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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Massenspektrometer.
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Bekannte Massenspektrometer messen
einen Wert des Masse-Ladungs-Verhältnisses
für Analytionen
in einer Probe und teilen diesen mit. Das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis wird
als repräsentativ
für die
Summe der Massen der einzelnen in einem Analytmolekül vorhandenen
Atome plus oder minus der Restmasse von einem oder mehreren Elektronen
(abhängig
vom Ladungszustand und von der Polarität des Moleküls bei der Messung) angesehen.
Die Masse-Ladungs-Einheit
beruht auf einer Masseneinheit, die 1/12 der Masse des häufigsten
Kohlenstoffisotops (12C) ist, und einer
Ladungseinheit, die gleich der Ladung eines Elektrons ist.
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Herkömmliche Massenspektrometer
verarbeiten Massenspektrumsdaten und berechnen das Masse-Ladungs-Verhältnis detektierter
Ionen. Die Genauigkeit einer Masse-Ladungs-Verhältnismessung
hängt jedoch
von dem bestimmten Typ des verwendeten Massenanalysators, der Menge
der Analytprobe und den Bedingungen, unter denen eine bestimmte
Probe massenanalysiert wird, ab.
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Wenngleich manche herkömmliche
Massenspektrometer in der Lage sind, das Masse-Ladungs-Verhältnis eines
Ions mit einer verhältnismäßig hohen
Präzision
und Genauigkeit zu messen, sind herkömmliche Massenspektrometer
nicht in der Lage, die Genauigkeit jeder einzelnen Masse-Ladungs-Verhältnismessung zu
bestimmen, die sich auf eine unbekannte Probe bezieht.
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Ohne eine Schätzung der Genauigkeit der Masse-Ladungs-Verhältnismessung
ist es jedoch ungewiß, welcher
Bereich des Masse-Ladungs-Verhältnisses
berücksichtigt
werden sollte, wenn beispielsweise eine Datenbank atomarer Elemente
und ihrer Isotope verwendet wird, um mögliche elementare Zusammensetzungen
zu bestimmen, die Masse-Ladungs-Verhältnisse
haben, die demjenigen des Analytions im wesentlichen ähneln. Ähnlich ist
es auch nicht bekannt, welcher Bereich des Masse-Ladungs-Verhältnisses
berücksichtigt werden
sollte, wenn eine Datenbank bekannter Moleküle durchsucht wird, um eine Übereinstimmung
für ein Analytion
zu finden. Es sei bemerkt, daß die
Anzahl der möglichen
Kandidatenionen dramatisch zunimmt, wenn ein verhältnismäßig breites
Masse-Ladungs-Verhältnisfenster
berücksichtigt
werden muß.
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Es ist daher erwünscht, ein verbessertes Massenspektrometer
bereitzustellen.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden
Erfindung ist daher vorgesehen: ein Massenspektrometer mit:
einem
Massenanalysator und
einem Verarbeitungssystem, wobei das Verarbeitungssystem
dafür eingerichtet
ist, Massenspektrumsdaten zu erhalten, um ein Masse-Ladungs-Verhältnis von
n verschiedenen in den Massenspektrumsdaten beobachteten Ionenspezies
zu bestimmen und ein jeweiliges Fehlerband für das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis von
jeder der n verschiedenen Ionenspezies zu berechnen, wobei die Wahrscheinlichkeit
oder das Vertrauen, daß das
reale, wahre, tatsächliche
oder akzeptierte Masse-Ladungs-Verhältnis einer Ionenspezies in
das jeweilige berechnete Fehlerband fällt, größer oder gleich x % ist.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann n 1, 2 – 5 , 5 – 10 , 10 – 15 , 15 – 2 0 , 2 0 – 25, 25 – 30, 30 – 35, 35 – 40, 40 – 45, 45 – 50, ≥ 50, ≥ 60, ≥ 70, ≥ 80, ≥ 90 oder ≥ 100 sein.
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Gemäß weniger bevorzugten Ausführungsformen
kann x < 1, 1 – 5, 5 – 10, 10 – 15, 15 – 20, 20 – 25, 25 – 30, 30 – 35, 35 – 40, 40 – 45, 45 – 50 sein.
Gemäß bevorzugteren
Ausführungsformen
kann x 50 – 55,
55 – 60,
60 – 65,
65 – 70,
70 – 75,
75 – 80,
80 – 85
oder 85 – 90
sein. Gemäß besonders
bevorzugten Ausführungsformen
kann x 90 – 91,
91 – 92,
92 – 93,
93 – 94,
94 – 95,
95 – 96,
96 – 97,
97 – 98,
98 – 99,
99 – 99,
5, 99, 5 – 99,
95, 99, 95 – 99,
99 oder 99,99 – 100
sein.
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Das Massenspektrometer kann weiter
Mittel zum Mitteilen des Masse-Ladungs-Verhältnisses zumindest einiger
der n Ionenspezies zusammen mit dem jeweiligen berechneten Fehlerband
für jedes
Masse-Ladungs-Verhältnis
aufweisen.
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Die Massenspektrumsdaten schließen vorzugsweise
Daten ein, die sich auf die Zeit beziehen, zu der verschiedene Ionenspezies
detektiert wurden. Die Daten, die sich auf die Zeit beziehen, zu
der verschiedene Ionenspezies detektiert wurden, werden vorzugsweise
in Daten umgewandelt, die sich auf das Masse-Ladungs-Verhältnis der
Ionen beziehen. Die Daten, die sich auf die Zeit beziehen, zu der
verschiedene Ionenspezies detektiert wurden, werden vorzugsweise
unter Verwendung einer Kalibrierfunktion in Daten umgewandelt, die
sich auf das Masse-Ladungs-Verhältnis
der Ionen beziehen.
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Als Teil des Prozesses zum Berechnen
eines jeweiligen Fehlerbands für
das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis
von jeder der n verschiedenen Ionenspezies kann das Verarbeitungssystem
bei der Verwendung den systematischen Fehler beim Bestimmen des
Masse-Ladungs-Verhältnisses
der Ionen schätzen.
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Das Verarbeitungssystem schätzt vorzugsweise
bei der Verwendung die Genauigkeit eines bei der Massenkalibrierung
verwendeten mathematischen Modells. Gemäß einer Ausführungsform
kann der Fehler infolge der Massenkalibrierung geschätzt werden.
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Der Fehler infolge der Verwendung
von einer oder mehreren internen Referenzen oder Kalibrierstoffen kann
geschätzt
werden. Vorzugsweise überwacht
das Verarbeitungssystem als Teil des Prozesses zum Berechnen eines
jeweiligen Fehlerbands für
das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis
von jeder der n verschiedenen Ionenspezies Änderungen der Detektionszeit
von einer oder mehreren internen Referenzen oder Kalibrierstoffen.
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Gemäß einer Ausführungsform
kann die Stabilität
oder Instabilität
des Massenspektrometers nach der Massenkalibrierung geschätzt werden.
Vorzugsweise schätzt
das Verarbeitungssystem bei der Verwendung als Teil des Prozesses
zum Berechnen eines jeweiligen Fehlerbands für das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis von
jeder der n verschiedenen Ionenspezies den Fehler infolge einer
Drift des Massenspektrometers nach der Massenkalibrierung. Die Wirkung
von Änderungen
der Betriebsbedingungen des Massenspektrometers nach der Massenkalibrierung
kann geschätzt
werden.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform
wird die Wirkung eines Benutzereingriffs nach der Massenkalibrierung
geschätzt.
Die Wirkung externer Einflüsse
auf das Massenspektrometer nach der Massenkalibrierung kann auch
geschätzt
werden. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird die Wirkung der Stabilität
oder Instabilität
einer Leistungsversorgung des Massenspektrometers nach der Massenkalibrierung
geschätzt.
Vorzugsweise schätzt
das Verarbeitungssystem bei der Verwendung als Teil des Prozesses
zum Berechnen eines jeweiligen Fehlerbands für das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis von
jeder der n verschiedenen Ionenspezies die Wirkung von Temperaturänderungen
auf das Massenspektrometer nach der Massenkalibrierung.
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Es kann die Wirkung von Interferenzänderungen
nach der Massenkalibrierung geschätzt werden. Die Interferenz
kann auf ein oder mehrere interne Referenz- oder Kalibrierionen
zurückzuführen sein,
die mit einem oder mehreren Analytionen interferieren. Die Interferenz
kann auf ein oder mehrere Analytionen zurückzuführen sein, die mit einem oder
mehreren internen Referenz- oder Kalibrierionen inter ferieren. Die
Interferenz kann auf ein oder mehrere Hintergrund- oder chemische
Rauschionen zurückzuführen sein,
die mit einem oder mehreren internen Referenz- oder Kalibrierionen
interferieren. Alternativ bzw. zusätzlich kann die Interferenz auf
ein oder mehrere Hintergrund- oder chemische Rauschionen zurückzuführen sein,
die mit einem oder mehreren Analytionen interferieren.
