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Die Erfindung betrifft eine Fluidverteilvorrichtung
zur Montage an einer fluidführenden
Einrichtung mit einer in Strömungsrichtung
angeordneten, parallel zu einer Mittelachse verlaufenden Versorgungsöffnung sowie
wenigstens einer vorzugsweise rechtwinklig zur Mittelachse angeordneten,
von einem Außenumfang
des Körpers
her in die Versorgungsöffnung
mündenden
Entnahmeöffnung,
die der Aufnahme eines Anschlussstutzens und/oder Blindstopfens dient,
zusätzlich
mit parallel zur Mittelachse angeordneten und zumindest beidseitig
der Entnahmeöffnungen
gelegenen Bohrungen zur Aufnahme von Verbindungsmitteln, die der
Befestigung der Vorrichtung an der fluidführenden Einrichtung dienen.
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Eine derartige Vorrichtung wird auch
als Kreuzverteiler oder Hydrantenzwischenflanschstück bezeichnet
und wird insbesondere im Bereich der öffentlichen Wasserversorgung
eingesetzt, um von zentralen Versorgungsleitungen abgehende Hauswasseranschlüsse bereit
zu stellen. Hierzu weisen die Kreuzverteiler bis zu vier in eine
zentrale Versorgungsöffnung
mündende
Aufnahmen für
entsprechende Anschlussstutzen auf.
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Im Stand der Technik gibt es sowohl
aus Kunststoff als auch aus Metall gefertigte Kreuzverteiler, die
jedoch beide aus unterschiedlichen Gründen als nachteilig angesehen
werden.
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Kreuzverteiler aus Metall weisen
im Allgemeinen einen Körper
auf, der vier Entnahmeöffnungen
besitzt. Je nach Anzahl der benötigten
Abgänge werden
in die Entnahmeöffnungen
Anschlussstutzen oder aber Blindstopfen eingeschraubt. Von Nachteil ist
zunächst,
dass die Herstellung metallener Kreuzverteiler vergleichsweise teuer
ist und sie darüber
hinaus bei Montage und Demontage aufgrund ihres hohen Gewichtes
schwer zu handhaben sind. Zwar sind Anschlussstutzen sowie Blindstopfen
auf vorteilhafte Weise durch Einschrauben einfach in die mit diesem Gewinde
versehenen Entnahmeöffnungen
einzusetzen, jedoch ist die Abdichtung mit Hanf und Dichtmasse bzw.
mit Dichtband ausgesprochen aufwendig. Soll zudem im Nachhinein
ein Blindstopfen gegen einen Anschlussstutzen ausgetaucht werden oder
aber schadhafte Blindstopfen bzw. Anschlussstutzen gewechselt werden,
sind diese häufig
nur schwer aus dem Gewinde herauszudrehen, da das Metall zum Teil
korrodiert und sich die verwendeten Dichtmittel mit der Zeit stark
verfestigen.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Kreuzverteiler
aus Kunststoff weisen ebenfalls einen Körper mit Entnahmeöffnungen
auf, jedoch werden die Blindstopfen bzw. Anschlussstutzen lediglich
eingeschoben und anschließend
verschweißt.
Das Verschweißen
gewährleistet
zwar einen dichten Sitz, jedoch lässt sich ein derart ausgestalteter
Kreuzverteiler nicht mit zusätzlichen
Anschlussstutzen nachrüsten,
sondern muss in Gänze
ausgetauscht werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
eine Fluidverteilvorrichtung zu schaffen, die bei Umgehung der Nachteile
des Standes der Technik ein schnelles und einfaches Austauschen
der Anschlussstutzen bzw. Blindstopfen ermöglicht.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die
Merkmale des Anspruches 1, insbesondere durch die kennzeichnenden
Merkmale, nämlich
dass die beidseitigen Bohrungen sekantial zum Querschnitt der Entnahmeöffnung angeordnet
sind und dass Anschlussstutzen bzw. Blindstopfen jeweils wenigstens
einen außenumfänglich angeordneten
Einschnitt aufweisen, in die Verbindungsmittel formschlüssig eingreifen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt es auf
vorteilhafte Weise, Anschlussstutzen bzw. Blindstopfen einfach in
die entsprechenden Entnahmeöffnungen
einzuschieben und sie anschließend durch
Anschieben der Verbindungsmittel in die Bohrungen zu sichern. Der
formschlüssige
Eingriff der Verbindungsmittel in den außenumfänglich angeordneten Einschnitt
gewährleistet
dabei einen zugfesten und in Richtung einer Längsmittelachse von Anschlussstutzen
bzw. Blindstopfen spielfreien Sitz.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Einschnitt als umlaufende Ringnut ausgebildet. Die Ringnut
kann auf einfache Weise spangebend durch Eindrehen erzeugt werden
und erlaubt auch ein Verdrehen der Anschlussstutzen um ihre Längsmittelachse
und erleichtert so eine mögliche
Verschraubung von Anschlussstutzen und weiterführenden Wasserleitungen.
