DE2013297B2 - Verfahren zur Ausnutzung der Reaktionswarme bei der Herstellung von Methanol - Google Patents
Verfahren zur Ausnutzung der Reaktionswarme bei der Herstellung von MethanolInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausnutzung der Reaktionswärme bei der Herstellung von Methanol
durch Umsetzen eines durch Spalten \on Kohlenwasserstoffen mit Wasserdampf an einem indirekt beheizten
nickelhaltigen Katalysator bei Temperaturen über C erzeugten. Oxide des Kohlenstoffs und Wasserstoff
enthaltenden Synthesegases an einem kupferhaltigen Katalysator unter Drücken von 30 bis 80 at
bei Temperaturen von 230 bis 280 C, wobei der Katalysator in Rohren angeordnet ist, die indirekt mit
Wasser gekühlt werden.
Die Darstellung von Methanol durch partielle Hydrierung von Kohlenmonoxyd ist eine stark exotherme
Reaktion die unter Volumenkontraktion abläuft. Sie wird in Hochdruckreaktoren unter Drükken
von 100 bis 300 at bei Temperaturen etwa von bis 38O0C an Zink 'ind Chrom in oxydischer Form
enthaltenden Katalysatoren ausgeführt. Zur Ableitung der Reaktionswärme wird der Katalysator im
Hochdruckreaktor in Schichten unterteilt, zwischen denen dem Reaktionsgemisch kaltes Frischgas zugesetzt
wird. Eine andere Möglichkeit der Wärmeableitung besteht darin, daß zwischen den Katalysatorschichten
von einem Kühlmittel durchflossene Wärmeaustauschelemente angeordnet werden. Die Erzeugung
von llochdruckdampf in diesen Wärmeaustauschclemcnten erfordert einen beträchtlichen konstruktiven
Aufwand und bereitet wegen des hohen Temperaturniveaus große Schwierigkeiten, wenn die beträclniiche
Reaktionswärme der Umsetzung
. CO :-2 H2 CH,OH · 23 kcal
je Tonne Methanol könnten daraus etwa 1,1 bis 1.4 Tonnen Dampf erzeugt werden, ausgenutzt werden
soll.
In neuerer Zeit sind aktivere. Kupfer enthaltende
jo Katalysatoren entwickelt worden, an denen die
Methanolsynthese schon unter Drücken von weniger als 100 at und bei Temperaturen von 230 bis 270 C
ausgeführt werden k.iiin. Für diese milderet1 Reaktion
bedingungen können Mitteldruckapparaturen verwendet werden. Für den Anlagenbau bedeutet das,
daß ζ. B. an Stelle von Kolbenkompressoren, Turbokompressoren
(Zentrifugalverdichter) eingesetzt werden können und daß an die Stelle des Hochdruckreaktors
ein durch unter Druck siedendes Wasser indirekt gekühlter Röhrenreaktor treten kann, in
dessen Rohren der Katalysator eingefüllt ist.
Die deutsche Auslegeschrift 1 251 727 betrifft ein Verfahren zur destillativen Aufarbeitung von Rohmethanol,
bei dem das zu reinigende Rohmethanol zunächst verdampft und vor Eintritt in die Destillationskolonne
thermokomprimiert und dann der unter Druck betriebenen Kolonne zugeführt wird. Von der
Reaktionswärme der Methanolbildung gemäß
CO f 2 H2 = CH3OH 4-23 kcal
wird dabei kein Gebrauch gemacht.
Die deutsche Auslegeschrift 1 168 878 betrifft die Reinigung von Methanol, welches mit höheren Acetylenen
und aromatischen Verbindungen verunreinigt ist. Das Methanol fällt mit diesen Verunreinigungen
in Crackprozessen an. in denen azetylenreiche Gase erzeugt werden und durch Waschen mit Methanol
gereinigt werden. Das Methanol ist dabei Absorptionsflüssigkeit, die in einer speziellen Arbeitsweise regene-
4" riert und dem Absorptionsprozeß wieder zugeführt
wird. Es ist nicht ersichtlich, wo und in welcher Weise dabei die Reaktionswärme der Methanolbildung einer
energetischen Verwertung zugeführt wird oder werden könnte.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei der Herstellung des Methanols auftretende Reaktionswärme
auszunutzen. Dadurch soll Energie gespart und das Verfahren verbilligt oder eine für andere Zwecke
verwendbare Energiequelle erschlossen werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man die Kühlung der Reaktorrohre unter
Erzeugung von Hochdruckdampf durchführt.
