DE2019537C3 - Formmassen auf der Basis von Bitumen, Olefinpolymerisaten und Schwefel - Google Patents
Formmassen auf der Basis von Bitumen, Olefinpolymerisaten und SchwefelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Formmassen aus Bitumen, Olefinpolymerisaten und Schwefel, in die der Schwefel
mit Hilfe von Vulkanisationsbeschleunigern einvulkanisiert ist, und ein Verfahren zur Herstellung der
Formmassen.
Es ist schon vorgeschlagen worden. Formmassen aus Bitumen, Olefinpolymerisaten und Schwefel durch
Mischen der Komponenten bei Temperaturen zwischen 100 und 2000C herzustellen. Die Formmassen, die den
Schwefel in elementarer Form enthalten, haben den Nachteil, daß der Schwefel ausblüht und beim Erhitzen
der Forrumassen an der Luft zu Schwefeldioxid verbrennt. So muß man beispielsweise besondere
Sicherheitsmaßnahmen treffen, wenn man Folien, die aus diesen Formmassen bestehen, mit Hilfe von Heißluft
verschweißt.
Aus der deutschen Auslegeschrift 12 80 727 ist bekannt. Bitumen, ein Mineralaggregat, Schwefel,
wahlweise auch noch einen Füllstoff bei einer Temperatur zwischen 120 und 1600C miteinander zu
mischen. Liegt die Mischtemperatur oberhalb 1600C, so reagieren Bitumen und Schwefel zu unbrauchbaren
Produkten. Bekanntlich entsteht bei der Umsetzung von Bitumen mit Schwefel bei höheren Temperaturen unter
Schwefelwasserstoffentwicklung ein glasartig sprödes Produkt, vgl. H. Abraham, Asphalt und Allied
Substances, D. van Norstrand Co., New York, 1960. Band Il I, Seite 12.
Aufgabe der Erfindung war es, eine Formmasse aus Bitumen, Olefinpolymerisaten und Schwefel aufzuzeigen,
aus der Formteile hergestellt werden können, die eine höhere Reißfestigkeit und eine höhere Bruchdehnung
als Formteile aus den bekannten Formmassen haben. Formteile aus den erfindungsgemäßen Formmassen
sollen außerdem bei der Lagerung nicht miteinander verkleben, nicht mehr die Farbe des
Bitumens haben, geruchsfrei sein und kein Ausblühen von Schwefel zeigen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe gelöst wird mit Formmassen, bestehend aus (A) Bitumen, (B)
Olefinpolymerisaten im Gewichtsverhältnis 1 :0,05 bis 0,05 : 1 und (C) 0,5 bis 30 Gewichtsprozent Schwefel
sowie gegebenenfalls 2 bis 70 Gewichtsprozent Füllstoffe, bezogen auf (A) und (B) und/oder, bezogen
auf die Formmasse, 0,05 bis 50 Gewichtsprozent eines basischen Stoffes, wobei die Formmassen den Schwefel
mit Hilfe von 0,05 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die Komponenten (A) und (B), eines Vulkanisationsbeschleunigers
einvulkanisiert enthalten.
Bevorzugt enthalten die Formmassen als basischen Stoff Zement.
Die Formmassen werden vorteilhaft hergestellt, indem man Bitumen und Schwefel bei Temperaturen
zwischen 20 und 1600C mischt, das Olefinpolymerisat und einen Vulkanisationsbeschleuniger bei Temperaturen
zwischen 80 und 2500C zusetzt und die Mischung homogenisiert.
Besonders bevorzugt ist ein Verfahren zur Herstellung der Formmassen, indem man einer Mischung aus
Bitumen, Olefinpolymerisat und Schwefel bei Temperaturen zwischen 80 und 2500C einen Vulkanisationsbeschleuniger,
gegebenenfalls in Mischung mit Bitumen und/oder Olefinpolymerisat, zusetzt und die Mischung
homogenisiert.
