DE2015266A1 - Platte oder Buchse fur die Auskleidung von Blockformkopfen oder Gießaufsatzen und Verfahren zum Auskleiden von Blockform köpfen oder Gießaufsatzen - Google Patents
Platte oder Buchse fur die Auskleidung von Blockformkopfen oder Gießaufsatzen und Verfahren zum Auskleiden von Blockform köpfen oder GießaufsatzenInfo
- Publication number
- DE2015266A1 DE2015266A1 DE19702015266 DE2015266A DE2015266A1 DE 2015266 A1 DE2015266 A1 DE 2015266A1 DE 19702015266 DE19702015266 DE 19702015266 DE 2015266 A DE2015266 A DE 2015266A DE 2015266 A1 DE2015266 A1 DE 2015266A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- plate
- fiber
- value
- organic
- lining
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D7/00—Casting ingots, e.g. from ferrous metals
- B22D7/06—Ingot moulds or their manufacture
- B22D7/10—Hot tops therefor
- B22D7/106—Configuration of hot tops
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Ceramic Products (AREA)
- Producing Shaped Articles From Materials (AREA)
- Mold Materials And Core Materials (AREA)
Description
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN 2015266
DR. M. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT
31. März 197o
W. 14 757/70 7/RS
Foseco Trading A.G. Chur, Graubünden (Schweiz)
Platte oder Buchse für die Auskleidung von Blockformköpfen oder Gießaufsätzen und Verfahren
zum Auskleiden von Blockformköpfen oder Gießaufsätzen
Die Erfindung bezieht sich allgemein auf das Gebiet der Auskleidung von Oberteilen von Gießformen und insbesondere
auf ein verbessertes Verfahren und verbesserte Materialien zum Auskleiden der Köpfe von Formen, die zur ·
Verwendung für das Gießen von Metallblöcken bestimmt sind (sogenannten Blockformen) oder zum Auskleiden von Blockaufsätzen
oder Gießaufsätzen, die in Verbindung mit Blockformen angewendet werden·
009886/1352
^ Cm mm
Bei dem Gießen von Lletallblöcken zieht sich das LIetall,
wenn es sich abkühlt, zusammen, und es verfestigt sich die Außenseite der Blockformen zuerst, da die "Gofrierfronten"
nach innen von den Pormwänden und der offenen Oberseite der Forin fortschreiten. Y/enn nicht besondere
Maßnahmen getroffen werden, um eine Schrumpfung zu gestatten, indem man einen Vorrat von flüssigem Lietall
an der Oberseite der sich verfestigenden Hasse vorsieht,
hat das endgültig abgekühlte Gußstück Risse und Hohlräume und es ist insbesondere eine Neigung zur Bildung sogenannter
Lunker vorhanden.
Es sind verschiedene Methoden bekannt, um die.notwendige
Zufuhr von schmolzenem Letall an der Oberseite
des Gußstückes vorzusehen. Beispielsweise kann der Block kontinuierlich mit zusätzlichem flüssigem Metall auf seiner
Oberseite versehen werden oder es kann ein großer Kopf für die Speisung mit Metall vorhanden sein. Solche
Verfahren sind jedoch zeitraubend und unwirtschaftlich, und es ist jetzt übliche Praxis, eine Auskleidung an den
Köpfen der Formen oder in dem auf die Oberseite der Form aufgebrachten Gießaufsatz vorzusehen, um die Geschwindigkeit
des Wärmeverlustes von dem Kopfmetall herabzusetzen. Diese Auskleidung kann z.B. aus Bestandteilen hergestellt
werden, die bei der Temperatur des geschmolzenen Metalls exotherm miteinander reagieren, so daß zusätzliche Wärme
geliefert wird, um die Verfestigung des Kopfmetalls zu verzögern oder sie kann aus wärmeisolierendem Material hergestellt
werden, welches die Geschwindigkeit des Wärmeverlustes von dem Kopf herabsetzt, wobei diese Verfahren dazu
dienen, einen Kopf von flüssigem Metall aufrechtzuerhalten, der den Block speist, wenn er sich abkühlt und zusammenzieht
und die Bildung von Schrumpfungshohlräumen in dem
009886/1352 bad original
Körper des Blocks verhindert oder herabsetzt. In analoger V/eise kann bei der Herstellung von Metallgußstücken
der Grießaufsatz oder Speisekopf bzw. die Grießaufsätze
oder Köpfe der Gießform mit einer Auskleidung von exothermem oder wärmeisolierendeni material versehen v/erden.
Die Auskleidungen werden gewöhnlich aus Platten oder Buchsen gebildet und sie werden allgemein als Platten
oder Buchsen für das Auskleiden von Formköpfen oder Gießaufsätzen bezeichnet.
Obgleich sowohl exotherme als auch isolierende' Auskleidungen
laufend im Gebrauch sind, ist es jetzt üblichere Praxis, isolierende Auskleidungen anstelle von exothermen
Auskleidungen zu benutzen, erstens wegen der verhältnismäßig hohen Kosten der letztgenannten und zweitens, v/eil
bei größeren Blöcken, die längere Zeit zum Verfestigen brauchen, die exotherme Reaktion von zu kurzer Dauer ist,
um die späteren Stufen der Verfestigung zu beeinflussen und der Rückstand "des exothermen Materials ein weniger
wirksamer Isolator als Bekleidungen darstellt, die lediglich für isolierende Zwecke zusammengesetzt sind.
Übliche Materialien zum Auskleiden von Blockköpfen und Gießaufsätzen sind noch gewissen Nachteilen unterworfen,
und das Problem der Schaffung von zufriedenstellenden Auskleidungsplatten und -büchsen bedarf noch der Lösung
seit vielen Jahren, obwohl schon eine beträchtliche Anzahl von Vorschlägen zu Teillösungen des Problems in der
PatentIiteratur oder sonstigen Literatur veröffentlicht
worden ist. Die Nachteile stammen teilweise von der ?orm,
welche diese Auskleidungen einnehmen, teilweise von den Eigenschaften, die durch die Materialien, aus denen die
Auskleidungen gewöhnlich zusammengesetzt sind, herrühren und teilweise von den Änderungen der Abmessungen der For-
009886/1352 BAD ORIGINAL
men oder Grießaufsätze, in welche die Auskleidungen eingepaßt
werden müssen.
Die erwünschten physikalischen Eigenschaften einer . zufriedenstellenden Auskleidung oder Buchse für Formköpfe
oder Gießaufsätze sollen nicht nur geeignete thermische Eigenschaften, sondern auch zufriedenstellende mechanische
Eigenschaften einschließen.
