DE2013196C - Verfahren zur ätztechnischen Herstellung von Formteilen - Google Patents
Verfahren zur ätztechnischen Herstellung von FormteilenInfo
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Description
Man kann vorteilhafterweise Metallfolien verwenden, die aus mehreren diskreten Schichten unterschiedlicher
Zusammensetzung und unterschiedlichen Ätzverhaltens bestehen. Beispielsweise kann der Kern
der Metallfolie aus einem ersten Metall bzw. aus einer Metallegierung bestehen, die von der verwendeten
Ätzflüssigkeit relativ stark angegriffen wird, während die Oberflächenschichten aus einem zweiten
Metall bzv\ einer zweiten Metallegierung bestehen, die von der Ätzflüssigkeit relativ weniger stark angegriffen
wird. In weiterer Ausbildung der Erfindung können zwischen Kern und Oberflächenschichten
weitere Schichten angeordnet sein, deren Ätzverhalten jeweils zwischen dem benachbarter Schichten
liegt. Vorteilhafterweise wird die Stärke der Kernschicht etwa doppelt so groß gemacht wie die der
übrigen Schichten.
Bei Verwendung von Metallfolie!!, die aus diskreten Schichten unterschiedlicher Zusammensetzung
und unterschiedlichen Ätzverhaltens bestehen, können allerdings an den Grenzen zwischen benachbarten
Schichten auf Grund des unstetigen Übergangs Unebenheiten entstehen. Ist dies nicht zulässig, so
verwendet man vorteilhafterweise Metallfolien mit von der Oberfläche in Richtung auf die Folienmitte
stetiger Änderung der Zusammensetzung. Metallfolien mit einer derartigen stetigen Änderung der
Zusammensetzung kann man aus Metallfolie a, die aus diskreten Schichten unterschiedlicher Zusammensetzung
bestehen, dadurch herstellen, daß man diese einer Diffusionsbehandlung bei hohen Temperaturen
aussetzt.
Der Ätzangriff in Richtung senkrecht zur Folienoberfläche kann dadurch noch verstärkt werden, daß
die zu ätzenden Metallfolien als Kathoden geschaltet an eine Gleichspannung gelegt werden. Ferner wird
eine Ätzung senkrecht zur Folienoberfläche noch dadurch begünstigt, daß die Ätzung im Wege der
Sprühätzung erfolgt.
Die unterschiedliche Ätzgeschwindigkeit kann ferner durch Lokalelementbildung verstärkt oder
hervorgerufen sein. Durch die kathodische Schaltung der Metallfolie kann die Wirkung des Lokalelements
noch verlängert und damit ein noch stärker differenzierter Ätzangriff erzielt werden.
im folgenden werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung an Hand der Figur erläutert.
Ausführungsbeispiel 1
Auf eine Kupfer-Beryllium-Folie 1 mit einem Anteil von 2°/o Beryllium, die eine Stärke von 20jim
aufweist, werden beidseitig Kupferschichten 2 und 3 in einer Stärke von etwa 10 μαι aufgebracht. Auf
xo diese Verbundmetallfolie wird nach einer Vorreinigung
auf beide Oberflächen Fotolack aufgebracht. Die beidseitigen Fotolackschichten 4 und 5 werden
sodann deckungsgleich über Glasfotomasken belichtet. Die belichteten Fotolackschichten werden
entwickelt, wodurch die zu ätzenden Teile der Oberfläche der Verbundmetallfolie freigelegt werden.
Hierauf erfolgt die Ätzung in Chrom-Schwefelsäure. Wie in der Figur dargestellt, entspricht der Verlauf
der Ätzung zunächst der Ätzung in einem homo-
ao genen Metall. Ist jedoch die äußere Kupferschicht 2 bzw. 3 durchgeätzt, so erfolgt der weitere Ätzangriff
im wesentlichen nur in der Kupfer-Beryllium-Schicht 1. Die Unterätzung ist also im wesentlichen
nicht stärker als die UiUerätzung einer 20 um starken
»5 Metallfolie, obwohl die Gesamtstärke der Verbundmetallfolie
40 μΐη beträgt. Wie in der Figur gezeigt, können insbesondere an den Übergängen der übereinanderliegenden
Schichten Kanten 6, 7 auftreten. Die strichlierten Linien 8 zeigen im Vergleich hierzu
den Ätzverlauf in einer homogenen zusammengesetzten Metallfolie. Die Figur zeigt die Ätzkontur
schematisch. Diese Kontur tritt auf, wenn der Ätzvorgang ideal gemäß Grundprinzip der Erfindung
verläuft, d. h., daß der Ätzangriff in der oberen
Schicht klein gegen den in der Kernschicht ist.
