DE2006032C3 - Graphltrohrküvette für Atomabsorptionsspektrometer - Google Patents
Graphltrohrküvette für AtomabsorptionsspektrometerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Graphitrohrküvette für Atomabsorptionsspektrometer mit einem Graphitrohr,
welches in einem Gehäuse zwischen zwei Elektroden
für die Zufuhr eines starken Heizstromes gehaltert ist und im mittleren Bereich ein Loch in der Mantelfläche
aufweist und mit einem Anschluß zur Einleitung eines Schutzgases in das Gehäuse.
Durch den hohen Strom, welcher dem Graphitrohr über die Elektroden zugeführt wird, kann das Graphitrohr
auf eine sehr hohe Temperatur in der Größenordnung von 20000C gebracht werden. Vor dem Erhitzen
wird durch das Loch im mittleren Bereich eine zu untersuchende Probensubstanz in das Graphitrohr eingebracht.
Diese Probensubstanz wird dann bei den hohen Temperaturen atomisiert, so daß innerhalb des Graphitrohres
ein atomarer Dampf der Probensubstanz entsteht. Das Meßstrahlenbündel eines Atomabsorptionsspektrometers
wird in Längsrichtung durch das Graphitrohr hindurchgeleitet, wobei das Meßstrahlenbündel
z. B. von einer Hohlkathodenlampe ausgeht und Spektrallinien eines gesuchten Elements enthält.
Aus der Schwächung dieses Meßstrahlenbündels kann dann auf die Menge der gecuchten Substanz in der Probe
geschlossen werden. Das Schutzgas hat den Zweck, ein Verbrennen des Graphitrohres bei den hohen Temperaturen
zu vermeiden. Als Schutzgas kann ein Edelgas oder beispielsweise Stickstoff verwendet werden.
Dieses Schutzgas umspült das Graphitrohr außen. Es tritt durch das Loch im mittleren Bereich in das Innere
des Graphitrohres ein, so daß das Graphitrohr allseitig von Schutzgas umspült ist und ein Zutritt von Frischluft
nicht erfolgen kann. Das Schutzgas strömt über die offenen Enden des Graphitrohres ab.
Der Schutzgasstrom hat bei vorbekannten Graphitrohrküvetten die nachteilige Wirkung, daß er den Probendampf
relativ schnell aus dem Graphitrohr heraus-SDÜlt. wodurch die zur Verfügung stehende Meßzeit
verkürzt wird.
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, bei Graphitrohrküvetten
der eingangs erwähnten Art die mh einer vorgegebenen Probenmenge zur Verfügung ster
hende Meßzeit zu verlängern.
Der Erfindung liegt die speziellere Aufgabe zugruit
de, bei einer Graphitrohrküvette der eingangs erwähn/·
ten Art ein Herausspülen des Probendampfes aus dem Graphitrohr weitgehend zu vermeiden.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß das Graphitrohr weitere Löcher in der Mantelfläche im Bereich der Enden des Graphitrohres aufweist Auf diese
Weise wird nicht der gesamte Schutzgasstrom durch das zentrale Loch des Graphitrohres geleitet, von wo
aus er durch das Innere des Graphitrohres zu dessen beiden Enden strönit und dort austritt sondern es wird
eine Parallelströmung dazu erzeugt, die an der Außenseite des Graphitrohres entlanggeht
Hierdurch lassen sich Strömungsverhältnisse erzielen, bei denen der Probendampf längere Zeit als bei
den vorbekannten Einrichtungen im Inneren des Graphitrohres
gehalten wird und für die Messung zur Verfügung steht
Vorteilhafterweise wird die Anordnung so getroffen, daß das G^aphitrohr an seinen Enden konisch ausgebildet
ist und zwischen komplementär konischen Flächen der ebenfalls aus Graphit bestehenden, ringförmig ausgebildeten
und gleichachsig zu dem Rohr angeordneten Elektroden gehalten wird. Durch den an den beiden Enden
des Graphitrohres austretenden Schutzgasstrom, der auch über die Oberfläche der Elektroden streicht
werden auch die Elektroden in einer Schutzgasatmosphäre gehalten und ein Verbrennen der Elektroden
vermieden, auch wenn die Elektroden ebenfalls aus Graphit bestehen.
