DE2008653C3 - Verfahren zur Herstellung eines homogenen hochreinen SiO2 enthaltenden Oxidproduktes und - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines homogenen hochreinen SiO2 enthaltenden Oxidproduktes und

Info

Publication number
DE2008653C3
DE2008653C3 DE19702008653 DE2008653A DE2008653C3 DE 2008653 C3 DE2008653 C3 DE 2008653C3 DE 19702008653 DE19702008653 DE 19702008653 DE 2008653 A DE2008653 A DE 2008653A DE 2008653 C3 DE2008653 C3 DE 2008653C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gel
product
metal
oxide
clear
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19702008653
Other languages
English (en)
Other versions
DE2008653A1 (de
DE2008653B2 (de
Inventor
Leon Toledo Ohio Thomas Ian Melville Temperance Mich Levene, (V St A)
Original Assignee
seine Verwendung Qwens-Ilhnois, Ine, Toledo, Ohio (VStA)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by seine Verwendung Qwens-Ilhnois, Ine, Toledo, Ohio (VStA) filed Critical seine Verwendung Qwens-Ilhnois, Ine, Toledo, Ohio (VStA)
Publication of DE2008653A1 publication Critical patent/DE2008653A1/de
Publication of DE2008653B2 publication Critical patent/DE2008653B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE2008653C3 publication Critical patent/DE2008653C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines homogenen hochreinen SiO2-enthaltenden Oxidproduktes, bei dem mindestens einer der Hauptbestandteile des Produktes in Form einer flüssigen oder gelösten organischen Verbindung angesetzt, mit den anderen Bestandteilen vermischt, hydrolysiert und geliert wird, worauf die Masse durch Wärmeeinwirkung in das Oxidprodukt übergeführt wird. Darüber hinaus bezieht sich die Erfindung auf die Verwendung eines nach einem derartigen Verfahren hergestellten Oxidproduktes.
Ein eingangs genanntes Verfahren ist aus der FR-PS 15 24 490 und der NL-PS 67 06 261 bekannt. Gemäß diesem Verfahren werden zwei Metallalkoxide miteinander vermischt, wonach hydrolysiert wird. Dabei entsteht infolge der unterschiedlichen Hydrolysegeschwindigkeiten der beiden Metallalkoxide ein heterogenes Oxidgemisch. Diesem heterogenem Oxidgemisch wird eine Metallsalzlösung zugesetzt, wonach Gelbildung stattfindet.
Dieses bekannte Verfahren hat den Nachteil, daß
infolge des gleichzeitigen Hydrolysierens der zwei Metaiialkoxide ein heterogenes Gemisch (kein homogenes Produkt) entsteht, das zu einem entsprechenden Gelgemisch führt. Dieses Gelgemisch muß mit kochendem Wasser gewaschen werden, um die wasserlöslichen Metallsalze, die vorher zugegeben worden sind, zu entfernen. Gemäß diesem Verfahren kann daher beispielsweise kein Glas einer genau festgesetzten Zusammensetzung hergestellt werden, weil die Menge des durch Waschen entfernten Salzes ungewiß ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Verfugung zu stellen, gemäß dem sich unter Vermeidung der vorstehend aufgezeigten Nachteile homogene hochreine SiCh-enthaltende Oxidprodukte genauer Zusammensetzung herstellen lassen.
Diese Aufgabe wird durch ein eingangs genanntes Verfahren gelöst, das durch die folgenden Schritte gekennzeichnet ist:
(I) Hydrolysieren eines Siliziumalkoxids mit einer unterstöchiometrischen Menge Wasser zur Bildung eines teilweise hydrolysierten Produktes;
(II) Umsetzen des teilweise hydrolysierten Produktes mit mindestens einem der folgenden Systeme: A + B;A + C;
B zur Herstellung eines klaren Gels, wobei A, B und
C die nachstehende Bedeutung haben:
A ein Metallalkoxid, das eine klare Lösung eines löslichen Metallsiloxans zu bilden vermag,
B eine wäßrige Lösung eines Metallsalzes, das eine klare Lösung, welche dann in ein klares Gel übergeht, zu bilden vermag,
C eine Menge Wasser, die ausreicht, die restlichen Alkoxygruppen des Metallsiloxans zu hydrolysieren, so daß eine klare Lösung entsteht, die dann in ein klares Gel übergeht;
(III) Erhitzen des Gels zur Entfernung aller organischen und freien flüssigen Komponenten sowie Aufarbeiten des entstandenen Produktes zur umwandlung in die Oxidform.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch einen hohen Reinheitsgrad der dadurch hergestellten Produkte aus. Alle verwendeten Bestandteile können durch Destillation oder Kristallisation gereinigt werden. Oxide können dagegen im allgemeinen nicht auf einfache Weise gereinigt werden. Dadurch, daß alle Komponenten in Form einer Lösung eingesetzt werden, verläuft das Mischen im molekularen Maßstab. Hinzu kommt, daß das fertige Oxidgemisch beim Schmelzen nicht gerührt zu werden braucht, was bei viskosen hochschmelzenden Glasschmelzen von besonderem Vorteil ist, die bei herkömmlichen Verfahrensweisen langes Rühren bei hoher Temperatur erforderlich machen, damit das Glas knotenfrei wird.
Das getrocknete Gel, das thermisch nicht abgebaut ist, kann in einer Kugelmühle zu einer Partikelgröße von weniger als 1 μΐη, vorzugsweise weniger als 0,5 μΐη, gemahlen werden. Dies ist möglich, weil das Gel dieser Stufe bröcklig ist und leicht gemahlen werden kann. Das getrockente gemahlene Gel kann dann in geeigneter Weise thermisch zu einem Oxidprodukt der gleichen Partikelgröße abgebaut werden. Hingegen ist pulverförmiges Glas nur schwer nur auf 1 μπι zu mahlen, weil es sehr hart ist. Als alternative Methode zur Gewinnung von derartig kleinen Partikeln kann das Aerogel-Verfahren Anwendung finden. Hierbei wird das Gc! vor dem Trocknen in ein Aerogel umgewande It, das dann zu Patikeln eines Durchmessers einer Größenordnung von 50 A vermählen wird. Mit dem Aerogel-Verfahren lassen sich Partikel eines Durchmessers bis zu 0,01 μΐη, vorzugsweise von 0,001 bis 0,01 μηη herstellen. Das ist nach den bekannten Verfahren nicht möglich.