Ausführungsbeispiel 2
Die im Ausführungsbeispiel 1 angegebene Verbundfolie wird auf eine Temperatur von 800° C er-
hitzt. Hierdurch erfolgt eine Diffusion, so daß zwischen den übereinander liegenden Schichten 1, 2, 3
ein gleitender Übergang der Zusammensetzung gebildet wird. Wird nun wiederum wie im Ausführungsbeispiel
1 geätzt, so tritt keine Kantenbildung auf.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur ätztechnischen Herstellung licher Ätzbeständigkeit, wobei die Oberflächenvon
Formteilen aus relativ dicken Metallfolien 5 schichten eine höhere Ätzbeständigkeit aufweisen als
mit Schichten unterschiedlicher Ätzbeständigkeit,. der Kern, bei dem auf die Metallfolienoberfläche
wobei die Oberflächenschichten eine höhere Ätz- eine Ätzmaske aufgebracht wird und die von der
beständigkeit aufweisen als der Kern, bei dem Maske freigelassenen Bereiche der Oberfläche geätzt
auf die Metallfoliencberfläche eine Ätzmaske auf- werden, wobei für die Ätzbehandlung aller Schichten
gebracht wird und die von der Maske freigelasse- io der Metallfolie die gleiche Ätzflüssigkeit verwendet
nen Bereiche der Oberfläche geätzt werden, wo- wird.
bei für die Ätzbehandlung aller Schichten der Bei der ätztechnischen Herstellung von Formteilen
Metallfolie die gleiche Ätzflüssigkeit verwendet wird auf die Oberfläche der Metallfolien, aus denen
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile herausgeätzt werden sollen, eine Ätz-Metallfolien
geätzt werden, deren Schichten 15 maske aufgebracht, beispielsweise eine Photolackunterschiedlicher
Ätzbeständigkeit sich hinsieht- ätzmaske, bevor der Ätzvorgang beginnt. Das Ätzlich
der Dicke höchstens um einen Faktor 5 von- mittel, das an den von der Ätzmaske nicht bedeckten
einander unterscheiden. Stellen angreift, wirkt jedoch nicht nur senkrecht zur
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Oberfläche der Metallfolie, sondern es unterätzt
kennzeichnet, daß aus mehreren diskreten Schich- 20 auch die Maske, so daß die Konturen, die sich durch
ten unterschiedlicher Zusammensetzung und unter- die Ätzung ergeben, nicht ganz mit den Konturen
schiedlichen Ätzverhaltens bestehende Metall- der Ätzmaske übereinstimmen. Um Formteile mit
folien verwendet werden. feinen Strukturen herzustellen, mußte man daher
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch bisher möglichst dünne Metallfolien verwenden und
gekennzeichnet, daß Metallfolien verwendet wer- 25 zur Erzielung der gewünschten Stärke der Formteile
den, deren Kern aus einem ersten Metall bzw. eine Reihe solcher geätzter Metallfolien übereinandereiner
Metallegierung besteht, das bzw. die von schichten. Um mit einer geringeren Anzahl von überder
verwendeten Ätzflüssigkeit relativ stark an- einandergeschichteten geätzten Folien auszukomgegriiTen
wird und deren Oberflächenschichten men, müßte man dickere Metallfolien verwenden,
aus einem zweiten Metall bzw. einer Metallegie- 30 deren Formätzung jedoch, wenn es sich um feine
rung bestehen, das bzw. die von der Ätzflüssigkeit Strukturen handelt, auf die genannten Schwierigweniger stark angegriffen wird. keiten stößt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge- Aus der USA.-Patentschrift 2 829 460 ist bereits
kennzeichnet, daß Metallfolien verwendet wer- ein Ätzverfahren zur Herstellung einer lithographiden,
zwischen deren Kern- und Oberflächen- 35 sehen Schablone bekannt, bei dem auf eine Grundschichten
weitere Schichten angeordnet sind, platte eine Metallschicht mit anderer Ätzbarkeit aufderen
Ätzverhalten jeweils zwischen dem benach- gebracht wird und zunächst» mit einem ersten Ätzbarter
Schichten liegt. mittel die Abdeckschicht und sodann mit einem
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- zweiten Ätzmittel die Grundplatte geätzt wird,
