DE20101147U1

DE20101147U1 - Vorrichtung zur Gasbefeuchtung und Entkeimung

Info

Publication number: DE20101147U1
Application number: DE20101147U
Authority: DE
Original assignee: BUB AG BERN ITTIGEN
Current assignee: BUB AG BERN ITTIGEN
Priority date: 2001-01-22
Filing date: 2001-01-22
Publication date: 2001-06-07
Anticipated expiration: 2011-01-23
Also published as: DE10163510A1

Description

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Gasbefeuchtung/Entkeimung insbesondere für die Luftentkeimung/-befeuchtung. Sie wird nachfolgend hauptsächlich mit Einsatz für Luftentkeimung beschrieben, ist jedoch keineswegs darauf beschränkt, sondern eignet sich mit entsprechenden Adaption ebenso für die Entkeimung anderer Gase und Gasmischungen, wie bspw. Narkosegase, Flaschenluft, mit Sauerstoff angereicherte Luft, Stickstoff etc., die für den menschlichen, tierischen oder aber auch pflanzlichen Gebrauch eingesetzt werden soll.

Mikroorganismen die mit Gasen transportiert bzw. mitgerissen werden können und so zu unerwünschten Infektionen führen, sind mannigfach. Es ist allgemein bekannt, daß in Kliniken, Klimaanlagen etc. häufig Infektionen durch derartige mitgerissene Keime auftreten - Pilzsporen, Pilze, Bakterien, Viren, etc. Das Auftreten derartiger Keime ist in einer Umgebung, in der keine Infektionen auftreten dürfen - so bspw. in Kliniken oder aber in biologischen Untersuchungsräumen, in denen Fremdkeime die Versuche verfälschen würden, unerwünscht. Weiterhin ist die Verteilung von Keimen über Klimaanlagen ein bekanntes Problem und führt unter Umständen zu Masseninfektionen.

Ein weiteres Problem bei der Gasbehandlung besteht darin, daß sehr trockene Gase von Lebewesen als unangenehm betrachtet oder gesundheitsschädlich sind so wird häufig trockene Luft mittels Befeuchtungsanlagen auf eine verträgliche Luftfeuchte gebracht. Diese Befeuchter sind aber insofern problematisch, als sie über die in ihnen befindliche Flüssigkeit häufig auch darin befindliche Keime verteilen. Es wurde mit verschiedenen Methoden versucht, diese Verkeimung durch die Flüssigkeiten zu verhindern, meist mit toxischen Mitteln, die in vielen Anwendungsfällen unerwünscht sind. Beispielsweise wurde Luft gefiltert, über Laminarauslässe geführt, mit UV bestrahlt oder aber ionisiert. Diese Verfahren sind insofern nicht zufriedenstellend, als sie keine Anfeuchtung der Luft/des Gases ermöglichen - was zu einer unangenehmen und für elektrostatische Aufladungen günstigen Atmosphäre führt und außerdem aufwendig sind.

Es ist demgegenüber Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Gasbefeuchtung/Entkeimung bereitzustellen, die einfach herzustellen ist, sich variabel einsetzen läßt und die Verwendung untoxischer Mittel zuläßt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung zur Gasbefeuchtung/Entkeimung mit einer Gaseinlaßeinrichtung , die Gas in die Vorrichtung einbringt; einer Entkeimungsstation mit einem Flüssigkeitsaufnahmegefäß; einer Kavitationseinrichtung am Flüssigkeitsaufnahmegefäß, die durch Anlegen hochfrequenter Wechselspannung Kavitationen in der im Flüssigkeitsaufnahmegefäß befindlichen Flüssigkeit erzielt; einer Aerosolabzugseinrichtung, die das im Raum über dem Flüssigkeitsspiegel des Flüssigkeitsaufnahmegefäßes gebildete Aerosol in das zu befeuchtende/entkeimende Gas fördert, und einer Gasabgabeeinrichtung, die mit Aerosol versetztes Gas aus der Vorrichtung läßt.

Dadurch, daß dem zu entkeimenden bzw. zu befeuchtenden Gas ein Aerosol ggf. mit einem keimhindernden Mittel zugesetzt wird, ist es möglich, das Gas anzufeuchten, wobei dann, falls die Flüssigkeit selbst, keimwachstumshemmend/keimtötentd ist, dieses Gas gleichzeitig entkeimt wird.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform als Luftwäscher saugt die Anlage Umgebungsluft an, versetzt sie mit dem keimwidrigen Aerosol und gibt die so angefeuchtete und entkeimte Luft wieder ab, wodurch das Raumklima unter Vermeidung von Verkeimung befeuchtet und gleichzeitig entkeimt wird.

