DE19963564A1 - System zur Einstellung einer Getriebeübersetzung bei einem in einem Kraftfahrzeug eingebauten Getriebe - Google Patents
System zur Einstellung einer Getriebeübersetzung bei einem in einem Kraftfahrzeug eingebauten GetriebeInfo
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Abstract
Das erfindungsgemäße System zur Einstellung einer Getriebeübersetzung bei einem in einem Kraftfahrzeug eingebauten Getriebe weist auf: DOLLAR A - wenigstens zwei Übersetzungskriterien, mittels der erste Getriebeübersetzungen aufgrund wenigstens zweier unterschiedlicher Ermittlungsmodi ermittelt werden, DOLLAR A - erste Mittel, mittels der gemäß einer vorgebbaren Priorisierung aus den ermittelten ersten Getriebeübersetzungen eine zweite Getriebeübersetzung ausgewählt wird. DOLLAR A Die Getriebeübersetzung wird dann abhängig von der ausgewählten zweiten Getriebeübersetzung eingestellt. DOLLAR A In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind zweite Mittel vorgesehen, mittels der die zweite Getriebeübersetzung nach einer vorgebbaren Strategie modifiziert wird. Die Getriebeübersetzung wird dann abhängig von der modifizierten zweiten Getriebeübersetzung eingestellt.
Description
Die Erfindung betrifft ein System zur Einstellung einer Ge
triebeübersetzung bei einem in einem Kraftfahrzeug eingebau
ten Getriebe.
Adaptive Getriebesteuerungen sind beispielsweise bekannt aus
der DE 39 22 051 A und der DE 41 36 613 C sowie aus den Ar
tikeln ATZ, Automobiltechnische Zeitschrift 94 (1992) 9,
Seiten 428ff. und ATZ, Automobiltechnische Zeitschrift 95
(1993) 9, Seite 420ff. Bei Automatikgetrieben werden die
Übersetzungsänderungen im allgemeinen abhängig von der Fahr
zeuglängsgeschwindigkeit und von der Motorlast (Drossel
klappenwinkel) bestimmt. Dies geschieht mittels eines Kenn
feldes. Bei adaptiven Getriebesteuersystemen kann das Kenn
feld, mittels dem die Übersetzungsänderungen bestimmt wer
den, an das Verhalten des Fahrers (Fahrertyp), an die Ver
kehrssituation und/oder an die Fahrsituation, denen das
Fahrzeug unterliegt, angepaßt werden. Bei der Einstufung des
Verhaltens des Fahrers wird im allgemeinen bewertet, ob dem
Fahrer mehr an einer fahrleistungsorientierten Fahrweise
oder mehr an einer verbrauchsoptimierten Fahrweise gelegen
ist. Bei der Bewertung der Verkehrs- bzw. Fahrsituation kann
beispielsweise unterschieden werden, ob sich das Fahrzeug im
Stadtverkehr, vor bzw. in einer Kurve, an einem Berg oder im
Schubbetrieb befindet. Je nach Bewertung der obengenannten
Punkte werden aus einer Anzahl von verschiedenen Kennlinien
die jeweils passende ausgewählt. Weiterhin kann eine Ver
schiebung eines Grundschaltkennfeldes, wie in der
DE 195 24 914 A beschrieben, vorgesehen sein.
Zur Fahrertyperkennung wird in dem bekannten Stand der Tech
nik vorgeschlagen, durch unterschiedliche Algorithmen (z. B.
Anfahrbewertung, Gradientenbewertung) zu verschiedenen Arten
der Einschätzung des momentan vorliegenden Fahrertyps zu ge
langen. Diese Einschätzungen werden dann gesammelt und zu
einem momentan gültigen Fahrertyp, beispielsweise durch Ma
ximumsbildung, gewichtete und/oder gleitende Summenbildung,
verarbeitet. Bei dieser Verarbeitung können die erwähnten
verschiedenen Arten der Einschätzung unterschiedlich priori
siert werden.