Da bekanntlich geschwefeltes Bitumen, das etwa 10% Schwefel enthält, sehr spröde ist und bei Schockbcanspruchung
wie Glas splittert, war es überraschend, daß man durch Mischen des Bitumens, das Schwefel
einvulkanisiert enthält, mit Olefinpolymerisaten Formmassen erhält, deren Eigenschaften gegenüber denen
der bekannten Formmassen aus Bitumen und Olefinpolymerisaten sowie denen der nicht nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Formmassen aus Bitumen, Olefinpolymerisaten und Schwefel erheblich
verbessert sind. Die erfindungsgemäßen Formmassen sind z. B. seewasser- und ozonbeständiger als die
bekannten Formmassen und werden auch nach längerer UV-Bestrahlung nicht brüchig. Sie sind geruchlos,
schockfest und zeigen bei Bitumengehalten bis etwa 5 Gewichtsprozent und Temperaturen bis —400C keine
Kälteversprödung. Bei geringeren Bitumengehalten liegt der Temperaturwert für die Kälteversprödung
noch tiefer. Die erfindungsgomäß hergestellten Formmassen
ergeben beispielsweise Folien mit verbesserten Kstigkeitseigenschaften. Besonders hervorzuheben
sind die höheren Werte für die Reißfestigkeit bei gleichzeitiger Erhöhung der Werte für die Bruchdehnung
gegenüber den bekannten Formmassen. Dieser Befund war nicht vorhersehbar, weil bekanntlich die
Reißfestigkeit des Polyäthylens durch Vernetzung erhöht werden kann, wobei gleichzeitig die Bruchdehnung
abfällt. Die erfindungsgemäßen Formmassen sind flexibler als Mischungen aus Bitumen und Olefinpolymerisaten.
Für die erfindungsgemäßen Stoffmischungen sind alle
handelsüblichen natürlichen und synthetischen Bitumensorten und auch luft- und/oder wasserdampfgebla
sene Bitumensorten geeignet. Die hier vorzugsweise zur Anwendung kommenden Bitumensoiten weisen im
allgemeinen nach DIN 1995 eine Penetration /wischen
10 und 300 und einen Erweichungspunkt (Ring und Kugel) zwischen 75 und 32° C auf.
Unter Olefinpolymerisaten im Sinne der Erfindung sollen Polymerisate verstanden werden, deren Röntgenkristallinität
bei 25°C über 20% liegt. Darunter sind die Homopolymerisate des Äthylens, Propylens und Buten-1
sowie die Copolymerisate von Äthylen und Buten-1 zu verstehen. Geeignet sind vor allem die
Copolymerisate des Äthylens mit anderen copolymerisierbaren äthylenisch ungesättigten Verbindungen.
Diese Copolymerisate enthalten mindestens 50 Gewichtsprozent Äthyleneinheiten. Als mit Äthylen
copolymerisierbare äthylenisch ungesättigte Verbindungen verwendet man Acrylsäure- und Methacrylsäureester,
die sich von Alkoholen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen ableiten, sowie Vinylcarbonsäureester von
gesättigten Carbonsäuren mit 2 bis 6 C-Atomen. Vorzugsweise verwendet man Copolymerisate des
Äthylens mit den n-, i- oder tert.-Buty!estern der Acryl-
oder Methacrylsäure sowie Vinylacetat. Die Formmassen können auch aus Mischungen der genannten
Olefinpolymerisate hergestellt werden, beispielsweise aus einem Gemisch von Äthylen mit einem Copolymerisat
aus Äthylen und Acrylsäure-tert.-butylester oder aus
Mischungen von Hoch- und Niederdruckpolyäthylen.
Für spezielle Anwendungen der erfindungsgemäßen Formmassen kommen auch Terpolymerisate, z. B. aus
Äthylen, einem Acrylester und Acrylsäure in Betracht. Die Terpolymerisate werden beispielsweise bei der
Copolymerisation von Äthylen mit tert.-Butylacrylat erhalten, wenn man die Herstelltingsbedingungen der
Polymerisate so wählt, daß ein Teil der einpolymerisierlcn
Acrylesiereinheilen unter isobulyienabspaltung zur
Bildung eingebauter freier Säuregruppen führt. In
diesem Fall enthalten die Äthylenpolymerisate 0,1 bis 7 Molprozent, vorzugsweise 0,2 bis 5 Molprozenl,
Carbonsäuregruppen in einpolymerisierter Form.
Der Schwefel kann als Pulver oder als Schmelze eingesetzt werden.