Die mechanischen Eigenschaften selbst können in diejenigen,
die während der Herstellung,des Transports und der Handhabung im Betrieb der Materialien erwünscht sind,
diejenigen, die zur Erleichterung der Anbringung der Auskleidung erwünscht sind und diejenigen unterteilt v/erden,
die erforderlich sind, wenn die Materialien hohem ferrostatischem Druck bei hoher Temperatur während und nach dem
Gießen unterworfen sind. Diese Eigenschaften müssen ferner zu Kosten vorgesehen werden, die mit den Vorteilen verträglich
sind, welche durch die Anwendung einer Auskleidung von Blockköpfen oder Gießaufsätzen erreicht werden.
Isolierauskleidungen, wie sie üblicherweise benutzt werden, haben allgemein folgende Eigenschaften: Erstens,
die Materialien sind im wesentlichen starr, wobei sie eine niedrige Zusammendrückbarkeit und eine niedrige Biegsamkeit
haben, zweitens, sie besitzen eine hohe Biegefestigkeit, wenn jedoch ein Bruch eintritt, erfolgt dies bei
einer ziemlich geringen Abbiegung; mit anderen Worten, sie zeigen spröde Brucheigenschaftenj drittens sie haben eine
hohe' Zugfestigkeit und eine geringe Dehnung bei Bruch, viertens, sie haben Dichten, die typisch in der Größenordnung
von o,7 bis 1,3 g/cm liegen.
009886/1352
Die hohe Biegefestigkeit von solchen üblichen Materialien
ist hinsichtlich der Vermeidung von Schäden und Bruch während des Transports und der Handhabung sehr
erwünscht, aber zur Erzielung genügend hoher Werte dieser Eigenschaft wird die Starrheit der Materialien auch
erhöht. Während dies an sich nicht nachteilig sein würde, wenn die Oberfläche der Form oder des auszukleidenden Gießaufsatzes
eine genaue und übereinstimmende Abmessung mit glatten Oberflächen haben· würde, führt diese Starrheit
in der Praxis zu schwierigen Problemen. Formen und Gießaufsätze von nominell der gleichen Größe weisen große Unterschiede
hinsichtlich der Abmessungen auf,und während des Gebrauchs werden bei ihnen oft rauhe und unebene Flächen
entwickelt. Wenn man versucht, eine solche Blockform oder einen solchen Gießaufsatz mit starren Platten oder
Buchsen auszukleiden, liegen die Platten oder Buchsen gegen
die Oberfläche der Form oder des Gießaufsatzes mit kontinuierlicher Flächenberührung nicht an.
Die sich ergebenden Spalten zwischen der Auskleidung und der Form oder dem Gießaufsatz stellen Bereiche dar, in
welche das geschmolzene Metall eindringen kann. Wenn dies der Fall ist, so kann die Auskleidung gezwungen werden,
sich vollständig von der Wand zu trennen, so daß die wärmeisolierende
Wirkung beseitigt und der Block möglicherweise vollständig zu Ausschuß wird. Wenn die Auskleidung nicht
vollständig abgelöst wird, ,kann das Metall eine Flosse oder einen Grat hinter der Auskleidung bilden,und dies macht .
nicht nur die Entfernung aus der Form schwierig, sondern kann auch zu Fehlern während des Walzens des Blocks füh-
ren, außerdem kann das Durchsickern von Metall einen Abschluß um die Oberflächen der Auskleidung bilden, durch
welche sonst Gase, welche entwickelt werden, wenn das ge schmolzene Metall die Auskleidung berührt, sonst entweichen wurden. Dies kann dazu führen, daß die Gase durch das
009886/1352
geschmolzene Kopfmetall entweichen müssen, wobei sich die als "Kochen" bekannte Erscheinung ergibt, welche das Gießverfahren
sowohl unwirksam als auch sogar zuweilen gefährlich macht.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von Platten oder Buchsen zum Auskleiden von Köpfen von Gießformen oder
Gießaufsätzen, die eine spezifische Kombination von physikalischen Eigenschaften haben und nicht nur die genannten
Nachteile herabsetzen oder ausschalten, sondern in der Praxis zusätzliche Vorteile liefern.
Gemäß der Erfindung sind Platten und.Buchsen zur Auskleidung
von Köpfen von Gießformen und von Gießaufsätzen vorgesehen, die feuerfest, verformbar, selbsttragend und
faserhaltig sind und die im trockenen Zustand die folgenden Eigenschaften haben:
(1) eine Biegsamkeit (wie nachstehend definiert), derart, daß das Material sich um o,7 cm ohne Gesamtbruch unter
einer 2o kg nicht überschreitenden Last verformt,
(2) einen Wiederherstellungswert (wie nachstehend definiert) von nicht mehr als 3o#, und
^ (3) einen Abfallwert (wie nachstehend definiert) von nicht
mehr als 17 cm.
Vorzugsweise hat gemäß der Erfindung das Platten- oder Buchsenmaterial auch eine oder beide der folgenden Eigenschaften:
(4) einen Zusammendrüokbarkeitswert (wie nachstehend definiert)
von o,l bis 1,6 kg/cm und
009886/1 352
(5) eine Dehnbarkeit oder Dehnungsfähigkeit (wie nachstehend
definiert) von wenigstens o,5 cm unter einer 5o kg nicht überschreitenden Last.
Da bisher noch, soweit bekannt, kein wissenschaftliches
Studium der hier in Betracht kommenden Anforderungen stattgefunden hat, erscheint es notwendig, gewisse Prüfungen
anzugeben, um die Werte der genannten Eigenschaften zu bestimmen, und da in der Definition der Produkte
gemäß der Erfindung auf diese Eigenschaften Bezug genommen wird, wird die Art dieser Prüfungen nachstehend näher erläutert
.
In der Zeichnung sind schematische Ausführungsformen von Apparaten gezeigt, die für die Prüfungen verwendet werden.
Fig. 1 zeigt die allgemeine Form eines Apparates zur
Bestimmung des Biegsamkeitswertes und des Wiederherstellungswertes.
Fig. 2 zeigt die allgemeine Form eines Apparates zur
Bestimmung des Abfallwertes.
Fig. 3 zeigt die allgemeine Form eines Apparates zur
Bestimmung des Zusammendrückbarkeitswertes.
Fig. 4 zeigt die allgemeine Form eines Apparates zur Bestimmung des Dehnbarkeitswertes.
In den Fig. 1, 3 und 4 ist ein Apparat schematisch gezeigt, bei dem ein Paar von-Gliedern 1,2 einstellbar auseinander
oder gegeneinander durch Bewegung des Gliedes 1 bewegt werden-kann. Die Relativbewegung zwischen den Glie
dern 1 und 2 kann gemessen werden, und außerdem kann die
0098 8 6/1352
auf das Glied 2 ausgeübte Kraft durch eine Vorrichtung 5
mit einer Quecksilbersäule gemessen werden.
Die erhaltenen Ergebnisse werden graphisch aufgezeichnet, indem man die festgestellten Kraft- oder Lastwerte
gegen die entsprechenden Dimensionsänderungen aufträgt. So werden die Dehnungslinien (Spannungsdehnungslinien) erzeugt,
welche die obengenannten physikalischen Eigenschaften
veranschaulichen und quantitativ angeben.
