DE2001704A1 - Verfahren zur Herstellung von Nah- und Fernsichtkorrekturglaesern und danach erhaltene Korrekturglaeser - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Nah- und Fernsichtkorrekturglaesern und danach erhaltene KorrekturglaeserInfo
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Description
Patentanwalt-DR. HANS ULRICH MAY
b 8 MÜNCHEN 2, OTTOSTRASSE 1 a <- U U j / U H
TELEGRAMME: MAYPATENT MÜNCHEN TELEFON COS113 593682
DP 18 JG München, 15. Januar 1970
_«^~
foj
S-36~P~2/8O9
Philippe Sinai in Paris / Frankreich
Verfahren sur Herstellung von näh- und Fernsichtkorrekturgläsern
und danach erhaltene Korrekturgläser ' m
mmmts.-a*mm**Mt* »»—iwnme a «wlj» μβ»μ—·
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
tiargläsern., die mindestens zwei. Bereiche verschiedener
besitzen und daher sowohl zur Betrachtung naher wie optisch unendlich
entfernter Gegenstände geeignet sind. Die Erfindung be~
trifft ferner die nach diesem Verfahren erhaltenen KorrelcturglUser*
Derartige in der Brillenoptik bekannte Korrekturgläser gibt es gegenwärtig entweder in Form von "Bifokalgläsern" oder in Form
von Korrekturgläsern mit progressiver Krunonung oder "progressiven
Korrekturgläsern"»
Bin Bifokalglas besteht meistens aus einer Linse zum Betrachten
optisch unendlich entfernter Gegenstande, auf die in einem exzentrischen Bereich eine zweite kleinere I»inse aus einem Material mit
anderem Brechungsindex aufgesetzt ist» dus»ch welch© öle nahen Gegenstände gesehen werden» Dieser Bereich kann auch durch Schleifen
erzeugt trerdeii. Bin Bifokalglas besitzt so zv&i. g@nau begrenzte
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Bereiche mit bestimmten, voneinander deutlich verschiedenen
Stärken, was eine gelegentlich langwierige und schwierige Gewöhnung seitens der Person erfordert, welche mit solchen Gläsern ausgestattete
Drillen benutzt.
Ein progressives Korrekturglas ist ebenfalls «In Glas, das einen
Bereich zur Betrachtung des Fernbereichs und einen aolchen zur Betrachtung
daß Nahbereichs besitzt, jadoch sind diese beiden, ver~
schiedene Stärken besitzenden Bereiche des Glases, die sogenannten
Bereiche mit stabilisierter Sicht, durch einen dritten Bereich von-Ä
einander getrennt, dessen Stärke sich kontinuierlich vom Nahsicht-
^ bereich zum Ferns icjhtber eich verändert. Das Auge kann so unmerklich
und daher ohne Ermüdung von der ParnaJckommodierung zur Nahakkommodierung
und umgekehrt gelangen. Diese kontinuierliche Stärkenverändorung
wird gegenwärtig durch eine kontinuierliche Veränderung
des Krümmungsradius des Glases erhalten, und solche Korrekturgläser
werden entweder durch Formen oder Schleifen hergestellt.
Es ist leicht ersichtlich, daß die Herstellung von Bifokalgläsern
und progressiven Gläsern besonders schwierig ist und zu hohen Her-
m Stellungskosten führt»
Die Erfindung schlägt nun ein Verfahren vor, wodurch solche Korrekturgläser
hergestellt werden können durch Ausnutzung der in einem optischen Medium durch elektromagnetische und lorpuskularstrahlen
erzeugten Veränderungen des Brechungsindex,
Genauer gesagt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Korrekturgliisern, welche mindestens zv/cvi Ut»roi.:hü verschiedener
StHrkon besitzen, niimlich einrui Nahsichtboreich xur Betrachtung
naher und einen Fem'iLchtberüich zur Betrachtung eutFernter titnjen-·
stände, das sich im we.Muntliehen dadurch ausz« iohmM:, daß in einem
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2001
bestimmten Bereich, eines Glases ohne Veränderung seiaei1 Form eine
Veränderung der Stärke durch eine Bestrahlung dieses Bereichs mit
einem Strahlungsfluß erzeugt wird, der eine Veränderung des Brechungsindex- des Glases bewirkt.