Zum Stand der Technik sei nocn auf die DT-PS 12 86 083 verwiesen, in der ein Verfahren zur Herstellung von kondensierten, mindestens zwei verschiedene Metallatome enthaltenden Metallalkoholate^ beschrieben ist, bei dem ein Gemisch von mindestens zwei
ίο Metallalkoholaten im Fall gleicher Hydrolysegeschwindigkeit der Metallalkoholate mit unterstöchiometrischen Mengen Wassers und im Falle unterschiedlicher Hydrolysegeschwindigkeiten der Metallalkoholate in Gegenwart katalytischer Mengen eines Metallalkoholats der vierten Nebengruppe des Periodensystems hydrolysiert wird. Erfindungsgemäß werden jedoch gerade nicht £wei Metallalkoxide gleichzeitig hydrolysiert, sondern es wird eine getrennte teilweise Hydrolyse des Siliziumalkoxids vor der Vermischung mit den übrigen Bestandteilen vorgenommen. Damit geht die DT-PS 12 86 083 bezüglich der Erfindung nicht über die bereits vorstehend abgehandelten Veröffentlichungen hinaus.
Vorteilhafterweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als Siliziumalkoxids eine Verbindung der allgemeinen Formel SiX„y4-n eingesetzt, worin bedeuten:
X Wasserstoff, Phenyl oder Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen, Y OR mit R = Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen; und
η 0,1 oder 2.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird das Siliziurnalkoxid mit 0,3 bis 1,5
Äquivalenten Wasser pro Äquivalent Siliziumalkoxid hydrolysiert. Vorzugsweise wird dabei mit 0,9 bis 1 Äquivalenten Wasser pro Äquivalent Siliziumalkoxid gearbeitet. Im allgemeinen sollte kein größerer Oberschuß an Wasser Verwendung finden, um eine Störung der noch folgenden Umsetzungen zu vermeiden.
Ebenso sollte das Hydrolysieren des Siliziurnalkoxids vorzugsweise in Gegenwart eines geeigneten Hydrolysekatalysators vorgenommen werden, wie einer Mineralsäure, zum Beispiel Salzsäure, oder einer Lewis-Säure, die eine Verbindung eines Übergangselementes, beispielsweise Zirkon oder Titan, oder eine Verbindung eines Elementes, das kein Übergangselement ist, beispielsweise Aluminium, sein kann. Der Hydrolysekatalysator wird in für einen Katalysator üblichen Mengen eingesetzt, normalerweise in Mengen von etwa 1 bis etwa 500 Gewichtsteilen pro Million Gewichtsteilen Siliziumalkoxid.
In das Verfahren kann irgendeine oxidbildende Metallkomponente, beispielsweise ein Metalloxid und/oder ein Metallsalz, eingeführt werden. Der hier gebrauchte Begriff Metall umfaßt alle Metalle des Periodischen Systems einschließlich der sogenannter Metalloxide.
(10 Die Metallkomponenten als Alkoxide einzusetzen wird dem Einsatz als Salz vorgezogen, wenn da: Alkoxid flüchtig ist und sich durch Destillation leich reinigen läßt. Beispiele für Metalle, die auf diese Weisi zugegeben werden können, sind: Al,Ti,Ge, Zr, Hf,Th, \
ds Nb, Ta, B, Sn und P. Außerdem können die sogenannte! Doppelmetall-Alkoxide, "die von zwei oder men Metallen, wie Mg und Al; Ca und Al, gebildet werdei verwendet werden.
Die nachstehend aufgeführten Metalle bilden keine in geeigneter Weise flüchtigen Alkoxide und müssen daher als Metallsalze, ζ. B. Nitrate, Acetate oder andere Salze, eingesetzt werden: Li, Na, K., Rb, Cs, Cu, Mg, Ca, Sr, Ba, Fe, Co, Ni, Zn, Cd, Hg, Pb, Sc, Y und die seltenen Erden La bis Lu.
Es können irgendwelche Metallalkoxide der Formel M(OR')* eingesetzt werden, wobei Xeine ganze Zahl ist, abhängig von der Wertigkeit des Kations M, und R' ein Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet. Besondere ,0 Doppel-Metallalkoxide, die bei der Durchführung dieser Erfindung verwendet werden können, sind Mg Al2 (OR')s und Ca Al2(OR')e.
Die vorgesehenen Metallsalze werden in Form einer wäßrigen Lösung eingesetzt und umfassen lösliche Metallsalze, welche sich unter etwa 600° C zu Oxiden zersetzen und welche mit partiell hydrolysierten Siliziumalkoxiden und/oder löslichen Metallsiloxanen, die eine klare Lösung bilden, welche in ein klares Gel übergeht, reagieren.
Besonders bevorzugte Metallsalze sind Nitrate und Acetate. Geeignete Salzlösungen sind solche, welche lösliche Salze organischer Säuren enthalten, wie Benzoesäure oder andere aromatische Säuren oder Fettsäuren, Oxysäuren, Phenolsäuren, Dicarbonsäuren. Geeignete lösliche Salze organischer Säuren sind die Salze von Ameisensäure, Zitronensäure, Propionsäure, Weinsäure, obwohl Essigsäure am meisten bevorzugt wird. Im allgemeinen werden aliphatische Säuren mit 1 bis 20 C-Atomen und aromatische Säuren mit 7 bis 15 -,o C-Atomen eingesetzt.
Nitrate können verwendet werden, da die Metallnitrate sich unter 600° C zersetzen und keine unerwünschten Rückstände hinterlassen, wie es bei Chloriden und Sulfaten der Fall ist. Carbonate und Bicarbonate können ebenfalls verwendet werden, weil sie keine Rückstände hinterlassen. Das klare Gel, das aus der klaren Lösung gebildet wird, wird in üblicher Weise isoliert oder mit irgendeinem geeigneten Mitttei zurückgewonnen und dann erhitzt, um die organische Säure und freie flüssige Komponenten zu entfernen.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird das Gel in einem Druckgefäß auf eine Temperatur über der kritischen Temperatur der flüssigen Komponenten erhitzt, um diese zu verdampfen, zu entfernen und das Gel in ein Aerogel-Oxidprodukt große:r Oberfläche überzuführen.