kennzeichnet, daß Metallfolien verwendet wer- 40 Aus der deutschen Patentschrift 419 110 ist es den, bei denen die Dicke der Kernschicht etwa auch bekannt, aus einer dicken Platte aus leicht ätzdoppelt so groß ist wie die der übrigen Schichten. barem Werkstoff, die mit einer dünnen Schicht aus
kennzeichnet, daß Metallfolien verwendet wer- 40 Aus der deutschen Patentschrift 419 110 ist es den, bei denen die Dicke der Kernschicht etwa auch bekannt, aus einer dicken Platte aus leicht ätzdoppelt so groß ist wie die der übrigen Schichten. barem Werkstoff, die mit einer dünnen Schicht aus
6. Verfahren nach einem oder mehreren der schwer ätzbarem Werkstoff bedeckt ist, dadurch ein
Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Sieb herzustellen, daß unter Verwendung einer
Metallfolien mit von der Oberfläche in Richtung 45 Maske mit weiten Öffnungen und eines schwächeren
auf die Folienmitte stetiger Änderung der Zu- Ätzmittels die leicht ätzbare Platte und unter Versammensetzung
verwendet werden. Wendung einer Maske mit feinen Öffnungen und eines
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch ge- starken Ätzmittels die dünnere Schicht geätzt wird,
kennzeichnet, daß Metallfolien aus diskreten Es wurde auch schon durch unsere ältere Patent-Schichten
unterschiedlicher Zusammensetzung so anmeldung P 18 12 193.2-45 vorgeschlagen, bei der
einer Diffusionsbehandlung bei hohen Tempera- Herstellung von Formätzteilen das zu ätzende Blech
türen ausgesetzt werden, um stetige Übergänge zur Vermeidung von Kantenabbrüchen mit einer
zu erzielen. dünnen Zwischenschicht in der Stärke von 0,5 bis
8. Verfahren nach einem oder mehreren der 10 [im aus einem ätzfesten Metall zu bedecken.
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß 55 Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zudie zu ätzenden Metallfolien als Kathoden ge- gründe, in relativ dicken Metallfolien feine Strukschaltet an eine Gleichspannung gelegt werden. türen herzustellen und dabei eine Unterätzung zu
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß 55 Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zudie zu ätzenden Metallfolien als Kathoden ge- gründe, in relativ dicken Metallfolien feine Strukschaltet an eine Gleichspannung gelegt werden. türen herzustellen und dabei eine Unterätzung zu
9. Verfahren nach einem oder mehreren der verhindern. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß erfindungsgemäß Metallfolien geätzt werden, deren
die Metallfolien sprühgeätzt werden. 60 Schichten unterschiedlicher Ätzbeständigkeit sich hin-
10. Verfahren nach einem oder mehreren der sichtlich der Dicke höchstens um einen Faktor 5
Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß voneinander unterscheiden.
Metallfolien geätzt werden, bei denen die unter- Bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahschiedliche
Ätzgeschwindigkeit in den verschie- rens ergibt sich eine größere Ätzgeschwindigkeit in
denen Metallfolienlagen durch Lokalelementbil- 65 Richtung senkrecht zur Folienoberfläche als in horidung
hervorgerufen oder verstärkt wird. zontaler Richtung. Dies bedeutet, daß die Unterätzung
der Ätzmaske gegenüber herkömmlichen Ätzverfahren verringert wird.
Priority Applications (9)
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US00122797A US3738879A (en) | 1970-03-19 | 1971-03-10 | Method of producing an exact edge on an etched article |
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BE764508A BE764508A (fr) | 1970-03-19 | 1971-03-19 | Procede pour la fabrication de pieces faconnees utilisant la technique de corrosion |
GB24819/71A GB1283509A (en) | 1970-03-19 | 1971-04-19 | Improvements in or relating to the manufacture of shaped components by etching |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2013196B2 DE2013196B2 (de) | 1972-02-03 |
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DE2013196C true DE2013196C (de) | 1972-12-28 |
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