Pur die Biegsamkeits- und WiederherstellungsPrüfungen
t wird der Apparat mit einem Muster 4 zusammengesetzt, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Die Schneiden an dem Glied
sind 17,6 cm voneinander entfernt und jede von ihnen ist 5,1 cm breit. Das Prüfmuster hat die Abmeusungen 2o χ 5,1
χ 2,5 cm. Zum Messen der Biegsamkeit werden die Glieder 1 und 2 gegeneinander bewegt, bis entweder die relative
Bewegung zwischen den Gliedern 1 und 2 1,2 cm erreicht oder bis die Belastung entweder 6o kg erreicht oder auf
Null fällt, je nachdem was zuerst eintritt.
Zum Messen des Y/iederherstellungswertes wird das Biegsamkeitsprüfverfahren
wiederholt, wobei die Bewegung kurz vor dem Punkt angehalten wird, bei welchem eine weitere
P Bewegung bewirken würde, daß die last sich zu verringern beginnt, d.h. dem Fließpunkt oder der Fließgrenze, wenn
das Vorhandensein eines solchen Punktes durch die Biegsamkeitsprüfung angegeben worden ist oder bei 1,2 cm, je
nachdem welches die kürzere Strecke ist. Diese Strecke ist E., . Die Glieder werden dann auseinanderbewegt und der
Punkt (E2), bei welchem die Last auf Null fällt, wird notiert.
Der Wiederherstellungswert wird wie folgt berechnet:
El ~ E2
χ
009886/1352
Die Abfallprüfung wird dadurch ausgeführt, daß man einen Streifen, des Versuchsmaterialls Io anbringt, der 2,5 cm
dick ist und 25 cm über die Kante eines waagerechten Tisches 11 hinausragt, wobei das Muster durch eine Klemme
von oben an der Tischkante festgeklemmt wird. Die .Strecke
in cm, um welche die untere Kante 13 des Streifens aus Material Io, die von dem Tisch entfernt ist, unter ihrem
eigenen Gewicht nach 2.0 Sekunden gefallen ist, ist der "Abfallwert". Pur die Zusammendrückbarkeitsprüfung ist der
Apparat, wie in Mg. 3 gezeigt, eingerichtet,und die Glieder
werden zusammen bewegt, wie dies zuvor beschrieben ist. Das Muster 5 hat einen Durchmesser von 5»1 cm. Der Zusammendrückbarkeitswert
wird aus der Last berechnet, die erforderlich ist, um das Muster auf 9o$ seiner ursprünglichen
Dicke zusammenzudrücken, und wird in kg/cm ausgedrückt.
Die Dehnbarkeit (Dehnung) wird bestimmt, indem man
einen Apparat, wie in Mg. 4 gezeigt, anwendet, wobei das Muster 6 2,5 cm dick und 3o,5 cm lang ist. Die Endteile
sind jeweils 5,1 cm breit und 6,6 cm lang. Die Befestigung
slöcher sind 2,5 cm von jedem Ende entfernt. Die Breite des mittleren Tei.l3 beträgt 3>8 cm. Die Glieder 1 und
werden auseinanderbewegt, bis die Last entweder 5o kg erreicht oder auf Null fällt. Die Last in kg bei einer Dehnung
von o,5 cm ist der"Dehnbarkeitswerty
Der Biegsamkeitswert ist die Last, die bei einer Verformung von o,7 cm ausgeübt wird.
Der Widerherstellungswert ist der Prozentsatz, um den das Muster seine ursprünglichen Abmessungen wiedergewinnt,
nachdem es einer Last unterworfen ist, welche geringer als diejenige Last ist, die erforderlich ist, um
009886/13 5 2
201B266
- Io -
den Fließpunkt (die Fließgrenze) zu überschreiten.
Der Abfallwert ist die Strecke in cm von der Waagerechten, durch welche die entfernte Kante des überhängenden
Bereiches des Musters in der angegebenen Zeit fällt.
Der Zusaminendrückbarkeitswert ist der Druck in kg/cm ,
der erforderlich ist, um das Muster um l/lo seiner Dicke
zusammenzudrücken.
Wie oben angegeben, besitzen die Platten und Buchsen
gemäß der Erfindung sehr wesentliche ^praktische Vorteile.
Erstens werden infolge ihrer Eigenschaften der Biegsamkeit vnä Wiederherstellung (elastischen Erholung) und
ihrer Abfalleigenschaften Auskleidungsplatten und -büchsen
einer besonderen nominellen Größe durch geringe Verformvor^änge
Hohlräumen angepaßt (d.h. dem Hohlraum des Kopfes einer Blockform oder dem Hohlraum innerhalb eines Gießaufsatzes),ohne
daß eine große Neigung vorhanden ist, daß die Platte in ihre ursprüngliche - Gestalt zurückkehrt, d.h.
die Deformation kann im wesentlichen plastischen Charakter haben.
Ein zweiter Vorteil ergibt sich aus folgendem; Üblicherweise wird infolge der Dicke der die Seiten bekleidenden
Isolierauskleidung eine "Schulter" an dem verfestigten Block an der Verbindungsstelle zur Auskleidung oder zum
Gießaufsatz gebildet. Die Anwesenheit dieser Schulter an dem verfestigten Block kann selbst zu Fehlern
während des darauffolgenden Walzens oder der Behandlung des Blockes Veranlassung geben, welche die Ausbeute an gesundem
Metall nachteilig beeinflussen können. Es ist daher vpr-
009886/1352
- li -
teilhaft, daß diese Schulter beseitigt oder in ihrer Größe herabgesetzt wird. Da der maximale ferrostatische
Druck an dem Unterteil der Auskleidung des Kopfendes der Form bzw. des Gießaufsatzes auftritt, d.h. an der Schulter,
neigen die Auskleidungsplatten oder-büchsen gemäß der Erfindung infolge ihrer physikalischen Eigenschaften
selbsttätig dazu, eine Keilgestalt anzunehmen, wobei die Dicke der Platte oder Buchse auf ein maximales Ausmaß an
diesem Schulterbereich herabgesetzt wird.
Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus folgendem: Um verringerte Dichten und' verbesserte thermische Leistung
zu erzielen, ist es oft zweckmäßig, der Zusammensetzung der Auskleidungsmaterialien Komponenten einzuverleiben,
die unter dem Einfluß der hohen Temperatüren, welche bei der Berührung mit z.B. geschmolzenem Stahl in Betracht kommen,
schrumpfen oder vollständig verschwinden können. Wenn starre, unzusammendrückbare Auskleidungen angewendet werden,
kann die Bildung von Leerräumen durch diesen Mechanismus gleichzeitig Risse an der Grenzfläche der Materialien
schaffen, in welche geschmolzenes Metall unter nachteiligen Wirkungen auf die Ausbeute des verfestigten Metalls
eindringen kann. Bei Anwendung der Platten oder Buchsen
gemäß der Erfindung wird ein Schließen solcher Leerräume oder Hohlräume unter dem ferrostatischen Druck veranlaßt.