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Als Teil des Prozesses zum Berechnen
eines jeweiligen Fehlerbands für
das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis
von jeder der n verschiedenen Ionenspezies kann das Verarbeitungssystem
bei der Verwendung die seit der letzten Kalibrierung des Massenspektrometers
verstrichene Zeit schätzen.
Das Verarbeitungssystem kann auch bei der Verwendung die Wirkung
der thermischen Ausdehnung von einer oder mehreren Komponenten des
Massenspektrometers nach der Massenkalibrierung schätzen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
kann das Verarbeitungssystem bei der Verwendung den Fehler infolge
von Raumladungs-Abstoßungseffekten
innerhalb des Massenspektrometers schätzen. Der Fehler infolge von
Raumladungs-Abstoßungseffekten
kann zumindest teilweise unter Berücksichtigung der beobachteten
Intensität
von einer oder mehreren Ionenspezies bestimmt werden.
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Als Teil des Prozesses zum Berechnen
eines jeweiligen Fehlerbands für
das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis
von jeder der n verschiedenen Ionenspezies kann das Verarbeitungssystem
bei der Verwendung den während
der Massenkalibrierung aufgezeichneten Fehler schätzen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
kann das Verarbeitungssystem bei der Verwendung den statistischen
Fehler oder zufälligen
Fehler bei der Bestimmung des Masse-Ladungs-Verhältnisses der Ionen schätzen. Insbesondere
kann das Verarbeitungssystem bei der Verwendung die Unbestimmtheit oder
Standardabweichung der Detektionszeit von einer oder mehreren Ionenspezies
schätzen.
Gemäß einer weniger
bevorzugten Ausführungsform
kann das Verarbeitungssystem, insbesondere bei Verwendung eines Fouriertransformations-Ionenzyklotronresonanz-Massenanalysators,
bei der Verwendung die Unbestimmtheit oder Standardabweichung der
Detektionsfrequenz von einer oder mehreren Ionenspezies schätzen.
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Vorzugsweise schätzt das Verarbeitungssystem
als Teil des Prozesses zum Berechnen eines jeweiligen Fehlerbands
für das
bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis
von jeder der n verschiedenen Ionenspezies bei der Verwendung den
Fehler infolge der Ionendetektionsstatistik. Das Verarbeitungssystem
kann bei der Verwendung den Fehler infolge einer unzureichenden
Abtastung schätzen.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform
schätzt
das Verarbeitungssystem als Teil des Prozesses zum Berechnen eines
jeweiligen Fehlerbands für
das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis von
jeder der n verschiedenen Ionenspezies bei der Verwendung den Fehler
infolge von Rechenfehlern. Vorzugsweise schätzt das Verarbeitungssystem
als Teil des Prozesses zum Berechnen eines jeweiligen Fehlerbands
für das
bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis
von jeder der n verschiedenen Ionenspezies bei der Verwendung den
Fehler infolge von Rundungsfehlern.
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Das Verarbeitungssystem kann bei
der Verwendung den Fehler in einer Mitteilungsausnahmesituation schätzen, wobei
eine oder mehrere Ionenspezies innerhalb der Massenspektrumsdaten
ausreichend verfälscht
sind oder in ausreichendem Maße
durch Interferenz beeinträchtigt
sind, damit das berechnete jeweilige Fehlerband der Ionen nicht
mitgeteilt wird.
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Als Teil des Prozesses zum Berechnen
eines jeweiligen Fehlerbands für
das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis
von jeder der n verschiedenen Ionenspezies kann das Verarbeitungssystem
bei der Verwendung den Fehler infolge einer Masseninterferenz schätzen, wobei
Hintergrund- oder Interferenzionen mit im wesentlichen ähnlichen
Masse-Ladungs-Verhältnissen
wie Analytionen die Fähigkeit
zum Auflösen
der Analytionen und der Hintergrund- oder Interferenzionen beeinträchtigen.
Der Fehler infolge der Masseninterferenz kann durch Vergleichen
der Form einer beobachteten Massenspitze von den Massenspektrumsdaten
mit der Form einer theoretischen Massenspitze geschätzt werden.
Der Fehler infolge der Masseninterferenz kann beispielsweise durch
Vergleichen der Abweichung der Form einer beobachteten Massenspitze
entweder mit einer Gaußverteilung,
einer Kosinusquadratverteilung, einer anderen mathematischen Funktion
oder einem von der Form von einer oder mehreren Massenspitzen der
einen oder mehreren internen Referenz- oder Kalibrierionen abgeleiteten
Profil geschätzt
werden.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform
schätzt
das Verarbeitungssystem als Teil des Prozesses zum Berechnen eines
jeweiligen Fehlerbands für
das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis von
jeder der n verschiedenen Innenspezies bei der Verwendung den Fehler
infolge der Sättigung
eines Detektors. Gemäß einer anderen
Ausführungsform
kann das Verarbeitungssystem bei der Verwendung den Fehler infolge
einer Sättigung
der Signalverstärkung
schätzen.
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
kann das Verarbeitungssystem bei der Verwendung den Fehler infolge
von Totzeiteffekten oder verpaßten
Zählungen
eines Ionenzähldetektors
schätzen.
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Als Teil des Prozesses zum Berechnen
eines jeweiligen Fehlerbands für
das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis
von jeder der n verschiedenen Innenspezies kann das Verarbeitungssystem
bei der Verwendung den Fehler infolge des Ansprechens eines Innendetektors
schätzen.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform
kann das Verarbeitungssystem bei der Verwendung den Fehler infolge
des Ansprechens eines Elektronen- oder Photoelektronenvervielfachers
schätzen.
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Das Verarbeitungssystem kombiniert
vorzugsweise mehrere Schätzungen
verschiedener Fehler. Die mehreren Schätzungen verschiedener Fehler
werden vorzugsweise durch Addieren der quadrierten Schätzungen
kombiniert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Massenspektrometer weiter Mittel auf, die dafür eingerichtet
sind, bei der Verwendung eine Datenbank zu durchsuchen, um ein oder
mehrere Ionen zu suchen, von denen bekannt ist, daß sie Masse-Ladungs-Verhältnisse
aufweisen, die innerhalb eines Bereichs liegen, der in Beziehung
zum bestimmten Masse-Ladungs-Verhältnis von einem oder mehreren
Ionen und dem jeweiligen berechneten Fehlerband für das bestimmte
Masse-Ladungs-Verhältnis
steht. Die Datenbank kann Einzelheiten zu Biopolymeren, Proteinen,
Peptiden, Polypeptiden, Oligonucleotiden, Oligonucleosiden, Aminosäuren, Kohlenhydraten,
Zuckern, Lipiden, Fettsäuren,
Vitaminen, Hormonen, DNA-Abschnitten oder Fragmenten, cDNA-Abschnitten
oder Fragmenten, RNA-Abschnitten oder Fragmenten, mRNA-Abschnitten oder Fragmenten,
tRNA-Abschnitten oder Fragmenten, polyclonalen Antikörpern, monoclonalen
Antikörpern,
Ribonucleasen, Enzymen, Metaboliten, Polysacchariden, phosphorolierten
Peptiden, phosphorolierten Proteinen, Glycopeptiden, Glycoproteinen
oder Steroiden aufweisen. Zusätzlich
bzw. alternativ kann die Datenbank Einzelheiten zu den Elektronenstoß-Massenspektren
von Verbindungen aufweisen. Beispielsweise können die Bibliotheken von Wiley
und/oder NBS durchsucht werden.
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Gemäß einer Ausführungsform
weist das Massenspektrometer weiter Mittel zum Berechnen elementarer
Zusammensetzungen mit Masse-Ladungs-Verhältnissen innerhalb eines berechneten
Fehlerbands des bestimmten Masse-Ladungs-Verhältnisses von einer oder mehreren
Innenspezies auf. Die elementaren Zusammensetzungen werden vorzugsweise
unter Verwendung der bekannten Massen oder Masse-Ladungs-Verhältnisse
atomarer Elemente oder Gruppen von Elementen und/oder ihrer Isotope
berechnet.