Es ist bei Wasser als Flüssigkeit sinnvoll, daß die durch die Kavitationseinrichtung angelegte Wechselspannung zwischen 1,15-1,65 MHz hat. Bevorzugt ist die Flüssigkeit im Flüssigkeitsaufnahmegefäß eine wäßrige Flüssigkeit - es können aber auch Alkohole/alkoholische Lösungen oder ähnliches eingesetzt werden, solange diese mittels Wechselstrom zu Kavitation angeregt werden können. Die Vorrichtung wird bevorzugt so betrieben, daß das so hergestellte Aerosol eine Teilchengröße von unter 1 &mgr;&eegr;&eegr; aufweist.

Für einen automatischen Betrieb weist die Vorrichtung einen Flüssigkeitsvorrat sowie eine mit diesem und dem Flüssigkeitsbehälter verbundene Förderpumpe auf, die Flüssigkeit in den Flüssigkeitsbehälter fördern kann, um dort den Flüssigkeitsnachschub zu sichern.

Bevorzugt regelt sich die Vorrichtung automatisch, indem sie eine Steuerung aufweist, die bei Abfall der Flüssigkeitsmenge in der Kavitationsanlage die Förder-

pumpe ansteuern kann, Flüssigkeit so lange nachzuliefern, bis ein Grenzwert erreicht ist.

Es kann bspw. eine Waage, die zur Messung des Gewichts des Flüssigkeitsgefäßes angeordnet ist, vorgesehen werden, die zur Überwachung der Flüssigkeitsmenge mit der Steuerung verbunden ist, um die Flüssigkeitsmenge in der Entkeimungsstation zu überwachen und zu regeln - selbstverständlich können aber auch andere geeignete Überwachungseinrichtungen für Flüssigkeitspegel, wie sie dem Fachmann geläufig sind, eingesetzt werden..

Dadurch, daß durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Entkeimungsstation eine einfache Entkeimung verschiedenster Bereiche möglich ist, kann sicher und schnell ohne großen Aufwand eine Entkeimung durchgeführt werden. Die Anlage eignet sich beispielsweise, für Lebensmittelbetriebe, Labors, Kliniken, Produktionsräume für die Kosmetik und Medikamentenherstellung und für die Chip-Herstellung.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand der begleitenden Zeichnung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung näher erläutert, auf die sie aber keineswegs beschränkt ist - diese dient nur der Illustration und dem besseren Verständnis. Darin zeigt:

Fig. 1 ein Fließschema einer Luftentkeimung von Außenluft; und

Fig. 2 eine detailliertere schematische Ansicht der Luftentkeimungsanlage.

Wie in Fig. 1 gezeigt, kann über eine Entkeimungsstation 8 mit einem Vernebelungsgerät 6 sowie einem Entkeimungsmittelvorrat 7 Entkeimungsmittel in Außenluft, die über einen Grobstaubfilter 1, einen Feinstaubfilter 2, einen Lufterhitzer 3, einen Luftkühler 4 und einen Schwebstofffilter 5 vorgereinigt wird, Entkeimungsmittel eingebracht werden. Diese mit Entkeimungsmittel angereicherte Luft gelangt hier in einen Raum, der Keime aufweist, die bspw. durch Produkte und Personen auftreten können. Durch eine Keimmessung wird hier der Keimgehalt der Luft überwacht. Die Abluft kann bei dieser Anlage im Kreis geführt werden und ggf. mit Außenluft versetzt wieder in den Kreislauf eingebracht werden - es ist aber auch möglich, nur Außenluft zu verwenden und die Abluft als Fortluft auszuschleusen. Je nach Anwendung kann die im Kreislauf befindliche Luft somit weiterverwendet

werden - wie es bspw. dann erwünscht ist, wenn die Luft erwärmt sein soll und die Wärme erhalten werden soll - oder aber es kann ständig neue Außenluft entkeimt und eingesetzt werden. Diese Anlagen eignen sich bspw. zu einer Beimpufung der gesamten Atmosphäre eines Raums - in Ergänzung zu Reinraumtechniken - oder aber zu Beimpfung von Teilbereichen - wie mittels Gehäusen abgeschlossener Transportbänder oder aber zur gezielten Einbringung von Reinluft in Füll- und Verschlußbereiche von Abfüllanlagen.

Eine bevorzugte Ausführungsform der Luftentkeimungsanlage 8 ist in Fig. 2 dargestellt. Sie besitzt eine Kammer, in die Luft über den Gaseinlaß 10 eintritt. In der Kammer befindet sich die Entkeimungsstation 20, die ein geschlossenes Flüssigkeitsaufnahmegefäß 32 enthält, das über eine Aerosolabzugseinrichtung mit der Kammer verbunden ist.

