DE2001086C3 - Vorrichtung zur blendungsfreien Fahrzeugbeleuchtung - Google Patents

Vorrichtung zur blendungsfreien Fahrzeugbeleuchtung

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DE2001086C3 DE19702001086 DE2001086A DE2001086C3 DE 2001086 C3 DE2001086 C3 DE 2001086C3 DE 19702001086 DE19702001086 DE 19702001086 DE 2001086 A DE2001086 A DE 2001086A DE 2001086 C3 DE2001086 C3 DE 2001086C3
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    • B60J3/04Antiglare equipment associated with windows or windscreens; Sun visors for vehicles adjustable in transparency

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur blendungsfreien Führung eines Fahrzeugs im Verkehr, bei dem vor dem Fahrzeuglenker am oder im Fahrzeug ein zeitlich die Lichtdurchlässigkeit zum Fahrzeuglenker ändernder Schirm vorgesehen ist und bei dem der Schirm als feststehendes Filter ausgebildet ist, das bei Bedarf, pulsartig und elektrisch gesteuert, ohne mechanische Bewegung zwischen nahezu vollständiger und stark reduzierter Lichtdurchlässigkeit schwankt.
Das blendungsfreie Führen eines Fahrzeugs stellt bei der zunehmenden Motorisierung und bei der immer größer werdenden Verkehrsdichte ein erstrebenswertes Ziel dar. Dies gilt besonders deshalb, weil im Verkehr Unfälle sich oft dann ereignen, wenn ein Fahrzeuglenker geblendet wird.
Die Ausstrahlung von polarisiertem Licht durch die Scheinwerfer, wie sie in den VDI-Nachrichtsn, Nr. 49/3. Dezember 1969, vorgeschlagen wurde, bringt wenig Erfolg, weil einerseits das einfallende polarisierte Fremdlicht nicht weitgehend genug unterdrückt werden kann, denn der für die Auslöschung erforderliche Winkel von 90° zwischen den Polarisationsebenen des Lichtes und des Filters kann infolge der Fahrzeugbewegungen nicht eingehalten werden, und weil andererseits alle im Verkehr befindlichen Fahrzeuge mit Polarisa· tionsfiltern und polarisierten Lichtquellen ausgerüstet werden müßten.
Die Verwendung von totalreflektierenden Prismen hat sich als nicht durchführbar erwiesen, da durch diese die blendende Lichtquelle für den Beobachter ganz abgedeckt wird.
Aus der deutschen Patentschrift 9 18 187 ist eine Abblendevorrichtung für Kraftfahrzeuge bekannt, welche auf einem Schirm bewegliche dünne Bänder nach der Art eines Sonnenschutzrolladens zum Zwecke einer intermittierenden Abschirmung des Bildfeldes des Fahrers auf die Fahrbahn vorsieht. Die Bewegung dieser Bänder erfolgt mittels elektrischer Impulse.
Durch mechanisch bewegte Einzelteile einer Abblen-
devorrichtung erfolgen die öffnungs- und Schließungsvorgänge des Schirmes mit gewissen zeitlichen Verzögerungen, welche verglichen mit entsprechenden Vorgängen eines rein elektronisch betriebenen Schirmes sehr groß sind. Im Hinblick auf die technische Entwicklung zu höheren Geschwindigkeiten bei Fahrzeugen ist eine zeitliche Verzögerung der öffnungs- und Schließvorgänge einer Abblendevorrichtung nachteilig.
Abblendevorrichtungen mit derart bewegien Einzelteilen wie Rtenden sind weiterhin aus US-Patentschrift 30 05 374, deutsche Patentschrift 8 82 384 und deutsche Patentschrift 8 33 787 bekannt, für die ebenfalls die oben aufgezeigten Nachteile gelten.
Eine bekannte Vorrichtung (FR-PS 1185 379) der eingangs genannten Art hat eine Küvette, die einige mm dick und mit Flüssigkeit gefüllt ist, welche in Suspension eine dichroitische Substanz enthält. Mit dieser Küvette is\ eine Pumpe über Leitungen verbunden, die an den Seitenwänden der Küvette enden.