Als Vulkanisationsbeschleunigcr bezeichnet man bekanntlich Verbindungen, die die Vernetzungsreaktion
von Kautschuk mit Schwefel beschleunigen. Die Vulkanisationsbeschleuniger, die bereits bei tieferer
Temperatur wirksam sind, haben beispielsweise folgende Strukturelemente:
C S -
- CSS
S C S
C--S
Für das erfindungsgemäße Verfahren können die bekannten Vulkanisationsbeschleuniger verwendet
werden, vgl. Kunststofflexikon, Carl-Hanser-Verlag, München 1967, Seite 377 f. Besonders hervorzuheben
sind Thiurammonosülfide, Thiuramdisulfide, Thiuramte- h(>
trasulfide, Zink- und Ammoniumdithiocarbamate sowie die Alkalixanthogenate, Thiosemicarbazid und Mercaptobenzothiazol.
In Analogie zur Kautschukvulkanisation kann die Umsetzung des Bitumens mit Schwefel in
Gegenwart von bekannten Vulkanisationsbeschleuni- ,,-> gers sowie gegebenenfalls Olefinpolymerisaten als
Vulkanisation bezeichnet werden, weil man Produkte erhält, die beisDielsweise reißfester und Flexibler, aber
auch härter und steifer sind als Mischungen aus Bitumen, Schwefel und Olefinpolymerisaten.
Die erfindungsgemäßen Formmassen werden im einzelnen beispielsweise so hergestellt, daß man bei 20
bis 160° C das Bitumen und Schwefel miteinander mischt. Durch Zugabe des Schwefels zum Bitumen wird
die Viskosität des Bitumens zunächst erniedrigt. Dadurch können die Komponenten auch bei einer
Temperatur gemischt werden, bei der Bitumen gewöhnlich noch sehr zähflüssig sind. Nach Zusatz des
Vulkanisationsbeschleunigers erfolgt bei Temperaturen zwischen 120 und 220°C eine verhältnismäßig gut zu
lenkende Reaktion. Da die Viskosität des Reaktionsgemisches bei erhöhter Temperatur zunimmt, kann der
Verlauf der Umsetzung z. B. mit Hilfe von Viskositätsmessungen verfolgt werden. Die Reaktion wird in der
Regel oberhalb der Zersetzungstemperatur des Vulkanisationsbeschleunigers ausgeführt und ist nach etwa f
bis 30 Minuten beendet. Das Bitumen, das den Schwefel in gebundener Form enthält, wird dann mit einem
Olefinpolymerisat oder aber mit einem Gemisch mehrerer Olefinpolymerisate bei Temperaturen zwischen
80 und 2500C homogenisiert. Man kann jedoch auch so verfahren, daß man zunächst bei Temperaturen
zwischen 20 und !200C eine Mischung aus Bitumen,
Olefinpolymerisaten und Schwefel herstellt, die dann durch Zugabe eines Vulkanisationsbeschleunigers gehärtet
wird. Er ist ebenso möglich, zu einer Mischung aus Bitumen und Schwefel eine Mischung eines
Olefinpolymerisates mit einem Vulkanisationsbeschleuniger zuzusetzen und die Komponenten bei höherer
Temperatur zu homogenisieren, wobei eine Vulkanisation tattfindet. Man kann jedoch auch Bitumen,
Olefinpolymerisat und Schwefel bei Temperaturen von 80 bis 250°C, vorzugsweise 140 bis I8O°C, mischen und
mit Hilfe von Vulkanisationsbeschleunigern vulkanisieren, wenn man der homogenen Mischung den
Vulkanisationsbeschleuniger, gegebenenfalls in Mischung mit Bitumen und/oder Olefinpolymerisat, zusetzt.
Man verfährt dabei in der Regel so, daß man 80 bis 98 Gewichtsprozent des Bitumens und des Olefinpolymerisates
mit Schwefel homogenisiert und das restliche Bitumen und/oder Olefinpolymerisat mit
einem Vulkanisationsbeschleuniger mischt. Diese Mischung wird dann in das homogene Gemisch aus
Bitumen, Olefinpolymerisat und Schwefel eingearbeitet. Bei Temperaturen oberhalb 16O0C bildet sich innerhalb
von etwa 1 bis 60 Minuten eine Formmasse, die Schwefel einvulkanisiert enthält. Weitere Variationen
zur Herstellung der erfindungsgemäßen Formmassen sind möglich. Man erhält in allen Fällen eine
Formmasse, die auch bei einem verhältnismäßig hohen Bitumengehalt nicht mehr die Farbe des Bitumens hat.