Weiterhin ist beispielsweise aus der DE 41 11 023 A eine
hierarchische strukturierte Steuerung der Elemente des An
triebsstrangs eines Kraftfahrzeugs (z. B. Motor, Kupp
lung/Drehmomentenwandler, Getriebe) bekannt.
In elektronischen Getriebesteuerungen (GS) ist es also üblich,
die Auswahl des einzulegenden Ganges eines Stufenautomatgetrie
bes (AT) oder eines automatisierten Schaltgetriebes (ASG) auf
Grund einer Vielzahl von Kriterien zu fällen. Die teilweise wi
dersprüchlichen Anforderungen der Kriterien (z. B. Minimierung
des Kraftstoffverbrauchs im Gegensatz zu hoher Leistungsreserve)
können dabei durch eine Priorisierung abgewägt werden, die vom
Fahrzustand, dem Fahrerwunsch und der Fahrsituation abhängig
ist. Außerdem müssen situationsbedingte Schaltverhinderungen be
rücksichtigt werden. Dabei ergeben sich eine Reihe von Proble
men. So ist es schwierig, neue Kriterien zu integrieren, da dies
eine Änderung des bereits bestehenden Programmcodes mit sich
bringt. Da auch die Priorisierung teilweise direkt im Code ver
borgen ist, fällt es schwer, die Priorisierung an ständig wech
selnde Anforderungen anzupassen. Dadurch fehlt auch die zur Ap
plikation der Priorisierung notwendige Übersicht.
Die vorliegende Erfindung beschreibt eine vorteilhafte Zerlegung
der Kriterien in einzelne Aspekte und den Ablauf der sich daraus
ergebenden Gangauswahl, die diese Nachteile vermeidet und Teil
ergebnis einer objektorientierten Analyse der Getriebesteuerung
ist.
Das erfindungsgemäße System zur Einstellung einer Getriebe
übersetzung bei einem in einem Kraftfahrzeug eingebauten Ge
triebe, weist auf:
- - Wenigstens zwei Übersetzungskriterien, mittels der erste Getriebeübersetzungen aufgrund wenigstens zweier unter schiedlicher Ermittlungsmodi ermittelt werden.
- - Erste Mittel, mittels der gemäß einer vorgebbaren Priori sierung aus den ermittelten ersten Getriebeübersetzungen eine zweite Getriebeübersetzung ausgewählt wird.
Die Getriebeübersetzung wird dann abhängig von der ausge
wählten zweiten Getriebeübersetzung eingestellt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind
zweite Mittel vorgesehen, mittels der die zweite Getriebe
übersetzung nach einer vorgebbaren Strategie modifiziert
wird. Die Getriebeübersetzung wird dann abhängig von der mo
difizierten zweiten Getriebeübersetzung eingestellt.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird mittels
der zweiten Mittel
- - abhängig von der momentan eingestellten Getriebeüberset zung und der ausgewählten zweiten Getriebeübersetzung eine Änderung der eingestellten Getriebeübersetzung ermittelt, und
- - nach einer vorgebbaren Strategie überprüft, ob die ermit telte Änderung zulässig ist, und
- - eine Einstellung der Getriebeübersetzung gemäß der ermit telten Änderung (HSV, RSV, DHSV, DRSV) nur dann vorgenom men, wenn diese Änderung zulässig ist.
Dabei kann vorgesehen sein, daß die Modifikation oder die
Überprüfung der Zulässigkeit der Änderung abhängig von dem
Übersetzungskriterium, das die ausgewählte zweite Getriebe
übersetzung bildet, geschieht.
Die ermittelten Änderungen können dabei Hochschalt-, Rück
schalt-, Doppelhochschalt- und/oder Doppelrückschaltvorgänge
und/oder vorgebbare Mehrfach- und/oder Mehrfachrückschalt
vorgänge sein.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß wenigstens ein Überset
zungskriterien wenigstens zwei Schaltkennlinien enthält, die
über vorgebbare Codes unterscheidbar sind.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Übersetzungskriterien und die ersten
Mittel zur Übermittlung der ersten Getriebeübersetzungen
über einen Kriterienverwalter kommunizieren. Dies bietet ei
ne sehr einfache Applizierbarkeit. Dabei können die ersten
Mittel mit den Übersetzungskriterien mittels des Kriterien
verwalter über vorgebbare Identifikationscodes kommunizie
ren.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprü
chen zu entnehmen.