Wenn bei dieser bekannten Vorrichtung die Kristalle in Suspension beliebig orientiert sind, ist die dichroitische Flüssigkeit lichtundurchlässig. Durch Anlegen eines elektrischen Feldes werden die kleinen Kristalle parallel zueinander ausgerichtet, was die Suspension halbtransparent macht.
Bei dieser bekannten Vorrichtung wird also die Lichtdurchlässigkeit durch Anlegen eines elektrischen Feldes und die Lichtundurchlässigkeit durch Umwälzen der Flüssigkeit zur Desorientierung der Kristalle mittels der Pumpe erzielt.
Das Umschalten aus dem lichtdurchlässigen Zustand in den lichtundurchlässigen Zustand ist dabei zeitlich sehr träge, da eine mechanische Bewegung der Kristalle beziehungsweise Moleküle erforderlich ist. Ein derartiges Umschalten ist daher auf keinen Fall mit einer so hohen Frequenz durchzuführen, daß es infolge der Trägheit des menschlichen Auges nicht bemerkbar ist.
Es ist aber unbedingt erforderlich, daß der Wechsel zwischen Lichtundurchlässigkeit und Lichtdurchlässigkeit vom Fahrzeuglenker nicht bemerkt wird, da dieser sonst durch das ständige Flackern des Schirmes in seiner Aufmerksamkeit gestört wird.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur blendungsfreien Führung eines Fahrzeugs der eingangs genannten Art anzugeben, die beim Wechsel zwischen Lichtdurchlässigkeit und Licliuindurchlässigkeit — verglichen mit den Fahrzeuggeschwindigkeiten — vernachlässigoar kleine Zeitverzögerungen bewirkt, so daß das Umschalten vom Fahrzeuglenker nicht bemerkt wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schirm aus einer Schicht aus Halbleitermaterial besteht, deren Vorder- und Rückfläche je mit einer durchsichtigen leitenden Folie bedeckt ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist, da sie vollelektronisch arbeitet und keine elektrisch oder magnetisch betätigten Antriebsvorrichtungen beziehungsweise keine Pumpe aufweist, sehr einfach ausgebildet, da sie im wesentlichen lediglich einen Schirm aus Halbleitermaterial mit bedampfter Vorder- f>o und Rückfläche benötigt. ST - , .Jglicht einen nahezu verzögerungsfreien Betrieb beim Umschalten zwischen Lichtdurchlässigkeit und Lichtundurchlässigkeit, der zudem keine Geräusche verursacht.
Wegen ihres einfachen Aufbaus kann die erfindungsgemäße Vorrichtung auch als Brille ausgebildet sein, was bei den bekannten Vorrichtungen nicht ohne weiteres der Fall ist. Es ist auch möglich, daß die ganze Windschutzscheibe oder mindestens der vor dem Führer des Fahrzetgs gelegene Teil mit dem Schirm bedeckt wird. Schließlich kann der Schirm auch noch als Aufsatz für eine normale Brille, die von einem mit einem Augenfehler behafteten Fahrer getragen wird, vorgesehen sein.
In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Scheinwerfer des Fahrzeugs synchron oder annähernd synchron mit der Lichtdurchlässigkeit des Schirmes Licht abgeben, derart, daß in den Zeitabschnitten, in denen der Schirm lichtdurchlässig ist, die Scheinwerfer Licht abgeben.
Die Aussendung von gepulstem Licht als Blendschutzeinrichtung ist allerdings an sich bereits aus der deutschen Auslegeschrift 10 64 363 und der deutschen Patentschrift 8 95 431 bekannt.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels an Hand der Figuren. Es zeigt
F i g. 1 ein Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 2 den zeitlichen Verlauf der Eigenlichtimpulse B. wobei b die Impulsdauer, T die Periode und b/T das Tastverhältnis bezeichnet,
F i g. 3 den zeitlichen Verlauf der Absorption A des Schirmes, wobei mit a die Dauer der Absorptionslücke bezeichnet ist,
F i g. 4 den zeitlichen Verlauf eines Fremdlichtpulses F.