Es ist vorteilhaft, die Reaktion von Bitumen, Olefinpolymerisat, Schwefel und eines Vulkanisationsbeschleunigers in Gegenwart eines basischen Stoffes
durchzuführen. Als basische Stoffe sind sämtliche üblichen basischen Stoffe geeignet, die in wäßriger
Lösung oder Suspension einen pH-Wert von mehr als 7,5 ergeben, im allgemeinen anorganische, vorzugsweise
nicht flüchtige Stoffe, wie Oxide, Hydroxide, Sulfide, Carbonate oder Silikate von Metallen der ersten und
/weiten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente, z. B. Natriumhydroxid, Calciumoxid, Calciumhydroxid,
Kaliumsulfid, Natriumcarbonat, Nalriumsilika!, sowie Mischungen aus Oxiden und/oder Hydroxiden
der ersten und zweiten Hauptgruppe des Periodensystems der Elemente mit Silikaten. Besonders eignen sich
Portlandzement, aber auch Zinkoxid und/oder Eisen(III)-oxid. Ais basische Stoffe sind ferner geeignet
Alkali- und Erdalkalisalze organischer Säuren, Alkoholate, Phenolate, organische Basen, z. B. stickstoffhaltige
basische Verbindungen, Harnstoff, ferner Ammoniumhydrogencarbonat und Ammoniumpolysulfid.
Der basische Stoff enthält gegebenenfalls bis zu 30 Gewichtsprozent Wasser und .vird der Mischung aus
Bitumen und Olefinpolymerisat in Mengen von 0,05 bis 50 Gewichtsprozent zugesetzt. Basische Stoffe, die
leicht wasserlöslich sind, wendet man vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent an.
Den Mischungen können die bekannten anorganischen Füllstoffe und/oder mineralische inerte Pigmente
zugesetzt werden, z. B. Kieselgelpulver, pyrogen hergestellte Kieselsäure, Ruß, Schiefermehl, Gips, Kreide,
Talkum, Asbest, Glaspulver, Glasfasern, Steinwolle, Schlackenwolle, Bentonit, Tonerde, Baryt, Kalksteinbzw.
Dolomitpulver, Steinmehl, Titandioxid, Metalllitanate, Chromoxid und Cadmiumsulfid Es können aber
auch organische Füllstoffe, wie Stroh, Holzmehl oder -späne und/oder Korkmehl oder -granulat verwendet
werden. Die Formmasse kann, bezogen auf die Komponenten (A) und (B), 2 bis 70 Gewichtsprozent der
genannten Füllstoffe enthalten.
Die erfindungsgemäßen Formmassen werden vor allem im Bauwesen verwendet, z. B. in Form von Folien
als Bautenschutzfolie, zur Dachisolierung und für Wasserbauten. Ferner eignen sich die Formmassen zum
Beschichten von Stahl- und Gußeisenflächen, Leichtmetall-, Beton- und Holzflächen, zur Kabelisolation, zum
Tränken von Papier und Pappe sowie zur Dachpappenherstellung. Aus den Formmassen können Rohre,
Gewebebeschichtungen, Bootshäute und Schläuche hergestellt werden. Die Formmassen eignen sich auch
zur Herstellung von Rinnen und Randstreifen für den Straßenbau sowie als Zusatz zu Asphalt und Asphaltmischungen,
um beispielsweise die Duktilität dieser Stoffe zu erhöhen.
Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Zugfestigkeit. Reißfestigkeit und
Bruchdehnung wurden nach den in DIN 53 455 festgelegten Bedingungen geprüft.