Die Fig. 1 stellt schematisch den Antriebsstrang eines
Kraftfahrzeug anhand eines Blockschaltbildes dar. Die
Fig. 2 und 3 zeigen Strukturen zur Steuerung des Antriebs
strangs. Anhand der Fig. 4 wird die Kommunikation zwischen
den einzelnen in der Fig. 3 dargestellten Blöcken offen
bart, während anhand der in den Fig. 5a bis 5d aufgeführ
ten Tabellen die in der Fig. 3 dargestellten Blöcken näher
beschrieben werden.
Anhand der im folgenden beschriebenen Ausführungsformen soll
die Erfindung detailliert beschrieben werden.
Die Fig. 1 zeigt schematisch den Antriebsstrang eines Kraft
fahrzeugs. Der Fahrzeugmotor 51 mit der Motordrehzahl Nmot
ist dabei über eine Kupplung oder einen Drehmomentenwandler
52 und über das Getriebe 53 mit den Antriebsrädern 54 des
Fahrzeugs verbunden. Der Fahrer des Fahrzeugs betätigt das
Fahrpedal 56 und stellt einen Fahrpedalwinkel α ein. Durch
die Stellung α des Fahrpedals 56 wird die Leistung und/oder
das Moment des Fahrzeugmotors 51 gesteuert. Weiterhin wird
die Stellung α des Fahrpedals 56 der Getriebsteuerungseinheit
55 zugeführt. Die Getriebsteuerungseinheit 55 bestimmt dann
im wesentlichen abhängig von der Fahrzeuglängsgeschwindigkeit
V1 und der Stellung α einen Getriebegang, der mittels des Si
gnals S am Getriebe 53 eingestellt wird.
Die Fig. 2 zeigt eine hierarchisch geordnete Struktur zur
Steuerung der Funktionen der einzelnen Elemente des Antriebs
strangs. Der Programmblock Fahrzeugkoordinator 21 gibt, in
der Regel in erster Linie abhängig vom Fahrerwunsch, eine
Wunsch-Antriebsleistung oder ein Wunsch-Antriebsmoment an den
Fahrzeugrädern an. Der Manager Moment/Drehzahl 22 setzt die
sen Wunsch in bestimmte Anteile um, die vom Motor 51, dem
Drehmomentenwandler 52 beziehungsweise dem Getriebe 53 durch
die entsprechenden Treiber 23, 24 und 25 umgesetzt werden.
Hierzu sei beispielsweise auf die eingangs erwähnte
DE 41 11 023 A verwiesen. Die Erfindung betrifft einen Teil
des Getriebetreibers 25.
Die Fig. 3 zeigt das Objekt Fahrprogramm, das ein Teil des Ob
jekts Getriebe-Treiber 25 der Fig. 2 ist, mit seiner Teilob
jekt- und Kommunikationsstruktur. Im Getriebetreiber 25 findet
die Auswahl der geeigneten Getriebeübersetzung beziehungsweise
des geeigneten Getriebegangs im Objekt Fahrprogramm statt, wel
ches von außen mit der Methode Stelle_Antrieb() dazu aufgefor
dert wird, einen Getriebegang auszuwählen.
Die Aufgabe der Auswahl eines Getriebegangs erledigt das
Fahrprogramm durch seine Teilobjekte Fahrprog_Stat 31, Fahr
prog_Dyn 32 und Kriterienverwalter 33, die jeweils genau ein
mal vorkommen, sowie durch eine beliebige Anzahl Überset
zungskriterien 34, 35 und 36.