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Gemäß einer Ausführungsform
ist das Verarbeitungssystem dafür
eingerichtet, bei der Verwendung eine oder mehrere interessierende
Verbindungen zu definieren und zumindest einige der bestimmten Masse-Ladungs-Verhältnisse
und der jeweiligen berechneten Fehlerbänder zumindest einiger der
verschiedenen in den Massenspektrumsdaten beobachteten Ionenspezies
abzufragen, um herauszufinden, ob die eine oder die mehreren interessierenden
Verbindungen in das Fehlerband zumindest einiger der verschiedenen
Ionenspezies fallen.
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Gemäß einer Ausführungsform
ist das Verarbeitungssystem dafür
eingerichtet, bei der Verwendung ein oder mehrere interessierende
Masse-Ladungs-Verhältnisse
zu definieren und zumindest einige der bestimmten Masse-Ladungs-Verhältnisse
und der jeweiligen berechneten Fehlerbänder zumindest einiger der verschiedenen
in den Massenspektrumsdaten beobachteten Ionenspezies abzufragen,
um herauszufinden, ob die eine oder die mehreren interessierenden
Masse-Ladungs-Verhältnisse
in das Fehlerband zumindest einiger der verschiedenen Ionenspezies
fallen.
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Gemäß einer Ausführungsform
ist das Verarbeitungssystem dafür
eingerichtet, bei der Verwendung eine oder mehrere interessierende
Verbindungen zu definieren und zumindest einige der bestimmten Masse-Ladungs-Verhältnisse
und der jeweiligen berechneten Fehlerbänder verschiedener Ionenspezies
abzufragen, die anhand mehrerer Massenspektren beobachtet wurden,
welche über
einen Zeitraum aufgenommen wurden, um herauszufinden, ob die eine
oder die mehreren interessierenden Verbindungen in das Fehlerband zumindest
einiger der anhand der mehreren Massenspektren beobachteten verschiedenen
Ionenspezies fallen.
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Gemäß einer Ausführungsform
ist das Verarbeitungssystem dafür
eingerichtet, bei der Verwendung ein oder mehrere interessierende
Masse-Ladungs-Verhältnisse
zu definieren und zumindest einige der bestimmten Masse-Ladungs-Verhältnisse
und der jeweiligen berechneten Fehlerbänder verschiedener Ionenspezies
abzufragen, die anhand mehrerer Massenspektren beobachtet wurden,
welche über
einen Zeitraum aufgenommen wurden, um herauszufinden, ob das eine
oder die mehreren interessierenden Masse-Ladungs-Verhältnisse
in das Fehlerband zumindest einiger der anhand der mehreren Massenspektren
beobachteten verschiedenen Ionenspezies fallen.
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Das Massenspektrometer weist vorzugsweise
weiter eine Elektrosprayionisations-Ionenquelle ("ESI-Ionenquelle"), eine Atmosphärendruck-Ionenquelle
mit chemischer Ionisation ("APCI-Ionenquelle"), eine Atmosphärendruck-Photoionisations-Ionenquelle
("APPI-Ionenquelle"), eine Laserdesorptionsionisations-Ionenquelle
("LDI-Ionenquelle"), eine induktiv
gekoppelte Plasma-Ionenquelle ("ICP-Ionenquelle"), eine Elektronenstoß-Ionenquelle
("EI-Ionenquelle"), eine Ionenquelle
mit chemischer Ionisation ("CI-Ionenquelle"), eine Feldionisations-Ionenquelle
("FI-Ionenquelle"), eine Ionenquelle
mit schnellem Atombeschuß ("FAB-Ionenquelle"), eine Flüssig-Sekundärionen-Massenspektrometrie-Ionenquelle
("LSIMS-Ionenquelle"), eine Atmosphärendruckionisations-Ionenquelle ("API-Ionenquelle"), eine Felddesorptions-Ionenquelle ("FD-Ionenquelle"), eine matrixunterstützte Laserdesorptionsionisations-Ionenquelle
("MALDI-Ionenquelle") und eine Desorption/Ionisation-auf-Silicium-Ionenquelle ("DIOS-Ionenquelle") auf. Die Ionenquelle
kann eine kontinuierliche oder eine gepulste Ionenquelle sein.
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Das Massenspektrometer umfaßt vorzugsweise
einen Flugzeit-Massenanalysator,
einen Quadrupol-Massenanalysator, einen Penning- oder Fouriertransformations-Ionenzyklotronresonanz-Massenanalysator
("FTICR-Massenanalysator"), eine 2D-oder lineare Quadrupol-Ionenfalle
und eine Paul- oder 3D-Quadrupol-Ionenfalle.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist
ein Verfahren zur Massenspektrometrie mit den folgenden Schritten vorgesehen:
Erhalten von Massenspektrumsdaten unter Verwendung eines Massenspektrometers,
Bestimmen eines Masse-Ladungs-Verhältnisses von n verschiedenen
in den Massenspektrumsdaten beobachteten Ionenspezies und Berechnen
eines jeweiligen Fehlerbands für
das bestimmte Masse-Ladungs-Verhältnis
von jeder der n verschiedenen Ionenspezies, wobei die Wahrscheinlichkeit
oder das Vertrauen, daß das
reale, wahre, tatsächliche
oder akzeptierte Masse-Ladungs-Verhältnis einer Ionenspezies in
das jeweilige berechnete Fehlerband fällt, größer oder gleich x ist.
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Die bevorzugte Ausführungsform
ist in der Hinsicht besonders vorteilhaft, daß ein Verständnis des Fehlers in einer
Messung des Masse-Ladungs-Verhältnisses
und des Gesamtvertrauens in die Zuordnung des Masse-Ladungs-Verhältnisses
zu einem Ion besonders nützlich
ist, wenn die Massenzuordnung beispielsweise zu verwenden ist, um Informationen über die
elementare Zusammensetzung des Ions abzuleiten.
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Die bevorzugte Ausführungsform
betrifft das automatische Schätzen
und optionale Berichten über
die erwartete oder geschätzte
Genauigkeit individueller Masse-Ladungs-Verhältnismessungen.
Herkömmliche Massenspektrometer
sind hierzu nicht in der Lage.
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Die bevorzugte Ausführungsform
bietet automatisch eine Schätzung
der Genauigkeit, die für
individuelle Masse-Ladungs-Verhältnismessungen
unbekannter Proben zu erwarten ist. Hierdurch werden genaue Grenzen
des Masse-Ladungs-Verhältnisses
bereitgestellt, innerhalb derer elementare Kandidatenzusammensetzungen
beispielsweise in einer Datenbank von Analytionen liegen können. Das
Schätzen
der Genauigkeit einer Zuordnung eines Masse-Ladungs-Verhältnisses
zu beobachteten Analytionen bietet auch ein Maß für das Vertrauen in solche elementaren
Zusammensetzungszuordnungen. Es bietet sowohl ein Mittel zum Beschränken des
Bereichs möglicher
elementarer Zusammensetzungen, die möglicherweise berücksichtigt
werden müssen,
und es schützt
auch vor einer übermäßigen Beschränkung, wodurch
die Möglichkeit
einer falschen Zuordnung der elementaren Zusammensetzung reduziert
wird. Die bevorzugte Ausführungsform
ist auch besonders vorteilhaft, wenn mit Masse-Ladungs-Verhältnissen in einer Bibliothek
bekannter Ionen mit bekannten Masse-Ladungs-Verhältnissen verglichen wird.
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Die Genauigkeit einer Masse-Ladungs-Verhältnismessung
hängt von
der Streuung der Meßwerte
und der Anzahl der Messungen ab. Für eine Normalverteilung von
Messungen kann die Genauigkeit anhand der Standardabweichung σ der Messungen
um den Mittelwert und der Anzahl n der Messungen geschätzt werden. Die
Genauigkeit einer bestimmten Masse-Ladungs-Verhältnismessung
ist die Differenz zwischen dem Mittelwert der Masse-Ladungs-Verhältnismessungen
und dem wahren, tatsächlichen,
realen oder akzeptierten Masse-Ladungs-Verhältnis des Analytions. Im allgemeinen
gilt, daß,
je genauer die Messung des Masse-Ladungs-Verhältnisses ist, desto kleiner
das Unbestimmtheitsband ist und desto eingeschränkter der Bereich möglicher
elementarer Zusammensetzungen ist, die Masse-Ladungs-Verhältnisse
aufweisen, welche in dieses Unbestimmtheitsband fallen.
