2a sind
der obere verjüngte
Bereich 5a und der untere verjüngte Bereich 5b in Bezug
auf den Ring 5 symmetrisch ausgebildet. Dies ist jedoch
nicht unbedingt notwendig. Gemäß der 2a sind
die beiden verjüngten
Bereiche 5a, 5b konisch radial einwärts verjüngt. Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht auf einen konischen Verlauf der
verjüngten
Bereiche 5a, 5b beschränkt, vielmehr können beliebige
andere Schwächungsprofile
des Verriegelungsstifts 2 vorgegeben sein. Insbesondere kann
der obere verjüngte
Bereich 5a auch stufenförmig
bzw. rechteckförmig
verjüngt
ausgebildet sein. Gemäß der 2a steht
der Ring 9 nicht über
die Außenkontur
des Verriegelungsstifts 2, d. h. über die Außenkontur des oberen zylindrischen
Bereichs 6 bzw. des unteren zylindrischen Bereichs 7,
vor. Bevorzugt schließt
der Ring 9 bündig
mit dem oberen bzw. unteren zylindrischen Bereich 6, 7 ab.
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Die 2b zeigt
in einer vergrößerten Teil-Seitenansicht
einen Verriegelungsstift gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Abweichend zur 2a ist
gemäß der zweiten Ausführungsform
nur der obere verjüngte
Bereich 5a vorgesehen, der, von dem Betätigungsende bzw. dem Stiftteller 3 (vgl. 1)
des Verriegelungsstifts 2 aus betrachtet, von oberhalb
an den unteren zylindrischen Bereich 7 angrenzt, an dessen
oberem Rand eine Schneidkante 15 ausgebildet ist.
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Den
Ausführungsformen
gemäß den 2a und 2b ist
gemeinsam, dass an dem oberen Bereich des Rings 9 bzw.
des zylindrischen Bereichs 7 eine Schneidkante 15 ausgebildet
ist, welche scharfkantig ist und durch die äußere Kontur des Rings 9 bzw.
des unteren zylindrischen Bereichs 7 ausgebildet wird,
und dass der obere verjüngte
Bereich 5a an die Schneidkante 15 angrenzt, um
ein Herausdrücken
des jeweiligen Verriegelungsstifts 2 aus der zugeordneten
Führungsöffnung 11 zu
verhindern.
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Wenngleich
in den Figuren nicht dargestellt, kann erfindungsgemäß die Schneidkante
grundsätzlich
auch geringfügig über die
Außenkontur
des jeweiligen Verriegelungsstifts vorstehen. Bevorzugt wird dabei,
wenn die Schneidkante um etwa 0,1 bis 0,3 mm über die Außenkontur des jeweiligen Verriegelungsstifts
vorsteht.
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Während vorstehend
beschrieben wurde, dass die Verriegelungsstifte einen zylindrischen Querschnitt
aufweisen, ist die vorliegende Erfindung nicht auf zylindrische
Profile für
die Verriegelungsstifte beschränkt.
Vielmehr können
auch beliebige andere Profile vorgegeben werden, beispielsweise
elliptische, ovale oder rechteckförmige Profile. Auch die Schneidkante
bzw. der obere und/oder untere verjüngte Bereich brauchen nicht
um den gesamten Verriegelungsstift herum umlaufend ausgebildet sein. Zum
Ausüben
der bestimmungsgemäßen Funktion ist
es vielmehr ausreichend, wenn die Schneidkante an dem, in Fahrtrichtung
betrachtet, vorderen und hinteren Randbereich eines jeweiligen Verriegelungsstifts
ausgebildet ist.
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Nachfolgend
wird anhand der 1 die grundlegende Funktionsweise
der Arretiereinrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung näher
erläutert werden.
Gemäß der 1 befinden
sich zwei der Verriegelungsstifte 2 in einer Sperrlage,
in welcher die vorderen, freien Enden der Stiftkonen 4 in
die zugeordnete Rastöffnung 22 der
Rastschiene 20 eingreifen. Die Arretiereinrichtung 1 befindet
sich in einer solchen Längsstellung,
dass der in der 1 rechte Verriegelungsstift 2 vollständig niedergedrückt ist,
der Stiftteller 3 an der Oberseite des Führungsteils 10 an
der Oberseite der nicht dargestellten oberen Sitzschiene anliegt
und der linke Rand des Stiftkonus 4 an dem rechten Rand
des zugeordneten Raststegs 21 anliegt. Ferner ist der Abstand,
in Längsrichtung
betrachtet, zwischen den beiden Verriegelungsstiften 2 so
vorgegeben, dass in der Stellung gemäß der 1 der in
der 1 linke Verriegelungsstift 2 nur etwa
bis zur Hälfte
in die zugeordnete Rastöffnung 22 der
Rastschiene 20 hineinragt, wobei der rechte Rand des Stiftkonus 4 an
dem linken Rand des zugeordneten Raststegs 21 anliegt. Selbstverständlich kann
die Arretiereinrichtung 1 weitere, nicht dargestellte Verriegelungsstifte
aufweisen, insbesondere insgesamt drei oder vier Verriegelungsstifte,
wie vorstehend beschrieben.