Die Fig. 4 zeigt die Kommunikation zwischen den einzelnen in
der Fig. 3 gezeigten Teilobjekten. Dies ist ein sogenanntes In
teraction Diagram der Methode Stelle_Antrieb() des Objektes
Fahrprogramm. Die Fig. 4 von oben nach unten gelesen ergibt die
Reihenfolge der Methodenaufrufe zwischen den beteiligten Objek
ten beziehungsweise Blöcken.
Die Hauptaufgabe eines Übersetzungskriteriums (34-36) ist es,
aus dem Fahrerwunsch, der Fahrsituation und dem Fahrzeugzustand
einen Gangvorschlag zu ermitteln. Dazu werden verschiedene Kri
terien definiert, die jeweils nur bestimmte Aspekte der Fahrsi
tuation und des Fahrzeugzustandes auswerten. Mit der Methode
Gib_u_vor() werden sie veranlaßt, einen ihrem Teilaspekt der
Fahrsituation oder des Fahrerwunsches entsprechenden Gangvor
schlag zu machen, oder, wenn keine entsprechende Situation oder
Wunsch vorliegen, explizit keinen Gangvorschlag zu machen. In
dieser Funktion heißt ein Übersetzungskriterium Übersetzungslie
ferant (ÜL).
Die Übersetzungslieferanten unterliegen einer Priorisierung, wo
bei die Vorgabe der Priorität wiederum von der Fahrsituation und
dem Fahrzeugzustand abhängt. Dazu wird eine weitere Aufgabe der
Übersetzungskriterien 34 bis 36 definiert, die nur bestimmte
Aspekte der Fahrsituation oder des Fahrzeugzustandes auswerten.
Die Übersetzungskriterien 34 bis 36 heißen in dieser Funktion
Schaltsituationen SS. Jede SS berechnet, ob sie zutreffend ist
oder nicht, und liefert das Ergebnis mit dem Methodenaufruf
Ist_SS() zurück. Für jede SS existiert eine eigene Prioritäten
reihenfolge der Übersetzungslieferanten ÜL.
Ein Gangvorschlag kann abgelehnt werden, wenn die Differenz zum
aktuellen Gang in der aktuellen Situation nicht erlaubt ist.
Diese Tatsache führt zur Definition einer dritten Aufgabe für
die Übersetzungskriterien, die Schaltverhinderung SV genannt
wird. Das Verfahren wird hier und im folgenden für einfache
Hoch- und Rückschaltungen sowie für Doppelhoch- und Doppelrück
schaltungen beschrieben, ist aber analog auf beliebige SV erwei
terbar. Eine Schaltverhinderung SV erkennt, ob sie zutreffend
ist oder nicht, und liefert das Ergebnis mit dem Methodenaufruf
Ist_xSV() zurück, wobei x genau bezeichnet, um welche Art von SV
es sich handelt (z. B.: HSV-Hochschaltverhinderung,
DHSV-Doppelhochschaltverhinderung, RSV-Rückschaltverhinderung,
DRSV-Doppelrückschaltverhinderung)
Es erweist sich als günstig, die Aufgaben SS, ÜL und SV in einem
Objekt Übersetzungskriterium zusammenzufassen, wenn sie an die
gleichen Aspekte der Fahrsituation oder des Fahrerwunsches ge
koppelt sind. Dadurch sind funktionell zusammengehörende Teile
in einem Objekt vereint. Ein Übersetzungskriterium kann nur ei
ne, zwei oder alle drei der Aufgaben SS, ÜL und SV enthalten.
Als Beispiel sei hier das Übersetzungskriterium Bergab genannt,
da hier beim Befahren einer Gefällestrecke bergab alle drei Auf
gaben vorliegen:
- - Eine Schaltsituation SS liegt vor, da der Berücksichtigung von Kurven (ÜL eines anderen Übersetzungskriteriums) in diesem Fall eine besonders hohe Priorität eingeräumt wird, die sie in anderen Fällen nicht hat.