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Herkömmliche Massenspektrometer
und insbesondere Fouriertransformations-Ionenzyklotronresonanz-Massenspektrometer,
doppelt fokussierende Magnetsektor-Massenspektrometer, Quer- und
Längsbeschleunigungs-Flugzeit-Massenspektrometer
und RF-Quadrupol-Massenfilter-Massenspektrometer sind in der Lage,
das Masse-Ladungs-Verhältnis
eines Ions auf wenige Teile je Million (ppm) des wahren Masse-Ladungs-Verhältnisses
zu messen. Wenngleich diese Massenspektrometer in der Lage sind,
das Masse-Ladungs-Verhältnis
mit einem hohen Präzisions-
und Genauigkeitsgrad zu messen, ist keine Schätzung der Genauigkeit individueller
Masse-Ladungs-Verhältnismessungen
möglich.
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Ohne eine Schätzung der Genauigkeit einer
Masse-Ladungs-Verhältnismessung
ist der Wert oder der Gehalt einer solchen Masse-Ladungs-Verhältnismessung
unbekannt. Ein Verständnis
des möglichen
Fehlers in einer Masse-Ladungs-Verhältnismessung
und eine Schätzung
des Vertrauens oder andernfalls in der Zuweisung des Masse-Ladungs-Ver hältnisses
für ein
individuelles Ion sind besonders vorteilhaft, wenn die Zuordnung
des Masse-Ladungs-Verhältnisses
zu verwenden ist, um Informationen über die elementare Zusammensetzung
des Ions abzuleiten.
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Die bevorzugte Ausführungsform
ermöglicht
es, das Masse-Ladungs-Verhältnisfenster,
das zum Berechnen vorgeschlagener elementarer Zusammensetzungen
verwendet wird, automatisch zu beschränken.
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Die bevorzugte Schätzung der
Genauigkeit des Masse-Ladungs-Verhältnisses
kann auch verwendet werden, um ein Suchfenster geeignet festzulegen,
wenn versucht wird, das gemessene Masse-Ladungs-Verhältnis oder
die gemessene Masse eines Analytions mit Einzelheiten von Ionen
oder Molekülen
in Übereinstimmung
zu bringen, die in einer Bibliothek von Ionen und Molekülen mit
bekannten Masse-Ladungs-Verhältnissen
oder Massen enthalten sind.
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Verschiedene Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung werden nun nur als Beispiel mit Bezug auf die anliegende
Zeichnung beschrieben, wobei:
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1 eine
theoretische Massenspektrumsspitze zeigt,
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2 die
theoretische Massenspektrumsspitze zeigt, in der die Achse des Masse-Ladungs-Verhältnisses
in diskrete Proben unterteilt wurde,
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3 ein
unkalibriertes Massenspektrum einer Referenzverbindung PFTBA zeigt,
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4 zeigt,
wie Restfehler nach der Massenkalibrierung recht hoch sein können, falls
das Massenspektrometer nur unter Verwendung einer verhältnismäßig kleinen
Datenmenge kalibriert wird,
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5 zeigt,
wie die Restfehler nach der Massenkalibrierung kleiner, jedoch nicht
unerheblich sind, falls das Massenspektrometer unter Verwendung
einer verhältnismäßig großen Datenmenge
kalibriert wird,
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6 einen
Abschnitt eines Massenspektrums zeigt, wobei eine Auflösung von
10000 ausreicht, um zwei verschiedene Ionen aufzulösen,
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7 einen
Abschnitt eines Massenspektrums zeigt, wobei zwei verschiedene Ionen
nicht aufgelöst werden
können,
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8 die
Restfehler und das berechnete 95-%-Vertrauensintervall nach dem
Kalibrieren gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
zeigt, und
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9 ein
Massenspektrum gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
zeigt, wobei das Masse-Ladungs-Verhältnis einzelner Ionen zusammen
mit dem jeweiligen Fehler in der Bestimmung des Masse-Ladungs-Verhältnisses
des Ions mitgeteilt wird.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird nun beschrieben. Die bevorzugte Ausführungsform
beinhaltet das Erreichen eines repräsentativen Werts für die Präzision und
Genauigkeit einer einzelnen Messung des Masse-Ladungs-Verhältnisses.
Hierzu werden vorzugsweise zahlreiche Fehlerquellen geschätzt und
zumindest einige dieser Fehler dann kombiniert und zusammen mit
jeder einzelnen Messung des Masse-Ladungs-Verhältnisses mitgeteilt.
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Einige der Fehlerquellen, die an
einer einzelnen Messung des Masse-Ladungs-Verhältnisses beteiligt sind und
welche vorzugsweise geschätzt
werden, umfassen statistische oder zufällige Fehler, wie Fehler infolge
von Ionendetektionsstatistiken, Fehler infolge einer unzureichenden
Abtastfrequenz, Rechenfehler (beispielsweise Abrundungsfehler) und
während
der Massenkalibrierung aufgezeichnete Fehler.
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In einigen Fällen können Daten so sehr beschädigt sein,
daß keine
Schätzung
des Massenmeßfehlers zuverlässig berechnet
oder mitgeteilt werden kann. Diese Situationen schließen die
Wirkungen von Masseninterferenzen, eine Detektorsättigung
und Fehler infolge einer Instabilität oder Drift des Massenspektrometers nach
einer Kalibrierung oder zwischen Kalibrierungen ein.
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Der zufällige Fehler bei der Bestimmung
des Masse-Ladungs-Verhältnisses
eines Ions wird häufig durch
die Ionenstatistik dominiert. Eine Massenspektrumsspitze in einem
Massenspektrum ist das Ergebnis des Detektierens einer Anzahl von
einer Ionenquelle erzeugter Ionen. Ein Beispiel einer theoretischen
Massenspitze ist in 1 dargestellt. 1 zeigt eine theoretische
Massenspitze, die für
Ionen mit einem Masse-Ladungs-Verhältnis von 300 beobachtet werden
kann. Die detektierten Ionen, die alle von der gleichen Ionenspezies
sind, haben eine Verteilung der Masse-Ladungs-Verhältnisse,
die um einen Mittelwert zentriert ist und innerhalb einer definierten
Masseneinhüllenden
liegt. Je schmaler die Massen- oder Spitzeneinhüllende ist, desto mehr ist
ein Massenspektrometer in der Lage, zwischen Ionen mit sehr kleinen
Differenzen des Masse-Ladungs-Verhältnisses zu unterscheiden.
Die Massenauflösung
R kann als:
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definiert werden, wobei M das Masse-Ladungs-Verhältnis des
Mittelwerts einer Massen- oder Spitzeneinhüllenden ist und δM die Breite
der Massen- oder Spitzeneinhüllenden
in Masseneinheiten ist, die in einer spezifischen Weise definiert
ist, beispielsweise an der Halbwertsbreite (Full Width Half Maximum – FWHM). Der
Mittelwert dieser Verteilung ist die Schätzung des Masse-Ladungs-Verhältnisses
für die
beobachtete Massenspitze.
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Falls die Verstärkungseigenschaften des Detektions-
und Verstärkungssystems
bekannt sind, kann die Fläche
der Massenspektrumsspitze in bezug auf die absolute Anzahl der Ionen
innerhalb der Massen- oder Spitzeneinhüllenden ausgedrückt werden.
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In 2 wurde
die Skala des Masse-Ladungs-Verhältnisses
in eine Anzahl diskreter Proben unterteilt. Jede Probe wird durch
eine Indexnummer i beschrieben, und jeder Indexnummer i ist ein
Wert des Masse-Ladungs-Verhältnisses
Mi zugeordnet. Es wurde der Einfachheit
halber angenommen, daß die
y-Achse die an jedem bestimmten Wert des Masse-Ladungs-Verhältnisses
Mi gemessene absolute Anzahl der Ionen Ii darstellt. Es wird auch angenommen, daß jedes
detektierte Ion zu einem Signal derselben Amplitude führt. Der Mittelwert
Mmean dieser Verteilung ist gegeben durch:
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gilt und N die Gesamtzahl der detektierten
Ionen ist. Der Mittelwert stellt den Wert des gemessenen Masse-Ladungs-Verhältnisses
der Spitze dar.
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Die in 2 dargestellte
Massenspektrumsspitze kann als eine Wahrscheinlichkeitsverteilung
mit einer Populationsvarianz V von Ionenankünften angesehen werden, die
anhand
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geschätzt werden kann.
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Die Standardabweichung σM um
den Mittelwert für
diese Ausgangspopulation ist gegeben durch:
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Aus der theoretischen Statistik ergibt
sich, daß,
falls der Wert des Masse-Ladungs-Verhältnisses auf der Grundlage
eines zu dieser Verteilung gehörenden
einzigen aufgezeichneten Ions gemessen wird, der für dieses
Ion aufgezeichnete Wert Mi die wahrscheinlichste
Schätzung
des Mittelwerts der Verteilung ist. Die geschätzte Unsicherheit dieser Einzelmessung
ist gegeben durch σM.