In Fig. 1 bedeutet 1 einen Schirm, der im wesentlichen aus einer dünnen Schicht aus einem Material, insbesondere einem Halbleitermaterial, besteht, dessen Lichtdurchlässigkeit bzw. Lichtabsorption mittels auf dieser aufgebrachter Elektroden und einer an diese angelegten elektrischen Spannung gesteuert werden kann. Diese Elektroden sind zweckmäßigerweise durchsichtige, leitende Folien. Die steuernde Spannung wird von einem Impulsgenerator 2 geliefert, der in bestimmten zeitlichen Abständen Spannungsbzw. Stromimpulse abgibt. Der Impulsgenerator 2 wird von einem Steuergerät 3 gesteuert, das die zeitliche Folge der Impulse und auch deren Höhe bzw. Stärke oder Form bestimmt. Die Scheinwerfer 4 des Fahrzeuges sind nach der Erfindung mit Lichtquellen 5 ausgerüstet, die eine Folge von kurzen Lichtblitzen erzeugen, deren Stärke, Dauer und zeitlicher Abstand so eingerichtet sind bzw. gesteuert werden, daß die für das Auge des Fahrzeuglenkers wirksame mittlere Beleuchtung der Fahrbahn und deren Umgebung die erforderliche Stärke hat. Auch diese Blitzlichtquellen werden vom Steuergerät 3 gesteuert, und zwar so, daß der Schirm 1 gerade so lange lichtdurchlässig ist, wie der Lichtimpuls der Scheinwerferlampen 5 andauert, so daß der Fahrzeuglenker die Fahrbahn und deren Umgebung im Mittel in ausreichend starker Beleuchtung sehen kann. Die Impulse folgen mindestens so schnell aufeinander, daß die Trägheit des Auges des Fahrzeuglsnkers den Lichtwechsel nicht bemerkbar werden läßt.
Eine Fotozelle 7, die an geeigneter Stelle am Fahrzeug, beispielsweise neben dem Schirm 1, angebracht ist, mißt das von entgegenkommenden Fahrzeugen ausgestrahlte Licht nach Intensität und zeitlichem Verlauf, beispielsweise wenn dieses ebenfalls von impulsgesteuerten Blitzlichtlampen stammt, und führt diese Meßergebnisse dem Steuergerät 3 zu. Dieses wertet die Meßergebnisse mittels einer elektronischen Datenverarbeitungsschaltung so aus, daß die an den Impulsgenerator 2 und an eine Impulsstromquelle 5
gegebenen Steuerimpulse in geeigneter Weise an die Folge der Fremdlichtimpulse angepaßt werden, beispielsweise derart, daß der Schirm 1 während des Auftretens der Fremdlichtimpulse immer gerade lichtundurchlässig ist. Ist das Fremdlicht nicht gepulst, sondern ein Dauerlicht, so wird nach der Erfindung durch ein ausreichend kleines Verhältnis von Impulsdauer der Beleuchtung durch die Scheinwerferlampen 5 und der synchronen Lichtdurchlässigkeitsdauer zum zeitlichen Abstand der Impulse, d. h. der Pulsperiode, dafür gesorgt, daß nur ein diesem sogenannten »Tastverhältnis entsprechend geringer Anteil des Fremdlichtes durch den Schirm 1 in das Auge des Fahrzeuglenkers gelangt und auch in diesem Falle keine unzulässige Blendung eintritt die Scheinwerfer der entgegenkommenden Fahrzeuge jedoch wahrgenommen werden können. Auch bei gepulstem Fremdlicht kann durch geeignete Steuerung mittels des Steuergerätes 3 in Zusammenhang mit der Fotozelle 7 so viel Fremdlicht durch den Schirm 1 gelassen werden, daß die Scheinwerfer der entgegenkommenden Fahrzeuge wahrgenommen werden können.