- - Die Aufgabe eines ÜL liegt vor, wenn zur Unterstützung des Fahrerwunsches nach Verzögerung das Motorschleppmoment durch Rückschalten vergrößert werden soll.
- - Eine HSV liegt vor, wenn der Fahrer die Beschleunigung durch das bergab Fahren durch Zurücknehmen des Gaspedals auszuglei chen versucht. In diesem Fall wird im Normalfall eine Hoch schaltung ausgelöst, die das Motorschleppmoment aber so stark verringert, daß die Bergabfahrt nicht mehr mit der Mototrbrem se ausgeglichen werden kann.
Der Verfahrensablauf zur Ermittlung des aktuellen Gangvorschla
ges wird von den Objekten Fahrprog_Stat 31 und Fahrprog_Dyn 32
gesteuert. Um ein hohes Maß an Applizierbarkeit zu erreichen,
sprechen sie die Übersetzungskriterien 34 bis 36 jedoch nicht
direkt an, sondern kommunizieren mittels Identifier ID. Die Um
setzung von den ID's auf die tatsächlichen Objekte erfolgt im
Objekt Kriterienverwalter 33. Anstatt des Aufrufs Übersetzungs
kriterium_XYZ : Ist_SS() erfolgt der Aufruf Kriterienverwal
ter_:_Ist_SS (ID).
Eine günstige Ausprägung ergibt sich, wenn die ID's als soge
nannte Funktionspointer realisiert werden. Dadurch läßt sich
auch der Kriterienverwalter 33 vollkommen unabhängig von den
Übersetzungskriterien 34 bis 36 realisieren.
Im Objekt Fahrprog_Stat 31 ist eine Tabelle Tab_SS (siehe
Fig. 5b) abgelegt, die die ID's der zu berücksichtigenden Schaltsi
tuationen SS enthält. Die SS sind in Tab_SS nach ihren Prioritä
ten geordnet und dynamisch nicht veränderbar. Das Objekt Fahr
prog_Stat 31 arbeitet die Tabelle Tab_SS der Reihe nach ab (von
hoher zu niedriger Priorität), indem es den Kriterienverwalter
33 fragt, ob die Schaltsituation SS mit der eingetragenen ID ak
tiv ist, solange, bis die erste aktive SS gefunden ist. Daher
ist sicherzustellen, daß jederzeit mindestens eine SS aktiv ist,
was in der Praxis jedoch gegeben ist.
Mit der so gefundenen Schaltsituation SS wird anschließend die
zweite Tabelle Tab_ÜL (Fig. 5c) im Objekt Fahrprog_Stat 31 be
arbeitet. In der Tabelle Tab_ÜL sind für jede zu berücksichti
gende Schaltsituation SS die ID's der zu berücksichtigenden
Übersetzungslieferanten ÜL geordnet nach ihrer Priorität einge
tragen. Das Objekt Fahrprog_Stat 31 sucht zunächst die Zeile der
aktuellen aktiven Schaltsituation SS und arbeitet anschließend
in dieser Zeile die eingetragenen Übersetzungslieferanten ÜL der
Reihe nach ab (von hoher zu niedriger Priorität), indem es den
Kriterienverwalter 33 nach dem Gangvorschlag des ÜL mit der ein
getragenen ID fragt, solange, bis der erste Gangvorschlag gefun
den ist. Es ist daher sicherzustellen, daß jederzeit mindestens
ein ÜL jeder SS einen Gangvorschlag macht, was in der Praxis je
doch gegeben ist.
Der aktuelle Gangvorschlag sowie die ID des Übersetzungsliefe
ranten ÜL, der den Gangvorschlag gemacht hat, werden an das Ob
jekt Fahrprog_Dyn 32 übergeben. Eine Erweiterung des Verfahrens
insofern, daß auch die ID der aktuellen SS mit übergeben und von
Fahrprog_Dyn ausgewertet wird, ist analog möglich, ist jedoch
aufwendiger, da der zusätzliche Freiheitsgrad zur Zeit nicht be
nötigt wird.