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Falls die Messung für N Einzelionen
wiederholt wird, kann ein durchschnittlicher Mittelwert erzeugt werden.
Dieser durchschnittliche Mittelwert weist eine Unbestimmtheit oder
Standardabweichung σc von
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auf, wobei σc die
Standardabweichung bei der Messung des Zentrums einer Massenspektrumsspitze mit
einer Standardabweichung σM der Ausgangspopulation und N enthaltenen
Ionen darstellt.
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Die vorstehenden Ausdrücke können in
Beziehung zu einer Spitzenform gesetzt werden. Die Form einer typischen
Massenspektrumsspitze kann jedoch durch eine Gaußverteilung genähert werden.
Unter Annahme einer Gaußverteilung
und δM,
definiert bei der vollen Halbwertsbreite (FWHM), ergibt sich:
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Dies ermöglicht es, daß die Unbestimmtheit
der Bestimmung des Massenzentrums der Spitze in bezug auf δM und die
Anzahl N der aufgezeichneten Ionen ausgedrückt wird. Der nachstehende
Ausdruck ergibt die Unbestimmtheit in der Messung in Masseneinheiten:
-
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Aus der Integration der Gaußschen Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung
ergibt sich, daß etwa
95 % der Messungen für
ein gegebenes δM
und N innerhalb von ± 2σc liegen.
Diese Spanne wird als 95-%-Vertrauensgrenze bezeichnet.
-
Die vorstehend abgeleiteten Gleichungen
beschreiben die statistischen Beschränkungen der Bestimmung des
Massenzentrums der Spitze in einer Situation, in der jedes detektierte
Ion ein identisches Ansprechen ergibt.
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Typischerweise verwenden Massenspektrometer
Vervielfachersysteme zum Verstärken
des Signals von den einzelnen Ionen, um die Detektion zu gewährleisten.
Diese Vervielfacher umfassen Elektronenvervielfacher, Photoelektronenvervielfacher
und Mikrokanalplatten in einer Vielzahl von Konfigurationen, und
sie werden häufig
in Zusammenhang mit elektronischen Verstärkungsvorrichtungen verwendet.
Infolge der statistischen Eigenschaften einiger dieser Vorrichtungen
weisen Ionen mit dem gleichen Masse-Ladungs-Verhältnis ein
Ansprechen auf, das durch eine getrennte Wahrscheinlichkeitsverteilungsfunktion
bestimmt ist. Wenn ein analoges Signalaufzeichnungssystem (beispielsweise
eine Analog-Digital-Aufzeichnungseinrichtung ADC) verwendet wird,
führt diese
Verteilung zu einer Erhöhung
der Unbestimmtheit der Bestimmung des Zentrums einer Massenspektrumsspitze.
Diese Erhöhung
kann berechnet werden, falls die Verteilung des Ionenansprechens
gut gekennzeichnet ist und dann in die Schätzung des Fehlers aufgenommen
werden. Wenn ein Ionenzählsystem
(beispielsweise eine Zeit-Digital-Aufzeichnungseinrichtung TDC)
verwendet wird, braucht dieser Effekt nicht berücksichtigt zu werden.
-
In manchen Fällen kann es ungenügend bzw.
zu wenige Proben über
eine Massenspektrumsspitze geben, um ihr Zentrum genau zu bestimmen.
Dieser Fehler sollte Idealerweise minimiert werden. Falls er jedoch
erheblich ist, könnte
er vorzugsweise in eine endgültige
Quantifizierung des Gesamtfehlers aufgenommen werden.
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Wenn die Masse auf weniger als 1/1000
einer Masseneinheit (gemeinhin als ein Millidalton (mDa) bezeichnet)
gemessen wird, ist es wichtig, daß Berechnungen ausgeführt werden
und mit einer geeigneten Anzahl von Dezimalstellen angegeben werden,
um unnötige
Rundungsfehler zu vermeiden. Falls beispielsweise eine Massenmessung
eines Ions mit einem Masse-Ladungs-Verhältnis von 50 ausgeführt wird
und das Ergebnis auf vier Dezimalstellen gerundet wird, beträgt der mögliche Fehler
infolge dieses Rundens 50,0000 ± 0,00005. In Teile je Million
(ppm) ausgedrückt,
ist dies 50 ± 1
ppm.
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Beim Kalibrieren wird eine Referenzverbindung
oder eine Mischung von Referenzverbindungen eingeleitet, woraus
sich Massenspektrumsspitzen ergeben, die genau bekannte elementare
Zusammensetzungen und damit genau bekannte Masse-Ladungs-Verhältnisse
aufweisen. Der experimentell gemessene Wert des Masse-Ladungs-Verhältnisses
für jede
der Kalibrierungsspitzen wird dann mit den bekannten Referenzwerten
des Masse-Ladungs-Verhältnisses
verglichen, und eine geeignete Kalibrierfunktion oder geeignete
Kalibrierfunktionen können
dann auf folgende experimentelle Daten angewendet werden. Die Kalibrierfunktion gewährleistet,
daß eine
unbekannte Probe so weit wie möglich
richtig kalibriert wird. Der Zweck dieser Kalibrierfunktion besteht
darin, den gemessenen Wert des Masse-Ladungs-Verhältnisses
von Referenzionen so dicht wie möglich
gegen die theoretische Masse der Referenzverbindung einzustellen.
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Solange statistische Fehler gering
sind, kompensiert diese Prozedur alle vorhandenen systematischen Fehler.
Systematische Fehler bei Massenmessungen sind Verschiebungen des
Meßwerts,
welche unabhängig davon
gleich bleiben, wie oft die Messung wiederholt wird. Alle nach dem
Kalibrieren verbleibenden Restfehler können als zufällige Fehler
behandelt werden.
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Idealerweise sollte während des
Kalibrierens ein ausreichendes Signal erfaßt werden, so daß der statistische
Fehler infolge einer ungenügenden
Anzahl von Ionen vernachlässigbar
ist. Dies ist jedoch möglicherweise
nicht immer möglich.
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Anhand der vorstehend entwickelten
statistischen Ausdrücke
ist es möglich,
jeder Spitze bei der Kalibrierung einen Wert der Zentroid-Standardabweichung
bzw. der Standardabweichung des Massenzentrums zuzuweisen. Dieser
kann verwendet werden, um eine geeignete Gewichtung auf jeden Wert
des Masse-Ladungs-Verhältnisses
anzuwenden, wenn eine Kalibrierfunktion oder Kalibrierfunktionen
an die Kalibrierungsdaten angepaßt werden. Diese Informationen
können
verwendet werden, um vorherzusagen, wie Fehler infolge der Statistik
der anfänglichen
Kalibrierung die Unbestimmtheit der endgültigen Analytmassenmessung
beeinflussen. Dies wird weiter mit Bezug auf die 3 – 5
erläutert.
-
3 zeigt
ein unkalibriertes Fragmentionen-Massenspektrum über dem Masse-Ladungs-Verhältnisbereich
von 300 – 620,
das sich aus einer Referenzverbindung Perfluortributylamin (PFTBA)
ergibt, das unter Verwendung einer im positiven Innenmodus betriebenen
Elektronenstoß-Ionenquelle
("EI-Ionenquelle") erhalten wurde.
Die Ionen wurden unter Verwendung eines Querbeschleunigungs-Flugzeit-Massenanalysators analysiert.
PFTBA ist ein übliches
Referenzmaterial für
Elektronenstoß-Massenspektrometriestudien.
Als Ergebnis des Ionisationsprozesses wurde das Molekülion mit
einem nominellen Masse-Ladungs-Verhältnis von 671 in eine Anzahl
unterschiedlicher Fragmentionen mit unterschiedlichen Masse-Ladungs-Verhältnissen
fragmentiert. Das Molekülion
läßt sich
daher nicht in dem sich ergebenden Fragmentationsmassenspektrum
beobachten, von dem ein Abschnitt in 3 dargestellt
ist.
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Bei Querbeschleunigungs-Flugzeit-Massenanalysatoren
ist der Wert des Masse-Ladungs-Verhältnisses proportional zum Quadrat
der Flugzeit der Ionen in einem Drift- oder Flugbereich des Massenanalysators. Durch
Vergleichen der Wurzel der Flugzeit eines Referenzions mit dem bekannten
Masse-Ladungs-Verhältnis des
Referenzions kann eine Beziehung zwischen der Flugzeit und dem Masse-Ladungs-Verhältnis festgelegt werden.
