DE20006139U1 - Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem - Google Patents

Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem

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Description

PRINZ & PARTNER
PATENTANWÄLTE Manzingerweg 7
EUROPEAN PATENT ATTORNEYS D-81241 München
EUROPEAN TRADEMARK ATTORNEYS Tel. +49 89 89 69 80
3. April 2000
TRW Occupant Restraint Systems GmbH & Co KG
Industriestraße 20
D-73553 Alfdorf
Unser Zeichen: T 9166 DE
JS/JS
Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
Die Erfindung betrifft einen Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, mit einer Einblasöffnung und einem im Inneren des Gassacks gegenüber der Einblasöffnung angeordneten Gewebeteil, in dem wenigstens eine Ausströmöffnung für Druckgas gebildet ist, das durch die Einblasöffnung in den Gassack einströmt.
Ein solcher Gassack ist aus dem Deutschen Gebrauchsmuster Nr. 298 16 905.3 bekannt. Das Gewebeteil des Gassacks dient dazu, den nach Aktivierung eines Gasgenerators in das Innere des Gassacks eintretenden, heißen Druckgasstrom in eine gewünschte Richtung umzulenken.
Durch die gezielte Umlenkung des Druckgasstromes kann das Entfaltungsverhalten des Gassacks in weitem Maße beeinflußt werden. Je nach der Richtung des Einströmens des Druckgases in den Gassack kann beispielsweise erreicht werden, daß sich der Gassack aus Sicht des Fahrzeuginsassen zuerst im wesentlichen in horizontaler oder vertikaler Richtung und erst gegen Ende des Entfaltungsvorgangs zum Fahrzeuginsassen hin entfaltet.
Nachteilig bei dem bekannten Gassack ist, daß die durch das Gewebeteil gebildete Ausströmöffnung während des Aufblasens des Gassacks
• ·
• · • ·
-2-
keine vorbestimmte Lage einnimmt, so daß ein Undefiniertes Ausströmverhalten auftreten kann. Der gewünschte optimale Entfaltungsablauf wird dann nicht erreicht.
Aus der DE 44 42 118 A ist ein Gassack bekannt, der aus einem dem Fahrzeuginsassen abgewandten und einem diesem zugewandten Gewebeteil zusammengesetzt ist und ein zusätzliches Gewebeteil im Inneren des Gassacks zur Verteilung des eindringenden Gasstroms aufweist. Dieses Gewebeteil ist teilweise an seinen Umfangsbereichen mit dem dem Insassen abgewandten Gewebeteil vernäht, so daß zwischen den Nahtstellen offene Bereiche gebildet sind, durch die das Gas in das restliche Volumen des Gassacks ausströmen kann. Aufgrund der Vielzahl von einzelnen Nähten ist die Herstellung des Gassacks jedoch verhältnismäßig aufwendig.
Die Erfindung schafft einen leicht herzustellenden Gassack, bei dem die in dem Gewebeteil gebildete Ausströmöffnung in bezug auf den Mantel teil des Gassacks weitgehend festgelegt ist. Gemäß der Erfindung ist bei einem Gassack der eingangs genannten Art vorgesehen, daß das Gewebeteil an seinem Rand einen Befestigungsbereich aufweist, mit dem es an dem Mantelteil befestigt ist, und die Ausströmöffnung in dem Gewebeteil in einem an den Befestigungsbereich angrenzenden Bereich gebildet ist. Dies gewährleistet, daß sich in dem Gassack zu Beginn des Aufblasens aus dem Gewebeteil eine Vorkammer bildet und sich die Orientierung der Ausströmöffnung relativ zu dem Mantelteü des Gassacks während des Entfaltungsvorgangs nicht wesentlich ändern kann. Somit kann ein vorbestimmtes Aufblasverhalten des Gassacks weitestgehend sichergestellt werden. Dies wurde in mehreren Versuchsreihen der Anmelderin bestätigt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich beim Zusammenfalten des Gassacks, da das Gewebeteil durch die erfindungsgemäße Befestigung am Mantelteil des Gassacks automatisch richtig positioniert ist und nicht durch einen zusätzlichen Bearbeitungsschritt in eine gewünschte Lage gebracht werden muß.
Vorzugsweise ist in dem Gewebeteil wenigstens eine weitere Ausströmöffnung in einem an den Befestigungsbereich angrenzenden Bereich gebildet. Durch diese Festlegung mehrerer Ausströmöffnungen kann die gezielte Entfaltung des Gassacks, insbesondere die Entfaltung in
-3-verschiedene
Richtungen, noch besser beeinflußt werden.
Zur gezielten Steuerung des zeitlichen Ablaufs der Entfaltung in die verschiedenen Richtungen kann weiterhin vorgesehen sein, daß die Ausströmöffnungen unterschiedlich groß sind. Die unterschiedliche Dimensionierung der Ausströmöffnungen wirkt sich auf die Entfaltungsgeschwindigkeit des Gassacks in den entsprechenden Richtungen aus. So kann beispielsweise erreicht werden, daß sich der untere Teil des Gassacks vor dem oberen Teil zum Fahrzeuginsassen hin entfaltet. Dies kann dann vorteilhaft sein, wenn z.B. ein Kleinkind auf dem Beifahrersitz steht. Der Gassack bewegt sich dann während des Aufblasens zunächst in Richtung des Beckens des Kindes.
Bevorzugt ist bzw. sind die Ausströmöffnung oder die Auströmöffnungen bezogen auf den Radius des Gewebeteils in einem Bereich gebildet, der der von dem äußeren Viertel des Radius überstrichenen Fläche des Gewebeteils entspricht, so daß eine Ausströmrichtung des Druckgases aus der Vorkammer quer zur Einblasrichtung problemlos erreicht werden kann.