Weitere Eigenschaften, der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung, in der ma? als Beispiele verschiedene · AusiHiUismng'S«
formea des Verfahrens zur Herstellung eines Bifokalglasss und eines
progressiven Korrekturglases mit Hilfe einerBestrahlung beschrieben sind» Ein Bifokal-* Korrekturglas kann erfindungsgemäß auf verschie«-
dene Weisen erhalten werden» Man kann ausgehen von einem durch die
gegenwärtigen mechanischen Mittel hefgestellten Bifokalglas und die β
Stärke des einen oder anderen seiner beiden Bereie&e verändern,, in«·
dem man ihn einem Strahluagsfluß gleichbleibender Stärke aussetzt*
Diese Bestrahlung bewirkt eine Veränderung des Brechungsindex des
betx^effenden Bereichs und damit seiner Stärke*
Man kann so aus einem Glas einer einzigen Gestalte das anfangs zwei
u/ohl definierte Stärkebereiche besitzt» eine ganze .Reihe von Gläsern
mit verschiedenen Eigenschaften herstellen« Man braucht daher
aiif mechanische Weise nur eine wesentlich geringere Zahl von Typen ^
von Korrekturgläsern herstellen, was wegen der Herstellungskosten "™
solcher Gläser wirtschaftlich von großer Bedeutung ist*
Gemäß einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
geht man von einer normalen Linse aus, das heißt einer "-Linse.; die
ein einziges optisches Zentrum für die Betrachtung entfernter Gegenstände
besitzt, und erzeugt durch Bestrahlung den zur Betrachtung
naher Gegenstände bestimmten Nahsichtbereich. ,
Ebenso gibt es verschiedene AusfUhrungsweisen des erfindungsgemäßen
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Verfahrens zur Herstellung eines progressiven Korrekturglases. Eine der Ausfiüirungsformen besteht darin, von einem Glas auszugehen t in welchem man auf beliebige Weise die beiden Bereiche für
die Betrachtung naher und entfernter Gegenstände erzeugt hat· In diesem Fall wird das Glas im tlbergangsbereich einer Bestrahlung
durch einen Strahlmigsfluß unterworfen, dessen Stärke kontinuierlich
verändert ist, um eine kontinuierliche Veränderung des Brechungsindex in diesem Übergangsbereich zu erzeugen, vas zur Herstellung
eines Bereichs mit ebenfalls kontinuierlich allmählich zunehmender Stärke führt» v/enn man sich vom Nahsichtbereich in
Richtung auf den Fernsichtbereich entfernt,
Selbstverständlich kann die Veränderung der Stärke der beiden Bereiche
mit stabilisierter Sicht in Verbindung damit durch Bestrahlung mittels eines Flusses gleichbleibender Stärke erfolgen, vas»
wie im Fall der Bifokalgläser, eine Verringerung der Typenzahl der
mechanisch herzustellenden Gläser gestattet.
Man kann auch von einem nach den gegenwärtigen Verfahren hergestellten
progressiven Korrekturglas ausgehen und dann durch Bestrahlung die Stärke des einen oder anderen der beiden Bereiche
mit stabilisierter Gicht sowie gleichzeitig die Stärke des Bereichs
mit progressiver Stärke verändern, letztere, um sie den neuen Eigenschaften des Glases anzupassen.
Schließlich kann man wie im Fall der Bifokalgläser von einer normalen
Linse mit einem einzigen optischen Zentrum ausgehen und durch Bestrahlung den Bereich für Nahsicht sowie den Übergangsbereich mit
progressiver Stärke herstellen.
Nach dem erfindungsgemUßen Verfahren können sowohl Gläser aus anor-
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ganischem wie organischem (Kunststoff-«} Material behandelt verdau.
Im Fall mineralischer (anorganischer) Gläser» wird die Bestrah«
lung mittels Neutronenstrahlen durchgeführt, während im Fall der
"organischen Gläser" Y - oder Elektronenstrahlen benutzt werden*
Ein für eine solche Neutronenstrahlbehandlung besonders geeigneter Typ von mineralischem Glas 1st ein Glas auf der Grundlage von-Silieiumdioxyd
mit einem geringen Gehalt (3$) an Bor 10 in
Form von Borsäureanhydrid (B2 0«) oder Lithium 6 in Form von
Lithiunioxyd (Li O2), Selbstverständlich kann jedes andere Material
benutzt werden, jedoch vorausgesetzt, daß es keine raerfcli- ^
chen Verunreinigungen enthält, die nach der Neutronenbestrahlung j
eine Restradioaktivität zeigen, welche für das Auge, das eine
große Empfindlichkeit für Strahlungen besitzt'9 nachteilig i3t.