In Fahrprog_Dyn 32 wird entschieden, ob eine Schaltverhinderung
SV den Gangvorschlag verhindert oder nicht. Dazu liegen die in
der Fig. 5d gezeigten vier Tabellen für die Schaltverhinderung
SV
- - Tab_HSV,
- - Tab_DHSV,
- - Tab_RSV und
- - Tab_DRSV
vor.
In der ersten Zeile der Tab_xSV sind die ID's aller Schaltver
hinderungen SV eingetragen, die eine der jeweiligen Tabelle ent
sprechende SV anbieten. In der ersten Spalte sind die ID's aller
Übersetzungslieferanten ÜL eingetragen. Somit kann für jeden
Übersetzungslieferant ÜL die binäre Information hinterlegt wer
den, ob eine Schaltverhinderung SV einen Übersetzungsvorschlag
dieses Übersetzungslieferanten ÜL verhindern darf oder nicht.
Das Objekt Fahrprog_Dyn 32 ermittelt zunächst, ob der Gangvor
schlag eine Hochschaltung, Doppelhochschaltung, Rückschaltung
oder Doppelrückschaltung bedeutet. Bedeutet der Gangvorschlag
keine Schaltung, so kann er auch durch keine Schaltverhinderung
verhindert werden und wird an das Getriebe weitergegeben.
Anschließend werden in der entsprechenden Tabelle der Reihe nach
alle Schaltverhinderungen SV abgefragt, für die in der Zeile mit
der ID des den Übersetzungsvorschlag liefernden ÜL "erlaubt"
eingetragen ist, indem der Kriterienverwalter 33 mittels der ID
nach der entsprechenden Schaltverhinderung SV befragt wird, so
lange, bis entweder eine der "erlaubten" SV auch eine solche an
fordert, womit der Übersetzungsvorschlag abgelehnt wird, oder
bis alle eingetragenen SV abgefragt sind (keine SV aktiv), wo
durch der Übersetzungsvorschlag unverändert an das Getriebe wei
tergegeben wird. Für Doppelschaltungen gelten dabei zwei zusätz
liche Besonderheiten:
- 1. Ist eine einfache Hochschaltung (Rückschaltung) verboten, so ist automatisch auch eine Doppelhochschaltung (Doppelrück schaltung) verboten.
- 2. Ist eine Doppelhochschaltung (Doppelrückschaltung) verboten, aber eine einfache Hochschaltung (Rückschaltung) erlaubt, so wird der Übersetzungsvorschlag von der Doppelhochschaltung (Doppelrückschaltung) in eine einfache Hochschaltung (Rück schaltung) gewandelt und an das Getriebe weitergegeben.
Der erste Punkt führt dazu, daß für eine vorgeschlagene Doppel
schaltung nicht nur die Tabelle für die Doppelschaltungsverhin
derung, sondern auch die Tabelle für die einfache Schaltung
überprüft werden muß, was günstigerweise in der Reihenfolge ge
schieht, daß zunächst die einfache Schaltverhinderung überprüft
wird, was, falls dies zutrifft, die Überprüfung der Doppelschal
tung überflüssig macht.
Analog lassen sich die Regeln und das Verfahren für die Doppel
schaltungen auch auf beliebige Mehrfachschaltungen (z. B. Drei
fachschaltungen) oder auf spezielle einzelne Schaltung (z. B. ge
nau die Schaltung von Gang 2 nach Gang 4, wenn Doppelhochschal
tungen ansonsten erlaubt sind) erweitern.