20
Das Gewebeteil kann mittels eines Halteelements an einem Gasgenerator zur Bereitstellung des Druckgases befestigt sein. Ansonsten kann eine im Bereich der Einblasöffnung des Gassacks vorgesehene Naht für die Befestigung des Gewebeteils am Mantelteil des Gassacks durch das Halteelement entlastet werden.
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben, die in der beigefügten Zeichnung dargestellt ist. In dieser zeigt:
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- Figur 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Gassacks mit einem Gasgenerator;
- Figur 2 eine schematische Schnittansicht eines Teils eines erfindungsgemäßen Gassacks; und
- Figuren 3a und 3b jeweils eine Draufsicht auf zwei verschiedene Gewebeteile eines erfindungsgemäßen Gassacks.
In Figur 1 ist der grundsätzliche Aufbau eines erfindungsgemäßen Gassacks 10 gezeigt. Der Gassack 10 weist eine Einblasöffnung 12 auf, an der er über einen Halterahmen 14 (siehe Figur 2) mit einem Gasgenerator 16 verbunden ist. Durch die Einblasöffnung 12 kann vom Gasgene rator 16 bereitgestelltes Druckgas in das Innere des Gassacks 10 strömen, um diesen zu entfalten. Der Gassack 10 weist ein Mantelteil 18 und ein im Inneren des Mantelteils 18 gegenüber der Einblasöffnung 12 des Gassacks 10 angebrachtes Gewebeteil 20 auf. Das Gewebeteil 20 weist an seinem Rand einen Befestigungsbereich auf, mit dem das Gewebeteil 20 durch eine (symbolisch dargestellte) zumindest teilweise umlaufende feste Naht 26 an dem Mantelteil 18 des Gassacks 10 befestigt ist. Das Gewebeteil 20 bildet in dem Gassack 10 eine Vorkammer mit wenigstens einer Ausströmöffnung. In der Figur sind zwei Ausströmöffnungen 22 und 24 gezeigt, die an beliebigen Stellen angeordnet sein und, wie in Figur 1 angedeutet, unterschiedliche Größen haben können.
Die Befestigung des Gewebeteils 20 an dem Mantelteil 18 des Gassacks 10 ist in Figur 2 deutlicher zu erkennen. Die Ausströmöffnungen 22, 24 befinden sich bezogen auf den Radius des Gewebeteils 20 in einem Bereich, der der von dem äußeren Viertel des Radius überstrichenen Fläche des Gewebeteils 20 entspricht. Dieser Bereich grenzt unmittelbar an die Naht 26 an, wodurch die Lage der Ausströmöffnungen 22, 24 in Bezug auf den Mantelteil 18 des Gassacks 10 festgelegt ist.
Gemäß einer (nicht gezeigten) Variante kann das Gewebeteil 20 zwischen dem Haltering 14 und dem Mantelteil 18 des Gassacks 10 eingeklemmt und somit am Gasgenerator 16 befestigt sein. Eine eventuell zusätzlich vorgesehene Naht zur Befestigung des Gewebeteils 20 wird durch den Haltering 14 entlastet. Weiterhin können auch zusätzliche Gewebelagen vorgesehen sein, die zusammen mit dem Mantelteil eine Gasumlenkung bewirken oder unterstützen können.
Das Gewebeteil 20 bildet eine Vorkammer über dem Halterahmen 14,
die bereits 5 bis 6 ms nach Aktivierung des Gasgenerators 16 durch das aus dem Gasgenerator 16 in die Einblasöffnung 12 des Gassacks 10 und durch den Halterahmen 14 hindurch einströmende Druckgas vollständig ausgebildet ist. Das Druckgas tritt aus der Vorkammer durch die Aus-
strömffnungen 22, 24 aus, wodurch das restliche Volumen des Gassacks entfaltet wird. Da das Gewebeteil 20 in den unmittelbar an die Ausströmöffnungen 22, 24 angrenzenden Bereichen teilweise oder ganz mit dem Mantelteil 18 des Gassacks 10 fest vernäht ist, bleibt die Orientierung der Ausströmöffnungen 22, 24 während des Entfaltungsvorgangs nahezu unverändert, so daß auf diese Weise die gewünschte Ausströmrichtung des Druckgases aus der Vorkammer beibehalten wird. Somit kann ein vorbestimmtes Aufblasverhalten des Gassacks 10 hinsichtlich der bevorzugten Entfaltungsrichtungen und des zeitlichen Ablaufs der Entfaltung in die gewünschten Entfaltungsrichtungen gewährleistet werden. Es kann insbesondere vorgesehen sein, daß sich der Gassack 10, bedingt durch eine kleinere nach oben und eine größere nach unten gerichtete Ausströmöffnung, dem Fahrzeuginsassen zuerst von unten und dann von oben her nähert.
Die in den Figuren 3a und 3b dargestellten Gewebeteile zeigen beispielhaft zwei verschiedene Möglichkeiten für die Ausbildung der Ausströmöffnungen auf. Während gemäß Figur 3a zwei Ausströmöffnungen 22, 24 innerhalb des Gewebeteils 20 vorgesehen sind, werden die Aus-Strömöffnungen 28, 30, 32, 34 der Figur 3b aufgrund des nur teilweise mit dem Mantelteil 18 vernähten Gewebeteils 20 im Zusammenspiel mit einer entsprechenden Formgebung des Gewebeteils 20 zwischen Gewebeteil 20 und Mantelteil 18 gebildet. Selbstverständlich sind auch beliebige Kombinationen dieser beiden Möglichkeiten realisierbar.
Weiterhin können an dem Gewebeiteil 20 zusätzlich Fangbänder angebracht oder einstückig mit diesem ausgebildet sein, um die Entfaltung des Gassacks 10 noch gezielter zu beeinflussen.