Eine weitere Ausführungsform besteht darin, das Ge! entsprechend zu erhitzen, um es zu trocknen und die organischem Komponenten zu zerstören und dadurch einen anorganischen Rückstand aus hochreinem Oxidprodukt zu erhalten.
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird ein hochreines Oxidprodukt in der folgenden Weise hergestellt:
I. Hydrolysieren eines Siliziumalkoxids mit 0,3 bis 1,5 Äquivalentgewichten Wasser pro Äquivalentgewicht Alkoxid und einem Hydrolysekatalysator, um ein partiell hydrolysiertes Organosiloxan zu erhalten; II. Umsetzen des Produktes der Stufe I. mit einem Metallalkoxid zur Bildung eines Metallsiloxans;
III. Umsetzen des Metallsiloxans der Stufe II. mit einer Menge Wasser, die ausreicht, die restlichen Alkoxygruppen des Metallsiloxans zu hydrolysie- (,5 ren, um zunächst eine klare Lösung zu erhalten, die sich in ein klares Gel umwandelt; und
IV. Rückgewinnung des Gels der Stufe III. und
thermische Behandlung des Produktes zur Erzeugung eines hochreinen homogenen Oxidproduktes.
Vorteilhafterweise wird in Stufe III. das Metdllsiloxan der Stufe II. mit einer wäßrigen Lösung eines Metallsalzes umgesetzt, das sich unter 600°C zersetzt. Bei einer weiteren Ausführungsform entfällt die Stufe II. und das Organosiloxan der Stufe I. wird der Behandlungsstufe III. unterworfen, indem es mit einer wäßrigen Lösung eines Metallsalzes umgesetzt wird, das sich unter 600° C zersetzt, um eine klare Lösung zu erhalten, die sich in ein klares Gel umwandelt, wonach die Behandlungsstufe IV. angeschlossen wird.
Das klare homogene Gel wird dann durch Erhitzen auf etwa 150°C zu einem körnigen Feststoff getrocknet, der thermisch durch langsames Erhitzen auf etwa 350° C oder sogar auf etwa 700 bis 800° C bzw. einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des zu bildenden Oxidproduktes zu einem Oxidgemisch zersetzt wird.
Als Siliziumalkoxid wird vorzugsweise Tetraäthyl-Orthosilikat oder Tetramethylsilikat eingesetzt
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen sich hochreine homogene Silikatgläser herstellen. Das hochreine Oxidprodukt wird dabei weiter erhitzt, so daß sich das Produkt in ein feinkörniges, klares, transparentes, homogenes Silikatglas hohen Reinheitsgrades umwandelt, wobei Gläser resultieren, die weniger als 50 ppm (Gewicht) an Metallverunreinigungen enthalten. Im Falle alkalifreier Silikatgläser haben die resultierenden Gläser ein Gesamtalkalimetallgehalt von weniger als etwa 50 ppm Gewicht, meist weniger als 10 ppm.
Typische nach der Erfindung hergestellte Silikatgläser sind die Aluminiumsilikatgläser, die etwa 35 bis 70 Gew.-% SiO2, etwa 5,35 Gew.-°/o Al2O3, ein Flußmittel in Mengen bis zu 35 Gew.-% aus mindestens einem Oxid eines Metalls der II. Gruppe des Periodensystems und weniger als 50, vorzugsweise weniger als 10, ppm Alkalimeiaiioxid. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Glas etwa 40 bis 65 Gew.-% SiO2, etwa 10 bis 30 Gew.-% Al2O3, ein Flußmittel in einer Menge bis zu etwa 30 Gew.-%, und zwar mindestens ein Oxid eines Metalls der II. Gruppe des Periodischen Systems, und weniger als 50, vorzugsweise weniger als 10 ppm Alkalimetalloxid.
Die Oxide der Metalle der zweiten Gruppe des Periodischen Systems werden typischerweise aus der Gruppe II A ausgewählt, die die Erdalkalimetalle Be, Mg, Ca, Sr und Ba enthält.
In einer besonderen Ausführungsform wird ein Glas hergestellt, das die Oxide von Magnesium und Calcium enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von CaO zu MgO etwa 1 :1 bis etwa 2:1, vorzugsweise etwa 1,3 :1 bis etwa 1,6, beträgt.
In anderen Ausführungsformen enthält das Glas Oxide der Gruppe II B (Zink und Cadmium) zusätzlich oder anstelle der Oxide der Gruppe II A.
In weiteren Ausführungsformen der Erfindung enthält das Glas 0 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 25 Gew.-%, Cu2O zusätzlich oder anstelle der Oxide der Metalle der Gruppe II. Ebenfalls können geringe wirksame Mengen (0 bis 5 Gew.-°/o) Fluor anwesend sein.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird ein Glas hergestellt, welches in Gew.-% enthält: 60 bis 62 SiO2,25 bis 27 Al2O3,4 bis 6 MgO, β bis 8 CaO und weniger als 50 ppm, vorzugsweise weniger als 10 ppm, Alkalimetalloxid.
Zur besseren Verdeutlichung der Erfindung dienen die nachfolgenden Beispiele:
Beispiel 1
Es wurden TiO2-SiO2-Oxidzusammensetzungen und daraus Gläser hergestellt, wobei in den Beispielteilen A und B nach den bekannten Verfahren und in den Beispielteilen C und D nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung gearbeitet wurde.
A. Die folgenden Bestandteile wurden zur Herstellung einer Oxidzusammensetzung verwendet:
Bestandteile
Gramm
Tetramethylsilikat 228
Tetra-n-butyltitanat 40
Die oben aufgeführten Reagenzien wurden in einem Kolben bis zur Homogenität gerührt und dann auf 45°C erwärmt. Danach wurde Wasser tropfenweise zugesetzt. Unmittelbar danach bildete sich ein weißer Niederschlag, und die Mischung wurde sehr warm. Die Mischung gelierte und schäumte auf, nachdem 45 ml Wasser zugegeben worden waren. Das Gel wurde fein zerdrückt und mit 1500 ml Wasser 2'/2 Stunden gekocht. Danach wurde die siedende Mischung abgekühlt, die Feststoffe abfiltriert und durch langsames Erhitzen auf 6000C in einer Zeit von 32 Stunden getrocknet. Ein reines, weißes, körniges TiO2-SiO2-Produkt (96 g) wurde erhalten.
