DE19963620A1 - Verfahren zur Bestimmung des Übertragungsverhaltens einer Transmissionsstrecke - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung des Übertragungsverhaltens einer TransmissionsstreckeInfo
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- H04B17/00—Monitoring; Testing
- H04B17/30—Monitoring; Testing of propagation channels
- H04B17/309—Measuring or estimating channel quality parameters
Abstract
Zur Charakterisierung des Übertragungsverhaltens einer Transmissionsstrecke (2) wird von einem Vielträger-Signalgenerator (1) ein OFDM (orthogonal frequency division multiplex) moduliertes Testsignal eingespeist, welches eine Synchronisationssequenz mit Informationen enthält, aus denen sich das rauschartige Testsignal rekonstruieren lässt. Im Messempfänger (3) werden die Trägerfrequenzen separiert und mit Hilfe der in der Synchronisationssequenz übertragenen Informationen das ursprüngliche Testsignal rekonstruiert. Aus einem Vergleich des ursprünglichen Testsignals mit dem übertragenen und gemessenen Testsignal ist eine Bestimmung des Spektralverlaufes der In-Band-Intermodulationsprodukte (5) möglich. Das Testsignal wird vorzugsweise mit Hilfe eines pseudozufälligen Bitstromes PRBS erzeugt, der einer Differenz-Vierphasenmodulation DQPSK und einer anschließenden Inversen Schnellen Fourier-Transformation IFFT unterzogen wird. Dabei wird in der Synchronisationssequenz das Generatorpolynom der PRBS übertragen.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung
des Übertragungsverhaltens einer Transmissionsstrecke, wobei ein zu
mindest teilweise rauschartiges Testsignal in die Transmissionsstrecke
eingeleitet und das resultierende Ausgangssignal gemessen wird.
Für die Übertragung von Signalen ist es wichtig, die Eigenschaften der zu
Übertragung genutzten Transmissionsstrecke möglichst genau zu kennen,
um Veränderungen des Signals durch die Transmissionsstrecke beurteilen
und ausgleichen zu können. Zur Übertragung von Informationen genutzte
Signale sind üblicherweise elektrische oder elektromagnetische Signale.
Dementsprechend sind die Transmissionsstrecken in der Regel Kabel
(metallische Kabel oder Lichtleiter) oder im Falle von Funksignalen die
Atmosphäre.
Bei der in der Regel üblichen Übertragung von Informationssignalen meh
rerer Trägerfrequenzen (Vielträgersignale) kommt es zu einer Signalver
zerrung durch sogenannte In-Band-Intermodulationsprodukte. Diese wer
den nach dem Stand der Technik durch eine Rauschklirrmessung be
stimmt. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass dies nur an einzelnen Stellen im
Frequenzband möglich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, eine Vorrichtung und
ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, womit eine spektral aufgelöste
Darstellung von In-Band-Intermodulationsprodukten möglich sein soll.
Damit soll ferner eine Charakterisierung von Baugruppen, insbesondere
von Verstärkern, unter realen Betriebsbedingungen ermöglicht werden,
und zwar insbesondere auch bei einer räumlichen Trennung zwischen der
Einleitungsstelle für das Testsignal und dem Empfänger.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen von An
spruch 1 gelöst.
Bei dem Verfahren zur Bestimmung des Übertragungsverhaltens einer
Transmissionsstrecke wird dabei ein zumindest teilweise rauschartiges,
das heißt zufallsbedingtes Testsignal in die Transmissionsstrecke einge
leitet. Am Ende der Transmissionsstrecke wird das resultierende Aus
gangssignal gemessen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass
das Testsignal sich aus zueinander orthogonalen Trägerfrequenzen zu
sammensetzt und dass es eine Datensequenz mit Informationen umfasst,
aus denen sich das eingeleitete Testsignal rekonstruieren lässt.