Die Veränderung der Stärke des bestrahlenden Strahlungsflusses
wird mittels einer Abschirmung aus einem die Strahlung absorbierendem
Material erhalten, deren Dicke entsprechend dem im Br-?
gebnis gewünschten Gesetz verändert ist. Wenn die Bestrahlung
mittels Elektronenstrahlen erfolgt,kann die Veränderung des
Flusses durch eine Ablenkung unter der Wirkung eines elektrischen J
oder magnetischen Felder gemäß dem gewünschten Gesetz erhalten
werden.
Zumeist werden die bestrahlten Gläser einer entfärbenden Wärmebehandlung
bei einer Temperatur unterworfen, die unter der liegt,
bei welcher der Brechungsindex wieder auf seinen Ausgangswert zurückgebracht würde. Diese Wärmebehandlung kann von einer
Bestrahlung mittels vitravioletten Strahlen begleitet werden, welche die Entfärbung beschleunigt. In bestimmten Fällen werden
die erhaltenen Korrektur glaser zusätzlich, poliert»' um Volumen-
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Veränderungen zu korrigieren, die gegebenenfalls im Verlauf
der Bestrahlung aufgetreten sind.
Schließlich kann man beim erfindungsgemäßen Bestrahlen der Gläner zusätzliche Abänderungen des Brechungsindex vorsehen,
welche die Korrektur dieser Aberrationen am Auge bewirken. Das angewandte Verfahren ist von der in der französichen Patentanmeldung Mr, PV l?5 043 des Anmelders vom 22, November 1968
beschriebenen
BAD QRfGiMAL
009829/115 ü
Claims (9)
- .Verfalxren sits? Herstellung von Korrekturgräsern, welche mindestens zwei Bereiche verschiedener Stärken» um. einen zvm Betrachten naher und den, anderen &um Betrachten entfernter Gegenstände, besitzen$ dadurch gekennzeichnet* daß but Herstellung eines bestimmten Bereichs mit veränderter Stärke in einem Korrekturglas ohne" Veränderung seiner Form der Bereich einer Bestrahlung durch einen StrahlenfliJiß unterworfen wird* der eine Veränderung seines Brechungsindex bewirkt*
- 2. Verfahren nach "Anspruch 1 aur Herstellung von Bifokalgläsernr ^ das Heißt, Gläsern mit nur »wei Bereichen verschiedener Stärke, dadurch gefcemiaeichnet,.daß mindestens einer ά&τ beiden Bereiche mit einem strahlungsfluß irtit im Raum gleichbleibender. Stärke bestrahlt wird.
- 3. ■ Verfahren "nach .Anspruch i.sur Herstellung von progressiven Korrekturgläsern, das heißt, Gläsern die avischen zwei verschie-. denen Stäikebereichen einen Übergangsbereich mit kontinuierlich veränderter Stärke besitzen* dadurch gekennzeichnet, daß der über- ^ gazigsbereich mit einem Strahlungsfluß, dessen Stärke im Raum kontinuierlich verändert ist, bestrahlt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung von progressiven Korrekturgläsern der in Anspruch 3 definierten Art* dadurch gekennzeichnet, daß der Übergangsbereich durch einen Strahlungsfluß, dessen Stärke im Raum kontinuierlich verändert isty. und mindestens einer der beiden anderen Bereiche durch einen Strahlungsfluß -mit im"Raum gleichbleibender Stärke bestrahlt verden.0 0 9 8 2 9/115 8BADORIQfNAL
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet, daß im Fall mineralischer Gläser die Bestrahlung mittels Neutronenstrahlen erfolgt.
- 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dno im Fall von Gläsern aus organischem Kunststoffmaterial die Bestrahlung mittels v- oder Eloktronenstrahlen durchgeführt, wird«
- 7. Verfahren nach eäneni der Ansprüche 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet, daß die Gläser nach der Bestrahlung einer entfärbenden Wärmebehandlung unterworfen werden.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet« daß die Gläser nach der Bestrahlung einer Polierbebandlung zur Korrektur von durch die Bestrahlung erzeugten Vo~ lumenveränderimgen unterworfen werden.
- 9. Korrekturglaser, die nach dem Verfahren eines der Ansprüche 1 bis 8 hergestellt sind.9829/1158
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