Zweckmäßig wird der im Synthesereaktor erzeugte Flochdruckdampf vorder Entspannung überhitzt, etwa
im Abhitzesystem der Gaserzeugung. Die arbeitsleistende Entspannung des Hochdruckdampfes kann
auf einen Gegendruck von etwa 4 bis 6 at erfolgen, so daß der danach verbleibende Niederdruckdampf zur
Heizung der Schlußdestillation des erzeugten Metha-
nols verwendet werden kann. Der Hochdruckdampf kann aber auch in Kondensationsturbinen auf Umgebungsdruck
entspannt werden.
Die Erzeugung des Synthesegases erfolgt zweckmäßig durch Spaltung gasförmiger Kohlenwasserstoffe
mit Wasserdampf und gegebenenfalls Kohlendioxyd bei Temperaturen von 750 bis 9501C an indirekt beheizten
Nickelkatalysatoren im Röhrenofen. Eine Zugabe von Kohlendioxyd zum Vergasungsmittel, die
hei wasserstoff reichen Einsjt/stoffen nützlich seil,
kann, setzt voraus, daß reines CO., zur Verfugung
sieht, ι. B. aus einer Kohlenmunoxydkoiueriierung.
Gasförmige Kohlenwasserstoffe können in dieser Weise bei niedrigen Drücken weitgehend, d. h. bis auf
ΐΛ
des in einem Abhitzesystem
zeugten Dampfes 0.5 bis 2.0.
zeugten Dampfes 0.5 bis 2.0.
Für die Ausführung der Met
bietet der mitteis unter Druck
indirekt »ekühlte Röhrenreaktor
in " ' ■ "■·
bietet der mitteis unter Druck
indirekt »ekühlte Röhrenreaktor
in " ' ■ "■·
R1
die Rohrlängen und üjv. ·^
schichten einheitlichen Temperatur innerhalb eine
i:\nthese selbst
siedenden Wassers i.i ^CIi Vorteil, claß der
atalysatiir von dem die
In das erfindungsgemäße Verfahren können jedoch
-di flü^siae Kohlenwasserstoffe etwa bis zum Naph- schichten einheitli μ _
ihabereich." d. h. Gemische flüssiger Kohlenwasser- io engen Temperaturbereichs konsia ^
stoffe, deren Siedeende bei etwa 180 bis 200 C liegt. kann.
„naesetzt werden, wenn die.e vor der Ssnthesegas- Dadurch kann di
„naesetzt werden, wenn die.e vor der Ssnthesegas- Dadurch kann di
in an s.ch bekannter Weise mil Wasser-
/cg
,lampf an Nickelkatalysatoren bei Temperaturen von
^O bis 480 C zu einem methanre .neu Gas vorge- 15
,,,alten werden. Mit dieser Spaltung kann, falls erfor-,:'Tl.ch.
m bekannter Weise cmc Norgeschaltete F.nt-,.!nv.o(elung
der eingesetzten flüssigen Kohlenwas.er-,offe
verbunden werden.
[■rdaas steht für industrielle Prozesse im allgemeinen
,ehwefelfrei zur Verfugung. Das durch Spaltung gasiV.rmiger
Kohlenwasserstoffe mit Wasserdampf im Röhrenofen erzeugte methanarme Gas ist schwefelfrei
„nd unmittelbar als Einsatzgas für die Methanolinn
haltcn werden
an den cmp-Katalysators Kupfer neben
ispielsweise ^ ,0 bis
in0Uv
Dadurch NU honoN>
Dadurch NU honoN>
findhchen kupferna Ui^_n N' '^
Ausbeute bei lan^r L^L ;
besonders vorteilliait wni ,^j10n p
Geeignete Katalv sir>V l oxvdischer Form.
Zink und gegehenonlalls ^n ^ ^^ ^
Besonders bewahrt nancn
Vanadium entha lende ^^p
Vanadium entha lende ^^p
solche mit 4U dis .. Λ-,» uis 30 Atomprozent
rttomprozent V anad.um unu _u .