An dem Flüssigkeitsaufnahmegefäß ist eine Kavitationseinrichtung 30 - hier in Form von Piezo-Schwingkreisen - .vorgesehen, die Wechselspannung mit einer Frequenz von etwa 1,14-1,65 MHz an die im Flüssigkeitsaufnahmegefäß 32 befindliche Flüssigkeit anlegt. Diese Wechselspannung bewirkt das Auftreten von Kavitationen in der Flüssigkeit, was zur Aerosolbildung im Raum oberhalb des Flüssigkeitsspiegels führt. Das so gebildete Aerosol hat Tröpfchen mit einem Durchmesser von weniger als ^&mgr;m. Bevorzugt wird hier eine keimhemmende wäßrige Lösung in ein Aerosol überführt, das dann über die Aerosolabzugsein-richtung in die in der Kammer befindliche Luft gebracht wird und diese befeuchtet und gleichzeitig entkeimt. Über die Gasabgabeeinrichtung, die bspw. ein Ventil, eine Pumpe od. dgl. sein kann, wird dann die so gereinigte Luft wieder abgegeben.,

Das Flüssigkeitsaufnahmegefäß ist mit einem Flüssigkeitsvorrat 36 verbunden, aus dem Flüssigkeit über eine Förderpumpe 55 zur Entkeimungsstation gefördert werden kann, um dort ausreichend Flüssigkeit zur Aerosolbildung vorzuhalten. Über eine Waage 60, die hier an dem Flüssigkeitsvorrat 36 vorgesehen ist, kann festgestellt werden, ob noch ausreichend Flüssigkeit 38 im Flüssigkeitsvorrat 36 vorhanden ist und ggf. nachdosiert werden. Dies kann über eine hier nicht dargestellte, an sich bekannte Steuerung durchgeführt werden.

Dadurch, daß das Gas - bspw. Luft - gleichzeitig entkeimt und befeuchtet wird, ist es möglich, bspw. optimale Lebensmittellagerbedingungen oder aber Klimaanlagenbedingungen zu erhalten.

Weitere Ausgestaltungen und Fortentwicklungen sind im Rahmen des Schutzumfangs der Ansprüche dem Fachmann offensichtlich und der Schutzumfang ist keineswegs auf die hier beispielhaft aufgeführten Ausführungsformen begrenzt, die lediglich zur Erläuterung dienen sollen.

Bezugszeichenliste

1 Grobstaubfilter

2 Feinstaubfilter

3 Lufterhitzer

4 Luftkühler

5 Schwebstoffilter

8 Entkeimungsstation 10 Gaseinlaßeinrichtung 20 einer Entkeimungsstation; 30 Kavitationseinrichtung 32 Flüssigkeitsaufnahmegefäß 38 Flüssigkeit 40 Aerosolabzugseinrichtung 50 Gasabgabeeinrichtung 55 Förderpumpe 60 Waage

Claims

1. Einrichtung zur Gasbefeuchtung/Entkeimung mit
einer Gaseinlaßeinrichtung (10), die Gas in die Einrichtung einbringt;
einer Entkeimungsstation (20) mit einem Flüssigkeitsaufnahmegefäß (32) einer Kavitationseinrichtung (30) am Flüssigkeitsaufnahmegefäß, die durch Anlegen hochfrequenter Wechselspannung Kavitationen in der im Flüssigkeitsaufnahmegefäß (32) befindlichen Flüssigkeit (38) erzielt; und
einer Aerosolabzugseinrichtung (40), die das im Raum über dem Flüssigkeitsspiegel des Flüssigkeitsaufnahmegefäßes (32) gebildete Aerosol in das zu befeuchtende/entkeimende Gas fördert, und
einer Gasabgabeeinrichtung (50), die mit Aerosol versetztes Gas aus der Einrichtung läßt.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Kavitationseinrichtung (30) angelegte Wechselspannung zwischen etwa 1,15-1,65 MHz hat.

3. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit im Flüssigkeitsaufnahmegefäß (32) eine wäßrige Flüssigkeit ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Aerosol eine Teilchengröße von unter 1 µm aufweist.

5. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Flüssigkeitsvorrat (38) sowie eine mit diesem und dem Flüssigkeitsaufnahmegefäß (32) der Entkeimungsstation (20) verbundene Förderpumpe (50) aufweist, die Flüssigkeit in das Flüssigkeitsaufnahmegefäß (32) fördern kann.

6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Steuerung aufweist, die bei Abfall der Flüssigkeitsmenge in der Kavitationsanlage die Förderpumpe (55) ansteuern kann, Flüssigkeit so lange nachzuliefern, bis ein Grenzwert erreicht ist.

7. Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Waage (60), zur Messung des Gewichts des Flüssigkeitsgefäßes (32) angeordnet ist, wobei diese zur Überwachung der Flüssigkeitsmenge mit der Steuerung verbunden ist.

8. Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas Luft ist.