B. in gleicher Weise wurden Tetraäthylsilikat (224 g) und Tetraisopropyltitanat (25 g) miteinander umgesetzt und wie unter A beschrieben verfahren. Es wurde ein reines, weißes, körniges Pulver (70,5 g) erhalten.
C. Die nachstehend aufgeführten Bestandteile wurden umgesetzt und nach dem Verfahren dieser Erfindung behandelt:
Bestandteile
Gramm
Tetramethylsilikat 113
Tetra-n-Butyltitanat 20
Das Tetramethylsilikat wurde in 60 ml Methanol mit 15 ml Wasser und 1 Tropfen 1 n-HCl-Lösung hydrolysiert. Die Temperatur stieg auf etwa 45° C an, und es wurde eine klare Lösung erhalten. Tetra-n-Butyltitanat wurde der klaren Lösung zugesetzt, und danach 30 ml Wasser. Die resultierende klare farblose Lösung wurde sehr warm und gelierte innerhalb von 10 Minuten zu einem klären farblosen Gel. Das resultierende Gel wurde zerdrückt und langsam auf 600° C über eine Zeitdauer von 24 Stunden erhitzt. Es wurde ein weitgehend weißes körniges festes TiO2-SiO2-Produkt (47,5 g) erhalten.
D. In gleicher Weise wie in Beispiel IC wurden 224 g Tetraäthylsilikat und 25 g Tetraisopropyltitanat umgesetzt, wobei 70,3 g eines reinen weißen körnigen Produktes erhalten wurden.
Muster der Produkte der Beispiele IA, 1B, IC und 1D wurden in Platintiegeln in dem gleichen Ofen 14 Stunden bei 9810C und 6 Stunden bei 1593°C erhitzt. Die resultierenden erhitzten Muster 1A und 1B waren opak und zeigten eine große Anzahl fester Partikeln, die in einer glasigen klaren Phase dispergiert waren; außerdem waren zahlreiche Bläschen (sehr feine Glasblasen) vorhanden.
In scharfem Gegensatz dazu waren die erhitzten Muster IC und ID vollständig durchsichtig und glasig und wiesen zahlreiche Elläschen auf.
Das Vorliegen der opaken Festpartikeln in den Mustern IA und IB zeigt deutlich, daß diese Produkte nicht so homogen waren wie die Muster IC und 1D, die im wesentlichen transparent waren.
Es ist festzustellen,, daß das Verfahren, das zur Herstellung der Muster IC und 1D angewandt wurde, zu Beginn die Hydrolyse des Silikates zu einem Polymerisat relativ niedrigen Molekulargewichtes, das Silanolgruppen enthält, einschließt. Der Zusatz des Titanalkoxids (Tetra-n-Butyltitanat oder Tetraisopropyltitanat) führt dann zu einem Titanosiloxan-Polymerisat durch Reaktion mit den Silanolgruppen, wie den nachstehenden Gleichungen zu entnehmen ist:
Si(OR)4 + H2O
(RO)3SiOH + ROH
(RO)3SiOH + Ti(OR')4
(RO)3Si- O—Ti(ORZ)3 + ROH
Daraus ist ersichtlich, daß der Zusatz von mehr Wasser die Hydrolyse der restlichen OR- und OR'-Gruppen am Titanosiloxanpolymerisat bewirkt, was zu einer Vernetzung und Kondensation zu dreidimensionalen Gelstrukturen führt.
Es ist auch ersichtlich, daß bei den Verfahren, die zur Herstellung der Muster IA und IB angewandt wurden, das Siliziumalkoxid und das Titanalkoxid jedes für sich gleichzeitig hydrolysiert. Da Titanalkoxide sehr viel schneller hydrolysieren als die Siliziumalkoxide, ist offensichtlich der anfangs gebildete Niederschlieg im wesentlichen reines wasserhaltiges Titanoxid. Danach hydrolysiert das Siliziumalkoxid, und es entsteht eine relativ inhomogene Mischung, was die in den Beispielen 1A und 1B erhaltenen Ergebnisse zeigen.
Die Muster, die in den Beispielen IA, IB, IC und ID erhalten wurden, wurden weitere 17 Stunden bei 1538° C erhitzt. Die Muster IA und IB wurden glasig klar mit einigen einzelnen festen Partikeln, die noch zu sehen waren. Die Muster waren ganz feinblasig. Die Muster IC und ID waren klar und glasig und zeigten keinerlei Einzelpartikel. Sie waren sehr feinblasig; einzelne Partikel waren nicht vorhanden, soweit dies mit dem bloßen Auge festgestellt werden konnte.
Danach wurden die Muster nochmals weitere 6 Stunden auf 1593° C erhitzt. Dabei veränderten sich die Muster in ihrem Aussehen nur wenig, indem wenigei Blasen vorhanden waren als vorher.
Ein Standard-Glassatz (90 Gew.-% SiO2, 10 Gew.-°/< TiO2), aus gemahlenem Ottawa-Flint und Titandioxic zum Vergleich hergestellt, zeigte nur ein geringe: Sintern und kein Schmelzen nach 6stündigem Erhitzer auf 1593°C. Nach 89 Stunden war dieser Standardglas
do satz nur teilweise geschmolzen.
Beispiel 2A
Die folgenden Bestandteile wurden verwendet, un eine Oxidzusammensetzung herzustellen, die weiter zi Gläsern verarbeitet wurden
709 65·?/! I
ίο
Bestandteile g Oxidmenge in jedem Gew.-% Bestandteile 232,0 Oxid in jedem Gew.-"
Bestandteil des 30,6 Bestandteil des
Oxids Oxids
Methylsilikat 74,3 SiO2 29,3 66,8 5 ■ ----.-.
