DE2016561B2 - Automatenstahl - Google Patents
AutomatenstahlInfo
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- C22—METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
- C22C—ALLOYS
- C22C38/00—Ferrous alloys, e.g. steel alloys
- C22C38/60—Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing lead, selenium, tellurium, or antimony, or more than 0.04% by weight of sulfur
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Description
Die Erfindung betrifft einen Automatenstahl und insbesondere einen billigen Ca-Automatenstahl, der
geringen Werkzeugverschleiß verursacht und gleichbleibend gute Zerspanbarkeit bei überragenden mechanischen
Eigenschaften aufweist.
Es sind Stähle bekannt und in Benutzung, bei denen die Zerspanbarkeit durch Zusätze, wie Pb, S,
Te oder Se, verbessert ist. In jüngster Zeit wird für den gleichen Zweck auch Ca zugeführt. Es ist jedoch
auch bekannt, daß Stähle mit Zusätzen an Pb, S, Te oder Se teuer sind, wobei gleichzeitig die mechanischen
Eigenschaften auf Grund des Zusatzes der genannten Elemente verschlechtert werden. Es wurde
weiterhin ermittelt, daß der günstigste Bereich der Arbeitsgeschwindigkeit, in dem die Verbesserung der
Zerspanbarkeit zur Auswirkung kommt, relativ schmal ist, während, gleichzeitig die Abnutzung der
verwendeten Werkzeuge in dem darüberliegenden Bereich nicht immer als günstig zu bezeichnen ist.
Um diese Nachteile zu vermeiden, wurden Ca-desoxydierte Stähle entwickelt. Diese Ca-desoxydierten
Stähle sind hinsichtlich ihrer Herstellungskosten billiger als die obenerwähnten Stähle, und der Bereich
der anwendbaren Arbeitsgeschwindigkeit ist verhältnismäßig breit. Es ist jedoch eine Tatsache, daß die
Zerspanbarkeitseigenschaft einenbeträchtlichen Streubereich aufweist und die mechanischen Eigenschaften,
wie etwa die Kerbschlagzähigkeit u. dgl., verschlechtert werden. Der Grund dafür ist in folgendem zu
suchen: Im allgemeinen sollte zur Verbesserung der Zerspanbarkeit auf der durch das Werkzeug zu bearbeitenden
Fläche eine Überzugsschicht ausgebildet sein. In diesem Fall ist es erforderlich, den höheren
SiO2-Gehalt und den geringeren Al2O3-Gehalt als
Einschluß eines zusammengesetzten Oxydsystems zu überwachen. Aus diesem Grund sollte der Anteil an
gelöstem Al im Stahl gering sein. Bei diesem Verfahren
treten vermehrt Einschlüsse im Stahl sowie Blasen, Sprünge, Lunker u. dgl. auf, und die mechanischen
Eigenschaften, wie die Kerbschlagzähigkeit u. dgl., werden verschlechtert, da die austenitische
Korngröße gröber wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, die erwähnten Nachteile zu beheben. Dabei soll ein Automatenstahl gewonnen
werden, durch den eine äußerst geringe Werkzeugabnutzung erreicht wird und der sich gleichbleibend
gut zerspanen läßt, wobei gleichzeitig hervorragende mechanische Eigenschaften, insbesondere
eine hohe Kerbschlagzähigkeit, angestrebt wird. Vorzugsweise sollen die einer Abnutzung unterhegenden
Werkzeugflächen, d. h. die Freifläche, Spanfläche, die Nebenschneide usw., weniger leicht und möglichst
gleichmäßig abnutzbar sein.
Der erfindungsgemäße Automatenstahl weist folgende Zusammensetzung in Gewichtsprozent auf:
0,08 bis 0,60 %> C, 0,15 bis 0,60% Si, 0,30 bis 2,00 % Mn, 0,002 % bis 0,02 % Ca, 0,030 bis 0,15 °/o S
und 0,005 bis 0,05% gelöstes. Al3 Rest Eisen und unvermeidbare
Verunreinigungen. Gemäß der Erfindung sind Ca, S und der gelöste Al-Anteil dem Stahl
gleichzeitig zugesetzt.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher beispielsweise erläutert.
Die einzige Figur veranschaulicht das Verhältnis zwischen dem S-Gehalt und der Tiefe der Abnutzung
ίο bzw. Abtragung der Werkzeugfreifläche.