Ein weiterer Vorteil von Platten oder Buchsen gemäß der Erfindung besteht darin, daß Klebstoffe als sehr zweckmäßige
Mittel zu ihrer Befestigung an der Wand der Form oder an dem Gießaufsatz benutzt werden können, da die Auskleidung
keine Neigung hat, von der Wand abzuspringen, wenn die verformende Kraft aufgehoben wird. Ferner ist es zuweilen in
der Praxis erwünscht, daß die Auskleidung selbst als Dich-
009886/1352
tung oder Abschluß zwischen einer Form und einem Gießaufeatz oder einem Haltering wirkt. Die Platten oder Buchsen
gemäß der Erfindung üben diese Wirkung wegen ihrer physikalischen Eigenschaften sehr gut aus.
Die meisten Blockformen haben gewölbte Wände, und insbesondere in großen Plattenformen ist es ein Vorteil des
Produktes gemäß der Erfindung, daß die Auskleidungen in einer flachen Porm zugeführt werden können, um den erforderlichen
Packungsraum auf ein Minimum herabzusetzen. Die
ψ Auskleidungen gemäß der Erfindung können jedoch gleichzeitig
der Wölbung der Formen mittels eines verhältnismäßig geringen Verformungsdruckes angepaßt werden, der entweder
von Hand oder durch Anwendung einer einfachen Spanvorrichtung erhalten werden kann. Diejenigen Platten gemäß
der Erfindung, welche genügend Biegsamkeit haben, daß sie um Ecken von ganz geringem Radius, z.B. 8 cm, gebogen werden
können, machen es möglich, Auskleidungen für Blockformen vorzusehen, die aus einer maximalen Anzahl von getrennten
Stücken bestehen. Ferner ist es möglich, komplizierte Gestalten und Konfigurationen, die in Formen und
Gießaufsätzen in Betracht kommen, mit grundsätzlich ein-
^ fachen (z.B. gewellten, kannelierten oder polygonalen)
Formstücken aus Auskleidungsmaterial auszukleiden.
Während die physikalischen Eigenschaften z.B. hinsichtlich
der Biegsamkeit und Zusammendrückbarkeit im Vergleich mit üblichen Isolierungen zu den angegebenen Vorteilen führen,
sind auch bestimmte Nachteile vorhanden, wenn die Erhöhung dieser beiden Parameter zu weit geführt wird. Wenn
die Biegsamkeit zu groß ist, dann werden die Materialien schwierig zu handhaben, da sie dazu neigen, übermäßig abzufallen
oder sich abzubiegen und das Auskleidungsverfahren dadurch viel schwieriger gemacht wird. In ähnlicher Weise
009886/1352
kann eine übermäßige Zusammendrückbarkeit unter dem Einfluß von ferrostatischem Druck die Dicke der Isolierung
in solchem Umfang verringern, daß die thermische Leistung zum Nachteil der Ausbeute an gesundem Metall verringert
wird.
Zweckmäßig werden die Bestandteile der Platten oder Buchsen und/oder die Herstellungsbedingungen so gewählt, ·
daß die endgültigen Platten oder Buchsen eine Dichte von
weniger als o,7 g/cnr, vorzugsweise o,2 bis o,5 g/cur haben.
Grundsätzlich sind die Platten oder Buchsen gemäß der
Erfindung Fasermatten, aber es ist ersichtlich, daß sie zusätzlich zu einem oder mehreren Paserbestandteilen andere
Bestandteile, wie z.B. teilchenförmige feuerfeste Materialien
und Bindemittel enthalten können.
Platten und Buchsen, die solche Bestandteile enthalten,
sind schon beschrieben worden, wobei allgemein ziemlich weite Bereiche der Anteile der Bestandteile angegeben
wurden. In den meisten relativen Anteilen würden die Bestandteile keine Produkte mit den charakteristischen
physikalischen Werten der Platten und Buchsen gemäß der Erfindung ergeben, und es ist bisher nicht besonders vorgeschlagen
worden, spezifische Zusammensetzungen innerhalb der angegebenen Bereiche herzustellen, welche die charakteristischen
physikalischen Eigenschaften der Platten und Buchsen
gemäß der Erfindung haben würden.
Der Faserbestandteil kann aus feuerfesten Pasern, wie
Asbest, Schlackenwolle, Steinwolle, Aluminiumsilicatfasern, Calciumsilicatfasern oder Kohlefasern, oder aus organischen
Fasern, wie geschnittenen synthetischen Pasern oder Stapel-
009886/13 5 2
fasern oder natürlichen Fasern, z.B. Pasern von regenerierter
Cellulose, Celluloseacetat, Polyacrylnitril, Polyäthylen t ere ph thalat oder Polyamid (Nylon) oder Pasern von Baumwolle,
Wolle, Hanf, Jute, Flachs, Rupfen oder Sisal bestehen.
Es ist auch möglich, sehr kurzes faseriges Material, wie Holzfaser oder Papier.faser, einzuschließen, bei
einer besonders bevorzugten Form der Erfindung besteht jedoch der Faserbestandteil aus Fasermaterial, dessen Faserlänge
wenigstens o,25 cm beträgt und bei dem das Verhältnis von Faserlänge : Durchmesser (L/D) wenigstens loo : 1
beträgt, oder solches Fasermaterial umfaßt. Der Anteil von Fasern einer solchen Länge und einem solchen L/D-Verhältnis
beträgt vorzugsweise wenigstens 3 Gew.^ der Gesamtzusammensetzung und vorzugsweise 3 bis 5o Gew.# davon, obwohl
in jedem Fall der optimale Anteil von der Art der Faser einschließlich ihrer physikalischen Eigenschaften (z.B. Dehnbarkeit,
Biegsamkeit und Fähigkeit zum Filzen) und der besonderen Art der anderen Bestandteile der Zusammensetzung
abhängig ist·
Teilchenförmiges feuerfestes Material, wie es in der
Fasermatte vorhanden ist, kann z.B. aus Siliciumdioxydmehl,
zerkleinerten feuerfesten Steinen, Schamotte, Sillimanit, Magnesiumoxyd, Olivin, Aluminiumoxyd oder Zirkon bestehen.
Besonders gute Ergebnisse sind durch die Anwendung von calcinierten
Reisschalen erhalten worden.