Äthylsilikat
27,2 SiO2 66,8
Aluminium- 13,4 Al2O., 3,35 7,6 Aluminium- 12,7 AI2O3 7,6
isopropoxid isopropoxid
Calciumchlorid 7,7 CaO 3,79 8,7 Calciumacetat · H2O 38,1 CaO 8,7
Magnesiumchlorid 5,4 MgO 1,06 2,4 10
Magnesium
MgO 2,4
Natriumchlorid 11,9 Na2O 6,30 14,5 acetat -4H2O
Natriumacetat Na2O 14,3
Zu einer Mischung von Aluminiumisopropoxid und Tetramethyl-Ortho-Silikat wurde eine Lösung von Calciumchlorid in 50 ml Wasser zugegeben. Danach wurde der Mischung das Magnesiumchlorid, in 50 ml Wasser gelöst, und anschließend das Natriumchlorid, in 100 ml Wasser gelöst, zugesetzt. Die Mischung wurde sehr heiß, und es fiel ein Gel aus. Nach 1 stündigem Rühren quoll das Gel, und es wurde ein sehr dickes Gemisch erhalten. Weitere 250 ml Wasser wurden zugefügt und die Mischung auf etwa 600C erhitzt. Das Gel quoll weiter und konnte nach 90 Minuten nicht mehr gerührt werden. Das ganze Produkt wurde dann in 600 ml Wasser gegeben und 1 Stunde im Sieden gehalten. Der resultierende Feststoff wurde abfiltriert und durch langsames Erhitzen auf eine Temperatur von 648° C 48 Stunden lang getrocknet. Ein weißes, körniges festes Produkt wurde erhalten (34,2 g).
Die Zugabe einer NaOH-Lösung zu dem Filtrat nach dem Wasserkochen ergab einen weißen Niederschlag, der Calciumhydroxid oder Magnesiumhydroxid gewesen sein könnte. Diese Tatsache zusammen mit der geringen Ausbeute stützt die Theorie, daß Calcium, Magnesium und Natrium durch die Wasserbehandlung aus dem Produkt entfernt werden.
Nach Erhitzen des Produktes in einem Platintiegel auf 734° C schmolz es nach 16 Stunden zu einer porösen Fritte. Das Glas, welches offensichtlich Calcium, Magnesium und Natrium verloren hat, zeigt die folgende annähernde Analyse:
Bestandteile Gewichtsprozent Muster, von dem
analytisch ausgegangen wurde
ermittelt 66,8
SiO2 83,3 7,6
Al2O3 9,65 8,7
CaO 2,49 2.4
MgO 0,62 14,5
Na2O 3,74
Daraus ist zu ersehen, daß das Verfahren, das in Beispiel 2A angewendet wurde, nicht dazu verwendet werden kann, um Gläser genauer Zusammensetzung aus Zusammensetzungen herzustellen, welche wasserlösliche Chloride enthalten, da diese mindestens zum Teil durch Wasser herausgewaschen werden.
ι j Äthylsilikat, eines der oben aufgeführten Bestandteile, wurde in 130 ml Äthanol und 20 ml Wasser mit 5 Tropfen 1 n-HCl-Lösung durch Erhitzen auf 50°C hydrolysiert. Nach 20 Minuten Abkühlen wurde Al(OPr)3 (Pr bedeutet Propyl) zugegeben, wobei eine klare Lösung entstand. Alle Acetate wurden in 200 ml Wasser und 100 ml Essigsäure gelöst und die Lösung der Äthylsilikat-Al(OPr)3-Lösung zugegeben. Die resultierende Lösung war klar und gelierte zu einem klaren farblosen gummiartigen Gel innerhalb von etwa 40 Minuten. Das Gel wurde getrocknet und durch Erhitzen auf 4000C 50 Stunden lang calciniert. Ein braunes körniges Produkt (105 g) wurde erhalten. Das körnige Produkt wurde in einem Platintiegel bei 648° C erhitzt, wobei nach 16 Stunden ein klares, farbloses Glas erhalten wurde. Die Zusammensetzung dieses Glases ist nachstehend aufgeführt:
Beispiel 2B
Die folgenden Bestandteile wurden verwendet, um hochreine homogene Produkte nach der Erfindung herzustellen:
Bestandteile Gew.-%
SiO2 67,5
Al2O3 8,0
CaO 9,4
MgO 2,2
Na2O 12,9
Die vorstehend beschriebene Umsetzung wurde wiederholt unter Verwendung äquivalenter Menger Calcium-, Magnesium- und Natriumchlorid anstelle dei Acetate von Calcium, Magnesium und Natrium. Nach
4_s Erhitzen auf 4000C wurde ein nahezu weißes Produk erhalten. Die Ausbeute war jedoch hoch, sie betrug etwi
118 g. Offensichtlich waren große Mengen der Chlorid<
noch anwesend.
Nach Erhitzen des oben beschriebenen Produktes au 1200°C über Nacht wurde ein opakes Glas erhalten, da: folgende Zusammensetzung besaß:
Bestandteile SS SiO2 Gewichtsprozent des Aus
f>» AI2O3 des Glases gangs-
CaO produktes
MgO 66,8
Na2O 73,0 7,6
8,6 8,7
9,9 2,4
2,5 14,5
5,7
Die vorstehende Tabelle zeigt, daß NaCI und etwa MgCl2 durch Verdampfen während des Schmelzvorgan ges verloren gegangen sind. Sie zeigt auch, daß selbs
bei geeigneter Handhabung die Verwendung von Metallchloriden nicht sehr zweckmäßig und die Verwendung von Salzen organischer Säuren günstiger ist.
Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird das Gel nicht gewaschen. Ein Verlust an Bestandteilen kann daher, wenn überhaupt, nur durch Verdampfen während des Schmelzens des Glases stattfinden. Somit ist ein Waschen des Gels nicht erforderlich, und es kann mit Sicherheit ein Glas bestimmter Zusammensetzung aus den ausgewählten Ausgangsmaterialien hergestellt werden.
Das vorstehend beschriebene bekannte Verfahren, welches die Bildung eines Gels aus zwei verschiedenen Alkoxiden gleichzeitig und das Waschen eines solchen Gels umfaßt, führt nicht zu einem homogenen Produkt.