Claims (7)

1. Gassack für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem, mit einem Mantelteil (18), einer Einblasöffnung (12) und einem im Inneren des Gassacks (10) gegenüber der Einblasöffnung (12) angeordneten Gewebeteil (20), in dem wenigstens eine Ausströmöffnung (22, 24) für Druckgas gebildet ist, das durch die Einblasöffnung (12) in den Gassack (10) einströmt, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebeteil (20) an seinem Rand einen Befestigungsbereich aufweist, mit dem es an dem Mantelteil (18) befestigt ist, und die Ausströmöffnung (22, 24) in dem Gewebeteil (20) in einem an den Befestigungsbereich angrenzenden Bereich gebildet ist.
2. Gassack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gewebeteil (20) wenigstens eine weitere Ausströmöffnung (22, 24) in einem an den Befestigungsbereich angrenzenden Bereich gebildet ist.
3. Gassack nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnungen (22, 24) unterschiedlich groß sind.
4. Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausströmöffnung bzw. die Auströmöffnungen (22, 24) bezogen auf den Radius des Gewebeteils (20) in einem Bereich gebildet sind, der der von dem äußeren Viertel des Radius überstrichenen Fläche des Gewebeteils (20) entspricht.
5. Gassack nach einem der vorhergehenden Anspruche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebeteil (20) mit dem Mantelteil (18) im Bereich der Einblasöffnung (12) vernäht ist.
6. Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebeteil (20) mittels eines Halteelements (14) an einem Gasgenerator (16) zur Bereitstellung des Druckgases befestigt ist.
7. Gassack nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Gewebeiteil (20) Fangbänder angebracht oder einstückig mit diesem ausgebildet sind.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1205362A3 (de) * 2000-11-14 2004-01-28 Nihon Plast Co., Ltd. Gassack und Verfahren zum Falten dessen
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Non-Patent Citations (2)

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JP Patent Abstracts of Japan: 11042993 A.

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