Als Zahlenbeispiel sollen folgende Werte zur näheren Erläuterung der Erfindung an Hand der F i g. 2 bis 4 angegeben werden: Blitzlichtlampen können Lichtblitze von etwa 6=0,1 ms Dauer abgeben, deren Lichtstärke bis zu lOOfach stärker als das normale Gleichlicht eines handelsüblichen Autoscheinwerfers ist. Folgen die Lichtblitze im zeitlichen Abstand von r=10ms aufeinander, so wird für das Auge des Beobachters die mittlere Lichtintensität um den Faktor 10 ms/ 0,1 ms =100 herabgesetzt, also der sonst üblichen Intensität des Gleichlichtes angeglichen. Der zeitliche Verlauf der Lichlimpulse ist in F i g. 2 wiedergegeben. Die Absorption des Schirmes 1 wird nach F i g. 3 durch die Steuerung, wie an Hand der Fig. 1 bereits erläutert wurde, zeitlich so verändert, daß während der Dauer der Lichtimpulse der eigenen Scheinwerfer 5 die Absorption gering, während der übrigen Zeit jedoch hinreichend stark ist Die Dauer a der sogenannten Absorptionslücken wird zweckmäßigerweise etwas größer als die Dauer der Lichtimpulse gemacht, damit bei geringfügigen zeitlichen Verschiebungen zwischen den beiden Impulsbereichen (F i g. 2 und 3) möglichst kein Licht für die Beobachtung der eigenen Fahrbahn verlorengeht
Kommt ein Fahrzeug entgegen, dessen Scheinwerfer mit Gleichlicht betrieben werden, so gelangt infolge des Absorptionsverlaufes im Schirm nach Fig.3 nur ein Bruchteil a/T des Fremdlichtes in das Auge des Beobachters, so daß keine Blendung auftritt. Durch ein
Wiederholungszeit Tund durch ein geeignetes Verhältnis der vollen Absorptionshöhe zur Restabsorption in der Lücke kann der Restbetrag des Fremdlichtes auf einer Höhe gehalten werden, die eine blendungsfreie Wahrnehmung der entgegenkommenden Scheinwerfer gewährleistet
Kommt ein Fahrzeug entgegen, dessen Scheinwerfer ebenfalls mit gepulstem Licht arbeiten, so nimmt die Fotozelle 7 die Impulse auf und führt dem Steuergerät entsprechende Steuerimpulse zu. Liegen die Fremdlichtimpulse zeitlich so, daß sie in die Zeit fallen, während der der Schirm die volle Absorption besitzt wie in F i g. 4 dargestellt so werden diese Lichtimpulse vom Beobachter hinter dem Schirm 1 nur in einem stark reduzierten Maße wahrgenommen, welches von der Höhe der einfallenden Fremdlichtimpulse abhängt Da die Pulse der Steuergeräte 3 in den beiden Fahrzeugen im allgemeinen nicht synchron sind, wird sich die Lage der Fremdlichtimpulse gegenüber den Eigenlichtimpulsen und damit auch gegenüber den Absorptionslücken (Fig.3) allmählich verschieben. Wenn die Fremdlichtimpulse schließlich zeitlich in die Absorptionslücken fallen, würde annähernd das volle Fremdlicht in das Auge des Beobachters gelangen, und es würde eine Blendung auftreten. Dies wird dadurch verhindert, daß
ίο das Steuergerät 3 die von der Fotozelle 7 aufgenommenen Impulse nach Fig.4 derart auswertet, daß bei zeitlicher Annäherung der Fremdlichtimpulse an die Absorptionslücken die eigene Impulsfolge (Fig. 2 und 3) so verschoben wird, daß keine zeitliche Deckung der Fremdlichtimpulse mit den Absorptionslücken auftritt.