Beispiel 3
Die folgenden Bestandteile wurden zur Herstellung von Oxidzusammensetzungen verwendet, aus denen dann Gläser hergestellt wurden:
Bestandteile g Oxid in jedem g
Bestandteil
Äthylsilikat 213 SiO2 61,5
Aluminiumisopropoxid 104,5 Al2O3 26,1
Magnesium 27,7 MgO 5,2
acetat -4 H2O
Calciumacetat ■ H2O 22,7 CaO 7,2
SiO2 61,65%
AI2O3 2537%
MgO 5.1%
CaO 7.1%
Na2O 16 ppm
K2O 7 ppm
Li2O 5 ppm
Dies zeigt die Genauigkeit des Verfahrens im Aufbereiten bestimmter Zusammensetzungen und die extreme Reinheit des resultierenden Glases.
Beispiel 4
Die nachfolgenden Bestandteile wurden verwendet zur Herstellung von Oxidzusammensetzungen, aus denen nachfolgend Gläser hergestellt wurden:
Bestandteile 206
81,4
80
Oxid in ji;dem
Bestandteil
e 59,5
16,85
23,65
Äthylsilikat
Aluminiumsec-
butoxid
Cuprinitrat · 3 H2O
SiO2
Al2O3
Cu2O
100.00
Gesamt
Äthylsilikat wurde in 120 ml Äthanol gelöst und, nachdem eine klare Lösung entstanden war, wurden 18 ml Wasser zugefügt. 5 Tropfen einer 1 n-HCl-Lösung wurden zugegeben und die Lösung auf etwa 5O0C erhitzt. Nach 20 Minuten langem Abkühlen auf Raumtemperatur wurde Aluminiumisopropoxid zugefügt; dieses löste sich unter Abgabe von Wärme innerhalb von 15 Minuten. Dann wurde eine Lösung von Calcium- und Magnesium-Acetat in Wasser (200 ml) und Essigsäure (100 ml) zugegeben. Die resultierende klare Lösung gelierte innerhalb von 30 Minuten. Das Gel wurde in einem Vakuumofen bei 8O0C über Nacht getrocknet und dann langsam auf 400°C über eine Zeit von 20 Stunden und schließlich bei 4000C 24 Stunden lang erhitzt. Ein nicht rein weißes, körniges festes Produkt wurde erhalten (108,5 g). Es enthielt Karbonat und die theoretische Menge von 100 g wurde bei weiterem Erhitzen auf 9000C erhalten. Ein Muster wurde über Nacht bei 14500C geschmolzen, wobei ein klares Glas entstand. Die D.TA.-Analyse dieses Musters ergab eine Kurve, die im wesentlichen identisch war mit der eines Musters, hergestellt durch Schmelzen eines physikalischen Gemisches der Oxide.
Die chemische Analyse des geschmolzenen Glases führte zu folgendem Ergebnis (in Gew.-%): fto
(eingesetzt waren: 61,6%)
(eingesetzt waren: 26,1%)
(eingesetzt waren: 5,2%)
(eingesetzt waren: 7,2%) fts
Äthylsilikat wurde in 116 ml Äthanol, 18 g Wasser und 5 Tropfen 1 n-HCl-Lösung durch Erhitzen auf etwa 50° C hydrolysiert. Dann ließ man die Lösung auf 300C abkühlen und fügte das Aluminium-sec-butoxid hinzu.
Es resultierte eine klare Lösung. Das Kupfernitrat wurde, in 100 ml Wasser gelöst, dann der klaren Alumino-Siloxan-Lösung zugegeben. Eine klare tiefe blaue Lösung entstand, welche innerhalb weniger Minuten in ein klares blaues Gel überging.
Das Gel wurde zerdrückt und 17 Stunden bei 200° C, 1 Stunde bei 25O0C, 4'/2 Stunden bei 300°C getrocknet und dann langsam auf 4000C erhitzt und bei dieser Temperatur 18 Stunden gehalten. Das resultierende Produkt war eine schwarze körnige feste Substanz
35 (107,4 g).
Ein 10,7 g schweres Muster des schwarzen körnigen Produktes wurde langsam auf eine Schmelztemperatur von 13000C erhitzt und 4 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Es wurden 10,0 g eines schwarzen Glases nachstehender Analyse zurückgewonnen:
Oxid
Gew.-»
SiO2 58,9
Al2O3 16,7
Cu2O 24,0
Beispiel 5
Die folgenden Bestandteile wurden verwendet, um Oxidzusammensetzungen herzustellen, aus denen Gläser hergestellt wurden. Dieses Glas wird für solche Zwecke eingesetzt, bei denen ein entsprechend niedriger Eisengehalt gefordert wird.
Bestandteile S Oxid in jedem μ
Bestandteil
Äthylsilikat 230 SiO2 66.3
Aluminium- 22,7 Al2O3 4,7
scc-butoxid
Lithiumcarbonat 37,3 Li2O 15,1
Calciumacetat 32,5 CaO 10,3
Neodymiumoxid 3,1 Nd2O., 3.1
Cer-Ammonium-Nitrat 1,6 CcO1 0,5
Das Äthylsilikat wurde in 200 ml Äthanol gelöst, und es wurden anschließend 20 g Wasser und 5 Tropfen 1 n-HCI-Lösung zugegeben. Die klare Lösung wurde auf etwa 5O0C erhitzt, auf 300C abgekühlt, und es wurde das Aluminiumalkoxid zugesetzt.
Lithiumoxid wurde portionsweise zu einer Mischung von 150 ml Essigsäure und 250 ml Wasser zugegeben und, nachdem es gelöst war, wurde das Calciumacetat und das Neodymoxid zugesetzt. Die resultierende klare lavendelfarbige Lösung wurde der Aluminiumsiloxan- ι ο Lösung zugegeben, und zum Schluß wurde das Cer-Ammoniumnitrat in 100 ml Wasser zugesetzt. Beim Rühren entstand eine graue Lösung, die innerhalb von 30 Minuten gelierte.
Das Gel wurde bei 200° C 8 Stunden getrocknet, dann ι s langsam auf 4000C erhitzt und 16 Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Ein hellgraues pulverförmiges Produkt (102 g) wurde erhalten.
Durch Schmelzen dieses Produktes bei 11000C über 6 Stunden wurde ein klares, rosafarbiges Glas erhalten. Die D.T.A.-Analyse des Glases führte zu dem gleichen Ergebnis wie die eines aus den Oxidbestandteilen hergestellten Glases. Die Analyse zeigte, daß der Eisengehalt des fertigen Glases nur 4 ppm betrug.