Die Verfahren zur Findung der Gangvorschläge der Übersetzungs
lieferanten ÜL sind nicht Bestandteil dieser Erfindung. Da in
der Praxis viele Übersetzungslieferanten ÜL auf eine Schaltkenn
linie zugreifen (Standardverfahren in der Getriebesteuerung),
erweist es sich als günstig, ein eigenes Objekt Schaltkennllnie
einzuführen. In diesem Objekt sind alle verwendeten Schaltkenn
linien, die über eine eindeutige ID unterschieden werden können,
sowie der Algorithmus zum berechnen des Gangvorschlags aus der
Kennlinie gespeichert. Das Objekt wird mit der Methode
Gib_u_SK(ID, Getriebeabtriebsdrehzahl, Drosselklappenstellung)
dazu veranlaßt, einen Gangvorschlag zurückzuliefern. Da die Ge
triebeausgangsdrehzahl und die Drosselklappen- beziehungsweise
Fahrpedalstellung im Methodenaufruf explizit übergeben werden,
sind die Übersetzungslieferanten ÜL, die das Objekt Schaltkenn
linie zur Ermittlung ihres Gangvorschlages benötigen, in der La
ge, entsprechende Verschiebungen durchzuführen, wie sie z. B. aus
eingangs erwähnten DE 195 24 914 A bekannt sind.
Die in der Fig. 5 gezeigten Tabellen zeigen ein konkretes Aus
führungsbeispiel der Erfindung.
In der Fig. 5a ist hierzu eine Tabelle der Übersetzungskriteri
en mit Angabe der ID's sowie der enthaltenen Funktionen Schalt
situation SS, Übersetzungslieferant ÜL und Schaltverhinderung SV
aufgezeigt. Die in der Fig. 5a gezeigte Tabelle dient nur dem
Verständnis und ist selbst nicht Bestandteil der erfindungsgemä
ßen Vorgehensweise.
Die in der Fig. 5b dargestellte Tabelle Tab_SS ist im Objekt
Fahrprog_Stat 31 abgelegt. Die ID's aller relevanten Schaltsi
tuationen SS sind hier in der Reihenfolge ihrer Priorität (die
Reihenfolge legt die Priorität fest, fallende Priorität von
links nach rechts) aufgeführt.
Bei der Schaltsituation SS mit der ID = 99 handelt es sich um eine
"Standard"-Schaltsituation, die pauschal immer zutrifft, wenn
keine der beiden besonderen SS ID = 2 oder ID = 4 aktiv ist.
In der ebenfalls im Objekt Fahrprog_Stat 31 abgelegten Tabelle
Tab ÜL sind zu jeder Schaltsituation SS (1. Spalte) die ID's der
relevanten Übersetzungslieferanten ÜL in der Reihenfolge ihrer
Priorität eingetragen (die Reihenfolge legt die Priorität fest,
fallende Priorität von links nach rechts)
In der im Objekt Fahrpro_Dyn 32 abgelegten Tabelle Tab_xSV sind
in der 1. Spalte die ID's aller Übersetzungslieferanten ÜL auf
geführt. In der 1. Zeile sind alle ID's der der Tabelle entspre
chenden Schaltverhinderungen SV eingetragen. Somit kann für jede
Schaltverhinderung SV eingetragen werden, ob sie den Gangvor
schlag eines bestimmten Übersetzungslieferanten ÜL verhindern
darf oder nicht (1-erlaubt, 0-nicht erlaubt)
Im Hinblick auf verschiedene Kriterien ergeben sich folgende
Vorteile der Erfindung:
- - Applizierbarkeit:
Die Priorität verschiedener Aspekte für die Gangauswahl läßt sich beliebig und ohne Veränderung von Code applizieren. Die Applikation ist sehr übersichtlich, da mittels der Tabellen keine Parameter oder Einzelprioritäten sondern die Grundlagen des Verfahrensablaufs selber appliziert werden. - - Erweiterbarkeit:
Die Anzahl der Übersetzungskriterien 34 bis 36 ist praktisch unbegrenzt. Eine Erweiterung der Gangauswahl um neue Überset zungskriterien ist einfach, da das Verfahren fest definierte Schnittstellen zur Verfügung stellt. Für das neue Kriterium muß nur eine ID vergeben werden und im Kriterienverwalter 33 bekannt gemacht werden. - - Funktionalität:
Durch die Einführung von Schaltsituationen SS entsteht eine situationsabhängige, dynamische Priorisierung, was bisher nicht oder nur schwer applizierbar möglich war. Da die Verfah ren der Übersetzungskriterien zur Gangauswahl nicht in das Verfahren zur Priorisierung eingehen, ist eine hohe Flexibili tät gegenüber unterschiedlichen Anforderungen verschiedener Fahrzeughersteller gegeben. - - Wiederverwendbarkeit:
Für unterschiedliche Anforderungen müssen nur die Überset zungskriterien geändert werden, das Verfahren und die Struktur der Gangauswahl bleiben konstant. Durch fest definierte Schnittstellen und große Flexibilität wird ein hohes Maß an Wiederverwendbarkeit erreicht. Querverbindungen zwischen Über setzungskriterien zur gegenseitigen Priorisierung, die eine Wiederverwendung stark behindern, werden durch die dynamische Priorisierung mittels Schaltsituationen SS vermieden.