Diese Beziehung kann dann verwendet werden, um unter Verwendung
eines Verfahrens gewichteter kleinster Quadrate einen Kalibrierausdruck
zu erzeugen, der auf einem polynomialen Ausdruck dritter Ordnung beruht.
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4 zeigt
die Restfehler nach der Erzeugung eines solchen Kalibrierausdrucks
auf der Grundlage einer verhältnismäßig kleinen
Datenmenge. In 4 gibt
die x-Achse die
berechneten Masse-Ladungs-Verhältnisse
verschiedener Fragmentionen an, die von PFTBA auf der Grundlage
seiner bekannten empirischen Formel abgeleitet wurden. Die y-Achse
stellt die Differenz zwischen dem kalibrierten Masse-Ladungs-Verhältnis der
Fragmentionen und den bekannten Referenzwerten des Masse-Ladungs-Verhältnisses
nach dem Ausführen
der Kalibrierung dar. Auf der Achse ist der Fehler in Teilen je
Million (ppm) dargestellt. Die vertikalen Linien stellen ± 2σc dar,
wobei σc die statistische Unbestimmtheit der Spitzenzentrumsbestimmung
in ppm ist. Diese Fehlerbalken stellen die berechnete Streuung dar,
die für
den mitgeteilten Masse-Ladungs-Verhältniswert
von wiederholten Messungen jedes Kalibrierungspunkts innerhalb einer
Vertrauensgrenze von 95 erwartet werden könnte. Die Fehlerbalken sind
umgekehrt proportional zur Wurzel der Intensität.
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5 zeigt
eine ähnliche
Darstellung, die jedoch unter Verwendung eines viel größeren Datensatzes erhalten
wurde. Die Fehlerbalken sind sehr klein, sie sind aber dennoch vorhanden,
und der Gesamtfehler ist nun über
den ganzen Bereich kleiner als ±1 ppm. Die Abweichung der
Kalibrierergebnisse vom Berechnungsergebnis spiegelt ein Restelement
des systematischen Fehlers wider. Dieser Fehler kann weiter reduziert
werden, indem ein polynomialer Ausdruck höherer Ordnung oder ein alternatives
Kurvenanpaßverfahren
verwendet wird.
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Die in den 4 und 5 dargestellten
Ergebnisse wurden beim selben experimentellen Durchgang aufgenommen.
PFTBA wurde fortlaufend in die Ionenquelle eingebracht, und Massenspektren
wurden bei einer Rate von einem Massenspektrum je Sekunde aufgenommen.
Daten von mehreren Massenspektren wurden vor dem Kalibrieren gemittelt. 4 zeigt den Fehler für eine Mittelung über 20 s
einer Datensammlung, während 5 den Fehler für eine Mittelung über 30 Minuten
einer Datensammlung zeigt. Die in 5 dargestellten
Ergebnisse stellen daher einen Datensatz dar, der in etwa das 90Fache
des in 4 verwendeten
Datensatzes ist. Die Fehlerbalken, die auf Ionenstatistiken allein
beruhen, sind in 5 etwa
um das 9,5 Fache (Wurzel von 90) kleiner als in 4.
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Es ist in 4 ersichtlich, daß der Fehler infolge der Statistik
innerhalb der Kalibrierung wegen der Änderung der Signalintensität für verschiedene
Massenbereiche variiert. Die Fehler werden in diesem Fall durch
den berechneten statistischen Fehler an jedem Datenpunkt dominiert.
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In dem spezifischen Beispiel des
Kalibrierens eines Flugzeit-Massenspektrometers wurden Koeffizienten
eines Polynoms dritter Ordnung der Form
-
-
berechnet, wobei Meref(i)
der berechnete Masse-Ladungs-Verhältniswert
der Referenzspitze i auf der Grundlage der bekannten empirischen
Formel ist und Mest(i) der Masse-Ladungs-Verhältniswert
der vor dem Kalibrieren aufgezeichneten Referenzspitze i ist.
-
Beim Verfahren wird die Summe der
quadrierten Differenz zwischen den geschätzten Masse-Ladungs-Verhältniswerten
Mest(i) und des durch die berechnete statistische
Varianz σc(i)
2 jeder geschätzten Messung
berechneten Masse-Ladungs-Verhältniswerts
des Referenzmaterials Mref(i) minimiert,
wobei i ein Index ist, der einzelne Punkte bei der Kalibrierung
bezeichnet und N die Gesamtzahl der Punkte bei der Kalibrierung ist.
Diese Summe wird durch das Symbol χ2 bezeichnet:
-
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Die Koeffizienten der Polynomfunktion
werden angepaßt,
um den niedrigsten Wert von χ2 zu erhalten. Der χ2-Wert
ergibt eine Gesamtschätzung
der Güte
der Anpassung des Kalibrierausdrucks und kann zum Bereitstellen
grober Annahme- oder Ablehnungskriterien für eine gegebene Kalibrierung
verwendet werden.
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Andere Tests zur Güte der Anpassung
können
an diesem Datentyp, abhängig
von der Anzahl der Kalibrierpunkte und vom verfolgten Kalibrieransatz,
ausgeführt
werden. Im Prinzip können
auch andere Verfahren zum Ablehnen oder zur Annahme der Kalibrierung
verwendet werden.
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Bei Verwendung des vorstehend erwähnten Verfahrens
der Anpassung nach der Methode der kleinsten Quadrate kann die Varianz
der berechneten Koeffizienten in dem polynomialen Ausdruck zusammen
mit der Kovarianz berechnet werden. Diese Informationen können zum
Berechnen der Varianz und damit der Standardabweichung einer Messung
jedes Masse-Ladungs-Verhältnisses
innerhalb des Masse-Ladungs-Verhältnisbereichs
dieser Kalibrierung verwendet werden. Diese Standardabweichung kann
mit anderen statistischen Informationen kombiniert werden, um einen
geschätzten
Gesamtfehler in einer folgenden Messung zu erhalten.
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Wenngleich beim vorstehend beschriebenen
Kalibrierverfahren ein Polynom n-ter Ordnung nach der Methode kleinster
Quadrate verwendet wird, können
auch andere Kalibrierschemata eingesetzt werden, wie beispielsweise
eine nichtlineare und lineare Regression und Splines. Diese können für bestimmte
Datentypen oder Massenanalysatoren besser geeignet sein. Es ist
in jedem Fall möglich,
Informationen über
den vorhergesagten Fehler bei speziellen werten des Masse-Ladungs-Verhältnisses
auf der Grundlage der Statistik der einzelnen Kalibrierspitzen zu
entnehmen.
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Es gibt viele mögliche Quellen systematischer
Fehler bei der Massenmessung. Viele dieser Verschiebungen sind jedoch
während
einer Messung konstant und können
durch sorgfältiges
Charakterisieren des Systems aus dem Endergebnis entfernt werden.
Diese Charakterisierung oder Kalibrierung ist wesentlich, um zu
gewährleisten,
daß die
nachfolgende Messung so genau wie möglich ist. Falls ein systematischer
Fehler identifiziert wird, der nicht quantifiziert werden kann,
kann keine zuverlässige
Schätzung
der Gesamtgenauigkeit gegeben werden.
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Einige Quellen systematischer Fehler
sind im Laufe der Messung möglicherweise
nicht konstant oder können
während
der Kalibrierung nicht genau vorhergesagt und korrigiert werden.
Ein Beispiel hierfür
ist eine nicht aufgelöste
Masseninterferenz.
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6 zeigt
ein Massenspektrum, bei dem angenommen wird, daß der statistische Fehler vernachlässigbar
ist. Es sind zwei Massenspitzen dargestellt, die zwei verschiedenen
Ionenspezies entsprechen. Es wird angenommen, daß die zwei Massenspitzen eine
Gaußverteilung
aufweisen. Die erste Massenspitze P1 hat einen mittleren Masse-Ladungs-Verhältniswert
von M1. Die zweite Massenspitze P2 hat einen mittleren Masse-Ladungs-Verhältniswert
von M2. Die Intensität
der zweiten Spitze P2 ist auf die Hälfte derjenigen der ersten Massenspitze
P1 gelegt. Beide Massenspitzen P1, P2 haben eine Halbwertsbreite δM von 0,05
Masseneinheiten. Die Massenauflösung
beträgt
daher 10000 (FWHM-Definition). In dem in 6 dargestellten speziellen Beispiel ist
M1 500,0000 und M2 500,1500, so daß die Trennung zwischen M1
und M2 0,15 Masseneinheiten entspricht. Es ist klar, daß die Auflösung 10000
mehr als ausreicht, um die zwei verschiedenen Spitzen P1, P2 zu
trennen und um eine genaue Bestimmung des Mittelwerts der Spitzen
M1, M2 zu ermöglichen.