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Wie
der 1 entnommen werden kann, ist die Arretiereinrichtung 1 dergestalt
ausgebildet, dass in jeder Sperrlage der Verriegelungsstifte 2 zumindest
ein Verhakungsbereich mit seiner Schneidkante 15 innerhalb
der zugeordneten Führungsöffnung 11 des
Führungsteils 10 angeordnet
ist. Mit anderen Worten, gemäß der vorliegenden
Erfindung ist zumindest ein Verhakungsbereich innerhalb der zugeordneten
Führungsöffnung 11 des
Führungsteils 10 angeordnet,
wenn das vordere Ende des jeweiligen Verriegelungsstifts 2 in
die zugeordnete Rastöffnung 22 der
Rastschiene 20 zumindest hineinragt, um die Sperrlage einzunehmen.
Somit ist gewährleistet, dass
der jeweilige, sich in der Sperrlage befindliche Verriegelungsstift 2 im
Falle einer Längsverstellung des
Kraftfahrzeugsitzes, insbesondere einer unfallbedingten oder durch äußere Gewalteinwirkung
hervorgerufenen Längsverstellung
des Kraftfahrzeugsitzes, nicht nach oben aus dem Führungsteil 10 herausgedrückt wird,
sondern dass sich der Verhakungsbereich in der Führungsöffnung 11 des Führungsteils 10 sofort
verhakt, was nachfolgend noch ausführlicher erläutert werden
wird.
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Gemäß der 1 weist
jeder Verriegelungsstift 2 nur jeweils einen Verhakungsbereich
auf. Damit sich bei einer solchen Ausgestaltung der Verriegelungsstifte
in jeder beliebigen axialen Sperrlage zumindest ein Verhakungsbereich
mit seiner Schneidkante innerhalb der zugeordneten Führungsöffnung des
Führungsteils
befindet, ist gemäß der Ausführungsform
gemäß der 1 die
maximale Höhe
D des Führungsteils 10 größer als
ein maximaler Verstellweg, um den die Verriegelungsstifte 2 in der
Sperrlage, d. h. dann, wenn das vordere freie Ende des jeweiligen
Verriegelungsstifts 2 in die zugeordnete Rastöffnung 22 hineinragt,
verstellbar sind.
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Die
vorliegende Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt, dass
die Verriegelungsstifte jeweils nur einen Verhakungsbereich mit
einer zugeordneten Schneidkante aufweisen. Vielmehr können die
Verriegelungsstifte auch mehrere Verhakungsbereiche aufweisen. Erfindungsgemäß wird es
jedoch bevorzugt, wenn die Verriegelungsstifte jeweils nur einen
oder zwei Verhakungsbereiche aufweisen. Allgemein gilt, dass bei
einer Arretiereinrichtung, deren Verriegelungsstifte zwei oder mehr
axial zueinander benachbarte Verhakungsbereiche aufweisen, die maximale
Höhe D
des Führungsteils
größer ist
als ein Abstand zwischen zwei axial zueinander benachbarten Verhakungsbereichen
ist. Somit kann in jeder Sperrlage eines jeweiligen Verriegelungsstifts
gewährleistet
werden, dass sich zumindest ein Verhakungsbereich innerhalb der
zugeordneten Führungsöffnung des
Führungsteils
befindet.
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Nachfolgend
wird die grundlegende Funktionsweise einer Arretiereinrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung im Falle einer durch einen Crash oder einer durch äußere Gewalteinwirkung
hervorgerufenen Belastung weiter beschrieben werden. Die Verriegelungsstifte 2 sind
mit minimalem Spiel bzw. satt in der zugeordneten Führungsöffnung 11 des Führungsteils 10 geführt, sodass
die von den Verriegelungsstiften 2 eingenommene Sperrlage
jederzeit wieder gelöst
werden kann, indem der Verriegelungsstift 2 angehoben und
der Stiftkonus 4 aus der zugeordneten Rastöffnung 22 der
Rastschiene 20 außer Eingriff
gebracht wird, beispielsweise durch Betätigen der nicht gezeigten Betätigungsvorrichtung.