Claims (8)
1. System zur Einstellung einer Getriebeübersetzung bei ei
nem in einem Kraftfahrzeug eingebauten Getriebe, mit
- - wenigstens zwei Übersetzungskriterien (ÜL), mittels der erste Getriebeübersetzungen [u_vor] aufgrund wenigstens zweier unterschiedlicher Ermittlungsmodi ermittelt werden,
- - einem ersten Mittel (Fahrprog_Stat), mittels der gemäß ei ner vorgebbaren Priorisierung (Tab_ÜL) aus den ermittelten ersten Getriebeübersetzungen [u_vor] eine zweite Getriebe übersetzung [Getriebe(u_vor, ÜL)] ausgewählt wird, und
- - die Getriebeübersetzung abhängig von der ausgewählten zweiten Getriebeübersetzung eingestellt wird.
2. System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
- - zweite Mittel (Fahrprog_Dyn) vorgesehen sind, mittels der die zweite Getriebeübersetzung [Getriebe(u_vor, ÜL)] nach einer vorgebbaren Strategie (Tab_xSV) modifiziert wird und
- - die Getriebeübersetzung abhängig von der modifizierten zweiten Getriebeübersetzung eingestellt wird.
3. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit
tels der zweiten Mittel (Fahrprog_Dyn)
- - abhängig von der momentan eingestellten Getriebeüberset zung und der ausgewählten zweiten Getriebeübersetzung [Ge triebe(u_vor, ÜL)] eine Änderung (HSV, RSV, DHSV, DRSV) der eingestellten Getriebeübersetzung ermittelt wird, und
- - nach einer vorgebbaren Strategie (Tab_xSV) überprüft wird, ob die ermittelte Änderung (HSV, RSV, DHSV, DRSV) zulässig ist, und
- - eine Einstellung der Getriebeübersetzung gemäß der ermit telten Änderung (HSV, RSV, DHSV, DRSV) nur dann vorgenom men wird, wenn diese Änderung zulässig ist.
4. System nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Modifikation oder die Überprüfung der Zulässigkeit
der Änderung abhängig von dem Übersetzungskriterium (ÜL),
das die ausgewählte zweite Getriebeübersetzung [Getrie
be(u_vor, ÜL)] bildet, geschieht.
5. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
ermittelten Änderungen Hochschalt-, Rückschalt-, Doppelhoch
schalt- und/oder Doppelrückschaltvorgänge und/oder vorgebba
re Mehrfach- und/oder Mehrfachrückschaltvorgänge sind.
6. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß we
nigstens ein Übersetzungskriterien (ÜL) wenigstens zwei
Schaltkennlinien enthält, die über vorgebbare Codes unter
scheidbar sind.
7. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übersetzungskriterien (ÜL) und die ersten Mittel (Fahr
prog_Stat) zur Übermittlung der ersten Getriebeübersetzungen
[u_vor] über einen Kriterienverwalter (33) kommunizieren.
8. System nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
ersten Mittel (Fahrprog_Stat) mittels des Kriterienverwalter
(33) über vorgebbare Identifikationscodes (ID) kommunizie
ren.
Priority Applications (5)
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Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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ID=7934862
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