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Es ist alternativ vorgesehen, dass
Anschlussstutzen bzw. Blindstopfen jeweils zwei parallel verlaufende,
außenumfängliche
und beidseitig ihrer Längsmittelachse
angeordnete Einschnitte aufweisen, die eine Drehung der vorgenannten
Bauteile um ihre Längsmittelachse
verhindern und eine definierte Ausrichtung gewährleisten.
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Wenn die Anschlussstutzen bzw. Blindstopfen
im Bereich der Entnahmeöffnung
einen außenumfänglich in
einer Ringnut angeordneten Dichtring in Art eines O-Rings aufweisen,
lässt sich
eine besonders einfach herzustellende und in ihrer Handhabung vorteilhafte
Abdichtung der vorgenannten Bauteile gegen ein Fluid verwirklichen.
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Die Verbindungsmittel als Schraubbolzen auszubilden
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die erfindungsgemäße Fluidverteilvorrichtung
in einer Fluide unter hohem Druck führenden Einrichtung eingesetzt
wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
kennzeichnet sich dadurch, dass sie zwischen einem Hydrantenfuß und einem
Hydranten angeordnet ist und dass die Entnahmeöffnungen Anschlussstutzen für Hauswasserleitungen
aufnehmen.
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Besonders bevorzugt sind Ausführungsformen
der Fluidverteileinrichtung, bei denen Körper und/oder Anschlussstutzen
bzw. Blindstopfen aus Kunststoff gefertigt sind, da die Herstellung
besonders kostengünstig
ist.
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Letztlich ist es von Vorteil, wenn
der verwendete Kunststoff Polyethylen ist, da sich dieser durch eine
hohe Festigkeit und Haltbarkeit auszeichnet und darüber hinaus
als lebensmittelecht gilt und somit für die Trinkwasserversorgung
besonders geeignet ist.
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Weitere Vorteile ergeben sich insbesondere aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht einer Fluidverteilvorrichtung,
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2 eine
Schnittdarstellung der Fluidverteilvorrichtung gemäß der Schnittlinie
II–II
in 1,
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3 einen
Anschlussstutzen zur Verwendung mit einer Fluidverteileinrichtung
in Seitenansicht,
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4 den
Anschlussstutzen gemäß 3 entsprechend der Schnittlinie
IV–IV,
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5 eine
Schnittdarstellung gemäß 3 entsprechend der dortigen
Schnittlinie V–V,
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6 einen
Anschlussstutzen zur Verwendung mit einer Fluidverteilvorrichtung
in veränderter Ausführungsform,
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7 eine
Schnittdarstellung des Anschlussstutzens gemäß der Schnittlinie VII–VII in 6,
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8 den
Anschlussstutzen gemäß der Schnittlinie
VIII–VIII
in 6,
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9 eine
Schnittdarstellung der Fluidverteilvorrichtung gemäß Schnittlinie
IX–IX
in 1 und
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10 die
Fluidverteilvorrichtung entsprechend der Schnittlinie X–X in 2.
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In den Zeichnungen ist eine Fluidverteilvorrichtung
insgesamt mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet. Sie ist zwischen
zwei Teilen einer fluidführenden Einrichtung
montiert, in diesem Fall zwischen einem T-Stück 11 einer
Wasserversorgungsleitung und einem Hydrantenfuß 12. Ein Körper 17 der
Vorrichtung 10 wird zwischen zwei Flanschen 13 mittels
Schraubbolzen 14 und Muttern 15 verspannt. Der
Körper 17 weist,
wie in 2 zu sehen, Entnahmeöffnungen 18 auf,
die vom Außenumfang
des Körpers
her in eine zentrale Versorgungsöffnung 19,
die sich entlang einer Mittelachse M erstreckt, münden. In
die Entnahmeöffnungen 18 des
Körpers 17 sind
bzgl. 1 zum Betrachter
weisend sowie rechtsseitig Anschlussstutzen 16 für nicht
dargestellte Fluidleitungen, insbesondere Trink- bzw. Hauswasseranschlüsse eingesteckt.
Linksseitig sowie auf der rückwärtigen Seite
(in 1 nicht zu sehen)
befinden sich in den Entnahmeöffnungen 18 Blindstopfen 20.
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Die 3 bis 8 zeigen, teilweise in Schnittdarstellung,
zwei mögliche
Ausführungsformen
für die
Anschlussstutzen 16.
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Die Anschlussstutzen 16 sind
als Rohrstutzen ausgebildet und weisen einen entlang ihrer Längsmittelachse
L gelegenen Kanal 21 auf, über den Fluid, insbesondere
Wasser, aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung
entnommen werden kann. Ein den Entnahmeöffnungen 18 zugeordneter
Bereich 22 weist eine Umfangsverdickung auf, die den passgenauen
Sitz in den einen entsprechenden Durchmesser aufweisenden Entnahmeöffnungen 18 gewährleistet.
Im Bereich 22 befindet sich eine umlaufende Ringnut 23,
die der Aufnahme eines Dichtringes 28 dient (siehe 2). Der Dichtring 28 verhindert
den Fluidaustritt an der Außenumfangsfläche 24 des
Anschlussstutzens 16 (siehe 2 und 10).