Zink. ,11Λ1,ησρη sind Fließschemata zweier
In den ^WgW Jind findunBSgcmä£Cn Ver-
„nd unmittelbar als Einsatzgas für die Methanol- Anlagen zur Abführung Uts tr ^ _^^ ^^^^
,,,uhese geeignet. Es bedarf keiner zusätzlichen Reini- 25 fahren, bc.lsP;c's^je a^.ieentcilc mit den gleichen
.■"„ng sondern nur einer Kühlung, bei der überschuss.- sind übereinstimmende Anlaguiic
.- Wasserdampf auskondeusiert wird. Bezugszeichen verseilen. wird eine Entnahme-
.- Wasserdampf auskondeusiert wird. Bezugszeichen verseilen. wird eine Entnahme-
Im erfindungsgemäßen Verfahren steht zusätzlich Inder An 1^ ^^Γ*-· /ur F.n,spannung des
/„ der im Abhitzesystem der Gaserzeugung gewinn- Kondensa lonsdamptturb, c zu
h ;rcn Wärme die Reaktionswärme der Methanolbil- 30 Hochdruckdampfes v.Lr™Verfol die Entspannung Jung in Form von Hochdruckdampf für die Energie- '" ^^"Sfmnfes η fttels zweier Kondensations-
h ;rcn Wärme die Reaktionswärme der Methanolbil- 30 Hochdruckdampfes v.Lr™Verfol die Entspannung Jung in Form von Hochdruckdampf für die Energie- '" ^^"Sfmnfes η fttels zweier Kondensations-
rsorgung der gesamten Anlage zur Verfügung, ms- des Hochdruckd ^n ρks mit c ^_
Dk d Kii Tür turbinen. Die Anlag η ^ι^η0,.5 nthesereaktor 2.
gaserzeuger 1, <- em . Methanol-
einem Kuhler und Al^i^ ^ ^ g ^ ^
destillation -'■ ^ e . d fturbine 6 oder zwei
Entnahme-Kondcnsationsuam^
Kondensationsdanp u b .r. ru ^ Q^
Wenn der L nsa «ω hrö - RohrcllofCn, in
^ ejnem njckel-
^l P
sorgung der gesamten Anlag gg
besondere zur Deckung der Kompressionsenergie Tür die Verdichtung des methanarmen Synthesegases auf
aen Svnthcsedruck.
Ein unter geringem Druck erzeugtes methana'mes
Synthesegas verbraucht einen höheren Betrag dieser Kompression ,energie, vermindert aber andererseits die
Restgasmenge (>,purge gas«) die aus dem Gaskreislauf
der Synthese zur Konstanthaltung eines niederen 40 erzeuger au seine,
Methangehaltes abgezweigt werden muß. dem das Erdgas m
Methangehaltes abgezweigt werden muß. dem das Erdgas m
hh Dk t
ethangehaltes abgezeigt
Em unter höherem Druck erzeugtes methanreichcs
Gas verbraucht einen geringeren Betrag an Kornprcssionsenergie,
erhöht aber die aus dem Synthesegaskreislauf abzuzweigende Restgasmenge. Das Restgas,
das auch beträchtliche Mengen CO und H2 enthält,
wird bei der Beheizung des Röhrenofens mit verbrannt.
Setzt man die zur Herstellung einer Tonne Methanol aus Erdgas (Methan) insgesamt., also zur Erzeugung
d Hi d Röhrenofens
dem das Erdgas m* ^
halt.gen Katalysa r bu e P
unter mäßigen Druck yOn
und H2 gespaΛ cn ν, χτύ
unter mäßigen Druck yOn
und H2 gespaΛ cn ν, χτύ
Beim Ein satz Π
der Gaser^ugrau
katalysatoi gcti η
dampiten Κ^
einem mcl. e.c
der Gaser^ugrau
katalysatoi gcti η
dampiten Κ^
einem mcl. e.c
rstoffe besteht
^ < ejnem Nickcl.