Wenn mehrere gepuiste Fremdiichtqueiien entgegenkommen, deren Lichtpulse sich im allgemeinen verschieden rasch oder gegenläufig zum eigenen Licht- bzw. Absorptionspuls verschieben, werden die von der Fotozelle 7 gelieferten Lichtimpulse im Steuergerät 3 so ausgewertet, daß bei zeitlicher Annäherung eines Fremdlichtimpulses an die Absorptionslücke kurz vor dem Eintreten der zeitlichen Deckung die zeitliche Lage des nächsten Absorptionsimpulses und dann auch die des Eigenlichtimpulses sprunghaft um einen passenden kleinen Zeitschritt verschoben wird, und zwar in der Richtung auf den sich nähernden Fremdlichtimpuls zu, so daß dieser die Absorptionslücke überspringt.
Sind viele gepulste Fremdlichtquellen vorhanden, so ist es möglich, nur die jeweils stärksten Fremdlichtimpulse zu berücksichtigen, was durch einen auf die von der Fotozelle 7 kommenden Impulse ansprechenden, an sich bekannten Amplitudendisknminator erzielt werden kann. Im übrigen werden Fremdlichtimpulse, die sich in
J5 ihrer Frequenz von der des Eigenlichtimpulses unterscheiden, nur wenige Male koinzidierende Impulse aufweisen, und es wird daher nur ganz kurzzeitig etwas Fremdlicht durch den Schirm gelassen, so daß eine Blendung vermieden wird. Nur bei fast vollständigem Synchronismus beider Pulse würde eine Blendung zu befürchten sein; der Synchronismus wird jedoch durch das vorstehend beschriebene Verfahren verhindert.
Die Steuerung mittels der Fotozellen wirkt übrigens in den erfindungsgemäßen Anlagen beider sich begegnender Fahrzeuge im gleichen Sinne, denn die Phasensprünge der Pulse werden in beiden Anlagen bei zeitlicher Annäherung der Impulse im entgegengesetzten Zeitsinn erfolgen, d. h, die beiden Impulse überspringen sich gegenseitig. Dies tritt allerdings auch nur dann ein, wenn die beiden Anlagen bezüglich des Annäherungskriteriums genau gleich sind; andernfalls
.;n<»- Aar kmJ.» D., Ic =
ei imA sntliaVtt AtO
andere Anlage der Notwendigkeit einen Phasensprung auszuführen.
Das technisch wichtigste Element der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Schirm I. Es ist bekannt daß viele Stoffe, insbesondere Halbleiter, durch elektrische und/oder magnetische Einwirkung in ihrer Lichtabsorption beeinflußt werden können. Beispielsweise beruht die Lichtabsorption darauf, daß die in den Stoff einfallenden Lichtquanten ihre Energie entweder an bereits vorhandene Ladungsträger abgeben oder mittels ihrer Energie neue Ladungsträger bilden.
Nach einer Weiterbildung der Erfindung wird durch elektrische Einwirkung auf das Schirmmaterial die Zahl bzw. Dichte der vorhandenen Ladungsträger so verändert, daß zeitweise keine oder nur wenige Ladungsträger vorhanden sind, so daß einfallendes
Licht nicht oder nur wenig absorbiert wird und der Schirm durchsichtig erscheint. Diese Zeiten sind in F i g. 3 als Absorptionslücken gekennzeichnet. Während der übrigen Zeit sind im Schirmmaterial Ladungsträger in großer Zahl vorhanden, die durch verschiedene, an sich bekannte Verfahren, z. B. durch Injektion mittels geeigneter Kontakte und geeigneter elektrischer Spannungen, oder durch Bildung von Trägerlawinen oder durch andere Einwirkung elektrischer und/oder magnetischer Felder in das Schirmmaterial hineingebracht oder in ihm erzeugt werden.
