DE202004002242U1

DE202004002242U1 - Nährmittelkörper

Info

Publication number: DE202004002242U1
Application number: DE202004002242U
Authority: DE
Original assignee: MOCKEN HANS
Current assignee: MOCKEN HANS
Priority date: 2004-02-13
Filing date: 2004-02-13
Publication date: 2004-04-08
Anticipated expiration: 2014-02-14

Abstract

Nährmittelkörper hergestellt aus gemahlenen, stärkehaltigen Getreidekörnern (4), wie Reis, Mais, Roggen oder Weizen, gekennzeichnet durch den Aufbau aus extrudiertem, nur durch Stärke verklebtem Getreidekörnerbrei (8).

Description

Die Erfindung betrifft einen Nährmittelkörper hergestellt aus gemahlenen, stärkehaltigen Getreidekörnern, wie Reis, Mais, Roggen oder Weizen.
Für den Verzehr werden Getreidekörner seit Urzeiten auf sehr unterschiedliche Weise mechanisch und thermisch behandelt und/oder mit anderen Lebensmitteln gemischt. Auf diese Weise lassen sich auch Leckereien, seien sie süß oder salzig, herstellen, die beliebt sind, aber wegen ihres hohen Nährwerts als ungesund gelten. Das gilt übrigens in gleicher Weise für Mensch und Tier, insbesondere auch für Haustiere.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Leckerei zu schaffen, die man mit Vergnügen knabbern kann, ohne gleich die Fettleibigkeit zu fördern.
Die erfindungsgemäße Lösung wird für den eingangs genannten Nährmittelkörper im Kennzeichen des Anspruchs 1 beschrieben. Einige Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen angegeben.
Vorzugsweise ist der erfindungsgemäße, aus gemahlenen, stärkehaltigen Getreidekörnern, wie Reis, Mais, Roggen oder Weizen, bestehende Nährmittelkörper gekennzeichnet durch den Aufbau aus extrudiertem, nur durch Stärke verklebtem Getreidekörnerbrei. Durch die Erfindung wird also ein Nährmittelkörper geschaffen, der neben Ballaststoffen praktisch nur Stärke enthält. Ein solches Produkt ist in dieser reinen Form, speziell wenn es aus Reis hergestellt ist, für den menschlichen Verzehr nicht nur gut geeignet sondern auch schmackhaft. Selbst wenn erfindungsgemäß hergestellte Nährmittelkörper mit dünnem Schokoladen- oder Zuckerguß oder einem sonstigen Geschmacksverstärker überzogen werden, ist der Nährwert noch so gering, daß man das Produkt ohne Reue zwischendurch knabbern kann. Anstelle von Reis können auch andere stärkehaltige Getreidekörner zum Herstellen des erfindungsgemäßen Nährmittelkörpers herangezogen werden. Das gilt speziell, wenn erfindungsgemäßes Tierfutter produziert werden soll.
Im Rahmen der Erfindung wird es bevorzugt, die Nährmittelkörper ausschließlich mit der körpereigenen Stärke der jeweils herangezogenen Getreidekörner herzustellen. Bei der Produktion sollen die stärkehaltigen Getreidekörner zu einem Getreidebrei (mit einer durch das Mahlwerk bestimmten Körnung bzw. Partikelgröße) gemahlen und gepreßt sowie durch das Mahlen und Pressen selbst erhitzt werden. Der hochkomprimierte erhitzte Brei wird dann durch eine Extrusionsdüse hindurch aus dem Druckraum herausgepreßt, so daß der auf den Brei wirkende Druck schlagartig auf Normaldruck abfällt. Beim Austreten aus der Extrusionsdüse entsteht ein Strang, der wegen des Druckabfalls durch Verpuffung bzw. schwammartige Aufblähung im ganzen Volumen einen erheblich größeren Querschnitt als die Extrusionsdüse erhält und mit entsprechend extrem geringer mittleren Dichte in der Umgebungsluft abkühlt und erhärtet. Bei dem relativ schnellen Abkühlen erhärtet die Stärke und verbindet die Partikel des Getreidekörperbreis zu einem zusammenhängenden Körper bzw. Strang. Der Strang kann je nach Wunsch zum Bilden mehr oder weniger langer Stücke, zum Beispiel in Form von Stäbchen oder Bällchen, unterteilt werden, welche im Wesentlichen aus den locker (mit Lufteinschlüssen) durch Stärke verklebten Breipartikeln bestehen. Wenn man in die Extrusionsdüse einen axialen Stift setzt, entsteht ein hohler bzw. rohrförmiger Strang.
In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Nährmittelkörper ausschließlich unter Verwendung von Getreidekörnern einer Sorte, zum Beispiel Reis, hergestellt. Gegebenenfalls werden die Getreidekörner ohne jede Zutat, also auch trocken, in die Extrusionspresse gegeben. Dort erfolgt die Verarbeitung, wie angege ben, rein mechanisch und im Allgemeinen ohne Fremdwärme. Wenn die Verklebung mit Hilfe der körpereigenen Stärke des Getreidekörnerbreis einmal nicht ausreichen sollte, speziell wenn rohr- bzw. nudelförmige Stränge hergestellt werden sollen, kann Fremdstärke, insbesondere Kartoffelstärke, hinzugefügt werden. Die erforderliche Menge an Fremdstärke läßt sich im Einzelfall leicht in wenigen Versuchen feststellen. Die Verwendung von Fremdstärke ist aber ein Sonderfall, der beispielsweise angewendet werden kann, wenn die Röhrchen mit anderen Lebensoder Genußmitteln oder mit Medikamenten, letztes beispielsweise bei Anwendung für Tiernahrung, gefüllt werden sollen.
Der erfindungsgemäße Nährmittelkörper ist in seiner geometrischen Form gekennzeichnet durch eine durch Extrudieren entstandene zusammenhängende Explosionsform. Es handelt sich also um auf dem ganzen Querschnitt bzw. dem ganzen Volumen in dessen einzelnen Elementen bzw. Breipartikeln aufgeblähte Körper von oft bizarrer Außenform. Letztere kann man als amorph im Sinne von form-oder gestaltlos bezeichnen.
Anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen werden Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigen
1 eine Prinzipzeichnung einer Vorrichtung zum Herstellen erfindungsgemäßer Nährmittelkörper in Bällchenform;
2 eine Abwandlung der Vorrichtung nach 1 zum Herstellen erfindungsgemäßer Nährmittelkörper in Röhrchenform; und
3 und 4 Beispiele von erfindungsgemäßen Nährmittelkörpern.
1 zeigt eine insgesamt mit 1 bezeichnete Extrusionspresse mit Antriebsmotor 2 und Einfülltrichter 3 für Getreidekörner 4, einem symbolisch dargestellten Mahl-und Preßwerk 5 und einer Extrusionsdüse 6 zum Herstellen eines in seinem Volumen durch inneres Aufblähen seiner Elemente bzw. Breipartikel gelockerten Strangs 7, welcher ausschließlich aus durch Stärke verklebtem Getreidekörnerbrei 8 gebildet bzw. zusammengehalten ist. An dem dem Einfülltrichter 3 gegenüberliegenden Ausgangsende des Mahl- und Preßwerks 5 wird der dorthin geförderte, durch das Mahlen und Pressen selbst erhitzte Getreidekörnerbrei 8 durch die Extrusionsdüse 5 nach außen gepreßt, so daß er sich dort schlagartig auf Normaldruck entspannen und auf Umgebungstemperatur abkühlen kann.
Der Strang 7 kann mit Hilfe eines Schneidemessers 9 in einzelne Bällchen 10 (oder sonstige kleinere Teilchen) unterteilt werden. Die Teilchen können wegen ihres Zustandekommens durch innere Explosion bzw. Aufblähung als Puffbällchen, beispielsweise, wenn als Getreide Reis verwendet wird, als Puffreisbällchen bezeichnet werden. Die Bällchen 10 können in einem Behälter 11 gesammelt werden.
2 zeigt eine bis hin zur Extrusionsdüse 6 ganz ähnliche Konstruktion wie 1. In die Extrusionsdüse nach 1 wird jedoch ein Axialstab 12 gesetzt, der dafür Sorge trägt, daß der Strang 7 in Längsrichtung, das heißt im Wesentlichen parallel zu seiner Längsachse einen – im Wesentlichen wie bei einem Rohr – durchgehenden Hohlraum 13 erhält und der Strang ähnlich wie eine Rohrnudel aus der Extrusionsdüse 6 wächst. Auch in diesem Fall kann der Strang mit Hilfe eines Schneidemessers 9 in einzelne Röhrchen 14 aufgeteilt werden. Beispiele erfindungsgemäßer Bällchen 10 und Röhrchen 14 werden in 3 und 4 dargestellt. In den Hohlraum 13 jedes Röhrchens 14 nach 2 oder 4 kann ein anderes Nähr- bzw. Genußmittel oder ein Medikament 15 eingefüllt werden.