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Im
Falle einer mechanischen Belastung, die in der 1 durch
die Pfeile F angedeutet ist, insbesondere einer in Längsrichtung
der Arretiereinrichtung 1 wirkenden Belastung, greift die
Schneidkante 15 des Verhakungsbereichs 5 eines
sich in einer Sperrlage befindlichen Verriegelungsstifts 2 aufgrund des
minimalen Spiels des jeweiligen Verriegelungsstifts 2 in
dem Führungsteil 10 unmittelbar
in die zugeordnete Führungsöffnung 11 ein
und frisst sich, je nach der Stärke
der Belastung, die Schneidkante 15 in das Material des
Führungsteils 10 hinein.
Bei entsprechend großen
Kräften
kann es im Bereich der Führungsöffnung durchaus
auch zu einer plastischen Verformung bzw. zu einer Materialverdichtung
des jeweiligen sich in der Sperrlage befindlichen Verriegelungsstifts 2 kommen.
Aufgrund einer solchen Verformung greift die Schneidkante 15 noch
zuverlässiger in
die zugeordnete Führungsöffnung 11 des
Führungsteils 10 ein.
Somit wird wirkungsvoll verhindert, dass der jeweilige sich in der
Sperrlage befindliche Verriegelungsstift 2 aus dem Führungsteil 10 nach oben
hin herausgedrückt
wird. Für
diese Sperrwirkung ist es grundsätzlich
ausreichend, wenn jeder Verriegelungsstift 2 nur einen
Verhakungsbereich 15 aufweist.
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Nachfolgend
wird anhand der 3a–3c die
Funktionsweise der Arretiereinrichtung gemäß der ersten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weiter erläutert werden. Die 3a zeigt
einen der Verriegelungsstifte 2 der Arretiereinrichtung
in seiner tiefsten Einrastposition, in welcher der Stiftteller auf
der Oberseite des Führungsteils
oder eines dazwischen befindlichen Elements aufliegt. In dieser
Stellung befindet sich der untere zylindrische Bereich in dem Bereich
der zugeordneten Rastöffnung 22.
Wie in der 3a gezeigt, ist die Länge des
oberen zylindrischen Abschnittes bevorzugt so auf die Höhe des Führungsteils
abgestimmt, dass die Schneidkante in der tiefsten Einrastposition
des Verriegelungsstifts nahe dem unteren Ende der Führungsöffnung des
Führungsteils
angeordnet ist.
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Die 3b zeigt
einen der Verriegelungsstifte 2 der Arretiereinrichtung
in seiner höchsten
Einrastposition. In dieser höchsten
Einrastposition des Verriegelungsstifts 2 liegt ein Bereich
des Verriegelungsstifts mit maximalem Außendurchmesser Dmax, wie durch
den Doppelpfeil angedeutet, unmittelbar vor dem unteren Ende der
Führungsöffnung des
Führungsteils,
jedoch noch innerhalb des Zwischenraums zwischen dem Führungsteil
und der Rastschiene.
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Schließlich zeigt
die 3c einen der Verriegelungsstifte 2 der
Arretiereinrichtung in einer vollständig ausgerasteten Position,
in welcher der Verriegelungskonus am vorderen Ende des Verriegelungsstifts 2 nicht
mehr in die Rastöffnung 22 der Rastschiene
hineinragt und sowohl der untere als auch der obere zylindrische
Bereich des Verriegelungsstifts zumindest abschnittsweise in der
Führungsöffnung des
Führungsteils
angeordnet ist.
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Wie
der vorstehenden Beschreibung ohne weiteres entnommen werden kann,
greift erfindungsgemäß die Schneidkante
eines Verriegelungsstifts unter Normalbelastung, d.h. bei Belastungen,
die keiner crashbedingten Situation entsprechen, nicht in das Material
des Führungsteils
ein. Bei Überschreiten
einer definierten Grenzbelastung, die insbesondere durch die Materialeigenschaften
des Verriegelungsstifts und die durch die geometrischen Verhältnisse
bedingten Hebelverhältnisse
vorgegeben wird, greift die Schneidkante dagegen in das Material
des Führungsteils
ein und verhindert ein axiales Herausdrücken des Verriegelungsstifts
aus der Führungsöffnung des
Führungsteils.
Erfindungsgemäß sind die Verriegelungsstifte
weitestgehend verbiegungssteif, was einen guten Halt in der Rastöffnung und
nur geringe Hubkräfte
zum Anheben der Verriegelungsstifte bedingt.