Das Testsignal setzt sich somit aus mehreren Frequenzen zusammen
(Vielträgersignal) und erlaubt damit eine gleichzeitige Analyse der Trans
missionsstrecke in einem breiten Frequenzband. Die Trägerfrequenzen
sind dabei zueinander orthogonal, so dass sie empfängerseitig voneinan
der separiert werden können. Obwohl mehrere Trägerfrequenzen gleich
zeitig übertragen werden, kann somit dennoch das Übertragungsverhalten
in Bezug auf jede Trägerfrequenz einzeln festgestellt werden. Weiterhin ist
von Bedeutung, dass das Testsignal eine Datensequenz umfasst, welche
beispielsweise zu Beginn in einer Synchronisationssequenz enthalten sein
kann. Die Datensequenz umfasst insbesondere Informationen, aus denen
sich das eingeleitete rauschartige Testsignal rekonstruieren lässt. Obwohl
dieses Testsignal also eine für die Testzwecke optimale zufallsbedingte
Signalform (Rauschen) aufweist, kann auf der Empfängerseite dennoch
die komplette Signalform mit Hilfe der vorab übermittelten Informationen
rekonstruiert werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn zwi
schen dem Sender des Testsignals und dem Empfänger des Testsignals
eine größere Strecke liegt, die einen direkten (über einen anderen Trans
missionsweg erfolgenden) Vergleich des ursprünglichen Testsignals mit
dem übermittelten Signal ausschließt.
Gemäß Anspruch 2 handelt es sich bei dem Testsignal vorzugsweise um
ein OFDM-Signal = orthogonal frequency division multiplex (Frequenzmul
tiplex mit orthogonalen Trägerfrequenzen). Dies erlaubt dem Empfänger,
die einzelnen Trägerfrequenzen des Testsignals zu separieren.
Bei einer speziellen Ausbildung des Testsignals gemäß Anspruch 3 wird
dieses mit Hilfe eines pseudo-zufälligen Bitstromes (Pseudo Random Bi
nary Sequence PRBS) erzeugt, wobei die Datensequenz des Testsignals
Informationen über das Generatorpolynom des Bitstromes enthält. Mit
Kenntnis des Generatorpoiynoms lässt sich vom Empfänger der komplette
pseudo-zufällige Bitstrom PRBS rekonstruieren, so dass empfängerseitig
der ursprüngliche Inhalt des rauschartigen Teils des Testsignals bekannt
ist. Auf diese Weise kann über das relativ kurz und kompakt übermittelba
re Generatorpolynom dem Empfänger die Information über die komplette
nachfolgende rauschartige Sequenz des Testsignals zur Verfügung ge
stellt werden.
In einer Weiterentwicklung des genannten Verfahrens wird gemäß An
spruch 4 der pseudo-zufällige Bitstrom PRBS einer Differenz-Vierphasen-
Umsetzung DQPSK und anschließend einer Inversen Schnellen Fourier-
Transformation (IFFT) unterzogen. Hierdurch ist es möglich, ein rauschar
tiges Testsignal zu erzeugen, welches auf eine vorgebbare Anzahl von
Trägerfrequenzen mit einem wählbaren Abstand zueinander verteilt ist.
Das Ausgangssignal der IFFT wird vorzugsweise über einen I/Q-Modulator
mit variabler Trägerfrequenz und variablen Vorverzerrungsfaktoren einem
Träger aufgeprägt und schließlich über den Ausgangsverstärker abgege
ben.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Bestimmung des
Übertragungsverhaltens einer Transmissionsstrecke in einem Verfahren
der oben erläuterten Art. Die Vorrichtung enthält einen Signalgenerator zur
Erzeugung eines Testsignals, wobei das Testsignal sich aus zueinander
orthogonalen Trägerfrequenzen zusammensetzt und eine Datensequenz
mit Informationen umfasst, aus denen sich das eingeleitete rauschartige
Testsignal rekonstruieren lässt. Weiterhin enthält die Vorrichtung einen
Empfänger mit Einrichtungen zur Separation der Trägerfrequenzen des
Testsignals, zur Erkennung der in der Datensequenz des Testsignals
übertragenen Information sowie zur Bestimmung der ursprünglichen Form
des Testsignals und zum Vergleich dieser Form mit der Form des emp
fangenden Testsignals nach der Übertragung. Mit der Vorrichtung lässt
sich das oben erläuterte Verfahren ausführen, so dass hiermit insbesonde
re eine spektral aufgelöste Darstellung von In-Band-
Intermodulationsprodukten möglich ist. Der Signalgenerator und der
Empfänger, aus denen die Vorrichtung im wesentlichen besteht, sind da
bei zwei getrennte Elemente, welche insbesondere räumlich in großer
Entfernung voneinander aufgestellt sein können. Auf diese Weise ist es
zum Beispiel auch möglich, als Transmissionsstrecke die Funkfelder eines
Richt- oder Mobilfunkkanals zu untersuchen.
