DE20112569U1

DE20112569U1 - Schuhe

Info

Publication number: DE20112569U1
Application number: DE20112569U
Authority: DE
Original assignee: HAMMIG GERHARD
Current assignee: HAMMIG GERHARD
Priority date: 2001-07-31
Filing date: 2001-07-31
Publication date: 2002-02-21
Anticipated expiration: 2011-08-01

Description

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Beschreibung
Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere Sportschuh.

Schuhe, insbesondere Sportschuhe, werden immer häufiger auf hartem Untergrund eingesetzt - bspw. auf Asphaltstraßen. Andererseits haben viele Menschen Knorpel- und Bandscheibenschäden und benötigen ein weiches Sohlenmaterial, das den Stoß des auftreffenden Gewichts abfängt, aber keine Gegenbeschleunigung, die zu einer weiteren Belastung des beschädigten Gewebes führen könnte, ausübt.

Bisher wurden zur Dämpfung Luftkissen, Federn, elastische Schäume etc. eingesetzt. Diese hatten aber alle den Nachteil, kurze Rückstellzeiten zu haben, wodurch der Knorpel einen Rückpralleffekt erhielt.

Bisher wurden gedämpfte Schuhe bspw. von der Fa Nike angeboten. Es handelte sich dabei um abgeschlossene Luftpolster, wobei die Luft beim Aufprall mit einer Gegenfederkraft antwortete. Weiterhin wurden auch mit Metallfedern verstärkte Sohlen an Sportschuhen vorgesehen, die dann eine Rückbeschleunigung ausübten.

Dieser Rückpralleffekt ist schädlich. Er komprimiert die Wirbelsäule/Knie und führt so zu unerwünschter weiterer Belastung der empfindlichen Bereiche.

Es ist daher Aufgabe der Erfindung, einen Schuh zu schaffen, der Stoßenergie bzw. den Aufprall dissipiert und nicht in Rückprallenergie umwandelt.

Die Aufgabe wird durch einen Schuh, insbesondere Sportschuh, mit mindestens einer Sohle und einem Schuhoberteil, das mit einer Sohle verbunden ist, gelöst, der mindestens eine Sohle mit mindestens einem geschlossenen Aufnahmeraum für partikelförmiges Material aufweist.

Dadurch, daß nun partikelförmiges Material in einem geschlossenen Raum untergebracht ist, wird dieses bei Aufprall auf die &ldquor;gefüllte" Sohle verschoben und vernichtet durch die Reibungsarbeit im partikelförmigen Material Energie - diese kann nicht für &ldquor;Rückbeschleunigung" eingesetzt werden. Durch diese Energiedissipation wird die ne-

gative Rückprallkraft auf die Gelenke vermieden und das dem Menschen angenehme Gefühl des Gehens auf einem weichen Boden vermittelt. Die Gelenke werden geschont, da keine Rückprallkompression auftritt.

Es kann vorteilhaft sein, daß das partikelförmige Material Sand, Kunststoffgranulat oder Holzpartikel ist. Sand besitzt den Vorteil geringen Verschleißes, während Kunststoffgranulat und Holzpartikel eine gewisse Elastizität aufweisen. Je nach Anwendungszweck kann daher ein Material bevorzugt eingesetzt werden -es ist aber auch möglich, Mischungen verschiedener partikelförmiger Materialien einzusetzen um der natürlichen &ldquor;Laufumgebung" zu ähneln - schließlich ist Erde ein Gemenge verschiedener unterschiedlich elastischer Materialien und liefert daher ein anderes Laufgefühl als reiner Sand, dessen einzelne Partikel selbst nicht sehr elastisch sind.

Bevorzugt ist das partikelförmige Material in mindestens einem Aufnahmeraume in einer Schicht der Sohle untergebracht..

Um eine Ansammlung des Materials an bestimmten Stellen der Sohle zu vermeiden, ist es vorteilhaft, wenn der mindestens eine Aufnahmeraum durch Wände in Kammern unterteilt ist.

In der Sohle können die Aufnahmeräume als Vertiefungen in einem vorbestimmten Raster zur Aufnahme von partikelförmigem Material vorgesehen sein.

Als partikelförmiges Material eignet sich z.B. solches, dessen Partikelgröße im Bereich von 0,01 mm bis 10 mm liegt.