1: Extrusionspresse
2: Motor
3: Einfüllschacht
4: Getreidekörner
5: Mahl- und Preßwerk
6: Extrusionsdüse
7: Strang
8: Getreidekörnerbrei
9: Schneidemesser
10: Bällchen
11: Behälter
12: Axialstab
13: Hohlraum
14: Röhrchen
15: Medikament

Claims

Nährmittelkörper hergestellt aus gemahlenen, stärkehaltigen Getreidekörnern (4), wie Reis, Mais, Roggen oder Weizen, gekennzeichnet durch den Aufbau aus extrudiertem, nur durch Stärke verklebtem Getreidekörnerbrei (8).
Nährmittelkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verklebung ausschließlich durch die körpereigene Stärke der Getreidekörner (4).
Nährmittelkörper nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verklebung mit Hilfe der körpereigenen Stärke der Getreidekörner (4) und Fremdstärke, insbesondere Kartoffelstärke.
Nährmittelkörper nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine durch Extrudieren entstandene Explosionsform (3 oder 4).
Nährmittelkörper nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine aus Abschnitten eines Extrusionsstrangs (7) gebildete Bällchenform (10).
Nährmittelkörper nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichent durch aus Abschnitten einer Extrusionsröhre gebildete Röhrchen (14).
Nährmittelkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Röhrchen (14) mit anderen Lebens- oder Genußmitteln oder Medikamenten (15) gefüllt sind.