Wasscrdampf zu
^^^,ρα11οη werden und aus
aus Erdgas (Methan) insgesa, gg einem mcl. e.chcn Ga t W ]che Gas 7M
des Synthesegases und zur Heizung des Röhrenofens 50 dem Rolfen im,,km da
verbrauchte Erdgasmenge in Beziehung zum Druck CO CO u'id ^ ^ m läß Fig.
der Synthesegaserzeugung, dann ergibt sich em Mi- In der Austuhrungsi t ^
verbrauchte Erdgasmenge in Beziehung zum Druck CO CO u'id ^ ^ m läß Fig.
der Synthesegaserzeugung, dann ergibt sich em Mi- In der Austuhrungsi t ^
nimum im Erdgasbedarf je Tonne Rhcinmcthanol, das
unter Berücksichtigung von als Vergasungsmittel miteingesetztem Kohlendioxyd bei einem Druck der Gaserzeugung
zwischen 10 und 20 ata, insbesondere z.w,-schen 12 und 18 ata liegt.
Für die Relationen zwischen den Drucken der
Synthesegaserzeugung der Dampferzeugung im Syn-
thcsereaktor und dem Abhitzesystem der Gaserzeugung 60 de.
gilt etwa, daß das Verhältnis des Synthesedruckes zum steht Das
Druck des erzeugen Synthesegases 1,0 bis 7 0. vor-
zugsweisc 2,0 bis 5,0 und das Verhältnis des Druckes
des in der Synthese erzeugten Dampfes zum Druck
des erzeugten Synthesegases 0,5 bis 6,0, vorzugsweise
^ ^ läß Fig. wird das
In der Austuhrug t ^ ^^ .^ der
Spaltgas im Körner β fillirt, der es auf den
Lejtu^^ « at bfi und dureh
^nlh"^ 5 fördert,
d.e Le.tui g j ^ f fid Snthese
dg j
D ese ^ve el el
gas und nicht
D ese ^ve el el
gas und nicht
Gcmisch aus frisdlcm SyntheseKreislaufgas
um die Druck- ^ Reaktor 2^
tungc 16 und 12 ent-
^ ReaktQr 2
^ ^3 Abschcider 14 zugeführt,
JP1*^ Methanol vom^iicht umgesetzten Synthcsein
dem ^ Me'hanoi
ßas abgetrennt wie, ^
Das Mrttanol^rt ^
VAA beträgt «as Verhältnis der Drücke
dos in der Mcthanolsynthese erzeugten Dampfes und
nach Ergänzung durch Frischgas mittels des Krcislaufvcrdichters
5 zum Reaktoreingang in bekannter Weise zurückgeführt wird.
Im Synthcscrcaktor 2 wird aus durch Leitung 17
zugcführtcm Speisewasser Hochdruekdampf erzeugt, der durch die Leitung 18 mit dem Druckregelvcntil 19
entnommen wird. Dieser Dampf wird in einem Überhitzer 20 im Abhitzcsyslcm des Gaserzeugers 1 überhitzt
und in der Leitung 21 der Entnahme-Kondensationsdampfturbinc
6 zugeführt, die die Verdichter 4 und 5 direkt oder mittels erzeugten elektrischen Stromes
antreibt.
Der in der Entnahinc-Kondcnsationsdampfturbine 6
abgezweigte Niederdruckdampf wii-J durch die Leitung
22 zur Beheizung der Mcthanoldcstillation 3 geleitet. Der Restdampf wird im Kondensator 23
kondensiert.
Der im Gaserzeuger zur Spaltung der eingesetzten flüssigen oder gasförmigen Kohlenwasserstoffe erforderliche
Wasserdampf wird, wie üblich, im Abhitzesystem des Röhienspaltofcns 1 erzeugt. Dadurch
steht der im Synthesereaktor erzeugte Hochdruckdampf zur Energieerzeugung zur Verfügung.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 wird der im Überhitzer 20 überhitzte Hochdruckdampf auf die
Leitungen 24 und 25 verteilt und den Kondensationsturbinen 7 und 8 zugeführt. Die Turbine 7 treibt in
der zu Fig. I beschriebenen Weise die Verdichter 4 und 5 unmittelbar oder mittels erzeugten elektrischen
Stromes an. Der restliche Dampf aus Leitung 25 kann an andere Verbraucher abgegeben oder mittels der
Kondcnsationsturbinc 8 in elektrischen Strom umgewandelt werden.