In einem heizbaren Rührbehälter mischt mat; bei 1200C 200 Teile Bitumen der Penetration 80 und 40
Teile Schwefel. Dann gibt man 0,2 Gewichtsprozent Mercaptobenzothiazol zu und erwärmt diese Mischung
15 Minuten auf 165°C. Nach dieser Zeit verändert sich die Viskosität der Mischung nicht mehr wesentlich. Die
vulkanisierte Bitumenschmclze wird bei einer Temperatur von 1700C mit 200 Teilen Polyäthylen einer Dichte
0,943 g/cm3 homogenisiert. Man erhält eine blaugraue Masse. Formkörper daraus haben eine Zugfestigkeit
von 110 kp/cm2, eine Reißfestigkeit von 150 kp/cm2 und
eine Bruchdehnung von 800%. Aus der Formmasse können Rohre gefertigt werden.
In einem beheizbaren Kneter mischt man 40 Gewichtsteile Bitumen, das eine Penetration von 25 und
einen Brechpunkt zwischen —5 und —8°C hat. bei 1500C mit 15 Teilen Schwefel und gibt anschließend 0,1
Teil Tetramethylthiuramdisulfid zu. Nach 16 Minuten nimmt die Viskosität der Schmelze nicht mehr ab. In
diese Schmelze arbeitet man dann 20 Gewichisteile Hochdruckpolyäthylen, das eine Dichte von 0,918 g/cm1
und einen Schmelzindex (190/2) von 0,4 hat, und 30 Teile
Niederdruckpolyäthylen, das eine Dichte von 0,953 ι g/cm3 und einen Schmelzindex (190/20) von 2,3 hat. bei
180" C ein. Aus der homogenen Mischung werden Folien
hergestellt, die grau aussehen. Die Reißfestigkeit der Folien beträgt 110 kp/cm2, die Bruchdehnung der Folien
800%. Die Formmasse findet Anwendung im Bauwesen m zum Ausfüllen von Dehnungsfugen. Feinteiliges Material
dieser Formmassen kann zum Verstärken von Asphalt im Straßenbau verwendet werden.
Nach den Angaben des Beispiels 2 stellt man eine Formmasse aus folgenden Komponenten her: 10 Teile
Bitumen, das eine Penetration von 80 und einen Brechpunkt zwischen -8 und -12°C hat, 200 Teile
.'Ii Niederdruckpolyäthylen vom Schmelzindex (190/20)
0,15 und einer Dichte von 0,946 g/cm3, 2 Teile Schwefel.
5 Teile Ruß und 1 Teil Thiosemicarbazid. Man erhält eine Formmasse, die sich im Spritzgußverfahren bei
Temperaturen oberhalb 2000C verformen läßt. Die
:"> Formkörper sehen grau aus. Prüft man Folien, die man
aus dieser Formmasse hergestellt hai, so ermittelt man eine Zugfestigkeit von 300 kp/cm2. eine Reißfestigkeit
von 450 kp/cm2 und eine Bruchdehnung von 600%. Die Formmasse eignet sich besonders zur Herstellung von
κι Rohren.
Vergleichsbeispiel
Man verfährt wie oben beschrieben, arbeitel jedoch in Abwesenheit von Thiosemicarbaiid. Aus dieser
η Formmasse werden Folien erhalten, die eine Zugfestigkeit von 250 kp/cm2, eine Reißfestigkeit von 290 kp/cm2
und eine Bruchdehnung von 200% haben.
Nach den Angaben gemäß Beispiel 2 vulkanisiert man 50 Teile Bitumen, das eine Penetration von 80 und einen
Brechpunkt zwischen -8und - 120C hat, mit 1,5 Teilen Schwefel, 0,5 Teilen Diäthylammoniumcarbamat und 1
4-1 Teil Zinkoxid. Die Bitumenmischung wird anschließend
mit 48,5 Teilen Niederdruckpolyäthylen, das eine Dichte von 0,946 g/cm3 und einen Schmelzindex (190/20) von
5,4 hat, und 5 Teilen Polypropylen einer Intrinsicviskosität [jj] = 2,5 bei 1800C homogenisiert. Die Formmasse
ίο eignet sich zur Herstellung von Folien für die Isolierung
von Dächern, zur Gewebebeschichtung und vor allem zur Beschichtung von Polypropylengewebe. Die Folien
haben eine Zugfestigkeit von 110 kp/cm2, eine Reißfestigkeit von 150 kp/cm2, eine Bruchdehnung von
j-, 800% und eine Shore-Härte A von 90.