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In den 3 bis 5 ist ein Anschlussstutzen 16 dargestellt,
der zwei außenumfänglich parallel verlaufende
und beidseitig der Längsmittelachse
L gelegene Einschnitte 25 aufweist. Die in den 6 bis 8 darstellte Ausführungsform des Anschlussstutzens 16 weist
anstelle der Einschnitte 25 eine umlaufende Ringnut 26 auf.
Die Einschnitte 25 bzw. die Ringnut 26 dienen
der Befestigung von Anschlussstutzen 16 oder Blindstopfen 20 und
werden daher im Folgenden auch als Befestigungseinschnitte und Befestigungsringnut
bezeichnet.
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Wie aus den Schnittdarstellungen
der 2 und 10 ersichtlich ist, stellt
der Blindstopfen 20 ein an den maximalen Querschnitt der
Entnahmeöffnung 10 in
seiner Form angepasstes massives Bauteil dar, welches ebenfalls
in einem der Versorgungsöffnung 19 zugewandten
Bereich eine Ringnut 23 für einen Dichtring aufweist.
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Darüber hinaus kann der Blindstopfen 20 analog
den Ausführungen
zu den Anschlussstutzen entweder Einschnitte 25 oder aber
eine umlaufende Ringnut 26 zur Befestigung des Blindstopfens 20 in einer
Entnahmeöffnung 18 aufweisen.
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Aus der Schnittansicht in 2 geht hervor, wie die Blindstopfen
bzw. die Anschlussstutzen 16 in den Entnahmeöffnungen 18 der
Vorrichtung 10 festgesetzt werden. Die Bohrungen 27 sind
sekantial zum Querschnitt der Entnahmeöffnungen 18 angeordnet,
sie schneiden also die Entnahmeöffnungen 18 zumindest
teilweise, so dass durch die Bohrungen 27 geführte Schraubbolzen 14 etwa
zur Hälfte
in die Befestigungseinschnitte 25 bzw. die Befestigungsnut 26 formschlüssig eingreifen.
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Um einen Anschlussstutzen in eine
Entnahmeöffnung 18 einzusetzen,
werden zunächst
die Schraubbolzen aus den Bohrungen 27 entfernt und der
Anschlussstutzen 16 in die Entnahmeöffnung 18 eingeschoben.
Dabei wird der in der Ringnut 23 sitzende und gegenüber dem
Außenumfang
des Anschlussstutzens 16 Übermaß aufweisende Dichtring 28 zwischen
der Innenumfangsfläche 29 der
Entnahmeöffnung 18 und
der Außenumfangsfläche 24 des Anschlussstutzens 16 dichtend
verquetscht.
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Die Befestigungseinschnitte 25 bzw.
Befestigungsringnut 26 sind so angeordnet, dass sie bei
eingesetztem Anschlussstutzen 16 im Bereich der Bohrungen 27 liegen.
Werden die Schraubbolzen 14 nunmehr wieder durch die Bohrung 27 hindurchgesteckt, greifen
sie formschlüssig
in die Befestigungsringnut 26 bzw. Befestigungseinschnitte 25 ein,
wodurch der Anschlussstutzen 16 zugfest in der Entnahmeöffnung 18 angeordnet
ist. Nach dem selben Prinzip werden auch die Blindstopfen 20 eingesetzt.
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So kann auf einfache und vorteilhafte
Weise jeder Anschlussstutzen 16 und jeder Blindstopfen 20 ohne
großen
Aufwand eingesetzt sowie ausgetauscht bzw. ersetzt werden.
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In der Schnittdarstellung der 9 ist ein zum Betrachter
weisender Anschlussstutzen 16 mit einer Befestigungsringnut 26 dargestellt.
Es ist ersichtlich, wie die Schraubbolzen 14 seitlich in
die Befestigungsringnut 26 eingreifen. Aufgrund der umlaufenden
Ringnut ist es möglich,
den Anschlussstutzen 16 um seine Längsmittelachse L zu drehen,
was die Schraubmontage nicht dargestellter Anschlussleitungen am
Anschlussstutzen 16 erleichtern kann. Sind anstelle der
Befestigungsringnut 26 Befestigungseinschnitte vorgesehen,
weist der Anschlussstutzen eine definierte Ausrichtung auf, die
beispielsweise für bestimmte
Arten von zur Verbindung benutzten Steckkupplungen vorteilhaft ist.
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Letztlich zeigt 10 die Vorrichtung 10 mit Anschlussstutzen 16 und
Blindstopfen 20 einer Darstellung gemäß der Schnittlinie X–X der 2. Der Körper 17 weist zwei
Ebenen 32 mit jeweils einer um die zentrale Versorgungsöffnung 19 herum
angeordneten Ringnut 33 auf. In diesen sind Dichtringe 34 angeordnet,
die durch das Verspannen der Vorrichtung 10 zwischen den
Flanschen 13 einen Fluidaustritt entlang der Flächen 31 und 32 verhindern.