In manchen Fällen hat es sich als zweckmäßig herausgestellt, daß die Fasern eine Fasermatte entweder allein oder
zusammen mit dem teilchenförmigen feuerfesten Material ohne Hilfe eines zugesetzten Bindemittels bilden. Dies ist z.B.
oft der Fall, wenn die Zusammensetzungen Holzfasern oder
009886/1352
Papierfasern einschließen, wo die Bindewirkung durch den geringen Harzgehalt von solchen Materialien oder nur durch
die Wirkung von sehr kleinen Cellulosefasern von solchen .
Materialien bei der Füllung der Zwischenräume zwischen den. anderen Bestandteilen erreicht werden kann.
Wenn jedoch ein Bindemittel angewendet wird, kann es, immer im Hinblick auf die physikalischen Eigenschaften, die
wesentlich in den aus der Zusammensetzung gebildeten Platten und Buchsen sind, aus einer großen Anzahl von an sich bekannten
Bindemitteln gewählt werderi. Beispiele sind synthetische Harze, z.B. Harnstoff-Formaldehydharz, Phenolformaldehydharz
und Furanharz, Polyvinylacetat, Phosphate verschiedener Art, kolloidale Oxydhydrosole, wie Siliciumdioxydsol,
oder Alkalisilicate, wie Natriumsilicat.
Die relativen Anteile der Bestandteile können in weitem
Umfang in Abhängigkeit von ihrer speziellen Art variieren, wenige einfache Versuche ermöglichen jedoch die Bestimmung
der erwünschten Anteile in jedem Fall, um Platten oder Buchsen mit den physikalischen Eigenschaften zu ergeben,
die wesentlich für das Produkt gemäß der Erfindung' sind. Im folgenden sind Beispiele von allgemein definierten Zusammensetzungen
angegeben, die für die Platten und Buchsen gemäß der Erfindung Anwendung finden können:
(a) Ein feuerfestes wärmeisolierendes Material, das anorganisches Fasermaterial, organisches Fasermaterial,
teilchenförmigen feuerfesten Füllstoff umfaßt und. frei oder im wesentlichen frei von zugesetztem Bindemittel ist, wobei
das Gesamtfasermaterial wenigstens 6 Gew.^, vorzugsweise wenigstens 15 Gew.^, des Materials darstellt und das
organische Fasermaterial aus synthetischen und/oder natürlich vorkommenden organischen Fasern geschnitten ist, wo-
009886/1 352
bei in der Zusammensetzung in einem Anteil von wenigstens 3 Gew.$, vorzugsweise wenigstens 5 Gew.#, der angegebenen
Bestandteile Paserelernente vorhanden sind, die eine Länge
von wenigstens o,25 cm haben und bei denen das Verhältnis von Länge : Durchmesser der Paser wenigstens loo : 1 beträgt.
Die genannte synthetische organische Paser besitzt vorzugsweise einen so feinen Titer wie möglich, z.B. einen
Titer von 1 bis 3 den.
Die vorstehende Zusammensetzung kann andere Bestandteile enthalten und insbesondere einen Anteil z.B. bis zu
Io Gew.# oder sogar mehr von Pasern kurzer Länge, z.B. Papierfasern,
einschließen.
Die synthetischen organischen Pasern, die natürlich vorkommenden organischen Pasern und das teilchenförmige
feuerfeste Material kann aus irgendeinem der vorstehend genannten Materialien bestehen.
Die anorganischen Pasern haben vorzugsweise ein Verhältnis
von Länge : Durchmesser von über 3oo : 1 in dem w Material. Typische Pasern sind 3 cm lang und haben einen
Durchmesser von o,oo5 mm. .
(b) Ein feuerfestes wärmeisolierendes Material, das anorganisches Pasermaterial, organisches Pasermaterial und
teilchenförmigen feuerfesten Füllstoff umfaßt und das frei oder im wesentlichen frei von Bindemittel ist, wobei das
Gesamtfasermaterial wenigstens 45 Gew.% des Materials darstellt,
und die gesamte Menge von organischem Pasermaterial und teilchenförmigen! Füllstoff nicht mehr als 75 Gew.^ des
009886/1352
Materials darstellt.
Die anorganischen Fasern haben vorzugsweise ein
Verhältnis von Länge : Durchmesser von über 600 1 1, Typische Fasern sind 3 nun lang und haben einen· Durchmesser
von o,oo5 mm.
Die Platten oder Buchsen gemäß der Erfindung werden zweckmäßig dadurch hergestellt, indem man einen wäßrigen
Schlamm der festen Bestandteile der Zusammensetzung (vorzugsweise nicht mehr als 5 Gew.# Feststoffgehalt und insbesondere
etwa 1,5 bis 2,5 Gew.^) herstellt und die Feststoffe
auf einer Siebform absetzt, indem man das flüssige Medium des Schlamms durch die Maschen des Siebs auspreßt,
wobei eine Schicht der festen Bestandteile auf dem Sieb zurückbleibt. Die so gebildete feste"Platte oder
Buchse wird durch irgendwelche geeigneten Mittel getrocknet, z.B. mittels Durchgang durch eine erhitzte Kammer.
Die endgültigen Produkte sollen einen Feuchtigkeitsgehalt haben der im Gleichgewicht mit der umgebenden Atmosphäre
steht, und die Bezugnahme, auf die Platten und Buchsen in
dem "trockenen Zustand11 hat diese Bedeutung.
Die Platten oder Buchsen können unmittelbar oder in Form eines kontinuierlich erzeugten Streifens hergestellt
werden, der auf eine langsam umlaufende zylindrische Form abgesetzt wird, die wenigstens teilweise in einen den
Schlamm enthaltenden Behälter eingetaucht ist, wobei der Streifen danach zu Platten oder Buchsen von geeigneter
Größe geschnitten wird.
Die Platten oder Buchsen gemäß der Erfindung können als einstückige Elemente hergestellt werden oder können
aus zwei oder mehr Schichten bestehen» Zweckmäßig können
009886/1352
Mehrschichtenplatten dadurch gebildet werden, daß man verschiedene
Zusammensetzungen übereinander durch die Anwendung von zwei oder mehr Schlämmen hintereinander auf die
Siebform absetzt. Es ist ersichtlich, daß die physikalischen Eigenschaften, die in den Platten und Buchsen gemäß
der Erfindung notwendig sind, mit Bezug auf die endgültige Platte oder Buchse gelten, so daß es möglich ist, eine
Mehrschichtenplatte oder Mehrschichtenbuchse aus Zusammensetzungen herzustellen, von denen eine oder mehrere, wenn
sie allein benutzt würden, nicht die erforderlichen Eigenschaften haben würden, jedoch in miteinander verbundener
P Ubereinanderlage eine Platte oder Buchse liefern, die diese
Eigenschaften hat.