188 Teile Bitumen (Penetration 80) werden in einem
hi Rührbehälter auf eine Temperatur von 1800C erhitzt.
Dann fügt man 14 Teile von einem Polyäthylen der Dichte 0,918 g/cm3 hinzu, das zuvor mit 3 Teilen
Schwefel und 0,1 Teil Tetramethylthiuramdisulfid gemischt wurde. Man steigert die Temperatur auf
h·-, 210-220°C. Im Verlauf von etwa 30 Minuten steigt die
Viskosität der Mischung an und jinde-i sich dann nicht
mehr. Man kühlt auf 120-140"C ab. In diesem Temperaturbereich erhält man beim (drucklosen)
Gießen flexible, trockene Folien, die nahezu keinen kalten Fluß mehr zeigen, der für das eingesetzte
Bitumen charakteristisch ist. Die Masse eignet sich besonders gut zur Verbesserung der mechanischen
Eigenschaften von Piiumenmischungen z. B. im Straßenbau.
172 Teile Bitumen der Penetration 200 werden in einem Rührbehälter auf eine Temperatur von 18O0C
erhitzt und mit einer Mischung aus 2 Teilen Schwefel, 0,2
Teilen Zinkriithiocarbamat und 22 Teilen Polyäthylenpiil.er
homogenisiert. Die Dichte des Polyäthyiei.s
beträgt 0,920 g/cm3. Nach zu Minuten ist die Viskosität
der Mischung stark angestiegen. Die Viskosität ändert sich dann nicht mehr. Durch Extrusion bei etwa 1300C
durch eine Breitschlitzdüse erhält man eine Folie, die mittels Warmluft leicht verschweißbar ist und zum
Auskleiden von Wasserbafen verwendet wird.
909 BOB/1OD
Claims (4)
1. Formmassen, bestehend aus (A) Bitumen, (B) Olefinpolymerisaten im Gewichtsverhältnis 1 :0,05
bis 0,05 :1 und (C) C,5 bis 30 Gewichtsprozent Schwefel sowie gegebenenfalls 2 bis 70 Gewichtsprozent
Füllstoffe, bezogen auf (A) und (B) und/oder, bezogen auf die Formmasse, 0,05 bis 50 Gewichtsprozent
eines basischen Stoffes, dadurch gekennzeichnet, daß die Formmassen den Schwefel mit Hilfe on 0,05 bis 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Komponenten (A) und (B), eines Vulkanisationsbeschlcunigers einvulkanisiert enthalten.
2. Formmassen nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß der basische Stoff Zement ist.
3. Verfahren zur Herstellung der Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man Bitumen und Schwefel bei Temperaturen zwischen 20 und 1600C mischt, das Olefinpolymerisat
und einen Vulkanisationsbeschleuniger bei Temperaturen zwischen 80 und 2500C zusetzt und
die Mischung homogenisiert.
4. Verfahren zur Herstellung der Formmassen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Mischung aus Bitumen, Olefinpolymerisat und Schwefel bei Temperaturen zwischen 80 und
250°C einen Vulkanisationsbeschleuniger, gegebenenfalls in Mischung mit Bitumen und/oder Olefinpolymerisat,
zusetzt und die Mischung homogenisiert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702019537 DE2019537C3 (de) | 1970-04-23 | 1970-04-23 | Formmassen auf der Basis von Bitumen, Olefinpolymerisaten und Schwefel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702019537 DE2019537C3 (de) | 1970-04-23 | 1970-04-23 | Formmassen auf der Basis von Bitumen, Olefinpolymerisaten und Schwefel |
Publications (3)
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---|---|
DE2019537A1 DE2019537A1 (de) | 1971-11-11 |
DE2019537B2 DE2019537B2 (de) | 1978-06-22 |
DE2019537C3 true DE2019537C3 (de) | 1979-02-22 |
Family
ID=5768885
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702019537 Expired DE2019537C3 (de) | 1970-04-23 | 1970-04-23 | Formmassen auf der Basis von Bitumen, Olefinpolymerisaten und Schwefel |
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DE (1) | DE2019537C3 (de) |
-
1970
- 1970-04-23 DE DE19702019537 patent/DE2019537C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE2019537B2 (de) | 1978-06-22 |
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