Es sind zunächst Versuche durchgeführt worden, bei denen die Löcher im Bereich der Enden des Graphitrohres
von radialen Bohrungen gebildet wurden. Die Schutzgasströmung sollte so schwach wie gerade noch
vertretbar sein. Hauptsächlich sind hierfür zwei Gesichtspunkte von Bedeutung:
1. Eine schwach eingestellte Strömung, deren über die lichte Weite des Graphitrohres gemessene resultierende
Geschwindigkeit bereits in der Größenordnung der unvermeidlichen Luftbewegung
der Umgebung liegt kann gegebenenfalls durch Zugluft so weit abgedrängt werden, daß jeweils ein
Ende des Graphitrohres dem Umgebungslufteinfluß ausgesetzt und schnell zerstört wird.
2. Eine stärkere Strömung dagegen, die ein sicheres Umspülen aller gegen Verbrennen zu schützenden
Teile der Graphitrohrküvette gewährleistet, treibt mit ihrem durch die mittlere Einfüllbohrung gehenden
Teilstrom naturgemäß den Probendampf sehr schnell aus.
Bei radialen Bohrungen entfernt sich das durchströmende Schutzgas sofort radial von der Wandung des
Graphitrohres, um sich etwa in der Achse des Rohres mit einer oder mehreren gleichen Gasströmungen regellos
zu verwirbeln.
Durchgeführte Dauerversuche haben gezeigt, daß diese radiale Bewegung der Gasströmungen zu unerwünschten
Abbranderscheinungen in der Nähe der Bohrungen führen kann, da die unvermeidliche Randturbulenz
dieser Strömungen aus ihrer Umgebung weiteres Gas in Bewegung setzt In dem gewählten Bereich
der Gesamtströmung geht dieser Effekt so weit, daß geringe Mengen Frischluft aus der Umgebung in
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d?s Rohrinnere gezogen werden, deren Sauerstoffgehalt
die Abbranderscheinungen verursacht.
Der Erfindung liegt die weitere Aufgabt· zugrunde, die Schutzgasströmung durch geeignete Anordnung
der Hüfsbohrungen so zu führen, daß uz eine verbesserte
Stabilität gegen Zugluft aufweist.
Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß die Löcher im Bereich der Enden des Graphitrohres von
sekantial odei fast tangential zum Rohrquerschnitt verlaufenden
Bohrungen gebildet werden, so daß sie einen zyklonartig an den Wandungen des Graphitrohres entlang
verlaufenden Schulzgasstrom bewirken. Eine solche zyklonartige Strömung haftet an der Innenwand
der Graphitküvette und besitzt dadurch eine gewisse Stabilität gegenüber Zugluft, so daß sie in der Lage ist,
auch bei geringen Strömungsgeschwindigkeiten die Rohrwandung zuverlässig vor Frischluft »influß zu
schützen. Der Versatz muß beidseitig und gleichsinnig erfolgen, damit sich innerhalb der Graphitrohrküvette
über die gesamte Länge eine gleichgerichtete, zyklonähnliche Strömung ausbilden kann.
Die Wirksamkeit dieser Bohrungsanordnung wurde an mehreren, Graphitrohren erprobt Die bisher vorliegenden
Ergebnisse lassen erwarten, daß sich eine wesentlich bis zu sechs Mal längere Lebensdauer der Graphitrohrküvette
ergibt, die praktisch nur noch durch die allgemeine Standzeit des Rohres in seiner mittleren,
heißesten Zone begrenzt wird. Solche Graphitroh-e, die in Dauerversuchen bis zur Zerstörung betrieben
wurden, zeigten an ihren Enden keinerlei Abbranderscheinungen.
Die Erfindung ist nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert, die einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Graphitrohrküvette zeigt:
Ein Graphitrohr 1 ist an seinen Enden bei 2 und 3 konisch sich verjüngend ausgebildet. Mit diesen konischen
Enden 2 und 3 sitzt das Graphitrohr 1 in zwei Elektroden 4 und 5, die mit komplementär konischen
Flächen 6 bzw. 7 versehen sind. Die Elektroden 4 und 5 sind ebenfalls aus Graphit hergestellt. Sie haben ringförmige
Gestalt und sind gleichachsig zu dem Graphitrohr 1 angeordnet. Die Außenflächen 8 bzw. 9 der
Elektroden sind ebenfalls schwach konisch ausgebildet und zwar derart, daß der Außendurchmesser der Elektroden
an dem Graphitrohr 1 abgewandten Ende jeweils kleiner ist als im Bereich des Graphitrohres.
Die Elektroden 4, 5 sind von Kühlmänteln iO, 11 umgeben,
welche komplementär schwach konische Innenflächen besitzen. Die Elektroden sitzen somit .selbsthaftend
in den Kühlmänteln 10,11, so daß die elektrischen und thermischen Obergangswiderstände zwischen den
Elektroden 4, 5 und den Kühlmänteln 10 bzw. 11 klein
gehalten werden. Die Kühlmäntel erstrecken sich in axialer Richtung nach innen über die Elektroden 4 bzw.