Die erwähnte Zusammensetzung des erfindungsgemäßen Stahls ist nach, folgenden Gesichtspunkten
festgelegt:
Für den C-Gehalt von 0,08 bis 0,60% gilt folgendes: bei einem Gehalt von mehr als 0,60 % C wird
die Zähigkeit und Bearbeitbarkeit des Stahl verschlechtert, während sich bei einem C-Gehalt von
unter 0,08% keine Wirkung mehr zeigt.
Si und Mn bewirken eine Erhöhung der Streckgrenze sowie der Zugfestigkeit bei geringen Kosten.
Aus diesem Grund werden dem Stahl beträchtliche Anteile an Si und Mn zugefügt. Die Zähigkeit des Stahls
jedoch wird bei Gehalten von mehr als 0,60 % Si und mehr als 2,00 % Mn verschlechtert. Weiterhin ergibt
.25 sich bei weniger als 0,15 % Si und weniger als 0,30 % Mn keine Wirkung im obenerwähnten Sinn.
Ein Ca-Gehalt von 0,002 bis 0,02% wirkt einer Werkzeugabnutzung entgegen, da CaO in den Oxydsystem-Einschlüssen
und CaS im Sulfidsystem-Einschluß enthalten sind, und außerdem wirkt Ca als
Desoxydationszusatz. Ein Gehalt von mehr als 0,02% Ca verschlechtert die Verarbeitbarkeit des
Stahls, und weniger als 0,002% Ca ergibt keine der erwähnten Wirkungen.
Der S-Gehalt von 0,030 bis 0,15% wirkt zur Bildung des CaS-MnS-Sulfidsystems, das einer Werkzeugabnutzung
entgegenwirkt. Ein Gehalt von mehr als 0,15% S verschlechtert die Verarbeitbarkeit und
die mechanischen Eigenschaften des Stahls und kann die Neigung zu Brüchen und Sprüngen beim Abschrecken
erhöhen. Ein Gehalt von weniger als 0,030% S hat keinen Einfluß im erwähnten Sinne.
Der Gehalt von 0,005 bis 0,05% gelöstem Al ist zur Desoxydation und zur Ernregulierung der Korngröße
im Stahl vorgesehen. Ein Gehalt von mehr als 0,05% gelöstem Al beeinträchtigt die Reinheit des
Stahls, und weniger als 0,005% Al in Lösung hat keinerlei Wirkung im erwähnten Sinn.
Die folgende Tabelle I zeigt in einigen Beispielen die chemische Zusammensetzung erfindungsgemäßer
Stähle, die mit A, B, C, D, E und F bezeichnet sind und mit anderen Ca-haltigen Stählen guter Zerspanbarkeit
verglichen werden, die mit G, H, I und J bezeichnet sind. Die Stähle, bei denen ein oder mehrere
Bestandteile mit einem Stern bezeichnet sind,
hegen außerhalb der Erfindung.
Stähle | C | Si | Elei Mn |
nent Ca |
S | Al (gelöst) |
A | 0,46 0,45 0,41 0,44 0,44 0,40 |
0,26 0,30 0,20 0,27 0,34 0,28 |
0,76 0,80 0,83 0,74 0,86 0,61 |
0,0084 0,0105 0,0023 0,0121 0,0070 0,0042 |
0,032 0,037 0,050 0,058 0,083 0,126 |
0,012 0,009 0,005 0,013 0,020 0,028 |
B | ||||||
C | ||||||
D | ||||||
E | ||||||
F |
..O
Tabelle I (Fortsetzung)
Stähle
Si
Element
Mn ' Ca
Mn ' Ca
Al
(gelöst)
0,49
0,39
0,44
0,43
0,39
0,44
0,43
0,32
0,25
0,29
0,35
0,25
0,29
0,35
0,0009*)
0,0010*)
0,0067
0,0120
0,0010*)
0,0067
0,0120
0,023*)
0,050
0,025*)
0,025*)
0,050
0,025*)
0,025*)
0,021
0,010
0,015
0,001*)
0,010
0,015
0,001*)
Die Tabelle II zeigt die Ergebnisse der unter den folgenden Bedingungen verarbeiteten, obenerwähnten
Stähle:
Hartmetallwerkzeug:
Arbeitsgeschwindigkeit (P-20) 150 m/Min.
Schnittiefe:
2 mm Vorschub 0.25 mm/rev.