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7 zeigt
ein Szenario, bei dem die Trennung zwischen den beiden verschiedenen
Massenspitzen P1, P2 von 0,15 Masseneinheiten auf nur 0,05 Masseneinheiten
verringert wurde, wobei M1 beispielsweise 500,0000 ist, M2 jedoch
nun 500,0500 ist. Es ist ersichtlich, daß die beiden Massenspitzen
P1, P2 nun nicht aufgelöst
werden können.
Die sich ergebende fett dargestellte einzige asymmetrische Massenspitze
hat einen mittleren Masse-Ladungs-Verhältniswert Mr von 500,0167.
Die erste Massenspitze P1 kann ein Analytion sein, das gemessen
werden soll, während
die zweite Massenspitze P2 ein unerwartetes nicht aufgelöstes Hintergrund-
oder Interferenzion sein kann. Demgemäß hat die Messung des Masse-Ladungs-Verhältnisses
der ersten Massenspitze P1 (des Analyts) einen Fehler EM1,
wobei
-
-
In dem dargestellten und in bezug
auf 7 beschriebenen
spezifischen Beispiel ist der Fehler E 0,0167 da ( 3 3 , 4 ppm).
-
Masseninterferenzeffekte, die systematische
Fehler hervorrufen, können
durch Untersuchen der Form der Massenspektrumsspitze, verglichen
mit einem idealisierten Modell der erwarteten Spitzenform bei einem bestimmten
Masse-Ladungs-Verhältniswert,
ersannt und in manchen Fällen
näherungsweise
quantifiziert werden. Diese ideale Spitzenform kann anhand derjenigen
von Standard-Referenzspitzen vor einer Massenmessung chaeakterisiert
werden. In manchen Fällen
kann eine Gaußsche
Spitzenform angenommen werden. Falls die Spitzenform oder -breite
von einem vorgegebenen Kriterium abweicht, ist die Genauigkeit der
Messung dieses Masse-Ladungs-Verhältniswerts gering. Der Grad,
bis zu dem dieser Effekt genau quantiziert werden kann, hängt von
der Kompliziertheit des verwendeten Spitzendetektionsalgorithmus
ab.
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Eine andere Quelle systematischer
Fehler kann sich ergeben, wenn die aufgezeichnete Signalintensität den Arbeitsbereich
einer Signalverstärkungs-
und/oder einer Detektionsvorrichtung übersteigt. Bei bestimmten Massenanalysatoren
kann eine Massenmeßgenauigkeit
auch durch eine Raumladungsabstoßung innerhalb des Massenanalysators
selbst bewirkt werden. Diese Effekte können zu Verschiebungen im aufgezeichneten
Masse-Ladungs-Verhältnis,
beispielsweise infolge von Verzerrungen der Form der Massenspektrumsspitze
mit zunehmender Intensität,
führen.
Die Eigenschaften des jeweiligen Massenanalysators und der verwendeten
Detektionselektronik sollten Idealerweise vor der Messung festgestellt
werden und die Obergrenze des Bereichs, bei dem eine geeignete Messung
der Massengenauigkeit mitgeteilt werden kann, sollte herausgefunden
werden.
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Eine zusätzliche Quelle systematischer
Fehler kann sich aus einer Änderung
der Bedingungen, unter denen das Massenspektrometer arbeitet, in
bezug auf jene Bedingungen, die existierten, als das System kalibriert
wurde, ergeben. Falls ein Systemparameter geändert wurde, der dazu führt, daß die Kalibrierung
ungültig wird,
ist die endgültige
Massenmessung fehlerhaft. Diese Situation kann beispielsweise infolge
eines Benutzereingriffs, des Versagens einer Leistungsversorgung,
Interferenz von einer externen Quelle elektromagnetischer Strahlung
oder einer durch Umgebungstemperaturänderungen hervorgerufenen Massendrift
auftreten. Der Zeitraum, der zwischen dem Ausführen oder Prüfen einer
Kalibrierung unter Verwendung einer geeigneten Referenzverbindung
und dem Berichten über
eine Massenmessung verstrichen ist, wird vorzugsweise überwacht.
Je länger
dieser Zeitraum wird, umso geringer ist vorzugsweise die Genauigkeit,
die der endgültigen Messung
zugewiesen wird.
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Wenngleich der Fehler in der endgültigen Messung
möglicherweise
nicht leicht quantifizierbar ist, ist es wichtig, daß Anstrengungen
unternommen werden, diese Situation zu erkennen und eine allgemeine
Unbestimmtheit der Genauigkeit mit jeder präsentierten Messung zu reflektieren.
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Um einen Gesamtwert für die Genauigkeit
einer einzelnen Messung zu bestimmen, können mögliche Fehler (vorstehend beschrieben),
die sich bei jedem Schritt beim Massenmeßprozeß ergeben, vorzugsweise untersucht
werden.
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Bei der Instrumentenkalibrierprozedur
aufgezeichnete Fehler wurden vorstehend beschrieben. Kalibrierungen
werden im allgemeinen einige Zeit vor dem Ausführen einer Massenmessung eines
Analyten vorgenommen. Infolge der Empfindlichkeit von Leistungsversorgungen
für Temperaturdrifts
und die thermische Ausdehnung der Komponenten und Materialien, die
bei der Konstruktion von Massenanalysatoren verwendet werden, ist
es erforderlich, diese Drift im Laufe der Zeit zu erkennen und zu
korrigieren.
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Um zu gewährleisten, daß kleineren
Instrumentendrifts Rechnung getragen wird, wenn eine Massenmessung
vorgenommen wird, kann gleichzeitig mit dem Ausführen einer Messung oder innerhalb
eines kurzen Zeitraums vor oder nach dieser eine interne Referenzverbindung
eingebracht werden. Dies ermöglicht
es nicht nur, daß der
Kalibrierausdruck in bezug auf kleine Änderungen angepaßt wird,
sondern es wird dadurch auch eine interne Prüfung der Stabilität des Systems
bereitgestellt. In einem Flugzeit-Massenspektrometer kann beispielsweise
eine Einzelpunkt-Massenkorrektur vorgenommen werden. Es wird ein
Referenzmaterial eingeleitet, und das gemessene Masse-Ladungs-Verhältnis einer
sich von diesem Referenzmaterial ergebenden einzelnen Massenspektrumsspitze
wird vorzugsweise während
des Experiments überwacht.
Die empirische Formel und damit das berechnete Masse-Ladungs-Verhältnis für den internen
Kalibrierungsstoff ist bekannt. Änderungen
der Gesamtverstärkung
des Kalibrierausdrucks können
von Massenspektrum zu Massenspektrum vorgenommen werden. Falls mehr
als eine interne Referenzspitze vorhanden ist, können komplexere Änderungen
des gesamten Kalibrierausdrucks, einschließlich einer Korrektur einer
Offsetdrift, vorgenommen werden.
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Ein Fehler in der Bestimmung des
Masse-Ladungs-Verhältniswerts
der internen Referenz führt
zu einem Fehler in der Massenmessung des Analyts. Alle vorstehend
beschriebenen Fehlerquellen sollten vorzugsweise für die Messung
des internen Referenz-Masse-Ladungs-Verhältnisses geschätzt werden.
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Bei Techniken, bei denen das sekundäre Referenzmaterial
genau zur gleichen Zeit wie die Analytverbindung eingeleitet wird,
kann eine Masseninterferenz von Hintergrundspitzen oder von Analytspitzen
auftreten. Bei chromatographischen Techniken ändert sich die Intensität der Analytverbindung
im Laufe der Zeit, wenn eine chromatographische Spitze eluiert.
Die interne Referenzverbindung bleibt jedoch bei einer im wesentlichen
konstanten Intensität.
Auf der Grundlage der Intensität
und der Auflösung
der internen Referenzspitze kann die erwartete kurzzeitige Streuung
des gemessenen Masse-Ladungs- Verhältniswerts
hierfür
berechnet werden. Falls sich der Masse-Ladungs-Verhältniswert
der internen Referenzspitze um erheblich mehr als die berechnete
kurzfristige statistische Streuung ändert, ist es wahrscheinlich,
daß eine
Masseninterferenz bei der internen Referenzspitze aufgetreten ist.