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Nachfolgend
wird die grundlegende Funktionsweise für eine weitere Ausführungsform
beschrieben werden, bei der die Verriegelungsstifte jeweils zwei
Verhakungsbereiche aufweisen. Dabei wird es erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn der obere der beiden axial zueinander beabstandeten Verhakungsbereiche
nahe einer Oberseite des Führungsteils
angeordnet ist und der untere der beiden axial zueinander beabstandeten
Verhakungsbereiche 5 nahe der Unterseite des Führungsteils 10 angeordnet
ist. Im Falle einer crashbedingten oder durch äußere Gewalteinwirkung hervorgerufenen
Belastung verkippen dann die jeweils in der Sperrlage befindlichen
Verriegelungsstifte entsprechend ihrem Spiel geringfügig in der
zugeordneten Führungsöffnung des
Führungsteils,
sodass sich die Schneidkanten der beiden Verhakungsbereiche nahezu
in gleichem Umfang in das Material des Führungsteils hineinfressen,
und zwar nahe der Oberseite bzw. Unterseite des Führungsteils.
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Damit
die Schneidkanten noch wirkungsvoller in das Material des Führungsteils
eingreifen können,
wird es erfindungsgemäß bevorzugt,
wenn das Material des Führungsteils
weicher ist als das Material der Verriegelungsstifte. So kann das
Führungsteil aus
Aluminium, Aluminium-Druckguss oder einem vergleichsweise weichen
Stahl bestehen, während die
Verriegelungsstifte aus einem im Vergleich zu dem Führungsteil
härteren
Stahl gefertigt sind.
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Wie
der vorstehenden Beschreibung ohne weiteres entnommen werden kann,
ist erfindungsgemäß ein axiales
Herausdrücken
der Verriegelungsstifte aus dem Führungsteil aufgrund einer unfallbedingten
oder durch äußere Gewalteinwirkung
hervorgerufenen Belastung wegen des unmittelbaren Eingriffs der
Schneidkanten in die Führungsöffnungen des
Führungsteils
gewährleistet,
ohne dass hierzu Rillen im Bereich der Stiftkonen erforderlich sind,
wie dies beispielsweise in der
EP 1 316 465 A1 offenbart ist.
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Aufgrund
des geringen Spiels der Verriegelungsstifte in den Führungsöffnungen
ist im Normalbetrieb gewährleistet,
dass die Verhakungsbereiche sich nicht in dem Material des Führungsteils
verhaken. Aufgrund des geringen Spiels der Verriegelungsstifte in
den Führungsöffnungen
kommt es auch nicht zu einem Umschlagen bzw. Verkippen der Verriegelungsstifte
in eine andere Richtung, wenn beim Verstellen des Kraftfahrzeugsitzes
die Richtung der Verstellbewegung gewechselt wird. Somit können störende Geräusche, insbesondere
ratternde Geräusche,
beim Verstellen des Kraftfahrzeugsitzes noch weiter verringert werden.
Weil die Verriegelungsstifte aufgrund des minimalen Spiels in den
Führungsöffnungen
beim Wechseln der Richtung der Verstellbewegung praktisch nicht
umschlagen bzw. verkippen können,
ist eine Längsverstellvorrichtung
mit einer erfindungsgemäßen Arretiereinrichtung
durch die Bedienperson präziser
und weniger „schwammig" zu verstellen. Der
Bedienkomfort und die Positionierungsgenauigkeit sind deshalb erfindungsgemäß erhöht.
-
Weil
aufgrund des minimalen Spiels der Verriegelungsstifte in den Führungsöffnungen
ein Verhaken der Verriegelungsstifte im Normalbetrieb praktisch
vernachlässigbar
ist, kann die Arretiereinrichtung leichter gelöst werden und ist insbesondere
ein Losreißeffekt,
der gemäß dem Stand
der Technik beim Lösen
einer unbeabsichtigt eingegangenen Verhakung der Verhakungsbereiche
in den Führungsöffnungen üblicherweise
hervorgerufen wird, vernachlässigbar.
-
- 1
- Arretiereinrichtung
- 2
- Verriegelungsstift
- 3
- Stiftteller
- 4
- Stiftkonus
- 5
- Verhakungsbereich/verjüngter Abschnitt
- 5a,
b
- oberer
bzw. unterer verjüngter
Bereich
- 6
- Oberer
zylindrischer Bereich
- 7
- Unterer
zylindrischer Bereich
- 9
- Ring
- 10
- Führungsteil
- 11
- Führungsöffnung
- 15
- Schneidkante
- 20
- Rastschiene
- 21
- Raststeg
- 22
- Rastöffnung
- D
- Dicke
des Führungsteils 10
- x
- Abstand
zwischen Führungsteil 10 und Rastschiene 20
- Dmax
- maximaler
Durchmesser des Verriegelungsstifts 20