Die Erfindung sei durch die nachfolgenden Beispiele eingehender erläutert.
Volumprozent
9,48
8,14
59,75
21,49
0,90
0,01
C:H,O11 0,23
CO,
co"
CH1
N2.
H „Ο
H „Ο
Beispiel I
a) Herstellung des Synthesegases
a) Herstellung des Synthesegases
678 Nm3 schwefelfreies Erdgas mit einem Methangchalt
von 99 Volumprozent werden im Röhrenofen 1 mit 1120 kg Wasserdampf und 189 Nm3 Kohlendioxyd
an einem etwa 10 bis 20 Gewichtsprozent Nickel auf einem Trägermaterial aus Tonerde enthaltenden
Katalysator bei 860° und einem Druck von 14 ata zu einem Synthesegas gespalten. Dabei entstehen
2640 Nm3 Gas mit der Zusammensetzung (trocken)
Volumprozent
Co2 7,90
CO 21,45
H2 67,25
CH4 3,27
N2-FAr 0,13
Das Gas enthält beim Austritt aus dem Spaltofen 0,241 kg Wasserdampf je Nm3. Das Gas wird im
Kühler 9 auf 35° C abgekühtt.
b) Methanolsynthese
Das abgekühlte Gas wird im Synthesegasverdichter 4 auf etwa 47 ata verdichtet und dann mit
13150 Nm3 Synthcsekreislaufgas gemischt.
Im Kompressor 5 werden 15790 Nm3 des so entstandenen Mischgases der Zusammensetzung
ίο auf 50 ata verdichtet und dem Synthesereaktor 2
zugeführt.
Im Abscheider 14 wird das Syntheseprodukt in 1129 kg Rohincthanol und 13470 Nm3 Restgas, welches
teilweise als Krcislaufgas vor den Reaktor zurückgeführt wird, getrennt. Eine Menge von 320 Nm3
werden als Synthese-Restgas abgestoßen und im Röhrenofen verbrannt.
Aus dem Rohmethanol werden in der Schlußdestillation 1000 kg Rcintncthanol gewannen.
c) Ausnutzung der Reaktionswärme
lirfindungsgemäß wird aus der Abwärme der Synthcscrcaktion im Reaktor 2 eine Dampfmenge
von 1450 kg mit 249,2" C und 40 ata gewonnen. Dieser Dampf wird irn Abhitzesystem der Gaserzeugungsanlage
auf 500" C überhitzt und danach mit 37 ata der Eptnahme-Kondensationsdampfturbinc 6 (Fig. 1)
aufgegeben. Durch Entspannung von 900 kg des Dampfes auf 5 ata und von 550 kg auf 0,1 ata werden
248 kWh gewonnen und Zürn Antrieb der Gaskompressoren verwendet. Der auf 5 ata entspannte und
durch Einspritzen von Kondensat auf Sattdampftemperatur gebrachte Dampf findet zur Beheizung
der Mcthanoldcstillation Verwendung.
a) Herstellung des Synthesegases
Als Ausgangsmaterial für die Methanolsynthese dient fin schwefelfreies Benzin mit einem C: H-Verhältnis
5,6. Dieses Benzin wird zunächst mit Wasserdampf an einem etwa 40 Gewichtsprozent Nickel auf
Tonerde enthaltenden Katalysator bei 400°C zu einem mcthanrcichcn Gas abgespalten, das dann in der im
Beispiel 1 beschriebenen Weise weiter verarbeitet wird. Je kg des im Benzin enthaltenen Kohlenstoffs
werden 2.33 kg Dampf aufgewendet.
Aus 523 kg Benzin und 1500 kg Dampf werden 1083 Nm3 Gas der folgenden Zusammensetzung crzeugt
(trocken)
Volumprozent
CO2 22,6
CO 0,7
H2 23,1
CH4 53,6
Das Gas enthält je Nm3 noch 1,27 kg Wasserdampf. Es wird ohne jeden weiteren Dampfzusatz im Röhrenofen
bei 840°C zu 2600 Nm3 Syntheserohgas folgender Zusammensetzung umgeformt (trocken)
Volumprozent
CO2 8,9
CO 20,4
H2 68,0
CH4 2,7
Dieses Gas enthält je Nm3 noch 0,31 kg Wasserdampf.