Dies könnte
auf eine Masseninterferenz infolge des Eluierens der Analytverbindung
oder infolge des Eluierens einer Verunreinigungsverbindung, die
nicht in Beziehung zum Analyten steht, zurückzuführen sein. Alternativ kann
die Verschiebung auf eine Instrumentenparameteränderung, das Versagen einer
Leistungsversorgung oder eine Interferenz von einer externen Quelle
elektromagnetischer Strahlung zurückzuführen sein. Falls diese Verschiebung
größer als
die statistische Streuung der internen Referenzmessung ist, kann
der sich ergebende Fehler in der Genauigkeit der Analytspitze geschätzt und angegeben
werden. Es können
Anstrengungen unternommen werden, um zwischen einer durch eine interne Referenz
korrigierten Langzeitdrift und einer systematische Meßfehler
hervorrufenden kurzzeitigen Instabilität zu unterscheiden. Diese Massenverschiebung
kann charakteristisch in einer ähnlichen
Zeitskala wie die Elutionsbreite der chromatographischen Spitze
auftreten.
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Vorzugsweise sollten alle vorstehend
beschriebenen Quellen statistischer und möglicher systematischer Fehler
für die
Analytspitzenmessung geschätzt
werden.
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Zusätzlich werden vorzugsweise
während
des Zeitraums der chromatographischen Elution unter Verwendung chromatographischer
Trenntechniken mehrere Massenmessungen der Analytspitze vorgenommen. Diese
werden anschließend
Bemittelt und als ein endgültig
mitgeteiltes Masse-Ladungs- Verhältnis präsentiert. Es
wird erwartet, daß die
individuellen Messungen über
die chromatographische Spitze auf der Grundlage ihrer individuellen
Intensitäten
eine statistische Schwankung aufweisen. Falls ein Satz von Massenmessungen
von einer Spitze einer eluierenden Verbindung, verglichen mit dem,
was erwartet wird, eine außergewöhnlich große Wertespanne
(σ) aufweist,
kann hierdurch das Vorhandensein einer Interferenz von gemeinsam
eluierenden oder teilweise gemeinsam eluierenden Verbindungen angegeben
werden. In diesen Situationen kann keine zuverlässige Schätzung der Genauigkeit angegeben
werden.
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Falls alle vorstehend angegebenen
berechneten Fehler in gemeinsamen Einheiten, beispielsweise Masseneinheiten
oder Teilen je Million (ppm) im Masse-Ladungs-Verhältnis bestimmt
werden, können
die einzelnen Fehler im Quadrat addiert werden, um eine Gesamtschätzung der
einer einzelnen Massenmessung zugeordneten Fehler zu erhalten:
-
-
wobei σ1 bis σn die
für jeden
Beitrag zum statistischen Fehler berechneten Standardabweichungen darstellen
und σT die gesamte berechnete Standardabweichung
bei der Messung des Masse-Ladungs-Verhältniswerts des Analytions ist.
-
Die geschätzte Genauigkeit der Messung
des Masse-Ladungs-Verhältnisses
wird vorzugsweise aufgezeichnet und wahlweise mit jeder in einem
Massenspektrum angezeigten oder aufgelisteten Messung des Masse-Ladungs-Verhältnisses
präsentiert.
Der vorstehend erwähnte
Wert stellt eine Streuung in Vielfachen von ± σT um
den Mittelwert dar. Auf der Grundlage einer Gaußverteilung kann das Vertrauen
in die dargestellte Messung für
verschiedene Vielfache von ± σT ausgedrückt werden.
Die nachstehende Tabelle gibt einige von einer Gaußverteilung
abgeleitete gemeinsame Vertrauensgrenzen an.
-
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Es kann beispielsweise ein Wert von ± 2,5σT angegeben
werden, der ein Vertrauensniveau von 98,76 % darstellt. Dieser Wert
kann als eine Angabe innerhalb eines Massenspektrums oder einer
Massenspektrumsliste erscheinen und/oder in die Ausgabe elementarer
Verbindungsberechnungsergebnisse aufgenommen werden.
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Die Genauigkeit der Messung kann
auch durch automatisches Festlegen der Anzahl der Dezimalstellen
für eine
Angabe des Masse-Ladungs-Verhältnisses
angegeben werden, die dazu dienen, die berechnete Vertrauensgrenze
widerzuspiegeln.
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Es ist wichtig, keinen zu hohen Genauigkeitswert
anzugeben, insbesondere wenn das minimale ppm-Fenster, das zur Berechnung
vorgeschlagener möglicher
Elementverteilungen verwendet wird, beschränkt wird. Situationen, in denen
nicht genügend
Daten verfügbar
sind, um eine aussagekräftige
Schätzung des
Gesamtfehlers bei der Massenmessung zu berechnen, sollten bestimmt
werden. Bei der bevorzugten Ausführungsform
wird eine Schätzung
des berechneten Fehlers vorzugsweise nur angezeigt, wenn eine interne Referenzverbindung
während
der Messung vorhanden war oder eine Korrektur innerhalb eines annehmbaren Zeitraums
vorgenommen wurde.
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Die während der Messung verwendete
Massenkalibrierung sollte gültig
sein. Die Kriterien, die die Gültigkeit
der Kalibrierung festlegen, sollten für ein individuelles Massenspektrometer
festgelegt werden. Diese Kriterien umfassen Änderungen an kritischen Instrumentenparametern,
welche die Kalibrierung beeinflussen könnten, oder einen Fall, in
dem seit dem Ausführen
der Kalibrierung ein unannehmbar langer Zeitraum verstrichen ist.
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Die 8 und 9 veranschaulichen das bevorzugte
Verfahren, das auf die genaue Massenmessung einer Mischung unter
Verwendung einer Elektrosprayionisation (ESI) ionisierter Polyethylenglycole
angewendet wird. Die sich ergebenden Ionen wurden unter Verwendung
eines Querbeschleunigungs-Flugzeit-Massenspektrometers analysiert. 8 zeigt die Restfehler nach
der Kalibrierung. Die x-Achse
stellt den berechneten Masse-Ladungs-Verhältniswert der Kalibrierspitzen
auf der Grundlage ihrer bekannten empirischen Formel dar. Die y-Achse
stellt die Differenz zwischen den kalibrierten Masse-Ladungs-Verhältniswerten
und den bekannten Referenz-Masse-Ladungs-Verhältniswerten nach dem Ausführen der
Kalibrierung dar. Die y-Achse ist in Teile-je-Million-Fehlereinheiten
(ppm) dargestellt. Die vertikalen Linien stellen ± 2σc dar,
wobei σc die statistische Unbestimmtheit der Bestimmung
des Spitzenzentrums in ppm ist. Die Fehlerbalken stellen die berechnete
Streuung dar, die anhand des mitgeteilten Masse-Ladungs-Verhältnisses von wiederholten Messungen jedes
Kalibrierpunkts innerhalb einer 95-%-Vertrauensgrenze erwartet werden
konnte. Die gepunkteten Linien stellen vorhergesagte 95-%-Vertrauensgrenzen
für aufeinanderfolgende
Messungen innerhalb des Masse-Ladungs-Verhältnisbereichs der Kalibrierung
dar. Diese Grenzen wurden auf der Grundlage der Varianz und Kovarianz
berechnet, die unter Verwendung einer gewichteten linearen Regression
dritter Ordnung nach der Methode der kleinsten Quadrate berechnet
wurden.
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9 zeigt
ein Massenspektrum gemäß der bevorzugten
Ausführungsform
der Mischung nach der Kalibrierung unter Verwendung eines Ausdrucks,
der von der in 8 dargestellten
Kalibrierung abgeleitet wurde. Das Ion mit einem Masse-Ladungs-Verhältnis von
745,41977 wurde als eine interne, sekundäre Einzelpunkt-Referenzkorrektur
verwendet, und es ist daher für
dieses bestimmte Ion kein Fehlerband angegeben.
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Die vorhergesagten Fehler für jede Messung
des Masse-Ladungs-Verhältnisses
wurden kombiniert, um einen Gesamtvertrauensbereich von 95 % für jede Messung
bereitzustellen. Die in dem in 9 dargestellten
Massenspektrum gezeigten Masse-Ladungs-Verhältniswerte sind mit den vorhergesagten
95-%-Vertrauensbereichen versehen und auch auf drei Dezimalstellen
gerundet, um die vorhergesagte Genauigkeit der Messungen widerzuspiegeln.
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Wenngleich die vorliegende Erfindung
mit Bezug auf bevorzugte Ausführungsformen
beschrieben wurde, werden Fachleute verstehen, daß verschiedene Änderungen
an der Form und den Einzelheiten vorgenommen werden können, ohne
von dem in den anliegenden Ansprüchen
dargelegten Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.