Beispiel 6
Die folgenden Bestandteile wurden verwendet, um hochreine homogene Produkte nach der Erfindung herzustellen:
Bestandteile g Oxid in jedem
Bestandteil
173
65
27
Äthylsilikat
Aluminiumisopropoxid
Natriumacetat
600
260
71,5
SiO2
Al2O3
Na2O
265
Gesamt
Äthylsüikat wurde in 300 ml Äthanol und 50 ml Wasser und 10 Tropfen 1 n-HCl-Lösung als Katalysator durch Erhitzen auf 5O0C hydrolysiert. Dann wurde Aluminiumisopropoxid unter Rühren zugegeben, und nach einigen Minuten entstand eine klare Lösung. Natriumacetat, in 200 ml Wasser und 100 ml Essigsäure gelöst, wurde der Aluminiumsiloxan-Lösung zugegeben. Eine kristallklare Lösung resultierte, welche innerhalb von 1 Stunde zu einem klaren Gel gelierte.
Das Gel wurde zerdrückt und in einem Vakuumofen über Nacht bei 9O0C getrocknet. Dann wurde es an Luft bei 200°C 20 Stunden lang, bei 3000C 4 Stunden, über ein Wochenende bei 3500C und schließlich 4 Stunden bei 4000C erhitzt. Es wurde ein stark hellbraunes körniges festes Produkt erhalten (Ausbeute 274g=tO3%).
Drei einzelne 10 mg schwere Körnchen wurden willkürlich ausgewählt, und der Siliziumdioxid- und Aluminiumoxidgehalt durch Analyse bestimmt; das Ergebnis war:
Die theoretischen Werte (die 3% Übergewicht angerechnet) sind: SiO2 63,5 Gew.-%, Al2O3 23,8 Gew.-%. Die vorstehenden Ergebnisse veranschaulichen die hervorragende Homogenität, besonders im Hinblick auf die Tatsache, daß der körnige Feststoff nicht geschmolzen worden ist.
Beispiel 7
Die folgenden Bestandteile wurden verwendet, um hochreine homogene Produkte nach der Erfindung herzustellen:
Bestandteile g Oxid in jedem g Gcw.-%
Bcstandlcil
Äthylsilikat 815 SiO2 234,5 58,7
Aluminium- 230 Al2O3 47.6 11,9
sec-butoxid
Bariumacetat 104 BaO 62,4 15,6
Calciumoxid 45,6 CaO 45,6 11,4
Magnesium 51,1 MgO 9,6 2,4
acetat · 4 HiO
Gesamt 400.0 100.0
Äthylsilikat wurde in 530 ml Äthanol mit 71ml Wasser und 15 Tropfen 1 n-HCl-Lösung als Katalysator durch Erhitzen auf etwa 500C hydrolysiert. Dann wurde
.15 Aluminium-sec-butoxid unter Rühren nach Abkühlen der Lösung auf 300C zugegeben. Es resultierte bald eine klare Lösung. Die folgenden Lösungen wurden dann nacheinander zugegeben: Magnesiumacetat in 165 ml Wasser und 50 ml Essigsäure, Bariumacetat in 300 ml Wasser und 80 ml Essigsäure und schließlich Calciumoxid in 110 g Essigsäure und 750 ml Wasser. Am Schluß wurde eine klare Lösung erhalten, welche innerhalb von 20 Minuten gelierte.
Das Gel wurde zerdrückt und wie folgt erhitzt: 22
Stunden auf 2000C, 4 Stunden auf 250° C, 4 Stunden auf 3000C und abschließend 16 Stunden auf 350° C. Eine hellbraune körnige feste Substant wurde erhalten (Ausbeute 442 g = 110,5%).
Ein 11,0 g schweres Muster der hellbraunen körnigen
festen Substanz wurde 6 Stunden bei 8000C erhitzt und dann 16 Stunden bei 14500C geschmolzen; es wurden 10,0 g eines klaren farblosen Glases erhalten. Die Analyse dieses Glases ergab folgende Zusammensetzung in Gew.-%
SiO2(Gew.-%)
Al2O3(Gew.-%)
63,9
24,1
64,0
24,3
64,5
24,0
SiO2 58,7
Al2O3 12,0
BaO 15,8
CaO 11,3
MgO 2,2
Na2O 38 ppm
K2O 29 ppm
Li2O 8 ppm

Claims (13)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines homogenen hochreinen SiO2-enthaltenden Oxidproduktes, bei dem mindestens einer der Hauptbestandteile des Produktes in Form einer flüssigen oder gelösten organischen Verbindung angesetzt, mit den anderen Bestandteilen vermischt, hydrolysiert und geliert wird, worauf die Masse durch Wärmeeinwirkung in das Oxidprodukt übergeführt wird, gekennzeichnetdurchdie folgenden Schritte:
I Hydrolysieren eines Siliziumalkoxids mit einer unterstöchiometrischen Menge Wasser zur Bildung eines teilweise hydrolysierten Produktes;
Il Umsetzen des teilweise hydrolysierten Produktes mit mindestens einem der folgenden Systeme: A plus B; A plus C; B zur Herstellung eines klaren Gels, wobei A, B und C die nachstehende Bedeutung haben:
A ein Metallalkoxid, das eine klare Lösung eines löslichen Metallsiloxans zu bilden vermag,
B eine wäßrige Lösung eines Metallsalzes, das eine klare Lösung, welche dann in ein klares Gel übergeht, zu bilden vermag,
C eine Menge Wasser, die ausreicht, die restlichen Alkoxygruppen des Metallsiloxans zu hydrolysieren, so daß eine klare Lösung entsteht, die dann in ein klares Gel übergeht;
III Erhitzen des Gels zur Entfernung aller organischen und freien flüssigen Komponenten sowie Aufarbeiten des entstandenen Produktes zur Umwandlung in die Oxidform.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Siliziumalkoxid eine Verbindung der allgemeinen Formel SiX„y4-n eingesetzt wird, worin bedeuten:
X Wasserstoff, Phenyl oder Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen,
Y OR mit R = Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen; und
η 0,1 oder 2.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliziumalkoxid mit 0,3 bis 1,5 Äquivalenten Wasser pro Äquivalent Siliziumalkoxid hydrolysiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gel in einem Druckgefäß auf eine Temperatur über der, kritischen Temperatur der flüssigen Komponenten erhitzt wird, um diese zu verdampfen, zu entfernen und das Gel in ein Aerogel-Oxidprodukt großer Oberfläche überzuführen.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliziumalkoxid in Gegenwart einer katalytischen Menge eines Hydrolysekatalysators hydrolisiert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Siliziumalkoxid Tetraäthyl-Orthosilikat eingesetzt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Siliziumalkoxid Tetramethylsilikat eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