Ferner können die Platten oder Buchsen gemäß der Erfindung
mit Oberflächenüberzügen, z.B. mit einem Überzug aus einer feuerfesten Schlichte auf der Seite, die zu dem
geschmolzenen Metall gerichtet ist, versehen werden, um den Widerstand gegen Eindringen von geschmolzenem Metall
in die Platte zu unterstützen; es kann zusätzlich oder stattdessen auch ein Überzug aus einem Vorläufer für eine
Zwischenschicht oder, einem Klebstoff aufgebracht werden, wenn es erwünscht ist, die Platte in ihrer Auskleidungsb
stellung zu befestigen oder anzukleben. Geeignete Materialien für feuerfeste Schlichten sind z.B. Suspensionen von
Zirkon, SiIiciumdioxyd oder Chromitmehl.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist ein Verfahren zum Auskleiden eines Blockformkopfes oder eines
Gießaufsatzes dafür vorgesehen, das die Schaffung einer Auskleidungsplatte oder -buchse mit den zuvor definierten
Eigenschaften, das Einsetzen der Platte oder Buchse in den auszukleidenden Hohlraum, das Drücken des Materials,
009886/1*3 52
um es zu verformen und es in Berührung mit den Wänden des Hohlraums zu drücken, das An-Ort-und-Stelle-Belassen,
Befestigen oder zum Anliaft anbringen an den Wänden des Hohlraums
in der so verformten Stellung umfaßt. Das Material kann selbst genügend Nachgiebigkeit besitzen, damit es
nach Aufbringung und Verformung zur Auskleidung des Hohlraums an der Stelle ohne zusätzliche Klammern, Nägel oder
zusätzlichen Klebstoff bleibt. Pies ist z.B. von Wert beim Auskleiden von Blockformköpfen mit zwei Platten, von denen
jede sich von der Mitte einer Wand rund um eine angrenzende Wand und bis zu der Mitte der gegenüberliegenden Wand
erstreckt. Eine Platte kann vorübergehend durch eine (wiederverwendbare) Klammer an ihrem Platz gehalten werden,
während die andere eingesetzt wird, wonach die Klammer entfernt werden kann.
Buchsen zum Auskleiden von Pormköpfen und Gießaufsätzen gemäß der Erfindung, können infolge ihrer biegsamen
Art flach in zusammengelegtem Zustand gelagert und transportiert
werden. Wegen der Leichtigkeit der Handhabung wird der Bereich von Blockformengrößen, die in der Praxis
mit solchen Buchsen anwendbar sind, stark erhöht.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
Ein Schlamm mit einem Peststoffgehalt von 2$ wurde
in Wasser aufbereitet, worin die Peststoffbestandteile in den folgenden relativen Gewichtsanteilen vorhanden waren:
009886/1352
- 2ο -
Aluminosilicatfasern 15 %
Cellulosefasern 5 Ι*
geschnittene synthetische organische
Pasern 9 i°
Siliciumdioxydsand 51 %
calcinierte Heisschalen 2o #.
In einen Behälter mit einem derartigen Schlamm wurde ein poröses zylindrisches Formstück eingetaucht und von
innerhalb des Formstückes wurde eine Schlammflüssigkeit ψ (unter Anwendung einer Saugkraft von etwa o,5 at) abgezogen,
um darauf eine Schicht von Schlammfeststoffen abzuscheiden. Nach 12o Sekunden war auf dem Formstück eine
Schicht mit einer Dicke von 1 cm gebildet worden, worauf das Formstück aus dem Behälter entfernt wurde. Der so gebildete
Materialzylinder wurde von dem Formstück abgestreift, und es wurde festgestellt, daß dieser im grünen
Zustand biegsam war und nach Trocknen in einem Ofen während 12 Stunden bei 1250C selbsttragend war. Die Handhabbarkeit
der Buchse war zufriedenstellend und die Buchse ergab zufriedenstellende Ergebnisse bei Verwendung zur
Auskleidung eines Steigers in einem Probegußeisen-Gußstück,
Die physikalischen Eigenschaften dieser Buchse sind nachstehend aufgeführt:
Biegsamkeitswert 2,7 kg
Wiederherstellungswert Io $>
Abfallwert 1,4 cm
ZuBammendrückbarkeitswert o,2 kg/cm
Dehnbarkeitswert 2,1 kg
009886/ 1 352
Bin Isoliermaterial wurde aus den folgenden Bestandteilen
gebildet:
Amosit-Asbest 15 Gew.#
geschnittene synthetische organische Faser 15 Gew.$
Cellulosefaser 3 Gew. i»
calcinierte Heisschalen 2o Gew.i»
Sand 47 Gew.^.
Ein 3#iger wäßriger Schlamm wurde aus den vorstehend
angegebenen Bestandteilen hergestellt,und es wurde die
gleiche Arbeitsweise,wie in Beispiel 1 angegeben, befolgt.
Ein Klebstoff, der eine Natriumsilicatlösung mit 5o$ Feststoffgehalt (SiOr, : Na9O Verhältnis 2:1)enthält,wurde
als Klebstoffmaterial/una auf die Außenseite einer biegsamen,
aus dem Isoliermaterial gebildeten Buchse aufgebracht.
Diese wurde dann in dem Kopf einer Blockform angeordnet und ausgedehnt, um an die Formwände über ihren gesamten
Umfang anzugrenzen. Der Silicatklebstoff härtete
die Auskleidung stark an Ort und Stelle, und anschließend wurde ein Stahlblock in der Form gegossen. Das Gießaufsatzverhalten war zufriedenstellend.
Die physikalischen Eigenschaften der Buchse sind nachstehend angegeben:
Biegsamkeitswert 2,7 kg Wiederherstellungswert Io $>
00.9886/1352
Das Isoliermaterial von Beispiel 2 wurde verwendet, wobei jedoch anstelle der Anwendung von Natriumsilicat
auf den Isolator der folgende Klebstoff aufgebracht wurde: Eine wäßrige Emulsion von polymerisiertem Alkylacrylat
oder eine Lösung von polymerisiertem Alkylacrylat in einem geeigneten Lösungsmittel, beispielsweise Isopropylacetat.
Das Wasser oder Lösungsmittel wird verdampft, um einen Klebstoffüberzug auf dem Auskleidungsmaterial zurückzulassen,
wobei dieees Material dann in geeigneter
Weise gepackt und/oder gelagert werden kann. Ein geeignetes Verpacken umfaßt siliconisiertes oder ähnliches Ablösepapier
über der Klebstoffschicht, gefolgt von irgendwelchen erforderlichen gebräuchlichen Verpackungsstufen.
Im Gebrauchsfall wird das Ablösepapier abgeschält, und die Auskleidung kann dann in den Kopf einer Blockform
ohne Schwierigkeit zum Anhaften gebracht werden.
Weitere Klebstoffe, die verwendet werden können, umfassen:
(a) Latexlösungen in aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
(b) eine Mischung aus synthetischem Kautschuk und Harz
in einem aliphatischen Kohlenwasserstofflösungsmittel,
(c) Mischungen von (a) und (b).