Das einfallende Licht kann in an sich bekannter Weise auch dadurch absorbiert werden, daß die Lichtquanten selbst Ladungsträger erzeugen. Diese entstehen dabei in der Regel paarweise, d. h., es entsteht je ein negatives Elektron und ein positives Defektelektron. Die Energie der Lichtquanten muß mindestens so groß wie die zur Bildung eines Ladungsträgerpaares notwendige Energie (Paarbildungsenergie) sein. Daher muß diese Paarbildungsenergie an die Wellenlänge der zur absorbierenden Strahlung angepaßt sein. Es gilt, wenn Ep die Paarbildungsenergie, λ die Lichtwellenlänge, c die Lichtgeschwindigkeit und Λ das Plancksche Wirkungsquantum bezeichnet, Ep=hcA.
Die Paarbildungsenergie ist für unterschiedliche Materialien, insbesondere für Halbleiter verschieden, und sie kann außerdem in einem vorgegebenen Material durch physikalische Einwirkung, z. B. durch Druck, Temperatur, durch elektrische und/oder magnetische Felder in an sich bekannter Weise verändert werden. Nach der Erfindung wird ein Material für den Schirm verwendet, dessen Paarbildungsenergie so groß ist, daß die dazu passende Lichtwellenlänge etwas oberhalb (bzw. unterhalb) des sichtbaren Spektrums — oder eines für die Funktion der erfindungsgemäßen Einrichtung wesentlichen Teiles desselben — liegt. Diese Paarbildungsenergie wird durch eine physikalische Beeinflussung, vorzugsweise durch eine elektrische Spannung bzw. durch das dadurch hervorgerufene elektrische Feld im Material um einen Betrag verringert (bzw. vergrößert), der mindestens so groß ist, daß die Paarbildungsenergie einer Wellenlänge des Lichtes entspricht, die etwas unterhalb (bzw. oberhalb) des interessierenden Spektralbereiches liegt. Liegt die der Paarbildungsenergie entsprechende Wellenlänge oberhalb des interessierenden Spektralbereiches, so erzeugen die Lichtquanten, deren Wellenlängen in diesem Bereich liegen, Ladungsträgerpaare; sie werden also absorbiert, und der Schirm ist lichtundurchlässig. Wird die Paarbildungsenergie erhöht, so daß die entsprechende Wellenlänge unterhalb des interessierenden Spektralbereiches liegt, so reicht die Lichtquantenenergie in diesem Bereich nicht zur Paarbildung aus; es werden keine Trägerpaare gebildet, der Schirm erscheint lichtdurchlässig. Je nach den besonderen Eigenschaften des verwendeten Materials kann die Paarbildungsenergie durch die physikalische Beeinflussung auch von einem größeren auf einen kleineren Wert verändert werden, wobei der erstere, größere Wert wieder der unteren Grenze des interessierenden Spektralbereiches entspricht und der Schirm also im unbeeinflußten Zustand lichtdurchlässig ist und durch eine Beeinflussung des Schirmmaterials lichtundurchlässig gemacht wird.
Durch relativ kleine Änderungen der Paarbildungsenergie kann nach einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens auch erreicht werden, daß nur Teile des sichtbaren Spektrums entweder durchgelassen oder absorbiert werden und so dadurch außer der Intensitätsänderung des durch den Schirm gelangenden Lichtes auch eine Änderung der Farbe hervorgerufen wird. Es kann beispielsweise durch eine kleine Erhöhung der Paarbildungsenergie die Absorption im roten Bereich des sichtbaren Spektrums teilweise aufgehoben und die Farbe des Lichtes, die vorher wegen des Fehlens der roten Komponenten z. B. blau erschien, jetzt durch Zusatz der roten Komponenten nach Weiß oder Gelb hin verschoben werden. Eine weitere Möglichkeit ergibt sich dadurch, daß ein Material gewählt wird, dessen Paarbildungsenergie einer Wellenlänge entspricht, die innerhalb des in Betracht kommenden Bereiches liegt, also z. B. der grünen Farbe zugeordnet ist. Dann läßt der Schirm im unbeeinflußten Zustand die Komponenten zum Rot hin durch und absorbiert den zum violetten Ende des Spektrums hin gelegenen Teil, so daß das durchgelassene Licht gelb bis rot erscheint. Durch Erniedrigen der Paarbildungsenergie werden die zum roten Ende hin gelegenen Komponenten absorbiert, die Lichtfarbe verschiebt sich — unter Abschwächung der Intensität — zum Rot hin; durch Erhöhen der Paarbildungsenergie werden die zum violetten Ende hin gelegenen Komponenten durchgelassen, das Licht wird — bei steigender Intensität — weißer.