(I) Hydrolysieren eines Siliziumalkoxids mit 0,3 bis 1,5 Äquivalentgewichten Wasser pro Äquivalentgewicht Alkoxid und einem Hydrolysekatalysator, um ein partiell hydrolysiertes Organosiloxan zu erhalten;
(II) Umsetzung des Produktes der Stufe (I) mit einem Metallalkoxid zur Bildung eines Metallsiloxans;
(III) Umsetzen des Metallsiloxans der Stufe (II) mit einer Menge Wasser, die ausreicht, die restlichen Alkoxygruppen des Metallsiloxans
zu hydrolysieren, um zunächst eine klare Lösung zu erhalten, die sich in ein klares Gel umwandelt; und
(IV) Rückgewinnung des Gels der Stufe (III) und thermische Behandlung des Produktes zur
Erzeugung eines hochreinen homogenen Oxidproduktes.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in Stufe (III) das Metallsiloxan der Stufe (II) mit einer wäßrigen Lösung eines Metallsalzes umgesetzt wird, das sich unter 6000C zersetzt
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe (II) entfällt, also das Organosiloxan der Stufe (I) der Behandlungsstufe (III) unterworfen wird, indem es mit einer wäßrigen Lösung eines Metallsalzes umgesetzt wird, das sich unter 600° C zersetzt, um eine klare Lösung zu erhalten, die sich in ein khres Gel umwandelt, und die Behandlungsstufe (IV) angeschlossen wird.
11. Verwendung des nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 10 erhaltenen Oxidproduktes zur Herstellung eines hochreinen Glases.
12. Verwendung nach Anspruch 11 zur Herstellung eines Glases, das weniger als 50 ppm,
vorzugsweise weniger als 10 ppm, Alkalimetalloxid enthält.
13. Verwendung nach Anspruch 11 zur Herstellung eines Aluminiumsilikatglases, welches 35 bis 70 Gew.-% SiO2, 5 bis 35 Gew.-°/o Al2O3 und ein Flußmittel, nämlich mindestens ein Oxid eines Metalles aus der II. Gruppe des Periodensystems, in einer Menge von bis 35 Gew.-% enthält.
DE19702008653 1969-03-10 1970-02-25 Verfahren zur Herstellung eines homogenen hochreinen SiO2 enthaltenden Oxidproduktes und Expired DE2008653C3 (de)

Applications Claiming Priority (4)

Application Number Priority Date Filing Date Title
US80584169A 1969-03-10 1969-03-10
US80584169 1969-03-10
US84377769A 1969-07-22 1969-07-22
US84377769 1969-07-22

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2008653A1 DE2008653A1 (de) 1970-09-24
DE2008653B2 DE2008653B2 (de) 1977-05-05
DE2008653C3 true DE2008653C3 (de) 1977-12-29

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
US3640093A (en) Process of converting metalorganic compounds and high purity products obtained therefrom
EP0807086B1 (de) Verfahren zur herstellung von hydrotalciten
DE1496571A1 (de) Glaselemente mit hohem Brechungsindex
DE3874821T2 (de) Verfahren zur gewinnung eines seltenerdoxids und gewonnenes produkt.
DE3006534C2 (de) Verfahren zur Herstellung niedrig schmelzender Gläser
DE3853562T2 (de) Verfahren zur Herstellung von kolloidalen Dispersionen von Cerdioxid in alkoholischem Medium.
DE896924C (de) Gegossenes feuerfestes Erzeugnis auf Zirkonoxyd-Tonerde-Basis
DE69014681T2 (de) Verfahren zur Herstellung von Zirkonpulver.
EP0224182A2 (de) Verfahren zur Herstellung eines kristallinen, quellfähigen Schichtsilikats vom Saponit-Typ
DE3751992T2 (de) Cordierit-Zusammensetzung und Verfahren zur Herstellung
EP0431284B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines bei der Produktion eines Varistors verwendeten Ausgangspulvers und nach diesem Verfahren hergestelltes Ausgangspulver
DE580295C (de) Phosphatglaeser
DE2364803C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Schmelzoxidglases mit wenigstens einem der Oxide P↓2↓O↓5↓, GeO↓2↓, TeO↓2↓, Sb↓2↓O↓3↓ durch Flammhydrolyse
DE2008653C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines homogenen hochreinen SiO2 enthaltenden Oxidproduktes und
EP1195360A1 (de) Verfahren zur Herstellung von SiO2-TiO2-Gläsern mit geringem thermischen Ausdehnungskoeffizient
DE69026911T2 (de) Verfahren zur Herstellung von mit seltenen Erden dotiertem Glas durch Solgelverfahren
EP0088372A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines synthetischen Hectorits
DE3245811C2 (de) Verfahren zur Herstellung von anorganischen Ionenaustauschkörpern auf der Basis von Titanverbindungen und ihre Verwendung
DE2234653A1 (de) Verfahren zur verhinderung des teilchengroessenwachstums bei der herstellung keramischer produkte
DE2015401A1 (de) Verfahren zur Herstellung faserförmiger Alkalihexatitanate
DE693782C (de) Verfahren zum Herstellen eines zum Erschmelzen von Glas geeigneten Rohstoffgemenges
DE3623734A1 (de) Verfahren zur herstellung von mullit mit hoher reinheit
EP1184350B1 (de) Verfahren zur Herstellung von SiO2-TiO2-Gläsern mit geringem thermischen Ausdehnungskoeffizient
DE1596955A1 (de) Neue Glaszusammensetzungen
DE4405411C1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Sols für die Produktion einer PZT-oder einer PMNT-Keramik