. Beispiel 4
Ein Schlamm mit 2j4 Peststoffgehalt wurde in Wasser
aufbereitet, worin die Feststoffbestandteile in den fölgenden relativen Gewiohtsanteilen vorhanden waren»
009886/1352
Aluminosilicatfasern 35 i°
Cellulosefasern 15 #
Calciumsilicatfasern Io #
Asbest 15 9^
Silieiumdioxydmehl 25 #.
In einen Behälter mit einem derartigen Schlamm wurde
ein poröses zylindrisches Formstück eingetaucht»und die
Arbeitsweise wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde durchgeführt.
Der so gebildete Materialzylinder wurde von dem Formstück abgestreift, und es wurde festgestellt, daß
dieser im grünen Zustand biegsam war und nach Trocknen in einem Ofen selbsttragend war. Die Handhabbarkeit der
Buchse war zufriedenstellend{und die Buchse ergab zufriedenstellende
Ergebnisse bei der Verwendung zur Auskleidung eines Steigers in einem Probegußeisen-Gußstück.
Die physikalischen Eigenschaften dieser Buchse sind nachstehend aufgeführt:
Biegsamkeitswert 1,5 kg
Wiederherstellungswert etwa 3 #
Abfallwert · weniger als 1 mm
Zusammendrückbarkeitswert o,31 kg/cm
Dehnbarkeitswert 2,ο kg.
Im Nachstehenden werden Beispiele für weitere Zusammensetzungen in Gewichtsteilen angegeben, die als Ansatz
verwendet werden können, um Platten oder Buchsen gemäß der Erfindung herzustellen. ·
009886/1352
CJ <£> CO OO
CD
CO
cn
Zusammen- Cellu- feuer- Füll- geschnit- feuer- organi- feuer- Alumino- Calcium- setzung lose- fester stoff tene syn- festes sches fester silicat- silicat- faser Püll- niede- thetische Paser- Binde- Füll- fasern fasern stoff rer organi- material mittel stoff Dichte sehe Paser (fein) |
3
3 |
VJI VJl
VH VH |
O O
cvj cvj |
9
9 |
15
15 |
o,3 |
CVJ H
UN KN |
5o |
5o
15 |
|
A
B |
VH VH | 16 | 2o |
9
5o |
15 | 1 | 31 31 |
15 | ||
C
D |
KN KN | 16 16 · |
5o | 31 62 |
||||||
E P |
3
3 |
16 32 |
3 |
OO ON
VJl O |
||||||
G H |
KN UN UN | 31 55 |
Io 2o |
VO UN | 85 | |||||
J | I Vorder schicht Rück schicht |
UN UN | 55 |
Io
2o |
5 | o,3 | ||||
K Vorder- I schicht j Rück- 1 schicht |
ro
Ni
cn
NJ CT) CD
to oo oo
Biegsamkeits- Wiederher- Abfall- Zusammendrücke Dehnbarkeitswert (kg) . stellungs- wert barkeitswert wert (kg)
wert (#) (cm) (kg/cm )
A | 0,91 | 1 | 1,6 | o,17 | 6,8 | ro VJl I |
B | 5,9 | 25 | 0,2 | o,54 | 1,4 | |
D | 4,1 o,7 |
2 2 2 |
1,6 JL · 0 Λ. · 0 |
o,45 o,2o o,18 |
8,6 1,6 4,5 |
|
ϊ | o,7 | 2 | o,o45 | 1,2 | ||
G | 1,8' | 4 | . 1,4 | o,lo | 8,o | |
H | 4,5 | 5 | o,2 | o,72 | 5,5 | |
I | 4,5 | 3 | o,2 | o,9o | 4,1 | |
J | 6,4· | 21 | ^0,1 | o,6o | 11,5 | N) |
K | 12,ο | 17 | <o,l | 1, 3> | 13 | cn N) CD CD |
• | ||||||
Nachstehend sind weitere Beispiele der Zusammensetzungen von Platten oder Buchsen genannt, welche die
erwünschten physikalischen Eigenschaften der Produkte gemäß der Erfindung aufweisen:
Reyon . h + Silicium- Silicium- ober- Phenol-
1 1/2 Α80θ8τ dioxyd dioxyd- flächen- formalde
den mehl aktives hydharz
Mittel
* ~" - — o,5 0
o,5 1
o,5 3
o,5 4
o,5 1
o,5 2
o,5 1
o,5 1
L | 6 | 15 | 26,5 | 52 |
M | 6 | 15 ' | 25,5 | 52 |
N | 6 | 15 | 24,5 | 51 |
P | 6 | 15 | 24,5 | 5o |
Q | 9 | 15 | 22,5 | 52 |
R | 9 | 15 | 22,5 | 51 |
S | 12 | 15 | 19,5 | 52 |
T | 15 | 15 | 16,5 | 52 |
009886/1352
Claims (9)
1. Platte oder Buchse für die Auskleidung von Blockformköpfen oder Gießaufsätzen aus einem feuerfesten verformbaren
selbsttragenden faserhaltigen Material, dadurch gekennzeichnet, daß es in seinem trockenen Zustand einen derartigen
Biegsamkeitswert hat, daß das Material sich um o,7 cm ohne Gesamtbruch unter einer 2o kg nicht überschreitenden
Last verformt, einen Wiederherstellungswert von nicht mehr als 3o# aufweist und einen Abfallwert von nicht mehr
als 17 cm hat.
2. Platte oder Buchse nach Anspruch 1, dadurch ge- ,
kennzeichnet, daß sie einen Zusammendrückbarkeitswert von ο,Ι bis 1,6 kg/cm hat·
3. Platte oder Buchse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Dehnbarkeitswert nicht
über 5o kg hat.
4. Platte oder Buchse nach einem der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß das Pasermaterial eine Pasermatte
umfaßt, die wenigstens 3 Gew.# Fasern mit einer
Länge von wenigstens o,25 cm und einem Verhältnis von Länge: Durchmesser von wenigstens loo:l einschließt.
5. Platte oder Buchse nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß sie frei von zugesetztem Bindemittel ist.
6. Platte oder Buchse nach einem der Ansprüche 1 bis
5, die aus einem feuerfesten wärmeisolierenden Material, ge-
009886/1352
bildet ist, welches anorganisches Fasermaterial, organisches Fasermaterial, teilchenförmigen feuerfesten Füllstoff
umfaßt und von zugesetztem Bindemittel frei oder im wesentlichen frei ist, dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte
Fasermaterial wenigstens 6 Gew.# des Materials darstellt, daß das organische Fasermaterial aus geschnittenen
synthetischen und/oder natürlich vorkommenden organischen Fasern besteht und daß in der Zusammensetzung in
einem Anteil von wenigstens 3 Gew.^ der angegebenen Bestandteile
Faserelemente vorhanden sind, die eine Länge von wenigstens o,25 cm haben und in denen das Verhältnis
von Länge : Durchmesser der Faserelemente wenigstens loojl beträgt.