Es wird im Kühler 9 auf 35° C gekühlt
b) Methatiolsynthcse
Das gekühlte das wird in der im Heispiel I beschriebenen
Weise mit Kreislaufgas gemischt und auf den
Synthescdruck verdichtet. Aus den in den Gaskrcislauf
der Methanolsynthese eingeführten 2600 Nm:l Synlhcsefrischgas
entsteht wiederum I Tonne Reinmethanol.
c) Aus der Abwärme der Synthesereaktion werden im Reaktor 2 1410 kg Dampi mit 249.2 C und 40 ata
gewonnen. Dieser Dampf wird im Abhitzekessel der Gaserzeugungsanlage auf 500'C überhitzt. 935 kg
dieses Dampfes werden mit 37 ata der Kondcnsationsdampflurbinc 7 (lrig. 2) aufgegeben. Durch Entspannen
dieses Dampfes auf 0,1 ata werden 245 kWh gewonnen und zum Antrieb der Synthcscgaskompressoren
4 und 5 verwendet. Die restlichen 475 kg des auf 500" C überhitzten Dampfes werden der Kondcnsationsdampflurbinc
8 (Fig. 2) aufgegeben. Durch Entspannen dieses Dampfes auf 0,1 ata werden
113 kWh Strom gewonnen.
Das erfindungsgcinäßc Verfahren hat den Vorteil, daß die bei der Methanolsynthcsc auftretende Reaktionswärme
sinnvoll genutzt werden kann. Es wird Hochdruckdampf erzeugt, der in vielfältiger Weise
verwendet werden kann. Der erzeugte Dampf kann z. B. im eigenen Verfahren zur Herstellung von
Methanol zur Kompression der im Prozeß zu verdichtenden Gase eingesetzt werden. Er kann dabei zur
Deckung des Energiebedarfs der Anlage einschließlich
ίο der Vcrdampfungswärmc des gewonnenen Methanols
in der Schlußdeslillation verwendet werden. Da aus dem Abhitzesystem der Synthesegaserzeugung auch
noch Wasserdampf zur Verfügung steht, kann in Einzelfällen sogar ein Energiciibcrschuß verbleiben, der
in Form von lloehdruckdampf oder elektrischer Energie nach außen abgegeben werden kann.
Durch diese Maßnahmen ergibt sich eine Einsparung an Energie und eine Verbilligung des Verfahrens. In
gleicher Weise kann der erzeugte I lochdruckdampf für verschiedene andere Zwecke, z. B. für Heizzwecke
nutzbringend verwendet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
309 543/'
Claims (4)
1. Verfahren zur Ausnutzung der Reaktionswärme
hei der Herstellung von Methanol durch
L'niset/en eines durch Spalten von Kohlenwasserstoffen
mit Wasserdampf an einem indirekt beheizten nickelhaliigen Katalysator bei Temperaturen
über 700 C erzeugtem. Oxide des Kohlenstoffs und Wasserstoff enthaltenden Synthesegases an
einem kupferhaltigen Katalysator unter Drücken von 30 bis SO at bei Temperaturen von 230 bis
2S0 C. wobei der Katalvsator in Rohren angeordnet ist. die indirekt mit Wasser gekühlt werden.
d a d u r c h g e k e η η ζ e i c h η e t. daß man die Kühlung der Reaktorrohre unter Erzeugung von
llochdruckdampf durchführt.
2. Verfahren nach dem Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, d.:ß man den erzeugten Hochdruckdampf
mindestens teilweise arbeitsleistend auf einen Gegendruck von 4 bis 6 at entspannt und daß
man den verbleibenden Niederdruckdampf zur Heizung der Schlußdestillation des erzeugten Methanols
verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man den erzeugten Hochdruckdampf
in Kondensationsturbinen auf Umgebungsdruck entspannt.
4. Verfahren rieh den Ansprüchen I bis 3.
dadurch gekennzeichnet, daß man das Verhältnis der Drücke des durch die Kühlung der Reaktorrohre
erzeugten Hochdruckdiimpfe' und des im
Abhitzesystem der Synthesegaserzcugung gewonnenen Wasserdampfs auf 0.5 bis 2,0, vorzugsweise
1.0. einstellt.
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