5 hinaus, derart, daß das Graphitrohr 1 im wesentlichen
allseitig von den Kühlmänteln 10, 11 umgeben ist. Die
Kühlmäntel 10,11 sitzen in je einem Gehäuseteil 8 bzw.
7. Über einen Anschluß 16 wird Schutzgas zugeführt
Dieses Schutzgas strömt durch eine öffnung 17 in dem mittleren Bereich des Graphitrohres 1 in das Innere
des Graphitrohres. Ein dazu paralleler Schutzgasstrosn
umströmt das Graphitrohr 1 an der Außenseite und tritt durch öffnungen 18, 19 im Bereich der Enden
des Graphitrohres in dieses ein. Beide Schutzgasströme treten dann an den Enden des Graphitrohres aus und
umspülen auch die Elektroden 4 und 5. Elektroden und Graphitrohr sind auf diese Weise gegen Verbrennen
geschützt, wenn über Hochstrom-Steckverbindungen 20, 21 ein hoher Strom auf die Elektroden 4, 5 und das
Graphitrohr 1 gegeben wird und das letztere dadurch auf hohe Temperatur erhitzt wird.
Eine Probe kann in das Graphitrohr 1 durch die Öffnung 17 hindurch eingeführt werden. Beim Aufheizen
des Graphitrohres 1, welches dabei eine Temperatur in der Größenordnung von 2000°C annehmen kann, erfolgt
eine Dissoziation der Proben in ihre Atome. Die Extinktion wird bei einer Resonanzwellenlänge eines
gesuchten Elements in üblicher Weise gemessen. Dadurch, daß der Schutzgasstrom nicht durch die zentrale
Öffnung 17 hindurchströmt, sondern ein dazu paralleler Strom durch die öffnungen 18 und 19 zu den Enden des
Rohres 1 fließt, wird der atomisierte Probendampf im Inneren des Rohres weniger stark durch das Schutzgas
herausgespült. Es lassen sich daher mit einer vorgegebenen Probenmenge längere Meßzeiten erreichen als
mit vorbekannten Graphitrohrküvetten, welche nur einen dem Durchbruch 17 entsprechenden zentralen
Durchbruch aufweisen.
Die Bohrungen 18, 19 sind, wie aus der Zeichnung erkennbar ist, gegen die Mittelachse des Graphitrohres
1 seitlich, und zwar beide nach der gleichen Seite, versetzt, so daß sie sekantial zum Rohrquerschnitt verlaufen.
Hierdurch wird eine zyklonartig an der Innenwandung des Graphitrohres 1 entlangstreichende
Schutzgasströmung hervorgerufen, die, wie geschildert, eine bessere Stabilität gegen Zugluft zeigt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Graphitrohrküvette für Atomabsorptionsspekitrometer
mit einem Graphitrohr, welches in einem Gehäuse zwischen zwei Elektroden für die Zufuhr
eines starken Heizstroms gehaltert ist und im mittleren Bereich ein Loch in der Mantelfläche aufweist
und mit einem Anschluß zur Einleitung eines Schutzgases in das Gehäuse, dadurch gekennzeichnet,
daß das Graphitrohr (1) weitere Locher (18, 19) in der Mantelfläche im Bereich
der Enden des Graphitrohres aufweist
2. Graphitrohrküvette nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Graphiirohr (S) an seinen
Enden (2, 3) konisch ausgebildet ist und zwischen komplementär konischen Flächen (6, 7) der ebenfalls
aus Graphit bestehenden, ringförmig ausgebildeten und gleichachsig zu dem Rohr (ti) angeordneten
Elektroden (4,5) gehalten wird. *>
3. Graphitrohrküvette nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet daß die Löcher im Bereich
der Enden des Graphitrohres von sekantial oder fast tangential zum Rohrquerschnitt verlaufenden
Bohrungen gebildet werden, so daß sie einen zyklonartig an den Wandungen des Graphitrohres
entlang verlaufenden Schutzgasstrom bewirken.
Priority Applications (5)
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DE19702006032 DE2006032C3 (de) | 1970-02-11 | Graphltrohrküvette für Atomabsorptionsspektrometer |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2006032A1 DE2006032A1 (de) | 1971-08-26 |
DE2006032B2 DE2006032B2 (de) | 1976-01-02 |
DE2006032C3 true DE2006032C3 (de) | 1976-08-05 |
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