Als Sand eignet sich bspw. ein solcher, dessen Korngröße im Bereich von 0,05 mm bis 2,00 mm liegt.

Es kann vorteilhaft sein, daß das partikelförmige Material im wesentlichen rund oder sogar kugelförmig ist, um leichte Verschiebung der Partikel gegeneinander in dem mindestens einen Aufnahmeraum der Sohle zu ermöglichen..

Es kann aber auch sinnvoll sein, daß das partikelförmige Material kantig ist, um die Verschiebung der Partikel gegeneinander zu verzögern und zu bremsen, um so eine bessere Energievernichtung durch Reibung zu erzielen.

Nachfolgend soll die Erfindung näher anhand der begleitenden Zeichnung, die verschiedene Ausführungsformen zeigt, auf die die Erfindung aber keineswegs eingeschränkt ist, erläutert werden. Dabei zeigt:

Fig. 1 eine Seitenansicht des Oberteils eines Sportschuhs ohne Sohle - Schuhoberteil (A) Fig. 2 eine seitliche Ansicht eines Sohlenaufbaus

Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Sohle mit aus einer Kammer bestehenden Dämpfungs bereichen C

Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Sohle mit wabenartigen Kammern C; und Fig. 5 einen Querschnitt durch eine Kammer C, gefüllt mit Quarzsand

In Fig. 1 ist ein Schuhoberteil A, das hier schematisch in Seitenansicht gezeigt ist, dargestellt. In Fig. 2 ist ein Sohlenaufbau aus mehreren Sohlenteilen dargestellt, wobei eine Hohlraumfreie profilierte Laufsohle D - bei diesem Ausführungsbeispiel aus Kohlenstoffgefüllten Gummi - von einer Zwischensohle B aus druckpolymerisiertem EVA (PHYLON) überlagert ist, in der sich die erfindungsgemäßen Dämpfungskammern C befinden. Hier ist Quarzsand als Dämpfungsmaterial nur an den besonders durch das Gehen und Laufen beanspruchten Fersen - und Ballenbereichen eingebracht. Bevorzugt werden dazu vakuumgesiegelte, mit Sand gefüllte Compartments eingesetzt, die als &ldquor;Pads" in die Phylon-Zwischensohle eingeformt werden. Diese Pads stehen hier etwa 1-2 mm aus der Zwischensohle vor. Dieser Sand wird sich innerhalb der Pads verteilen und an die individuelle Fußsohlenform in optimaler Weise anpassen. Ein derartiges Kissen ist auch in Fig. 5 dargestellt.

In Fig. 3 und 4 sind verschiedene andere Ausgestaltungen den Aufnahmekammern für partikelförmiges Material dargestellt- entweder als große Kammern oder als kleine,

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voneinander getrennte Kammern (s. Fig. 4) um einem übertriebenen Verteilen und damit der Gefahr, daß sich partikelförmiges Material nur an bestimmten Stellen sammelt, entgegenzuwirken.

Der Einsatz der erfindungsgemäßen Dämpfungseinrichtung führt zu einem natürlichen, schonenden Laufgefühl.

Obwohl die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen beschrieben wurde, ist dem Fachmann offensichtlich, daß mannigfache Abwandlungen innerhalb des Schutzbereiches der Ansprüche möglich sind, so daß der Schutzbereich keinesfalls darauf eingeschränkt ist.

Claims

1. Schuh, insbesondere Sportschuh, mit mindestens einer Sohle und einem Schuhoberteil, das mit einer Sohle verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Sohle mindestens einen geschlossenen Aufnahmeraum für partikelförmiges Material aufweist.

2. Schuh nach Anspruch 1, ferner gekennzeichnet, daß das partikelförmige Material Sand, Kunststoffgranulat oder Holzpartikel ist.

3. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmeräume in einer Schicht der Sohle ausgebildet sind.

4. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der mindestens eine Aufnahmeraum durch Wände in Kammern unterteilt ist.

5. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Sohle die Aufnahmeräume als Vertiefungen in einem vorbestimmten Raster zur Aufnahme von partikelförmigem Material vorgesehen sind.

6. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das partikelförmige Material eine Partikelgröße von 0,01 mm bis 10 mm aufweist.

7. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Sand eine Korngrößenverteilung von 0,05 mm bis 2,00 mm aufweist.

8. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das partikelförmige Material im wesentlichen rund ist.

9. Schuh nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das partikelförmige Material kantig ist.