Im folgenden wird die Erfindung mit Hilfe der Abbildung beispielhaft erläu
tert.
Die einzige Figur zeigt im oberen Teil ein Blockschaltbild des erfindungs
gemäßen Verfahrens. Zu erkennen ist ein OFDM-Signal = orthogonal fre
quency division multiplex (Frequenzmultiplex mit orthogonalen Trägerfre
quenzen) Vielträger-Signalgenerator 1. Im unteren Teil der Figur ist unter
dem Vielträger-Signalgenerator 1 das von diesem erzeugte Vielträgersi
gnal dargestellt (horizontale Achse: Frequenz f, vertikale Ach
se: Leistung Pein).
Das Messobjekt 2 (Transmissionsstrecke) wird aus dem Vielträger-
Signalgenerator 1 mit dem Testsignal Pein gespeist. Das Vielträgersignal
ist dabei aus einem pseudo-zufälligen Bitstrom PRBS, der DQPSK
moduliert und einer Inversen Schnellen Fourier-Transformation (IFFT)
gemäß der Formel
unterzogen wird, erzeugt.
In einer Synchronisationssequenz des Testsignals wird das Generator
polynom der PRBS in den Datenstrom eingefügt. Das dem Messobjekt 2
zugeführte Testsignal ist somit ein frequenzmultiplexes Signal mit ortho
gonalen Trägerfrequenzen und enthält die Information zur Erzeugung des
aufmodulierten pseudo-zufälligen Bitstromes.
Der dem Messobjekt 2 nachgeschaltete Empfänger 3 ist nun erstens in
der Lage, jeden Einzelträger von allen übrigen Trägerfrequenzen durch
Ausnutzung der Orthogonalitätseigenschaft zu separieren und seinen Mo
dulationsinhalt ("Soll-Modulationsinhalt" + Verzerrungsprodukte = "Ist-
Modulationsinhalt") zu bestimmen, und er erkennt zweitens aufgrund des
in der Synchronisationsphase übermittelten Generatorpolynoms den Mo
dulationsinhalt des jeweiligen Einzelträgers, den dieser bei einem idealli
nearen (verzerrungsfreien) Messobjekt 2 tragen würde ("Soll-
Modulationsinhalt"). Durch einfache Differenzbildung beider Informationen
gewinnt der Empfänger somit eine Information über die im Messobjekt 2
entstandenen Intermodulationsprodukte, die mit der einzelnen Trägerfre
quenz zusammenfallen. Im unteren Teil der Figur ist das am Messemp
fänger (3) ankommende Testsignal P dargestellt. Dabei ist erkennbar,
dass aufgrund der Übertragungseigenschaften und Verzerrungen des
Messobjektes (2) beim Ausgangssignal P gegenüber dem Testsignal Pein
eine Veränderung der Frequenzen stattgefunden hat. Mit Hilfe des erfin
dungsgemäßen Verfahrens kann jedoch durch Elimination der Einzelträger
der Spektralverlauf (4) der In-Band-Intermodulationsprodukte bestimmt
werden.
Eine solche spektral aufgelöste Darstellung der In-Band-Intermodulations
produkte ist im gesamten Spektrum und nicht nur - wie beim Rauschklirr-
Messverfahren - in den Bandlücken möglich. Durch die Übermittlung des
PRBS-Generatorpolynoms in der Synchronisationsfrequenz des Vielträ
gersignals durch das Messobjekt hindurch können Signalgenerator und
Messempfänger räumlich getrennt betrieben werden, so dass sich auch
räumlich sehr weit ausgedehnte Messobjekte wie beispielsweise
TF-Strecken oder Funkfelder eines Richt- oder Mobilfunkkanals charakte
risieren lassen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ferner eine
neuartige Charakterisierung von Baugruppen, insbesondere von Verstär
kern unter realen Betriebsbedingungen möglich, wobei eine Messung des
nicht-linearen Verzerrungsspektrums erfolgt.