7. Platte oder Buchse nach einem der Ansprüche
1 bis 4» die aus einem feuerfesten wärmeisolierenden Material gebildet ist, das anorganisches Fasermaterial, organisches
Fasermaterial und teilchenförmigen feuerfesten Füllstoff umfaßt und von zugesetztem Bindemittel frei
oder im wesentlichen frei ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Gesamtfasermaterial wenigstens 45 Gew.% des Materials
darstellt und die Gesamtmenge an organischem Fasermaterial und teilchenförmigem feuerfestem Füllstoff
nicht mehr als 75 Gew.# des Materials darstellt.
8. Platte oder Buchse nach einem der Ansprüche
1 bis 4, die aus einem feuerfesten wärmeisolierenden Material gebildet ist, das anorganisches Fasermaterial, organisches
Fasermaterial, teilchenförmigen feuerfesten Füllstoff und o,l bis 6 Gew.# Bindemittel umfaßt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gesamtfasermaterial wenigstens 6 Gew.96 des Materials darstellt, daß das organische Material
aus geschnittenen synthetischen und/oder natürlich vorkommenden organischen Fasern besteht und daß in der
0 09886/13 5 2
Zusammensetzung in einem Anteil von wenigstens 3 Gew.^
der angegebenen Bestandteile Paserelemente vorhanden sind, die eine Länge von wenigstens ο,25 cm haben und in denen ■
das Verhältnis von Länge:Durchmesser der Faserelemente wenigstens loo:l beträgt.
9. Verfahren zum Auskleiden eines Blockformkopfes
oder eines Gießaufsatzes dafür, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Auskleidungsplatte oder -buchse gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 8 in den auszukleidenden Hohlraum einsetzt,
das Material drückt, um es zu verformen und in Berührung mit den Wänden des Hohlraums zu drücken, es an
Ort und Stelle bleiben läßt, es in der so verformten Stellung befestigt oder zum Anhaften an den Wänden des Hohlraums
bringt.
00-9 886/1352
5ο
Leerseite
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB4075969A GB1294137A (en) | 1969-03-31 | 1969-03-31 | Hot top lining slabs and sleeves |
GB1676469 | 1969-03-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2015266A1 true DE2015266A1 (de) | 1971-02-04 |
Family
ID=26252226
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702015266 Pending DE2015266A1 (de) | 1969-03-31 | 1970-03-31 | Platte oder Buchse fur die Auskleidung von Blockformkopfen oder Gießaufsatzen und Verfahren zum Auskleiden von Blockform köpfen oder Gießaufsatzen |
Country Status (7)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE748270A (de) |
CA (1) | CA926083A (de) |
DE (1) | DE2015266A1 (de) |
ES (1) | ES378079A1 (de) |
FR (1) | FR2036011A1 (de) |
LU (1) | LU60636A1 (de) |
NL (1) | NL7004551A (de) |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1921729A (en) * | 1930-07-02 | 1933-08-08 | Walter M Charman | Hot top |
GB534739A (en) * | 1939-06-28 | 1941-03-17 | Schneider & Cie | Improvements in or relating to moulds for casting ingots |
GB952786A (en) * | 1962-01-25 | 1964-03-18 | Foseco Trading Ag | Lining the heads of foundry moulds |
-
1970
- 1970-03-31 FR FR7011397A patent/FR2036011A1/fr active Granted
- 1970-03-31 LU LU60636D patent/LU60636A1/xx unknown
- 1970-03-31 NL NL7004551A patent/NL7004551A/xx unknown
- 1970-03-31 BE BE748270D patent/BE748270A/xx unknown
- 1970-03-31 DE DE19702015266 patent/DE2015266A1/de active Pending
- 1970-03-31 CA CA078692A patent/CA926083A/en not_active Expired
- 1970-03-31 ES ES378079A patent/ES378079A1/es not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE748270A (fr) | 1970-08-31 |
FR2036011B1 (de) | 1973-07-13 |
ES378079A1 (es) | 1973-02-01 |
LU60636A1 (de) | 1970-06-02 |
CA926083A (en) | 1973-05-15 |
FR2036011A1 (en) | 1970-12-24 |
NL7004551A (de) | 1970-10-02 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE102005041863A1 (de) | Borsilikatglashaltige Formstoffmischungen | |
DE202006011980U1 (de) | Verbessertes Speiserelement für den Metallguß | |
DE20321856U1 (de) | Durch Papiererzeugungstechnik hergestellte Elemente zur Herstellung von geformten Gegenständen | |
DE2033096A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines zusammen gesetzten Materials | |
DE1934078A1 (de) | Formmasse | |
DE1947904B2 (de) | Feuerfestes waermeisolierendes material | |
DE2457579C2 (de) | Feuerfeste Masse | |
DE2352188C3 (de) | Feuerfeste Wärmeisolierplatte und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE2520993C3 (de) | Feuerfeste Masse auf der Basis von Kieselsäureanhydrid und ihre Verwendung zur Herstellung der Auskleidung eines Gießtrichters sowie Verfahren zur Behandlung einer solchen Auskleidung | |
DE69007206T2 (de) | Keramischer Schaumfilter. | |
EP2308614B1 (de) | Grünfeste Aerosande | |
DE2831505C2 (de) | Hitzebeständiger, exothermer, wärmeisolierender Gegenstand, seine Verwendung und Verfahren zu seiner Herstellung | |
CH639880A5 (de) | Verfahren zur verbesserung der physikalischen eigenschaften von heissem gruenem formsand. | |
DE2015266A1 (de) | Platte oder Buchse fur die Auskleidung von Blockformkopfen oder Gießaufsatzen und Verfahren zum Auskleiden von Blockform köpfen oder Gießaufsatzen | |
DE68903103T2 (de) | Verfahren zum vollformgiessen von metallischen gegenstaenden unter druck. | |
AT301058B (de) | Platten und Hülsen zum Auskleiden von Warmköpfen | |
DE7029200U (de) | Platte oder buchse fuer die auskleidung von blockformkoepfen oder giessaufsaetzen. | |
DE2630832C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Gußblöcken aus geschmolzenem Metall | |
DE2007196B2 (de) | Abdeckplatte fuer stahlgussformen | |
DE2708265C3 (de) | Verfahren zur Herstellung einer selbsthärtenden und wasserlöslichen Form | |
DE2429925A1 (de) | Waermeisolierendes material und verfahren zu seiner herstellung | |
DE2730753B2 (de) | Kokillenschlichte für den Blockguß von Stahl | |
DE2459088C3 (de) | Monolithische Form für den Präzisionsguß mit verlorenem Modell | |
DE69418132T2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Gussstückes durch Giessen mit verlorenem Modell | |
AT319494B (de) | Brechkern für den Sandformguß, insbesondere für Eisen- und Stahlguß, und Verfahren zu seiner Herstellung |