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (16)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zur blendungsfreien Führung eines Fahrzeugs im Verkehr, bei dem vor dem Fahrzeuglenker am oder im Fahrzeug ein zeitlich die Lichtdurchlässigkeit zum Fahrzeuglenker ändernder Schirm vorgesehen ist und bei dem der Schirm als feststehendes Filter ausgebildet ist, das bei Bedarf, pulsartig und elektrisch gesteuert, ohne mechanische Bewegung zwischen nahezu vollständiger und stark reduzierter Lichtdurchlässigkeit schwankt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm (1) aus einer Schicht aus Halbleitermaterial besteht, deren Vorder- und Rückfläche je mit einer durchsichtigen leitenden Folie bedeckt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheinwerfer des Fahrzeugs synchron oder annähernd synchron mit der Lichtdurchiässigkeit des Schirmes Licht abgeben, derart, daß in den Zeitabschnitten, in denen der Schirm lichtdurchlässig ist, die Scheinwerfer Licht abgeben.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das ein Tastverhältnis bildende Verhältnis zwischen der Zeitdauer hoher Lichtdurchlässigkeit und der Zeitdauer fast vollständiger Lichtundurchlässigkeit des Schirmes 0,1 bis 0,001 beträgt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Tastverhältnis veränderbar ist.
5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Frequenz des zeitlichen Verlaufs der Lichtdurchlässigkeit des Schirmes veränderbar ist.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Frequenz der Lichtdurchlässigst des Schirmes, der Zeitdauer, während der die Scheinwerfer Licht abgeben, des Tastverhältnisses und der Amplitude der Lichtdurchlässigkeitskurve und des von den Scheinwerfern abgegebenen Lichts durch ein Steuergerät erfolgt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät mit einem fotoelektrischen Empfänger, insbesondere einer an einer geeigneten Stelle des Fahrzeugs angebrachten Fotozelle, verbunden ist, der das Fremdlicht, insbesondere das Licht von entgegenkommenden Fahrzeugen, aufnimmt und dieses nach Intensität und zeitlichem Verlauf in Form elektrischer Signale an das Steuergerät weitergibt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät die elektrischen Signale auswertet, derart, daß bei gepulstem Fremdlicht in dessen Beleuchtungszeit der Schirm lichtundurchlässig ist und die Scheinwerfer nicht leuchten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuergerät nur die von den hellsten Fremdlichtquellen stammenden fotoelektrischen Signale auswertet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm mindestens den vor dem Fahrzeuglenker gelegenen Teil der Windschutzscheibe bedeckt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm als eine vom Fahrzeuglenker aufsetzbare Brille ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm in einer Brille, in diese einsetzbar, angeordnet ist
13. Verfahren zur Veränderung der Lichtdurchlässigkeit des Schirmes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lichtabsorption der Schicht aus Halbleitermaterial durch Herstellung elektrischer Felder in der Schicht aus Halbleitermaterial verändert wird.
14. Verfahren zur Veränderung der Lichtdurchlässigkeit der Schicht aus Halbleitermaterial nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schicht aus Halbleitermaterial die Anzahl der freien Ladungsträger erhöht oder erniedrigt wird.
15. Verfahren zur Veränderung der Lichtdurchlässigkeit der Schicht aus Halbleitermaterial nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schicht aus HalDleitermaterial die Paarbildungsenergie erhöht oder erniedrigt wird.
16. Verfahren zur Veränderung der Lichtdurchlässigkeit der Schicht aus Halbleitermaterial nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schicht aus Halbleitermaterial die Anzahl der freien Ladungsträger und die Paarbildungsenergie erhöht oder erniedrigt werden.
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