Bearbeitungszeit 10 Minuten
30
35 Tabelle II (Fortsetzung)
Tiefe der | Höhe der | |
Stähle | Freiflächenabnutzung | Überzugsschicht |
(μ) | (μ) | |
G | 52 | 0 |
H | 28 | 0 |
HH | 16 | 4 |
J | 1 | 12 |
Tiefe der | Höhe der | |
Stähle | Freiflächenabnutzung | Überzugsschicht |
(μ) | (U) | |
A | 0 | 0 |
B | 0 | 19 |
C | 2 | 0 |
D | 1 | 11 |
E | 0 | 0 |
F | 1 | 0 |
Die Figur verdeutlicht ebenfalls das Verhältnis zwischen dem S-Gehalt und der Tiefe der Schnittflächenabnutzung.
Bei diesen Stählen liegt der Gehalt von C, Si, Mn und Ca innerhalb des Bereichs des
erfindungsgemäßen Stahls. Die Bearbeitungsbedingungen sind die gleichen, wie sie bei Tabelle II zugrunde
gelegt wurden.
Die mechanischen Eigenschaften des Stahls A und des Stahls J, die in den Tabellen I und II aufgeführt
sind, ergeben sich aus der folgenden Tabelle III, wobei eine Wärmebehandlung unter folgenden Bedingun
durchgeführt wurde:
Temperatur bei der Wasserabschreckung 850° C
Anlaßtemperatur und Zeit .. 650° C während
1 Stunde
Die Ergebnisse zeigt die folgende Tabelle III.
Streckgrenze (kg'mm-) |
Zugfestigkeit (kg/mm-) |
Dehnung («.'») |
Querschn. Einschnürung (0O) |
Charpy-Kerbschlag- zähigkeitswert bei Rundkerbe (kgm/cm2) |
Austenitische Korngrößenziffer |
|
A J |
62,5 58,7 |
77,1 76,8 |
29,0 29,5 |
63,1 55.3 |
13,5 8,5 |
8,5 3,5 |
Der Anteil an gelöstem Al bei obigen Stählen ist in einem Bereich von 0,001 bis 0,030% dispergiert.
Die obigen Tabellen zeigen, daß ein erfindungsgemäß zusammengesetzter Stahl ausgezeichnete Eigenschaften
aufweist.
Es wird angenommen, daß die Gründe für diese guten Eigenschaften in der Art und in der Verteilung
der Einschlüsse im erfindungsgemäßen Stahl zu suchen sind.
Bei gewöhnlichen Ca-Automatenstählen mit einem geringen Schwefelanteil bestehen die Oxydsystem-Einschlüsse
aus SiO2, CaO und Al2O3. Im Bereich
geringen Al-Gehalts liegt bei diesen Einschlüssen selbstverständlich keine Sulfidphase vor. Im Gegensatz
dazu liegt bei dem erfindungsgemäßen Stahl die aus CaS und MnS bestehende Sulfidphase vor und ist
von der Oxydphase umschlossen.
Diese zusammen mit den Oxyden vorliegenden Sulfide wirken den nachteiligen Effekten der Oxyde
entgegen. In einem Fall besteht das erwähnte Sulfid aus CaS, und dessen Wirkung bleibt bestehen, selbst
wenn der Al2O3-Gehalt in der Oxydphase ansteigt.
Es gibt jedoch einen günstigsten Bereich für den Gehalt an CaS. Dieser ist selbstverständlich durch die
chemische Zusammensetzung des Stahls, wie sie beispielsweise oben aufgeführt ist, bestimmt. Sowohl
die gewöhnlichen Ca-Automatenstähle mit geringem Gehalt an S als auch gewöhnliche S-Automatenstähle
sind dem erfindungsgemäßen Stahl unterlegen, da der CaS-Gehalt des ersteren zu hoch
ist und beim letzteren überhaupt kein CaS-Gehalt vorliegt.
Aus diesem Grund braucht gemäß der Erfindung der Gehalt an gelöstem Al nicht auf einen niedrigen
Bereich beschränkt zu werden, wie dies bei bisher bekanntem Ca-Automatenstahl der Fall ist, und es
werden trotzdem ausgezeichnete Zerspanungseigenschaften erzielt. Darüber hinaus weist der erfindungsgemäße
Stahl gute mechanische Eigenschaften bei äußerst geringer Werkzeugabnutzung auf, so daß die
das Werkstück bearbeitenden Flächen des Werkzeugs geringerem Verschleiß unterliegen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Automatenstahl mit einem Gehalt von 0,08 bis 0,60 Gewichtsprozent C, 0,15 bis 0,60 Gewichtsprozent Si, 0,30 bis 2,00 Gewichtsprozent Mn, 0,002 bis 0,02 Gewichtsprozent Ca, 0,030 bis 0,15 Gewichtsprozent S, 0,005 bis 0,05 Gewichtsprozent gelöstes Al, Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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