1
Signalgenerator
2
Transmissionsstrecke (Messobjekt)
3
Messempfänger
4
Vielträgersignal (Eingang)
5
durch Elimination der Einzelträger be
stimmter Spektralverlauf der In-Band-
Intermodulationsprodukte
Claims (5)
1. Verfahren zur Bestimmung des Übertragungsverhaltens einer
Transmissionsstrecke, wobei ein zumindest teilweise rauscharti
ges Testsignal in die Transmissionsstrecke (2) eingeleitet und das
resultierende Ausgangssignal gemessen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass das Testsignal sich aus zueinander
orthogonalen Trägerfrequenzen zusammensetzt und eine Daten
sequenz mit Informationen umfasst, aus denen sich das eingelei
tete rauschartige Trägersignal rekonstruieren lässt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das Testsignal OFDM (orthogonal
frequency division multiplex) moduliert ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Testsignal mit Hilfe eines
pseudo-zufälligen Bitstromes PRBS erzeugt wird und dass die
Datensequenz Informationen über das Generatorpolynom des
Bitstroms PRBS enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der pseudo-zufällige Bitstrom
PRBS einer Differenz-Vierphasen-Umsetzung DQPSK und an
schließend einer Inversen Schnellen Fourier-Transformation IFFT
unterzogen wird.
5. Vorrichtung zur Bestimmung des Übertragungsverhaltens einer
Transmissionsstrecke (2) in einem Verfahren nach einem der An
sprüche 1 bis 4, enthaltend
- a) einen Signalgenerator (1) zur Erzeugung eines Testsi gnals, das sich aus zueinander orthogonalen Trägerfre quenzen zusammensetzt und eine Datensequenz mit In formationen umfasst, aus denen sich das eingeleitete rau schartige Testsignal rekonstruieren lässt, und
- b) einen Empfänger (3) mit Einrichtungen zur Separation der Trägerfrequenzen, zur Erkennung der in der Datense quenz übertragenen Informationen sowie zur Bestimmung und zum Vergleich der ursprünglichen Form des Testsi gnals mit der Form des Testsignals nach der Übertragung.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19963620A DE19963620A1 (de) | 1999-12-29 | 1999-12-29 | Verfahren zur Bestimmung des Übertragungsverhaltens einer Transmissionsstrecke |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19963620A DE19963620A1 (de) | 1999-12-29 | 1999-12-29 | Verfahren zur Bestimmung des Übertragungsverhaltens einer Transmissionsstrecke |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19963620A1 true DE19963620A1 (de) | 2001-07-12 |
Family
ID=7934896
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19963620A Withdrawn DE19963620A1 (de) | 1999-12-29 | 1999-12-29 | Verfahren zur Bestimmung des Übertragungsverhaltens einer Transmissionsstrecke |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19963620A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003030416A1 (en) * | 2001-10-01 | 2003-04-10 | Summitek Instruments, Inc. | Portable device used to measure passive intermodulation in radio frequency communication systems |
WO2007066949A2 (en) * | 2005-12-08 | 2007-06-14 | Electronics And Telecommunications Research Institute | Transmitting/receiving apparatus of wideband wireless channel apparatus using multiple carriers |
US7974180B2 (en) | 2005-12-08 | 2011-07-05 | Electronics And Telecommunications Research Institute | Transmitting/receiving apparatus of wideband wireless channel apparatus using multiple carriers |
WO2012031657A1 (de) * | 2010-09-10 | 2012-03-15 | Sew-Eurodrive Gmbh & Co. Kg Abt. Ecg | Vorrichtung und verfahren zur datenübertragung und energieübertragung über eine leitung |
-
1999
- 1999-12-29 DE DE19963620A patent/DE19963620A1/de not_active Withdrawn
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US7974180B2 (en) | 2005-12-08 | 2011-07-05 | Electronics And Telecommunications Research Institute | Transmitting/receiving apparatus of wideband wireless channel apparatus using multiple carriers |
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